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KSB Know-how, Band 7
Planungshinweise KRT
More space for solutions.
> DN2 + 150
CCW
CW
CO
CO
CO
CB
A
CCp
2 × Di
Di
0,75 × Di
1
Seite Einleitung 31. Allgemeine Pumpenauswahl 41.1 Planungsgrößen / Bemessungsdaten 41.2 Die Förderhöhe 61.3 Der NPSH-Wert 8 1.4 Der Leistungsbedarf 101.5 Die Förderaufgabe 111.6 Pumpenauswahl 131.6.1 Kennlinien 131.6.2 Pumpenkennlinie 151.6.3 Anlagenkennlinie 151.7 Zulässige Betriebsgrenzen für Pumpen 161.7.1 Betriebs- oder Arbeitspunkt 161.7.2 Betriebsgrenzen Qmin und Qmax 161.7.3 Besonderheiten bei Abwassertransport 171.8 Pumpenfahrweise 191.8.1 Einzelbetrieb 191.8.2 Drosselregelung 191.8.3 Anpassung des Laufrad-Durchmessers 201.8.4 Drehzahlregelung 201.9 Parallelbetrieb identischer Baugrößen 211.10 Parallelbetrieb unterschiedlicher Baugrößen 221.11 Reihenschaltung 221.12 Pumpenstaffelung 231.13 Konzept der nass aufgestellten Pumpe 24
2. Maschinentechnik und Aufstellung 272.1 Auswahl der optimalen Laufrad-Geometrie 272.2 Werkstoffauswahl für differenzierte Anwendungen 292.3 Wellenabdichtung 312.4 Rotor und Lagerung 332.5 Aufstellung 34
3. Allgemeine Motorbeschreibung 363.1 Motorgrößen 373.2 Bauform 373.3 Betriebsart 383.4 Schutzart 383.5 Zündschutzart und Temperaturklassen 383.6 Elektrische Bemessungsdaten 383.7 KRT-Motoren am Frequenzumrichter 403.7.1 Bemessung der Frequenzumrichter 403.7.2 Explosionsgeschützte Antriebe 40
Inhaltsverzeichnis
2
3.8 Konstruktiver Aufbau des Motors 40 3.9 Kühlung 413.10 Überwachungseinrichtungen 413.11 Anschluss und Beschreibung der Überwachungseinrichtungen 443.12 Kraft- und Steuerleitung mit Leitungsdurchführung 483.13 Elektrische Anschlussleitungen 493.14 Tefzel Leitung (TEHSITE) 503.15 Geschirmte Gummischlauchleitung 513.16 Qualitätssicherung und Prüfprotokolle 52
4. Rohrleitungen und Armaturen 534.1 Planung der Rohrleitungsanlage 534.1.1 Rohrleitungen 534.1.1.1 Dimensionierung 534.1.1.2 Rohrleitungsführung 564.1.1.3 Rohrleitungsbefestigung / -halterung 594.1.1.4 Wanddurchführungen 614.1.1.5 Rohrleitungswerkstoffe 614.1.1.6 Messanschlüsse an Rohrleitungen 624.2 Auswahl der Armaturen 634.2.1 Vorbemerkungen 634.2.2 Auswahlkriterien 634.2.2.1 Fördermedien 634.2.2.2 Bauarten 634.2.2.3 Einbaulage und Fließrichtung 644.2.2.4 Werkstoffe 644.2.2.5 Nennweite 644.2.3 Zuordnungs- Tabelle „Armaturenbauarten zu Abwasserarten 654.2.4 Einbau 664.2.4.1 Einbaulage 664.2.4.2 Einbauposition 664.2.4.3 Technische Lösungen für den Armaturen-Ein- und -Ausbau 67
5 Bauwerksgestaltung 695.1 Vorbemerkungen 695.2 Recheneinrichtungen 715.3 Schwimmdeckenbildung in Abwasserpumpstationen 745.4 Bermenausbildung in Pumpensümpfen 755.5 Splitter zur Vermeidung getauchter Wirbel 775.6 Abmessungen für den Pumpensumpf und die Pumpenaufstellung 775.7 Pumpensümpfe mit hoher Schmutzfrachtbelastung 795.8 Die Notwendigkeit von Modelltests 805.9 Versuchsaufbau 815.10 Bewertung der Ergebnisse 825.11 Die Bedeutung von CFD-Simulationen 82
Diagramme 88
3
Einleitung
Diese Schrift soll Planern und
Betreibern helfen, die am besten
geeignete Tauchmotorpumpe
der Baureihe Amarex KRT
auszuwählen, zu dimensionieren
und zu betreiben.
KSB hat diese Tauchmotor-
pumpen als betriebssichere,
zuverlässige und energieeffi-
ziente Lösung für alle Förder-
aufgaben in der kommunalen
und industriellen Abwasser-
technik konzipiert. Zielsetzung
war die möglichst hohe Vielsei-
tigkeit auf der Basis einer
großen Auswahl von Materi-
alien, robusten Sensoren und
flexiblen Installationsmöglich-
keiten. Speziell abgestimmte
Hydrauliken, die mit großen
freien Durchgängen eine hohe
Betriebssicherheit bieten, sorgen
für eine optimierte, ökonomische
Förderung unterschiedlichster
Medien. Der Ex-Schutz erlaubt
einen Einsatz auch bei ex-
gefährdeter Umgebung. Ein
Schutz gegen zu hohe
Erwärmung der Motorwicklung,
die absolute Dichtheit aller
Kabeleinführungen, eine
spezielle Wellenabdichtung und
die auf hohe Standzeiten aus-
gelegten Lager sichern einen
langen, störungsfreien Betrieb.
4
1. Allgemeine Pumpenauswahl
1.1Planungsgrößen / Bemessungsdaten
Bei der Planung bzw. Bemessung
einer Pumpe / Pumpstation ist
das Ermitteln der Fördermenge
und der entsprechenden Förder-
höhe von größter Bedeutung.
Während beim Festlegen der
Förderhöhe konkrete Annahmen
über die Höhe der zu erwarten-
den Verluste getroffen werden
können, ist die tatsächlich
benötigte Fördermenge von einer
Reihe weiterer Einflüsse ab-
hängig. Dies wird im Folgenden
diskutiert.
Die Fördermenge
Die Fördermenge (auch Volumen-
strom Q genannt, Angabe z.B.
in [l/s] oder [m³/h]) ist definiert
als das nutzbare Volumen, das
von der Pumpe pro Zeiteinheit
durch den Druckstutzen geför-
dert wird. Interne Volumen-
ströme wie z.B. Leckagen oder
Sperrflüssigkeiten zählen natür-
lich nicht zum nutzbaren
Volumenstrom. Eine möglichst
genaue Ermittlung der benötig-
ten / anfallenden Fördermenge
ist äußerst wichtig für die
richtige Dimensionierung der
Pumpe(n) und nicht zuletzt für
die Größe der Pumpstation
selbst.
Der tägliche Zufluss zu einer
Abwasserpumpstation wird von
mehreren Faktoren entschei-
dend beeinflusst:
- der Art des Entwässerungs-
systems (Mischwasser oder
Trennsystem)
- der Größe und Struktur des
Einzugsgebietes
- der Zahl der ans Abwasser-
netz angeschlossenen Gebäude
(und der darin wohnenden
Bürger)
- der Zahl und der Art der ans
Abwassernetz angeschlossenen
Industrie- und Gewerbegebiete
(ist über die Bemessung der
Einwohnergleichwerte
berücksichtigt).
Dieser Zufluss ist in einer so
genannten Ganglinie darstell-
bar. Sie gibt die ermittelte /
typische Abwasser-Zulauf-
menge über den Verlauf eines
gesamten Tages wieder
siehe Beispiele in Bild 1.
Nennenswerte Unterschiede
können sich sowohl in der
Charakteristik als auch in der
Tagesmenge zwischen Werktagen
und arbeitsfreien Feiertagen bzw.
Wochenenden ergeben. Bei
Regenereignissen muss mit
erhöhten Zulaufmengen
gerechnet werden. Dies ist im
besonderen für das Entwäs-
serungssystem Mischwasser
(Abwasser und Niederschlags-
wasser werden in gemeinsamen
Rohrsystemen zur Kläranlage
geleitet) von Bedeutung.
Die Ganglinie ist somit eine
entscheidende Basis zur Aus-
legung der Pumpenbauart, der
Anzahl der Pumpen bzw.
Staffelung der Pumpen und
deren Antriebsart (z.B. starre
oder variable Drehzahl) und
nicht zuletzt für die damit
verbundene Festlegung der
erforderlichen Betriebspunkte
der einzelnen Aggregate.
Bild 1: Beispiel einer Zulaufgang-linie für mathematisches Berechnungsmodell
0
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
1,60
1,80
Zeit t in s
Beispiel Tagesganglinie
Zula
ufvo
lum
enst
rom
Qzu
in l/
s
Fakt
or Y
1
3600
7200
1080
014
400
1800
021
600
2520
028
800
3240
036
000
3960
043
200
4680
050
400
5400
057
600
6120
064
800
6840
072
000
7560
079
200
8280
086
400
Im Anhang vergrößert
1
5
Allgemeine Pumpenauswahl
Qzu(t)= Y1 + · Y1 · sin · (t-21600)π21600( )1
2
Qzu(t)= 1,1 · Y1
für 0 ≤ t ≤ 54000 oder t ≥ 64800
für 54000 < t < 64800
welches innerhalb eines
vorgegebenen Zeitinterwalls
zuströmt. So folgt aus
bestimmen, ist es vorteilhaft die
Berechnung auf der Basis von
Volumina fortzusetzen.
Ausgehend der Berechnung des
Zulaufvolumenstromes nach
Gleichung 01 wird nun das
Zulaufvolumen Vzu berechnet,
Um daraus den Nennförder-
strom ( QN = Förderstrom für
den die Pumpe bei Nenndreh-
zahl nN , der Nennförderhöhe
HN und einer angegebenen
Förderflüssigkeit vertraglich
bestellt wird) einer Pumpe zu
Y1 + · Y1 · sin · (t-21600)π
21600( )12
Vzu(t)= · dt
für 0 ≤ t ≤ 54000 v t ≥ 64800
für 54000 < t < 64800
Vzu(t)= · dt( )
3600
36001,1 · Y1
deckung und der maximal
zulässige Pegelstand. Nun folgt
die Berechnung des
Fördervolumens VP [1.5]:
Zu beachten bzw. einzuhalten
sind bei der Variation des
Pumpenfördervolumens VP
die beiden vorgegebenen
Grenzwerte der Mindestüber-
Aus dem Zulaufvolumen Vzu
sowie dem Pumpenförder-
volumen VP , das im Zeitinter-
vall gefördert wird, sowie der
Schachtgeometrie kann der neue
Pegelstand pegel aus dem alten
Pegelstand zuzüglich der
Volumendifferenz im Verhältnis
zur Schachtquerschnittsfläche
errechnet werden:
ihrer Ausprägung variiert
werden kann. Das 1,5-fache
dieser Variablen entspricht dem
Maximum der Tagesgangkenn-
linie, nach der nach EN 752-6
die Einwohnergleichwerte
bestimmt werden. So entspricht
ein maximaler Zulaufvolumen-
strom von 4 l/s in Deutschland
1.000 Einwohnergleichwerten.
in Zeitschritten t von 20 s
diskret berechnet werden
können. In der Berechnung wird
diese Tagesganglinie von Inbe-
triebnahme bis zum Lebens-
dauerende als periodisch wieder-
kehrend angenommen. Die
Größe Y1 ist die Variable, an-
hand der die Tagesganglinie in
Die starken Schwankungen des
Zulaufs an Schmutzwasser Q zu
siehe Tagesganglinie sind es, die
ein zeitindizierte Berechnung
erforderlich machen.
Die Tagesganglinie wird wie hier
im Beispiel Bild 1 nach
Gleichung 01 mathematisch
abgebildet, wobei die Zustände
(1)
(2)
· π · d2schacht
(Vzu - Vp)
14
pegel = pegelalt +
(3)
Vp = · dt [1.6] 3600
Q
(4)
1
6
Allgemeine Pumpenauswahl
1.2Die Förderhöhe
Die Förderhöhe H einer Pumpe
(Angabe z.B. in [m]) ist definiert
als die auf das Fördermedium
übertragene nutzbare mechan-
ische Arbeit, bezogen auf die
Gewichtskraft des geförderten
Fördermediums bei örtlicher
Fallbeschleunigung.
Die Dichte ρ des Fördermediums
(ρ = m / V [kg/m³], Verhältnis
der Masse m in einem gegebenen
Volumen V der Förderflüssig-
keit) hat keinen Einfluss auf die
Förderhöhe einer Kreiselpumpe;
sie beeinflusst lediglich den
Leistungsbedarf an der
Pumpenwelle.
Die kinematische Viskosität υ
des Fördermediums (υ = η / ρ [m²/s] oder [cSt], also das
Verhältnis der dynamischen
Viskosität bzw. dem Propor-
tionalitätsfaktor η zwischen der
Schubspannung und dem
Geschwindigkeitsgefälle zur
Dichte ρ des Fördermediums)
hat ab einer bestimmten Größe
Einfluss auf die Förderhöhe, die
Fördermenge und den Leistungs-
bedarf der Pumpe. Der Einfluss
auf die Förderdaten beginnt bei
Fördermedien mit einer kinema-
tischen Viskosität größer ~ 40
m²/s. Man spricht dann von
zähen Flüssigkeiten. In der Ab-
wassertechnik spielen zähe
Flüssigkeiten nur bei der
Schlammbehandlung in Klär-
anlagen eine Rolle.
Um die Gesamtförderhöhe H
einer Pumpenanlage / einer
Pumpe bestimmen zu können,
sind Kenntnisse über folgende
Verhältnisse von wesentlicher
Bedeutung:
- die Ordinate der Sohle des
Zulaufkanals bzw. des
Pumpensumpfes
- die Ein- und Ausschalt-
Ordinaten der Pumpen
(entspricht der Mindestüber-
deckung und dem maximal
zulässigen Pegelstand im
Pumpensumpf)
- der Verlauf des Geländes
(Länge und Höhenverlauf)
zwischen der Förderanlage
und dem Förderziel
- die verbauten Armaturen,
Formstücke und Rohrleit-
ungen mit Angabe ihrer
Nennweiten DN und ihren
Widerstandsbeiwerten ζ- die Auslauf-Ordinate des
Förderzieles.
Die Grundlagen über den
Zusammenhang zwischen
Druck und Geschwindigkeit
eines Fluids in einer Rohrleitung
werden in der Bernoulli-
Gleichung beschrieben.
In Worten besagt das Bernoulli-
Prinzip:
„Der Totaldruck in einem
reibungsfrei durchströmten Rohr
als Summe von statischem und
dynamischem Druck ist an allen
Stellen gleich.“ [1.8].
Gültig ist dieses Prinzip bei
stationärer, reibungsfreier Strö-
mung eines inkompressiblen
Fluids; im gegebenen, realen
Anwendungsfall liegt allerdings
eine instationäre, reibungsbe-
haftete Strömung eines inkom-
pressiblen Fluids vor. Die
Bernoulli-Gleichung muss aus
diesem Grund um die Reibung
und die Geschwindigkeitsän-
derungen erweitert werden. Im
Allgemeinen ist es üblich, Druck
als Förderhöhe H in Meter
Flüssigkeitssäule des geförderten
Fluids auszudrücken.
Bei Einsatz von Tauchmotor-
pumpen bleiben nur die Höhen-
differenzen, auch mit HGEO
beschreibbar, und die Summe
aller Verluste Σ HV übrig. Die
Gesamtförderhöhe H kann
somit mit der vereinfachten
Gl. (6) beschrieben werden [1.9]:
· ρ · v2 + p = const12
(5)
1
7
Allgemeine Pumpenauswahl
H = HGEO + Σ H V mit Σ H V = H VS + H VE + H VD
Hinweis:
KSB liefert zusammen mit
seinem Auslegungsprogramm
eine zusätzliche Software zur
Berechnung der erforderlichen
Förderhöhen, den so genannten
‚Rohrleitungsrechner’. Hier
können alle Armaturen,
Formstücke und Rohrleitungen
mit ihren Nennweiten und
Verlustbeiwerten kombiniert
und kalkuliert werden, um die
Nennförderhöhe der geplanten
Förderanlage zu bestimmen
[1.12]. Literaturstelle: KSB-Heft
Auslegung Kreiselpumpen [1.10]
Legende:
HGEO statische Förderhöhe,
messbare Höhendifferenz
zwischen saugseitigem und
druckseitigem Wasserspiegel
bzw. Ordinate
H V Gesamtverlusthöhe,
entspricht der manometrischen
Förderhöhe Hman
H VS Druckverlusthöhe der
Armaturen, Formstücke und
Rohrleitungen auf der Saugseite
der Pumpe - entfällt bei nass
aufgestellten Pumpen wie z.B.
der KRT und der Amacan
H VE Druckverlusthöhe der
Armaturen, Formstücke und
Rohrleitungen auf der
Druckseite der Pumpe -
Einzelstrangverluste bis zur
Sammeldruckrohrleitung bei
Mehrpumpenanlagen
H VD Druckverlusthöhe der
Armaturen, Formstücke und
Rohrleitungen auf der
Druckseite der Pumpe in der
Sammeldruckrohrleitung
Die Verlusthöhe H V berechnet
sich für gerade Rohrleitungen zu
[1.10]:
Für Armaturen und Formstücke
berechnet sich die Verlusthöhe
HV zu [1.11]:
H V = λ · · 2 · g
v2
dL
H V = ζ · 2 · g
v2
(6)
(7)
(8)
1
8
Allgemeine Pumpenauswahl
1.3Der NPSH-Wert
Der NPSH-Wert (Net Positive
Suction Head) ist eine wichtige
Größe zur Beurteilung des Saug-
vermögens einer Kreiselpumpe:
Er beschreibt den Mindestdruck
im Zulauf, den jede Kreisel-
pumpe benötigt, um kavitations-
frei und betriebssicher arbeiten
zu können [1.13].
Es ist zu unterscheiden zwischen
dem zugelassenen Kavitations-
einfluss mit 3prozentigem Förder-
höhenabfall NPSH3%-Wert der
Pumpe ((genannt NPSHerf (erf =
erforderlich; im Englischen
NPSHreg (req = required)) - auch
Haltedruckhöhe der Pumpe
genannt - und dem NPSH-Wert
der Anlage ((genannt NPSH
vorh (vorh = vorhanden; im
Englischen NPSHav (av =
available)), auch bezeichnet als
Haltedruckhöhe der Anlage.
Im allgemeinen lautet die
Bedingung für kavitationsfreien
Betrieb der Pumpe:
Die Höhe des Sicherheitszu-
schlages wird nach ATV und Hi
mit 30% von NPSH3% der
Pumpe festgelegt. Der NPSH-
Wert der Anlage kann nach Gl
(10a) berechnet werden.
Für ein offenenes System kann
man bei Aufstellung bis 1000 m
über NN und 20°C Medientem-
peratur die Formel ereinfachen:
Der NPSH3%-Wert der Pumpe
wird bei einem Prüffeldtestlauf
in einer speziellen Trockenauf-
stellung durch den Pumpen-
hersteller ermittelt und in den
Verkaufsunterlagen dokumen-
tiert. In der Nassaufstellung
kann der NPSH-Wert praktisch
nicht gemessen werden.
Da sich der NPSH3%-Wert auf
die Fördermenge bezogen
ändert, wird er als Funktion des
Förderstroms NPSHerf = f(Q)
aufgetragen.
Er gibt die erforderliche Druck-
höhe in Meter an, die über dem
Dampfdruck der Förderflüssig-
keit am Laufradeintritt (Bezugs-
punkt für NPSH = Schnittpunkt
der Pumpenwellenachse mit der
zu ihr senkrechten Ebene durch
die äußeren Punkte der Schaufel-
eintrittskante, siehe Bild 1.3)
vorhanden sein muss.
Bild 1.3: „Zur Lage des Bezugspunktes s’ für NPSH bei unterschiedlichen Laufradformen“(Quelle: KSB Auslegung von Kreiselpumpen)
PS'
PS'
PS' P
S'P
S' PS'
NPSHvorh = ze + + - Hvs
pe + pb - pD
ρ · g 2 · g
ve2
(10a)
NPSHvorh = ze + 10 m
(10b)
NPSHvorh ^ NPSHerf , NPSHerf = NPSH3% + Sicherheitszuschlag
(9)
1
zulässigen Bereichs läuft, dem
Fördermedium und nicht zuletzt
von den Werkstoffen, die für die
strömungsberührten Bauteile
verwendet werden (insbesondere
natürlich des Laufrades).
Bild 1.4 zeigt, wann das zulässige
Maß der Kavitation über-
schritten ist. Im Schnittpunkt
zwischen NPSHvorh und NPSHerf
wird die Bedingung aus Gl. (9)
nicht erfüllt, d.h. rechts des
Schnittpunktes findet kein
Fördermengenanstieg mehr statt
und die Förderhöhe fällt schnell
ab. Diese Art von Kurve
bezeichnet man als ‚Abreiss-Ast’.
Ein längerer Betrieb in diesem
Zustand führt zu Schäden an
Pumpenteilen (Laufrad,
Lagerung, Wellenabdichtung
usw.). Durch Erhöhung des
NPSHvorh -Wertes (z.B. höherer
Einstau im Zulauf) kann der
Betriebspunkt B wieder erreicht
werden.
9
Allgemeine Pumpenauswahl
Diese werden von der Strömung
mitgeführt und fallen schlagartig
zusammen, wenn der Druck im
Schaufelkanal wieder ansteigt
(Schadensbild s. Bild 1.5).
Bildung und schlagartiges
Zusammenfallen von Dampf-
blasen bezeichnet man als
Kavitation.
Da Kavitation gravierende nach-
teilige Auswirkungen haben
kann – das reicht vom Abfall der
Förderhöhe und des Wirkungs-
grades bis hin zum Förderabriss,
einer gestörten Laufruhe bzw.
einem unruhigen Schwingungs-
verhalten sowie starken
Geräuschemissionen durch das
‚Anfressen’ des Laufrads bzw.
der Pumpeninnenteile - kann sie
nur beschränkt zugelassen
werden. Im Einzelfall ist das
zulässige Maß der Kavitation
auch abhängig von den Betriebs-
bedingungen, dem Zeitraum in
dem die Pumpe außerhalb des
Der NPSH3%-Wert kann vom
Pumpenhersteller durch die
Vorgabe der Laufradform, die
konstruktive Ausführung des
Laufrades (Saugmund-
durchmesser, Schaufelzahl und
Eintrittskantengestaltung) sowie
die Auslegungsdrehzahl der
Pumpe beeinflusst werden.
Der Schaufelkanaleintritt des
Laufrades ist der kritische
Bereich, da hier nach der
Saugleitung bei trocken
aufgestellten Pumpen und nach
dem Pumpeneintritt bei nass
aufgestellten Pumpen der engste
vom Fördermedium zu
durchströmende Querschnitt
vorliegt. Mit der Umströmung
der Schaufeleintrittskanten ist in
diesem Bereich unvermeidlich
eine lokale Druckabsenkung
verbunden. Wird durch diese
Druckabsenkung der Dampf-
druck unterschritten, kommt es
zur Bildung von Dampfblasen.
Bild 1.4: Einfluss von NPSH vorh. auf die Drosselkurve der Pumpe (Quelle: KSB Kreiselpumpen-Lexikon).
Bild 1.5: Laufrad mit Kavitationsschäden (Quelle: KSB Kreiselpumpen- Lexikon).
Q1 Q2 Q
HNPSH
QH-Linie
HA
NPSHvorh (2)
NPSHvorh (1)
NPSHerf
A1
A2
B
1
Im Anhang vergrößert
10
1.4Der Leistungsbedarf
Der Leistungsbedarf P2 einer
Kreiselpumpe ist die an der
Pumpenwelle oder -kupplung
vom Antrieb aufgenommene
mechanische Leistung und kann
nach Gl. (11) bestimmt werden
[1.15]:
ηp Pumpen- oder
Kupplungswirkungsgrad
Trockensubstanzgehalt TS und
Beimengungen in der Förder-
flüssigkeit sind für erhöhten
Leistungsbedarf an der
Pumpenwelle verantwortlich
(das ist durch entsprechende
Leistungsreserven bei der
Motorauswahl zu berück-
sichtigen) [1.7].
Der Leistungsbedarf P2 ist nicht
mit der am Antrieb verfügbaren
Leistung (sprich Antriebs-
leistung oder auch Motornenn-
leistung PN zu verwechseln.
Diese wird vom Motorhersteller
auf dem Leistungsschild
ausgewiesen.
Bei einer Leistungsmessung an
Tauchmotorpumpen kann nur
die vom Motor aufgenommene
Leistung P1 gemessen werden.
Sie umfasst noch die internen
Verluste des Motors, die mit
dem Motorwirkungsgrad ηM
beschrieben sind. Somit kann
der Leistungsbedarf an der
Pumpenwelle auch nach Gl. (12)
berechnet werden:
Bei der Festlegung der not-
wendigen Antriebsleistung für
die Pumpe sind Leistungs-
reserven nach EN ISO 9908
vorzusehen. Damit sind Bau-
toleranzen und Schwankungen
der Fördermedieneigenschaften
von Abwasser im Normalfall
berücksichtigt. Weitere
ausführliche Hinweise und
Ausführungen zum Thema
‚Motoren’ finden sich im
Kapitel ‚Allgemeine Motor-
beschreibung’.
P2 = [kW]Q · H · g · ρ1000 · ηp
P2 = [kW]P1
ηM
ηM Motorwirkungsgrad
Allgemeine Pumpenauswahl
(11)
(12)
1
11
1.5
Die Förderaufgabe
Die Bezeichnung der Pumpe
nach ihrem Verwendungszweck
ist sehr verbreitet. Dabei wird
häufig die Betriebsart (z.B.
Haupt-, Vor-, Grundlast- oder
Spitzenlastpumpe u.a.), das
Einsatzgebiet (z.B. Be- oder
Entwässerungspumpe,
Umwälz-, Chemie-, Prozess-
pumpe, Regen- oder Trocken-
wetterpumpe u.a.) oder das
Fördermedium (z.B. Trink-
wasser-, Seewasser-, Wasser-
und Abwasserpumpe, Fäkalien-,
Gülle-, Schlamm-, Feststoff-
pumpe) als meist selbst erklär-
endes Kennzeichen genannt.
In der Abwassertechnik finden
beinahe ausschließlich Kreisel-
pumpen und Verdränger-
pumpen Verwendung. Während
Verdrängerpumpen im wesent-
lichem in der Schlammverar-
beitung eingesetzt werden (z.B.
am Faulturm, wo es darauf
ankommt, Fördermedien mit
hohem Trockensubstanzgehalt
(TS > 10 %) zu transportieren),
finden sich Kreiselpumpen in
nahezu allen Bereichen des
Abwassertransports und der
Kläranlage.
Kreiselpumpen werden ent-
sprechend ihrer konstruktiven
Merkmale insbesondere nach
der Laufradform, der
Strömungsrichtung und der
Aufstellungsart eingeteilt. Eine
wichtige Größe zur Beschrei-
bung des Verhaltens unter-
schiedlicher Laufräder ist die
spezifische Drehzahl nq
(Anmerkung: Im englisch-
sprachigen Raum außer den
USA wird die spezifische
Drehzahl mit ‚type number K’
bezeichnet, in den USA mit N).
Die aus der Ähnlichkeits-
mechanik übernommene Kenn-
zahl ermöglicht den Vergleich
von Laufrädern verschiedener
Baugrößen bei unterschied-
lichen Betriebsdaten (Q und H
im Punkt des besten Wirkungs-
grades sowie der Drehzahl des
Laufrades), die Klassifizierung
ihrer optimalen Bauform sowie
der charakteristischen Form
ihrer zugehörigen Kennlinien.
Sie berechnet sich zu:
Bild 1.6 und Bild 1.7 verdeut-
lichen den Zusammenhang
zwischen der spezifischen Dreh-
zahl und der Bauform des Lauf-
rades sowie deren zugehörigen
charakteristischen Kennlinien.
Die spezifische Drehzahl der im
Abwassergeschäft eingesetzten
Laufräder liegt zwischen nq ~ 45
bis 200 min-1. Dabei sind Lauf-
räder mit nq ~ 45 bis 90 min-1
hauptsächlich für den Transport
des Abwassers in und zur Klär-
anlage im Einsatz (z.B. Haupt -
und Zwischenpumpstationen,
Kläranlageneinlauf, Rücklauf-
chlamm bis hin zum Kläran-
lagenauslauf). Diesen gesamten
Bereich decken Tauchmotor-
pumpen der Baureihe KRT mit
unterschiedlichen Laufrädern ab.
In der Belebung einer Klär-
anlage sind eher größere
Fördermengen auf kleinere
Förderhöhen gefragt (also
Propellerräder mit nq ~ 160 bis
200 min-1). Weitere Einsatz-
gebiete von Propellerpumpen
sind z.B. die Flusswasserent-
nahme, der Kühlwassertrans-
port und der Hochwasserschutz.
In Freizeitparks dienen sie auch
als Umwälzpumpen für Fahr-
attraktionen.
Hinweis:
Zur Auslegung von Propeller-
pumpen und zur Planung der
zugehörigen Einlaufbauwerke
steht eine separate Druckschrift
zur Verfügung (KSB Know-
how, Band 6, 0118.55 10/07:
‚Planungshinweise für Rohr-
schachtpumpen Amacan’.
nq = n · [min-1]Hopt
¾
Allgemeine Pumpenauswahl
(13)
√ Qopt
1
12
Q/Qopt1
1
Q/Qopt1
1
HHopt
PPopt
Q/Qopt1
1
Q/Qopt1
1
ŋŋopt
NPSHNPSHopt
Betriebsgrenzebei kleiner Antriebsleistung
großer Antriebsleistung
300
150
70
40
25
300
150
70
40
25
300
150
70
40
25
25
300
300
150
70
40
25
300
25
Bild 1.6: Laufräder und deren spezifische Drehzahl nq (1/min)Quelle: KSB Kreiselpumpen-Lexikon
Bild 1.7: Charakteristische Kennlinienverläufe von Kreiselpumpen bei verschiedenen spezifischen Drehzahlen. Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt (Quelle: KSB Auslegung von Kreiselpumpen).
Allgemeine Pumpenauswahl
Hochdruckrad
nq bis 25
Mitteldruckrad
bis 40
Niederdruckrad
bis 90
Halbaxialrad
bis 160
Propellerrad
140 bis 400 min-1
1
13
speziell auf die Anforderungen
im Abwassertransport mit
seinen speziellen Einsatzbeding-
ungen und Fördermedienzusam-
mensetzungen abgestimmt.
Ausführliche Hinweise zum
Einsatz der Laufräder mit Blick
auf unterschiedliche Förder-
medien sowie Einsatzgrenzen
der Laufräder finden sich im
Kapitel ‚Maschinentechnik und
Aufstellungsarten’.
1.6.1 Kennlinien
Kreiselpumpen liefern bei
konstanter Drehzahl einen mit
abnehmender Förderhöhe zu-
nehmenden Förderstrom. Die
Förderhöhe H über dem zuge-
hörigen Förderstrom Q aufge-
tragen ergibt die Förderhöhen-
kennlinie, auch Q-H-Kennlinie
genannt. Neben der Q-H-Kenn-
linie sind die – ebenfalls vom
Förderstrom abhängige -
Wirkungsgradkennlinie, die
NPSHR- oder NPSH3%-Kennlinie
und die Leistungsaufnahme-
kennlinie für jede Pumpe
kennzeichnend. Alle genannten
Kennlinien sind bei der Auswahl
einer Pumpe zu berücksichtigen.
1.6 Pumpenauswahl
Die Pumpenauswahl wird
maßgeblich bestimmt durch die
Vorgabe der Betriebsbeding-
ungen – also die vom Auftrag-
geber an die Pumpen gestellten
Forderungen nach bestimmten
Betriebseigenschaften. Als
Betriebsbedingungen verstehen
sich in erster Linie die Angaben
über das Fördermedium (z.B.
Temperatur, Dichte, Viskosität,
TS-Gehalt, Sandanteile oder
andere Beimengungen), den
erwarteten Förderstrom und die
erforderliche Förderhöhe, das
Saugverhalten und die Drehzahl
der Kreiselpumpe. Darüber
hinaus sind Angaben erforder-
lich zur Größe und den
Anschlusswerten der Antriebe,
die Fahrweise, die zu
erwartende Schalthäufigkeit
sowie anlagen- oder umwelt-
seitige Einflüsse wie z.B. die
maximal erlaubte Geräusch-
emission, zulässige Schwing-
ungen, Kräfte in Rohrleitungen
sowie potentielle Explosions-
gefährdungen (Angaben zu den
ATEX-Zonen).
Tauchmotorpumpen der Bau-
reihe KRT mit ihren abwasser-
spezifischen Laufradformen
(Schneidrad, Freistromrad, Ein-,
Zwei- und Dreikanalrad sowie
offenes Einkanalrad) sind
Als Beispiel sind in Bild 1.8 die
Kennlinien für eine Dreikanal-
radpumpe mit einer spezifischen
Drehzahl nq ~ 80 min-1 darge-
stellt (Niederdruckrad). Alle
Angaben der hydraulischen
Daten sind nach gültiger Norm
EN ISO 9906 erstellt und
beziehen sich auf den Betrieb in
reinem Wasser.
Die charakteristischen Kurven-
verläufe sind von der spezi-
fischen Drehzahl abhängig
(siehe dazu auch Bild 1.6). Man
unterscheidet in flache und steil
verlaufende Kurven. Bei einer
steil verlaufenden Kurve ändert
sich der Förderstrom bei gleicher
Förderhöhendifferenz gegenüber
der flachen Kurve nur gering-
fügig. Pumpen mit steiler Förder-
höhencharakteristik haben
Vorteile bei der Förderstrom-
regelung.
Allgemeine Pumpenauswahl 1
14
Bild 1.8: Kennlinien für ein Dreikanalrad nq ~ 80 min-1 bei der Pumpendrehzahl n = 960 min-1 (Quelle: KSB Auslegungsprogramm).
Allgemeine Pumpenauswahl
Baureihe-GrößeType-SizeModèle
TipoSerieTipo
NenndrehzahlNom. speedVitesse nom.
Velocità di rotazione nom.Nominaal toerentalRevoluciones nom.
Laufrad-øImpeller dia.Diamètre de roue
ø giranteWaaier øø rodete
ProjektProjectProjet
ProgettoProjektProyecto
Pos.-Nr.Item No.N° de pos.
N° posPos. nr.N° de art
Angebots-Nr.Quotation No.N° de l'offre
N° offertaOffertenr.N° oferta
KSB AktiengesellschaftPostfach 20074306008 Halle (Saale)Turmstraße 9206110 Halle (Saale)
Laufradaustrittsbreite/Impeller outlet width/Largeur à la sortie de la roueLuce della girante/Waaier uittredebreedte/Anchura de salida rodete
Amarex KRT 300-400K 960 1/min 408 mm
115 mm115 mm
Aus Kurve K41819/5 gerechnetH331-Ha, Hahn Ralf, 2010-11-02
0 2000 4000 6000 8000US.gpm
0 2000 4000 6000IM.gpm
0 100 200 300 400 500l/s
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800m³/h
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800m³/h
Fördermenge/Flow/Débit/Portata/Capaciteit/Caudal
50
20
90
ft
10
20
4
28
m
FörderhöheTDHHauteurPrevalenzaOpvoerhoogteAltura
65
70
hp
48
50
52
46.5
53.5
kWLeistungsbedarfPower InputPuiss. abs.Potenza ass.OpgenomenvermogenPotencia nec.
20
10
30
ft
5
10
2
m
NPSH R
0
50
100
%
Eta
η [%]
Qmin
ø408/A01
85.2
ø408/A01
ø408/A01
1
15
Während die Reibungsverluste
mit zunehmendem Förderstrom
stetig steigen, vergrößern sich
die Stoßverluste vom Ausle-
gungsförderstrom der Pumpe
(auch Qstoßfrei genannt) mit
abnehmender bzw. steigender
Fördermenge. In Bild 1.9 sind
die hydraulischen Verluste als
Verhältnisgrößen verdeutlicht.
Die Wirkungsgradkennlinie
(Q-η-Kennlinie) steigt vom
Punkt Fördermenge Null bis
zum Punkt Q η opt (~ Qstoßfrei)
auf einen maximalen Wert an
und fällt danach wieder ab. Der
Verlauf der Wirkungsgrad-
kennlinie spiegelt die internen
Verluste der Pumpe wider und
1.6.2 Pumpenkennlinie
Als Pumpenkennlinie wird
vordergründig die Förderhöhen-
kennlinie (Q-H-Kennlinie)
betrachtet. Da keine Pumpe
verlustfrei arbeitet, sind
ausgehend von der zur
Auslegung benutzten theore-
tischen oder auch verlustfreien
Förderhöhenkennlinie die
inneren hydraulischen Verluste
einer Pumpe abzuziehen. Die
inneren hydraulischen Verluste
setzen sich zusammen aus den
Reibungs- und den Stoß-
verlusten. Beide Verlustgrößen
sind als Funktion des Förder-
stroms definierbar.
zeigt an, in welchem Förder-
mengenbereich die Pumpe
eingesetzt werden sollte, um
möglichst energieeffizient zu
arbeiten. In Bild 1.10 ist der
Verlauf grafisch dargestellt.
Bild 1.11 bzw. Bild 1.12 zeigen
die Verläufe NPSH3% bzw. den
Leistungsbedarf P2 an der
Pumpenwelle. Während die
NPSH3%-Kennlinie das Saug-
vermögen der Pumpe ausweist
(s.a. das Kapitel ‚Der NPSH–
Wert’), ist die Kennlinie der
Leistungsaufnahme zur
Bemessung der erforderlichen
Motornennleistung von
Bedeutung.
1.6.3Anlagenkennlinie
Die Anlagenkennlinie wird
ebenfalls als Funktion des
Förderstroms aufgetragen. Wie
Bild 1.13 zeigt, besteht die
Anlagenkennlinie aus einem
konstanten statischen Anteil
und einer quadratisch propor-
tional vom Förderstrom
abhängigen dynamischen
Komponente (Anmerkung: Dies
gilt nur bei Vernachlässigung
der Abhängigkeit der Rohrrei-
bung von der Reynolds-Zahl Re).
Bild 1.9: Förderhöhenkennlinie und deren Verminderung um die inneren hydraulischen Verluste. Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
Bild 1.10: Wirkungsgradkennlinie □ =f ( Q ). Darstellung in Verhält-nisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
Bild 1.11: NPSH3%-Kennlinie, NPSH3% = f (Q). Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
Bild 1.12: Aufgenommene elek-trische Leistung P2 = f (Q). Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
Allgemeine Pumpenauswahl
H
Q
Q-H Kennlinieverlustfreie KennlinieReibverlusteStoßverlusteQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfrei
η
Q
H Q-H KennlinieQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfreiQeta Kennlinie
H p
Q
Q-H KennlinieQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfreiQ-P2 Kennlinie
H
Q
Q-H KennlinieQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfreiQ-NPSH 3% Kennlinie
1
Im Anhang vergrößert Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert Im Anhang vergrößert
16
Bei Tauchmotorpumpen in
Nassaufstellung ist der statische
Förderhöhenanteil Hgeo die
messbare Höhendifferenz
zwischen saugseitigem und
druckseitigem Wasserspiegel.
Der dynamische Förderhöhen-
anteil setzt sich zusammen aus
der Gesamtheit aller Druck-
verlusthöhen geplanter oder
verbauter Armaturen, Form-
stücke und Rohrleitungen auf
der Druckseite der Pumpe bis
zum Auslauf in den druck-
seitigen Wasserspiegel. Im
Abschnitt ‚Die Förderhöhe’
wurden hierzu detaillierte
Informationen vorgestellt.
1.7 Zulässige Betriebsgrenzen für Pumpen
Jede Kreiselpumpe hat
empfohlene Einsatz- oder auch
Betriebsgrenzen. Diese bezeichnen
den Punkt, bis zu dem die Pumpe
aus konstruktiven, anlagen- und
antriebstechnischen Gründen
maximal eingesetzt werden kann.
Die Beachtung und Einhaltung
dieser Grenzen ist eine wichtige
Voraussetzung dafür, das die
Pumpe ihre Förderaufgabe über
den geplanten Einsatzzeitraum
erfüllen kann. Im Folgenden
werden die wichtigsten Einsatz-
oder auch Betriebsgrenzen
diskutiert.
1.7.1 Betriebs- oder Arbeits-punkt
Der Betriebs- oder Arbeitspunkt
einer Pumpenanlage ergibt sich
durch den Schnittpunkt (Bild
1.13) aus Anlagen- und Pumpen-
kennlinie (dem allgemeinen
Sprachgebrauch folgend wird
die Förderhöhenkennlinie der
Pumpe verkürzt als Pumpen-
kennlinie bezeichnet). Durch ihn
werden die sich einstellende
Förderhöhe und der zugehörige
Förderstrom bestimmt.
Dementsprechend muss
entweder die Anlagenkennlinie
oder die Pumpenkennlinie
verändert werden, soll der
Betriebspunkt verändert werden.
Konkretere Ausführungen dazu
finden sich unten im Abschnitt
‚Pumpenfahrweise’.
1.7.2 Betriebsgrenzen Qmin und Qmax
Das Betriebsverhalten einer
Kreiselpumpe (hydraulische,
mechanische und akustische
Eigenschaften) wird
wesentlich durch die Lage des
Betriebs- oder Arbeitspunktes
im Bezug auf den Punkt Q η opt
bestimmt.
Daher ist bei der Pumpen-
auswahl darauf zu achten, das
der Arbeitspunkt wenn möglich
in der Nähe des Bestpunktes
(Q AP ca. 0,8 bis 1,2 x Q η opt )
liegt. Nicht nur die Energie –
und Unterhaltskosten sondern
auch die hydraulischen
Erregerkräfte sind in diesem
Arbeitsbereich am geringsten.
In der täglichen Praxis kann der
Betrieb des Aggregates prozess-
bedingt abweichend im Teil-
oder Überlastbereich erfor-
derlich sein. Je weiter der
Arbeitspunkt vom Bestpunkt
entfernt ist, desto ungünstiger
wird die Anströmung der Lauf-
radschaufeln und der Leitein-
richtung (Gehäuse). Wenn die
Relativströmung der Schaufel-
kontur auf der Saugseite
(Teillastbetrieb) bzw. auf der
Druckseite (Überlastgebiet)
nicht mehr folgen kann, bilden
sich Strömungsablösungsgebiete,
die die Energieübertragung an
die Förderflüssigkeit zunehmend
stören. Die hydraulische Kräfte
(Radial- und Axialkräfte)
steigen an, mechanische
Schwingungen, Geräusche nicht
zuletzt Kavitation nehmen rasch
zu und sind die nach Außen hin
wahrnehmbaren Erscheinungs-
bilder. Die Pumpenhersteller
kennzeichnen durch Angabe
Bild 1.13: Anlagenkennlinie – Sum-me aus statischem und dyna-mischem Förderhöhenanteil.
Allgemeine Pumpenauswahl
H
Q
PumpenkennlinieAnlagenkennlinieHstatisch oder Hgeo
Hdynamisch
QAP
HAP
Arbeitspunkt der Pumpe
1
Im Anhang vergrößert
1.7.3 Besonderheiten beiAbwassertransport
Die Kreiselpumpe ist nur eine
Komponente der gesamten
Abwasseranlage. Sie kann nur
dann betriebssicher arbeiten,
wenn auch die peripheren Anla-
gensysteme, das zu fördernde
Medium (Eigenschaften und
Zusammensetzung), die Rege-
lung und die Fahrweise mit den
Eigenschaften der Kreiselpumpe
bzw. deren Hydraulik abge-
stimmt sind. In diesem
Zusammenhang sollte man sich
vor Augen führen, das die gern
gewählte Bezeichnung als
‚verstopfungsfreie Hydraulik’
nicht zutreffend ist - es ist nur
eine Frage der Belastung, bis
jede Hydraulik verstopft. Der
Terminus‚ verstopfungsarme
Hydraulik’ ist auf jeden Fall die
bessere, weil realistischere
Beschreibung.
Aus dem Erfahrungsschatz von
Praktikern sind im Folgenden
einige Besonderheiten beim
Abwassertransport zusammen-
gestellt. Diese sollten bei der
Planung einer Abwasseranlage
bedacht werden, um eine hohe
Betriebssicherheit (‚verstopfungs-
armer Betrieb’) zu erreichen.
einer Qmin und Qmax Grenze
(ohne Kennzeichnung ist das
Ende der dargestellten Pumpen-
kennlinie die Qmax Grenze) den
zulässigen Dauerarbeitsbereich
für ihre Pumpen. In der Regel
wird ein zulässiger Arbeits-
bereich von ca. 0,3 bis
1,4 x Q η opt angegeben.
Für Kreiselpumpen höherer
spezifischer Drehzahl ab ca.
nq= 140 1/min kann die Qmin
Grenze mit ca. 0,6 bis 0,7 x Q η opt
deutlich höher liegen.
Bei Betreiben der Aggregate
außerhalb dieses zulässigen
Betriebsbereiches ist mit
erhöhter Belastung und
entsprechend frühzeitigem
Verschleiß von Pumpenbauteilen
zu rechnen.
Gewährleisungsansprüche an
den Pumpenhersteller werden
dafür ausgeschlossen.
- Betriebspunkt in der Nähe des
Bestpunktes. Im Bereich Q AP ~
0,8 bis 1,2 x Q η opt liegt nicht
nur der energetisch günstigste
Arbeitsbereich, sondern auch
jener Bereich, in dem die im
Fördermedium enthaltenen
Beimengungen am schnellsten
mitgefördert werden. In Bild 1.15
ist dieser Bereich gekennzeich-
net. Speziell im Teillastbereich
zwischen Qmin und 0,8 x Q η op
ist die Mitförderbarkeit von
Beimengungen auf Grund der
geringeren Fördermengen
(geringere Durchflussgeschwin-
digkeiten) mehr oder minder
stark eingeschränkt. Dauer-
haftes Betreiben der Pumpen in
diesem Bereich kann zu
Verstopfungen im Laufrad-
kanal oder zum Festbrennen im
Radseitenraum führen. Diese
Eigenschaft von Kreiselpumpen
gewinnt an Bedeutung bei der
Festlegung des Regel- und
Fahrbereiches und der damit
verbundenen Verschiebung des
Arbeitspunktes. Als Stichworte
sind zu nennen:
Drehzahlregelung, Änderung
der statischen Förderhöhe
zwischen Ein- und Ausschalt-
wasserpegel im Pumpensumpf
und Parallelarbeit.
17
Allgemeine Pumpenauswahl
Bild 1.14: „Betriebsgrenzen Qmin und Qmax– Darstellung des zulä-sigen Dauerbetriesbereiches der Kreiselpumpe (Qmin ca. 0,3 * Q
eta,opt und Qmax ca. 1,4 * Q eta,opt)“
H
Q
Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
PumpenkennlinieAP
Qmax
zulässiger Dauerbetriebsbereich
1
Im Anhang vergrößert
18
- Strömungsgeschwindigkeiten
in Rohrleitungen und das Regel-
regime beim Betrieb mit
Frequenzumformer. Zunehmend
werden Pumpen heute über
Frequenzumformer (FU) geregelt.
Dies ist energetisch vorteilhaft
und eröffnet die Möglichkeit
kontinuierlicher klärtechnischer
Prozesse. Die Regelbereiche selbst
sind im Allgemeinen nicht von
den konstruktiven und
maschinentechnischen Eigen-
schaften der Pumpe oder der
Antriebe abhängig, sondern
unter Berücksichtigung der
minimalen Mitfördergeschwin-
digkeit für Feststoffe und Fasern
stets individuell festzulegen.
Einschlägige Erfahrungen zeigen,
dass in vertikalen Druckrohr-
leitungen die Fließgeschwin-
digkeit des Abwassers nicht
unter 2 m/s liegen sollte, bei
horizontalen Leitungen genügen
meist Werte größer 1 m/s. Es
muss sichergestellt sein, das
Beimengungen vollständig aus
der Pumpe und der Druckrohr-
leitung ausgetragen werden,
auch bei niedriger Drehzahl!
Die Umfangsgeschwindigkeit
am Außendurchmesser des
Laufrades D2 von Abwasser-
laufrädern sollte nicht unter 15
m/s liegen. Eine Kreiselpumpe
ist grundsätzlich mit der
kürzesten Anfahrrampe, also
schnell auf eine möglichst hohe
Drehzahl hochzufahren. Erst
danach ist auf den gewünschten
- Ausreichende Motorreserve
vorsehen. Alle Herstelleran-
gaben zu den hydraulischen
Pumpendaten sind nach gültiger
Norm EN ISO 9906 erstellt und
beziehen sich auf den Betrieb in
reinem Wasser. Kein Planer kann
die tatsächlichen Abwassereigen-
schaften mit Sicherheit voraus-
sagen; der Trend geht zu immer
höheren Feststoff- und Faser-
anteilen im Abwasser. Die
Betriebssicherheit sollte hier vor
den Investitionskosten stehen
(siehe empfohlene Reserve nach
ISO 9908).
- Auswahl des geeigneten Lauf-
rads. Tauchmotorpumpen der
Baureihe KRT mit ihren abwas-
serspezifischen Laufradformen
(Schneidrad, Freistromrad, Ein-,
Zwei- und Dreikanalrad sowie
offenes Einkanalrad) sind speziell
auf die Anforderungen beim Ab-
wassertransport mit seinen spe-
ziellen Einsatzbedingungen und
Fördermedien-Zusammenset-
zungen abgestimmt. Ausführliche
Hinweise dazu finden sich im
Kapitel ‚Maschinentechnik und
Aufstellungsarten’.
Betriebspunkt herunterzuregeln.
Eigenfrequenzbereiche der
Anlage (Fundament / Pumpe /
Rohrleitung) sind am FU ent-
sprechend auszublenden und
dürfen nicht dauerhaft gefahren
werden.
Bei Parallelbetrieb sind alle
Pumpen möglichst mit der
gleichen Frequenz zu betreiben,
um ein Abdrücken einzelner
Aggregate in den nicht zuge-
lassenen Teillastbereich zu
vermeiden. Die Rückschlag-
klappen müssen in jedem
Betriebspunkt der Pumpe voll
öffnen, um wenig Angriffsfläche
für Beimengungen zu bieten und
Verstopfungen vorzubeugen.
- Zuströmbedingungen und
Bauwerksgestaltung. Voraus-
setzung für einen störungsfreien
Betrieb der Pumpen und das
Erreichen der vertraglich verein-
barten Förderleistungsdaten
sind hydraulisch optimierte Zu-
strömbedingungen (im Kapitel
‚Bauwerksgestaltung’ aus-
führlich erläutert). Bei Tauch-
motorpumpen der Baureihe
Amarex KRT sichern relativ
kleine Schächte mit Schrägen
am Schachtboden eine konti-
nuierliche Schmutzfrachtzu-
führung. Das vermeidet bei
relativ kleinen Schaltintervallen
eine Konzentration von Ablage-
rungen und die Schächte bleiben
sauber.
Bild 1.15: Bevorzugter bzw. optimaler Arbeitsbereich beim Abwassertransport.
Allgemeine Pumpenauswahl
H
Q
Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
PumpenkennlinieAP
QmaxoptimalerArbeitsbereich
zulässiger Dauerbetriebsbereich
1
Im Anhang vergrößert
19
Allgemeine Pumpenauswahl
1.8.1 Einzelbetrieb
Die Veränderung der Anlagen-
kennlinie kann durch Variation
des statischen Förderhöhen-
anteils erfolgen.
Ausschlaggebend dafür kann,
wie in Bild 1.16 dargestellt, eine
Änderung der geodätischen Höhe
des Wasserspiegels im Saugraum
sein. Der Arbeitsbereich der
Pumpe bewegt sich auf der
Q-H-Kennlinie zwischen den
beiden Arbeitspunkten ‚Pumpe
ein’ und ‚Pumpe aus’.
Hinweis: Betriebspunkt in der
Nähe des Bestpunktes, also des
optimalen Arbeitsbereichs
beachten.
1.8.2Drosselregelung
Es bestehen zwei grundsätzliche
Möglichkeiten, die Anlagen-
kennlinie zu verändern. So
können zum einen die Strö-
mungswiderstände innerhalb
der Rohrleitung erhöht oder
verringert werden. Dies
geschieht entweder gezielt durch
Verstellen eines Drosselorgans,
das Benutzen eines anderen
Förderweges (andere Rohr-
leitungsnennweiten und -längen)
oder ungeplant durch Ablage-
rungen, Korrosion oder
Verkrustungen.
1.8 Pumpenfahrweise
Die Pumpenfahrweise ist von
vielen Faktoren abhängig. Eine
Änderung des Betriebspunktes
ist durch Veränderung des
Laufraddurchmessers, Dreh-
zahlverstellung oder durch
Parallel- oder Serienbetrieb
möglich. Nicht zu vergessen
sind dabei anlagentechnische
Randbedingungen wie Einstau-
höhen, Zulaufbedingungen,
NPSH-Wert der Anlage und
nicht zuletzt die Fördermedien-
eigenschaften wie Zusammen-
setzung, Dichte und Viskosität,
Temperatur usw. Darauf wird in
den nachfolgenden Abschnitten
näher eingegangen.
Beim Abschiebern oder
Drosseln einer Kreiselpumpe
wird bewusst bereits aufge-
brachte und in Förderhöhe
umgewandelte Energie
‚vernichtet’ (korrekt: nicht
nutzbar vergeudet). Dies ist
energetisch gesehen die
schlechteste Regelmöglichkeit
und zudem im Abwasserbereich
zu vermeiden (abgesehen von
An- und Abfahrvorgängen), um
kein erhöhtes Verstopfungs-
risiko in bzw. hinter diesen
Armaturen zu provozieren.
Bild 1.16: Veränderung des Arbeitspunktes der Pumpe bei starrer Drehzahl und Variation der statischen Förderhöhe zwischen saugseitigem Ein- und Ausschalt-wasserpegel.
H
Q
AP(ein)
Anlagenkennliniebei Ausschaltpegel
Hgeo,max
Qmin
Qηopt
PumpenkennlinieHgeo,min
AP(aus)
Anlagenkennliniebei Einschaltpegel
Bild 1.17: Veränderung des Ar-beits-punktes der Pumpe bei Veränderung der Druckverluste in der Förderleitung wie z.B. Ände-rung der Rohrleitungsnennweite, Änderung des Förderweges bzw. der -länge oder Ablagerungen und Verkrustungen in der Rohrleitung.
H
Q
AP1
Anlagenkennlinie 1
Hgeo
Qmin
Qηopt
Pumpenkennlinie
AP2AP3
Drosselkurve 2
Drosselkurve 3
1
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
20
Allgemeine Pumpenauswahl
1.8.3 Anpassung des Laufrad-
Durchmessers
Eine relativ einfache und
hydraulisch sehr wirksame
(allerdings unumkehrbare)
Maßnahme, um bei unverän-
derter Drehzahl den Förder-
strom und die Förderhöhe
gleichzeitig zu reduzieren, ist
das Anpassen des Laufrad-
durchmessers D2 durch Ab- oder
Ausdrehen (Bild 1.18). Da sich
durch diese Maßnahme die
Schaufellänge, die Schaufelaus-
trittsbreite und der Schaufelaus-
trittswinkel ändern, ist die
Wirkung - d.h. die Änderung
der Fördermenge, Förderhöhe
und des Wirkungsgrades - je
nach Bauart des Laufrades
(spezifische Drehzahl nq)
unterschiedlich. In grober
Näherung kann man sagen: Je
kleiner die spezifische Drehzahl
nq ist, um so stärker kann abge-
dreht werden, ohne mit
größeren Wirkungsgradein-
bußen rechnen zu müssen.
Pumpenhersteller geben in den
Dokumentationsunterlagen /
Kennlinienheften den möglichen
Abdrehbereich ihrer Laufräder
als Abdrehraster zur Einsicht. In
diesen Grenzen kann der
Zusammenhang zwischen Lauf-
raddurchmesser, Fördermenge
und Förderhöhe durch Gl. (14)
wiedergegeben werden:
1.8.4 Drehzahlregelung
Eine drehzahlgeregelte Kreisel-
pumpe erzeugt stets nur die
Fördermenge / Förderhöhe, die
tatsächlich benötigt wird. Damit
ist dies die hinsichtlich des
Energieverbrauches rationellste
und in Bezug auf die Belastung
der Pumpenbauteile schonendste
Möglichkeit der Regelung.
Zudem werden bei Drehzahl-
reduzierung auf der Zulaufseite
weitere Sicherheiten gegenüber
dem NPSH-Wert der Anlage
geschaffen. Den Zusammenhang
zwischen Drehzahl, Förder-
menge und Förderhöhe gibt das
Affinitätsgesetz - ein Spezialfall
der Modellgesetze für Kreisel-
pumpen – unter der Bedingung
unveränderter Dichte und
konstantem Pumpenwirkungs-
grad wieder:
Die zusammengehörigen Werte-
paare für Q und H liegen dabei
auf einer gedachten Gerade
durch den Ursprung des Q-H-
Koordinatensystems (Bild 1.18).
Der neue Arbeitspunkt des
Aggregates ist der sich
einstellende Schnittpunkt der im
Durchmesser (Trimmdurch-
messer) reduzierten Pumpen-
kennlinie und der unveränderten
Anlagenkennlinie.
Hinweis: Betriebspunkt in der
Nähe des Bestpunktes, also des
optimalen Arbeitsbereichs
beachten; die Umfangsgeschwin-
digkeit am Laufradaustritt sollte
nach Möglichkeit ca. 15 m/s
nicht unterschreiten.
= = Q2T
Q2max
H2T
H2max
D2T
D2max
( )2
H
Q
Bild 1.18: Trimmen oder Anpassen des Laufraddurchmessers auf den gewünschten Arbeitspunkt der Pumpe.
D2max
AP Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
Trimmdurchmesser D2T
D2min
(14)
(15)
= Q1
Q2
n1
n2
= H1
H2
n1
n2( )
2
= P1
P2
n1
n2( )
3
1
Im Anhang vergrößert
21
Allgemeine Pumpenauswahl
Die zusammengehörigen Werte-
paare für Q und H liegen dabei
auf einer gedachten Parabel
durch den Ursprung des Q-H-
Koordinatensystems, in Bild
1.19 strichpunktiert einge-
tragen. Der neue Arbeitspunkt
des Aggregates ist der sich ein-
stellende Schnittpunkt zwischen
der in der Drehzahl reduzierten
Pumpenkennlinie und der
unveränderten Anlagenkenn-
linie. Bei einer Anlagenkenn-
linie mit geringem statischem
Anteil bleibt der neue Arbeits-
punkt in der Nähe des Best-
punktes. Je größer der statische
Anteil der Anlagenkennlinie ist,
desto mehr gerät die Pumpe bei
Drehzahlreduzierung zu kleinen
Fördermengen in das Gebiet
schlechter Teillastwirkungs-
grade und bei Drehzahler-
höhung in Richtung schlechter
Überlastwirkungsgrade.
Hinweis:
Betriebspunkt in der Nähe des
Bestpunktes, also des optimalen
Arbeitsbereichs beachten; die
Strömungsgeschwindigkeiten in
den Rohrleitungen bei Regel-
Regime mit Frequenzum-
formerbetrieb beachten; die
Umfangsgeschwindigkeit am
Laufradaustritt sollte nach
Möglichkeit ca. 15 m/s nicht
unterschritten werden;
ausreichende Motorreserve bei
Frequenzumformerbetrieb
vorsehen.
1.9Parallelbetrieb identischer Baugrößen
Der Parallelbetrieb von zwei
oder mehreren Kreiselpumpen
auf eine gemeinsame Förder-
leitung / Sammelleitung bietet
sich besonders bei flach verlau-
fenden Anlagenkennlinien an. Je
geringer der vom Förderstrom
quadratisch proportional
abhängige dynamische Förder-
höhenanteil der Anlagenkenn-
linie ist, desto größer ist die
erreichbare Steigerung der
Fördermenge. Die Zusammen-
hänge gehen aus Bild 1.20
hervor.
Die Gesamtfördermenge setzt
sich bei identischen Aggregaten
zu gleichen Teilen aus den zur
Förderhöhe gehörenden Förder-
strömen der Einzelpumpen
zusammen. Die Förderhöhe der
Einzelpumpen muss dabei um
den dynamischen Anteil der
Förderhöhenverluste der Einzel-
leitung bis zur Einbindung in
die Sammelleitung erhöht
werden. Die Anlagenkennlinie
der Sammelleitung enthält nur
die Förderhöhenverluste ab der
Vereinigungsstelle der
Einzelleitungen.
Hinweis:
Betriebspunkt in der Nähe des
Bestpunktes, also des optimalen
Arbeitsbereichs beachten;
Strömungsgeschwindigkeiten in
den Rohrleitungen beachten; bei
Auslegung der Pumpstation für
Parallelbetrieb zweier oder
mehrerer identischer Aggregate
muss unter Umständen der
Einzelbetrieb eines Aggregates
auf die Sammelleitung ausge-
schlossen werden - dieser Fall
tritt ein, wenn kein zulässiger
Arbeitspunkt als Schnittpunkt
zwischen Anlagen- und
Einzelpumpenkennlinie erreicht
werden kann.
Bild 1.19: Veränderung des Ar-beitspunktes einer Kreiselpumpe bei Variation der Drehzahl.
H
Q
n1
AP1
Anlagenkennlinie
Pumpenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
AP2AP3
n2n3
Bild 1.20: Parallelbetrieb von zwei identischen Kreiselpumpen. Die Einzelstrangverluste (Druckver-luste bis zur Einbindung in die Sammelleitung) sind in der reduzierten Pumpenkennlinie berücksichtigt.
H
Q
Agg1 oder 2
Agg1 & Agg2reduzierte Kurven
AP
AnlagenkennlinieSammelleitung
FörderhöhenverlusteEinzelleitungen Agg1 bzw. Agg2
Hgeo
Qmin
Qηopt
um Einzelleitungsverlustereduzierte Pumpenkennlinie
1
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
22
Allgemeine Pumpenauswahl
1.10Parallelbetrieb unterschiedlicher Baugrößen
Der Parallelbetrieb von zwei
oder mehreren Kreiselpumpen
unterschiedlicher Baugröße ist
prinzipiell analog dem Parallel-
betrieb identische Baugrößen zu
sehen (Bild 1.21). Sie arbeiten
genau dann problemlos
zusammen, wenn es sich um
Aggregate mit stabilen Q-H-
Kennlinien handelt (Null-
Förderhöhe ist größer als die
Förderhöhe im Punkt Qmin),
die möglichst die gleiche
Nullförderhöhe haben.
Die Gesamtfördermenge setzt
sich aus dem zur Förderhöhe
entsprechend gehörenden
Förderstromanteilen der Einzel-
pumpen zusammen. Die Förder-
höhe der Einzelpumpen muss
dabei um den dynamischen
Anteil der Förderhöhenverluste
der Einzelleitung bis zur Ein-
bindung in die Sammelleitung
erhöht werden. Die Anlagen-
kennlinie der Sammelleitung
enthält nur die Förderhöhen-
verluste ab der Vereinigungs-
stelle der Einzelleitungen.
Hinweis:
Betriebspunkt in der Nähe des
Bestpunktes, also des optimalen
Arbeitsbereichs beachten. Das
Aggregat mit der kleineren
Nullförderhöhe kann sehr
schnell zu kleinen Förder-
mengen abgedrängt werden,
wenn die Gesamtförderhöhe
sich ändert (Hgeo max, Drosselung
usw.); Strömungsgeschwin-
digkeiten in den Einzelrohr-
leitungen beachten; bei Aus-
legung der Pumpstation für
Parallelbetrieb zweier oder
mehrerer unterschiedlicher
Aggregate muss unter Um-
ständen der Einzelbetrieb eines
Aggregates auf die Sammel-
leitung ausgeschlossen werden -
dieser Fall tritt ein, wenn kein
zulässiger Arbeitspunkt als
Schnittpunkt zwischen Anlagen-
und Einzelpumpenkennlinie
erreicht werden kann.
1.11 Reihenschaltung
Der Reihenbetrieb (Hinterein-
anderschaltung) von zwei
identischen Kreiselpumpen auf
eine gemeinsame Förderleitung
bietet sich besonders bei steil
verlaufenden Anlagenkennlinien
an. In Kombination mit flach
verlaufenden Pumpenkennlinien
ändert sich auch bei größeren
Förderhöhenschwankungen
(z.B. Änderung des statischen
Förderhöhenanteils Hgeo) die
sich einstellende Fördermenge
nur in engen Grenzen. Die
Gesamtförderhöhe setzt sich aus
den zur Fördermenge ent-
sprechend gehörenden Förder-
höhenanteilen der Einzelpumpen
zusammen. Die Zusammenhänge
sind in Bild 1.22 dargestellt.
Beim Abwassertransport findet
diese Fahrweise nur in den
seltensten Fällen Anwendung.
Hinweis:
Betriebspunkt in der Nähe des
Bestpunktes, also des optimalen
Arbeitsbereichs beachten;
Strömungsgeschwindigkeiten in
den Rohrleitungen beachten;
das zweite Aggregat in
Strömungsrichtung muss nicht
nur für die Druckerhöhung,
sondern auch für den Vordruck
aus dem ersten Aggregat
geeignet sein; Gehäusefestigkeit
/ Druckstufe der Gehäuse
beachten.
Bild 1.21: Parallelbetrieb von zwei unterschiedlichen Kreiselpumpen. Die Einzelstrangverluste (Druck-verluste bis zur Einbindung in die Sammelleitung) sind in der redu-zierten Pumpenkennlinie berück-sichtigt.
H
Q
Agg2Agg1 Agg1 & Agg2
reduzierte Kurven
AP
AnlagenkennlinieSammelleitung
FörderhöhenverlusteEinzelleitungen Agg1 bzw. Agg2
Hgeo
Qmin
Qηopt
H
Q
Bild 1.22: Reihenschaltung von zwei identischen Kreiselpumpen.
Agg1 & Agg2
AP
Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
Agg1 bzw. Agg2
1
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
um Einzelleitungsverlustereduzierte Pumpenkennlinie
23
Allgemeine Pumpenauswahl
1.12Pumpenstaffelung
Bei Pumpwerken, die in größere
Netzwerke eingebunden sind,
zeitweise auf unterschiedlichen
Förderwegen arbeiten müssen
und großen Betriebsschwan-
kungen unterliegen, reichen der
Fahrbereich und die Regel-
möglichkeiten einer oder
mehrerer identischer Kreisel-
pumpen meist nicht aus. In Bild
1.23 ist eine mögliche Staffelung
unterschiedlicher Pumpen
schematisch dargestellt. Die
Gesamtheit der Förderwege /
Anlagenkennlinien wird in drei
Bereiche unterteilt, hier sind es
Regenwetter-, Tag- und Nacht-
betrieb.
Alle Pumpen können durch
Drehzahlregelung an die
aktuellen Randbedingungen
von Fördermenge und Förder-
weg angepasst werden. Jeder
Pumpe ist eine identische
Reservepumpe zugeordnet. Die
Tagespumpen sind doppelt
vorhanden und können auch im
Parallelbetrieb gefahren werden.
Für Regenwetter- und Tages-
betrieb kann mit ausreichender
Verdünnung des Abwassers
gerechnet werden. Hier können
Kreiselpumpen entsprechender
Größe mit Mehrkanalrädern
(Schaufelzahl z = 2 oder 3)
eingesetzt werden. Für die
Nachtpumpen werden Ein-
schaufelräder oder auch Frei-
tromräder eingesetzt, da auf
Grund der geringen Förder-
mengen im Fördermedium mit
einer starken Aufkonzentration
an Feststoffen zu rechnen ist.
Hinweis:
Betriebspunkt in der Nähe des
Bestpunktes, also des optimalen
Arbeitsbereichs beachten;
Strömungsgeschwindigkeiten in
den Rohrleitungen bei Regel-
regime mit Frequenzumformer-
betrieb beachten; die Umfangs-
geschwindigkeit am Laufrad-
austritt sollte nach Möglichkeit
ca. 15 m/s nicht unterschreiten;
ausreichende Motorreserve bei
Frequenzumformerbetrieb
vorsehen.
Regenwetterpumpe 1+1
Q/Qopt = 0,8
Q ηopt
Q/Qpot = 1,2
n1
n2
n3
Tagespumpen 2+1
Nachtpumpen 1+1
Q
H
Bild 1.23: Pumpenstaffelung inRegenwetter-, Tages- und Nacht-pumpen zum Abdecken unter-schiedlicher Förderwege bei unterschiedlichen Wasserständen und Tagesereignissen.
1
Im Anhang vergrößert
24
Allgemeine Pumpenauswahl
1.13Konzept der nass aufgestellten Pumpe
Das einfachste Konzept für ein
Pumpwerk sind nass aufgestellte
Pumpen: Die Pumpen sind
dabei direkt im Saugraum
untergebracht und während des
Betriebes ganz oder teilweise
von Abwasser umgeben. Dabei
kann die Pumpe entweder mit
vertikaler Welle von einem
oberhalb des Stauspiegels
angeordneten Motor ange-
trieben werden oder das
gesamte Aggregat wird als
Tauchmotorpumpe im Unter-
wasserbereich eingesetzt.
In der Praxis werden Pump-
werke in Nassaufstellung haupt-
sächlich bei kleineren Anlagen
(Förderstrom bis etwa 100 l/s)
eingesetzt; es handelt sich dabei
um so genannte Fertigpump-
stationen [1.17; 1.18].
Die Vorteile der Nassaufstellung
werden zunehmend auch in
Großpumpstationen (Förder-
strom bis etwa 16.000 l/s)
genutzt. Die Vor- und Nachteile
dieser Anordnung sind in Tab.
1.1 dargestellt [1.19].
Um Verstopfungen zu ver-
meiden, sind Verengungen der
Rohrleitung in Fließrichtung
unbedingt zu vermeiden und
der Innendurchmesser der
Druckleitungen muss min-
destens dem Innendurchmesser
des Druckstutzens entsprechen
[1.20]. Rohrverbindungen
sollten keine Verengungen auf-
weisen und geöffnete Arma-
turen dürfen den Durchfluss
nicht behindern [1.21; 1.22].
Der optimale Durchmesser ist
über die Mindestfließgeschwin-
digkeit zu berechnen – und
sollte dann durch die nächst
größere verfügbare Rohrgröße
ersetzt werden. Bei längeren
Druckleitungen haben Maß-
nahmen zur Druckstoßmin-
derung Priorität gegenüber
Maßnahmen zur Einhaltung
der Mindestfließgeschwin-
digkeit. Bei Druckleitungen
bis 500 m Länge gilt eine
Maximalgeschwindigkeit von
2,5 m/s [1.23].
Der Rohrwerkstoff muss für
das zu fördernde Schmutz-
wasser geeignet und korrosions-
fest sein (Schwefelwasserstoff!).
Das gilt auch für die Rohrhal-
terungen, die in kurzen Ab-
ständen vorzusehen sind. Die
Rohrleitung muss so befestigt
sein, dass keine Kräfte auf die
Pumpe übertragen werden. Sie
soll eine glatte Innenoberfläche
aufweisen, muss auch
zyklischen Belastungen stand-
halten und für einen Betriebs-
druck von 6 bis 10 bar
ausgelegt sein. Die Einbindung
der Pumpendruckleitung in die
Hauptleitung muss horizontal
erfolgen. Scharfe Richtungsän-
derungen sind zu vermeiden.
Rohrverbindungen und Form-
stücke müssen den einschlä-
gigen Produktnormen
entsprechen.
Absperrklappen sind als Ab-
sperrorgane nicht geeignet.
Empfehlenswert sind weich
dichtende Absperrschieber mit
außen liegendem Gewinde,
Gehäuse aus GGG, Spindel aus
1.4571, Spindelmutter und
Sitzringe aus 2.1060. Bei
Kraftantrieben ist darauf zu
achten, dass die maximal
mögliche Stellkraft den Schieber
nicht beschädigen kann [1.24].
Besonders gut als Rückfluss-
verhinderer geeignet sind
Rückschlagklappen mit Hebel
und Gewicht. Als Werkstoffe
werden für das Gehäuse Guss-
eisen mit Lamellengraphit
(GGL) oder Gusseisen mit
Kugelgraphit (GGG) empfohlen
[1.25]. Bei geringen Strömungs-
geschwindigkeiten können
Kugelrückschlagventile zum
Einsatz kommen [1.26]. Der
Rückflussverhinderer soll senk-
recht und möglichst hoch über
der Pumpe angeordnet sein,
damit der steigende Wasser-
spiegel Luft aus der Pumpe
1
25
Allgemeine Pumpenauswahl
Anmerkungen zur Reynolds-Zahl
Die Strömungsgeschwindigkeit
v ist über die Rohrquerschnitts-
fläche A nicht konstant. Als
Newtonsche (zähe) Flüssigkeit
haftet sie an der Rohrwand.
Dort ist die Strömungsgeschwin-
digkeit gleich Null. In der
Rohrachse erreicht die
Strömungsgeschwindigkeit ihr
Maximum. Beim Verlauf der
Strömungsgeschwindigkeit über
die Querschnittsfläche wird
zwischen laminarer und
turbulenter Strömung unter-
schieden (Bild 1.24) [1.35].
Die Strömungsform ist von der
mittleren Strömungsgeschwin-
digkeit ν, dem Rohrdurchmesser
d und der kinematischen Zähig-
keit ν des Fluids abhängig.
Diese Größen sind in der
Reynolds-Zahl Re zusammen-
gefasst. Innerhalb der KSB AG
ist die Reynolds-Zahl Re = 2320
als Grenze zwischen turbulenter
und laminarer Strömung
festgelegt.
verdrängen kann. Eine Vorrich-
tung zur Pumpenentlüftung ist
dann nicht erforderlich [1.27].
Das Aufstellen der (mindestens
zwei) [1.28] Pumpen soll so
erfolgen, dass ihnen das Wasser
frei zuströmt (Zulaufbetrieb)
[1.29]. Der Betrieb im instabilen
Bereich ist zu vermeiden.
Kavitation soll auf das zulässige
Maß beschränkt sein (NPSHvorh
/ NPSHerf ≥ 1,3) [1.30]. Die zum
Einsatz kommenden Pumpen
müssen für das zu fördernde
Abwasser und die Förder-
aufgabe geeignet sein [1.31].
Nach europäischer Normen-
gebung sind nichtexplosions-
geschützte Motoren ausrei-
chend. Für Deutschland legen
allerdings nationale Bestim-
mungen einen Explosionsschutz
nach Stufe Ex dII B T3 fest, da
Saugräume von Abwasserpump-
anlagen als explosionsgefährdete
Räume gelten [1.32].
Betriebsmeldungen sind einzeln
optisch und Störmeldungen
sowohl einzeln optisch als auch
zusammen akustisch anzuzeigen
[1.33]. Empfehlenswert ist
weiterhin, eine Pegelmessein-
richtung, eine Förderdruckmess-
einrichtung und eine Durchfluss-
messeinrichtung zu installieren
[1.34].
Anmerkungen zum Sau-graumvolumen
Für Pumpen mit fester Drehzahl
berechnet sich das verfügbare
Saugraumvolumen nach ATV-
DVWK-A 134 zu:
Für häusliche Schmutzwasser-
mengen bestehen normierte
Annahmen. Für Deutschland
wird von einer Schmutzwasser-
menge von 150 bis 300 l je
Einwohner und Tag (ohne
Infiltrationsreserve) und einem
Spitzenabfluss von 4 bis 5 l je
1000 Einwohner und Sekunde
(inklusive Infiltrationsreserve)
ausgegangen [1.36].
Bild 1.24: Laminare und turbu-lente Strömung.
V = 0,9 · QP
Z(16)
1
26
Literatur
[1.1] Vertiefungsliteratur: ATV-DVWK –A 134
[1.2] Vertiefungsliteratur: ATV-DVWK –A 118
[1.3] Vertiefungsliteratur: ATV-DVWK –A 134
[1.4] Mathematische Nachempfindung der Darstellung
von Turk, W.I. (1954), S.144
[1.5] Vergleiche Quellcode PWSIM 02, Zeile 353
[1.6] mathematische Nachempfindung der Darstellung
von Turk, W.I. (1954), S.144
[1.7] Vertiefungsliteratur: KSB Kreiselpumpen Lexikon
[1.8] Hahne, E. (2000), S.397
[1.9] Vertiefungsliteratur: KSB Auslegung von
Kreiselpumpen
[1.10] Vertiefungsliteratur: KSB Auslegung von
Kreiselpumpen
[1.11] Vertiefungsliteratur: KSB Auslegung von
Kreiselpumpen
[1.12] Vertiefungsliteratur: KSB Rohrleitungsrechner,
Auslegungssoftware
[1.13] Vertiefungsliteratur: Broschüre Europump 1974
„NPSH bei Kreiselpumpen – Bedeutung,
Berechnung, Messung“
[1.14] Vertiefungsliteratur: Broschüre Europump 1974
„NPSH bei Kreiselpumpen – Bedeutung,
Berechnung, Messung“
[1.15] Vertiefungsliteratur: KSB Kreiselpumpen-Lexikon
[1.16] Vergleiche KSB AG (1989)
[1.17] Vergleiche ATV e.V. (Hrsg.) (1982), S.443f.
[1.18] Vergleiche Weismann, D. (1999), S.100ff.
[1.19] Weismann, D. (1999), S.104F.
[1.20] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.20
[1.21] Vergleiche EN 752-6 (1998), S.6
[1.22] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.23
[1.23] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.10
[1.24] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.21ff.
[1.25] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.24
[1.26] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.24
[1.27] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.24
[1.28] Vergleiche EN 752-6 (1998), S.4
[1.29] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.7
[1.30] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.15
[1.31] Vergleiche EN 752-6 (1998), S.6
[1.32] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.18
[1.33] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.30
[1.34] Vergleiche ATV-DVWK-A 134 (2000), S.30
[1.35] Vergleiche Hahne, E. (2000), S.395ff.
[1.36] Vergleiche EN 752-4 (1997), S.14f.
Vorteile Nachteile
geringer Aufwand bei Tief- und Hochbauarbeiten (teilweise als
Fertigpumpstationen verfügbar)
Ablagerungen im Saugraum werden durch Einbauten begünstigt.
geringer Raumbedarf schlechte Zugänglichkeit
geringer Investitionsbedarf unhygienische Wartungsbedingungen
einfache Anlagentechnik
großer NPSHvorh
Tabelle 1.1: Vor- und Nachteile von Pumpwerken in Nassaufstellung (Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Weismann, D. (1999), S.104f).
Allgemeine Pumpenauswahl1
27
Allgemeine Pumpenauswahl
2. Maschinentechnik und Auf-stellung
2.1Auswahl der optimalen Laufrad-Geometrie
In keinem anderen Anwendungs-
gebiet für Kreiselpumpen exist-
ieren so viele verschiedene Lauf-
radformen wie beim Transport
von Abwasser (Bild 2.1). Alle
diese Laufradformen haben
dabei ihre Berechtigung.
Das wichtigste Auswahl-
kriterium für die Form des
Laufrads ist die Betriebssich-
erheit. Daraus folgt auch die
Forderung der ATV-Richtlinie
(DVWK-A 134) nach einem
freien Durchgang von 100 (76)
mm. Auch der Pumpenwirk-
ungsgrad hat in den letzten
Jahren an Bedeutung gewonnen.
Bei den Anforderungen an die
Betriebssicherheit sind vor allem
der Gasgehalt, der Anteil an
Fasern, die Größe von Feststoff-
partikeln, der Trockensubstanz-
gehalt TSR und der Sandgehalt
zu berücksichtigen. In der Über-
sicht Tab. 2.1 sind die Erwar-
tungswerte von KSB hinsichtlich
der vorkommenden Medien im
Abwasserbereich aufgeführt.
Während man beim Gas-, Sand-
und Trockensubstanzgehalt die
Grenzen der einzelnen Laufrad-
formen recht klar definieren
kann, ist das bei den Beimeng-
ungen von Fasern und anderen
Feststoffen nicht so leicht quanti-
fizierbar. Die Zusammensetzung
des Abwassers kann sich auch
zeitlich ändern. Bei der Auswahl
sind die Erfahrungen des
Betreibers zu nutzen.
Die Übersicht in Tab. 2.2 zeigt
die Einsatzgrenzen der Laufrad-
formen auf.
Bei hohem Gasgehalt und
höherem Anteil an Fasern sind
offene Räder und vor allem das
F-Rad geeignet. Bei rechengerei-
nigtem Abwasser sind wiederum
die geschlossenen K-Räder wegen
ihres sehr guten Wirkungsgrades
zu empfehlen. Bei kleineren und
mittleren Baugrößen sind für
größere Feststoffe nur die Frei-
stromräder und Einkanalräder
einsetzbar, da diese den erforder-
lichen freien Durchgang besitzen.
Durch langfasrige Bestandteile
(Textilien, Putz- und Hygiene-
artikel, Pflanzenteile) wird die
Betriebssicherheit bei geschlos-
senen Rädern (mit Deckscheibe)
neben der Gefahr an der
Eintrittskante auch im saugsei-
tigen Radseitenraum gefährdet.
Aufgrund des Leckagevolumens-
troms durch den Spalt zwischen
Laufrad und Pumpengehäuse
besteht in diesem Bereich die Ge-
fahr einer Aufkonzentration von
Fasern (Bild 2.2), was zum so
genannten Festbrennen führen
kann (Bild 2.3). Reduziert wird
die Gefahr durch einen engen
Spalt, der durch verschleißfeste
Werkstoffe maßstabil gehalten
wird. Dies hat zusätzlich den
Vorteil eines stabilen Wirkungs-
grades.
Bild 2.2: Gefährdete Bereiche bei Fasern.
Bild 2.3: Festbrennung
Bild 2.1: Laufradformen
2
28
Maschinentechnik und Aufstellung
Gasgehaltvol%
Fasergehalt Feststoff-größe
TSR (%) Sandgehalt (g/l)
Regen- und Oberflächenwasser - niedrig klein - 0 - 3
Schmutzwasser (SW)
- kommunales SW
- häusliches SW 0 - 2 mittel mittel - 0 - 3
- gewerbliches SW 0 - 2 groß groß - 0 - 3
- industrielles SW 0 - 2 groß groß 0 - 5 0 - 3
Sandwasser - - - - 8 - 10
Schlämme
- Belebtschlamm 2 - 4 niedrig klein 1 - 2 -
- Primärschlamm 2 - 4 niedrig klein 2 - 6 -
- Sekundärschlamm 2 - 4 niedrig klein 2 - 3,5 -
- Eindickerschlamm 3 - 6 niedrig klein 2 - 5 0 - 2
- Stabilisierter Schlamm - niedrig klein 5 - 10 -
- Entwässerter Schlamm - niedrig klein 20 - 30 -
- Getrockneter Schlamm - niedrig klein 30 - 50 -
Tabelle 2.1: Erwartungswerte von Medien im Abwasserbereich.
* unter Voraussetzung eines geeigneten Werkstoffes
Tabelle 2.2 : Einsatzgrenzen verschiedener Laufradformen.
Gasgehalt Fasergehalt Feststoff-größe
TSR (%) Sandgehalt (g/l) *
Schneidräder - mittel - 2 -
Freistromräder (F-Rad) ≤ 8 hoch groß < 8 ≤ 10
geschlossenes Einkanalrad (E-Rad) ≤ 2 mittel groß ≤ 6 ≤ 6
offenes Einkanalrad (D-Rad) ≤ 4 hoch groß ≤ 13 ≤ 4
geschlossenes Zweikanalrad (K-Rad) - niedrig mittel ≤ 3 ≤ 4
offenes Zweikanalrad 4 hoch mittel 6 ≤ 6
Mehrkanalrad (K-Rad) - keine klein ≤ 5 ≤ 6
zu erwartende Laufzeit einer
Pumpe zu berücksichtigen. In
einigen Anwendungen müssen
die Pumpen mehr als 4000 h
pro Jahr arbeiten, während bei
der häuslichen Druckentwäs-
serung oder bei Regenüberlauf-
pumpen die Betriebszeit häufig
weit unter 100 h im Jahr liegt.
Bei der Bewertung des Wirkungs-
grades reicht es nicht aus, den
Bestwirkungsgrad von Pumpen
zu vergleichen. Es kommt viel-
mehr darauf an, wie hoch der
Wirkungsgrad in den tatsäch-
lich auftretenden Betriebs-
punkten ist. Auch ist bei der
energetischen Betrachtung die
So stehen bei der Auswahl einer
Abwasserpumpe neben der all-
gemeinen Forderung nach
Betriebssicherheit bei Dauer-
läufern der Wirkungsgrad, hin-
gegen bei der Druckentwässerung
die Investitionskosten der
Pumpe mit im Fokus.
2
29
Maschinentechnik und Aufstellung
2.2Werkstoffauswahl für dif-ferenzierte Anwendungen
Grauguss, im besonderen
JL1040, hat sich bei allen
Hauptbauteilen nass aufge-
stellter Tauchmotorpumpen in
der Anwendung ‚kommunales
Wasser und Abwasser’ sehr
bewährt.
Dieser Werkstoff kann dabei
mehrere Vorteile ausspielen:
Die chemische Beständigkeit im
neutralen und basischen Bereich
von Grauguss ist ebenso gut wie
dessen Widerstand gegen hydro-
abrasiven Verschleiß.
Bemerkenswert ist, dass die
stark mit Kohlenstoff, Eisen-
oxiden und Siliciumoxid ange-
reicherte Gusshaut gute Eigen-
schaften gegenüber Verschleiß
und Korrosion besitzt. Moderne
Konstruktionen kommen des-
halb mit einem Minimum an
Bearbeitung aus, um die Guss-
haut weitestgehend zu erhalten.
Die mit dem niedrigen E-Modul
einhergehende gute Schwing-
ungsdämpfung kommt sowohl
bei den Gehäuseteilen als auch
beim Fußkrümmer zum tragen.
Hier erlaubt auch der ver-
hältnismäßig geringe
Kilogrammpreis dem Hersteller
eine stabile und sichere Kon-
struktion, wobei selbst bei
höheren Drücken ein Abheben
vom Fußkrümmer nicht zu
befürchten ist.
Grauguss als Werkstoff für das
Motorgehäuse bietet z.B. gegen-
über Edelstahlblech eine sehr
gute Wärmeleitfähigkeit. In
weit über 90 % der Anwen-
dungen ist Grauguss somit
die erste Wahl.
Höher abrasive Fördermedien
Bei Anwendungen im Sandfang
oder in Gebieten, wo über das
Regenwasser große Mengen an
Sand mit ins Abwassersystem
gelangen, kann es erforderlich
sein, das Laufrad und sogar das
Pumpengehäuse besonders
resistent gegen abrasiven Ver-
schleiß zu gestalten. Hier ist ein
hochlegierter Grauguss 0.9635
zu empfehlen. In einem Modell-
verschleißversuch erreichte die
lineare Abtragungsrate von
JL1040 den 20fachen Wert
gegenüber 0.9635.
Bei Gehäuseteilen waren in den
letzten Jahren auch Beschich-
tungen erfolgreich. Zu achten ist
darauf, dass die Beschichtung
technologisch auf das Beschich-
tungsmedium abgestimmt ist.
Zudem ist das Beschichtungs-
medium nach der Art und
Konzentration der Feststoffe im
Fördermedium auszuwählen. Bei
Laufrädern hat die Beschichtung
eine zu kurze Standzeit und ist
daher nicht zu empfehlen.
2
30
Maschinentechnik und Aufstellung
Pumpen für korrosive
Fördermedien
Hierfür haben sich Duplexstähle
wie der 1.4517 und 1.4593
vielfach bewährt. Reine Austenite
wie der 1.4408 sind verschleiß-
anfälliger und in Meerwasser
auch nicht ausreichend beständig.
Neben der sehr guten Korrosions-
beständigkeit verfügen die
Duplexstähle mit einem Austenit/
Ferrit-Verhältnis von 1:1 über
sehr gute mechanische Eigen-
schaften wie Festigkeit, Bruch-
dehnung und auch eine akzep-
table Verschleißbeständigkeit.
Bei der Forderung nach sehr
hohen Standzeiten einer Pumpe
in Meerwasser ist es erforderlich,
mit dem Werkstoff die so
genannte PREN-Zahl von 35
oder sogar von 38 zu erreichen
(Bild 2.4).
Beschichtungen allein haben bei
korrosiven Medien wie z.B.
Meerwasser eine bedingte Wir-
kung. Wird die Beschichtung
auch nur gering geschädigt, kann
sich der Korrosionsprozess unter
der Beschichtung ungehindert
ausbreiten.
Eine spezielle Beschichtung in
Kombination mit Kathoden-
schutz durch Anoden hat schon
sehr erstaunliche Beständigkeiten
erzielt. So sind in Pumpstationen
am roten Meer derartige
Lösungen für Pumpen mit
einem Gehäuse aus JL1040 seit
über 5 Jahren ohne ersichtliche
Korrosion in Betrieb. Eine gute
Wartung und das regelmäßige
Anbringen neuer Anoden (im
Abstand von 1 bis 2 Jahren)
sind dafür Voraussetzung. Die
Pumpe darf bei der Installation
nicht elektrisch leitend mit
anderen großflächigen Ein-
bauten wie Rohrleitungen,
Gittern oder ähnlichen Teilen
verbunden werden. In diesem
Fall würde die Anode durch das
ungünstige Anoden-/Kathoden-
Verhältnis vorzeitig aufgezehrt
und der Schutz der Pumpe
würde leiden.
Bild 2.4: KRT für Meerwasser komplett in Duplexstahl-Ausführung
2
31
Maschinentechnik und Aufstellung
Spaltringe (K- und E-Räder) /
Schleißwand (D-Räder)
Der Spalt zwischen Spaltring
und Laufrad mit oder ohne
Laufring bestimmt den Leckage-
volumenstrom. Dieser wiede-
rum ist maßgeblich für den
Wirkungsgrad der Pumpe
verantwortlich. Bleibt der Spalt
konstant, ist in der Regel auch
der Pumpenwirkungsgrad
konstant. Vergrößert sich der
Spalt durch Verschleiß, nimmt
der Pumpenwirkungsgrad ab,
da sich der nutzbare Volumen-
strom verringert. Zudem hat ein
vergrößerter Spalt wie im
Abschnitt ‚Laufradauswahl’
beschrieben eine erhöhte Gefahr
des Festbrennens zur Folge.
Da beim Einsatz von K-Rädern
meist nur ein geringerer Anteil
an Feststoffen im Medium
vorliegt, reicht hierfür auch
meist der Spaltringwerkstoff
JL1040 aus. Für höhere Anfor-
derungen sind Werkstoffe mit
einer höheren Verschleißbestän-
digkeit einzusetzen. Bei K-Rädern
offeriert KSB optional einen
halbaustenitischen CrNi-
Stahlguss (VG 434).
Ein vergleichbarer Werkstoff ist
der 1.4464. Für Spaltringe bei
E-Rädern kann sogar ein hoch-
legierter Grauguss (0.9635)
eingesetzt werden. Ähnlich
verhält es sich bei den Schleiß-
wänden für die D-Räder. Auch
hier wird für eine bessere
Verschleißbeständigkeit
alternativ zum JL1040 der
hochlegierte Grauguß 0.9635
angeboten. Zur Erhöhung der
Verschleißbeständigkeit von
stark beanspruchten Kanten
und Flächen von Spaltringen
und Laufrädern wird bei Teilen
aus JL1040 das Härten mit
einer Eindringtiefe von
mehreren Millimetern erfolg-
reich angewendet.
Welle
Für die Welle verwendet KSB
standardmäßig einen ferri-
tischen Chromstahl (1.4021).
Dieser Werkstoff weist eine gute
Festigkeit auf und ist für über
90 % der Anwendungen
korrosionsbeständig. Bei stark
korrosiven Medien wie z.B.
Meerwasser sind Duplexstähle
mit den entsprechenden PREN-
Zahlen erforderlich. Dies kann
bei 2- und 4-poligen Motoren
dazu führen, dass die Welle aus
Magnetisierungsgründen als
Reibschweißwelle ausgeführt
wird, wobei der motorseitige
Teil der Welle ferritisch
ausgeführt wird.
2.3Wellenabdichtung
Bei Tauchmotorpumpen hat
sich seit Jahrzehnten die Wellen-
abdichtung mit zwei Gleitring-
dichtungen (GLRD) in Tandem-
anordnung durchgesetzt (Bild
2.5).
Der Raum zwischen den beiden
Gleitringdichtungen muss mit
einer geeigneten Flüssigkeit zu
85 bis 90 % gefüllt sein. Das
verbleibende Luftvolumen
verhindert im Vorlageraum bei
zunehmender Temperatur einen
zu großen Druckanstieg, um
nicht den pumpenseitigen
Gegenring aus dem Sitz zu
drücken. Die Flüssigkeit hat
ausschließlich die Aufgabe, bei
beiden GLRD einen Schmier-
film zwischen den Gleitflächen
des Gegenringes und des Gleit-
ringes zu bilden. Diese Schmie-
rung ist Voraussetzung für
einen geringen Verschleiß der
Gleitflächen.
2
32
Maschinentechnik und Aufstellung
Bei Tauchmotorpumpen in Ab-
wasseranwendungen besteht
immer die Möglichkeit des
Ausgasens des Mediums im
Pumpengehäuse. Das Gas
sammelt sich immer im Bereich
des niedrigsten Druckes und
somit im Gebiet der GLRD.
Ohne separate Schmierung
hätte die GLRD nur eine sehr
geringe Standzeit. Der Werk-
stoff des Gegen- und Gleitringes
ist standardmäßig Silicium-
carbid / Siliciumcarbid (SiC/
SiC). Dieser Werkstoff besitzt
eine relativ schlechte Notlauf-
eigenschaft, dafür aber eine
sehr gute Beständigkeit gegen
Feststoffe.
Die Elastomere der GLRD sind
aus NBR oder Viton gefertigt,
da EPDM nicht ölverträglich
ist. PTFE ist nur bei extremen
Anwendungen erforderlich.
Die GLRD selbst ist meist als
Gummibalgdichtung mit Einzel-
feder ausgeführt (Bild 2.6a).
Diese Balgdichtung hat nicht
nur den Vorteil der günstigen
Investitionskosten. Der Balg ist
zudem in der Lage, ein Durch-
biegen der Welle auf Grund der
Radialkräfte in der Pumpe voll-
ständig auszugleichen, ohne
dabei eine Relativbewegung auf
der Welle zu erzeugen.
Es findet daher kein Verschleiß
auf der Welle statt, weshalb auf
eine Wellenhülse verzichtet
werden kann. Bei Baugrößen
mit Wellendurchmessern > 100
mm sind Balgdichtungen mit
Einzelfeder wegen Montage-
problemen nicht mehr
praktikabel. Bei diesen Größen
sind stationäre entlastete
Dichtungen empfehlenswert
(Bild 2.6b). Bei den stationären
Dichtungen befindet sich der
Gleitring im Gehäuse und wird
durch Federn, die nicht im
Medium liegen, an den
rotierenden Gleitring gedrückt.
Bei Fördermedien mit scharf-
kantigen Beimengungen, wie
bei Spänepumpen in der mecha-
nischen Fertigung, sowie bei
Fördermedien mit langfasrigen
Beimengungen sind auch für
kleinere Baugrößen GLRD mit
abgedeckten Federn erforderlich.
Als Schmierflüssigkeit verwen-
det KSB ein nicht toxisches,
biologisch abbaubares Leichtöl.
Wird in einer Pumpe das
Schmiermittel der GLRD
zugleich als Kühlmittel des
Motors verwendet, kommt ein
Wasser / Glykol-Gemisch zum
Einsatz.
Bild 2.6b: Gleitringdichtung Fa. EagleBurgmann HJ
Bild 2.6a: Gleitringdichtung mit Gummibalg Fa. EagleBurgmann MG1
Bild 2.5: typische Tandemanordnung von GLRD mit Ölvorlage
Bild 2.7: stationär entlastete Gleitringdichtung
2
33
Maschinentechnik und Aufstellung
2.4Rotor und Lagerung
Es ist selbstverständlich, dass
die Welle und die Lager für die
Belastungen im zugelassenen
Betriebsbereich richtig dimen-
sioniert sein müssen.
Bei unsachgemäßer Fahrweise
außerhalb des zugelassenen
Betriebsbereiches können neben
den Gleitringdichtungen vor
allem die Lager, aber auch die
Welle geschädigt werden. Die
unterschiedlichen Gründe für
die Grenzen des Betriebs-
bereiches werden im Kapitel
‚Allgemeine Pumpenauswahl’
näher beschrieben.
Anlagenbedingt lässt sich nicht
immer der Betrieb einer Pumpe
gegen geschlossenen Schieber
ausschließen.
Neben hohen Lagerkräften
führen die auf das Laufrad
wirkenden Kräfte zu einer
starken Durchbiegung der
Welle. Diese Durchbiegung
kann zum Anlaufen des
Laufrades am Spaltring führen,
was wiederum bei längerem
Betrieb eine Erweiterung des
Dichtspaltes zwischen Laufrad
und Spaltring zur Folge hat.
Die Lagerdimensionierung
erfolgt bei Tauchmotorpumpen
über 4 kW-Antriebsleistung
generell für eine rechnerische
Lagerlebensdauer von mindes-
tens 25.000 h an den Betriebs-
grenzen Qmin und Qmax. Daraus
ergibt sich bei den typischen
Betriebspunkten meist eine
wesentlich höhere Lager-
lebensdauer.
Bei kleineren Pumpen muss von
einer kleineren rechnerischen
Lagerlebensdauer ausgegangen
werden. Sollen kleine Pumpen
als Dauerläufer eingesetzt
werden, ist diese Forderung in
der Spezifikation aufzuführen.
Die Schmierung der Lager
erfolgt generell durch Fett. Bei
Pumpen im kleinen und mitt-
leren Leistungsbereich (< 65
kW) werden meist lebensdauer-
geschmierte Lager eingesetzt.
Bei Pumpen größerer Leistung
ist häufig ein Nachschmieren
erforderlich. Diese Pumpen
verfügen über eine spezielle
Nachschmiereinrichtung. Die
erforderliche Fettqualität, Fett-
menge und die Wartungsinter-
valle sind der Betriebsanleitung
der Pumpe zu entnehmen.
2
34
sigen Belastung und der
Anschlussabmessung der am
Druckstutzen der Pumpe
befestigten Halterung (oder
Klaue) geeignet sein. Die
Anschlussabmessungen sind
nicht standardisiert. Bei
schweren Pumpen ist es erfor-
derlich, die Befestigung auf dem
Betonboden über Fundament-
schienen zu realisieren. Die
Befestigung des Fußkrümmers
bzw. der Fundamentschienen
erfolgt mit bautechnisch zuge-
lassenen Verbundankern
(Klebedübel) im Betonboden
mit ausreichender Betonfestig-
keit (mindestens Klasse C25/C30
nach DIN 1045) (Bild 2.11 a+b).
Zu achten ist auf einen ausrei-
chend großen Abstand des
Saugmundes der Pumpe zum
Beckenboden. Konkrete
Angaben sind dem Kapitel
‚Bauwerksgestaltung’ zu
entnehmen. Bevor die Pumpe
installiert werden kann, ist die
komplette Druckrohrleitung zu
montieren und die Führungs-
einrichtung für die Pumpe
anzubringen. Hinweise über die
Ausführung der Rohrleitung
sind ebenfalls im Kapitel ‚Bau-
werksgestaltung’ zu finden. Bei
der Führungseinrichtung sind
zwei unterschiedliche Systeme
verfügbar: Die Seilführung und
die Stangenführung (Bild 2.12
a+b + 2.13). Ein Vergleich
(Tab. 2.3) offenbart viele
Vorteile der Seilführung.
2.5Aufstellung
Für Tauchmotorpumpen
existieren drei übliche Aufstell-
varianten:
Die transportable Aufstellung
(Bild 2.8), die stationäre Nass-
aufstellung (Bild 2.9) und die
vertikale Trockenaufstellung
(Bild 2.10).
Bei der transportablen Aufstel-
lung ist zu berücksichtigen, dass
die Pumpe standsicher im
Pumpensumpf aufgestellt ist
und ein geeignetes Hebezeug
vorhanden ist, um die instal-
lierten Pumpen aufnehmen zu
können.
Die stationäre Nassaufstellung
erfolgt auf einem am Becken-
boden fest installierten Fuß-
krümmer. Der Fußkrümmer
muss für die zu installierende
Pumpe hinsichtlich der zuläs-
Bild 2.8: Abwasserpumpe in
transportabler Aufstellung.
Bild 2.9: Abwasserpumpe in
stationärer Nassaufstellung.
Bild 2.10: Abwasserpumpe in
vertikaler Trockenaufstellung.
Bild 2.11a+b:
Befestigung des Fuß-
krümmers bzw. der
Fundamentschienen.
Maschinentechnik und Aufstellung2
35
Maschinentechnik und Aufstellung
Deshalb bevorzugt KSB die Seil-
führung als Standardlösung;
alternativ steht natürlich auch
die Stangenführung zur
Verfügung.
Die oberen Halterungen der
Führungseinrichtung werden in
geeigneter Weise an einer
Betonwand oder -decke
ebenfalls mit Verbundankern
angeschraubt.
Bei großen Einbautiefen sind
bei der Seilführung Abstands-
halter erforderlich. Bei der
Stangenführung sind im
Abstand von 6 m Zwischen-
konsolen zu empfehlen, die
entweder an der Druckrohr-
leitung mit Schellen oder direkt
an der Pumpschachtwand
befestigt werden.
Die Trockenaufstellung wird
wie eine trocken aufgestellte
Pumpe behandelt und hier aus
diesem Grund nicht näher
diskutiert.
Seilführung Stangenführung
einfacher problemloser Transport Transportprobleme der Stangen
schnelle, somit Kosten sparende Montage unflexibel bei Bauabweichungen
Ausgleich von Bautoleranzen ohne zusätzliche Aufwand sehr hoher Aufwand bei großen Einbautiefen
Einbau auch in einer Schräglage bis + 5° möglich Korrosionsprobleme für Führungsstangen
flexible und betriebssichere Anpassung an unterschiedliche Einbautiefen bis 85 m
korrosionsbeständige Stangen führen zu hohen Kosten
Seilführung aus korrosionsbeständigem Edelstahl 1.4401 (316) Dichtungsprobleme (Metall auf Metall oder Abscheren der Kunststoffdichtung) am Fußkrümmer
Seilführung ist Bestandteil des KSB-Lieferumfanges versperrter Zugang zu Armaturen durch unflexible Stangen
Verschmutzungsprobleme bei starker Strömung im Pumpenschacht und bei Schwimmschlammbecken
unempfindlicher gegen Verschmutzung mit Fasern
Tabelle 2.3 : Vergleich der Seilführung und der Stangenführung.
Bild 2.12a: Seilführung Bild 2.12b: Seilführung Bild 2.13: Stangenführung
2
36
3. Allgemeine Motor-beschreibung
Der Motor der KRT ist ein
Drehstrom-Asynchronmotor
mit Kurzschlussläufer in druck-
wasserdichter Ausführung, der
speziell zum Antrieb von Tauch-
motorpumpen konstruiert und
ausgelegt wurde (Bild 3.1 und
Bild 3.2). Die Ausführung
erfolgt alternativ als ‚nicht
explosionsgeschützt’ und
‚explosionsgeschützt’ in der
Zündschutzart ‚druckfeste
Kapselung’.
Pumpe und Motor besitzen eine
gemeinsame Pumpen-Motor-
Welle und bilden somit eine
untrennbare Einheit. Für die
nachstehend beschriebenen
Spezialpumpenmotoren
existieren keine definierten
elektrotechnischen Normen;
soweit anwendbar folgen sie
jedoch der DIN EN 60034.
KSB-Tauchmotorpumpen sind
überflutbare, nicht selbstan-
saugende Blockaggregate, wobei
diese im Normalfall komplett
untergetaucht betrieben werden.
Sie können zeitweise im ausge-
tauchten Zustand eingesetzt
werden, die zulässige Motor-
temperatur wird dabei über
einen im Motor eingebauten
Temperaturfühler überwacht.
Dabei ist generell ein Mindest-
flüssigkeitsstand gemäß
Betriebsvorschrift zu beachten.
Für Anwendungen, die einen
permanenten, teilweise ausge-
tauchten Betrieb erfordern, gibt
es eine Motorausführung mit
Kühlmantel, die unabhängig
vom Flüssigkeitsstand im
Pumpensumpf eine ausreichende
Motorkühlung sicherstellt.
Bild 3.1: Schnittbild einer KRT 4
bis 60 kW.
Bild 3.2: Schnittbild einer KRT >
60 kW.
Maschinentechnik und Aufstellung3
37
Allgemeine Motorbeschreibung
3.1Motorgrößen
Standard-Bemessungsleistungen (polzahlabhängig): 4 bis 480 kW
darüber hinaus bis 880 kW
Standard-Polzahlen (leistungsabhängig): 2- bis 10polig
Standard-Bemessungsspannungen 400/690 V, 50 Hz
460 V; 60 Hz
Anmerkung: 1. Für 60 Hz Bemessungspannungen im Bereich 200 bis 575 V ausführbar.
2. Höhere Bemessungsleistungen und andere Bemessungsspannungen
(auch Hochspannung) auf Anfrage möglich.
3. Die individuelle Motorgröße ist in den Motordatenblättern angegeben
(Bestandteil der Projektunterlagen bzw. auf Anfrage erhältlich).
3.2
Bauform
KRT-Motoren werden ähnlich der Bauform IM V10 geliefert (nach DIN EN 60 034-7).
Aufstellung des Motors
Die Aufstellung des Motors
erfolgt zusammen mit der Pumpe
als Blockaggregat direkt im
Pumpensumpf, wobei der Motor
während des Betriebes im
Fördermedium untergetaucht ist.
Er kann aber auch zeitweise
ausgetaucht betrieben werden,
wobei die zulässige Motor-
temperatur über einen im Motor
eingebauten Temperaturfühler
überwacht wird. Dabei ist
generell ein Mindestflüssigkeits-
stand gemäß Betriebsvorschrift
zu beachten. Für große Tauch-
motorpumpen wird der Mindest-
wasserstand meist durch
hydraulische Parameter bestimmt
(z.B. luftziehende Wirbel, NPSH)
Temperatur des Fördermediums:
max. 40°C Standard
Für den Betrieb bei Temperaturen
> 40°C und < 60°C steht eine
Warmwasserausführung zur
Verfügung. Betrieb bei
Temperaturen > 60°C auf
Anfrage.
Baugrößen
Die Baugrößen-Standards für
Normmotoren nach IEC 72
sind für die integrierten Tauch-
pumpenaggregate nicht
anwendbar; die Motorblech-
schnitte entsprechen jedoch den
marktüblichen, so genannten
IEC-Abmessungen bzw.
Baugrößen.
Eintauchtiefe
Tauchmotorpumpen KRT
können bis zu einer Eintauchtiefe
von 30 m ohne Sondervorkeh-
rungen betrieben werden.
3
38
Allgemeine Motorbeschreibung
geeignet. In der Motorbezeich-
nung erfolgt die Kennzeich-
nung mit folgenden Buchstaben:
X -> T3 und Y → T4
3.6Elektrische Bemessungsdaten
Leistung
Mit Rücksicht auf eine lange
Lebensdauer der Motoren wird
die Einhaltung von Netzspan-
nungsabweichungen von ± 5 %
und Netzfrequenztoleranzen von
± 2 % entsprechend Bereich A
nach DIN EN 60 034-1
empfohlen.
Darüber hinaus können Amarex
KRT-Motoren im untergetau-
chten Zustand ihre Leistung
ohne Einschränkung abgeben,
sofern gegenüber den Bemes-
sungswerten die Netzspannung
maximal ± 10 % und die
Netzfrequenz maximal ± 2 %
schwankt.
Spannung und Frequenz
KRT-Motoren sind im Sinne der
DIN EN 60034-1 Absatz 12.3
voll funktionstüchtig, wenn
gegenüber den Bemessungs-
werten die Netzspannung bis zu
± 10 % und die Netzfrequenz
bis zu -5 % /+ 3 % entsprech-
end dem Bereich B nach DIN
EN 60 034-1 schwankt.
Strom und Anlaufstrom
Der Anlaufstrom beträgt je nach
Motorgröße das 4- bis 9fache
des Bemessungsstromes bei
Bemessungsspannung an den
Motorklemmen. Individuelle
Anlaufstromwerte: siehe Motor-
katalog oder Projektunterlagen.
Anlauf- und
Einschaltbedingungen
Das Einschalten der KRT-
Motoren kann in einer Stern-
Dreieck-Schaltung oder direkt
erfolgen. Die Wicklungsenden
sind dafür standardmäßig in
offener Schaltung ausgeführt.
Ist die Höhe des Anlaufstrom-
verhältnisses seitens des
Betreibers eingeschränkt, stellt
KSB berechnete Motor-Anlauf-
kurven (M - n -Kennlinien) für
die Auswahl, Dimensionierung
und Parametereinstellung eines
Sanftanlaufgerätes oder eines
Anlasstrafos, als Alternative zur
Stern-Dreieck-Einschaltung bei
400 V Netzspannung, zur
Verfügung.
Bei Verwendung von Sanftan-
laufgeräten müssen hinsichtlich
der elektromagnetischen Ver-
träglichkeit die EN 50081 und
die EN 50082 beachtet werden.
Für die Auswahl des Sanftan-
laufgerätes sind die Hersteller-
angaben und die elektrischen
Motordaten, insbesondere der
Bemessungsstrom, zu
berücksichtigen.
3.3Betriebsart
KRT-Motoren ohne Kühlsystem
(Aufstellart -S) sind im unterge-
tauchten Zustand für Dauerbe-
trieb S1 (nach DIN EN 60034-1)
ausgelegt. Im ausgetauchten
Zustand stellt sich bei Trocken-
lauf über den Bimetall-Schalter
in der Motorwicklung ein S3-
Betrieb ein.
KRT-Motoren mit Kühlsystem
(Aufstellart -K, -D) sind für alle
Wasserstände für Dauerbetrieb
S1 (nach DIN EN 60034-1)
ausgelegt.
3.4Schutzart
Der KRT-Motor ist nach der
DIN EN 60 034-5 in Schutzart
IP 68 ausgeführt. Das Gesamt-
aggregat ist nach DIN EN 60
529 in Schutzart IP 68
ausgeführt.
3.5Zündschutzart und Tempe-raturklassen
Explosionsgeschützte Amarex
KRT-Motoren werden nach
DIN EN 60079-0 / DIN EN
60079-1 in den Zündschutz-
arten Ex II2G Ex d IIB T3 und
zum Teil in T4 gefertigt und
sind für den Einsatz in Zone 1
3
39
Allgemeine Motorbeschreibung
Anlaufzeit
Die Anlaufzeit der Tauchmotor-
pumpen Amarex KRT liegt bei
Direkteinschaltung mit Bemes-
sungsspannung unter 1,5 s.
Zulässige Blockierzeit
Die zulässige Blockierzeit bei
Bemessungsspannung beträgt:
bei Kaltstart: ≤ 25 s
bei Warmstart ≤ 5 s
Momente
Da es sich bei den Tauchmotor-
pumpen um Komplettaggregate
handelt, ist die Angabe von
Trägheits-, Start- und Kipp-
moment für den Motor nicht
erforderlich. Für die optimale
Einstellung von Softstartern
stehen auf Anfrage die
entsprechenden Kurven zur
Verfügung.
Betriebsschaltung
Bei KRT-Motoren werden
unabhängig von der gewählten
Schaltungsart die sechs Enden
der Ständerwicklungsstränge
über entsprechende Leitungen
nach außen geführt. Diese
können dann je nach Spannung
in Dreieck (z.B. 400 V / 50 Hz
bzw. 460 V / 60 Hz) oder Stern
(z.B. 690 V / 50 Hz) geschaltet
werden. Anschlussschemen der
Motoren: siehe Projektunter-
lagen bzw. auf Anfrage.
Schalthäufigkeit
Um eine übermäßige thermische
Belastung des Rotors, mech-
anische Belastungen der Lager
und elektrische Belastungen der
Isolation zu vermeiden, darf
eine bestimmte Zahl von Ein-
schaltvorgängen pro Stunde
nicht überschritten werden
(Tab. 3.1). Zu beachten ist
hierbei der Zusammenhang
zwischen Fördermengen und
Volumen des Pumpensumpfes.
Es wird darüber hinaus
empfohlen, die Zahl der
Schaltungen pro Jahr auf
maximal 5000 zu begrenzen.
Drehrichtung
Die richtige Drehrichtung liegt
vor, wenn bei Sicht auf das freie
Wellen-Ende die Welle im umge-
kehrten Uhrzeigersinn dreht.
Drehrichtungskontrolle ist vor
dem Einbau der Pumpe
dringend zu empfehlen (siehe
Betriebsanleitung).
Individuelle Motordaten
Die individuellen Motordaten
wie lastabhängige Wirkungs-
grade, Leistungsfaktor, Bemes-
sungsstrom usw. werden in
Form von Motordatenblättern
inklusive Belastungskurven auf
Anfrage zur Verfügung gestellt
bzw. finden sich in den
Projektunterlagen.
Typenschild
Bild 3.3 zeigt das Typenschild
für das komplette Tauch-
pumpenaggregat.
Motorleistung maximale Zahl von Schaltungen
bis 7,5 kW 30/h
über 7,5 kW 10/h
Bild 3.3: Motortypenschild
3
40
3.7KRT-Motoren am Frequenzumrichter
Beim Betrieb des KRT-Motors
am Frequenzumrichter sind die
Hinweise für den Betrieb von
Tauchmotorpumpen am
Frequenzumrichter der KSB AG
oder die entsprechenden Ab-
handlungen von EUROPUMP
zu beachten.
KRT-Motoren sind für Fre-
quenzumrichterbetrieb geeignet.
Es kann jeder handelsübliche
IGBT Frequenzumrichter mit
Spannungszwischenkreis
eingesetzt werden. Auch bei
explosionsgeschützten Pumpen
gibt es keine Einschränkung
hinsichtlich Fabrikat. Die
Motorisolation ist für Puls-
spannungen bis 1600V geeignet.
Bei Bemessungsspannungen
über 500V treten häufig höhere
Pulsspannungen auf. Es sind
dann am Frequenzumrichter
dU/dt Filter vorzusehen oder
Motoren mit Sonderisolation
(lieferbar auf Anfrage)
einzusetzen.
Um Risiken bei der freien Kom-
binierbarkeit von Frequenz-
umrichtern und Motoren zu
minimieren empfiehlt KSB eine
zusätzliche Leistungsreserve
von 5%. Diese kann in jedem
Fall erhöhte Verluste durch
Oberwellen in der Ausgangs-
spannung der Frequenzum-
richter kompensieren.
3.7.1Bemessung der Frequenzumrichter
Für die Auswahl des Frequenz-
umformers sind die Hersteller-
angaben und die elektrischen
Daten des Motors zu berück-
sichtigen. Der Motorbemes-
sungsstrom ist hierbei wichtiger
als die Bemessungsleistung,
besonders bei hochpoligen
Motoren mit niedrigem cos phi.
3.7.2Explosionsgeschützte Antriebe
Für explosionsgeschützte KRT-
Motoren sind beim Betrieb am
Frequenzumrichter folgende
Bedingungen einzuhalten:
- Stationäre Betriebspunkte
müssen im Bereich von 50 bis
100% der Bemessungsfre-
quenz liegen. Überfrequenter
Betrieb ist in den vorhan-
denen Baumusterprüfbe-
scheinigungen ausgeschlossen.
- Die Strombegrenzung des
Frequenzumrichters darf auf
maximal 3 x lN eingestellt sein.
- Das Thermistorauslösegerät
muss das Prüfzeichen:
PTB 3.53 - PTC/A tragen.
3.8Konstruktiver Aufbau des Motors
Beim Motor des Tauchpumpen-
aggregates KRT handelt es sich
um einen Drehstrom-Asyn-
chronmotor mit Kurzschluss-
läufer in druckwasserdichter
Ausführung, der speziell zum
Antrieb von Tauchmotor-
pumpen konstruiert und aus-
gelegt wurde. Pumpe und
Motor besitzen eine gemein-
same Pumpen-Motor-Welle und
bilden somit eine untrennbare
Einheit.
Stator
Der Ständer des KRT-Motors
besteht aus einem Stator-Blech-
paket, in das eine Drehstrom-
wicklung aus Kupferdraht ein-
gelegt ist. Hochwertige Lack-
drähte und Isolierstoffe (in Nut
und Wickelkopf), verbunden
mit einer Polyesterharz-Impräg-
nierung, gewährleisten eine
hohe mechanische und elek-
trische Festigkeit.
Isolierstoffe und Wärmeklasse
Für das Isolationssystem des
Motors werden nur markter-
probte Komponenten namhafter
Hersteller verwendet. Alle Isola-
tionswerkstoffe entsprechen der
Wärmeklasse H. Das mecha-
nische Bandagieren der Wickel-
köpfe ist in unterschiedlicher
Technologie realisiert.
Allgemeine Motorbeschreibung3
Die Motorwicklungen erreichen
bei Bemessungsbetrieb Tempe-
raturen der Wärmeklasse F.
Rotor
Beim Rotor handelt es sich um
einen Kurzschlussläufer, bei
dem der im Rotor-Blechpaket
befindliche Läuferkäfig je nach
Motorgröße entweder aus
Aluminium-Druckguss oder aus
gelöteten Kupferstäben und
-ringen besteht.
Lagerung
Als A- und B-seitige Lager
werden bis zur Baugröße 280
lebensdauergeschmierte Wälz-
lager und ab Baugröße 315
Wälzlager mit Nachschmier-
einrichtung verwendet. Zum
Einsatz kommen Hochtem-
peraturfette auf Lithiumseifen-
Basis; deren Qualitäten sind in
der Betriebsanleitung definiert.
3.9Kühlung
Das primäre Kühlmittel in den
Motoren ist Luft. Sie wird im
Inneren durch die an beiden
Kurzschlussringen des Läufers
angebrachten Lüfterflügel in
einem geschlossenen System
bewegt und gibt die Motorver-
lustwärme über das Gehäuse
an das Wasser als sekundäres
Kühlmittel ab. Die Code-Be-
zeichnung gemäß EN 60034-6
lautet: IC 4 A 1 W 8
41
3.10Überwachungs-einrichtungen
Überstromschutz
Der Motor ist gegen Über-
lastung durch ein thermisch
verzögertes Überstromrelais
nach DIN VDE 0660/ IEC 947
zu schützen (Bild 3.5). Das
Relais ist auf den Motor-
Bemessungsstrom einzustellen,
der auf dem Typenschild
angegeben ist (s. Abschnitt
‚Typenschild’, in den Projekt-
unterlagen bzw. auf Anfrage).
Stillstandsheizung
Für die Motoren der KRT-
Tauchmotorpumpen sind keine
Stillstandsheizungen erford-
erlich (s.a. Abschnitt ‚Motor-
Feuchtschutz-Überwachung’).
Durch die druckwasserdichte
Ausführung kann es im Motor
keine Kondensatbildung geben.
Eine eventuelle Restluftfeuchte
aus der Montage wird mit Sili-
cagel-Trockenpacks gebunden.
Sensorik im Motorpumpen-
aggregat
Wicklungstemperatur-
Überwachung ohne Ex-Schutz
(Aufstellart S und P / nass)
Die Wicklung des KRT-Motors
wird durch einen Temperatur-
überwachungskreis geschützt.
Als Temperaturwächter dienen
dabei je nach Motorgröße zwei
in Reihe geschaltete Bimetall-
Schalter bzw. drei in Reihe
geschaltete Kaltleiter (PTC);
sie schalten die Pumpe beim
Erreichen der zulässigen
Wicklungstemperatur ab und
nach dem Abkühlen selbsttätig
wieder ein. Dies erfordert, dass
sie direkt in den Steuerstrom-
kreis des Motorschützes
geschaltet sind.
Wicklungstemperatur-
Überwachung mit Ex-Schutz
(Aufstellart S und P / nass)
Der explosionsgeschützte KRT-
Motor muss durch zwei unab-
hängige Temperatursensoren in
der Wicklung überwacht werden.
- Als Temperaturwächter
dienen zwei in Reihe geschaltete
Bimetall-Schalter; sie schalten
die Pumpe beim Erreichen der
maximal zulässigen Wicklungs-
temperatur ab und nach dem
Abkühlen selbsttätig wieder ein.
Die Bimetall-Schalter schützen
die Motoren vor Überlastung
und Trockenlauf
- Zusätzlich sind als Tempera-
turbegrenzer weitere drei in
Reihe geschaltete PTC-Kalt-
leiter mit 20 Kelvin höherer
Schalttemperatur eingebaut;
diese schalten die Pumpe beim
eventuellen Versagen der Tem-
peraturwächter ab, bevor die
für den Ex-Schutz zulässigen
Grenztemperaturen an der Ober-
fläche des Motorgehäuses über-
schritten werden.
Allgemeine Motorbeschreibung 3
42
Ihr Anschluß und ordnungs-
gemäße Funktion ist für ex-
plosionsgeschützte KRT-
Pumpen zwingend vorge-
schrieben. Eine automatische
Wiedereinschaltung ist hier
nicht zulässig. Dies erfordert im
Steuerkreis des Motorschützes
ein handelsübliches Thermistor-
auslösegerät mit Wiederein-
schaltsperre.
Wicklungstemperatur-Über-
wachung für trocken betreib-
bare Tauchmotorpumpen
(Aufstellart K und D) erfolgt
ausschließlich mit PTC.
Motor-Feuchtschutz-
Überwachung
Zur Überwachung des Motor-
raumes auf Dichtheit dient eine
eingebaute konduktive Sonde
als Feuchtigkeitsfühler. Über
diese fließt bei Feuchtigkeits-
eintritt ein Fehlerstrom zum
Gehäusepotential (Schutzleiter).
Zur Auswertung des Sensors
können handelsübliche Elektro-
denrelais verwendet werden, die
beim Unterschreiten eines
Elektrodenwiderstandes von 6
kΩ Alarm auslösen. Bei kleinen
Pumpen kann die Überwachung
alternativ mit einem handels-
üblichen 30 mA FI-Schutz-
schalter erfolgen.
Temperaturüberwachung
der Lager
Die Temperaturüberwachung
von Motorlagern ist in Abhäng-
igkeit der Motorgröße möglich:
- Motorleistung > 30 kW:
pumpenseitiges Festlager
optional
- Motorleistung > 60 kW:
pumpenseitiges Festlager
Standard, motorseitiges
Loslager optional.
Die Lager sind durch je einen
Temperaturüberwachungskreis
geschützt (Tab. 3.2). Als
Temperaturwächter dienen
dabei im Lagergehäuse einge-
baute Temperaturfühler PT
100, die ihren Widerstand
proportional mit der Tem-
peratur ändern.
Berechnungsformel:
Gleitringdichtungs-Überwachung
Die Gleitringdichtungs-Über-
wachung ist Standard bei
Motorleistungen > 60 kW. Zur
Überwachung der Gleitring-
dichtung dient ein eingebauter
Schwimmerschalter (Öffner),
dessen Kontakt bei einem
Wassereinbruch in die Leckage-
kammer infolge defekter Gleit-
ringdichtungen öffnet. Dadurch
kann ein Alarmsignal oder das
Ausschalten des Motors
bewirkt werden. Der Öffner-
kontakt kann mit maximal 250
V Wechselspannung / 1,5 A
belastet werden.
Überwachung der
Schwinggeschwindigkeit
Motoren mit einer Leistung
über 60 kW können optional
am oberen Lager mit einem
Sensor zur Überwachung der
effektiven Schwinggeschwin-
digkeit ausgerüstet werden. Der
Sensor liefert ein analoges 4 –
20 mA-Messsignal. Zur Versor-
gung des Sensors ist eine Gleich-
spannung von 15 bis 32 V
notwendig.
Für KSB-Tauchmotorpumpen
mit Mehrkanalrad (K-Rad)
gelten die Grenzwerte gemäß
Tab. 3.3.
Bei Tauchmotorpumpen mit
Einkanalrad (E-Rad) können
durch eine betriebspunkt-
abhängige hydraulische
Unwucht höhere Schwing-
geschwindigkeiten bis 17 mm/s
auftreten. Pumpen mit dieser
Option erhalten grundsätzlich
eine geschirmte Steuerleitung.
Allgemeine Motorbeschreibung
R = 100 Ω · 1 + 0.00383 ·T
°C( )(17)
1 1,2
10
100
1000
10000
10l / l Bemessung
2h
Ausl
ösez
eit i
n Se
kund
en
Bild 3.5: Auslösekennlinie für
thermisch verzögerte Überstrom-
auslöser der Klasse 10 nach
EN 60947-6-2
3
Im Anhang vergrößert
43
20°C 107.7 Ω Test
110°C 142.1 Ω Warnung
130°C 149.8 Ω Stopp
Sonderschmiermittel
130°C 149.8 Ω Warnung
150°C 157.0 Ω Stopp
Tabelle 3.2 : Temperaturüberwachung der Lager.
Vrms Vrms Vpeak Ausgangsstrom Kommentar
mm/s inch/s inch/s mA
0 0,00 0,00 4,0 Sensor min.
9 0,35 0,50 11,2 weniger ist besser
11 0,43 0,61 12,8 Alarm
14 0,55 0,78 15,2 Stopp
20 0,79 1,11 20,0 Sensor max.
Tabelle 3.3 : Grenzwerte der Schwinggeschwindigkeit für Tauchmotorpumpen mit Mehrkanalrad.
(s.a. EUROPUMP-Leitfaden / Schwingungen bei Kreiselpumpen
Tabelle A.1 / elastische Aufstellung, vertikal)
Allgemeine Motorbeschreibung 3
44
Allgemeine Motorbeschreibung
Thermische Motorüberwachung
Kurzbeschreibung der Sensorik
Anschluss bei Motorleistungen bis 4 kW
(nur bei Taumotorpumpen vom Typ "Amarex N")
Sensorik bei Motorleistungen > 4 kW
(Aufstellvarianten S und P)
Bi-Metall Bi-Metall
20 21 22
21 22
Bi-Metall
10 11
PTC
Bi-Metall-Schalter• TemperaturempfindlicherMiniaturkontakt• EingeklebtindieMotorwicklung• PotentialfreierÖffner;250V~;2A
Geschlossen Temperatur O.K.offen Temperatur zu hoch
PTC Thermistor• TemperaturabhängigerHalbleiterwiderstandmit positiven Temperaturkoeffizient• eingeklebtindieMotorwicklung•max.Spannung30V
R < 1250 Ω Temperator O.K.R > 4000 Ω Temperatur zu hoch
20 21
21 22
10 11
3.11Anschluss und Beschreibung
der Überwachungseinrichtungen
20 21
21 22
20 21
21 22
Motorversion U / WAnschluss direkt in den Steuerstromkreis
wird nicht benötigt, auf Leerklemme anschließen
Motorversion YAtex
Anschluss direkt in den Steuerstromkreis
Anschluss über Thermistor-Auslösegerät mit Wiedereinschaltsperre
20 21
10 11
20 21
10 11
Motorversion U / W / UN / WNAnschluss direkt an den Steuerstromkreis
wird nicht benötigt, auf Leerklemme anschließen
Motorversion X / Y / XNAtex
Anschluss direkt in den Steuerstromkreis
Anschluss über Thermistor-Auslösegerät mit Wiedereinschaltsperre
3
45
Allgemeine Motorbeschreibung
Anschluss Motorleistungen > 30
kW (Aufstellvarianten K und D)
Überwachung durch
Feuchtschutz-Elektrode (im
Motorraum)
Kurzbeschreibung der Sensorik
Anschluss für alle Motortypen
9
Feuchtschutz-Elektrode
M 3
10 11
10 11
9 MPLeckagesensorkonduktive Sondeangeschraubt am unteren Lagerträger bei Motoren >65 kW zusätzlich am oberen Lagerträger
Sensorspannung muss Wechselspannung sein, um Bildung von Isolierschichten zu verhindern.max. Spannung 250 V
Auslösung soll bei einem Ableitwiderstand von ca. 6 kΩ erfolgen.
Motorversion U / X / Y / W / UN / XN / WNmit und ohne Atex
Anschluss an ein Elektrodenrelais mit folgenden Parametern
Fühlerkreis 10 - 30 V~Auslösestrom 0,5 - 3 mA
Motorversion UNAnschluss über Thermistor-Auslösegerät mit Wiedereinschaltsperre
Motorversion XNAtex
Anschluss über Thermistor-Auslösegerät mit Wiedereinschaltsperre
9 MP
10 11
PTC
3
46
Allgemeine Motorbeschreibung
Thermische Lagerüberwachung
Kurzbeschreibung der Sensorik
Anschluss bei Motorleistungen
> 30 kW
PT100 PT100
15 16 17
PT100 - Kugellager PT100 WiderstandsthermometerM8 Gewinde im Lagergehäuseanaloges, kontinuierliches Temperatursignalmax. Spannung 6 V
unteres Lager
oberes Lager (Motoren >65 kW - optional)
15 16
16 17
15 16
16 17
15 16
16 17
Motorversion U / X / Y / Wmit / ohne Atex
Anschluss an PT100-Schaltrelais mit folgenden Parametern
Vorwarntemperatur: 110°CAbschalttemperatur: 130°C
Motorversion UN / XN / WNmit / ohne Atex
Anschluss an PT100-Schaltrelais mit folgenden Parametern
Vorwarntemperatur: 130°CAbschalttemperatur: 150°C
3
47
Allgemeine Motorbeschreibung
Gleitringdichtungs-
überwachung durch
Schwimmerschalter
Kurzbeschreibung der Sensorik
Anschluss für alle Motortypen
3 4
Schwimmschalter
M 3
3 4Schwimmerschalterpotentialfreier Öffner; 250 V ~; 2 A
geschlossen Leckagekammer leer
offen Leckage, Gleitringdichtung überprüfen
Motorversion U / X / Y / W / UN / XN / WNmit und ohne Atex
Anschluss für Alarm bzw. Abschaltung
3 4
3
48
3.12Kraft- und Steuerleitung mit Leitungsdurchführung
Tauchmotorpumpen Amarex
KRT werden mit angebauten
flexiblen Leitungen für den
Einsatz im Schmutzwasser
ausgeliefert. Der Anschluss der
Leitungen erfolgt über spezielle
Leitungsdurchführungen, die
im Motor wie folgt
angeschlossen sind:
- bei Motorleistung < 60 kW
mit Steckkontakten oder
Crimpverbindung
- bei Motorleistung > 60 kW
mit Klemmbrett und
Kabelschuhen.
Leitungsdurchführung
Die Leitungsdurchführungen
sind bis 30 m absolut druck-
wasserdicht und mehrfach
sicher (Bild 3.7):
1. aufgrund der langen
Gummistopfbuchse
2. der Leitungsmantel ist zusätz-
lich in Gießharz eingegossen
3. die einzelnen Leitungsadern
sind abisoliert, verzinnt und
in Gießharz eingebettet.
Die Kraft- und Steuerleitungen
sind abwassertauglich und
mechanisch besonders stabil
ausgeführt. Abhängig von den
Einsatzbedingungen stehen
folgende Leitungstypen zur
Auswahl:
- S1BN8-F / Standard
- S07RC4N8-F / optional
geschirmte Ausführung
- Tefzel mit einem Leitungs-
mantel aus ETFE / optional
für chemisch aggressive
Medien
Leitungszahl und -querschnitte:
siehe Projektunterlagen, das
Motordatenblatt bzw. auf
Anfrage.
Vorteil:
Lange Lebensdauer des Motors
durch absolute Wasserdichtheit
(siehe auch Abschnitt ‚Wellen-
abdichtung’)
Für den dauerhaft sicheren
Betrieb von Tauchmotor-
pumpen und eine lange
Lebensdauer werden nur
hochwertige flexible Anschluss-
leitungen für den Unterwasser-
einsatz verwendet. KSB hat
dafür zusammen mit einem
namhaften Leitungshersteller
abwassertaugliche elektrische
Anschlussleitungen optimiert.
Allgemeine Motorbeschreibung
1 Lange Gummistopfbuchse2 äußere Kabelisolation3 einzelne Adern zusätzlich in Harz eingegossen4 einzelne Adern abisoliert, verzinnt und in Gießharz eingebettet
12
3 4
Bild 3.7: Leitungsdurchführung
einer KRT
3
3.13Elektrische Anschlussleitungen
49
Technische Daten
feindrähtige Kupferleiter
Klasse 5 nach DIN VDE 0295
EPR-Isolierung
Gummi-Innenmantel
Spezial-Gummi-Außenmantel
aus synthetischem Kautschuk
Farbe: schwarz
dauernd zulässige Leitertemperatur
zulässige Leitertemperatur bei Kurzschluss (bis 5 s)
Brennverhalten nach DIN EN 50265-2-1
UV-, wetter- und ozonbeständig
ölbeständig nach DIN VDE 0473-811-2-1, Teil 10
flexibel
Temperatur bei Verlegung und
Transport: -25 bis +80°C
0,6/1 kV: mit grün-gelber Ader
Einsatz in Wasser/kein Trinkwasser
Kurzbeschreibung
OZOFLEX (PLUS) Gummischlauch-
leitungen S1BN8-F wurden für KSB-
Standardpumpen sowie für explosions-
geschützte Pumpen entwickelt. Sie sind
bestimmt für den beweglichen Anschluss
von KSB-Tauchmotorpumpen bis zu
einen Leitungsquerschnitt von 50 mm².
Wegen der unterschiedlichen und auch
häufig wechselnden Zusammensetzung
des Schmutzwassers dürfen die
Leitungen nur in leicht zugänglichen
und kontrollierbaren Bereichen
eingesetzt werden.
Bei aggressivem Wasser oder Wasser
mit besonderer Zusammensetzung ist
die Beständigkeit der Leitung im
Einzelfall zu überprüfen.
Sie sind verwendbar in Innenräumen,
im Freien, in explosionsgefährdeten
Bereichen, in feuergefährdeten Betriebs-
stätten, in der Industrie, in gewerb-
lichen und landwirtschaftlichen
Betrieben.
Darüber hinaus gelten die allgemeinen
Festlegungen der DIN VDE 0298-300.
Aufbau in Anlehnung an
DIN VDE 0828-16
VDE-REG.NR. 7586
Allgemeine Motorbeschreibung
90°C
200°C
3
50
Allgemeine Motorbeschreibung
3.14Tefzel Leitung (TEHSITE)
Technische Daten
feindrähtige Kupferleiter
Klasse 5 nach DIN VDE 0295
TE400-Isolierung
Silikon- Innenmantel
TE-400-Außenmantel
Farbe: schwarz
dauernd zulässige Leitertemperatur
zulässige Leitertemperatur bei Kurzschluss (bis 5 s)
Brennverhalten nach DIN EN 50265-2-1
UV-, wetter- und ozonbeständig
ölbeständig / allgemeine chemische Beständigkeit
flexibel
450/750 V: mit grün-gelber Ader
Einsatz in Wasser/kein Trinkwasser
Kurzbeschreibung
TEHESITE-Schlauchleitungen
(TEFZEL) sind hitzebeständige und
chemisch beständige Leitungen. Sie
sind bestimmt für den beweglichen
Anschluss von KSB-Tauchmotor-
pumpen, wenn die Fördermittel- und/
oder Umgebungstemperatur 60°C
übersteigt bzw. wenn eine hohe
chemische Beständigkeit gefordert ist.
Der Verwendungsbereich ist in einem
VDE-Gutachten vom 30.11.1983 mit
einem Nachtrag vom 14.10.1987
festgelegt.
Bedingt durch den Aufbau und die
verwendeten Materialien hat die
TEHESITE-Leitung eine geringere
Flexibilität als Gummischlauch-
leitungen
Darüber hinaus gelten die allgemeinen
Festlegungen der DIN VDE 0298-300.
Aufbau in Anlehnung an DIN VDE
0828-16
135°C
270°C
3
51
Allgemeine Motorbeschreibung
3.15geschirmte Gummischlauchleitung
Technische Daten
Feindrähtige Kupferleiter
Klasse 5 nach DIN VDE 0295
EPR Isolierung
Gummi-Innenantel
Schirmgeflecht aus verzinnten
Kupferdrähten
Spezial-Gummi-Außenmantel
aus synthetischen Kautschuk
Farbe: schwarz
Zulässige Leitertemperatur
Zulässige Leitertemp. bei Kurz-schluss (bis 5 s)
Brennverhalten nach DIN EN 60332-1-2
UV-, Wetter- und ozonbeständig
Ölbeständig nach DIN EN 60811-2-1
flexibel
Temp. bei Verlegung und Transport: -25 bis +80°C
450 / 750 V: mit grün-gelber Ader
Einsatz im Wasser/kein TrinkwasserDIN VDE 0282-16 HD 22.16
Kurzbeschreibung
OZOFLEX (FC+) Gummi-
schlauchleitungen S07RC4N8-F
wurden für den beweglichen An-
schluss von Tauchmotorpumpen an
Frequenzumrichter entwickelt. Sie
erfüllen die Anforderungen der EMV-
Richtlinie und sind bis zu einen
Leitungsquerschnitt von 50 mm²
verfügbar.
Wegen der unterschiedlichen und auch
häufig wechselnden Zusammensetzung
des Schmutz-Wassers dürfen die
Leitungen nur in leicht zugänglichen
und kontrollierbaren Bereichen
eingesetzt werden.
Bei aggressivem Wasser oder Wasser
mit besonderer Zusammensetzung ist
die Beständigkeit der Leitung im
Einzelfall zu überprüfen.
Sie sind verwendbar in Innenräumen,
im Freien, in explosionsgefährdeten
Bereichen, in feuergefährdeten
Betriebsstätten, in der Industrie, in
gewerblichen und landwirtschaftlichen
Betrieben.
Darüber hinaus gelten die allgemeinen
Festlegungen in DIN VDE 0298-300.
Aufbau in Anlehnung nach DIN VDE
0282 Teil 16
90°C
250°C
3
52
Rohrleitungen und Armaturen
3.16Qualitätssicherung und
Prüfprotokolle
Standard-Stückprüfung
Die Standard-Stückprüfungen
der KRT-Motoren werden nach
KSB-Werknormen durchgeführt.
Dazu gehören:
- Wicklungswiderstandsprüfung
- Isolationsmessung
- Hochspannungsprüfung der
Wicklung
- Schutzleiterprüfung
- Prüfung der Überwachungs-
einrichtungen
- Leerlaufstrom
- Drehrichtungskontrolle.
Einmalige Typprüfung
Nachstehende Prüfungen werden
als Typtest einmalig pro Motor-
typ nach Werknorm zusätzlich
zu den beschriebenen Stückprü-
fungen durchgeführt:
- Messung der Wicklungs-
widerstände
- Erwärmungsprüfung des
Motors gemäß DIN EN 60 034
- Kurzschlussmessung zur
Ermittlung des Anfahr-
stromes bei reduzierter
Spannung (alternativ
Direkteinschaltung mit
oszillographischer Messung)
- Ermittlung des Wirkungs-
grades nach dem Einzelver-
lustverfahren gemäß DIN
EN 60 034.
Optional können zur Pumpe so
genannte 2.2-Zeugnisse von
einem baugleichen Motor
geliefert werden.
3
53
Rohrleitungen und Armaturen
4. Rohrleitungen und Armaturen
Vorbemerkungen
Voraussetzung für den störungs-
freien Betrieb, die fachgerechte
Montage und Wartung sowie
hohe Verfügbarkeit von tech-
nischem Equipment ist eine
detaillierte Planung. Dies trifft
auch für die Rohrleitungen und
Armaturen innerhalb und
außerhalb einer Pumpstation
bzw. Pumpenanlage zu.
Die Druckleitungen transpor-
tieren das Fördermedium von der
Pumpe zum Förderziel.
Pumpe und Druckleitung sind
dabei als technisch-hydraulische
Einheit anzusehen. Die graph-
ische Darstellung erfolgt als
Pumpenkennlinie und Anlagen-
kennlinie, auch als Rohrlei-
tungskennlinie bezeichnet.
Nachfolgend bezeichnen wir die
Rohrleitungen in der Pumpen-
anlage als innere Rohrleitungen.
Die Druckrohrleitungen außer-
halb der Pumpenanlage bis zur
Auslaufstelle sind analog die
äußeren Druckrohrleitungen.
Die inneren Rohrleitungen einer
Pumpstation bestehen grund-
sätzlich aus den Saug- und den
Druckleitungen. Da es sich bei
den KRT- Pumpen um
Abwassertauchmotorpumpen
handelt, die in der Regel in
stationärer Nassaufstellung ein-
gesetzt werden, entfallen hier
die Saugleitungen.
Die äußeren Druckrohrleitungen
werden in der Praxis auch als
Abwasserdruckleitungen (ADL)
oder Transportleitungen
bezeichnet. Sie werden meist
frostfrei im Erdreich verlegt. Bei
der Planung ist darauf zu achten,
dass im Verlauf der ADL
extreme Hoch- und Tiefpunkte,
wenn möglich zu vermeiden
sind. Kann das aufgrund von
Zwangspunkten nicht gewähr-
leisten werden, sind zusätzliche
technische Maßnahmen vor-
zusehen, beispielsweise Spül-
anschlüsse und Entleerungen an
Tiefpunkten sowie Be- und
Entlüftungsventilen an Hoch-
punkten.
Um das sichere Fördern von
kommunalem Abwasser zu
gewährleisten, wird ein freier
Durchgang von 100 mm für das
Pumpenlaufrad wie auch für die
Armaturen und die Druck-
leitung empfohlen.
Eine lichte Weite der Rohrlei-
tungen von 80 mm sollte nicht
unterschritten werden.
4.1Planung der Rohrleitungsanlage
4.1.1 Rohrleitungen
4.1.1.1 Dimensionierung
Die Ausgangsparameter für die
Rohrleitungs-Dimensionierung
sind:
•Durchflussmenge
•Betriebsdruck
Die Rohrleitungs- Dimension-
ierung bzw. Berechnung der
lichten Weite (Nennweite) ist
abhängig von der
•Strömungsgeschwindigkeit.
Aus Festlegung der Nennweite
ergibt sich für den zu planenden
Durchfluss
•derDruckverlustbzw.
Rohrreibungsverlust
•dieVerlusthöheder
Rohrleitung
Aus geodätischer Höhe +
Verlusthöhe = manometrische
Förderhöhe wird dann der
•Betriebsdruckbestimmt.
Aus einer Druckstoßberechnung
ergeben sich erforderlichenfalls
zusätzliche Ansätze für Betriebs-
druck, Nenndruck und rohrsta-
tischen Bemessungen der Rohr-
leitungen (siehe weiter unten im
entsprechenden Abschnitt).
4
54
Rohrleitungen und Armaturen
Nachfolgend soll auf die
Auslegungsparameter näher
eingegangen werden.
Festlegung von
Strömungsgeschwindigkeit und
Auslegung der Nennweite
Ausgehend von der benötigten
bzw. geplanten Durchfluss-
menge ist die Nennweite der
Rohrleitung direkt abhängig
von der Strömungsgeschwin-
digkeit. In Abhängigkeit der
Strömungsgeschwindigkeit
ergeben sich dann die
Rohrreibungsverluste.
Unter wirtschaftlichen
Aspekten (Investitions- und
Betriebskosten) sind die
Strömungsgeschwindigkeiten
und damit die Nennweiten der
Rohrleitungen festzulegen,
wobei die nachfolgenden
Aspekte zu beachten sind.
Das Unterschreiten von
Mindest-Strömungsgeschwin-
digkeiten kann Betriebsstö-
rungen (Verstopfungen etc.) zur
Folge haben.
Das Überschreiten von Strö-
mungsgeschwindigkeiten kann
ebenfalls zu Betriebsstörungen
führen und erzeugt hohe Rohr-
reibungsverluste mit unnötigem
Energiebedarf.
Nennweite / lichte Weite
der Rohrleitung
Die Nennweite der Druckrohr-
leitung wird in Abhängigkeit des
maximalen vorgesehenen Förder-
stromes, der Rohrleitungslänge
und des Fördermediums unter
Beachtung der vorgenannten
Richtwerte ermittelt.
Durch eine Wirtschaftlichkeits-
berechnung ist die optimale
Nennweite zu bestimmen, d.h.
den Investitionskosten sind die
Betriebskosten und hier speziell
die Energiekosten gegenüberzu-
stellen. Kleine Nennweiten mit
hohen Strömungsgeschwindig-
keiten bedeuten bei längeren
Leitungen hohe Strömungsver-
luste, die den Einsatz von
Pumpen mit größerer Förderhöhe
und größerem Energiebedarf
erfordern (Bild 4.1.1.1a).
Die Rohrleitungen sollten in der
Nennweite mindestens gleich
oder größer der Nennweite des
Pumpenanschlusses ausgeführt
werden.
Bei kleinen Pumpwerken sind die
Pumpen nicht nur nach dem Zu-
fluss zu dimensionieren; es sind
auch die Verstopfungsunempfind-
lichkeit und die Mindestge-
schwindigkeit maßgebend zu
berücksichtigen.
Wird die empfohlene Strömungs-
geschwindigkeit in der vertikalen
Druckleitung bei diesen Pump-
werken nicht erreicht, sollte man
vorbeugende Maßnahmen für
den Fall einer möglichen
Verstopfung ergreifen (z.B. ein
Spülanschluss).
Ein Sonderfall ist die Entwässe-
rung einzelner Liegenschaften
(z.B. bei der „Druckentwässe-
rung“), die an eine zentrale Ab-
wasseranlage angeschlossen
werden sollen. Hier kann beim
Einsatz von Pumpen mit Schneid-
einrichtung die Rohrleitung mit
entsprechend kleinerer Weite
dimensioniert werden.
Strömungsgeschwindig-
keiten
Vergleicht man Trinkwasser-
und Abwasserleitungen, stellen
diese insofern eine Besonderheit
dar, als Abwasserleitungen Bei-
mengungen unterschiedlichster
Art und Zusammensetzung wie
Fasern, mineralische Feststoffe
unterschiedlicher Größe (Sand,
Streugut und Steine), sowie
organische Verunreinigungen
sicher mittransportieren müssen.
Bild 4.1.1.1a: Kostenstruktur für Bau und Betrieb einer Rohrleitung
Kost
en
Durchmesserder Rohrleitung
Investitionskostender Rohrleitung
Energiekosten
Gesamtkostenkosten
4
Im Anhang vergrößert
55
Rohrleitungen und Armaturen
Um dies zu gewährleisten ist
das Einhalten von Mindestströ-
mungsgeschwindigkeiten er-
forderlich. Randbedingungen
sind dabei:
•unterschiedlicheFließge-
schwindigkeiten für vertikale
und horizontale Rohrleitungen
•derausgeführteRohrleitungs-
innendurchmesser, wobei
größere Durchmesser auch
größere Fließgeschwindigkeiten
erfordern
•Zusammensetzungdes
Fördermediums (Bewertung
Faseranteil, Feststoffanteil und
Korngröße)
•BetriebsweisederRohrleitung
(diskontinuierlich oder
kontinuierlich)
•GesamtlängederRohrleitung
KSB hat an der TU Berlin
entsprechende Versuche zur
Mitförderung von Abwasser-
bestandteilen durchgeführt. Die
Ergebnisse sind im Bild 4.1.1.1b
Diagramm Mindestströmungs-
geschwindigkeiten dokumen-
tiert, wobei der Nennweiten-
bereich DN 100 bis DN 250
detaillierter untersucht wurde
und die Nennweitenbereiche
DN 500 bis DN 1000 extar-
poliert wurden. Die Beimeng-
ungen entsprechen den üblicher-
weise anzutreffenden Abwasser-
bzw. Schmutzwasserbestand-
teilen, wie Fasern, Kies 0/4, Kies
16/32 und Granitschotter 2/5.
Druckstoßuntersuchungen
In Wasserversorgungs- und
Abwassersystemen führt jede
Änderung des Betriebszustandes
zu dynamischen Druck- und
Durchflussänderungen. Diese
instationären Vorgänge in
Rohrleitungssystemen bei
Wassergewinnungs-, Aufberei-
tungs-, Transport- und Vertei-
lungsanlagen müssen bei der
Planung der Anlage beachtet
und untersucht werden, da sie
die Ursache für erhebliche
Schäden an den Rohrleitungen,
Armaturen oder anderen
Einbauten sein können. Die
Ursachen für die instationären
Betriebszustände sind vielfältig
und grundsätzlich unvermeid-
bar. Sie entstehen z.B. durch
Pumpenausfall, Pumpenstart,
Pumpenstop, Zuschalten oder
Abschalten von Pumpen zu
laufenden Pumpen, drehzahlge-
regelte Pumpen, schließende,
öffnende oder regelnde
Armaturen, druckmindernde
Armaturen etc.
Auf Grund der Komplexität der
Druckstoßproblematik sollte
vermieden werden, mit den
zahlreich existierenden
Näherungsverfahren Berech-
nungen durchzuführen, da diese
in ihrem Gültigkeitsbereich eng
begrenzt sind und damit keine
uneingeschränkte Gültigkeit
besitzen. Die Anwendung
außerhalb ihres Gültigkeits-
bereichs kann zu erheblichen
Fehlbemessungen führen.
In diesem Zusammenhang
verweisen wir auf das DVGW-
Regelwerk, Technische Regel,
Arbeitsblatt W 303 „Dyna-
mische Druckänderungen in
Wasserversorgungsanlagen“
sowie auf den KSB-Know-How-
Band 1 „Der Druckstoß“.
Es ist zu empfehlen, ausge-
wiesene Fachleute zur Begut-
achtung der Druckstoßproble-
matik und zur Festlegung von
Maßnahmen zu Rate zu ziehen.
0
1
2
100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
horizontal
vertikal
2,4
1,4
Strö
mun
gsge
schw
indi
gkei
t
m/s
DN (mm)
Bild 4.1.1.1b: Mindestströmungs-geschwindigkeiten
4
Im Anhang vergrößert
56
Rohrleitungen und Armaturen
Rohrstatische
Berechnung
Die Rohrleitungen müssen den
auf das System wirkenden
Innen- und Außendruck
dauerhaft und schadlos auf-
nehmen können. Dazu gehören,
wenn keine anderen Sicherungs-
maßnahmen getroffen werden,
auch die Drücke transienter
Vorgänge (z.B. Druckstoß).
Für die Berechnung der
erforderlichen Rohrleitungs-
wandstärke sind die erforder-
liche Druckstufe, die äußeren
Belastungen und der Werkstoff
maßgebend.
Für das konkrete Projekt ist die
Notwendigkeit der Erstellung
einer „Rohrstatischen Berech-
nung“ zu prüfen.
Bestandteil der rohrstatischen
Berechnungen sind Berech-
nungen der:
- Primärlasten (Innendruck,
Gewichte des Rohrs, den
Armaturen, der Wasserfüllung)
- Sekundärlasten (Spannungen
bzw. Kräfte ergeben sich aus
Differenzen zwischen
minimaler und maximaler
Temperatur unter Ansatz der
Montagetemperatur)
- Gelegentliche Lasten (wie
zum Beispiel Wind, Eis,
Schnee)
- Dynamische Belastungen
- Spannungsanalyse
- Schwingungsverhalten
(Darstellung von Erreger- und
Eigenfrequenzen)
- Standsicherheit für
Erdbebenfälle
Ergebnisse dieser Berechnungen
sind u.a.:
- erforderliche Rohrwanddicke
für den gewählten Werkstoff
- Kraft- und Momentangaben
für die Bauwerks- bzw.
Tragwerksplanung (für
Mauerdurchführungen,
Fundamente und andere
Befestigungspunkte)
- Festlegung von Art (Festlager,
Gleitlager, Führungen) und
Position der Rohrleitungs-
halterungen
- Kraft- und Momentangaben
für Rohrleitungshalterungen
(Lagerbelastungen für Fest-
lager, Gleitlager, Führungen)
- konstruktive Vorgaben für die
Rohrleitungshalterungen
(Auslegung der Festlager,
Gleitlager, Führungen)
Hinweise:
Belastungen (Kräfte und
Momente) aus den Sekundär-
lasten, dem „Temperatur-
lastfall“, sind oft größer als die
Kräfte aus den Primärlasten
(Gewicht und Druck) -, insbe-
sondere dann, wenn die Leitung
steif zwischen zwei Festpunkten
eingespannt ist. So können oft
zulässige Krafteinträge in Bau-
werksteile (z.B. an Wanddurch-
führungen) überschritten werden,
was zusätzliche Maßnahmen
erforderlich macht.
Durch den Einsatz von Dehn-
stücken oder Kompensatoren
kann Abhilfe geschaffen
werden.
Mit dem Rohrleitungsverlauf
kann aber auch auf die Span-
nungen und Kräfte Einfluss
genommen werden. Während in
einem geraden Rohrleitungs-
verlauf zwischen zwei Wand-
durchführungen die Rohr-
leitung nicht „ausweichen“
kann, können Rohrleitungen
mit winkligem Verlauf
„auslenken“, so dass wesentlich
kleinere Spannungen und
Kräfte entstehen. Hier ist
natürlich auf den richtigen
Einsatz von Gleit- und Fest-
lagern sowie Führungen zu
achten.
4.1.1.2 Rohrleitungsführung
Innere Rohrleitungen
Zur Befestigung der Abwasser-
tauchmotorpumpe im Pumpen-
sumpf dienen die Aufstellungs-
teile, bestehend aus dem Fuß-
krümmer, der Führungsein-
richtung (Seil- oder Stangen-
führung) und der Kette bzw.
dem Seil.
4
57
Rohrleitungen und Armaturen
Auf dem Fußkrümmer, der auf
dem Pumpensumpfboden
befestigt wird, wird die Druck-
leitung montiert. Die Druck-
leitung besteht aus der vertikalen
Steigleitung und der abgehenden
horizontalen Druckleitung.
Befinden sich im Pumpwerk
mehrere Pumpen mit gleichem
Förderziel, so besitzt jede Pumpe
eine Einzeldruckleitung, die bei
größeren Leitungslängen
mindestens zu einer Sammel-
druckleitung vereinigt werden.
Die vom Pumpwerk abgehende
Druckrohrleitung sollte bis zum
Auslauf (Ende) steigend verlegt
werden. Ist aufgrund der topo-
grafischen Verhältnisse der
Verlauf der Rohrleitung deutlich
durch Hoch- und Tiefpunkte
gekennzeichnet, ist die Bildung
von Luftansammlungen an den
Hochpunkten, bzw. Sedimen-
tation an den Tiefpunkten
möglich. Hier ist eine Überprü-
fung der Strömungsgeschwin-
digkeit erforderlich.
Luftansammlungen führen zur
Steigerung der Druckverluste.
Damit reduziert sich u.U. der
Pumpenvolumenstrom und die
Frage einer möglichen Selbst-
entlüftung rückt verstärkt in den
Vordergrund. Ist die Selbstent-
lüftung nur eingeschränkt oder
nicht gegeben, sind Be- und
Entlüfter an den Hochpunkten
und Entleerungs-, sowie Spülan-
schlüsse an den Tiefpunkten vor-
zusehen. Darüber hinaus sind die
Be- und Entlüfter als Unterdruck-
brecher wirksam, wenn eine
nicht erwünschte bzw. nicht
kalkulierte Syphonwirkung
einsetzen sollte.
Die Anordnung der Armaturen
erfolgt entweder im Pumpen-
schacht vertikal in den Steig-
leitungen, oder in einem
separaten Armaturenschacht
horizontal.
Bei Einbau der Armaturen in den
Steigleitungen sollte dies im
oberen Bereich des Schachtbau-
werkes erfolgen. Vorteil: Die
Armaturen sind besser zugäng-
lich, und die mögliche Feststoff-
ablagerung auf dem Rückfluss-
verhinderer ist geringer. Bei
einem tieferen Einbau ist ein
Mindestabstand zum Fuß-
krümmer zu beachten, da sonst
durch Lufteinschlüsse Anlauf-
schwierigkeiten bei der Pumpe
nicht auszuschließen sind.
Beim Einbau der Absperrarma-
turen ist darauf zu achten, dass
die Stellung der Bedienungs-
elemente (z.B. Handrad) nicht
das Ziehen der Pumpen
behindert.
Steigleitungen über der Rück-
schlagklappe sollten wegen
möglicher Feststoffablagerungen
unter Beachtung der örtlichen
Gegebenheiten möglichst kurz
gehalten werden. Die Einbindung
der Steigleitungen in eine
Sammeldruckleitung muss
immer horizontal erfolgen. Die
Einbindungen sollten möglichst
strömungsgünstig gestaltet
werden. Unter Beachtung der
örtlichen Verhältnisse können
dazu u.a. Sattelstutzen, Ein-
schweißbogen, Hosenrohre und
die Realisierung von Einbinde-
winkeln dienen (Bild 4.1.1.2c).
Bild 4.1.1.2b: Armaturenraum
Bild 4.1.1.2c: Einbindung der
Einzeldruckleitung in
Fließrichtung
4
Bild 4.1.1.2a: Armaturenschacht
58
Rohrleitungen und Armaturen
Sind Querschnittserweiterungen
erforderlich, sollten Erweite-
rungen (werden im Rohr-
leitungsbau als „Reduzierung“
bezeichnet) mit möglichst
kleinem Öffnungswinkel
gewählt werden. Für Erweite-
rungen in der Steigleitung sind
exzentrische Reduzierungen
einzusetzen, damit es durch
Rohrleitungseinbauten nicht zur
Behinderung beim Ziehen der
Pumpe kommt.
Die Wanddurchführung der
abgehenden Druckleitung im
Bauwerk erfolgt, wenn eine
absolute Dichtung erforderlich
ist, durch ein Mauerflanschrohr
oder durch eine elastische
Mauerdurchführung.
Beim Abdichten mittels Ring-
raumdichtung ist darauf zu
achten, dass die Rohrleitung in
der Öffnung richtig zentriert und
fixiert wird.
Zur einwandfreien Montage mit
spannungsfreien Anschlüssen,
dem möglichen Ausgleich von
Längentolleranzen, sowie der
Demontagemöglichkeit im
Reparaturfall sollten je nach
Erfordernis Pass- und Ausbau-
stücke oder Kompensatoren in
die Rohrleitungen eingebaut
werden. Durch geeignete An-
ordnung der Rohrleitung kann
meist erreicht werden, dass
Rohrbögen mit Flansch diese
Aufgabe mit übernehmen.
Unter Beachtung der Montage-
und Reparaturfähigkeit ist die
Anzahl der Flanschverbin-
dungen möglichst gering zu
halten. Auf erforderliche
Reparaturflanschverbindungen
und Flanschverbindungen zum
Einbau vorgefertigter Rohr-
leitungen ist zu achten.
Baustellenschweißungen sollten
auf ein Minimum beschränkt
bleiben.
Die Flanschverbindungen sind
entsprechend Fördermedium,
gewähltem Rohrmaterial und
dem maximalen Anlagendruck
auszulegen. Flachdichtungen ab
DN 200 sollten in der Aus-
führung mit Stahleinlage zur
Anwendung kommen. Bei
Einsatz von Verbindungs-
elementen aus Edelstahl sind
die Schraube in der Qualität
V2A und die Sechskantmuttern
in V4A einzusetzen.
Wenn die Platzverhältnisse es
nicht anders zulassen, ist die
Anordnung des Sammlers auch
außerhalb des Bauwerks
möglich. Aus Platz- und Bedien-
gründen kann die separate
Anordnung eines Schieberbau-
werkes (auch Armaturenraum
oder Armaturenschacht genannt)
sinnvoll sein (Bilder 4.1.1.2a + b).
Lassen sich Hochpunkte in der
Druckleitung des Pumpwerks
nicht vermeiden, so ist eine
Entlüftungsmöglichkeit vor-
zusehen. Bei Abwasseranlagen
sollte diese automatisch er-
folgen, da mit Ausgasungen
gerechnet werden muss.
Ist die externe Rohrleitung mit
Gefälle verlegt, sollte am
höchsten Punkt im Pumpwerk
ein automatisches Be- und
Entlüftungsventil als Vakuum-
brecher angeordnet sein.
Kommt es beim Ausschalten der
Pumpe zu einer Heberwirkung,
können Anlaufschwierigkeiten
der Pumpe durch Luftein-
schlüsse nicht ausgeschlossen
werden.
Im Bedarfsfall sind Entleerungs-
möglichkeiten und Spülan-
schlüsse (z.B. Stutzen, Kugel-
hahn und Storzkupplung mit
Blindkappe) vorzusehen.
Beim Einbau einer Pumpen-
anlage in ein offenes Bauwerk
(Becken) sind erforderlichenfalls
Frostschutzmaßnahmen zu
ergreifen.
4
59
Rohrleitungen und Armaturen
Äußere Rohrleitungen
Die äußeren Rohrleitungen sind
entsprechend den gesetzlichen
Bestimmungen und Empfeh-
lungen der Fachverbände (siehe
ATV Arbeitsblatt 134) auszu-
führen.
Markante Hochpunkte sind zu
entlüften. Luftpolster in den
Leitungen können zu Förder-
mengenreduzierungen und
Betriebsstörungen, wie Klappen-
schlag und Rohrleitungs-
schwingungen führen.
Besonderer Hinweis
Am Übergang zwischen innerer
und äußerer Rohrleitung,
gemeint ist die Stelle vor der
Außenwand der Pumpstation,
muss wegen der „Setzungs-
problematik“ die Anordnung
eines Rohrgelenkes geprüft
werden.
4.1.1.3 Rohrleitungsbefestigung / Halterung
Allgemein
Die Befestigung bzw. Halterung
von Rohrleitungen erfolgt mit:
- Rohrschellen als Doppelschelle
• mit Bodenstütze
• mit Wandkonsole
• mit Deckenabhängung
- Sattellager mit und ohne Rohr-
schelle
- Spezialkonstruktionen
Den rohrstatischen Gesicht-
punkten folgend sind die Halter-
ungen als Festlager oder Gleit-
lager auszuführen.
Befestigungen / Halterungen
in KRT- Pumpstationen
Die Steigleitungen werden direkt
und fest an die Fußkrümmer
angeschlossen. Der Fußkrümmer
wird als Festpunkt unter Beach-
tung der zulässigen Belastungen,
die vom Hersteller angegeben
werden, benutzt. Zur Aufnahme
des Rohrleitungsgewichtes sind
für diesen speziell höhere
zulässige vertikale Kräfte ausge-
wiesen. Im Normalfall kann der
Fußkrümmer das Rohrleitungs-
gewicht der Steigleitung auf-
nehmen.
Die zulässigen Kräfte und Mo-
mente dürfen auch im Betrieb
nicht überschritten werden.
Rohrleitungshalterungen sollten
in kurzen Abständen angeordnet
und besonders stabil ausgeführt
werden.
Durch die Befestigungen sollen
das Gewicht von Rohrleitung
und Fördermedium aufgenom-
men, unzulässige Belastungen
(Kräfte und Momente) an den
Anschlussstellen und unzulässige
Schwingungen vermieden
werden.
Durch das Laufrad der Abwas-
serpumpen mit wenigen Kanälen
wird ein Pulsieren der Strömung
verursacht. Erregerfrequenz =
Drehzahl x Schaufelzahl
Am kritischsten sind die hydrau-
lischen „Schwingungen“ bei
Einschaufelradpumpen.
Die Erregerfrequenzen betragen
bei 1500 1/min = 25 Hz bzw.
1000 1/min = 17 Hz.
Stahlleitungen haben oft Eigen-
frequenzen, die gerade in diesem
Frequenzbereich liegen.
4
60
Rohrleitungen und Armaturen
Durch die Pulsation im Volumen-
strom, wird die Druckleitung
der Pumpe zum Schwingen
angeregt. Dabei muss Resonanz
vermieden werden – sie tritt auf,
wenn die Erregerfrequenz der
Pumpe mit der Eigenfrequenz
der Rohrleitung übereinstimmt.
Im Resonanzfall entstehen maxi-
male Schwingungsamplituden,
auf die Lager wirken sehr hohe
Kräfte ein.
Um den Resonanzfall sicher
ausschließen zu können, ist es
zwingend erforderlich, dass sich
diese beiden Frequenzen unter-
scheiden. Der Mindestabstand
muss dabei größer als 10 % des
Wertes der Erregerfrequenz sein.
Eine Veränderung der Erreger-
frequenz (Drehzahländerung an
der Pumpe > 30 %) ist nur sehr
selten möglich. Das bedeutet,
dass die Eigenfrequenz der
Rohrleitung angepasst werden
muss.
Die Eigenfrequenz der Rohr-
leitung ist dabei abhängig:
•vonderMasseverteilungim
System (Armaturenposition,
Wandstärke, Material)
•vomHalterungskonzept
Entscheidenden Einfluss auf
die Eigenfrequenz hat das
Halterungskonzept. Ungünstige
Eigenfrequenzen können
verändert werden durch Umposi-
tionierung oder Einfügung
einzelner Lager (vorzugsweise in
der Nähe von Armaturen,
Ausläufen etc.…). Auch die
Positionierung großer Einzel-
massen (Armaturen) beeinflusst
die Eigenfrequenz .
Die genauen Lagerpositionen
mit den dazugehörigen Eigen-
frequenzen können ausschließ-
lich mit einer speziellen rohr-
statischen Berechnung bestimmt
werden.
In geringerem Maß kann die
Eigenfrequenz durch Variation
der Wandstärke verändert
werden. Größere Wandstärken
bewirken bei Rohrleitungen aus
gleichem Werkstoff (gleichem
Elastizitäts-Modul) und gleicher
Erregung höhere Eigenfrequenz-
Werte. Auf die Lager wirkende
Kräfte, die durch Schwingungen
ent-stehen, lassen sich mit einer
harmonischen Erregung
berechnen.
Die Bestimmung der Eigen-
frequenzen ist ausschließlich
durch eine rohrstatische
Berechnung möglich.
Die Rohrleitungshalterungen
sind robust auszuführen, um die
wirkenden Kräfte sicher ins
Bauwerk eingeleiten zu können.
4
61
Rohrleitungen und Armaturen
4.1.1.4Wanddurchführungen
Werden Rohrleitungen durch
Bauwerks-Innen- und -Außen-
wände geführt, sind Wand-
durchführungen einzusetzen.
Unterschieden wird zwischen:
Starren Durchführungen
Die Wanddurchführung mit
Mauerring als Mediumrohr
(Mauerrohr) ist die starre
Durchführung.
Diese Durchführung wirkt als
Festpunkt. Aus der rohrsta-
tischen Berechnung sind die
Kräfte an diesem Punkt zu
ermitteln und mit dem bau-
konstruktiv zulässigen Kraft-
eintrag abzugleichen.
Diese Wanddurchführung
können als zwei Bauarten zur
Anwendung kommen:
• Mauerrohr mit Enden zum
Anschweißen
• Mauerrohr mit Anschluss-
flanschen
Beim Einsatz von Mauerrohren
zum Anschweißen ist ein
„schalungsdurchdringender“
Einbau erforderlich. In speziellen
Fällen kann der nachträgliche
Einbau in einer Wandaussparung
erfolgen, die mit „Zweit-Beton“
zu vergießen ist. Diese Bauweise
bedarf einer baukonstruktiven
Detailabstimmung mit dem
Bauplaner.
Mauerrohre mit Anschluss-
flanschen können wandbündig
und vorstehend zur Ausführung
kommen.
Der wandbündige Einbau stellt
hohe Anforderungen an die
Maßhaltigkeit beim Einbau
zwischen Schalung und
Bewehrung.
Flexiblen Durchführungen
Eine flexible Durchführung
besteht aus Hülsrohr mit
Mauerring und dem durchge-
führten Mediumrohr.
Zur Abdichtung zwischen Hüls-
und Mediumrohr stehen im
Prinzip zwei Ausführungen zur
Verfügung
• Ringraumdichtungen
• Flansch-Flansch-
Quetschdichtungen
Statt des Hülsrohres kann auch
eine Kernbohrung in die Stahl-
betonwand eingebracht werden.
Bei größeren Nennweiten
kommen Kernbohrungen im All-
gemeinen nicht zur Anwendung.
Muss beim Einsatz von flexiblen
Durchführungen ein Axialschub
verhindert werden, ist an geeig-
neter Position vor der Wand-
durchführung ein Rohrlager /
eine Halterung als Festpunkt
(Axialschubsicherung)
vorzusehen.
4.1.1.5 Rohrleitungswerkstoffe
Innerhalb der Pumpstation
werden Rohrleitungen vor-
zugsweise in Stahl ausgeführt.
Unter dem Gesichtspunkt des
Korrosionsschutzes werden die
Stahlrohrleitungen dickwandig
ausgeführt, beschichtet (z.B.
feuerverzinkt oder mit An-
strichsystem) oder in Edelstahl
(Werkstoff- Nr. 1.4571 / V4A)
ausgeführt.
Bei Einsatz von Gussrohrlei-
tungen sind die Verfügbarkeit
speziell von Formstücken und
das Gewicht zu beachten.
Beim Einsatz anderer Werkstoffe,
wie z.B. Kunststoff speziell bei
Industrieabwässern, ist ein
besonderes Augenmerk auf die
ausreichende Rohrleitungsbe-
festigung sowie die separate
Unterstützung von Einbauteilen
wie Armaturen zu legen.
4
62
Rohrleitungen und Armaturen
Rohrleitungswerkstoffe der
inneren Verrohrung sind:
•Stahl(z.B.beschichtetoder
verzinkt)
•Edelstahl(z.B.1.4301oder
1.4571)
•PE-HD
•Guss(bituminiert;EKB-
beschichtet)
Außerhalb der Pumpstation
erfolgt die Werkstoffauswahl
unter Berücksichtigung ört-
licher Verhältnisse (Baugrund,
korrosive Beanspruchung), bau-
und rohrtechnischen Ausfüh-
rungskriterien und wirt-
schaftlichen Aspekten.
Rohrleitungswerkstoffe der
äußeren Verrohrung sind:
•Guss(bituminiert,EKB-
beschichtet, zementmörtel-
ausgekleidet)
•PE-HD
•GfK
•bituminierterStahl
•zementmörtelausgekleideter
Stahl
Beachtet werden muss ein tech-
nisch und maßlich passendes
Verbindungs- / Übergangsstück
zwischen innerer und äußerer
Verrohrung der Pumpstation.
4.1.1.6 Messanschlüsse an Rohrleitungen
An den Druckrohrleitungen,
meist den „Inneren“, ist der Ein-
bzw. Anbau von Messgeräten
entsprechend dem Über-
wachungs- und Steuerungs-
konzept erforderlich.
Direkter Einbau in die
Rohrleitung
In die Rohrleitungen direkt
werden im Allgemeinen nur
•InduktiveDurchflussmengen-
messgeräte (MID) eingebaut
Äußerer Anbau bzw. Einbindung
in die Rohrleitung
An den Rohrleitungen angebaut
werden Messungen für:
•Druck(mittelsManometer
oder Transmitter)
•Strömung(Strömungswächter
als Trockenlaufschutz)
•Temperatur(inAbwasser-
leitungen unüblich)
•Durchflussmessungmit
Ultraschallsensoren
Anmerkung
An dieser Stelle soll erwähnt
werden, dass für die Steuerung
einer Pumpenanlage zusätzliche
Messungen wie das Niveau im
Pumpensumpf, gegebenenfalls
noch an der Auslaufstelle, in der
Praxis zur Anwendung kommen,
jedoch nicht mit der Rohrleitungs-
anlage in Verbindung stehen.
Hinweise zur Einbaulage der
MID- Messstellen
Beim Einbau bzw. der
Anordnung von MID`s sind zu
beachten:
- ausreichende Vor- und Nach-
laufstrecken zur Strömungs-
beruhigung. Dazu sind die
Angaben der jeweiligen Her-
steller zu beachten.
- Einbaulage nach Vorgaben des
Herstellers. Z.B. Dükerung der
Rohrleitung zur Erzielung
einer Vollfüllung der Mess-
strecke für Geräte , die nicht
für Teilfüllung geeignet sind.
Hinweise zur Einbaulage der
Druckmessstellen, Strömungs-
wächter und Ultraschallmessung
Anschlüsse für Druckmessstellen
sollten immer seitlich am Rohr
auf der Höhe der Rohrachse
vorgenommen werden.
Außerdem ist darauf zu achten,
dass die Messstellen an Rohr-
abschnitten mit beruhigtem
Strömungsverlauf angebracht
werden. Anordnungen an
Reduzierungen bzw. Erwei-
terungen, Umlenkungen,
Einbauten etc. sind zu
vermeiden.
Ebenfalls zu vermeiden sind
Anordnungen auf der Rohr-
sohle und dem Rohrscheitel,
können doch Verschmutzungen
und Lufteinschlüsse das
Messergebnis verfälschen.
4
4.2 Auswahl der Armaturen
4.2.1Vorbemerkungen
Armaturen sind funktionaler
Bestandteil der Rohrleitungs-
anlage zur Realisierung des
Förderprozesses.
Es geht dabei im Wesentlichen
um diese Funktionen:
•AbsperrenundÖffnender
Rohrleitung
•Rückflussverhindern
•Durchflussregeln(proble-
matisch im Abwasser)
•Be-undEntlüftender
Rohrleitung.
Dafür stehen:
•Absperrschieber(Keilschieber,
Plattenschieber), Absperr-
klappen, Ventile
•Regelschieber(Kolben-
schieber, Blendenschieber,
Plattenschieber)
•Rückschlagklappen(mit
Hebel und Gewicht oder
innen liegender Welle),
Rückflussverhinderer (mit
Membransitz oder mit
Flügelklappen), Kugelrück-
schlagventile
•Be-undEntlüftungsventile
unter schiedlicher Bauarten.
von der Armaturindustrie zur
Verfügung
63
4.2.2 Auswahlkriterien
Folgende Kriterien sind im
Wesentlichen bei der Auswahl
einer Armatur zu beachten:
•Fördermedium
•EignungderBauartund
Funktion für das Förder-
medium
•WerkstoffeinEignungfürdas
Fördermedium
•NennweiteinAbhängigkeit
von Fließgeschwindigkeit und
sich ergebenden Verlusthöhen.
4.2.2.1 Fördermedien
Beim Fördermedium „Abwasser“
ergeben sich spezielle Einsatz-
bedingungen für die Abwasser-
arten
•Regenwasser
•mitRechenvorgereinigtes
Oberflächenwasser
•industriellesAbwasser
•Grauwasserohneverzopfende
Bestandteile
•häuslichesAbwassermit
verzopfenden Bestandteilen
•Frischschlamm
•Rücklaufschlamm
•Überschussschlamm
•sauberesAbwasserohne
Verschmutzungen
•Brauchwasser.
Es wird auf die Auswahl-Ta-
belle „Armaturenarten in Ab-
hängigkeit des Fördermediums“
verwiesen (Bild 4.2.3a).
4.2.2.2
Bauarten
Der Einsatz von Armaturen im
Abwasser verlangt besondere
Anforderungen an deren
konstruktive Ausführung.
Die Gründe dafür liegen in den
Verunreinigungen durch Grob-
und Sperrstoffe, abrasive
Bestandteile und andere
Inhaltsstoffe.
Aufgrund der Verunreinigungen
ergeben sich u.a. folgende
Anforderungen an die Bauart
bzw. konstruktive Gestaltung:
•weitgehendfreierFließquer-
schnitt in der Armatur
•Ausschlussoderweitgehende
Verhinderung von Blockaden
bei der Betätigung der
Armatur
•EignungderDichtungsart
durch konstruktive Gestal-
tung und Werkstoffeinsatz.
Rohrleitungen und Armaturen 4
64
Rohrleitungen und Armaturen
4.2.2.3 Einbaulage und Fließrichtung
Bedingt durch die jeweils
spezielle Konstruktion einer
Armatur ist in vielen Fällen die
Fließrichtung und Einbaulage
vorgegeben.
So ist bei Rückschlagklappen
und allen anderen Rückfluss-
verhinderern immer die Fließ-
richtung konstruktiv vorbe-
stimmt.
In vielen Fällen sind auch Ein-
baubedingungen hinsichtlich
Eignung für Einbau in vertikaler
und horizontaler Lage zu
beachten.
Es sind die Angaben der
Hersteller (z.B. Einbau- und
Betriebsvorschriften) bereits bei
der Planung zu berücksichtigen.
4.2.2.4 Werkstoffe
In Abhängigkeit der o.g. Ab-
wasserarten sind die Werkstoffe
auszuwählen.
Werkstoffangaben werden von
den Armaturenherstellern meist
getrennt nach Bauteilen wie
Gehäuse, Verschlussplatte, Sitz,
Dichtung, Welle, Verbindungs-
schrauben etc. angegeben.
Grauguss- Werkstoffe können in
beschichteter Ausführung für
Oberflächen-/Regenwasser und
kommunales Abwasser zum
Einsatz kommen. EKB-
Beschichtungen können als
besonders geeignet angesehen
werden.
Bei besonders abrasiven Förder-
medien ist der Einsatz harter
Gusswerkstoffe und spezieller
Beschichtungen nötig.
Beachtet werden muss auch die
richtige Auswahl der Elastomere
für Dichtungen. Im Allgemeinen
kann im kommunalen Abwasser
EPDM und NBR eingesetzt
werden. Im Industrieabwasser
kann der Einsatz von Viton
(FPM) zweckmäßig sein.
Bei Industrieabwässern kann die
Verwendung von Edelstahlwerk-
stoffen erforderlich sein.
Für Industrieabwässer muss auf
der Grundlage der Kenntnis der
Inhaltsstoffe die Werkstoff-
auswahl immer im Einzelfall
entschieden werden.
Den Herstellern bzw. Anbietern
von Armaturen sollten die
Inhaltsstoffe des Fördermediums
angegebenen werden, so dass der
Hersteller in Kenntnis der
Einsatzverhältnisse die Auswahl
vornehmen kann.
4.2.2.5 Nennweite
Die Auswahl der Nennweite
erfolgt analog wie bei den
Rohrleitungen in Abhängigkeit
der Ansätze für die Fließgeschwin-
digkeiten (siehe Abschnitt
4.1.1.1), so dass im Normalfall
die Rohrleitungs-Nennweite der
Armaturen-Nennweite
entspricht. An dieser Stelle noch
einmal der Hinweis darauf, im
Abwasser Nennweiten nicht
kleiner DN 80 verwenden.
Besondere Beachtung sollten bei
der Wahl der Nennweite die
Verlusthöhen der Armaturen
finden.
Speziell bei den Rückschlag-
klappen sind die Verlustbeiwerte
teils so beträchtlich, dass dies der
Grund für die Wahl der nächst
größeren Nennweite sein kann,
die dann natürlich auch für die
Rohrleitungsdimensionierung
maßgebend ist.
4
4.2.3 Zuordnungs- Tabelle „Armaturenbauarten zu Abwasserarten
65
Rohrleitungen und Armaturen
AbsperrarmaturenHähneKugelhahn mit verengtem DurchlaßKugelhahn mit unverengtem DurchlaßAblaßhahnHahn mit konischen SitzHahn mit zylindrischen SitzVentileGeradsitzventilSchrägsitzventilEckventilRingkolbenventilSchieberSchieber, metallisch dichtendKeilrundschieberKeilovalschieberKeilflachschieberKeilplattenschieberSchieber, weichdichtendKeilschieberPlattenschiebergehäuseloser Schieber (Spindelschieber)Absperrklappenzentrisch gelagerte Absperrklappenexzentrisch gelagerte AbsperrklappenMembran- AbsperrarmaturenMembran- Absperrarmaturen in SchieberbauartMembran- Absperrarmaturen in VentilbauartMenbranquetscharmatur (hydaulisch oder pneumatischMembranarmatur mit RingmembranRückfluß stoppende ArmaturenRückschlagventilRückschlagventil, federbelastetFußventil mit Einlaufseiher und SaugkorbDüsenrückschlagventilRückschlagklappenRückschlagklappe mit / ohne Hebel und GewichtGruppenrückschlagklappeSchrägsitz-Kipp-Rückschlagklappe mit / ohne Hebel und GewichtRückflußverhindererKugelrückschlagventileDoppelflügelrückschlagklappenEinklemmrückschlagklappeMembran-RückflußverhindererDüsenrückschlagventilMembran-RückschlagventilSonstige ArmaturenSchwimmerausflußventileBe- und EntlüftungsventileAbwassertaugliche Be- und EntlüftungsventileSicherheitsventileFreilaufrückschlagventileAuslauf und Endklappe, Rückstauklappe
Legendenicht einsetzbar
bedingt einsetzbareinsetzbar
Zuordnung Armaturenbauarten zu den Abwasserarten
Armat
urenbau
art
„
Abwas
sera
rt
Regen
was
ser,
Rechen
vorg
erei
nigte
s Ober
fläch
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hmutz
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was
ser
Bild 4.2.3a: Zuordnungsübersicht
4
66
Rohrleitungen und Armaturen
4.2.4 Einbau
4.2.4.1 Einbaulage
Bezüglich der Fließrichtung und
des zulässigen vertikalen und/
oder horizontalen Einbaus wird
auf die Ausführungen in
Abschnitt 4.2.2.3 verwiesen.
4.2.4.2 Einbauposition
Die Einbauposition wird
bestimmt durch:
•diebetriebstechnische
Funktion
•diefunktionellenRand-
bedingungen
•dieZugänglichkeitbzw.
Bedienbarkeit.
Bei der Bestimmung der Einbau-
position der Armaturen sind alle
drei genannten Kriterien gleich-
rangig zu betrachten und zur
Projektlösung zusammen-
zuführen.
Betriebstechnische Funktion
Zunächst wird die Position der
Armatur bzw. deren Lage von
der betriebstechnischen Funktion
bestimmt.
Folgende Beispiele sollen zur
Erklärung dienen:
•DerAbsperrschieberaufder
Druckseite der Pumpe dient
dem Verschluss der Rohrlei-
tung im Reparaturfall von
Pumpe und Rückschlagklappe
und sollte eigentlich unmittel-
bar nach der Pumpe und der
Rückschlagklappe positioniert
werden. Die funktionelle
Randbedingung (max.
Wasserspiegel im Pumpen-
sumpf) und die Bedienbarkeit
ergeben dann aber eine andere
(höhere) Position.
•DieRückschlagklappesollte,
wie bereits im obigen Absatz
erwähnt, eigentlich unmittel-
bar hinter der Pumpe positio-
niert werden. Wasserspiegel
und Zugänglichkeit bestimmen
auch hier die zweckmäßige
Positionierung in der
Rohrleitung.
•DasBe-undEntlüftungsventil
ist immer nach der betriebs-
technisch bedingten Lage
direkt am Rohrleitungshoch-
punkt zu positionieren. Die
Zugänglichkeit muss dieser
Lage entsprechend baulich
geschaffen werden.
Funktionelle Randbedingungen
Die Einbaulage kann durch
funktionellen Randbedingungen
bestimmt werden. Dazu folgende
Beispiele:
•Einbauvorschriftendes
Armaturen-Herstellers
(vertikal / horizontal)
•VerlaufderDruckrohrleitung.
•Beieinemlangenvertikalen
Verlauf der Druckleitung
muss von einer tiefen Einbau-
position der Rückschlagklappe
in der vertikalen Rohrachse
abgesehen werden. Die
Funktion der Rückschlag-
klappe wird sonst durch
zurückfallende Verunreini-
gungen (Sand, Steine und
Schlammablagerungen)
gestört. Es könnte aber auch zu
direkten Beschädigungen
durch zurückfallende Steine
kommen. In solchen Fällen
muss die Rückschlagklappe in
einem horizontalen Rohr-
leitungsabschnitt angeordnet
werden. Gegebenenfalls muss
ein solcher Abschnitt dafür
geplant werden.
•MaximalerWasserspiegel
•VereinigungvomEinzel-
druckleitungen zu
Sammelleitungen.
4
Zugänglichkeit bzw.
Bedienbarkeit
Die Zugänglichkeit für das
Betreiberpersonal ist letztlich
ein sehr wichtiges Kriterium für
die Bedienbarkeit sowie für
Wartungs- und Reparatur-
arbeiten.
Dabei ist die Einhaltung der
Unfallverhütungsvorschriften
(UVVs, BGV und anderer
Verordnungen) sicherzustellen
und wird die Planung
beeinflussen.
Im Prinzip gibt es folgende
Möglichkeiten, um die
Bedienbarkeit und Zugäng-
lichkeit zu sichern.
•DieArmaturkannineinem
Teil des Bauwerkes
positioniert werden, das
ohnehin eine gute Bedien-
barkeit ermöglicht.
•DieBedienbarkeiterfordert
den Einbau von Leitern und
Podesten.
•DieGestaltungdesBauwerks
wird auf die Bedienung und
Instandhaltung eingerichtet.
Gute bauliche Lösungen für die
Zugänglichkeit und Bedien-
barkeit sind:
•Armaturenschächte
Neben dem Pumpenschacht
kann ein separater Fertig-
teilschacht für die Installation
der Armaturen vorgesehen
werden. Mit der richtigen
Positionierung der
67
Schachtabdeckungen wird die
Voraussetzung für den
unkomplizierten Einbau und
das Auswechseln geschaffen.
•Armaturenräume
Für große Pumpstationen mit
großen Rohr- und Armaturen-
nennweiten ist die Planung von
Armaturenräumen sehr zweck-
mäßig.
Die komplette Verrohrung von
Einzel- und Sammelleitungen,
alle Armaturen und die
Messgeräte lassen sich mit
guten Arbeitsbedingungen
baulich unterbringen.
4.2.4.3 Technische Lösungen für den Armaturen-Ein- und -Ausbau
Sowohl für die Erstmontage,
aber vor allem für die spätere
Instandhaltung muss planerisch
dafür gesorgt sein, dass
Armaturen eingebaut bzw.
gewechselt werden können.
Es stellt sich damit die Frage, ob
die Anordnung von speziellen
Pass- und Ausbaustücken neben
der Armatur oder einer Arma-
turengruppe erforderlich ist.
Anordnung ohne Pass- und
Ausbaustück
Sind im Rohrleitungsverlauf vor
und/oder nach der Armatur oder
einer Armaturengruppe Rohr-
bögen geplant, kann im
Allgemeinen auf die Anordnung
von Pass- und Ausbaustücken
verzichtet werden. Durch die
Demontage eines Rohrbogens
wird der betreffende Rohrab-
schnitt für den Armaturen-
wechsel freigelegt.
Anordnung mit Pass- und
Ausbaustück
In vielen Fällen erschwert der
Rohrleitungsverlauf den Ein-
und Ausbau von Rohrleitungsele-
menten bzw. der Armaturen
selbst.
Hier sollten neben der Armatur
oder Armaturengruppe Pass-
und Ausbaustücke angeordnet
werden.
Die Pass- und Ausbaustückes
verfügen über einen Baulängen-
Verstellbereich und ermöglichen
somit den spannungsfreien Ein-
und Ausbau der Armatur oder
Armaturengruppe.
Rohrleitungen und Armaturen 4
68
Rohrleitungen und Armaturen
Im Wesentlichen sind folgende
Bauarten zu nennen:
•feststellbarePass-und
Ausbaustücke
Diese Pass- und Ausbaustücke
sind im Allgemeinen lieferbar:
- mit durchgehenden
Gewindestangen
- mit nicht durchgehenden
Gewindestangen
•nichtfeststellbarePass-und
Ausbaustücke
Die Pass- und Ausbaustücke mit
nicht durchgehenden Gewinde-
stangen sind besonders mon-
tagefreundlich, da der Arbeits-
aufwand für die Baulängenver-
stellung verhältnismäßig klein ist.
Nicht feststellbare Pass- und
Ausbaustücke sind funktionell
als Dehnstücke und als Ausbau-
stück verwendbar.
Rohrkupplung als Ein- und
Ausbauhilfe
Der Einsatz einer Rohrkupplung
bietet möglicherweise eine
einfache Lösung. Die Rohr-
kupplung verbindet als äußere
Stahlmanschette zwei Rohr-
enden mit geringem Spalt-
abstand. Bei kleineren bis
mittleren Nennweiten kann der
geringe Spalt für den Ein- und
Ausbau des Rohrelementes
ausreichend sein und auch den
Armaturenwechsel ermöglichen.
Rohrkupplungen sind in den
Ausführungen ‚zugfest’ und
‚nicht zugfest’ lieferbar.
4
5 Bauwerksgestaltung
5.1
Vorbemerkungen
Die Bauwerksgestaltung einer
Pumpstation wird weitgehend
vom Einsatzzweck bestimmt.
Neben den rein baulichen und
mechanischen Anforderungen
sind aber auch hydraulische
(strömungstechnische) Aspekte
bei der Planung und Bauaus-
führung zu berücksichtigen.
Die Konzeption der strömungs-
führenden Bereiche beginnt mit
dem Zulauf zur Pumpstation,
führt über die teilweise
erforderliche Pumpensumpf-
kontur zu der (den) Pumpe(n)
und endet bei der Druckrohr-
leitung bzw. dem Auslaufsystem.
Die Pumpenhersteller sind
bemüht, die für den Einsatz der
Kreiselpumpen erforderlichen
Soll-Abmessungen (z.B. zur
Bauwerksgeometrie) entsprech-
end in den Produktunterlagen zu
dokumentieren. Diese Angaben
bilden für den Planungsprozess
wesentliche Anhaltswerte, um
die Hauptabmessungen einer
Pumpstation zu ermitteln. Die
erfolgreiche Planung einer
Pumpstation ist vielschichtig
und beinhaltet neben den reinen
Vorgaben zu Mindestabständen
zwischen den Pumpen oder
Soll-Abmessungen wie
69
Bodenabstand und Bodenkontur
auch Fragen zur Gestaltung
zwischen Zulauf und der (den)
Pumpe(n) selbst.
Kommt es bei der Planung oder
in der Bauphase zu gravierenden
Abweichungen bei den Soll-
Abmessungen, den Mindest-
wasserspiegeln oder der Geo-
metrie der strömungsführenden
Teile der Pumpstation, kann die
einwandfreie Funktion der ge-
samten Station in Frage gestellt
sein. Es ist dabei unbedeutend,
ob es sich um einzelne Abwei-
chungen handelt oder eine
ganze Summe von Abweich-
ungen die Probleme erzeugen.
Die für den Betrieb der Pumpe
erforderlichen Randbedingungen
werden durch die Änderungen
oder Abweichungen nicht erfüllt
und die Kreiselpumpe(n) weisen
entweder durch ihr Laufver-
halten oder ihre Leistungsab-
weichungen auf die vorliegenden
Probleme hin.
Fließen hingegen die Vorgaben
des Pumpenherstellers zur
hydraulischen und mechanischen
Gestaltung der Pumpstation
frühzeitig in das Gesamtlayout
mit ein, können Fehlfunktionen
- wie Nichterreichen der gefor-
derten Leistungsdaten und
Betriebsstörungen -
ausgeschlossen werden.
Nach Prosser [5.1] lassen sich
die Kriterien für ein schlechtes
Layout einer Pumpstation klar
benennen und bewerten.
Zunächst seien hier die geo-
metrischen Einflüsse aufgeführt:
1. zu klein ausgelegte Schütze
oder Steuerventile
2. abrupte Richtungswechsel
der Strömung (z.B. scharfe
Ecken)
3. getauchte Strömungsbereiche
mit hohen Geschwindigkeiten
(z.B. Diffusoren mit zu
großem Öffnungswinkel)
4. Stufen oder Absätze im
Bereich des Bodens
5. Wehre, die nicht der
Energievernichtung dienen
6. Pfeiler, Säulen und
Leitrippen
7. falsche Gestaltung des Bau-
körpers oder eine Betriebs-
weise, die zu asymmetrischer
Strömungsverteilung im
Sumpf führen
8. Zulauf oberhalb des
Wasserspiegels im Sumpf.
Bauwerksgestaltung 5
70
Bauwerksgestaltung
Die Punkte 1, 2, 3, 6 und 7
können Wirbel am Pumpenein-
lauf auslösen. In extremen Fällen
werden luftziehende Ober-
flächenwirbel und getauchte
Wirbel gebildet (Bild 5.1).
Die Punkte 4, 5, und 8 können
zum Lufteintrag in das Förder-
medium führen, während die
Punkte 3, 4 und 5 instationäre
Strömungszustände im Sumpf
auslösen können.
Aufgabe des Pumpensumpfes ist
es, eine Volumenvorlage zu
bilden und gute Zuströmbeding-
ungen für die Pumpen zu
generieren; dazu sind die
nachfolgenden hydraulischen
Bedingungen in der Pump-
station zu vermeiden:
1. Jets, also Zuflüsse mit hoher
Strömungsgeschwindigkeit,
die auf stehende oder langsam
fließende Fördermedien
treffen (da diese beim Auf-
treffen große instationäre
Wirbelgebiete im Nach- bzw.
Ablauf bilden)
2. Gebiete mit Strömungs-
ablösung
3. Strömungen mit hohen
Geschwindigkeiten (v > 2 m/s)
4. instationäre Strömungen
5. große Oberflächenwellen
6. frei abstürzende Zuläufe.
Werden die hier aufgeführten
Kriterien bei der Bauwerks-
planung und Bauausführung
berücksichtigt, ist dies ein
bedeutender Schritt zu einem
störungsfrei funktionierenden
Pumpwerk.
Vergleiche der erforderlichen
Soll-Abmessungen in Dokumen-
tationen verschiedener Hersteller
als auch in Dokumentationen
international anerkannter
Forschungseinrichtungen haben
gezeigt, dass die von KSB in den
jeweiligen Baureihenheften bzw.
Software-Tools dokumentierten
Geometrien, mit zu den
kleinsten erforderlichen
Abmessungen von
Pumpstationen führen und
damit auch zu entsprechenden
Kosteneinsparungen.
Bild 5.1: Luftziehender Wirbel an einer Modellpumpe
5
5.2 Recheneinrichtungen
Für den störungsfreien Betrieb
der Pumpen ist je nach Art und
Herkunft des Fördermediums
der Einbau von Grobrechen
(Stababstand zwischen 5 und
30 cm) und/oder Feinrechen
(Stababstand zwischen 5 und 20
mm) sowie gegebenenfalls vorge-
schalteten Geröllfängen erfor-
derlich. Deren Reinigung sollte
automatisch über eine entspre-
chende Mechanik bei laufendem
Pumpenbetrieb möglich sein.
Insbesondere bei Anwendungen
wie der Entnahme von Ober-
flächenwasser aus Flüssen, Seen
und Kanälen, aber auch Regen-
wasserpumpstationen (storm
water) sind diese Reinigungsein-
richtungen dringend geboten.
Besonders bei der Entnahme von
Flusswasser wird häufig das
Problem der Mitförderung von
Geröll und Sedimenten gern
verdrängt. Falls man die
Pumpstation aber nicht mit den
beschriebenen Einrichtungen
ausstattet, führt dies bei
längerem Betrieb zum Versanden
bzw. zu starken Ablagerungen in
Totwasserzonen im und am
Bauwerk, sowie zu einem
erhöhten Verschleiß der Kreisel-
pumpen. Mechanische Schäden
an den Laufrädern und anderen
Pumpenteilen sind nicht auszu-
schließen.
71
Wo der Rechen in die Pump-
werkskonzeption plaziert wird,
liegt in den Händen des Planers.
Entweder wird der Rechen vor
dem Pumpwerk bzw. vor dem
Sumpf installiert, um das
Eindringen von Grobstoffen in
das Bauwerk auszuschließen,
oder es werden Einzelrechen
direkt den einzelnen Pumpen
zugeordnet. Es muss immer ein
ausreichender Abstand zwischen
Rechen und Ansaugstutzen der
Pumpe(n) eingehalten werden, da
sich der freie Strömungs-
querschnitt durch den Einbau
des Rechens etwas verkleinert
und durch die Belegung mit
Sperrstoffen die Strömung nach
dem Rechen erheblich verformt
(ungleichförmig) werden kann.
Ohne Belegung der Rechenstäbe
entsteht hinter dem Rechen eine
über dem Strömungsquerschnitt
ausgeglichene Geschwindig-
keitsverteilung - günstig für den
Pumpenbetrieb.
Ebenso ist bei der Bewertung des
minimal zulässigen Wasser-
standes t1 im Pumpensumpf zu
berücksichtigen, dass ein belegter
Rechen einen Strömungswider-
stand darstellt und sich ein
Wasserspiegelunterschied
zwischen Vorder- und Hinter-
seite ausbildet. Hier darf der
Wasserstand hinter dem Rechen
nicht den minimal zulässigen
Wasserstand t1 für den Betriebs-
punkt der Pumpe unterschreiten
(Bild 5.2 a).
Bauwerksgestaltung
Bild 5.2-a: Rechen mit automatischer Reinigung
5
72
Als Richtwert für den maximal
zulässigen Stababstand des
Rechens sollte ein Wert von 0,3
bis 0,5 x freier Kugeldurchgang
des Pumpenlaufrades gelten.
Dieser Wert kann der entsprech-
enden Pumpenkennlinie ent-
nommen werden (siehe Bau-
reihenheft bzw. Auslegungs-
software).
Um den Einfluss des Rechens auf
den Wasserstand direkt vor den
Pumpen bewerten zu können,
sollte man - wenn keine Fein-
auslegung erfolgt - auf die
vereinfachte Berechnung nach
Hager [5.2] zurückgreifen (Bild
5.2 b).
Dabei ergibt sich die Wasser-
spiegelabsenkung hinter dem
Rechen ΔH zu
Hier ist v0 die Anströmge-
schwindigkeit vor dem Rechen.
Der Gesamtverlustbeiwert βRE ist
eine Funktion des Neigungs-
winkels des Rechens δRE zur
Horizontalen, dem Korrektur-
faktor für die Art der Reinigung
cRE sowie dem Koeffizienten ζRE .
Bei einem freien Rechen ist dieser
Korrekturfaktor = 1, bei
mechanischer Reinigung = 1,1
bis 1,3 und bei manueller
Reinigung = 1,5 bis 2. Der
Koeffizient ζRE beinhaltet die
Form der Rechenstäbe sowie die
Flächenverhältnisse zwischen
freier Strömungsfläche a– und
dem Mittenabstand der Stab-
querschnitte b (Bild 5.2 c).
Somit gilt:
Für die unterschiedlichen
Formen der Rechenstäbe (Bild
5.2 d) können folgende Werte
benutzt werden:
L– ist die Länge des Rechen-
stabprofils und a– die Breite.
Wenn jetzt das Verhältnis L– / a– ≈ 5
ist und die Bedingung > 0,5 erfüllt ist, kann die
Formel für ξRE vereinfacht
werden zu
Um die bei der Durchströmung
des Rechens auftretenden
Verluste ΔH zu kompensieren,
wird im Bereich des Unter-
wassers häufig der Boden des
Bauwerkes bzw. Kanals um
diesen Betrag Δz abgesenkt
(Bild 5.2 e):
ΔH = ξ RE x P1
ηM
ξ RE = βRE x ζRE x cRE x sin δRE
Form 1 2 3 4 5 6 7
ßRE 1 0,76 0,76 0,43 0,37 0,3 0,74
ab
Bauwerksgestaltung
Bild 5.2-b: Rechendurchströmung ohne Bodenabsenkung
δRevo
ΔH
Bild 5.2-c: Grundriss des Rechens
.
.
.
.
.
b–
a–
vo
Bild 5.2-d: Formen für Rechenstäbe
41 2 3 5 6 7
L– 0,
6L– 0,3
L–
d–
5
(18)
(19)
ξ RE = β RE x x c RE x sin δ RE
73 [ −1 ]
3–4
ab
(20)
ΔH = Δz
Allgemein übliche Größen-
ordnungen für Verluste durch
Rechen liegen bei 5 cm für
maschinelle Reinigung und ca.
10 cm bei manueller Reinigung.
Für die Durchführung einer
Feinauslegung von Rechen wird
die Vorgehensweise nach
Idelchik [5.3, S. 504 ff]
empfohlen.
73
Diese Verfahrensweise bietet sich
an, wenn auch der Einfluss von
schräger Anströmung des
Rechens mit berücksichtigt
werden muss oder die Form der
Rechenstäbe von der Form in
Bild 5.2-d stark abweicht.
Rechen werden häufig direkt in
der Nähe des Ansaugstutzens
geplant. Der erforderliche
Abstand einer Rechenanlage
zum Ansaugstutzen sollte
mindestens bei Y=4 x D für
einfache gerade Rechen liegen (D
= Außendurchmesser des
Ansaugstutzens). Bei anderen
Bauformen der Rechenanlage
kann es zur Ausbildung von
Jetströmungen hinter dem
Rechen kommen. Hier ist dann
ein Mindestabstand Y= 6 x D
einzuhalten und gegebenenfalls
durch detaillierte Modellunter-
suchungen zu überprüfen.
Die Reinigung des Rechens sollte
vorzugsweise automatisch
erfolgen. Um den Reinigungs-
vorgang auszulösen, kann die
Differenz der Wasserspiegel vor
und hinter dem Rechen genutzt
werden. Damit ist sichergestellt,
dass entsprechend dem Reini-
gungsbedarf auch eine Aktion
erfolgt.
Das manuelle Reinigen ist für
Pumpenanlagen im Dauerbetrieb
schlecht, muss doch das Betriebs-
personal regelmäßig den Wasser-
spiegel kontrollieren und immer
wieder die Reinigung durch-
führen. Auch die Variante durch
eine Zeitsteuerung ist nicht
zuverlässig genug.
Ob ein Rechen der Pumpstation
bzw. den Pumpen vorgeschaltet
wird und welcher Abstand
zwischen den Rechenstäben
erforderlich ist, ist mit der
gewählten Laufradform und
Laufradbaugröße sowie mit der
Art des Fördermediums
abzugleichen.
Bauwerksgestaltung
vo
ΔHRe
Δz
Bild 5.2-e: Rechendurchströmung mit Bodenabsenkung
5
(21)
74
5.3 Schwimmdeckenbildung in
Abwasserpumpstationen
Beim Betrieb von Abwasser-
pumpstationen kommt es
immer wieder zur Bildung von
Schwimmdecken.
Verantwortlich für diesen
Prozess sind die Inhaltsstoffe
des Abwassers. Sind diese
leichter als Wasser, steigen sie
an die Oberfläche auf und
sammeln sich in Bereichen
kleiner Strömungsgeschwin-
digkeit. Bestandteile mit
wasserähnlicher Dichte schweben
zunächst. Der Schwebezustand
wird dann aufgehoben, wenn es
z.B. durch einen Absturz des
Wassers zum Lufteintrag
kommt. Kleine Luftbläschen
verbinden sich dann mit den
Schwebstoffen und steigen
gemeinsam ebenfalls an die
Oberfläche. Bestandteile, deren
Dichte wesentlich größer ist als
Wasser, sinken auf den Boden
des Pumpensumpfes ab. Je nach
Zusammensetzung dieser Sedi-
mentationen sind dann weit
höhere Strömungsgeschwindig-
keiten als die bekannten 0,7 bis
0,8 m/s erforderlich, um die
Sedimentationen erneut aufzu-
brechen [vergl. 5.5].
Bei ausreichender Verweildauer
und einer geschlossenen
Schwimmdecke kommt es zum
luftdichten Abschluss des Ab-
wassers und der Sauerstoffüber-
gang von Luft zum Abwasser ist
gestört. Damit kommt der
aerobe Oxidationsprozess zum
Erliegen und die anaerobe Fau-
lung wird beschleunigt. Die aus
diesem Fäulnisprozess ent-
stehenden Reaktionsprodukte
müssen als sehr problematisch
klassifiziert werden. Hierbei
sind die Schwefelwasserstoff-
Verbindungen besonders unan-
genehm. Sie sind gesundheits-
schädlich, brennbar, korrosiv
und führen zu Geruchsbe-
lästigungen.
Abwasserbestandteile wie
Fäkalien, Öle, Fette, Haare und
andere Faserstoffe fördern das
Entstehen von Schwimmschlamm.
Um eine Sulfidbildung im Ab-
wasser zu vermeiden, sollte die
Sauerstoffaufnahme an der
Grenzschicht Luft/Abwasser
gleich der Sauerstoffzehrung
sein. Dies lässt sich nur er-
reichen, wenn die Oberfläche
des Abwassers weitestgehend
frei von Schwimmstoffen
gehalten bzw. die Entstehung
einer Schwimmschlammdecke
gezielt gestört wird.
Ansätze zum Vermeiden bzw.
Reduzieren von Schwimm-
schlammdecken sind:
- Schwimmstoffe wenn möglich
vermeiden
- Absturz von Abwasser in
einen Pumpensumpf kritisch
in der Auswirkung bewerten
- Verkrustungen gezielt manuell
durch Reinigung (Hochdruck-
wasserstrahl) beseitigen
- Oberflächenbeschichtung
vorsehen (Betonkorrosion
vermeiden)
- Verweildauer des Abwassers
im Pumpensumpf optimieren
(reduzieren), maximal 6 bis 8
Stunden unter Berücksichti-
gung der Tagesgangkurve
anstreben
- bei Auftreten von Schwimm-
decken die Oberfläche durch
Turbulenzen aufbrechen
(Spülleitungen, Rührwerke)
Bauwerksgestaltung
Bild 5.3: Schwimmdeckenbildung im Pumpensumpf
5
- Regelkreise für „Wasserstand
= konstant“ vermeiden, da
diese eine Schwimmdecken-
bildung begünstigen
- Pumpenauslegung optimieren.
Falls möglich, kein Einsatz von
Schneidradpumpen planen,
denn das vorgeschaltete
Schneidwerk unterdrückt die
saugseitigen Turbulenzen.
Möglichst den Abschaltpunkt
im Teillastbetrieb definieren,
da der Teillastwirbel im Sumpf
für große Durchmischung sorgt
- Definieren von Spülzyklen für
den Pumpensumpf möglichst
mit den installierten Betriebs-
pumpen
- den Pumpensumpf in der
Geometrie optimieren (kleinste
freie Oberfläche bezogen auf
das maximale Sumpfvolumen)
- maximale Nutzung des
Pumpensumpfvolumens als
Schaltvolumen für die
Pumpen.
Der Einbau von Zusatzeinrich-
tungen wie Sperrstoff-Sammel-
einrichtungen, Rührwerken oder
Rechen bringen immer einen
erhöhten Wartungs- und
Investitionsaufwand mit sich.
Außerdem ist abzusichern, dass
das zurückgehaltene Material
ordnungsgemäß entsorgt wird.
75
5.4 Bermenausbildung in Pumpensümpfen
Da es sich bei Abwasser oder
Schmutz- bzw. Oberflächen-
wasser meist um ein mit Fest-
stoffen beladenes Fördermedium
handelt, sollte man sich der
Planung des Pumpensumpfes
auch über den Mittransport der
Bestandteile Gedanken machen.
Verlässt das Fördermedium die
Zulaufleitung, sinkt die Strö-
mungsgeschwindigkeit und je
nach Geschwindigkeitsverteilung
im Bauwerk kommt es zu Sedi-
mentationserscheinungen. Die
Pumpe(n) ist (sind) nicht mehr in
der Lage, die sedimentierenden
Fluidbestandteile anzusaugen
und mit dem Wasser aus dem
Bauwerk zu transportieren.
Ist das Bauwerk nicht mit ent-
sprechenden Schrägen (Bermen)
ausgekleidet, bauen sich diese
Sedimentationen weiter auf und
können dann zur Veränderung
der Bauwerksdurchströmung
bzw. Verstopfung der Pumpe(n)
führen. Dieser Situation kann
vorgebeugt werden indem
ausreichend große Boden-
schrägen bzw. Bermen (Ecken-
auskleidungen) gestaltet werden.
Je nach Oberflächenbeschaf-
fenheit des Bauwerkes können
die Winkel variieren. Nach ATV-
DVWK-A134 werden Winkel
um 60 Grad empfohlen. Dies
führt jedoch bei gleichem Sumpf-
vorlagevolumen zu recht kosten-
intensiven Bauwerken, da das
Bauwerk sehr tief wird. Werden
die Oberflächen beschichtet,
kann der Winkel flacher gestaltet
und damit die Bauwerkstiefe
reduziert werden (man vergleiche
hierzu auch die Empfehlungen
des Hydraulic Instituts 9.8 von
1998).
Wird der Pumpensumpfboden
sehr flach gestaltet ist zu über-
legen, ob nicht durch gezielte
Strömungsführung (eventuell mit
Hilfe von Einbauten) ein Spülen
erreicht werden kann. Dies
geschieht z.B. durch lokale
Querschnittsveränderungen für
die Strömung, um die Strö-
mungsgeschwindigkeiten anzu-
heben und so die Feststoffe/
Sedimente weiterzubewegen.
Eine Faustregel besagt: Alle
Gebiete mit Strömungsschwach-
bzw. Totzonen mit Beton füllen,
um Ablagerungen grundsätzlich
auszuschließen.
Bauwerksgestaltung 5
76
Um Ablagerungen im Bereich
von Strömungsschwachzonen
vorzubeugen, bietet es sich an,
auch den Bereich zwischen dem
Fußkrümmer der Pumpe und
der Bauwerkswand (in An-
strömrichtung betrachtet) mit
einer entsprechend gestalteten
Berme zu schließen (Bild 5.4a).
Diese solle jedoch noch nach-
trägliche Montagearbeiten am
Fußkrümmer gestatten (Mon-
tagefreiheit für Ausrichtung
und Verschraubung).
Die Beschichtung der Beton-
kontur hat neben dem verbes-
serten Gleitverhalten der Ab-
wasserbestandteile noch den
Vorteil, dass der Baukörper vor
der so genannten Betonkorro-
sion geschützt ist. Auf dieses
Thema soll trotz seiner großen
Bedeutung hier nicht weiter
eingegangen werden.
Die TU Berlin hat im Auftrag
von KSB zu diesen Sachver-
halten umfangreiche Unter-
suchungen durchgeführt. Die
Ergebnisse zeigen den Einfluss
des Neigungswinkels einer
Berme mit entsprechender
Beschichtung auf das Abgleit-
verhalten einzelner Abwasser-
bestandteile (Bild 5.4 a).
Wird jetzt bei der Darstellung
in Bild 5.4 b noch von sich
einstellenden Strömungsge-
schwindigkeiten im Pumpen-
sumpf ausgegangen, kann unter
Umständen der Neigungswinkel
verringert werden, ohne dass
sich Sedimentationen im
Bereich des Bodens aufbauen.
Damit wäre wieder ein Einfluss
auf die Bauwerkskosten gegeben.
Eine genauere Vorhersage der
sich einstellenden Situation im
Pumpensumpf kann beispiels-
weise durch eine CFD-Simulation
gemacht werden (s. das Kapitel
5.11 Die Bedeutung von CFD-
Simulationen’). Der Einfluss
einer Oberflächenzerstörung
(Rauhigkeitsanstieg) durch feste
Abwasserbestandteile oder
durch Erhöhung des Gleitwider-
standes (Verkleben) durch Fette
und Öle war nicht Bestandteil
der Untersuchung und muss je
nach lokaler Abwasserzusam-
mensetzung geschätzt werden.
Bauwerksgestaltung
Bild 5.4a: Bau eines Modells für eine Abwasserpumpstation mit Bermen und Bodensplittern.
0
10
20
30
40
50
Stein Kunststo� Mullbinde Papiertuch Kies Sand
Keramik 1
Keramik 2
Epoxidharz - Anthracenöl
Epoxidharz, ausgehärtet
Polyurethan
α in Grad
Bild 5.4 b: Abgleitwinkel verschie-dener Abwasserbestanteile bei entsprechender Beschichtung (ohne Strömungseinfluss).
5
Im Anhang vergrößert
5.5Splitter zur Vermeidung
getauchter Wirbel
Bei der Aufstellung von Pumpen
kann es durch ungünstige An-
strömbedingungen zur Bildung
von getauchten Wirbeln
kommen, die dann einen nega-
tiven Einfluss auf die Leistung
bzw. Laufruhe der Pumpen
haben. Um diese Wirbelbildung
bereits bei der Planung der
Pumpstation mit zu berück-
sichtigen, kann durch den
Einbau von Bodensplittern bzw.
Trennsplittern zwischen den
Pumpen aktiv Einfluss
genommen werden (Bild 5.5 a).
Hierbei dienen die Bodensplitter
unter dem Ansaugquerschnitt
(Saugmund) der direkten
Beeinflussung der Zulauf-
strömung hinsichtlich Drall-
freiheit. Die Trennsplitter sollen
die Ausbildung getauchter
Wirbel zwischen den Pumpen
vermeiden; die erforderlichen
geometrischen Abmessungen
lassen sich aus der Geometrie der
geplanten Pumpenbaugröße
herleiten. Die Position der
Bodensplitter muss absolut
symmetrisch bezogen auf den
Saugmund der Pumpe erfolgen,
da sonst eine unsymmetrische
Laufradanströmung mit den
bekannten Folgen erzeugt wird.
77
Die ermittelten Abmessungen
werden dann an die Form des
Pumpensumpfes angepasst bzw.
abhängig von Bermen und
Wandkontur verlängert. Dies
reduziert zu geringe Strömungs-
geschwindigkeiten in unmittel-
barer Umgebung der Pumpe und
verhindert zugleich unerwün-
schte Ablagerungen.
Die Fertigung der Splitter kann
mitunter statt aus Beton alter-
nativ auch als Blechkonstruktion
(Edelstahl) erfolgen. Der Vorteil
von Blechkonstruktionen liegt
u.a. auch darin begründet, dass
die Montage nach Abschluss
aller Betonarbeiten und dem
Abschluss der Installation der
Pumpen erfolgen kann. Die
Bedingung der Symmetrie,
bezogen auf den Pumpensaug-
stutzen, ist dann leichter zu
beherrschen.
Die Position der Trennsplitter
zwischen den Pumpen basiert
auf den Mindestabständen, die
sich aus dem geforderten maxi-
malen Volumenstrom der
Einzelpumpe ableiten (Bild 5.5
b). Die dabei entstehende
optische Unsymmetrie ist für
die hydraulische Wirkung dieser
Splitter nicht von Bedeutung
und resultiert aus der Über-
lagerung der Position des
Saugmundes, bezogen auf die
spiralförmige Ausbildung des
Gehäuses der Pumpe.
5.6 Abmessungen für den Pumpensumpf und die Pumpenaufstellung
Die erforderlichen Mindest-
abmessungen zum Aufstellen
von Pumpen in einem Pumpen-
sumpf sind eine Funktion des
maximalen Volumenstromes
der Einzelpumpe sowie der
maximalen Zahl der Pumpen in
der Pumpstation. Dieser Einzel-
volumenstrom führt dann zu
Abmessungen, die den erforder-
lichen Wandabstand, den
Abstand zur nächsten Pumpe
und auch die Position zum
Zulauf (Kanal oder Rohr)
beschreiben. Die vorliegende
Bauwerksgestaltung
Bild 5.5a: Geometrische Ausbil-dung der Boden- und Trennsplitter.
DN3=500DIN EN 1092-2
DN1
30°1,2x
t3
1,5xDN1
0,5x
t3
1xDN1
45°
45°
C cp
60°..90°
C cp/2
45°
Bild 5.5b: Draufsicht - Trennsplit-ter zwischen zwei Pumpen.
bis an die Berme gezogen
5
Im Anhang vergrößert Im Anhang vergrößert
78
Orientierung (Zuströmrichtung
in den Pumpensumpf) des
Zulaufes in Bezug zur Aufstell-
ebene der Pumpen und das
Höhenniveau des Zulaufs sind
das Entscheidungskriterium für
die weitere Vorgehensweise
bzw. dafür, welche konstruktive
Gestaltung gewählt werden
muss. Der Gesamtvolumen-
strom der Pumpstation bzw. der
maximale Einzelvolumenstrom
der Pumpe(n) sollte auch hin-
sichtlich einer erforderlichen
Modelluntersuchung bewertet
werden [vergl. Absatz 5.8].
Mit Hilfe der Tabelle 5.1 kön-
nen die erforderlichen Mindest-
abmessungen zur Gestaltung
einer Pumpstation eindeutig
zugeordnet werden; sie orien-
tiert sich an der Terminologie
des international bekannten
Standards des Hydraulic Insti-
tuts H.I. 9.8 – 1998 [5.6].
Die Diagramme 5.6 a bis 5.6 c
liefern die erforderlichen Ab-
messungen in Abhängigkeit des
Förderstroms der Einzelpumpe.
Die Gültigkeit der Diagramme
beschränkt sich auf eine max.
Pumpenanzahl von 5 Einzel-
pumpen. Ist die Anzahl der
Pumpen pro Pumpensumpf
größer, muss eine Validierung
der Pumpensumpfabmessungen
mittels CFD und ggf. Modell-
versuch erfolgen.
Die Aufstellung von Pumpen
höherer Anzahl (>5) nebenein-
ander, führt zu schwer vorher-
sagbaren Einflüssen der Vertei-
lung des Eintrittsimpulses im
Pumpensumpf mit entsprech-
enden Auswirkungen speziell
bei der Förderung von Ab-
wasser.
Erfolgt der Zulauf direkt in
Richtung der Pumpenaufstel-
lung, ist der Eintrittsimpuls
durch eine Prallwand mit
Bodenöffnung zu zerstören. Ist
eine Höhendifferenz zwischen
Rohrsohle und minimalem
Wasserspiegel im Pumpensumpf
zu überwinden, kann dies mit
einer Art Balkonkonstruktion
erfolgen. Die Größe des Zulauf-
querschnittes muss sich an den
Bauwerksgestaltung
Dimension
Variable
Beschreibung
A Abstand der Mittellinie des Pumpensaugstutzens bis zum Zulauf
bzw. der gegenüberliegenden Wand
Ccp Mittellinienabstand benachbarter Saugstutzen / Pumpen
Ccw Seitenwandabstand bezogen auf die Mittellinie des Ansaugstutzens
Co Öffnung in der Prallwand bzw. im Balkon
Cw Breite des Tosbecken bzw. des Balkons
Cb Balkonhöhe über der Pumpensumpfsohle
Y Mindestabstand der Mittellinie des Saugstutzens bis zum
Auslass eines vorgeschalteten Rechens
α Winkel des Bodengefälles vor der Absaugebene
Tabelle 5.1:
Bedeutung der
Variablen und
Abmessungen.
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Abm
essu
ng in
mm
1800
2000
Volumenstrom Q [l/s]
500,0 1000,00 1500,0 2000,00 2500,0 3000,00,0
Cb
C0
Ccw
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
Volumenstrom Q [l/s]
500,0 1000,00 1500,0 2000,00 2500,0 3000,00,0
Abm
essu
ng [m
m]
Cw
Ccp
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
Volumenstrom Q [l/s]
Abm
essu
ng [m
m]
500,0 1000,00 1500,0 2000,00 2500,0 3000,00,0
9000
10000
A
Bild 5.6a - 5.6c: Mindestabmes-sungen für den Pumpensumpf
5
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
zulässigen maximalen Eintritts-
geschwindigkeiten von 2,0 m/s
orientieren. Der Zulaufkanal
selbst muss mindestens eine
gerade Länge von 5 x Durch-
messer des Zulaufrohres
besitzen, um negative Effekte
aus Umlenkungen oder Ein-
bauten vor dem Pumpensumpf
auszugleichen. Dies gilt auch
für die Zulauforientierung längs
zur Pumpenaufstellung (siehe
hierzu die folgenden Beispiele
5.6.1a, 5.6.1b, sowie 5.6.2c).
79
Nassaufgestellte
Tauchmotorpumpen
Wichtig bei der Festlegung der
Mindestabmessungen für den
Pumpensumpf ist die Lage des
Zulaufkanals bzw. Zulaufrohres.
Also: ob der Zulauf auf dem
Höhenniveau der Pumpensumpf-
sohle erfolgt, oder ein zusätz-
licher Höhenunterschied zu über-
winden ist (Absturz auf freie
Oberfläche, verbunden mit der
Gefahr eines zusätzlichen Luft-
eintrages in das Fördermedium)
und welche Richtungsorientie-
rung der Zulauf zur Aufstell-
ebene der Pumpen besitzt.
5.7 Pumpensümpfe mit hoher Schmutzfrachtbelastung
Selbst wenn die Schmutzfracht
temporär oder auch dauerhaft
größer ausfällt als normal, stellt
das moderne Abwasserpumpsta-
tionen heute vor keine beson-
deren Probleme.
Dazu müssen jedoch folgende
Voraussetzungen erfüllt sein:
•DerPumpensumpfist
hinsichtlich Größe und Form
richtig dimensioniert.
•DieoperativeFahrweiseist
nicht so angelegt, dass die
Hydraulik überfordert würde
(wie die Konzentration der
Gesamtschmutzfracht z.B.
eines Regenüberlaufbeckens
auf eine kurze Stoßbelastung
von Minuten).
•DieSchmutzfrachtbzw.das
Medium ist hinsichtlich ihrer
Beschaffenheit kein Extremfall.
Die Erfahrungen der letzten
Jahre zeigen weltweit, dass etwa
nur maximal 3 % der Pumpsta-
tionen Probleme mit zurückblei-
benden Schmutzfrachten, Fest-
stoffen oder Schlamm haben.
Für diese Fälle hat es sich als ab-
solut erfolgreich erwiesen, einen
kleinen Tauchmotormischer
einzusetzen (Bild 5.7).
Dies ist eine der flexibelsten Mög-
lichkeiten, zielgerichtet für Abhilfe
zu sorgen – zeitlich wie örtlich:
Zeitlich: Der Mixer kann z.B.
vor dem eigentlichen Pump-
vorgang nur kurzzeitig einge-
schaltet werden, wenn keine
längere Betriebszeit erforderlich
ist. Damit wird die Gesamt-
schmutzlast auf das Gesamt-
flüssigkeitsvolumen verteilt, um
die Pumpfähigkeit so optimal
wie möglich zu gewährleisten.
Damit wird die Schmutzlast von
Anfang an mit ausgetragen und
nicht als Satz zurückgelassen.
Bauwerksgestaltung
Tabelle 5.1:
Bedeutung der
Variablen und
Abmessungen.
Bild 5.6.1a: Beispiel KRT (nass aufgestellt) mit direkter Anströmung und Höhendifferenz zwischen Rohrsohle und Pumpensumpf.
1.5xC o
C w
A
C c
wC
cp
A
A
2x in
let p
ipe
diam
eter
C o
C o
6xC o
>DN2+150C o
C b
45°
>5x Ø
0,75
x in
let p
ipe
dia
C w
Bild 5.6.1b: Beispiel KRT (nass aufgestellt) mit Anströmung längs zur Pumpenaufstellung und Diffe-renz zwischen Rohrsohle und Pumpensumpf.
C c
wC
cp
A
A
A
h= 0,06 inlet pipe dia
h= 0,18 inlet pipe dia
2 C
o
C o
>5x
Ø
C w (1.25 inlet pipe dia)
C o
6xC o
>DN2+150
C b
45°
>0,7
5 in
let p
ipe
dia
C w (>1.25 inlet pipe dia)
Bild 5.6.1c: Beispiel KRT (nass aufgestellt) mit Anströmung längs zur Pumpenaufstellung, ohne Differenz zwischen Rohrsohle und Pumpensumpf.
C cw
C cp
A
A
>A/2
>5x
Ø
2x C
o
C w (1.25 inlet pipe dia)
C o
6xC o
>DN2+150
45°
C w (>1.25 inlet pipe dia)
C o
Bild 5.7: Tauchmotormischer im Pumpensumpf
5
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
Im Anhang vergrößert
80
Örtlich: In Fällen von örtlichen
Ablagerungen kann der Mixer
mit dem Kern des Strahles direkt
auf die Problemzone ausgerichtet
werden; Zonen, die durch die
Form oder den Zulauf genügend
suspendieren, können ohne
Zusatzaufwand belassen werden.
Auch Schwimmschlamm kann
durch die Positionierung des
Mischers eingemischt und damit
abgepumpt werden. Die wesent-
lichen Vorteile sind demnach:
•DerMischerkannentsprech-
end der Schwere der Situation
z.B. durch Flüssigkeitsgemisch
(spezifisches Gemisch), Größe
und Gestalt des Sumpfes usw.
ausgelegt werden.
•DasgesamteSumpfvolumen
kann durch einen kleinen
Mixer erfasst werden.
•Flexibilität(sieheoben)
•KeineReduzierungdes
Pumpenvolumenstromes und
vollständiges Abpumpen ohne
zusätzliche Reinigungsvorgänge.
5.8 Die Notwendigkeit von Modelltests
Aufgabe von Modelltests ist es,
die Ausbildung der Strömungen
in einer geplanten Pumpstation
in einem verkleinerten Modell
maßstäblich nachzubilden.
Damit erhält man die
Möglichkeit, Problemzustände
(Wirbelbildung, ungleichförmige
Geschwindigkeitsverteilung
usw.) gezielt zu erfassen und bei
Bedarf positiv zu beeinflussen.
Wegen der guten Transparenz
benutzt man in der Regel
Acrylglas als Modellwerkstoff.
Um die Strömungsverhältnisse
auf das Original übertragen zu
können, werden zur Gestaltung
des Modells dimensionslose
Kennzahlen genutzt. Diese
Kennzahlen beschreiben die in
der Flüssigkeitsströmung
wirkenden Kräfte; sie sollen für
Modell und Original möglichst
gleich sein. Die relevanten
Kräfte sind u.a. die Schwerkraft
sowie die Kräfte aus dynami-
scher Viskosität, Oberflächen-
spannung und Massenträgheit
der strömenden Flüssigkeit. Die
dafür geltenden dimensions-
losen Kennzahlen lauten:
Legende:
v = Durchflussgeschwindigkeit
in m/s
d = hydraulischer Durchmesser
in m
ν = kinematische Viskosität in
m2/s
g = Fallbeschleunigung in m/s2
l = charakteristische Länge (in
der Hydraulik) in m
σ = Oberflächenspannung in
N/mm2.
Da diese Kennzahlen zum Teil
wiederum voneinander ab-
hängen, können sie bei der
maßstäblichen Umsetzung in
das Modell nicht alle gleich-
zeitig eingehalten werden. Es
muss daher ein Kompromiss
dahingehend gefunden werden,
der für den gegebenen An-
wendungsfall ein Optimum
darstellt.
Die Modelluntersuchungen sind
dann unbedingt erforderlich,
wenn eines oder mehrere der
nachstehenden Kriterien für das
Einlaufbauwerk bzw. den
Pumpensumpf zutreffen:
•DasBauwerkskonzeptweicht
von den bewährten Ausfüh-
rungen hinsichtlich der
Kammermaße bzw. Rohrlei-
tungsführung, Wandabstände,
starke Richtungsänderungen
zwischen Einlauf ins Bauwerk
und Zuströmung zur Pumpe
usw. ab
•DerVolumenstrombeträgt
pro Pumpe mehr als 2,5 m3/s
bzw. für die gesamte Pump-
station mehr als 6,3 m3/s.
•DieZuströmungerfolgt
asymmetrisch und / oder
ungleichförmig.
•BeiwechselndemBetriebder
Pumpen in einer Mehr-
pumpenstation gibt es jeweils
starke Richtungsänderungen.
•EineexistierendePumpstation
bereitet Probleme.
REYNOLDS-Zahl Rev dν
=
FROUDE-Zahl Frv
√gl=
WEBER-Zahl Weρ v 2 l
σ=
Bauwerksgestaltung5
(22)
5.9 Versuchsaufbau
Die Geometrie des Modells muss
entsprechend dem gewählten
Maßstab und unter Beachtung
der beschriebenen Kennzahlen
mit dem Original überein-
stimmen. Dies betrifft den
wasserführenden Teil des
Baukörpers und die Pumpen.
Neben dem Bauwerksteil werden
auch die Pumpen aus transpa-
rentem Werkstoff nachgebildet.
Auf die Nachbildung des Lauf-
rades kann verzichtet werden, da
das Ziel der Untersuchung nur
die Laufradanströmung ist.
Anstatt eines Laufrades setzt
man ein Rotameter ein, dessen
Umdrehungszahl einen Rück-
schluss auf die Wirbelbildung im
Zulauf zulässt.
Über den gesamten Ansaug-
querschnitt der Modellpumpe
werden an Referenzstellen die
Strömungsgeschwindigkeiten
gemessen. Dies geschieht per
Pitot-Rohr oder Laser. Bei der
Bewertung von Wirbelausbil-
dungen wird neben der Flüssig-
keitsoberfläche auch der
darunter liegende Wand- und
Bodenbereich beobachtet. Die in
einem gedachten Strömungs-
querschnitt vorhandene Wirbel-
intensität wird mittels Farb-
sonden sichtbar gemacht und in
ihrer Größe mit dem Drallwinkel
θ des Rotameters gemessen.
81
Hierfür gilt:
Legende:
dm = Rohrdurchmesser (hier
des Pumpensaugrohrs) m
n = Umdrehungen des
Rotameters 1/s
u = axiale Strömungs-
geschwindigkeit m/s
Nach Hecker werden die Ober-
flächenwirbel in sechs Kate-
gorien (1 = gering, 6 = sehr
stark, Bild 5.9a) und die getau-
chten Wirbel in drei Kategorien
eingeteilt (Bild 5.9b).
Solange man sich an Grafiken
orientiert, sehen diese Wirbel-
entwicklungen recht harmlos
aus. Doch bereits Wirbelaus-
bildungen im Rahmen von
Modelluntersuchungen ver-
mitteln einen Eindruck dessen,
welche Gegebenheiten sich in
der realen Anlage einstellen
können. Anders als im Labor
hat man es in Pumpstationen
selten mit klarem Wasser zu tun
und es ist schwierig, auftretende
Wirbelformationen als Problem-
ursache zu ermitteln, besonders
wenn es sich um getauchte
Wirbel handelt.
Die für die Untersuchungsme-
thode geltenden Kriterien
können je nach Pumpenbauart
sowie Ausführung und Größe
der Anlage geringfügig variieren.
Θπ° dm n
u= ( )tan-1
Bauwerksgestaltung
Bild 5.9a: Klassifizierung von Oberflächenwirbeln nach Hecker (Typen 1 bis 6 )
Bild 5.9b: Klassifizierung von getauchten Wirbeln nach Hecker (Typen 1 bis 4 )
leichte Oberflächen-drehung
Oberflächendrehungmit Eindellung
ausgeprägte Ober-flächendelle, derenKernbereich visualisiert werden kann (Farbe)
voll ausgebildeter Luftkern bis in die Einlaufdüse der Pumpe
Wirbel, der Luftblasen separiert und diese in die Pumpe zieht
Wirbeldelle, die Verunreinigungen von der Oberfläche nach unten zieht
Typ 4 Typ 5 Typ 6
Typ 1 Typ 2 Typ 3
Typ 1: Leichter Bodenwirbel bzw.leichter Seitenwandwirbel
Typ 2: Bodenwirbel bzw. Seitenwandwirbel
Typ 3: Luftziehender Bodenwirbel bzw. Seitenwandwirbel
Typ 4: Bodenwirbel bzw. Seitenwandwirbel mit Dampfkern
5
(23)
82
5.10 Bewertung der Ergebnisse
Die Messergebnisse sollten vor
Abschluss der Planungen vom
Bauwerksplaner, dem End-
kunden, dem Pumpenhersteller
und der untersuchenden
Institution gemeinsam bestätigt
werden.
Hauptkriterien sind:
1. Die mittlere Strömungs-
geschwindigkeit an den
definierten Messpunkten des
Ansaugquerschnitts sollten
nicht mehr als 10 % vom
Mittelwert abweichen.
2. Der Drallwinkel sollte nicht
mehr als 5 Grad betragen. Ein
Drallwinkel von 6 Grad ist
dann noch zu tolerieren, wenn
dieser in weniger als 10 % des
Betrachtungszeitraums auftritt.
3. Oberflächenwirbel dürfen
nur bis zum Typ 2 und
getauchte Wirbel nur bis zum
Typ 1 akzeptiert werden. In
Ausnahmefällen kann ihr
Auftreten in weniger als 10 %
des Betrachtungszeitraums
toleriert werden.
Generell gilt: Im Modell nur
schwach ausgeprägte Effekte
können im Großmaßstab
(Original) wesentlich stärker
ausgeprägt sein!
Die Untersuchungen sind mit
einem detaillierten Bericht der
untersuchten Betriebszustände
abzuschließen. Die beobachteten
Wirbelformationen und Betriebs-
zustände (entsprechend der ge-
testeten Wasserstände im Bau-
werk) sind auf Videoband zu
dokumentieren und dem
Auftraggeber zu übergeben.
KSB unterstützt und koordi-
niert auf Wunsch die Durch-
führung von projektbezogenen
Modelluntersuchungen.
5.11Die Bedeutung von CFD-Simulationen
Einlaufbauwerke müssen oft
den jeweiligen lokalen Gegeben-
heiten angepasst werden und
sind somit schwer zu standar-
disieren. Deshalb werden im
Vorfeld immer wieder Modell-
versuche durchgeführt, die
einen sicheren Betrieb der
Großausführung gewährleisten
sollen. Die Hauptaufgabe dieser
Untersuchungen ist der Aus-
schluss von luftziehenden
Oberflächenwirbeln sowie von
Unterwasserwirbeln und die
Sicherung einer zulässigen
Geschwindigkeitsverteilung im
Eintrittsbereich der Pumpe.
Aufgrund der Strömung mit
freier Oberfläche wird dabei
das Froudsche Ähnlichkeits-
gesetz zur Skalierung
verwendet.
Eine gezielte örtliche Analyse
der Strömungsverhältnisse ist
nur über eine aufwendige
Messung der örtlichen Ge-
schwindigkeiten oder über
Farbsonden möglich. Eine oft
gewünschte Beurteilung des
Sedimentationsverhaltens von
festen Bestandteilen oder eine
Übersicht der Geschwindig-
keitsverhältnisse an beliebiger
Stelle im Einlaufbauwerk ist nur
begrenzt möglich.
Ausgehend von möglichen
Problemen, die beim Einsatz
von Pumpen in der Abwasser-
technik auftreten können,
bietet KSB an, diese unter
Einsatz einer bewährten CFD-
Simulations-Software zu analy-
sieren und damit vorhersagbar
zu machen.
Bauwerksgestaltung5
Um den hierfür erforderlichen
Erfahrungshorizont bereitzu-
stellen, werden die im eigenen
Haus durchgeführten Modell-
versuche und ihre Ergebnisse
numerisch analysiert. Dabei
konnte festgestellt werden, dass
die für Pumpen relevanten
Probleme qualitativ richtig
widergespiegelt werden. Dazu
gehören im Prinzip alle unter
Wasser auftretenden Wirbel-
typen. Auch die sich einstellende
charakteristische Strömungsform
wird im Allgemeinen richtig
wiedergegeben. Hierbei seien
stellvertretend die für Pumpen
gefährlichen instationären
Strömungen im Zulaufbereich,
das Auftreten von Vordrall und
die Analyse von Ablösezonen
genannt.
Wenn letztere die Wasserober-
fläche betreffen, beeinflussen sie
auch in starkem Maße ein früh-
zeitiges Auftreten von luftzie-
henden Wirbeln. Während die
Entstehung und die Ausbreitung
dieser durch Lufteintrag oft
großvolumigen Wirbelformen
der numerischen Behandlung nur
schwer zugänglich sind, erscheint
- entsprechende Erfahrung
vorausgesetzt - eine numerische
Vorhersage durchaus möglich.
83
Obwohl in der Simulation die
freie Oberfläche normalerweise
als reibungsfreie Wand ange-
nommen wird, können die
Gründe für luftziehende Wirbel
gefunden werden. In diesem
Zusammenhang wird versucht,
eine Verbindung zwischen dieser
vereinfachten Annahme und dem
tatsächlichen Auftreten
luftziehender Wirbel zu finden.
Das Ziel der Berechnungen ist
erreicht, wenn die sich aus der
numerischen Analyse ergebenden
Schlussfolgerungen auch bei ex-
tremen Zuströmbedingungen mit
den Resultaten aus dem Modell-
versuch übereinstimmen und
somit der sichere Betrieb der
Pumpen gewährleistet werden
kann. Nach den bisherigen
Erfahrungen bei KSB ist dies
möglich.
Das Rechenergebnis liefert im
Allgemeinen aufgrund seiner
Komplexität mehr Hinweise auf
problematische Strömungs-
formen als der Modellversuch.
Entscheidend ist die richtige
Interpretation des Rechenergeb-
nisses, um das Wesentliche vom
Unwesentlichen zu trennen und
Risikofaktoren zu quantifizieren.
Die Kontrolle von Einlaufver-
hältnissen durch eine CFD-
Simulation ist heute etabliert.
Dies zeigt auch die zunehmende
Forderung von Kunden, für
vorgegebene Einlaufbauwerke
entsprechende Berechnungen
durchzuführen.
Um CFD-Berechnungen effektiv
anwenden zu können, sollten die
durch die Simulation zu beant-
wortenden Fragen im Vorfeld
mit dem Auftraggeber eingehend
diskutiert werden. Nur wenn
klar ist, welche Probleme zu ana-
lysieren sind, ist ein effizienter
Einsatz des doch recht aufwen-
digen Hilfsmittels CFD möglich.
Bauwerksgestaltung 5
84
Nutzen der CFD-Analyse
Der Hauptnutzen einer CFD-
Analyse ist nicht das Ersetzen
von Modellversuchen. Das
Hilfsmittel CFD sollte einge-
setzt werden, wenn der
Charakter von zu erwartenden
Betriebsproblemen seine
Anwendung erfordert. So
können Strömungsformen mit
instationärem Charakter oder
das Sedimentationsverhalten
des Pumpensumpfes einfacher
analysiert werden als im
Modellversuch.
Im Vorfeld müssen deshalb
durch eine logische Analyse
potentielle Probleme und deren
Charakter abgeschätzt werden.
Nachfolgend ist zu entscheiden,
ob ein Modellversuch, eine
CFD-Analyse oder Beides zu
erwartende Betriebsprobleme
ausschließt.
Verwendete Software
Für die Lösung der allgemeinen,
die Strömung beschreibenden
Navier-Stokes-Gleichungen
wurde in der Vergangenheit
eine entsprechende Software
entwickelt; diese wird heute
kommerziell angeboten. KSB
verwendet mit der Software des
Anbieters ANSYS ein wirksames
Instrument, um Strömungsvor-
gänge recht präzise vorhersagen
zu können. Der Zeit- und
Kostenaufwand einer derartigen
Simulation hängt ab von
- der Größe des zu modellie-
renden Strömungsbereiches
- der gewünschten
geometrischen Auflösung
- der Rechnerleistung
- der Aufbereitungsform
(Report) und dem Umfang der
Ergebnisse.
Methode
Basis für die mathematische
Beschreibung von Fluidströ-
mungen sind die Gleichungen
von Navier-Stokes. Diese
beschreiben die Vorgänge in
jedem Punkt einer Strömung
mittels partieller Differential-
gleichungen für die Massen-, die
Energie- und die Impulsbilanz.
Die Berechnung jedes einzelnen
räumlichen Punktes einer
Strömung ist wegen des im-
mensen Aufwandes nicht
realisierbar. Daher legt man ein
Gitternetz an und berechnet
dessen Knotenpunkte. Nach
entsprechender Aufbereitung
dieses Gittermodells lässt sich
eine Aussage für die Druck- und
Geschwindigkeitsverteilung
machen bzw. lassen diese sich
einer numerischen und/oder
grafischen Analyse zuführen.
Um die Rechnungen vergleichbar
zu machen, wird ein Turbulenz-
modell verwendet, das die realen
Gegebenheiten erfahrungsgemäß
richtig widerspiegelt.
Bauwerksgestaltung
Bild 5.11a: Strömungsausbildung in einer KRT Pumpstation.
5
Ziele
Der Modellversuch ist besonders
aussagefähig bei der Diagnose
von Oberflächenwirbeln und
Drallwerten in den Pumpenein-
trittsebenen. Mit großem Auf-
wand können Geschwindig-
keitsverteilungen in der Lauf-
radebene untersucht werden. Die
Qualität der Strömung bei
komplizierten Einlaufkammer-
geometrien ist innerhalb des
Modellversuches nur mit viel
Erfahrung zu erkennen.
Hier liegt die Stärke der CFD-
Analyse: Die Strömung kann im
ganzen Volumen gut sichtbar
gemacht werden. Durch Gebiete
konstanter Geschwindigkeiten
und Schnittebenen kann die
Qualität der Strömung gut
analysiert werden.
In der Einlaufkammer können
folgende schwerwiegenden
Probleme auftreten:
85
•instationäreStrömungenim
Bereich der Pumpen.
•Sedimentationingroßen
Abwasseranlagen
•luftziehendeWirbelund
Unterwasserwirbel
•drallbehafteteZuströmungen
zu den Pumpen (Vordrall
führt zur verstärkter
Kavitation oder zu
Förderhöhenänderungen)
•Lufteintrag(hier:
Lufttransport durch die
Strömung).
Unter instationären Strömungen
versteht man zeitabhängige
Strömungen. Ändert sich die
Qualität der Strömung mit der
Zeit, müssen die Beschleuni-
gungskräfte durch die Pumpe
erzeugt werden, was im Normal-
fall zu Schwingungen führt.
Stark gefährdet sind hier
Pumpen hoher spezifischer
Drehzahl.
Sedimentbildung gefährdet bei
Abwasseranlagen im hohen
Maße den Betrieb der Anlage.
Das Austragen abgelagerter
Sedimente kann hohe Kosten
verursachen. Durch die
Kontrolle der bodennahen
Geschwindigkeiten kann die
Pumpenkammer hinsichtlich
der Sedimentationsgefahr
analysiert werden.
In der qualitativen Kammer-
strömung begründete luftzie-
hende Wirbel können gut vorher-
gesagt werden. So wird eine
tangentiale Einströmung in die
Kammer mit großer Sicherheit
einen Kammerwirbel und in
dessen Zentrum einen luftzie-
henden Wirbel verursachen.
Bild 5.11c zeigt das Beispiel
einer solchen Strömung.
Drallbehaftete Strömungen
beeinflussen die Förderhöhe der
Pumpe und die Leistungsauf-
nahme. Sie verändern aber auch
die Kavitationscharakteristik.
fx _ 1
ρ=∂ u∂ z
+w∂ u∂y
+v∂ u∂x
+u∂ u∂t
∂p∂x
+v [ +∂2u∂x2
+∂2u∂y2
∂2u∂z2 ]
fy _ 1
ρ=∂ v∂ z
+w∂ v∂y
+v∂ v∂x
+u∂ v∂t
∂p∂y
+v [ +∂2v∂x2
+∂2v∂y2
∂2v∂z2 ]
fz _ 1
ρ=∂ w∂ z
+w∂ w∂y
+v∂ w∂x
+u∂ w∂t
∂p∂z
+v [ +∂2w∂x2
+∂2w∂y2
∂2w∂z2 ]
Bild 5.11b: Navier – Stokes Gleichungssystem zur Strömungsbeschreibung.
Bauwerksgestaltung 5
Bild 5.11c: Ausgeführtes Bauwerk
(24)
86
Der Lufteintrag kann zwar
nicht berechnet werden; der
Transport von eintretender Luft
durch die Strömung ist aber
durch die Geschwindigkeits-
verteilung im Volumen
abschätzbar.
Zusammenfassung
Sind Betriebsprobleme zu
erwarten, sollte jedes Mittel
genutzt werden, um diese zu
analysieren und somit nach-
folgend Kosten zu vermeiden.
Für die Bewertung von
Strömungen in Einlaufbau-
werken und Pumpensümpfen ist
die CFD-Simulation ein geeig-
netes Mittel. Ihr Nutzen liegt in
der Vermeidung von Betriebs-
problemen in der späteren
Wasser- oder Abwasseranlage.
Die logische Analyse der zu
betrachtenden Anlage ist die
Basis für die Effizienz von
Modelltest und CFD-Analyse.
Bei KSB gehört das Instrument
der CFD-Simulation seit Jahren
zu den Engineering-Standard-
werkzeugen. Bei bestimmten
Pumpstationen bietet sich auch
eine Kombination von CFD-
Simulation und Modellversuch
zur Optimierung bzw.
Lösungsfindung an.
Bauwerksgestaltung
Bild 5.11d: Simulation einer Pump-station mit mehreren Pumpen.
Bild 5.11e: Ausgeführtes Bauwerk, der vorher berechneten KRT Pumpstation.
5
Quellennachweis
[5.1] M. J. Prosser, The Hydraulic Design of Pump Sumps and Intakes, BHRA, July 1977
[5.2] W.H. Hager, Abwasserhydraulik: Theorie und Praxis, Springer Verlag, ISBN 3-540-55347-9, 1994
[5.3] I.E. Idelchik, Handbook of Hydraulic Resistance, 3rd Edition,
Research Institute for Gas Purification, Moscow 1994, ISBN 0-8493-9908-4
[5.4] W. Kröber, Entwicklung eines Abwasserpumpschachts mit optimierter Strömungsführung zur
Verhinderung von Schwimmschlammdecken und Sedimentationen, Diplomarbeit an der TU Berlin,
Mai1996
[5.5] Norma Kirchheim, Kanalablagerungen in der Mischkanalisation, DWA 2005
[5.6] Hydraulic Institute, American National Standard for Pump Intake Design, ANSI / HI 9.8-1998
Autoren
Kapitel 1 - Hr. Dipl.-Ing. Hahn, Ralf
Kapitel 2 - Hr. Dipl.-Ing. Pensler, Thomas
Kapitel 3 - Hr. Dipl.-Ing. Kurrich, Ralf
Kapitel 4 - Hr. Dipl.-Ing. Grothe, Günter ; Hr. Dipl.-Ing. Deutsch, Karl-Heinz
Kapitel 5 - Hr. Dipl.-Ing. Springer, Peer ; Hr. Dipl.-Ing. Kothe, Bernd
87
Bauwerksgestaltung 5
88
Diagramme
Grafiken
Bild 1: Beispiel einer Zulaufganglinie für mathematisches Berechnungsmodell
0
20
30
40
50
60
70
80
90
100
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
1,60
1,80
Zeit t in s
Beispiel Tagesganglinie
Zula
ufvo
lum
enst
rom
Qzu
in l/
s
Fakt
or Y
1
3600
7200
1080
014
400
1800
021
600
2520
028
800
3240
036
000
3960
043
200
4680
050
400
5400
057
600
6120
064
800
6840
072
000
7560
079
200
8280
086
400
Bild 1.4: Einfluss von NPSH vorh. auf die Drosselkurve der Pumpe (Quelle: KSB Kreiselpumpen-Lexikon).
Q1 Q2 Q
HNPSH
QH-Linie
HA
NPSHvorh (2)
NPSHvorh (1)
NPSHerf
A1
A2
B
89
Grafiken
Bild 1.9: Förderhöhenkennlinie und deren Verminderung um die inneren hydraulischen Verluste. Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
H
Q
Q-H Kennlinieverlustfreie KennlinieReibverlusteStoßverlusteQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfrei
Bild 1.10: Wirkungsgradkennlinie η =f ( Q ). Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
η
Q
H Q-H KennlinieQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfreiQeta Kennlinie
90
Bild 1.11: NPSH3%-Kennlinie, NPSH3% = f (Q). Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
Bild 1.12: Aufgenommene elektrische Leistung P2 = f (Q). Darstellung in Verhältnisgrößen, bezogen auf den Bestpunkt.
H p
Q
Q-H KennlinieQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfreiQ-P2 Kennlinie
H
Q
Q-H KennlinieQeta,opt
Heta,opt
Punkt Q stoßfreiQ-NPSH 3% Kennlinie
Grafiken
91
Bild 1.13: Anlagenkennlinie – Summe aus statischem und dynamischem Förderhöhenanteil.
H
Q
PumpenkennlinieAnlagenkennlinieHstatisch oder Hgeo
Hdynamisch
QAP
HAP
Arbeitspunkt der Pumpe
Bild 1.14: „Betriebsgrenzen Qmin und Qmax– Darstellung des zuläsigen Dauerbetriesbereiches der Kreiselpumpe (Qmin ca. 0,3 * Q eta,opt und Qmax ca. 1,4 * Q eta,opt)“
H
Q
Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
PumpenkennlinieAP
Qmax
zulässiger Dauerbetriebsbereich
Grafiken
92
Bild 1.15: Bevorzugter bzw. optimaler Arbeitsbereich beim Abwassertransport.
H
Q
Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
PumpenkennlinieAP
QmaxoptimalerArbeitsbereich
zulässiger Dauerbetriebsbereich
Bild 1.16: Veränderung des Arbeitspunktes der Pumpe bei starrer Drehzahl und Variation der statischen Förderhöhe zwischen saugseitigem Ein- und Ausschaltwasserpegel.
H
Q
AP(ein)
Anlagenkennliniebei Ausschaltpegel
Hgeo,max
Qmin
Qηopt
PumpenkennlinieHgeo,min
AP(aus)
Anlagenkennliniebei Einschaltpegel
Grafiken
93
Bild 1.17: Veränderung des Arbeitspunktes der Pumpe bei Veränderung der Druckverluste in der Förderleitung wie z.B. Änderung der Rohrleitungsnennweite, Änderung des Förderweges bzw. der -länge oder Ablagerungen und Verkrustungen in der Rohrleitung.
H
Q
AP1
Anlagenkennlinie 1
Hgeo
Qmin
Qηopt
Pumpenkennlinie
AP2
AP3
Drosselkurve 2
Drosselkurve 3
Bild 1.18: Trimmen oder Anpassen des Laufraddurchmessers auf den gewünschten Arbeitspunkt der Pumpe.
H
Q
D2max
AP Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
Trimmdurchmesser D2T
D2min
Grafiken
94
Bild 1.19: Veränderung des Arbeitspunktes einer Kreiselpumpe bei Variation der Drehzahl.
H
Q
n1
AP1
Anlagenkennlinie
Pumpenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
AP2
AP3
n2n3
Bild 1.20: Parallelbetrieb von zwei identischen Kreiselpumpen. Die Einzelstrangverluste (Druckverluste bis zur Einbindung in die Sammelleitung) sind in der reduzierten Pumpenkennlinie berücksichtigt.
H
Q
Agg1 oder 2
Agg1 & Agg2reduzierte Kurven
AP
AnlagenkennlinieSammelleitung
FörderhöhenverlusteEinzelleitungen Agg1 bzw. Agg2
Hgeo
Qmin
Qηopt
um Einzelleitungsverlustereduzierte Pumpenkennlinie
Grafiken
95
Bild 1.21: Parallelbetrieb von zwei unterschiedlichen Kreiselpumpen. Die Einzelstrangverluste (Druckverluste bis zur Einbindung in die Sammelleitung) sind in der reduzierten Pumpenkennlinie berücksichtigt.
H
Q
Agg2Agg1 Agg1 & Agg2
reduzierte Kurven
APAnlagenkennlinieSammelleitung
FörderhöhenverlusteEinzelleitungen Agg1 bzw. Agg2
Hgeo
Qmin
Qηopt
Bild 1.22: Reihenschaltung von zwei identischen Kreiselpumpen.
H
Q
Agg1 & Agg2
AP
Anlagenkennlinie
Hgeo
Qmin
Qηopt
Agg1 bzw. Agg2
um Einzelleitungsverlustereduzierte Pumpenkennlinie
Grafiken
96
Regenwetterpumpe 1+1
Q/Qopt = 0,8
Q ηopt
Q/Qpot = 1,2
n1
n2
n3
Tagespumpen 2+1
Nachtpumpen 1+1
Q
H
Bild 1.23: Pumpenstaffelung in Regenwetter-, Tages- und Nachtpumpen zum Abdecken unterschiedlicher Förderwege bei unterschiedlichen Wasserständen und Tagesereignissen.
Grafiken
97
1 1,2
10
100
1000
10000
10l / l Bemessung
2h
Ausl
ösez
eit i
n Se
kund
en
Bild 3.5: Auslösekennlinie für thermisch verzögerte Überstromauslöser der Klasse 10 nach EN 60947-6-2
Kapitel 4.1.1.1a: Kostenstruktur für Bau und Betrieb einer Rohrleitung
Kost
en
Durchmesserder Rohrleitung
Investitionskostender Rohrleitung
Energiekosten
Gesamtkostenkosten
Grafiken
98
Kapitel 4.1.1.1b: Mindestströmungsgeschwindigkeit
0
10
20
30
40
50
Stein Kunststo� Mullbinde Papiertuch Kies Sand
Keramik 1
Keramik 2
Epoxidharz - Anthracenöl
Epoxidharz, ausgehärtet
Polyurethan
α in Grad
Bild 5.4 b: Abgleitwinkel verschiedener Abwasserbestanteile bei entsprechender Beschichtung (ohne Strömungseinfluss).
0
1
2
100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
horizontal
vertikal
2,4
1,4
Strö
mun
gsge
schw
indi
gkei
t
m/s
DN (mm)
Grafiken
99
Bild 5.5a: Geometrische Ausbildung der Boden- und Trennsplitter.
DN3=500DIN EN 1092-2
DN1
t3
30°1,2x
t3
1,5xDN1
0,5x
t3
1xDN1
45°
45°C cp
60°..90°
C cp/2
45°
DN3=500DIN EN 1092-2
DN1
t3
30°1,2x
t3
1,5xDN1
0,5x
t3
1xDN1
45°
45°
C cp
60°..90°
C cp/2
45°
Grafiken
100
Bild 5.5b: Draufsicht - Trennsplitter zwischen zwei Pumpen.
bis an die Berme gezogen
Grafiken
101
Bild 5.6a: Mindestabmessungen für den Pumpensumpf
Grafiken
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Abmessung in mm
1800
2000
Volu
men
stro
m Q
[l/s
]
500,
010
00,0
015
00,0
2000
,00
2500
,030
00,0
0,0
C b C 0 C cw
102
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
Volu
men
stro
m Q
[l/s
]
500,
010
00,0
015
00,0
2000
,00
2500
,030
00,0
0,0
Abmessung [mm]
C w C cp
5.6b: Mindestabmessungen für den Pumpensumpf
Grafiken
103
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
Volu
men
stro
m Q
[l/s
]
Abmessung [mm]
500,
010
00,0
015
00,0
2000
,00
2500
,030
00,0
0,0
9000
1000
0
A
Bild 5.6c: Mindestabmessungen für den Pumpensumpf
Grafiken
104
Bild 5.6.1a: Beispiel KRT (nass aufgestellt) mit direkter Anströmung und Höhendifferenz zwischen Rohrsohle und Pumpensumpf.
1.5xC o
C w
A
C c
wC
cp
A
A
2x in
let p
ipe
diam
eter
C o
C o
6xC o
>DN2+150C o
C b
45°
>5x Ø
0,75
x in
let p
ipe
dia
C w
1.5xC o
C w
A
C c
wC
cp
A
A
2x in
let p
ipe
diam
eter
C o
C o
6xC o
>DN2+150C o
C b
45°
>5x Ø
0,75
x in
let p
ipe
dia
C w
Grafiken
105
Bild 5.6.1b: Beispiel KRT (nass aufgestellt) mit Anströmung längs zur Pumpenaufstellung und Differenz zwischen Rohrsohle und Pumpensumpf.
C c
wC
cp
A
A
A
h= 0,06 inlet pipe dia
h= 0,18 inlet pipe dia
2 C
o
C o
>5x
Ø
C w (1.25 inlet pipe dia)
C o
6xC o
>DN2+150
C b
45°
>0,7
5 in
let p
ipe
dia
C w (>1.25 inlet pipe dia)
C c
wC
cp
A
A
A
h= 0,06 inlet pipe dia
h= 0,18 inlet pipe dia
2 C
o
C o
>5x
Ø
C w (1.25 inlet pipe dia)
C o
6xC o
>DN2+150
C b
45°
>0,7
5 in
let p
ipe
dia
C w (>1.25 inlet pipe dia)
Grafiken
106
Bild 5.6.1 c: Beispiel KRT (nass aufgestellt) mit Anströmung längs zur Pumpenaufstellung, ohne Differenz zwischen Rohrsohle und Pumpensumpf.
C cw
C cp
A
A
>A/2
>5x
Ø
2x C
o
C w (1.25 inlet pipe dia)
C o
6xC o
>DN2+150
45°
C w (>1.25 inlet pipe dia)
C o
C cw
C cp
A
A
>A/2
>5x
Ø
2x C
o
C w (1.25 inlet pipe dia)
C o
6xC o
>DN2+150
45°
C w (>1.25 inlet pipe dia)
C o
Grafiken
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11
Tech
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un
gen
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