44
Beilage vom 22. Juni 2014 WELTSTARS im KKL und in der Lounge KLASSIK im 40min-Format SINFONIEORCHESTER feiern Premiere Das Magazin zum Lucerne Festival im Sommer 2014 Mit dem Thema PSYCHE vollzieht das Festival einen Generationenwechsel mit Künstlern wie Barbara Hannigan

PIU

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das Magazin zum Lucerne Festival im Sommer 2014. Beilage in der Zentralschweiz am Sonntag vom, 22.6.2014

Citation preview

Page 1: PIU

Beilage vom 22. Juni 2014

Weltstars im KKL und in der LoungeKlassiK im 40min-Formatsinfonieorchester feiern Premiere

Das Magazin zum Lucerne Festival im Sommer 2014

Mit dem Thema psyche vollzieht das Festival einen Generationenwechsel mit Künstlern wie Barbara Hannigan

Page 2: PIU

<wm>10CFWLKw7DQAwFT-TV8-ftOjWswqKCqnxJFZz7oyRlBUNGM9tWbPjxXF-f9V0KjRAngSg1jMburJHWvBsLHW5X80C668JY_hbRyxMx70bQBT6R4iY-JjPb8d1PE169uXUAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2NTUwMAEAJiW8Rg8AAAA=</wm>

Page 3: PIU

<wm>10CFWLKw7DQAwFT-TV8-ftOjWswqKCqnxJFZz7oyRlBUNGM9tWbPjxXF-f9V0KjRAngSg1jMburJHWvBsLHW5X80C668JY_hbRyxMx70bQBT6R4iY-JjPb8d1PE169uXUAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2NTUwMAEAJiW8Rg8AAAA=</wm>

Page 4: PIU

<wm>10CFWLKw4DMQwFT-ToOfZz4hpWy1YLVstDquLeH_XDCgaMNLPvxYYf9-24trMU6JTwmdOLydYHWSPYjM5CKDrUb6qW3g3xd4hiGuHr2wji40tVbIj7ysj2ejzf1REDiXQAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsbC0MAEAVeYBTg8AAAA=</wm>

Page 5: PIU

PIÙ 5

Lucerne Festival sommer 2014

Editorial und Inhalt

Urs Mattenberger, Kulturredaktor

bild Daniel Felder

Keine psycho-couch Intendant Michael

Haef liger sagt, wie der Generationenwechsel das

Festival-Thema «Psyche» ganz praktisch umsetzt

prominentes netzWerK Gastdirigenten wie

Simon Rattle und Heinz Holliger erschliessen der

Festival Academy zusätzlich neue Perspektiven

stars zum nulltarif In der Lounge und in

40 Minuten kann man selbst Topstars aus dem

Hauptprogramm ungezwungen begegnen

das erbe abbados geht Weiter Andris

Nelsons zu seinen Auftritten mit dem Lucerne

Festival Orchestra

Klassisches imponiergehabe Die erste

«Young Performance» bringt Jugendlichen Musik

körperlich nahe

die geigerin als psychologin Artiste

étoile Midori widerlegt als ehemaliges «Wunder-

kind» romantische Vorstellungen von der Musik

orchester feiern premiere Auch die

27 Sinfoniekonzerte setzen das Festival-Thema

mit vielen Eigenproduktionen um

ein schWeizer in paris Philippe Jordan

lindert mit dem Orchester der Pariser Oper jede

Trauer

adrenalin Wie beim autorennen Trotz-

dem verleiht der Geiger Sergey Khachatryan dem

Thema «Psyche» eine melancholische Seele

die avantgarde trägt high heels Die dirigierende Sopranistin Barbara Hannigan

bewegt sich als Artiste étoile zwischen allen Stilen

sprung aus dem elfenbeinturm Der

Komponist Johannes Maria Staud verbindet

Kalkül mit der Power einer Rock-Performance

eher bartoli, mutter oder lang lang? Die Agenda gibt einen Überblick über alle

Konzertveranstaltungen

6

9

14

16

20

22

26

30

32

34

36

38

<wm>10CFWLKw4DMQwFT-ToOfZz4hpWy1YLVstDquLeH_XDCgaMNLPvxYYf9-24trMU6JTwmdOLydYHWSPYjM5CKDrUb6qW3g3xd4hiGuHr2wji40tVbIj7ysj2ejzf1REDiXQAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsbC0MAEAVeYBTg8AAAA=</wm>

generationen-Wechsel verbindet

Unter dem Motto «Psyche» bricht Lucerne Festival dop-

pelt zu neuen Ufern auf. Das zeigt sich in den rund 130

Veranstaltungen vom 15. August bis zum 14. September

wie im Festival-Magazin PIÙ der «Neuen Luzerner Zei-

tung» und ihrer Regionalausgaben. Im Vordergrund

steht zum einen der Generationenwechsel, der sich hier

vollzieht. So äussert sich Andris Nelsons zur Zukunft

des Lucerne Festival Orchestra nach dem Tod Abbados,

dessen Konzerte er diesen Sommer leitet. Eine Öffnung

zu neuen Perspektiven zeigt bei der Lucerne Festival

Academy der Einbezug prominenter Dirigenten und

Komponisten wie Simon Rattle oder Heinz Holliger.

Damit geht eine neuartige Vernetzung der Nebenschie-

nen mit dem Hauptprogramm einher. Die 27 Sinfonie-

konzerte mit Spitzenorchestern aus aller Welt setzen

das Festival-Thema mit Topstars der Klassikszene um.

Und diese treten in Gratisformaten und für ein jüngeres

Publikum auf, wie es noch nie der Fall war. In dieser

Verbindung von Klassik und «Young Performance»

bewährt sich die Konzentration des Festivals von sechs

auf vier Wochen. Sie dürften umso intensiver sein.

Page 6: PIU

PIÙ 6

Festival-ThemenUrs Mattenberger

Lucerne Festival steht unter dem Motto «Psyche» im Zeichen des Umbruchs: Michael Haef liger äussert sich zu den Zukunftsperspektiven des Festival-Orchesters und der Academy unter neuer Leitung. Und sagt, wie das Festival mit neuen Formaten Kunst für alle mit Qualität verbindet.

«Kulturfür alle»

bild Marco Borggreve, Lucerne Festival

Michael Haefliger, beim Lucerne Festival Orchestra und bei der

Academy vollzieht sich ein Generationenwechsel, zudem läuft

weiterhin der Rechtsstreit um die Gelder der Salle Modulable.

Verspricht da das Thema «Psyche» Entlastung für die Seele?

Michael Haefliger: (lacht) Nicht direkt, wir vertauschen ja nicht den

Konzertsaal mit der Psycho-Couch. Aber auf mich haben Konzerte

eine stark entspannende, berührende, befreiende Wirkung. Danach

fühle ich mich als anderer Mensch! Ich kann sogar sagen: Musik-

hören ist für mich ein meditativer Prozess, der mich zur Stille führt,

zu einer ganz eigenen Art von Spiritualität.

Weil man als Konzertbesucher doch selber stillhalten und alle Ver-

pflichtungen abschalten darf und muss, als wäre man auf der

Couch? Haefliger: Ich denke, die Konzentration spielt da tatsächlich

eine Rolle, aber das klingt dann gleich wieder nach dem steifen

Ritual, mit dem viele die klassische Musik verbinden. Das aber

betrifft nur Äusserlichkeiten. Die Musik selber enthält alle Facetten

der Seele – wie Freude, Trauer, Leiden und Leidenschaft. Und wohl

deshalb kann man mit ihr verführen oder sie derart wirkungsvoll

zur Therapie einsetzen, wie empirische Untersuchungen bestätigen.

Etwa bei Operationen, traumatisierten Kriegsopfern oder Menschen

mit Behinderungen.

Page 7: PIU

PIÙ 6 PIÙ 7

Lucerne Festival sommer 2014

www.lucernefestival.ch

Konkret Eingang finden solche Aspekte ins Festival aber nicht?

Haefliger: Doch, unser Eröffnungsredner, der Neuropsychologe Lutz

Jaencke von der Universität Zürich, ist eine führende Kapazität auf

diesem Gebiet und wird von dieser Seite in das Thema einführen.

Zudem wird das Verhältnis von Musik und Psyche im NZZ-Podium

unter anderen mit dem Komponisten Heinz Holliger diskutiert.

Ansonsten thematisieren wir solche Aspekte ganz praktisch mit

musikalischen Projekten. So haben wir mit Young Performance ein

neues Format geschaffen, bei dem Jugendliche ein eigenes Stück

prozesshaft erarbeiten. Vor allem aber finden sich im Programm

viele Werke, die psychische Extremerfahrungen verarbeiten.

Können Sie ein Beispiel nennen, das Ihnen persönlich wichtig

ist? Haefliger: Im traditionellen Repertoire-Bereich ist ein Herzstück

die Matthäus-Passion von Bach mit den Berliner Philharmonikern

unter Simon Rattle: Die szenische Fassung von Peter Sellars bringt

da das spirituelle und das humane Element nahe zusammen. In der

Moderne ist es Heinz Holligers Scardanelli-Zyklus, der nach Texten

des späten Hölderlin psychische Grenzzustände ausleuchtet.

Ausgerechnet das Lucerne Festival Orchestra, das nach dem

Tod Claudio Abbados von Andris Nelsons dirigiert wird, ist nicht

verbindlich ins Thema eingebunden. Wären da entsprechende

Projekte nicht naheliegend? Haefliger: Doch, das wäre schon eine

Möglichkeit. Wahrscheinlich ist, dass das Festival-Orchester einen

gewissen Wandlungsprozess durchmachen wird. Aber Abbados

Name wird wohl immer mit dem Orchester verbunden bleiben, und

auch in der Zukunft soll weitergeführt werden, was er aufgebaut hat.

Dazu gehört die Idee, mit diesem Orchester

Werke des grossen sinfonischen Repertoires

auf höchstem Niveau zu interpretieren.

In der Lucerne Festival Academy tritt

Gründer Pierre Boulez aus gesundheitli-

chen Gründen kürzer. Stehen hier Namen

wie Simon Rattle, Heinz Holliger und Mat-

thias Pintscher für eine stilistische Öffnung – zum Beispiel hin

auch zu weniger sperrigen Spielarten zeitgenössischer Musik?

Haefliger: Ja, hier dürfte es eine gewisse Öffnung geben. Ich denke

einerseits an amerikanische Komponisten wie John Adams, die in

den Umkreis der Minimal Music gehören, aber auch an Moderne-

Klassiker wie Luigi Nono, der im Rahmen der Academy noch nie

behandelt wurde. Für die über 120 Studenten selber, die sich im

Rahmen der Academy in Neuer Musik weiterbilden, steht allerdings

die europäische Moderne im Gefolge der Zweiten Wiener Schule

um Schönberg im Zentrum. Und das, obwohl rund 50 Prozent der

Studenten aus den USA kommen! Insofern wird sich also an der

Grundlage, wie sie Boulez geschaffen hat, in Zukunft kaum etwas

ändern.

Die neuen 40min-Gratiskonzerte und die Lounge im Bourbaki

zogen letztes Jahr mit Academy-Studenten und Neuer Musik

viel Publikum an. Jetzt treten da auch Stars wie Simon Rattle

auf. Wird die Reihe durch den breiteren Mix nicht beliebiger?

Haefliger: Die 40min-Konzerte sind unser Eingangstor zum Festival

und bieten deshalb jetzt bewusst ganz unterschiedliche Facetten.

Würde man Moderne und Klassik in verschiedene Reihen aufteilen,

liefe das auf eine Ghettoisierung hinaus, die wir gerade verhindern

wollen. Zentral ist der gemeinsame Grundgedanke: dass man hier

locker klassische Musik entdecken kann, ohne dass man gleich den

ganzen Abend verplant hat. Wie sehr das einem Bedürfnis ent-

spricht, zeigten die sensationellen Besucherzahlen im Vorjahr.

Selbst unser neuer Finanzchef fand über die 40min-Veranstaltungen

zum Festival.

Stars wie Simon Rattle zum Nulltarif in den 40min-Veranstaltun-

gen also: Müsste man im Sinne einer nachhaltigen Öffnung nicht

auch in den Sinfoniekonzerten mehr Tickets in den unteren

Kategorien ab 20 Franken anbieten? Haefliger: Ich finde durchaus,

ein solches Festival muss dem Anspruch, Kunst für alle anzubieten,

gerecht werden. Dafür setzen die 40min-Gratiskonzerte ein Zei-

chen. Hinzu kommen neue Vergünstigungen für Studenten und

eine Zusammenarbeit mit der Senioren-Uni, wo wir Vorträge anbie-

ten. Aber als Festival, das im Prinzip kaum

subventioniert ist, müssen wir unser Budget

von 26 Millionen Franken in erster Linie

mit Sponsorenbeiträgen und den Einnah-

men aus dem Kartenverkauf bestreiten. Da

haben wir in den Sinfoniekonzerten wenig

Spielraum.

Aber gerade für Sinfoniekonzerte sind doch Sponsoren am leich-

testen zu gewinnen. Haefliger: Ja, das stimmt, und denkbar wäre,

dass sich Sponsoren engagieren, um vermehrt günstigere Karten

anzubieten. Auch dafür ist 40min ein Modell, weil hier ein Sponso-

ren-Engagement die Gratiseintritte ermöglicht. Aber umgekehrt stelle

ich fest, dass viele Leute bereit sind, für den hohen Qualitätsan-

spruch des Festivals auch entsprechende Preise zu bezahlen. Das zeigt

auch jetzt wieder der erfreulich gute Vorverkauf für diesen Sommer.

michael haefliger «Es ist denkbar, dass sich Sponso-ren engagieren, um vermehrt güns-

tigere Karten anzubieten. Auch dafür ist 40min ein Modell.»

Page 8: PIU

<wm>10CFWLMQ6DMBAEX3TW7tp3XHAZ0aEUEb0bRM3_Kwhdii1mNLuu3QuevZfPtnw7AbmFQ6EeVFFW9ilV6i0QhMA20_GSGvLvYERWRxu_xhA3D7ohjW2gZjn34wJpqFubcwAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzNTAyMwIAUIBgzQ8AAAA=</wm>

LUCERNE FESTIVAL im Sommer«Psyche» – Musik als Spiegel der Seele

Als Themensponsor freut sich Vontobel mitIhnen zusammen auf bewegende Momente,erstklassige Musik und nachhaltige Emotionen.

Leistung schafft Vertrauenvontobel.ch

14-06-22_Piu_216x276_LUFE_de.indd 1 10.06.14 11:30

Page 9: PIU

PIÙ 9

<wm>10CFWLMQ6DMBAEX3TW7tp3XHAZ0aEUEb0bRM3_Kwhdii1mNLuu3QuevZfPtnw7AbmFQ6EeVFFW9ilV6i0QhMA20_GSGvLvYERWRxu_xhA3D7ohjW2gZjn34wJpqFubcwAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzNTAyMwIAUIBgzQ8AAAA=</wm>

LUCERNE FESTIVAL im Sommer«Psyche» – Musik als Spiegel der Seele

Als Themensponsor freut sich Vontobel mitIhnen zusammen auf bewegende Momente,erstklassige Musik und nachhaltige Emotionen.

Leistung schafft Vertrauenvontobel.ch

14-06-22_Piu_216x276_LUFE_de.indd 1 10.06.14 11:30

Lucerne Festival Academy Simon Bordier

Die Bedeutung der zeitgenössischen Musik

im klassischen Konzertbetrieb bemisst sich

nicht allein an der Anzahl aufgeführter

Stücke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.

Entscheidend ist die Art und Weise, wie

die manchmal als «anstrengend» geltende

Musik vermittelt wird.

Die Lucerne Festival Academy ist mit Pierre Boulez grossgewor-den. Jetzt weitet sie ihre Aktivi-täten unter Gastdirigenten wie Simon Rattle und Heinz Holli-ger aus – bis hin zu exklusiven Grossprojekten.

Beim Lucerne Festival pflegt man dies unter

anderem seit zehn Jahren in Form einer

Academy: Jeden Sommer lädt das Festival

120 junge Musiker aus aller Welt nach

Luzern ein, um das zeitgenössische Reper-

toire aus erster Hand kennen zu lernen und

das gemeinsam Erarbeitete dem breiten

Publikum vorzustellen.

Das Konzept hat sich unter Pierre Boulez,

dem renommierten Komponisten, Dirigen-

ten und Mitbegründer der Academy,

bewährt. Seit der 89-jährige Dirigent vor

zwei Jahren alters- und krankheitsbedingt

kürzertreten musste, lädt er nun gern auch

geschätzte Persönlichkeiten nach Luzern

ein, um mit den Teilnehmern zu arbeiten.

In diesem Jahr handelt es sich um Matthias

Pintscher, Heinz Holliger und um Simon

Rattle.

Ein aussergewöhnliches Projekt wird diesen

Sommer mit Simon Rattle erarbeitet. Er

wird am Lucerne Festival nicht nur als

Chefdirigent der Berliner Philharmoniker

auftreten, sondern erstmals auch ein Kon-

zert mit dem Lucerne Festival Academy

Orchestra leiten. Für das Werk «Coro»

von Luciano Berio, das unter anderem am

23. August zu erleben sein wird, werden 40

Sänger in einer speziellen Chor-Akademie

vorbereitet.

Wie die Weltregionenvielfältig

Starglanz für ein Festival des 21. Jahrhunderts:

Simon Rattle tritt mit den Berliner Philharmonikern,

dem Lucerne Festival Academy Orchestra und im

Gratisformat 40min auf.bild Stephan Rabold

Page 10: PIU

<wm>10CFWLoQ6EQAwFv6ib121f6V7lBUcQBI8haP5fEc6dmGTEzLIUG35853Wft1KgU4IwZnGw9Sm0pmAz2vBCgB3qHw13w8j8W0SRRvjxNoIQ8NAQt1cird3n9QDOwj6JdQAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzNTA2tQAAulBaBw8AAAA=</wm>

LUCERNE FESTIVAL IM SOMMER15. August – 14. September 2014

Unvergessliche Konzertmomente mit denWeltstars der KlassikSa, 16.8. LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Chor des Bayerischen Rundfunks | Andris Nelsons | Sara Mingardo

Werke von Brahms

Sa, 23.8. LUCERNE FESTIVAL ACADEMY Orchestra & Chorus | Simon Rattle | Barbara HanniganWerke von Chin und Berio

Do, 4.9. Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam |Mariss Jansons | Jean-Yves ThibaudetWerke von Brahms, Schostakowitsch und Ravel

Mi, 10.9. The Cleveland Orchestra | Franz Welser-Möst | Joshua SmithWerke von Brahms undWidmann

Do, 11.9. Cecilia Bartoli | I Barocchisti | Diego Fasolis«Mission». Werke von Steffani

Karten sowie Informationen zum vollständigen Programm:+41 (0)41 226 44 80 |www.lucernefestival.ch

Tickets für dasPiano-Festival 2014erhältlich ab4. August 2014

Cecilia Bartoli (Foto: Uli Weber/Decca)

Page 11: PIU

PIÙ 11

Lucerne Festival sommer 2014

<wm>10CFWLoQ6EQAwFv6ib121f6V7lBUcQBI8haP5fEc6dmGTEzLIUG35853Wft1KgU4IwZnGw9Sm0pmAz2vBCgB3qHw13w8j8W0SRRvjxNoIQ8NAQt1cird3n9QDOwj6JdQAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzNTA2tQAAulBaBw8AAAA=</wm>

LUCERNE FESTIVAL IM SOMMER15. August – 14. September 2014

Unvergessliche Konzertmomente mit denWeltstars der KlassikSa, 16.8. LUCERNE FESTIVAL ORCHESTRA | Chor des Bayerischen Rundfunks | Andris Nelsons | Sara Mingardo

Werke von Brahms

Sa, 23.8. LUCERNE FESTIVAL ACADEMY Orchestra & Chorus | Simon Rattle | Barbara HanniganWerke von Chin und Berio

Do, 4.9. Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam |Mariss Jansons | Jean-Yves ThibaudetWerke von Brahms, Schostakowitsch und Ravel

Mi, 10.9. The Cleveland Orchestra | Franz Welser-Möst | Joshua SmithWerke von Brahms undWidmann

Do, 11.9. Cecilia Bartoli | I Barocchisti | Diego Fasolis«Mission». Werke von Steffani

Karten sowie Informationen zum vollständigen Programm:+41 (0)41 226 44 80 |www.lucernefestival.ch

Tickets für dasPiano-Festival 2014erhältlich ab4. August 2014

Cecilia Bartoli (Foto: Uli Weber/Decca)

Lucerne Festival AcademySimon Bordier

medienWirKsame aKzente«Die Chor-Akademie ist ein ausdrücklicher

Wunsch von Simon Rattle», sagt Dominik

Deuber, Leiter der Lucerne Festival Aca-

demy. Damit wolle der 59-jährige britische

Dirigent, der für 2018 seinen Rücktritt von

den Berliner Philharmonikern angekündigt

hat, den Bildungsaspekt der Academy vom

Orchester- auf den Gesangsbereich auswei-

ten. Wie stark sich Rattle in weiterer

Zukunft, etwa nach 2018, bei der Academy

engagieren werde, stehe aber noch nicht fest,

erklärt Deuber, und auch die Chor-Akade-

mie sei eine einmalige Sache.

Rattle setzt aber auch so schon Akzente bei

der Academy, die mit der Chor-Academy

dieses Jahr von 120 auf 160 Musiker

anwächst. Er hat bereits mit den Berliner

Philharmonikern innovative, medienwirk-

same Nachwuchsprojekte realisiert. Insbe-

sondere «Rhythm Is It!», ein dokumentari-

Heinz Holligers «Scardanelli-Zyklus» bezieht sich auf zwölf

späte Jahreszeitengedichte von Friedrich Hölderlin, die der

deutsche Dichter unter dem Pseudonym «Scardanelli» ver-

öffentlicht hat. So wie der Dichter in der Einsamkeit seines

Tübinger Turms die Poesie an ihre sprachlichen Grenzen

führte, lotet Holliger in seiner Vertonung für Soloflöte,

Orchester, Tonband und gemischten Chor die musikali-

schen Mittel seiner Zeit mit poetischer Kraft aus. Lucerne

Festival führt das zwischen 1975 und 1991 komponierte

opus Magnum zu Ehren von Holligers 75. Geburtstag im

Programm. Der Gratulant wird die 2,5-stündige Aufführung

am 30. August im KKL mit dem Academy-Orchester, dem

Lettischen Rundfunkchor und dem Flötisten Felix Renggli

persönlich leiten.

scher Tanzfilm über Strawinskys «Sacre du

printemps», fand 2004 grosse Beachtung in

der Öffentlichkeit. Damit unterscheidet er

sich von Pierre Boulez, der sich als Dirigent

zwar offen für verschiedene musikalische

Stile zeigt, aber als Komponist für eine

bestimmte Strömung innerhalb der zeitge-

nössischen Musik steht, die sich durch

künstlerische Radikalität über den breiten

Publikumsgeschmack hinwegsetzt. Davon

kann bei Rattle nicht die Rede sein. Seine

Aufführung von Bachs Matthäus-Passion

mit den Berliner Philharmonikern dürfte in

der Ritualisierung durch den amerikanischen

Star-Regisseur Peter Sellars zum besinnli-

chen Spektakel werden (3. September).

lyriK führt alles zusammenZudem werden im Rahmen der Academy

wichtige Akteure des Festival-Sommers

zusammengeführt. Exemplarisch gilt das für

das Sinfoniekonzert vom 23. August. In die-

sem exklusiven Grossprojekt leitet Rattle

neben Luciano Berios grossbesetztem Werk

«Coro» auch im Rahmen der «Roche Com-

missions» die Uraufführung von «Le Silence

des Sirènes» – ein Auftragswerk von Lucerne

Festival an die südkoreanische Komponistin

Unsuk Chin, die diesen Sommer als com-

poser in residence in Luzern weilt. Zudem

ist dessen Solopart der diesjährigen Artiste

étoile, der kanadischen Sopranistin Barbara

Hannigan, quasi auf den Leib geschrieben.bild Daniel Vass

holligers hauptWerK zum 75. geburtstag

Grosser Auftritt zum 75. Geburtstag:

der Schweizer Komponist, Dirigent

und Oboist Heinz Holliger.

Page 12: PIU

<wm>10CFWLqQ4CQRAFv6gnr68327Qk6zYrCH4MQfP_isORVLmq4-gc-Hndz_t-awUshcEK76wcNtmTOTy9okHQoHFRt01Jrb9DFJsnYn0bAT8sdbEpYcu1xuvxfAMyVlTxdAAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMbM0MQYAyUsPnA8AAAA=</wm>

Ein Festival der Schweizer Weinvielfalt.

Kaum ein anderes Land bietet auf einer so kleinen Fläche eine so grosse Wein-vielfalt wie die Schweiz. Auf unserem neuen Weinportal www.mondovino.chstellen wir Ihnen regelmässig Schweizer Weine aus allen Regionen und für jedenGeschmack vor. Schauen Sie herein. Erhältlich in grösseren Coop Supermärktenund unter www.mondovino.chCoop verkauft keinen Alkohol an Jugendliche unter 18 Jahren.

Aigle LesMuraillesH. Badoux

Chablais AOC, 70cl

21.00

Neuchâtel AOCŒil-de-Perdrix Rosé Caves

des Coteaux, 75cl

13.50

Valais AOCPetite ArvineMaître

de Chais, 75cl

23.50

Ticino DOCMerlotRoncobello

Valsangiacomo, 75cl

19.95

Neuchâtel AOCŒil-Aigle LesMurailles

UnsereWeinexpertenempfehlen:

023_300_210x270_Coop_Mondovino_Anzeige_Piu_d 1 06.06.14 10:41

Page 13: PIU

PIÙ 13

Lucerne Festival sommer 2014

Lucerne Festival AcademySimon Bordier

www.lucernefestival.ch

bild Priska Ketterer, Lucerne Festival

lucerne festival academy

Sinfoniekonzert mit Chor undOrchester, Leitung: Simon Rattle,

Solistin: Barbara HanniganSamstag, 23. August,

18.30, KKL, Konzertsaal

Meisterkurs Dirigieren mitHeinz Holliger, 26. bis 29. August,

KKL, Luzerner Saal

Academy-Orchester, LettischerRundfunkchor («Scardanelli-Zyklus»

von Heinz Holliger), 30. August,11.00, KKL, Konzertsaal

Ensemble-Konzert, LeitungMatthias Pintscher

(Berio, Pintscher, Lachenmann)1. September, 20.00,KKL, Luzerner Saal

Sinfoniekonzert, Leitung: MatthiasPintscher (Staud, Mahler)

6. September, 18.30,KKL, Konzertsaal

Ensemble-Konzert mit StudentenPortraitkonzert Unsuk Chin

11. September, 20.00,KKL, Luzerner Saal

Harte Arbeit trotz Freizeitlook: Studenten der Academy (im Bild 2013 mit

Pablo Heras Casado) stellen zeitgenössische

Musik vor.

Das Konzert vermittelt zudem zeitgenössi-

sche Musik am Beispiel der Lyrik. Die Kom-

ponisten Unsuk Chin (*1961) und Luciano

Berio (1925–2003) folgen nicht einem

bestimmten kompositorischen Stil, sondern

experimentieren mit unterschiedlichen Me-

thoden der Textvertonung. Die aus verschie-

denen Weltregionen gewählten Gedichte und

Volkslieder stehen exemplarisch für die

Vielfalt kultureller und künstlerischer Tradi-

tionen – und zugleich für einen freien, poe-

tisch-verspielten Umgang mit ihnen.

besondere ehre für holligerDie Academy betritt auch mit dem «Scarda-

nelli-Zyklus» von Heinz Holliger Chor-Neu-

land. Das Opus Magnum erklingt am 30.

August im KKL zu Ehren des 75. Geburts-

tags des Schweizer Oboisten, Dirigenten

und Komponisten. «Heinz Holliger hat den

Zyklus 1991 mit dem Lettischen Rundfunk-

chor uraufgeführt. Er möchte das Werk wie-

der mit den ihm vertrauten Sängerinnen

und Sängern aus Lettland einstudieren»,

meint Deuber zur Besetzung.

Das Lucerne Festival Academy Orchestra

komme hingegen voll zum Zug: «Wir haben

mit dem renommierten Ensemble intercon-

temporain genau die richtigen Musiker vor

Ort, um unsere Studenten zu coachen.

Heinz Holliger hat den Zyklus gerade erst

mit diesem Ensemble im Rahmen von

ManiFeste 2013 in Paris aufgeführt.»

leitung bleibt bei boulezDas 1976 von Boulez gegründete Ensemble

intercontemporain leitet seit einem Jahr der

43-jährige Dirigent und Komponist Matthias

Pintscher. Der Deutsche, der bereits 2005 als

composer in residence am Lucerne Festival

gastierte, wird mit seinem Pariser Ensemble

auch selber Konzerte mit dem Orchester

und dem Ensemble der Academy leiten.

Einen Höhepunkt bildet am 17. August

das Konzert, in dem Pintscher ein eigenes

und Werke der Gastkomponisten dirigiert:

Unsuk Chins Doppelkonzert für Klavier,

Schlagzeug, und Johannes Maria Stauds

Monodram «Der Riss durch den Tag» mit

Robert Hunger-Bühler als Sprecher.

Ein neues Kapitel wird mit alldem in der

zehnjährigen Geschichte der Academy nicht

aufgeschlagen. «Die künstlerische Leitung

bleibt bei Pierre Boulez», sagt Deuber: «Er

sichtet die Programme im Voraus und

spricht sie mit den Dirigenten ab, sowohl

mit Rattle, Holliger als auch mit Pintscher.

Und diese Gastdirigenten kommen alle auf

seine Einladung hin nach Luzern.»

<wm>10CFWLqQ4CQRAFv6gnr68327Qk6zYrCH4MQfP_isORVLmq4-gc-Hndz_t-awUshcEK76wcNtmTOTy9okHQoHFRt01Jrb9DFJsnYn0bAT8sdbEpYcu1xuvxfAMyVlTxdAAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMbM0MQYAyUsPnA8AAAA=</wm>

Ein Festival der Schweizer Weinvielfalt.

Kaum ein anderes Land bietet auf einer so kleinen Fläche eine so grosse Wein-vielfalt wie die Schweiz. Auf unserem neuen Weinportal www.mondovino.chstellen wir Ihnen regelmässig Schweizer Weine aus allen Regionen und für jedenGeschmack vor. Schauen Sie herein. Erhältlich in grösseren Coop Supermärktenund unter www.mondovino.chCoop verkauft keinen Alkohol an Jugendliche unter 18 Jahren.

Aigle LesMuraillesH. Badoux

Chablais AOC, 70cl

21.00

Neuchâtel AOCŒil-de-Perdrix Rosé Caves

des Coteaux, 75cl

13.50

Valais AOCPetite ArvineMaître

de Chais, 75cl

23.50

Ticino DOCMerlotRoncobello

Valsangiacomo, 75cl

19.95

Neuchâtel AOCŒil-Aigle LesMurailles

UnsereWeinexpertenempfehlen:

023_300_210x270_Coop_Mondovino_Anzeige_Piu_d 1 06.06.14 10:41

Page 14: PIU

PIÙ 14

Neue FormateRoman Kühne

bild Stefan Deuber, Lucerne Festival

Hier treffen Stars wie Midori auf Schweizer Künstler wie den Bandoneonisten Michael Zisman: letztjährige Lounge im Bourbaki.

Weltstars zuM

NuLLTARIF

Die Nebenprogramme des Festivals werden nochmals aufgewertet und vernetzt. Erstmals treten

auch Stars in Gratiskonzerten wie den 40min oder in der Lounge im Bourbaki auf – in einer

Mischung von Dvořák bis zur innovativen Klang-Performance.

Page 15: PIU

PIÙ 14 PIÙ 15

Lucerne Festival sommer 2014

www.lucernefestival.ch

dominiK deuber «Mit Künstlern wie Simon Rattle

oder Barbara Hannigan haben die ‹40min› eine stärkere Verbin-

dung zum Hauptprogramm.»

In den letzten Jahren schlug Lucerne Festival vermehrt

neue Wege ein, um den Anlass einem «nicht-klassi-

schen» Publikum näherzubringen. So wurde letztes Jahr

die Konzertreihe 40min lanciert, eine Art Appetithäpp-

chen vor den Abendkonzerten.

«Wir hatten im Schnitt rund 400

Besucher pro Anlass», freut sich

Johannes Fuchs, verantwortlich für

die Konzertserie «Young»: «Offen-

bar ist es uns geglückt, die Ein-

trittsbarriere tief zu halten und den

Leuten ein ungezwungenes Kon-

zerterlebnis zu bieten. Wie weit diese Leute den Weg ins

Hauptprogramm finden, lässt sich zwar kaum quantifi-

zieren. Es war jedoch ein klar jüngeres Publikum, und an

Wochenenden liessen sich viele Familien ausmachen.»

40min mit simon rattleAuffallend ist die Dichte an grossen Namen, die dieses

Jahr in den Vorabendkonzerten um 18.20 Uhr auftreten.

So kann man am Montag, 18. August, Daniel Harding

über die Schultern schauen, wie er mit dem Mahler

Chamber Orchestra Dvořák probt. Am Freitag, 22.

August, ist es gar Simon Rattle, der Chefdirigent der Ber-

liner Philharmoniker, der in Berios «Coro» einführt –

ein Moderne-Klassiker, den Rattle tags darauf mit der

Lucerne Festival Academy aufführt. In 40 Minuten prä-

sentieren auch Meisterschüler aus Heinz Holligers Diri-

gierkurs ihr Schlusskonzert (Freitag, 29. August).

Dominik Deuber, Verantwortlicher der Lucerne Festival

Academy, erklärt: «Im letzten Jahr traten in den 40min-

Konzerten vor allem Studenten der Academy auf. Jetzt

schaffen wir eine stärkere Verbindung zum Hauptpro-

gramm und bilden dieses in jeweils 40 Minuten ab.»

Allerdings bieten diese nicht einfach Konzerte, sondern

einen Mehrwert über Erklärungen meist der Künstler.

Neu ist auch, dass Karten für die Hauptkonzerte verlost

werden. Damit dürfte der weitere Erfolg dieses attrakti-

ven Konzertformats – frisch, ohne Kleiderzwang, direk-

ter Kontakt mit den Stars – vorprogrammiert sein.

lounge mit midori und bandoneonEbenfalls eine Professionalisierung ist bei der Festival

Lounge im Bourbaki festzustellen. Viermal kann man

hier das Festival in einer lockeren Klub-Atmosphäre

erleben. Die Sängerin, Dirigentin und Artiste étoile Bar-

bara Hannigan tritt ebenso auf (29. August) wie das

renommierte Kaleidoscope String Quartet (5. Septem-

ber). «Auch hier hatten wir früher viele Academy-

Musiker», erklärt Dominik

Deuber. «Dieses Jahr versu-

chen wir, vermehrt interna-

tionale Stars mit Schweizer

Gruppierungen zu mischen,

um einen direkteren Draht

zum Festival zu schaffen.» So

spielt die Geigerin Midori

zuerst Bach in der Kirche und wechselt nachher in die

lockere Lounge-Atmosphäre. Anschliessend läutet der

Bandoneon-Virtuose Michael Zisman mit Tangos von

Astor Piazzolla das Nachtleben ein (Freitag, 22. August).

«psyche» ist gut für die seeleEbenfalls weitergeführt wird die Zusammenarbeit mit

dem Kunstmuseum Luzern im multimedialen Projekt

«Soundzz.z.zzz....z». Johannes Fuchs ist begeistert vom

Erfolg der Ausschreibung des Wettbewerbs: «Dafür sind

über 100 Projektideen eingegangen – von Südamerika

bis Thailand.» Gewonnen hat ihn David Bithell, der

neueste Technologien nutzt, um zeitgenössische Klänge

mit Visuals und dem Humor und der Erzählhaltung von

Performance und Theater zu verbinden.

Auch das Motto «Psyche» wird im Off-Programm ver-

tieft. Viermal werden sonntags ab dem 17. August «See-

lenlandschaften aus musikalischer und theologischer

Sicht» beleuchtet. Interdisziplinär diskutiert wird es im

NZZ-Podium mit dem Komponisten Heinz Holliger,

der Schriftstellerin und Psychiaterin Melitta Breznik

und dem Schriftsteller Martin Mosebach (31. August).

Praktisch gut für die Seele sind die Freiluftveranstaltun-

gen. Bei «In den Strassen» (26. bis 31. August) reicht das

Spektrum vom argentinischen Tango über Gypsy-Swing

aus Italien bis zu Tänzen aus Thailand. Und Strassen-

gruppen treten auch an den Open Airs auf dem Inseli

auf, wo das Festival dreimal an einem Donnerstag zu

Gast ist (21. und 28. August, 4. September, 18 Uhr).

Alle Informationen unter www.lucernefestival.ch in der Rub-rik «entdecken»

Page 16: PIU

PIÙ 16

In den zehn Jahren unter Claudio Abbado ist das

Lucerne Festival Orchestra zu einem prägenden Mar-

kenzeichen des Festivals geworden. Die Frage, wer

Abbados Erbe in Zukunft weiterführen wird, stellt sich

umso mehr, als dieses «Orchester von Freunden» mit

dem im Januar verstorbenen Dirigenten aufs Engste ver-

bunden war. Was passiert, wenn ein neuer künstlerischer

Leiter seine eigenen Freunde mitbringt? Wir fragen den

aus Lettland stammenden Dirigenten Andris Nelsons,

der als Chefdirigent in Birmingham und bald in Boston

sowie als Gast bei Spitzenorchestern in aller Welt mit

35 Jahren zu den Topstars gehört. Nelsons hat das Festi-

val-Orchester vor Ostern im Gedenkkonzert für Abbado

geleitet und dirigiert in diesem Sommer die von Abbado

zusammengestellten Brahms-Programme.

Andris Nelsons, am Osterfestival hat das Gedenk-

konzert für Abbado zuhörer wie Musiker zutiefst

berührt. Wie haben Sie selber das erlebt: ein Orches-

ter zu dirigieren, das bis ins hinterste Pult von einem

anderen Dirigenten geprägt ist? Andris Nelsons: Das

war auch für mich ein sehr spezieller Moment. Natür-

lich war Abbado im Geiste anwesend, auch im Bewusst-

sein, dass es nicht zuletzt die Musik und dieses Orches-

ter waren, die ihn trotz seiner Krankheit mit am Leben

hielten. Aber für mich war es über alle Trauer hinaus

auch eine Feier seines grossen Lebens.

zu Beginn spielte das Orchester ohne Dirigent ein

Stück aus dem letzten Programm mit Abbado. Als Sie

ans Pult traten, wurde es aber doch auch Ihr Orches-

ter? Nelsons: Ja, der Klang jedes Orchesters ist ja von

Chefdirigenten geprägt. Umgekehrt bringt jedes Orches-

ter von seiner Tradition her selber eine bestimmte Iden-

tität mit. Das erlebe ich in Birmingham, wo wir eben-

falls eine sehr familiäre Atmosphäre haben, oder als

Gastdirigent bei anderen Orchestern immer wieder.

Trotz der besonderen Umstände ist das beim Lucerne

Festival Orchestra grundsätzlich nicht anders.

Andris Nelsons dirigiert diesen Sommer neben seinem Orchester aus Birmingham auch das nach Abbados Tod verwaiste Lucerne Festival Orchestra. Ein Gespräch über dessen Zukunftsperspektiven, Team-arbeit und Karriere.

Blumenduft im mezzoforte

bild Marco Borggreve, Lucerne Festival

Lucerne Festival OrchestraUrs Mattenberger

Page 17: PIU

PIÙ 16 PIÙ 17

Besonders an diesem ist, dass es aus Freunden eines

Dirigenten zusammengesetzt ist. Gehört zum Erfolgs-

modell, dass in zukunft ein neuer künstlerischer Leiter

seine eigenen Freunde mitbringt? Nelsons: Nein, das

denke ich nicht. Das Erstaunliche im Fall des Festival-

Orchesters ist, wie stark es eine Identität in nur zehn Jah-

ren intensiver Zusammenarbeit erreicht hat. Für mich ist

deshalb klar, dass es in der Tradition der Luzerner Festi-

valorchester seit Toscanini eine Zukunft haben wird. Das

ist etwas, das man nicht stören darf. Natürlich wird es

personelle Wechsel geben, aber in Form einer natürli-

chen Fluktuation wie bei anderen Orchestern auch.

Musiker wie zuhörer bestätigen, dass das Festival-

Orchester mit Gustav Mahler in einzigartige, metaphy-

sische Dimensionen vorstiess. Jetzt dirigieren Sie es in

Werken von Brahms, die heute eher in kleineren

Besetzungen aufgeführt werden. Ist das eine eher

undankbare Aufgabe oder eine Entlastung vom Erbe

Abbados? Nelsons: Weder noch. Ich finde diese Brahms-

Aufführungen hochspannend gerade angesichts des

Ziels, das Abbado mit diesem Orchester verfolgt und

realisiert hat. Der Anspruch, in grossorchestraler Beset-

zung Kammermusik zu machen, ist ideal für Brahms.

Nicht nur, weil in der Musik von Brahms Soli eine

grosse Rolle spielen. Sie hat vielmehr eine sehr sanfte,

aber auch eine ungemein kraftvolle Seite. Damit ist sie

sehr schwierig zu realisieren. Und auch da gilt: Das wird

nicht «mein» Brahms. Er entsteht erst in der Zusam-

menarbeit zwischen mir und dem Orchester.

Das ist ein kollegiales Dirigenten-Verständnis, wie es

auch Abbado hatte, das aber im Gegensatz zum

früheren Klischee des Pult-Diktators steht. Kann

man heute mit Teamarbeit bessere Resultate erzie-

len als durch rigorose Kontrolle? Nelsons: Das kann

Blumenduft im mezzoforte

Unter seiner Leitung tritt das Lucerne Festival Orchestra

aus dem langen Schatten Claudio Abbados: Dirigent

Andris Nelsons unter dem Dach des KKL Luzern.

Page 18: PIU

PIÙ 18

www.lucernefestival.ch

man nicht allgemein sagen. Es funktioniert wohl am besten,

wenn man als Dirigent sich selber treu bleibt. Bei Kontrolleuren

wie Toscanini oder Solti gehörte das mit zum Charisma, das

wichtiger ist als die Technik, obwohl diese selbstverständlich mit

dazugehört. Andere Dirigenten sind «Diktatoren» eher mit Psy-

chologie statt mit der Faust. Und wieder andere erreichen, wie

Abbado, nur mit ihren magischen Händen, dass ihnen ein

Orchester folgt.

und wie sehen Sie Ihre Rolle als Dirigent? Nelsons: Ich bringe als

Dirigent vor allem meine Inspiration und meine Energie mit ein

und versuche eine Vorstellung von dem zu geben, was hinter den

Noten steht. Ich rede also nicht nur von technischen Details, son-

dern suggeriere mit Assoziationen, wie eine Stelle klingen könnte.

Das Ziel ist ja, in jene Dimension vorzustossen, in der Musik über

allen Intellekt hinausgeht. Aber auch da muss man aufpassen. Wenn

ein Dirigent von Blumenduft spricht, folgern die Musiker auch mal

trocken, «aha, Mezzoforte».

Sie sind mit 35 Jahren bereits ein Topstar – wie gehen Sie mit dieser

Rolle um? Nelsons: (lacht) Ach nein, ich bin kein Star, ich verbringe

zu Hause in Riga, wenn ich selten genug da bin, ein Alltagsleben wie

jeder andere auch und kaufe für meine Tochter Windeln ein!

Aber selbst Bernard Haitink, der grosse Altmeister unter den

Dirigenten, sagte im Gespräch mit unserer zeitung, mit Ihrer

Verbindung von Charisma und Musikalität hätten Sie das Poten-

zial zum echten Star. Nelsons: Ach, wirklich? Das freut und ehrt

mich natürlich sehr. Aber mein eigenes Verhältnis zur Karriere hat

sich in den letzten Jahren gewandelt. Mit 25 stand klar der Beruf im

Vordergrund. Als ich heiratete, hielten sich Berufliches und Privates

die Waage, zumal auch meine Frau – die Sopranistin Kristine Opo-

lais – als Musikerin viel auf Reisen ist. Aber seit wir eine Tochter

haben, haben sich die Prioritäten verschoben. Plötzlich hat man

eine ganz neue Verantwortung und weiss: Das Wichtigste ist, dass

man gesund bleibt, damit man für sie da sein kann.

bild Marco Borggreve, Lucerne Festival

Lucerne Festival OrchestraUrs Mattenberger

hommage an claudio abbadoDirigent: Andris Nelsons

15. und 16. August, 18.30,Luzern, KKL, Konzertsaal

(Werke von Brahms, mitSara Mingardo, Alt, und dem

Chor des Bayerischen Rundfunks)

22. und 24. August, 19.30,Luzern, KKL, Konzertsaal

(Werke von Brahms und Chopin,mit Maurizio Pollini, Klavier)

ensembles des lucerne festival orchestra

Brass-Ensemble, 20. August,19.30, Luzern, KKL, Konzertsaal

Solisten des Orchesters mit OliverSchnyder, Klavier: 21. August,

19.30, Luzern, KKL, Konzertsaal

musiKer des lucernefestival orchestra

Gespräch im Rahmen einer drei-teiligen Hommage an ClaudioAbbado, nach Paul Smacznys

Dokumentarfilm «ClaudioAbbado. Die Stille hören»

Luzern, KKL, Auditorium,11.00/14.30/16.00

Star mit Charisma und Musikalität:

Andris Nelsons (35)

Page 19: PIU

PIÙ 18

<wm>10CE2LuwqAMBAEv-jC7j1i8EqxEwuxtxFr_78yWlksDMzssmQUfJvmdZ-3JOguFoOhZaUWbcYcmharmqhw7cXIcGOwq_9BiGYBP95GUKUjQ1wFdjhQ7vN6AJYaN0FzAAAA</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2NTc2sAAA3x9F5w8AAAA=</wm>

Für junge Talente,die hoch hinausmöchten.

Wir gratulieren dem Violinisten Sergey Khachatryanzum Credit Suisse Young Artist Award 2014.

Seit 1993 ist die Credit Suisse stolzer Hauptsponsordes Lucerne Festivals.

credit-suisse.com/sponsorship

10463 Khachatryan LucFest 216x276 Zentrschweiz aS 6.06 v2.indd 1 03.06.14 13:45

Page 20: PIU

PIÙ 20

Lucerne Festival YoungUrs Mattenberger

mutprobe wie im zirkus

bild Priska Ketterer, Lucerne Festival

lucerne festivalyoung performance«Heroïca» (ab neun Jahren)13. September, 11.00 und15.00, KKL, Luzerner Saal

straWinsKy: animated6. September, 15.00 und22.00, KKL, Luzerner Saal

rusalKa, die KleineseejungfrauYoung-FigurentheaterPetruschka (nach Dvořák)Premiere: 16. August,14.30, Luzern, PavillonTribschenhorn

«das goldene herz»Young-Familienkonzert,mit Alliage Quintett30. August, 11.00 und15.00, Luzern, Südpol

«osKar und der sehrhungrige drache»Young-Sitzkissenkonzert6. September, 11.00und 15.00, Luzern,Maskenliebhabersaal

Ob mit Trickfilm oder vollem Körpereinsatz: Die «Young»-Projekte des Festivals erproben Aufführungsformen für ein junges Publi- kum. Davon könnte auch das erwachsene Klassikritual profitieren.

Wenn man ihm im Café gegenübersitzt,

wirkt Kevin Austin (24) nicht wie einer, der

sich lautstark austobt. Locker und freund-

lich beantwortet er Fragen auch zu zeitge-

nössischer Musik, auf die er sich spezialisiert

hat. Und die viele mit ganz anderen Kli-

schees – abstrakt, chaotisch – verbinden.

Da muss der Kalifornier, der in Basel stu-

diert, ganz schön gefordert worden sein bei

den Proben zum Stück «Heroïca». Mit dem

«szenischen Konzert für sieben Instrumen-

talisten» nämlich probiert Lucerne Festival

wiederum ein neues Format aus. Für diese

«Young Performance» wurden in einem Cas-

ting unter Teilnehmern der letztjährigen

Festival-Academy Musiker ausgewählt, die

interessiert sind am theatralen Spiel mit vol-

lem Körpereinsatz. Den garantieren als

Kreativteam der Theatermacher Dan Tan-

son und die Choreografin Laura van Hal,

die sich auf Akrobatik im Stil des «Cirque

Nouveau» spezialisiert hat.

«Wir wurden tatsächlich unglaublich gefor-

dert», lacht Austin: «Von Beginn weg wurde

voller Körpereinsatz verlangt – von akroba-

tischen Luftsprüngen bis hin zu Yoga-Übun-

gen zum Entspannen. Manchmal endete das

im Chaos oder in langen Diskussionen.»

Auch die gehören zu einem Projekt, das das

Thema «Psyche» hautnah umsetzt. Denn

«Heroïca» führt zu Musik, die die Musiker

selber mitbringen konnten, mit viel Spiel-

witz und Akrobatik Imponiergehabe unter

Jugendlichen vor – von der Mutprobe über

Konkurrenzkämpfe bis zum Liebeswerben

in einer Art Liebesduett zu Musik von Bach.

fremd zWischen hund und KatzeDer Stoff ist also aus dem Leben junger

Menschen gegriffen. Gibt es in einem sol-

chen Prozess reale Konkurrenzsituationen

oder gar Liebeshändel? «Nein», lacht Austin:

«Aber es war faszinierend, wie die Leiter

jedem Spieler Charaktere zuordneten und

sie in Rollenspielen zuspitzten. Einer war

der energische Hund, eine die elegante

Katze und ich der introvertierte ‹Fremde›.»

Dazu erklingt auch zeitgenössische Musik

bis hin zur Avantgarde eines Iannis Xenakis

Page 21: PIU

PIÙ 20 PIÙ 21

Lucerne Festival sommer 2014

www.lucernefestival.ch

bild Priska Ketterer, Lucerne Festival

lucerne festivalyoung performance«Heroïca» (ab neun Jahren)13. September, 11.00 und15.00, KKL, Luzerner Saal

straWinsKy: animated6. September, 15.00 und22.00, KKL, Luzerner Saal

rusalKa, die KleineseejungfrauYoung-FigurentheaterPetruschka (nach Dvořák)Premiere: 16. August,14.30, Luzern, PavillonTribschenhorn

«das goldene herz»Young-Familienkonzert,mit Alliage Quintett30. August, 11.00 und15.00, Luzern, Südpol

«osKar und der sehrhungrige drache»Young-Sitzkissenkonzert6. September, 11.00und 15.00, Luzern,Maskenliebhabersaal

oder Karlheinz Stockhausen. Kann das kör-

perliche Spiel dazu einen unmittelbaren

Zugang schaffen? «Sicher kann das stimulie-

rend sein», meint Austin, findet aber nicht,

dass Neue Musik das speziell nötig hat:

«Heute, wo mit dem Internet und neuen

Medien das Visuelle immer wichtiger wird,

ist klar, dass sich auch die Aufführungsfor-

men verändern.» Die Zukunft der zeitgenös-

sischen Musik sieht er deshalb in individuel-

len Kleinbesetzungen, in denen man eigene

Kreativität einbringen kann.

soldatengeschichte mit tricKfilmDas Spielen der Instrumente als theatrales

Element aufzuwerten, ist Johannes Fuchs,

dem Leiter von Lucerne Festival Young,

generell ein Anliegen. Kann man diesen

Ansatz auf traditionelle Repertoirestücke

übertragen, etwa in Form von «szenischen»

Konzerten? «Ja, Ansätze dazu gibt es da,

wenn Komponisten Fernorchester einsetzen

oder die Hörner ihre Trichter in die Höhe

halten», sagt Fuchs: «Und jüngere Interpre-

ten wie der Schlagzeuger Martin Grubinger

gehen in diese Richtung, indem sie in ihr

Spiel Showelemente einbauen.»

Ein anderes Young-Projekt führt diesen

Ansatz weiter. So wird in «Strawinsky:

animated» die «Geschichte vom Soldaten»

in einen neuen Kontext gestellt: durch eine

Filmanimation, die exakt auf Strawinskys

Musik zugeschnitten ist. Als theatrales Ele-

ment hinzu kommt eine Tänzerin, der Spre-

cher interagiert selber in der Rolle des Sol-

daten mit den Musikern. Auch das ist ein

Stück zum Thema «Psyche»: Wenn der Sol-

dat dem Teufel seine Geige gegen das Ver-

sprechen vom grossen Geld eintauscht, stellt

sich die Frage nach dem, was uns glücklich

macht – und welchen Preis wir dafür zu zah-

len bereit sind.

Imponiergehabe unter Jugendlichen:

Kevin Austin in einer «Heroïca»-

Probe der «Young Performance».

Page 22: PIU

PIÙ 22

Artiste étoile MidoriSimon Bordier

das staunenBleiBt

Die Geigerin Midori begann ihre Karriere als «Wunderkind». Im Gespräch und in ihrer Autobiografie beschreibt sie die Auswirkungen auf ihre Psyche – und wie sie sich über ein Psychologiestudium neu erfinden musste.

Page 23: PIU

PIÙ 22bild Timothy Greenfield Sanders

Das Festival-Thema «Psyche» in Person:

die Geigerin und studierte Psychologin

Midori.

Page 24: PIU

www.fondationbeyeler.ch

FONDATION BEYELER18. 5. – 7. 9. 2014RIEHEN / BASEL

140519_FB_RICHTER_PIU Magazin_186x38.indd 1 19.05.14 15:43

Krištof Kintera I am not You

11. Juni – 28. September 2014 museum tinguely, Basel

hülle und zierMittelalterliche Textilien imReliquienkult 27. 4.– 9. 11. 2014täglich 14.00 –17.30 UhrFührungen: www.abegg-stiftung.ch

abegg-stiftung3132 Riggisberg Tel. 031 808 12 01

museen laden zum besuch

<wm>10CFXKoQ6AMAxF0S_q8tq168YkmVsQBD9D0Py_YuAQ15zc3qsFfK1tO9peGRCjpFlyrCYeRHWiB2evmCBgXRiWZIr_fmLkaNDxPgQj8cEgM-IyvHC4z-sBw3suTXIAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsTCyMAYAF5ww3A8AAAA=</wm>

InselnParadIes & Hölle18.6.—7.9. 2014

Dienstag–Freitag, 12–18 Uhrsamstag–sonntag, 10–18 Uhr, montag geschlossen

mUseUm straUhoF literatUraUsstellUngenaUgUstinergasse 9, 8001 Zürich044 412 31 39www.straUhoF.ch

<wm>10CFWLKw6AMBAFT7TN2-2-lqWS4AiC4GsImvsrPg4xZjKzLI0JH9O87vPWFDBK8VBao9Vk7o-sqWqJYAOtGNRHDEB2z_gtohgy4f1tBBQrHVUYkq3DI13HeQOVELaQdQAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsTQ0NQIA8AtjpA8AAAA=</wm>

29. Juni –1.Nov. 2014

Di–Sa: 10–12h /13.30–17h, So: 11–17hAm 2. Mittwoch im Monat von 19–21hmit Führung um 19.30h

www.museumbruderklaus.ch

Annette BarceloMaurice DucretBarbara JäggiChristine KnuchelIrene NaefAdriana StadlerMireille Tscholitsch

Museum Bruder KlausSachseln

Page 25: PIU

PIÙ 25

Lucerne Festival sommer 2014

Wunderkinder, die von ihren Eltern zu

Höchstleistungen angetrieben werden, müs-

sen einen psychischen Schaden davontra-

gen. Solche Klischees sind beim Thema «Psy-

che und Musik» schnell zur Hand. Eine, die

damit aufräumt, ist die amerikanisch-japani-

sche Geigerin Midori, die auf eine sagen-

hafte Karriere zurückblicken kann, seit sie

als Elfjährige mit den New Yorker Philhar-

monikern unter Zubin Metha debütierte.

innerer sKlaventreiberIn ihrer Autobiografie «Einfach Midori»

(2004) berichtet sie nicht nur von ihren

Erfolgen als «Wunderkind», sondern

auch von psychischen Problemen als

junge Erwachsene und wie sie sich

neu erfinden musste: durch ein Stu-

dium in Psychologie und Gender

Studies sowie mit der Stiftung

Midori & Friends, die Kinder aus

verschiedenen sozialen Schichten

mit Musik in Berührung bringt.

Lassen sich psychische Krisen und soziale

Schranken dank der Musik überwinden?

Midori zeigt sich skeptisch: «Ich glaube, es

ist eine romantische Vorstellung, dass die

Musik allen Menschen aus einer Lebensnot

helfen kann», sagt sie im Gespräch. Aber

eine psychologische Kraft muss doch von

der Musik ausgehen, sonst würde sie nicht

eine so bedeutende Rolle in unserer Gesell-

schaft spielen. 1993 wies gar eine Studie

den «Mozart-Effekt» nach, derzufolge die

Gehirnaktivitäten durch das Hören klassi-

scher Musik gefördert werden. Aber Midori

wendet sich generell dagegen, die Musik

durch Studien zu rechtfertigen «über das

hinaus, was sie ausmacht, was die Erfah-

rung mit ihr in uns auslöst».

Genauso wenig wie an einer solchen Ent-

schlüsselung der Musik ist sie an einer psy-

chologischen Ausdeutung ihres Lebens inte-

ressiert. Obwohl sie über ihre seelischen www.lucernefestival.ch

Midori, wie würden Sie als studierte Psy-

chologin die Wirkung Ihres Geigenspiels

auf das Publikum beschreiben? Midori: Was oder wie genau Musik etwas beim Hörer

auslöst, hängt von einer Mischung verschie-

dener Faktoren ab: dem Stück, dem Inter-

preten, dem Hörer, dem Kontext, in dem

das Stück aufgeführt wird, usw. Ich kann als

solo-rezital 1 und 2Sämtliche Sonaten und Partien

für Violine solo von Bach22. und 23. September, 19.30, Franziskanerkirche

mahler chamber orchestraViolinkonzert von Mendelssohn

25. August, 19.30, Luzern, KKL, Konzertsaal

Künstlergespräch midori/michael haefliger26. August, 18.00, Luzern, KKL, Auditorium

luzerner sinfonieorchesterKonzert für Violine und Orchester von

Johannes Maria Staud27. August, 19.30, Luzern,

KKL, Konzertsaal

«interesse am anderen»

Leiden schreibt, erzählt ihr Buch nicht eine

Krankheits-, sondern eine Lebensgeschichte

mit heftigen Einschnitten: von der Emigra-

tion der 10-Jährigen mit ihrer Mutter in die

USA bis zum Bruch mit ihrem alkoholsüch-

tigen Vater, der die dreiköpfige Familie mit

Gewalt nach Japan zurückdrängen will.

Stattdessen gleist die Mutter die Karriere der

Tochter auf. Midori beschreibt, wie sie die

Mahnungen der Mutter verinnerlicht in

Form eines strengen «inneren Aufpassers»:

«Meine Mutter war stets sehr lieb und auf-

opferungsvoll, mein I. A. hingegen – so

nannte ich ihn – war ein wahrer Skla-

ventreiber. Später sollte mein I. A.

völlig ausser Kontrolle geraten und

mich mit sich reissen.»

Auch wenn damit verbundene Ess-

störungen und Depressionen Midori

fast bis zum 30. Lebensjahr verfol-

gen – im Buch zeigt sich der neuent-

deckte Lebenssinn auch in ihrem Ver-

hältnis zur Musik: «Für mich», schreibt sie,

«liegt das Geheimnis der Zugänglichkeit von

Musik in ihrer Lebendigkeit.» Der «romanti-

schen» Idee, die Psychologie oder die Musik

habe sie von ihren Leiden erlöst, gibt sie sich

dennoch nicht hin: «Das hatte mit mir selbst

zu tun, das war eben ich.» Einfach Midori.

Interpretin nicht entscheiden, was der Zuhö-

rer wahrnehmen oder fühlen soll. Man

sollte die Musik auf sich zukommen lassen

und sehen, was passiert. Voraussagen darü-

ber sind unmöglich – und unnötig.

Hatte Ihr Psychologie-Studium damit zu

tun, dass Sie Ihrer Vermarktung als «Wun-

derkind» auf den Grund gehen wollten?

Midori: Das hat höchstens unterbewusst

eine Rolle gespielt. Mich faszinieren psycho-

logische Fragen, seit ich als Kind versuchte,

mich in die Gedanken- und Gefühlswelt

anderer Menschen hineinzuversetzen. Die

wunderbare Natur des menschlichen Geistes

bringt mich ins Staunen.

Artiste étoile MidoriSimon Bordier

Page 26: PIU

PIÙ 26

SinfoniekonzerteFritz Schaub

Es kommt selten vor, dass ein Werk das Thema des Festivals gleich

im Titel führt. Dieses Jahr aber ist es der Fall: Im Nachmittagskon-

zert der Festival Strings Lucerne erklingt die Suite aus der Oper

«Psyché» des französischen Barockkomponisten Jean-Baptiste Lully.

Und es ist kein Zufall, dass es vom Luzerner Kammerorchester

gespielt wird. Denn in solchen Konzerten ausserhalb der grossen

Sinfoniekonzerte ist es leichter, ein Thema durchzusetzen.

Nun bilden jedoch das Rückgrat des Festivals seit jeher die Sinfonie-

konzerte – 27 sind es in diesem Sommer. In der Regel werden sie von

internationalen Top-Orchestern bestritten, die hier nur als Gäste

einen Tourneehalt einlegen. Wie kann bei dieser Konstellation ein

Festival den blossen Import vermeiden und auch in diesem Kern-

bereich eigenständiges Profil erreichen?

Vor dieser Herausforderung stand das Festival jedes Jahr, seit der

erste künstlerische Leiter, Rudolf Baumgartner, die Programme der

Sinfoniekonzerte auf ein Thema ausrichtete. Der gegenwärtige

Intendant Michael Haefliger wählte bisher Themen wie «Ich», «Frei-

heit», «Sprache», «Natur», «Eros», «Nacht», «Glaube» oder «Revolu-

tion». Und sie alle waren so fundamental im Allgemein-Menschli-

chen verankert, dass sehr viele Arten von Musik darin Platz fanden.

Das Thema «Psyche» spielt auch im Kernbereich des Festivals eine zentrale Rolle – nicht nur, weil es weit gefasst ist. Fast die Hälfte der 27 Sinfoniekonzerte

mit internationalen Top-Orchestern sind Luzerner Eigenproduktionen.

KonzerteWerden

premieren

bild Deniz Saylan

Mitten drin im Festival-Netzwerk: Mahler Chamber Orchestra.

Page 27: PIU

PIÙ 26 PIÙ 27

Lucerne Festival sommer 2014

seele auf dem sterbebettDas gilt in besonderem Masse für das diesjährige Thema «Psyche –

Musik als Spiegel der Seele». Man könnte das Thema einschränken,

indem man es stärker auf die moderne Bedeutung des Begriffs «Psy-

che» fokussiert, die auf Sigmund Freud zurückgeht, der zwischen

den drei Instanzen Es, Ich und Über-Ich unterschied. Auch das dies-

jährige Signet – das Wort «Psyche» spiegelverkehrt in einem orangen

Rund, das auf der linken Seite rot überlappt wird – spielt auf eine

Art Unterbewusstsein an. Würde man das Thema zu stark ein-

schränken, hätte allerdings manches gar nicht Platz in den sinfoni-

schen Programmen – ein Dilemma, das sich stets wieder stellt.

Immer dort, wo das Ich dominierend ins Zentrum rückt, nähert

man sich dem enger gefassten Thema an. Dazu gehört auch ein

barockes Chorwerk wie Bachs Matthäus-Passion, wenn es in der

szenischen Ritualisierung von Peter Sellars und Simon Rattle auf-

geführt wird (3. September). Denn hier werden die psychischen

Innenansichten, der seelische Vorgang des Leidens, prononciert

nach aussen gekehrt. Ähnliches gilt für

Richard Strauss’ sinfonische Dichtung «Tod

und Verklärung», die das Concertgebouw

Orchestra unter Mariss Jansons aufführt

(5. September). Strauss zeichnet in diesem

Werk die allmähliche Abtrennung von Kör-

per und Seele so realitätsnah nach, als läge

er selbst auf dem Sterbebett – dabei war er

gerade mal 25 Jahre alt.

junge orchester machen mitEiner weltentrückten Existenz, der Introvertiertheit des späten Höl-

derlin, spürt das Lucerne Festival Academy Orchestra im Scardanel-

li-Zyklus Heinz Holligers nach (30. August). Auch der Titel des Auf-

tragswerks «Le Silence des Sirènes» der composer in residence, der

Südkoreanerin Unsuk Chin, verspricht eine nahe Verwandtschaft

mit dem Thema, wobei hier ausserweltliche oder (was gleichbedeu-

tend sein kann) tiefenpsychologische Schichten im Sinne von C. G.

Jungs Archetypen angesprochen sind (23. August). Bei Robert Schu-

mann ist es die Person des Komponisten, dessen Seelenleben immer

wieder zu Diskussionen Anlass gab und gibt. Bei ihm steht mehr

Psychogramm des zerrissenen Künstlers selbst im Vordergrund.

Es ist bezeichnend, welche Orchester solche eng mit dem Thema

liierten Werke spielen. An vorderster Stelle zu nennen sind Orches-

ter wie das Chamber Orchestra of Europe und das Mahler Chamber

Orchestra. Das sind jüngere Orchester-Gründungen, die auf Clau-

dio Abbados Jugendorchester-Gründungen zurückgehen und nicht

an eine Stadt gebunden sind. Sie werden nicht mit öffentlichen Gel-

dern subventioniert und verwalten sich in der Regel selbst. Das

finanzielle Fundament bilden Residenzen mit langfristigen Verträ-

gen, das heisst, ein Programm wird vor Ort einstudiert, bevor man

auf die Tourneen geht. «Es ist leichter, solchen Klangkörpern ein

Thema beliebt zu machen», bestätigt die Leiterin des künstlerischen

Büros von Lucerne Festival Orchestra, Christiane Weber.

luzerner spezialitätenDas führt bei beiden Orchestern zu Programmen, die exklusiv nur in

Luzern zu hören sind. So führt das Chamber Orchestra of Europe

unter Bernard Haitink mit Werken von Schumann bereits seinen drit-

ten Komponisten-Zyklus am Festival durch. Einen engen Bezug zum

Thema Psyche hat im ersten Konzert das Violinkonzert, das Schu-

mann kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch schrieb (26. August).

Für Musik als Therapie steht im zweiten Konzert die zweite Sinfonie,

mit der der Komponist zehn Jahre zuvor aus einer von Halluzinatio-

nen und irrationalen Ängsten geprägten Krise herausfand (28. August).

Das Mahler Chamber Orchestra gehört als

Stammformation des Lucerne Festival

Orchestra ohnehin mit zu den Luzerner

Exklusivitäten. Bei ihm zeigt sich die enge

Zusammenarbeit auch bei anderen zentra-

len Festival-Inhalten. So steuert das Orches-

ter mit Artiste étoile Barbara Hannigan in

einem Late Night zwar ebenfalls Werke zum Thema «Psyche» bei –

von der symbolistischen Psychologisierung in Gabriel Faurés «Pel-

léas et Mélisande» bis zu den Bizarrerien von György Ligetis «Mys-

teries of the Macabre» (16. August). Mit einem Hornkonzert von

Wolfgang Rihm bringt das Mahler Chamber Orchestra unter

Daniel Harding aber auch – zusammen mit der Hornromantik von

Dvořáks Sinfonie «Aus der neuen Welt» – ein Werk zur Urauffüh-

rung, das im Auftrag des Festivals geschrieben wurde (19. August).

Gerade für solch eigentliche Premieren, nämlich die Uraufführun-

gen, braucht es Orchester, die nicht nur austauschbare Tourneepro-

gramme abliefern. Welch wichtige Rolle dabei das Luzerner Sinfo-

nieorchester spielen kann, zeigen gleich zwei Uraufführungen:

Neben der Oper «Die Antilope» (Premiere 3. September) des Gast-

komponisten Johannes Maria Staud spielt das Luzerner Sinfonieor-

chester dessen Violinkonzert mit der Geigerin Midori (27. August).

eigenproduKtionen statt residenzenNimmt man zu den genannten die festivaleigenen Orchester – das

Festival- und das Academy-Orchester – hinzu, ergibt sich ein

christiane Weber «Es ist leichter, selbstverwalteten Projekt- und Tourneeorchestern ein Festival-Thema beliebt zu

machen.»

Page 28: PIU

<wm>10CFWLoQ7DMAwFv8jRc5znxDOcyqqCajxkGt7_o6ZjAycduNv3ZMGP53a8tjMVqBRv7IxksNTumuajEE0TDqvQ9tBmqtHd_g5RDFvhvBuBC2wuqSGM2enl-_5cooakZnQAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMTU3tQQAchHqfQ8AAAA=</wm>

Kurt Steiner AG

steiner-luzern.ch Freude am Fahren

Freude zeiGtechteSintereSSe.

Kurt Steiner AG /BMW Luzern.

Musik ist Balsam für die Seele und unterstützt erwiesen- er massen den Heilungsprozess. So gesehen macht Musik nichts anderes als wir von B. Braun. Denn mit über 5’000 Produkten und 120’000 Artikeln rund um den Patienten gehören wir zu den bedeutendsten Lieferanten und Her - stellern von Medizinalprodukten.

www.bbraun.ch

Musik und Medizin

ZB11

19

BratscheCello

Klarinette

Violine

Trompete

KontrabassTuba

XylophonHarfe

Flöte

Page 29: PIU

PIÙ 29

Lucerne Festival sommer 2014

SinfoniekonzerteFritz Schaub

<wm>10CFWLoQ7DMAwFv8jRc5znxDOcyqqCajxkGt7_o6ZjAycduNv3ZMGP53a8tjMVqBRv7IxksNTumuajEE0TDqvQ9tBmqtHd_g5RDFvhvBuBC2wuqSGM2enl-_5cooakZnQAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMTU3tQQAchHqfQ8AAAA=</wm>

Kurt Steiner AG

steiner-luzern.ch Freude am Fahren

Freude zeiGtechteSintereSSe.

Kurt Steiner AG /BMW Luzern.

Musik ist Balsam für die Seele und unterstützt erwiesen- er massen den Heilungsprozess. So gesehen macht Musik nichts anderes als wir von B. Braun. Denn mit über 5’000 Produkten und 120’000 Artikeln rund um den Patienten gehören wir zu den bedeutendsten Lieferanten und Her - stellern von Medizinalprodukten.

www.bbraun.ch

Musik und Medizin

ZB11

19

BratscheCello

Klarinette

Violine

Trompete

KontrabassTuba

XylophonHarfe

Flöte

erstaunlicher Befund: Knapp die Hälfte der 27 Sinfoniekonzerte

sind Eigenproduktionen, die so nur in Luzern zu hören und inso-

fern echte Premieren sind. Kommt hinzu, dass es vermehrt Dirigen-

ten gibt, die an inhaltlicher Profilierung interessiert sind. Exempla-

risch gilt das für Simon Rattle, der mit einigem Recht betont, die

Berliner Philharmoniker seien ein Orchester des 21. Jahrhunderts.

Er macht das in Berlin seit langem vor und unterstreicht es in die-

sem Jahr in Luzern, indem er neben den Berlinern die jungen Musi-

ker der Lucerne Festival Academy leitet.

Die festivaleigenen Initiativen haben allerdings das traditionelle

Modell der Orchester-Residenzen in den Hintergrund gerückt. Zu

diesem gehörte, dass Programme zum Teil vor Ort einstudiert und

in drei verschiedenen Konzerten dargeboten wurden, was eher

erlaubt, spezifische Programmwünsche zu berücksichtigen. Aber

dieses System ist in den letzten Jahren beim Lucerne Festival leider

verloren gegangen. Einzig die Wiener Philharmoniker bieten unter

Gustavo Dudamel drei Konzerte, und mindestens das erste (mit

Schwerpunkt Sibelius) und das dritte Konzert (ein rein russisches

sinfonie-Konzert 2 und 3West-Eastern Divan

Orchestra unterBarenboim («Tristan

und Isolde»)

sinfonieKonzert 6Lucerne Festival Academy

Orchestra unter Rattle(«Le Silence des Sirènes»)

sinfonieKonzert 7Berliner Philharmoniker

unter Rattle(Matthäus-Passion)

sinfonie-Konzert 9 und 11

Schumann-Zyklus,Chamber Orchestra ofEurope unter Haitink

sinfonie-Konzert 13 und 14

City of BirminghamSymphony Orchestra

unter Nelsons(2. Sinfonie von Elgar)

sinfonieKonzert 15Mariinsky Orchestra

unter Gergiev (6. Sinfonievon Tschaikowsky)

sinfonie-Konzert 18 und 19Concertgebouw Orchestraunter Jansons («Tod undVerklärung»)

sinfonieKonzert 20Lucerne Festival AcademyOrchestra unter Pintscher(4. Sinfonie von Mahler)

sinfonie-Konzert 21 und 22GewandhausorchesterLeipzig unter Chailly(3. Sinfonie von Mahler)

sinfonieKonzert24, 25 und 26Wiener Philharmonikerunter Dudamel («Der Schwanvon Tuonela», «Scheherazade»)

bild Adam Latham

Grosse Orchester- residenz: Gustavo Dudamel leitet die

Wiener Philharmoniker in drei Konzerten.

Page 30: PIU

PIÙ 30

SinfoniekonzerteFritz Schaub

orchestre de l’opéra de paris

29. August, 19.30,Luzern, KKL, Konzertsaal

die trauer trägt farbe

Programm) sind keine Programme «ab der Stange», sondern berühren das Thema

(«Der Schwan von Tuonela», «Scheherazade»). Dass sich die Wiener als einziges

unter den Traditionsorchestern selber verwalten und keinen ständigen Chefdiri-

genten kennen, ist im Hinblick auf die Thema-Problematik ein Vorteil.

grosse seelengemäldeÜberhaupt: Wenn Psyche allgegenwärtig und die Musik bis an den Rand mit

Seele erfüllt ist oder sich gar ins Grenzenlos-Kosmische weitet, werden auch

Werke themenrelevant, die man nicht von vorneherein dazurechnen würde.

Beispiele dafür bieten auch Spitzenorchester, die in Luzern bloss einen Tournee-

halt machen. Das Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly breitet die ver-

schlungenen Seelenlandschaften von Gustav Mahlers dritter Sinfonie aus (8.

September). Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra bringen

aus Wagners «Tristan und Isolde» den zweiten Akt mit dem ekstatischen Liebes-

duett konzertant zur Aufführung (17. August). Das Mariinsky Orchestra unter

Valery Gergiev führt mit Tschaikowskys sechster Sinfonie «Pathétique» ein See-

lengemälde par excellence im Programm (31. August). Und das City of Birming-

ham Symphony Orchestra unter Andris Nelsons spielt mit der zweiten Sinfonie

von Edward Elgar ein Werk, in dem die Seele leidenschaftlich auf Pilgerfahrt

geht (30. August). In rund der Hälfte der Sinfoniekonzerte findet das Thema

«Psyche» im wahren Sinne des Wortes Anklang.

www.lucernefestival.ch

bild Peter Fischli, Lucerne Festival

bild JF Leclercq

Die Karriere des Schweizer Dirigenten

Philippe Jordan führt weiter steil hinauf:

Der musikalische Direktor der Opéra

National de Paris wird ab der nächsten

Spielzeit Chefdirigent der Wiener Sympho-

niker. In Luzern dirigiert der Sohn des

Dirigenten Armin Jordan ein Programm,

das französischen Klangsinn kultiviert und

passend zum Festival-Thema trauert.

So widmete Maurice Ravel die barock

inspirierten Klavierstücke seines «Tombeau

de Couperin» sieben Freunden, die im

Ersten Weltkrieg gefallen waren. Und er

orchestrierte einzelne Sätze mit demselben

Raffinement wie die «Bilder einer Ausstel-

lung», die Mussorgsky dem verstorbenen

Maler der Bilder widmete. In der Schluss-

szene aus Richard Strauss’ letzter Oper

«Capriccio» muss sich die Sopranistin Anja

Harteros zwischen Musik und Poesie,

einem Musiker und einem Dichter entschei-

den. Auch dieses Werk ist ein Abschied:

Mit der Mondscheinmusik aus dem Finale

der Oper stand Strauss 1949 zum letzten

Mal am Dirigentenpult.

Philippe JordanUrs Mattenberger

Altmeister Bernard Haitink

dirigiert das jung gebliebene

Chamber Orchestra of Europe im

Schumann-Zyklus.

Page 31: PIU

PIÙ 30

Unterstützt durch:Kanton Zug | Stadt Zug | Ernst Göhner Stiftung | Starr International Foundation | Prof. Otto Beisheim-Stiftung, Baar | Freunde Burg Zug

Ein Erlebnis für Gross und Klein. Hellebarden, Liebesaffäre, Kunst, Schuhmacher-

werkstatt und vieles mehr sprechen alle Sinne an. So macht Geschichte Freude!

Museum Burg ZugKirchenstrasse 116300 ZugT 041 728 29 70

www.burgzug.ch

Di–Sa 14–17 UhSo 10–17 UhrMo geschlossen

Kunsthaus Zug

Foto

: Han

nes-

Dir

k F

lury 25. Mai bis 17. August

Ilya Kabakov und Schweizer Sammlungen 6. September bis 11. Januar 2015

Dieter Roth und die Musik Dorfstrasse 27 | 6301 Zug | Telefon 041 725 33 44 | www.kunsthauszug.chKunsthaus Zug

Foto

: Han

nes-

Dir

k F

lury 25. Mai bis 17. August

Ilya Kabakov und Schweizer Sammlungen 6. September bis 11. Januar 2015

Dieter Roth und die Musik Dorfstrasse 27 | 6301 Zug | Telefon 041 725 33 44 | www.kunsthauszug.ch

<wm>10CFXKrQ6AMAxF4Sfqclt618EkmSMIgp8haN5f8eMQx3w5y1KZ8DW3dW9bVcAo2cecWWmRzP3BSKFRQYNBfUIZTDlSf7_o44T39xFQDB1FBhVnj5LTdZw38aVgJXIAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsTQzMwUAFdtlFA8AAAA=</wm>

TWOMBLY

MARDEN

KLEEWOOL …

ZENTRUM

PAUL KLEEBERN16/04

—17/08/14

WWW.ZPK.ORGTAKIN

GKIN

G

A LINE

A LIN

EFOR AFOR A

WALKWA

<wm>10CFWLKw7DMBAFT7TW27cfxzWMzKyAqtykKu79UZOygCGjmTl7FPzZx_Eaz64AQ9K3Cu_BWuh-ylqqZmvRkSCh_lAj1ZJ5W0SxWcDX1QhSwKUmVKGvBivf9-cHVPSE3nUAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsTA3MAEAV0FGjA8AAAA=</wm>

HODLERSTRASSE 8–12CH-3000 BERN 7WWW.KUNSTMUSEUMBERN.CHDI 10H–21H MI–SO 10H–17H

140602_Ins_KMB_PIU_Sesam.indd 1 02.06.2014 09:35:44

<wm>10CFWKMQ6DMBAEX3TW3nLrM3EZ0SEKRO8GUfP_KiRdipFGo1nXroIf72U7lr07QFmNuYldzMKIJ2ZJzw6xEh4vD86CGv5-c7RJiPF9DDLW8QibYRqetdzn9QHgo6AlcgAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsbQwNQIAfzCyqw8AAAA=</wm>

NATUR-MUSEUM LUZERN EIN MUSEUM - DREI AUSSTELLUNGEN

Greifvögel und Eulen

Überwintern -31 grossartigeStrategien Das Grab der jungen

Keltin von Sursee

www.naturmuseum.ch

<wm>10CFWLqw6AQAwEv6iXbh-0x0mCIwiCP0PQ_L_i4RCbTCazy9K88LdpXvd5a2AWp8EyVJtLFDHDY6MEBjR2gTBshGlKmtXfg8CpztbfhthJ0B_QIPGetZbrOG-oLOMNdAAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsTA3NgYAN4cPOQ8AAAA=</wm>

HISTORISCHESMUSEUMLUZERNtü-ta-too. Das Ohr auf Reisen

28. März bis 7. September 2014Eine Ausstellung zum klingenden Kulturgut der Schweiz / www.historischesmuseum.lu.ch

Inserat_Piu.indd 1 21.05.2014 09:38:06

Page 32: PIU

PIÙ 32

bild Marco Borggreve

eine geigefür die seele

Der Credit Suisse Young Artist

Award verhilft Sergey Khachatryan zu

einem prominenten Debüt: ein Geiger, der

die Melancholie der armenischen Seele

mit dem Adrenalin-Kick von Auto-

rennen verbindet.

Credit Suisse Young Artist AwardUrs Mattenberger

Als Gewinner des Credit Suisse Young

Artist Award spielen Sie mit den Wiener

Philharmonikern unter Gustavo Dudamel

Beethovens Violinkonzert – und erhalten

75 000 Franken. Wie setzt man diese zur

Karriereförderung ein? Sergej Khachatryan: Ich habe noch keine Ahnung, was ich mit

dem Geld machen werde! Aber auch die

Möglichkeit, erstmals mit den Wiener Phil-

harmonikern aufzutreten, ist etwas ganz

Besonderes. Mit Dudamel konnte ich vor

Jahren bereits zusammenarbeiten. Und

schon da hat mich die Energie fasziniert,

mit der er die Musiker mitreissen kann.

Dudamel liebt grosse Gesten, Sie stellen

sich auf Ihrer CD mit Violinsonaten von

Brahms eher als introvertierten Musiker

vor. Wie bringt man solche Tempera-

mente zusammen? Khachatryan: Ein Prob-

lem im heutigen Konzertbetrieb liegt darin,

dass man immer weniger Zeit darauf ver-

wenden kann, gemeinsam die Musik zu ver-

stehen. Meist kann man deshalb gar nicht

von einer Zusammenarbeit sprechen, weil

man gar nicht die Zeit hätte, etwas Grund-

sätzliches zu verändern. Ob eine ausserge-

wöhnliche Interpretation zu Stande kommt,

hängt deshalb mit davon ab, ob eine Sympa-

thie sofort da ist oder nicht. Aber gute

Orchester sind heute auch flexibler. Können

sie, wie manche englische Orchester, schnell

eine Sprache verstehen und darauf reagie-

ren, reichen zwei Proben durchaus.

Machen Sie Kammermusik, weil diese eine

gründlichere Auseinandersetzung bietet?

Khachatryan: Ja, vor allem wenn man eine so

Page 33: PIU

PIÙ 32 PIÙ 33

Lucerne Festival sommer 2014

www.lucernefestival.ch

Der Credit Suisse Young Artist

Award verhilft Sergey Khachatryan zu

einem prominenten Debüt: ein Geiger, der

die Melancholie der armenischen Seele

mit dem Adrenalin-Kick von Auto-

rennen verbindet.

begabte Partnerin hat

wie meine Schwes-

ter, die Pianistin

Lusine Khacha-

tryan! Zwischen

uns besteht eine

Harmonie, wie

sie wohl nur

unter Geschwis-

tern möglich ist.

Aber generell ist es

das A und O in Kam-

mermusik, dass man

jemanden findet, der bereit

ist, möglichst oft zu proben.

Sie stammen aus Armenien, haben in

Deutschland studiert und sprechen per-

fekt Deutsch. Trotzdem sind die Texte in

Ihren CD-Booklets auch auf Armenisch

abgedruckt. Wie wichtig sind Ihnen Ihre

Wurzeln? Khachatryan: Armenier sind Pat-

rioten, vielleicht weil wir so wenige sind und

das Gefühl haben, wir müssten unser Land

beschützen – wegen all der Bedrohungen

und Tragödien seit dem Völkermord von

1915. Ich fühle mich tatsächlich stark als

Armenier reise jedes Jahr nach Armenien,

um meinen Erfolg mit meinen Landsleuten

zu teilen. In Konzerten werde ich da fami-

liär empfangen und gehe schon mit einer

ganz anderen Stimmung raus auf die Bühne.

Beeinflusst dieser Hintergrund auch Ihr

Spiel? Khachatryan: Ja, auf jeden Fall, aber

das ist schwer zu konkretisieren. Sicher ist

die armenische Seele sehr tiefgründig und

wir Armenier im Allgemeinen sehr melan-

cholisch. Das prägt, und das zeigt sich auch

in unserer Volksmusik, die ich in meinen

Rezitals gerne als Zugabe spiele.

Sie spielen eine Guarneri-Geige, die einst

dem grossen Geiger Eugène Ysaÿe ge-

hörte. Wo holen Sie Ihre Inspiration sonst

her? Khachatryan: Vielleicht ist es mehr

Ausgleich als Inspiration. Jedenfalls fahre

ich Autorennen, und zwar Gokart-Rennen

mit meinem Papa, der total autoverrückt ist.

Eine weitere Leidenschaft ist das Basteln,

seit ich als Kind mit Legos Autos gebaut

habe. Inzwischen bringe ich beides zusam-

men, indem ich gemeinsam mit einem Inge-

nieur einen eigenen Subaru zusammenbaue.

Mit richtigen Autos wie diesem fahre ich

zwar keine offiziellen Rennen, aber auf

Rennstrecken gehe ich schon.

und erleben da einen Adrenalin-Kick wie

auf der Bühne? Khachatryan: Ja, das Adre-

nalin ist wahrscheinlich die einzige Verbin-

dung. Ich liebe es zwar sehr, das Fahren,

aber die Musik, die die Seele anspricht, ist

doch etwas ganz anderes und mein eigentli-

ches Leben. Das Verrückte ist: Dieses exis-

tiert nur, wenn ich spiele.

Ein Geiger, der Rennen fährt: Damit

wären Sie prädestiniert, das abgehobene

Image der Klassik zu korrigieren, wie es

das Festival mit Lounge- und anderen

Formaten versucht. Khachatryan: Klar

sollte man versuchen, diese Musik breiter

zugänglich zu machen. Aber die grosse

Frage ist, ob man dafür die Musik vereinfa-

chen und dem Publikum anpassen oder

umgekehrt die Musik lassen sollte, wie sie

ist, und dem Publikum einen Zugang in

diese Welt zu ermöglichen. Natürlich ist es

toll, dass man sich heute auf Youtube über

alles informieren kann. Aber das ist auch

gefährlich. Denn wenn man sich das Beet-

hoven-Violinkonzert im eigenen Zimmer

anhört und nebenbei Kaffee trinkt, kann

man das Besondere, das diese Musik aus-

macht, nicht erfahren. Die Atmosphäre

dafür schafft nun mal nur der Konzertsaal.

Der Auftritt mit den Wiener

Philharmonikern, den der alter-

nierend mit dem Prix Credit

Suisse Jeunes Solistes vergebene

Young Artist Award beinhaltet,

ist das prominenteste Debut

am Festival. Aber auch in der

Debut-Reihe treten – um 12.15

Uhr in der Lukaskirche oder

im Casineum – arrivierte junge

Musiker auf.

Davon konnte man sich in

einem Fall in Luzern schon live

überzeugen: Das mit einem

Echo-Klassik ausgezeichnete

Amaryllis-Streichquartett

ergänzt Haydn mit Kultstücken

aus Klassik (Beethoven, op. 135)

und Moderne (Alban Berg,

Nr. 3, 11. September, Lukas-

kirche). Die weiteren Debuts

decken ein breites Spektrum an

Instrumenten ab: Cello (Narek

Hakhnazaryan, 21. August),

Klarinette (Annelien Van

Wauwe, 26. August), Geige

(Alina Ibragimova, 28. August),

Trompete (Tine Thing Helseth,

2. September), Klavier (Mei Yi

Foo, 4. September) und Gesang

(Manuel Walser, 9. September).

Debut-ReiheUrs Mattenberger

arriviert bis zur trompete

bild Tobias Wirth

Page 34: PIU

PIÙ 34

Zeitgenössische Musik auf HighHeels: Die kanadische

Sopranistin Barbara Hannigan vertritt als Artiste étoile

eine Musikergeneration ohne Scheuklappen. Mit einer

Stimme, die über drei Oktaven hinweg alles abdeckt von

Mozart bis zur Moderne.

Ein ausgezeichneter Einstieg in Barbara Hannigans Gesangs-

kunst sind die melodiösen «Illuminations» von Benjamin

Britten. Sie leben ganz von der Dramatik ihrer farbenrei-

chen Stimme, ihrer grossen Elastizität. Ein Balancespiel zwi-

schen sterbender Zerbrechlichkeit, lieblichem Tanz und

aggressivem Zorn, ohne dass je die Qualität darunter leidet.

Eine grosse Aufnahme ist «Written on skin» von George

Benjamin. Die inzwischen europaweit erfolgreiche Oper

wurde in Aix-en-Provence 2012 uraufgeführt. Die dramati-

Wichtige aufnahmen

sche Sopranpartie ist Hannigan buchstäblich auf den Leib

geschrieben, gibt ihrer breiten Ausdruckskraft volle Entfal-

tungsmöglichkeit. Intensiv, spannend und zutiefst persön-

lich – eine CD, die eine ganze Welt enthält.

Auch in der Ersteinspielung von «Correspondances» von

Henri Dutilleux ist es Barbara Hannigan, die das attraktive

Werk dem Zuhörer fast erzählend erschliesst. Sie gibt dem

Stück Tiefe, Lebendigkeit und Emotionalität. Langweilig

ist hier definitiv gar nichts.

singen mitdem ganzen Körper

Artiste étoile Barbara HanniganRoman Kühne

Im Pressematerial zu Barbara Hannigan fal-

len die Fotos wie aus einem Modell-Katalog

auf. Die Bilder vibrieren lasziv; ohne irgend-

eine sittliche Grenze zu überschreiten, buh-

len sie um Aufmerksamkeit. Die Sopranistin

hat tatsächlich kein Problem damit, ihr Aus-

sehen spielen zu lassen, wo es der Musik

dient. In Aufführungen von György Ligetis

«Mysteries of the Macabre» trug sie Latex

und vertrieb auf HighHeels Dirigent Simon

Rattle vom Podium. In der «Lulu»-Inszenie-

rung an der Brüsseler Oper trägt sie prak-

tisch gar nichts. Das Erstaunliche daran ist,

dass ihr Gesang überhaupt keinen Massen-

geschmack bedient. Und vielleicht ist es

diese Kombination, die sie zur Repräsentan-

tin einer neuen Musikergeneration macht.

So hat die gefragte Spezialistin für neue

Musik über 80 Uraufführungen absolviert –

von experimenteller Elektromusik bis zur

Opernpartie. Und ihre Auftritte als Artiste

bild Elmer de Haas

Page 35: PIU

PIÙ 34 PIÙ 35

Lucerne Festival sommer 2014

mahler chamber orchestraBarbara Hannigan, Gesang/Leitung16. August, 22.00,KKL Konzertsaal

lucerne festivalacademy orchestraUnsuk Chin: Le Silence desSirènes, Leitung: Simon Rattle23. August, 18.30,KKL, Konzertsaal

meisterKurs gesangmit barbara hannigan25. bis 30. August, Dreilinden,Hochschule Luzern – Musik

abschlussKonzert desmeisterKurses gesang30. August, 22.00,KKL, Luzerner Saal

lucerne festivalacademy orchestraGustav Mahler: Vierte Sinfonie6. September, 18.30,KKL, Konzertsaal

barbara hannigan «Ich liebe nun mal die Heraus-

forderung, das Ungewöhnliche.»

www.lucernefestival.ch

Aktuelle CDs

george benjaminWritten on skin. Mahler

Chamber Orchestra, George Benjamin. Nimbus Records

henri dutilleuxCorrespondances. Orchestre Philhar-

monique de Radio de France. Esa-Pekka Salonen, DG

Weitere CD

benjamin brittenLes illuminations.

Amsterdam Sinfonietta, Channel Classics

étoile decken am Festival ein breites Spekt-

rum ab: mit einer Uraufführung der Gast-

komponistin Unsuk Chin, dem Sopran-Solo

in Mahlers vierter Sinfonie und Werken von

Mozart und Ligeti im Konzert des Mahler

Chamber Orchestra, das sie selber dirigiert.

Möglich macht es eine begnadete Stimme,

die fast drei Oktaven abdeckt und die man

auch in ihren Gesangsmeisterkursen kennen

lernen kann.

Barbara Hannigan, Sie wurden 1971 im

Dorf Waverley in Kanada, einer ehemali-

gen Goldgräberstätte, geboren. Von

daher war der Weg zur Stilvielfalt, die Sie

pflegen, wohl nicht vorgezeichnet. Bar-bara Hannigan: Ich hatte zwar eine sehr

breite musikalische Erziehung. In unserem

Dorf war ständig etwas los. Aber im Grunde

etwas «Klassisches» sang. Ich hatte keine

vorgefertigte Idee von musikalischer Tradi-

tion und Geschichte. Und dies setzt sich im

Grunde bis heute fort. Ich singe keine «Favo-

riten». Ich könnte nie sagen, welchen Stil ich

bevorzuge.

Für Dirigenten und Regisseure gelten Sie

als eine sehr dankbare Sängerin, die alles

gibt. Hannigan: Ich liebe es, mit meinem

ganzen Körper zu arbeiten, richtig gefordert

zu werden. Bei der Vorbereitung zur Oper

«Lulu» fragte der Regisseur, ob ich «en

point» (auf den Spitzen) tanzen könnte. Ich

habe es versucht, und schliesslich wurden 90

Minuten daraus. Eines Abends musste ich

sogar den Arzt in die Garderobe rufen, um

meine wunden Füsse mit Antibiotika zu

behandeln. Aber Lulu ist eine Traumrolle.

Dafür würde ich wohl fast alles tun.

Sie sind wohl die einzige Person, die

gleichzeitig singt und dirigiert. Hannigan: 2011 hatte ich mein Dirigier-Debüt mit

«Renard» von Strawinsky. Ein Freund hat

mir gesagt, wenn ich dich singen sehe, dann

sehe ich dich auch dirigieren. Nach dieser

Premiere konnte ich gleich mehrere Orches-

ter dirigieren und startete dann auch spe-

zielle Programme, wo ich beides mache.

Auch in Luzern sin-

gen und dirigieren

Sie ein schwieriges

Programm. Ist das

nicht riskant? Han-nigan: Ich werde mit

dem Mahler Chamber Orchestra unter

anderem Ligetis «Mysteries of the Macabre»

dirigieren. Das ist zwar ein heikles Stück

mit vielen Schwierigkeiten in Gesang und

Takt. Aber ich habe es bereits gesungen und

dirigiert. Und ich liebe nun mal die Heraus-

forderung, das Ungewöhnliche.

war das musikalische Umfeld sehr boden-

ständig, es gab zum Beispiel viel irische

Folk-Musik. Als ich mit 17 nach Toronto

zog, an eine kulturelle Highschool, wusste

ich deshalb den-

noch nicht viel über

klassische Musik.

Ein Gefäss, das auf

Füllung wartete?

Hannigan: Genau.

Ich ging zwei- bis dreimal pro Woche an ein

Konzert. Alles war neu für mich. Beetho-

ven, Strawinsky, Mahler. Alles prasselte zur

selben Zeit auf mich ein.

und wie kamen Sie zur Moderne? Hannigan: Da alles frisch war, hatte es wie keine Bedeu-

tung, ob ich etwas Zeitgenössisches oder

Page 36: PIU

PIÙ 36

bild Priska Ketterer, Lucerne Festival

Johannes Maria Staud, Sie haben einmal

gesagt, ein Komponist müsse ein umstürz-

ler sein, aber doch auch so fasslich, dass er

nicht als Elfenbeinturmbewohner wahrge-

nommen wird. Wie bringen Sie beides

zusammen? Johannes Maria Staud: Ich

meinte im Gegenteil, dass Komponisten die

gegensätzlichen Erwartungen, die heute an

sie gestellt werden, nicht erfüllen können

und deshalb sich selber treu bleiben müssen.

In Ihrer Oper «Die Antilope», die am

Luzerner Theater uraufgeführt wird,

springt ein Partygast aus dem Fenster.

Für den Elfenbeinturm schreiben wollen

Sie also trotzdem nicht? Staud: Natürlich

nicht. Ich habe mit diesem Begriff sowieso

Mühe. Zum einen verbringe ich ja auch

mein Leben nicht in einem Elfenbein-

turm – in diesen Tagen erwarten meine Frau

und ich unser erstes Kind. Zum andern ist

mir wichtiger, eine Botschaft zu vermitteln,

die von einigen verstanden wird, als einfach

möglichst vielen zu gefallen. Aber das hat

nichts Abgehobenes an sich. Es geht um die

Freiheit, auch Dinge zu tun, die vielleicht

kommerziell nicht interessant sind. Das ist

ein Plädoyer für Minderheiten generell: Weg

von Quoten, hin zu mehr Diversifizierung,

damit individuelle oder lokale Eigenarten

nicht verloren gehen – das finde ich heute in

Europa kulturell wie politisch sehr wichtig.

Anlässlich Ihres Stücks «Im Lichte» be-

schrieben Sie, wie Sie sich von konstrukti-

ven Verfahren lösten und mehr intuitiv kom-

ponierten. Wird Musik dadurch auch unmit-

telbarer verständlich? Staud: Ohne Intui-

tion kann man nicht komponieren – die ist

Composer in residenceUrs Mattenberger

Der Österreicher Johannes Maria Staud (39) komponiert für Spitzenorchester von Berlin bis Cleveland: Musik, die Kalkül mit der Power einer Rock-Performance verbindet und ihre Themen mitten aus dem Leben greift.

«Natürlich geht es in Musik

immer um Emo- tionen»: Johannes

Maria Staud.

zugespitztheftig

Page 37: PIU

PIÙ 36 PIÙ 37

Lucerne Festival sommer 2014

johannes maria staud «Weg von Quoten, hin zu mehr

Diversifizierung – das finde ich gerade heute kulturell wie

politisch sehr wichtig.»

www.lucernefestival.ch

ensemble intercontemporain

Monodram«Der Riss durch den Tag»

17. August, 11.00,KKL, Luzerner Saal

studenten der lucernefestival academy

40min mit Johannes Maria Staud, 27. August, 18.20,

KKL, Luzerner Saal

luzerner sinfonie-orchester, midori (violine)

Konzert für Violine undOrchester, 27. August, 19.30,

KKL, Konzertsaal

luzerner theaterund sinfonieorchester

oper «die antilope»3./5. September, 19.30,

Luzerner Theater

lucerne festivalacademy orchestra

«Zimt. Ein Diptychonfür Bruno Schulz»

6. September, 18.30,KKL, Konzertsaal

schon im Spiel, wenn man sich für ein

Klangfeld oder ein Motiv entscheidet, von

dem man ausgeht. Mit diesem Entscheid hat

man allerdings bereits eine Regel gesetzt,

nach der man arbeitet. In diesem Sinn sind

viele meiner Stücke sehr streng konstruiert.

Das schafft einen Inspirationszwang und

hilft mir, erfinderischer zu sein. Mit der Zeit

habe ich dann entdeckt, dass ich auf solchen

Erfahrungen aufbauen kann, auch wenn ich

ein Stück einmal weniger streng komponiere.

Aber frisch von der Leber weg schreiben

könnte ich nicht. Dafür sind mir Dinge wie

Folgerichtigkeit oder das Spiel mit Erwartun-

gen, das diese erlaubt, zu wichtig.

Sie lassen sich von Literatur, Film oder

Kunst inspirieren. Was war es beim Violin-

konzert, das Sie für Lucerne Festival kom-

ponierten? Staud: Solche Bezüge sind in

diesem Werk relativ abstrakt. Ich beziehe

mich da auf ein älteres Stück von mir für

Violine solo. Dieses war allerdings inspiriert

von Skulpturen des englischen Künstlers

David Nash aus verkohltem Holz mit seinen

unterschiedlichsten Tönungen.

Kann man mit solchen Konzepten Emotio-

nen wecken? Oder was tritt in Neuer Musik

an deren Stelle? Staud: Natürlich geht es in

der Musik immer um Emotionen, aber ein

Musikstück muss als

solches hinreissen,

und nicht dadurch

dass es Emotionen

von aussen herbeizi-

tiert. Es macht auch

keinen Sinn, bei

Schubert zu rätseln,

bei welchem Stück er wirklich traurig war.

Musik kann das nicht eins zu eins abbilden.

Wodurch reisst Ihr Violinkonzert mit? Staud: Meine Musik ist generell dramatisch

in dem Sinn, dass sich in ihr etwas zuspitzt.

Im Fall des Violinkonzerts ergibt sich eine

Art Drama aus der Gegenüberstellung von

Sologeige, Orchester und drei Schlagzeu-

gern. Da spiele ich alle möglichen Zustände

durch: Die Violine verschmilzt mit dem

Streichorchester oder tritt in Gegensatz zu

ihm, das Schlagzeug bringt eine Schärfung

ein und lässt sich zunächst nicht in die

Klangwelt der Streicher integrieren.

Ihr Monodram «Der Riss durch den Tag»,

das in Dresden uraufgeführt wurde, fragt,

wie man mit einer «verdrängten Schuld»

auch der Gesellschaft, in deren Mitte man

lebt, weitermachen kann. Ist das ein politi-

sches oder persönliches Statement? Staud: Sowohl als auch! So lange am Jahrestag der

Bombardierung Dresdens ein reines Wag-

ner-Programm in der Semperoper gespielt

wird, wie das vor einigen Jahren passiert ist,

während draussen demonstriert wird, ist so

ein Statement dringend nötig. Der Lyriker

Durs Grünbein schrieb einen Text zur Frage,

ob man Spuren der Vergangenheit, die im

Untergrund weiterrotten, derart die Fratze

der Normalität aufsetzen und dabei ruhig

schlafen kann.

«Die Antilope» zeigt die Rückseite von

Karriere und Wohlstand. Greifen Sie

dafür auf unterhaltungsmusik zurück,

wie ein Kritiker zu

Ihrer ersten Oper

schrieb? Staud: In

der Oper geht es

auch um die Frage,

wie uns der berufli-

che Aufstieg und der

Zwang, dem dafür

nötigen Verhaltenskodex zu entsprechen,

verändert. Der Protagonist weigert sich, in

Schubladen gesteckt zu werden, und flüchtet

sich in eine Fantasiesprache, die floskelhaf-

tes Partygeschwätz ad absurdum führt. Die

Musik ist wie ein Strang sich entwickelnder

Variationen angelegt und bildet das surrea-

listische, auf der Kippe zwischen Tag- und

Nachtwelt angelegte Geschehen möglichst

vielfältig, kohärent und anspielungsreich ab.

Wünschen Sie sich für solch engagierte

Inhalte manchmal nicht ein Sprachrohr

mit breiterer Resonanz, als es zeitgenös-

sische Musik sein kann? Staud: Kultur

allein kann die Gesellschaft nicht verän-

dern. Sie kann ihr allenfalls einen Spiegel

hinhalten, also Veränderungen reflektieren

im Modell und sich im Wissen um ihre

eigene Minderheitenposition für andere

Minderheiten als Sprachrohr einsetzen. Das

ist für jede Demokratie essenziell. Als ich in

meiner Schulzeit in Bands Rockmusik

spielte, faszinierte mich die physische Ener-

gie, ja die Gewalt im Moment der Perfor-

mance. Und diese Energie versuche ich mit-

zunehmen in meine Kompositionen.

Page 38: PIU

freitag, 15. august

lucerne festival orchestraeröffnungskonzert

Dirigent: Andris Nelsons, Alt: Sara Mingardo, Chor des Bayerischen Rundfunks; Brahms

(Serenade Nr. 2, «Alt-Rhapsodie», Sinfonie Nr. 2)Luzern, KKL, Konzertsaal, und Live-Übertragung

auf Grossleinwand auf dem Inseli, 18.30

soundzz.z.zzz…z«The Place of Whispers»,

Live-Performance mit David Bithell Europaplatz, 19.15/20.30/22.00 (bei schlechtem Wetter

im KKL-Foyer); weitere Termine: 22. August und 11. September, 19.15, Kunstmuseum Luzern, 5. September,

22.00, mit Academy-Studenten sowie 31. August, 19.00, Seebad Luzern (mit Academy-Studenten)

samstag, 16. august

figurentheater petruschKa Young – figurentheAter

«Rusalka nach Dvořáks MärchenoperLuzern, Pavillon Tribschenhorn, 14.30, weitere

Vorstellungen bis zum 28. September immer mittwochs, samstags und sonntags 14.30, freitags 19.00 (Ausnahme: Samstag, 30. August, 19.00)

basler madrigalistenMoDerne 1

Dirigent: Raphael Immoos, Regie: Fritz Hauser, ensemble dialogue, Meierhans («Shiva for Anne»)

Luzern, Südpol, 16.00

lucerne festival orchestraSiehe 15. August

Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

mahler chamber orchestralAte night 1

Sopran und Leitung: Barbara Hannigan; Mozart, Ligeti «Mysteries of the Macabre»),

Fauré («Pelléas et Mélisande»)Luzern, KKL, Konzertsaal, 22.00

sonntag, 17. august

hansruedi Kleiber (theologe)VortrAgsreihe

«Theologie des Herzens»: Der Präfekt der Jesuitenkirche eröffnet die Vortragsreihe «Seelenlandschaften aus musikalischer

und theologischer Sicht»Luzern, KKL, Auditorium, 17.15, weitere Daten:

24. August, 18.15 (Rudolf Bossard), 7. September, 18.15 (Martin Hobi), 14. September, 15.45 (Alois Koch)

ensemble intercontemporainMoDerne 2

Dirigent: Matthias Pintscher, Solisten; Chin (Doppelkonzert), Staud

(«Der Riss durch den Tag»), PintscherLuzern, KKL, Luzerner Saal, 11.00

West-eastern divan orchestraDirigent: Daniel Barenboim, Solisten;

Adler, Roustom, Wagner («Tristan und Isolde», zweiter Akt)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

montag, 18. august

West-eastern divan orchestraDirigent und Klavier: Daniel Barenboim;

Mozart (Klavierkonzert KV 595), Ravel («Boléro» u. a.)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

dienstag, 19. august

mahler chamber orchestraDirigent: Daniel Harding, Horn:

Stefan Dohr; Rihm (Hornkonzert), Dvořák («Sinfonie aus der Neuen Welt» u. a.)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

mittwoch, 20. august

brass ensemble des lucerne festival orchestra

Dirigent: Steven Verhaert, Klavier: Eriko Takezawa; Janáček Gesualdo, Lully, Kodály

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

donnerstag, 21. august

nareK haKhnazaryan (violoncello)

Debut 1mit Oxana Shevchenko (Klavier);

Tschaikowsky, Schostakowitsch u. a.Luzern, Lukaskirche, 12.15

ausgeWählte festival-Künstlerzu gAst bei Der buVette

Open-Air-Konzerte dreimal donnerstags, jeweils

agenda

Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

xxxxxxxxxxxxxx.

von 18.00 bis 19.00 (bei schlechtem Wetter bleibt die Buvette geschlossen)

Luzern, Inseli, 18.00; weitere Termine: 28. August, 4. September

solisten des lucerne festival orchestra

kAMMerMusik 2 Mit Oliver Schnyder (Klavier); Schumann, Fauré und Brahms Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

freitag, 22. august

lucerne festival orchestraDirigent: Andris Nelsons, Klavier: Maurizio

Pollini; Chopin (Klavierkonzert Nr. 1), Brahms (Sinfonie Nr. 3)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

midori (violine)Sämtliche Sonaten und Partiten für Violine solo von J.S. Bach, Folge I

Luzern, Franziskanerkirche, 19.30

midori (violine)luCerne festiVAl lounge 1

anschliessend Michael Zismann (Bandoneon)

Luzern, Bourbaki, ab 22.00

samstag, 23. august

mahler chamber soloistskAMMerMusik 3

Janáček, Rihm, ProkofjewLuzern, Lukaskirche, 11.00

lucerne festival academy orchestra & chorus

Dirigent: Simon Rattle, Sopran: Barbara Han- nigan; Chin («Le Silence des Sirènes»), Berio («Coro» für vierzig Stimmen und Orchester)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

midori (violine)Sämtliche Sonaten und Partiten für Violine solo von J.S. Bach, Folge II

Luzern, Franziskanerkirche, 19.30

sonntag, 24. august

«spiegel im spiegel»theMengottesDienst

mit Musik von Arvo Pärt; Predigten: Eva Brandin und Alois MetzLuzern, Matthäuskirche, 10.00

lang lang (Klavier)Mozart (Klaviersonaten), Chopin (Balladen)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 14.30

bild Eric Richmond Arena PAL

PIÙ 38

Prominente Uraufführung:

Composer in residence Unsuk Chin.

Page 39: PIU

PIÙ 39

Lucerne Festival sommer 2014

Agenda

bild Stefan Deuber, Lucerne Festival

city of birmingham symphony orchestra

Dirigent: Andris Nelsons, Klavier: Rudolf Buchbinder; Beethoven (Klavierkonzert Nr. 5),

Elgar (Sinfonie Nr. 2)Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

valer sabadus (countertenor)Alte Musik 1

«A Musicall Banquet» mit Axel Wolf (Laute)Lautenlieder von John Dowland u. a.

Luzern, Franziskanerkirche, 19.30

ensembles der lucerne festival academy

lAte night 2Abschlusskonzert des «Meisterkurses Gesang»

von Barbara Hannigan, mit Huw Watkins (Klavier)Luzern, KKL, Luzerner Saal, 22.00

sonntag, 31. august

city of birmingham symphony orchestra

Dirigent: Andris Nelsons, Tenor: Klaus Florian Vogt; Wagner (Auszüge aus «Parsifal» und «Lohengrin»), Beethoven (Sinfonie Nr. 7)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 11.00

«psyche»nzz PoDiuM

Diskussion mit Melitta Breznik: Schrift- stellerin und Psychiaterin, Martin Mosebach:

Schriftsteller, Heinz Holliger: Komponist, Dirigent und Oboist (Moderation: Martin Meyer)

Luzern, KKL, Auditorium, 16.00

mariinsKy orchestraAusVerkAuft

Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

lucerne festival orchestraSiehe 22. August

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

montag, 25. august

mahler chamber orchestraDirigent: Daniele Gatti, Violine: Midori

Mendelssohn (Violinkonzert, Sinfonie Nr. 4 «Italienische» u. a.)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

dienstag, 26. august

annelien van WauWe (Klarinette)

Debut 2mit Lucas Blondeel (Klavier); Debussy

(«Première Rhapsodie»), Weinberg, Decaux, Brahms (Sonate op. 120)Luzern, Casineum, 12.15

WeltmusiK-gruppenluCerne festiVAl – in Den strAssen

Eröffnungsveranstaltung mit allen GruppenLuzern, KKL, Europaplatz, 17.30;

bis 31. August täglich Auftritte auf Plätzen der Altstadt (18.00 bis 22.00, Samstag

auch 10.00 bis 12.00, Sonntag 14.00 bis 16.00), Abschlussfest Sonntag, 31. August, 16.00,

Luzern, KKL, Europaplatz

chamber orchestra of europeDirigent: Bernard Haitink, Violine:

Isabelle Faust; Schumann («Manfred-Ouvertüre», Violinkonzert, Sinfonie Nr. 3 Es-Dur «Rheinische»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

mittwoch, 27. august

luzerner sinfonieorchesterDirigent: James Gaffigan, Violine: Midori;

Staud (Violinkonzert), Schubert («Grosse C-Dur-Sinfonie»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

donnerstag, 28. august

alina ibragimova (violine)Debut 3

mit Cédric Tiberghien (Klavier); Mozart (Violinsonate KV 304),

Szymanowski («Mythen»), Beethoven («Kreutzer-Sonate»)

Luzern, Lukaskirche, 12.15

chamber orchestra of europeDirigent: Bernard Haitink, Klavier:

Murray Perahia; Schumann (Klavierkonzert, Sinfonie Nr. 2 u. a.)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

PIÙ 38

Lucerne Festival sommer 2014

PIÙ 39

Gut für Psyche und Seele: Auch dieses Jahr

wird das Eröffnungs-konzert auf dem Inseli

übertragen.

freitag, 29. august

orchestre de l’opéra de parisDirigent: Philippe Jordan, Sopran:

Anja Harteros; Ravel («Le Tombeau de Couperin»), Strauss (Schlussszene aus

der Oper «Capriccio»), Mussorgsky/Ravel («Bilder einer Ausstellung»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

barbara hannigan (sopran)luCerne festiVAl lounge 2

mit Huw Watkins und Studierenden der Lucerne Festival Academy, Alliage Quintett

Luzern, Bourbaki, ab 22.00

samstag, 30. august

lucerne festival academy orchestraMoDerne 3

Dirigent: Heinz Holliger, Lettischer Rundfunkchor, Flöte: Felix Renggli; Holliger («Scardanelli-Zyklus» für Soloflöte, Orchester,

Tonband und gemischten Chor)Luzern, KKL, Konzertsaal, 11.00

alliage Quintett Young – fAMilienkonzert 1Schauspiel: Steve Karier, Texte und

Inszenierung: Ela Baumann; «Das goldene Herz» mit Musik von Tschaikowsky,

Mussorgsky, Bartók, Schostakowitsch u. a.11.00/15.00, Südpol

zehetmair QuartettMoDerne 4

mit Anu Komsi (Sopran), «In memoriam Ursula Holliger»; Debussy, Holliger (Streich-quartette Nr. 2 und Nr. 3 mit Singstimme)

Luzern, Lukaskirche, 16.00

Page 40: PIU

PIÙ 40

montag, 1. septemBer

jerusalem chamber music festival ensemble

kAMMerMusik 4mit Robert Holl (Bass), Michael Barenboim (Violine), Elena Bashkirova (Klavier) u. a.;

Mozart (Klavierquartette Nr. 1 und 2), Schostakowitsch (Klaviertrio Nr. 2,

Mussorgsky (Lieder)Luzern, Lukaskirche, 19.30

lucerne festival academy ensemble

MoDerne 5Dirigent: Matthias Pintscher, Bariton:

Leigh Melrose; Berio, Pintscher («songs from Solomon’s garden» für Bariton

und Kammerorchester), LachenmannLuzern, KKL, Luzerner Saal, 20.00

dienstag, 2. septemBer

tine thing helseth (trompete)Debut 4

mit Gunnar Flagstad (Klavier); Enescu, Hindemith (Sonate für Trompete

und Klavier), Glasunow, de Falla («Siete canciones populares españolas»), Weill

Luzern, Casineum, 12.15

berliner philharmoniKerDirigent: Simon Rattle; Rachmaninow

(«Sinfonische Tänze»), Strawinsky («L’Oiseau de Feu»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

mittwoch, 3. septemBer

berliner philharmoniKerDirigent: Simon Rattle, Regie: Peter Sellars,

Solisten, Rundfunkchor Berlin, Luzerner Kantorei; Bach («Matthäus-Passion»,

Szenische Aufführung)Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

luzerner sinfonieorchesterMusiktheAter

Dirigent: Howard Arman, Regie: Dominique Mentha, Solisten und Chor des Luzerner

Theaters, Experimentalstudio des SWR Freiburg; Staud («Die Antilope»)

Luzerner Theater, 19.30; weitere Aufführungen am 5. und 7. September

(Karten ab 18. August ausschliesslich über das Luzerner Theater)

ensemble der lucerne festival alumni

MoDerne 6Dirigent: Chin-Chao Lin, visuelles Konzept:

bauhouse, Live-Elektronik: David Poissonnier; «Music at Risk» (Neue Werke

von Judd Greenstein, Jagoda Szmytka, Dai Fujikura, Ying Wang)

Luzern, KKL, Luzerner Saal, 20.00

donnerstag, 4. septemBer

mei yi foo (Klavier)Debut 5

Messiaen, Ravel («Ma Mère l’Oye»), Unsuk Chin (Etüden), Bartók («Im Freien»), Balakirew

Luzern, Lukaskirche, 12.15

royal concertgebouW orchestra amsterdam

Dirigent: Mariss Jansons, Klavier: Jean-Yves Thibaudet; Brahms («Haydn-Variationen»),

Schostakowitsch (Sinfonie Nr. 1), Ravel (Klavier- konzert G-Dur, «Daphnis et Chloé»-Suite Nr. 2)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

freitag, 5. septemBer

royal concertgebouW orchestra amsterdam

Dirigent: Mariss Jansons, Violine: Leonidas Kavakos; Brahms (Violinkonzert),

Strauss («Tod und Verklärung», «Till Eulenspiegels lustige Streiche»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

Kaleidoscope string QuartetluCerne festiVAl lounge 3

mit David Bithell und Studierenden der Lucerne Festival AcademyLuzern, Bourbaki ab 22.00

samstag, 6. septemBer

osKar und der sehr hungrige drache

Young – sitzkissenkonzertmit Ursula Gessat (Sprecherin), Henning

Ruhe (Klavier), Patrick Widmer (animierte Illustration), Andrea Hajek (Bühnenbild)Luzern, Maskenliebhabersaal, 11.00/15.00

straWinsKy:animatedYoung – JugenDkonzert |

lAte night 3Dirigent: Miguel Pérez Iñesta, Regie:

Daniel Pfluger, Schauspiel: Uwe Topmann, Tanz: Isa Weiss, Violine: Diana Tishchenko u. a.;

Strawinsky («Die Geschichte vom Soldaten»)Luzern, KKL, Luzerner Saal, 15.00/22.00

bild Harald Hoffmann

Geigerisches Glanzlicht: Anne-

Sophie Mutter

lucerne festival

40Min

Das Kurzformat «Lucerne Festival 40min» bietet Kostproben und Probeneinblicke aus

vielen Stilbereichen, jeweils bei freiem Eintritt und in lockerer Atmosphäre im

Luzerner Saal des KKL (18.20)

montag, 18. august

ganz nah dran: das mco probtDas Mahler Chamber Orchestra unter Daniel

Harding probt Musik von Antonín Dvořák

dienstag, 19. august

auftritt mit fanfare!Die Blechbläser des Lucerne Festival

Orchestra stimmen auf ihr Konzert ein

mittwoch, 20. august

festivalorchester en miniatureSolisten des Lucerne Festival Orchestra

servieren Hors d’Œuvres

freitag, 22. august

40 minuten für 40 sängerSimon Rattle gibt Einblick in seine Arbeit mit dem Academy-Orchester und -Chor

mittwoch, 27. august

Komponieren heuteJohannes Maria Staud stellt sich vor – mit Studenten der Lucerne Festival Academy

freitag, 29. august

der meister und seine schülerTeilnehmer des Meisterkurses Dirigieren

von Heinz Holliger stellen sich mit dem Academy-Orchester vor

montag, 1. septemBer

aus erster handMatthias Pintscher präsentiert mit Alumni

der Academy eigene Kammermusik

dienstag, 2. septemBer

saite an saiteStreicher satt mit Studenten der Lucerne

Festival Academy

freitag, 5. septemBer

ein blicK in die KomponierWerKstatt

Die beiden Gewinner der «Roche Young Commissions» unterziehen ihre neuen Orchesterwerke einem ersten Praxistest

dienstag, 9. septemBer

für augen und ohrenLucerne Festival Young Performance zeigt,

wie man Musik szenisch spielen kann

Agenda

Page 41: PIU

Lucerne Festival sommer 2014

PIÙ 40

PIÙ, MAGAzIN zuM LuCERNE FESTIVALBeilage der «Zentralschweiz am Sonntag» vom 22. Juni 2014

HERAuSGEBERINNeue Luzerner Zeitung AG, Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungsrates, [email protected]

VERLAGJürg Weber, Geschäfts- und Verlagsleiter, Ueli Kaltenrieder, Leiter Lesermarkt, Bruno Hegglin, Leiter Werbemarkt, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, [email protected]

REDAKTIONUrs Mattenberger

GESTALTuNG, PRODuKTION uND BILDBEARBEITuNGTitelseite, Inhalt, Inserate; Ilona SchiaviniBilder: Repro Neue LZ

TITELBILDBarbara Hannigan, Bild: Elmer de Haas

DRuCKSwissprinters AG, 4800 Zofingen

KOORDINATIONYvonne Imbach

INSERATEPublicitas AG, Maihofstrasse 76 6002 Luzern, Telefon 041 227 57 57 [email protected]: Edi Lindegger

tiCketsKartenverKaufschalterverKauf im KKl luzernDer Ticketschalter im KKL Luzern ist ab Freitag, 15. August, täglich von 10 Uhr bis Konzertbeginn geöffnet. Schüler und Studenten (bis 30) erhalten bei nicht aus- verkauften Veranstaltungen an der Abend- kasse Karten zu 20 Franken.

telefonisch oder online www.lucernefestival.chTelefon 041 226 44 80, Fax 041 226 44 85

PIÙ 41

Lucerne Festival sommer 2014

lucerne festival academy orchestra

Dirigent: Matthias Pintscher, Sopran: Barbara Hannigan; Staud («Zimt. Ein Diptychon für

Bruno Schulz»), Mahler (Sinfonie Nr. 4)Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

sonntag, 7. septemBer

festival strings lucernenAChMittAgskonzert

Der stADt luzernLeitung und Violine: Daniel Dodds, Horn: Ivo Gass und Robert Teutsch, Moderation: Elsbeth

Balmer; Lully (Suite aus «Psyché»), Rosetti (Konzert für zwei Hörner und Orchester),

Mozart (Ouvertüre zu «La finta giardiniera» u. a.)Luzern, KKL, Konzertsaal, 14.30 (Karten

ausschliesslich im Stadthaus erhältlich)

leipziger streichQuartettkAMMerMusik 5

Schumann (Streichquartett op. 41 Nr. 3), Reimann («Adagio. Zum Gedenken an

Robert Schumann»), Schubert (Streichquartett «Der Tod und das Mädchen»)

Luzern, Lukaskirche, 16.00

geWandhausorchester leipzigDirigent: Riccardo Chailly, Solisten,

Chor der Oper Leipzig, GewandhausChor, GewandhausKinderchor; Cerha («Paraphrase

über den Anfang der 9. Sinfonie von Beethoven»), Beethoven (Sinfonie Nr. 9)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

montag, 8. septemBer

geWandhausorchester leipzigDirigent: Riccardo Chailly, Alt: Gerhild

Romberger, Damen des Chores der Oper Leipzig, Damen des GewandhausChores Gewandhaus-

Kinderchor; Mahler (Sinfonie Nr. 3)Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

dienstag, 9. septemBer

manuel Walser (bariton)Debut 6

mit Anano Gokieli (Klavier); Schumann («Dichterliebe»), Strauss (Ausgewählte Lieder)

Luzern, Lukaskirche, 12.15

anne-sophie mutter (violine)rezitAl 4

mit Lambert Orkis (Klavier); Penderecki (Capriccio), Mozart (Violinsonate KV 304),

Previn (Violinsonate Nr. 2), Beethoven («Kreutzer-Sonate»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

mittwoch, 10. septemBer

the cleveland orchestraDirigent: Franz Welser-Möst, Flöte: Joshua Smith; Widmann («Flûte en suite»), Brahms

(Sinfonie Nr. 1 u. a.)Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

donnerstag, 11. septemBer

amaryllis QuartettDebut 7

Haydn («Vogel-Quartett»), Berg (Streichquartett op. 3), Beethoven (Streichquartett op. 135)

Luzern, Lukaskirche, 12.15

cecilia bartoli (mezzosopran)Alte Musik 2

mit I Barocchisti (Dirigent: Diego Fasolis); «Mission»: Werke von Agostino Steffani

Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

porträtKonzert unsuK chinMoDerne 8

Dirigent: Peter Rundel, Studierende der Hochschule Luzern – Musik und der Lucerne

Festival Academy; Werke von composer in residence Unsuk Chin

Luzern, KKL, Luzerner Saal, 20.00

freitag, 12. septemBer

Wiener philharmoniKerDirigent: Gustavo Dudamel, Violine: Rainer Küchl, Viola: Heinrich Koll; Sibelius («Der

Schwan von Tuonela», Sinfonie Nr. 2), Mozart (Sinfonia concertante KV 364)Luzern, KKL, Konzertsaal, 19.30

Klaus steffes-holländerluCerne festiVAl lounge 4

Ensemble This/Ensemble That Luzern, Bourbaki ab 22.00

samstag, 13. septemBer

ensemble rechercheMoDerne 7

«Klaus Huber – Hommage zum 90. Geburtstag»; Huber («Des Dichters Pflug» für Streichtrio,

«Schattenblätter»), Holliger, Pauset und Mahnkopf («Hommage à Klaus Huber»)

Luzern, Lukaskirche, 11.00

lucerne festival young performance

Young – fAMilienkonzert 2Konzept und Inszenierung: Dan Tanson und Laura van Hal; «Heroïca», Szenisches Konzert

für sieben InstrumentalistenLuzern, KKL, Luzerner Saal, 11.00/15.00

Wiener philharmoniKerDirigent: Gustavo Dudamel, Violine:

Sergey Khachatryan, Preisträger «Credit Suisse Young Artist Award»; Beethoven (Violin-

konzert), Dvořák (Sinfonie Nr. 8)Luzern, KKL, Konzertsaal, 18.30

sonntag, 14. septemBer

Wiener philharmoniKer Dirigent: Gustavo Dudamel; Rimsky-Korsakow

(«Scheherazade» u. a.), Mussorgsky («Eine Nacht auf dem kahlen Berge»)

Luzern, KKL, Konzertsaal, 17.00

Page 42: PIU

<wm>10CFWLMQ6DQAwEX-TT2uc1GJcRHUoR0V-DqPl_lUCXYjUaaXbbig3PXut7Xz-lgFHCM8lSTTQyrKZg6-zphVAY1JcbPTH9XUQxd8LHnQji50MhOovZCPd2HecXkBXyXXUAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsbQ0NQUA688UNA8AAAA=</wm>

Luzern Zürich Basel Bern St. Moritz Genève Lugano Kuala Lumpur Hong Kong

Der Stein des Lebensund der Liebe

«Beim Rubin wechseln lichteund samtene Töne von Rosa

bis zu dunklem Purpur:Je leuchtender, je lebhafter

das Rot funkelt,desto erlesener und kostbarer

ist der Stein des Lebensund der Liebe.»

Dr. Eduard J. Gübelin (1913–2005)

6.95 ct Rubin aus Burmaim Ovalschliff

GUB001_PIU_420x270_D.indd 1 10.06.14 09:19

Page 43: PIU

<wm>10CFWLMQ6DQAwEX-TT2uc1GJcRHUoR0V-DqPl_lUCXYjUaaXbbig3PXut7Xz-lgFHCM8lSTTQyrKZg6-zphVAY1JcbPTH9XUQxd8LHnQji50MhOovZCPd2HecXkBXyXXUAAAA=</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzsbQ0NQUA688UNA8AAAA=</wm>

Luzern Zürich Basel Bern St. Moritz Genève Lugano Kuala Lumpur Hong Kong

Der Stein des Lebensund der Liebe

«Beim Rubin wechseln lichteund samtene Töne von Rosa

bis zu dunklem Purpur:Je leuchtender, je lebhafter

das Rot funkelt,desto erlesener und kostbarer

ist der Stein des Lebensund der Liebe.»

Dr. Eduard J. Gübelin (1913–2005)

6.95 ct Rubin aus Burmaim Ovalschliff

GUB001_PIU_420x270_D.indd 1 10.06.14 09:19

Page 44: PIU

<wm>10CFWLKw7DQAwFT-TV89-pYbUsCojCQ6Li3h-lLSsYacDMurYP_HjO7Zh7MyBOYRniHSxDStM7S4YGZzQCJmB7oKxYLPTvIUapw85vQwj6KIosSZdTPMf7et06BwpHdgAAAA==</wm>

<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMTczMgUAImnWkA8AAAA=</wm>

Audi**Lat. für «Hör zu!»

Als Car Partner wünscht Ihnen das AMAG Audi Center Luzernein unvergessliches LUCERNE FESTIVAL im Sommer.

AMAG Audi Center LuzernGrabenhofstrasse 10, 6010 KriensTel. 041 348 09 09, www.kriens.amag.ch