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207 5' Aug. 31 Sept. 3 Sept. 30 Sept. 30 fordernissen vor allem auch die Herstellung und strengste Innehaltung moglichst konstanter HuBerer Bedingungen, d. h. auBer erschutterungsfreier Aufstellung und konstantem Druck, Konstanz der Temperatur, soweit sich diese treiben hBt, und konstanter Antrieb und Schwingungsbogen. Ein elektro- magnetischer Antrieb durfte niemals vie1 Aussicht auf Erfolg bieten, und ich glaube daher, daB ein Schwerkraftantrieb, fur den es nur 2 prinzipielle Moglichkeiten verschiedener Losungen gibt, und zwar die von Uayn') gegebene und die Shoritsche, vorzuziehen ist - Losungen, die naturlich sehr verschiedene niechanische Durchfiihrungen finden kijnnen. Gelingt es nicht, durch Konstanthaltung der BuBeren 13edingungen den Schwingungsbogen konstant zu halten, was sicher am gunstig- sten ware, so kann man daran denken, ihn durch die Art des Antriebes konstant zu halten, und zwar so, daD dieser erst dann wirksam wird, wenn der Schwingungsbogen unter einen festen Wert gesunken ist, oder daB er ausgeschaltet wird, wenn er einen bcstimmten Hetrag iiberschreitet, wie es z. B. jetzt von A. Loomis, Tuxedo Park, New-York, rnit einer seiner Shortt- Uhren versucht worden istz). Die Heizung einer Uhr oder cines ganzen Uhrenraumes zum Zwecke der Konstanthaltung der Temperatur galt noch vor kurzem als unzweckmLBig oder sogar nachteilig ; man hielt auch eine Extrapolation uber Jahre hinaus fur unmoglich und brauchte fur Zwecke des Zeit- Hamburg, Deutsche Seewartc, 1932 Nov. 2. - .. . . - . . .- - - - ~o~zzmz gh1e6 +8o"-Fz 10 42.7 22 49.2 +IZ 17 10 46.3 22 17.3 - 6 3 II 17.3 22 22.3 - 3 10 i 15 208 Okt. B 6096 ist besser als B 6098 4 IIO 45.9 lzz 18.7 - 4 7 I I 103gSonneberg. 1 2 11932 P E dienstes nur rnit einer iiber wenige Wochen reichenden Kon- stanz der Gange zu rechnen. Sie wird aber unter dem Gesichts- winkel des Zieles einer Messung von Jahreslangen oder doch wenigstens einer Extrapolation iiber lange Zeitraume nicht mehr zu umgehen sein. Wenn die Registrierungen von Schwingungsbogen und Temperatur, wie Schuler sie durch- fuhrt, auch als Kontrolle der Uhr sehr wertvoll sind, so sollte man doch versuchen, von einer Veranderlichkeit dieser GroBen freizukommen, auch schon deshalb, um Rechenarbeit zu sparen, die selbst nach sorgfaltigster Ermittlung der Schwin- gungsbogen- und Temperaturkoeffizienten die Uhrgange und Stande uber lange Zeitrlume vielleicht doch nicht ganz richtig dxstellt. Es sind auf jeden Fall noch viele uhrtechnische Probleme zu losen, ehc man rnit Sicherheit bisher unbekannte Ungleich- formigkeiten unseres ZeitmaBes nachweisen kann. Anmerkung bei der Korrektur: Die Mitteilungen von A. Scheibe und U. AdeZssderger, ))Eine Quarzuhr fur Zeit- und Frequenzniessung sehr hoher Genauigkeitcc, in Phys. Z. 33 S. 835-841, lassen erkennen, dai3 Gangleistungen erreicht wurden, die auch die der besten astronomischen Pendel-Uhren weit ubertreffen. Hiernach ist zu erwarten, daB in Zukunft fur Herstellung eines absoluten ZeitmaBes im angestrebten Sinne die Pendeluhr durch die Kristalluhr verdrangt werden wird. A. RepsoZa'. 22 13.3 - 5 15 22 14.2 - 6 24 ') Ihs elektrischc Pendcl der Leipziger Sternwarte. AN 192.149 (1912). *) A. L. Loomis und I.V. A. Marrrson. Modern developments in precision clocks. Okt. 6 Photographische Aufnahmen von Kleinen Planeten und Kometen in Heidelberg. Forts. von AN 5902. Von K. Reinmuih, M. Mundler und K. Moraveiz. 4 '1932 PD 22 '9.7 - 4 49 7 ,1932 R J 5 '939 P G 22 21.2 - I 48 6 681 Gorgo 22 23.1 - 6 10 122 24.7 - 3 47 15 17.3 8 21.3 + 24 17 , I 1932 T B (neu)')I 8 22.0 +z3 36 i I - Platte D 4303 D 4307 D 43'5 I3 6096 B 6098 D43'7 D43'9 -. I i qr.1 Planet I IKomet 1932 k - __ . 1 PeZiier- Whififih Position 1925.0 ' Tagl. Bew. _. . ghr4m6 + 80" I 2' - -1 ' 997 Priska ,nicht gefunden, Platten gut T 11932 P E 22 15.8 - 6 5 1 -om4 - 4' I '1039Sonneberg.i~~ 14.9 - 4 58 ~ -0.4 - 4 2 ~1932 PE 22 15.8 - 6 6 ' -0.4 - 4 3 '1932 P F 122 19.1 - 1 43 1 -0.3 - 3 4 /1932s~(neu) '22 19.7 - 3 50 -0.8 -ZI! 5 1932 P I ) 22 21.1 - 4 37, -0.4 - 4 6 /193z PC; 22 23.0 - I 35 -0.4 - 3 -0.5 - 5 -0.4 - 7 -0.5 - 5 -0.3 - 3 Gr. 1 B-K - I - - I I gmo '4.5 15.0 '4.5 I5 14.5 '4.3 '4.7 '4.3 '4.5 14.8 -0.4 - 4 14.5 -0.4 - 4 1 15.0 -0.3 - 3 j 14.5 -0.3 - 3 -0.4 - 3 -0.3 - 7 -0.5 - 5 +1.6 o 0.0 - I '4.5 '4.3 14.3 '4.5 15.5 1s.o 2 11932 P F 22 20.0 - 2 7 +0.3 + I 14.8 I I - _-___ I) Zunachst in BZ 14.68,75 mit 1932 HA bezeichnct -oms - 2' -0.8 - 4 - -0.3 - 2 - -0.2 - I +0.2 - 2 - +0.2 -'I - - - -0.8 - 6 -0.3 - 2 -0.2 0 +0.2 - 2 +0.4 - II - - 0.0 + I -0.3 o 38 38 38 38 38 34 38 38 38 38 34 38 38

Photographische Aufnahmen von Kleinen Planeten und Kometen in Heidelberg

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207 5 '

Aug. 31

Sept. 3 Sept. 30 Sept. 30

fordernissen vor allem auch die Herstellung und strengste Innehaltung moglichst konstanter HuBerer Bedingungen, d. h. auBer erschutterungsfreier Aufstellung und konstantem Druck, Konstanz der Temperatur, soweit sich diese treiben hBt, und konstanter Antrieb und Schwingungsbogen. Ein elektro- magnetischer Antrieb durfte niemals vie1 Aussicht auf Erfolg bieten, und ich glaube daher, daB ein Schwerkraftantrieb, fur den es nur 2 prinzipielle Moglichkeiten verschiedener Losungen gibt, und zwar die von Uayn ' ) gegebene und die Shoritsche, vorzuziehen ist - Losungen, die naturlich sehr verschiedene niechanische Durchfiihrungen finden kijnnen. Gelingt es nicht, durch Konstanthaltung der BuBeren 13edingungen den Schwingungsbogen konstant zu halten, was sicher am gunstig- sten ware, so kann man daran denken, ihn durch die Art des Antriebes konstant zu halten, und zwar so, daD dieser erst dann wirksam wird, wenn der Schwingungsbogen unter einen festen Wert gesunken ist, oder daB er ausgeschaltet wird, wenn er einen bcstimmten Hetrag iiberschreitet, wie es z. B. jetzt von A. Loomis, Tuxedo Park, New-York, rnit einer seiner Shortt- Uhren versucht worden istz). Die Heizung einer Uhr oder cines ganzen Uhrenraumes zum Zwecke der Konstanthaltung der Temperatur galt noch vor kurzem als unzweckmLBig oder sogar nachteilig ; man hielt auch eine Extrapolation uber Jahre hinaus fur unmoglich und brauchte fur Zwecke des Zeit-

Hamburg, Deutsche Seewartc, 1932 Nov. 2 . - .. . . - . . .- -

- - ~ o ~ z z m z g h 1 e 6 +8o"-Fz

10 42.7 2 2 49.2 + I Z 17 10 46.3 2 2 17.3 - 6 3 I I 17.3 2 2 22.3 - 3 10

i

15 208

Okt. B 6096 ist besser als B 6098

4 IIO 45.9 l z z 18.7 - 4 7 I I 103gSonneberg. 1 2 11932 P E

dienstes nur rnit einer iiber wenige Wochen reichenden Kon- stanz der Gange zu rechnen. Sie wird aber unter dem Gesichts- winkel des Zieles einer Messung von Jahreslangen oder doch wenigstens einer Extrapolation iiber lange Zeitraume nicht mehr zu umgehen sein. Wenn die Registrierungen von Schwingungsbogen und Temperatur, wie Schuler sie durch- fuhrt, auch als Kontrolle der Uhr sehr wertvoll sind, so sollte man doch versuchen, von einer Veranderlichkeit dieser GroBen freizukommen, auch schon deshalb, um Rechenarbeit zu sparen, die selbst nach sorgfaltigster Ermittlung der Schwin- gungsbogen- und Temperaturkoeffizienten die Uhrgange und Stande uber lange Zeitrlume vielleicht doch nicht ganz richtig dxstellt.

Es sind auf jeden Fall noch viele uhrtechnische Probleme zu losen, ehc man rnit Sicherheit bisher unbekannte Ungleich- formigkeiten unseres ZeitmaBes nachweisen kann.

A n m e r k u n g bei d e r K o r r e k t u r : Die Mitteilungen von A . Scheibe und U . AdeZssderger, ))Eine Quarzuhr fur Zeit- und Frequenzniessung sehr hoher Genauigkeitcc, in Phys. Z. 33 S. 835-841, lassen erkennen, dai3 Gangleistungen erreicht wurden, die auch die der besten astronomischen Pendel-Uhren weit ubertreffen. Hiernach ist zu erwarten, daB in Zukunft fur Herstellung eines absoluten ZeitmaBes im angestrebten Sinne die Pendeluhr durch die Kristalluhr verdrangt werden wird.

A . RepsoZa'.

2 2 13.3 - 5 1 5 2 2 14.2 - 6 24

') I h s elektrischc Pendcl der Leipziger Sternwarte. A N 192.149 (1912). *) A. L. Loomis und I.V. A . Marrrson. Modern developments in precision clocks.

Okt. 6

Photographische Aufnahmen von Kleinen Planeten und Kometen in Heidelberg. Forts. von AN 5902. Von K. Reinmuih, M. Mundler und K. Moraveiz.

4 '1932 PD 2 2 '9.7 - 4 49

7 ,1932 RJ

5 '939 PG 2 2 21.2 - I 48 6 681 Gorgo 2 2 23.1 - 6 10

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D 4303

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I IKomet 1932 k - __ .

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Beobachter: R = K. Reznmuth, M=M. MundIer, m = K. Moraveiz. Heidelberg, Konigstuhl-Sternwarte, 1932 Nov. 15.

-

Beobachtung der Mondfinsternis 1932 September 14 auf den Sternwarten Breslau und Belkawe.

a) S c h a t t e n e i n - u n d - a u s t r i t t e . In Breslau wurde die Beobachtung der partiellen Mond-

finsternis 1932 Sept. 14 durch Bewolkung erheblich beein- trachtigt. Die Helligkeitsmessungen, die am 2 0 cm-Refraktor beabsichtigt waren, konnten nicht zur Ausfuhrung gelangen, und zeitweise verstarkte sich die Uewolkung derart, daB die Beobachtung der Schattenantritte unterbrochen werden muBte.

Giinstiger gestalteten sich die Beobachtungsbedingungen fur die Zweigstelle der Breslauer Sternwarte in Belkawe. Dort blieb der Himmel bis zur Mitte der Finsternis vollstandig klar; erst nach Eintritt der groBten Phase zog auch dort Bewolkung auf, die zwar die Fortsetzung der photometrischen Beob- achtungen, iiber die weiter unten Herr Zimmermann berichtet, unmoglich machte, die Reobachtung der Schattenantritte jedoch nur vorubergehend storte.

Der verfinsterte Teil des Mondes war diesmal s e h r d u n k e 1. Im 9 zolligen Belkawer Refraktor waren im Innern des Schattens die Mondformationen - mit Ausnahme von Aristarch - nicht zu erkennen. Hierdurch wurde die Beob- achtung der Austritte aus dem Schatten erschwert, weil dies- ma1 - im Gegensatz zu den beiden totalen Mondfinsternissen des Jahres 1931 - die Mondformationen nicht schon Iangere Zeit vor dem Verlassen des Schattens gesehen werden konnten.

Die beobachteten Zeiten der Schatteneintritte und -am- tritte finden sich in nachfolgender Tabelle verzeichnet ; die Angaben verstehen sich in Weltzeit. Beobachtungsreihe I : Beobachter H. Burkevt am 13 cm-Kometensucher von Rein- felder und Hertel; I1 : Beobachter H. Lufi am 53 cm-Fernrohr von Merz; I11 : Beobachter W. GIezyBevg am 24 cm-Reinfelder- Repsold-Refraktor in Belkawe.

E i n t r i t t e.

Beobachter: Bu. I Lu. I GZ. __ Criiger 1 Igh19m5 19m6 -

Billy ; 24.2 I - 1 - Grimaldi I 21.1 21.1 2 0 ~ 7

Kepler Tycho, Ostrand

R Mitte D Westrand

Herodot Aristarch Copernicus, Ostrand

R Mitte )) Westrand

Sinus Iridum, Ostkap Archimedes Sinus Iridum, Westkap

I 35.4 I 35.0 38.0 ~ 37.4

I 39.9 I 39.6 39.2 38.6

, 46.1 I 46.0 43.5 43.3

I

I 44.7 ' 44.9 46.3 -

- - I I

2 0 - 1 -

I - l - Plato, Sudrand - 1 - 18.5

I - - Posidonius l -

M Mitte 21.4 , 21.3 22.6 )) Nordrand

Mare Crisium, Ostrand 1 - -

Proclus I 26.4 -

Apollonius 26.9 27.2 Mare Crisium, Westrand 1 35.4 35.6 Hercules Struve Endymion

- -

A u s t r i t t e.

Beobachter: Bu. 1 La. Plato, Siidrand 2 I h - I 2 5 T O

End y m i o n

R i c c i o 1 i , 37.9 38.0

Aristarch 3om9 I 30.7

34.1 ~ 33.9

- I - i 40.3 I 40.3

Herodot - 1 -

Posidonius

Grim a 1 d i

33.9

37,7

38.6 40. I 42.2 43.9 45.8 59.0 4.8 8.2

-

-

19.4 20.7

22.8 25.4 26.3 -

-

35.4 38.4 - -

- GZ.

32mo 32.4

34.2

40.0

-

-

-