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Informationen des Fördervereins der Anton Bruckner Privatuniversität Nr. 11 24. Oktober 2017 intensivierte Zusammenarbeit mit dem Bruckner Orchester unter dem neuen Chefdirigenten Markus Poschner. In gemein- samer Vorbereitung befindet sich etwa ein an den österrei- chischen Musikuniversitäten ausgeschriebener Komposions- webewerb. Ausgewählte Arbeiten werden in öffentlichen Proben mit dem Bruckner Orchester unter der Leitung von Markus Poschner im Großen Saal der Anton Bruckner Privat- universität erarbeitet. Schließlich entwickelt sich die Bruckneruniversität auch auf der Ebene der Forschung gut weiter. Projekte, Symposien und Publikaonen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Lehrenden und auch die Studierenden zunehmend den Forschungsauſtrag der Universität wahrnehmen. In einem nächsten Entwicklungsschri bereiten wir die Einführung ei- nes Promoonsstudiums vor, wobei wir zwei unterschiedliche Profilierungen vorsehen werden: einerseits ein wissenschaſt- liches und alternav dazu ein künstlerisch-wissenschaſtliches Promoonsstudium. Auf diese Weise hoffen wir, auch Künst- lerinnen und Künstler mit ausgeprägten theoreschen Inte- ressen dazu zu animieren, spezielle Themengebiete sowohl künstlerisch wie auch wissenschaſtlich zu bearbeiten. Die Bruckneruniversität will auf diese Weise zum internaonal immer wichger werdenden Bereich der „arsc research“ beitragen und sich auf diesem Feld einen Namen erarbeiten. Sie sehen, wir haben viel vor für die nächsten Jahre! Als Rek- torin freue ich mich, wenn ich Ihnen an dieser Stelle immer wieder von unseren Vorhaben berichten kann, aber noch mehr freue ich mich, wenn Sie uns bei Veranstaltungen in un- serer noch immer „neuen“ Bruckneruniversität besuchen. Seien Sie herzlich willkommen! Mit 1. September begann meine zweite Amtsperiode als Rek- torin der Bruckneruniversität. Für fünf weitere Jahre will ich gemeinsam mit dem Präsidiumsteam die Weiterentwicklung der Universität unterstützen und vorantreiben. Im Team neu dabei ist der Tubist Wilfried Brandstöer als Studiendekan für künstlerische Studien, Thomas Kerbl hat die Rolle als Vi- zerektor übernommen, für Konnuität im Team sorgen Bri- gie Mössenböck als Universitätsdirektorin und Constanze Wimmer als Studiendekanin für künstlerisch-pädagogische Studien. Die Bruckneruniversität fühlt sich als Landesuniversität in dreifacher Hinsicht einem öffentlichen Auſtrag verpflichtet: als Bildungseinrichtung zuständig für die professionelle Aus- bildung von Künstlerinnen und Künstlern, als Veranstaltungs- organisaon mitverantwortlich für das kulturelle Leben in Linz und OÖ, und als Forschungseinrichtung prädesniert für die Weiterentwicklung und Erschließung der Künste. Auf allen drei Ebenen wollen wir in den kommenden fünf Jahren die Posion, die wir uns in den vergangenen Jahren im naonalen und internaonalen Webewerb erarbeitet haben, stabilisie- ren und weiter ausbauen. Unsere Kernaufgabe liegt naturgemäß auf der Ebene der Stu- dienangebote – die Bruckneruniversität ist primär eine Bil- dungsinstuon. In Vorbereitung auf die wieder anstehende Re-Akkredierung haben wir mit der Überarbeitung der Stu- dienpläne begonnen. Ziel ist es, diese noch besser an die An- forderungen des Berufsfeldes anzupassen. Für professionelle Künstler/innen heutzutage genügt es eben nicht mehr, ein Instrument perfekt zu beherrschen. Um im professionellen Webewerb zu bestehen, müssen Künstler/innen auch über Fähigkeiten im Management verfügen, sie brauchen konzep- onelle Ideen für die Gestaltung von Konzertprogrammen und müssen selbstverständlich auch pädagogisch wirksam werden können. Auf all das haben die Studienpläne Rücksicht zu neh- men. Dazu kommt die Entwicklung neuer Studienangebote, wie zu- letzt die Einführung eines Lehrgangs für Urban Dance Styles und für Theaterpädagogik. Mit diesem Studienjahr beginnt neu ein Lehrgang für Liedgestaltung am Klavier. Die neuen Studiengänge stellen Verefungs- und Profilierungsmöglich- keiten für unsere Studierenden dar, sie sollen sie darin unter- stützen, im Berufsfeld zu bestehen. Auch der Veranstaltungsbereich bekommt neue Impulse. Ge- plant ist die Entwicklung neuer Veranstaltungs- und Konzert- formate. In dieser Hinsicht freuen wir uns besonders über die PODIUM Impulse setzen und Hochschulbildung neu denken Für Rektorin Ursula Brandstäer hat die zweite Amtsperiode begonnen! Univ.Prof. Dr. Ursula Brandstäer, Rektorin der Bruckneruni

PODIUM - Bruckneruni...können. Auf all das haben die Studienpläne Rücksicht zu neh-men. Dazu kommt die Entwicklung neuer Studienangebote, wie zu-letzt die Einführung eines Lehrgangs

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Page 1: PODIUM - Bruckneruni...können. Auf all das haben die Studienpläne Rücksicht zu neh-men. Dazu kommt die Entwicklung neuer Studienangebote, wie zu-letzt die Einführung eines Lehrgangs

Informationen des Fördervereins der Anton Bruckner Privatuniversität Nr. 11 24. Oktober 2017

intensivierte Zusammenarbeit mit dem Bruckner Orchester unter dem neuen Chefdirigenten Markus Poschner. In gemein-samer Vorbereitung befindet sich etwa ein an den österrei-chischen Musikuniversitäten ausgeschriebener Kompositions-wettbewerb. Ausgewählte Arbeiten werden in öffentlichen Proben mit dem Bruckner Orchester unter der Leitung von Markus Poschner im Großen Saal der Anton Bruckner Privat-universität erarbeitet.

Schließlich entwickelt sich die Bruckneruniversität auch auf der Ebene der Forschung gut weiter. Projekte, Symposien und Publikationen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Lehrenden und auch die Studierenden zunehmend den Forschungsauftrag der Universität wahrnehmen. In einem nächsten Entwicklungsschritt bereiten wir die Einführung ei-nes Promotionsstudiums vor, wobei wir zwei unterschiedliche Profilierungen vorsehen werden: einerseits ein wissenschaft-liches und alternativ dazu ein künstlerisch-wissenschaftliches Promotionsstudium. Auf diese Weise hoffen wir, auch Künst-lerinnen und Künstler mit ausgeprägten theoretischen Inte-ressen dazu zu animieren, spezielle Themengebiete sowohl künstlerisch wie auch wissenschaftlich zu bearbeiten. Die Bruckneruniversität will auf diese Weise zum international immer wichtiger werdenden Bereich der „artistic research“ beitragen und sich auf diesem Feld einen Namen erarbeiten.Sie sehen, wir haben viel vor für die nächsten Jahre! Als Rek-torin freue ich mich, wenn ich Ihnen an dieser Stelle immer wieder von unseren Vorhaben berichten kann, aber noch mehr freue ich mich, wenn Sie uns bei Veranstaltungen in un-serer noch immer „neuen“ Bruckneruniversität besuchen.

Seien Sie herzlich willkommen!

Mit 1. September begann meine zweite Amtsperiode als Rek-torin der Bruckneruniversität. Für fünf weitere Jahre will ich gemeinsam mit dem Präsidiumsteam die Weiterentwicklung der Universität unterstützen und vorantreiben. Im Team neu dabei ist der Tubist Wilfried Brandstötter als Studiendekan für künstlerische Studien, Thomas Kerbl hat die Rolle als Vi-zerektor übernommen, für Kontinuität im Team sorgen Bri-gitte Mössenböck als Universitätsdirektorin und Constanze Wimmer als Studiendekanin für künstlerisch-pädagogische Studien.Die Bruckneruniversität fühlt sich als Landesuniversität in dreifacher Hinsicht einem öffentlichen Auftrag verpflichtet: als Bildungseinrichtung zuständig für die professionelle Aus-bildung von Künstlerinnen und Künstlern, als Veranstaltungs-organisation mitverantwortlich für das kulturelle Leben in Linz und OÖ, und als Forschungseinrichtung prädestiniert für die Weiterentwicklung und Erschließung der Künste. Auf allen drei Ebenen wollen wir in den kommenden fünf Jahren die Position, die wir uns in den vergangenen Jahren im nationalen und internationalen Wettbewerb erarbeitet haben, stabilisie-ren und weiter ausbauen.Unsere Kernaufgabe liegt naturgemäß auf der Ebene der Stu-dienangebote – die Bruckneruniversität ist primär eine Bil-dungsinstitution. In Vorbereitung auf die wieder anstehende Re-Akkreditierung haben wir mit der Überarbeitung der Stu-dienpläne begonnen. Ziel ist es, diese noch besser an die An-forderungen des Berufsfeldes anzupassen. Für professionelle Künstler/innen heutzutage genügt es eben nicht mehr, ein Instrument perfekt zu beherrschen. Um im professionellen Wettbewerb zu bestehen, müssen Künstler/innen auch über Fähigkeiten im Management verfügen, sie brauchen konzepti-onelle Ideen für die Gestaltung von Konzertprogrammen und müssen selbstverständlich auch pädagogisch wirksam werden können. Auf all das haben die Studienpläne Rücksicht zu neh-men.Dazu kommt die Entwicklung neuer Studienangebote, wie zu-letzt die Einführung eines Lehrgangs für Urban Dance Styles und für Theaterpädagogik. Mit diesem Studienjahr beginnt neu ein Lehrgang für Liedgestaltung am Klavier. Die neuen Studiengänge stellen Vertiefungs- und Profilierungsmöglich-keiten für unsere Studierenden dar, sie sollen sie darin unter-stützen, im Berufsfeld zu bestehen.Auch der Veranstaltungsbereich bekommt neue Impulse. Ge-plant ist die Entwicklung neuer Veranstaltungs- und Konzert-formate. In dieser Hinsicht freuen wir uns besonders über die

PODIUMImpulse setzen und Hochschulbildung neu denkenFür Rektorin Ursula Brandstätter hat die zweite Amtsperiode begonnen!

Univ.Prof. Dr. Ursula Brandstätter, Rektorin der Bruckneruni

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2 PODIUM Nr. 11

Bachelorstudium SchauspielIm Zentrum des Bachelorstudiums Schauspiel stehen das Erlernen dar-stellerischer, körperlicher und sprachlicher Grundkompetenzen, die An-eignung technischer Mittel für die szenische Gestaltung, praktische Erfah-rungen mit verschiedenen Theaterkonzeptionen und Spielweisen sowie die Weiterentwicklung der individuellen künstlerischen Fähigkeiten.

Dauer: 8 Semester / 240 ECTS Abschluss: Bachelor of Arts (BA)

Anmeldefrist: spätestens 2 Wochen vor der jeweiligen 1. RundeAufnahmeprüfungen: Ende Februar, Mitte Juni, Mitte September 2018Kosten: € 300 / Semester + ÖH-Beitrag

Reibung und die verschiedenen „Kreativitäten“ entsteht so ein Gesamtkunstwerk. Im Film zum Beispiel wird sehr re-gielastig gearbeitet, am Theater hingegen ist das anders.

Es gibt die Möglichkeit, die Kre-ativität unterschiedlicher Köp-fe einfließen zu lassen. Das ist ein sehr schöpferischer Prozess, zwar ein sehr schwieriger und langer, aber auch ein sehr dank-barer“, so Steffen Jäger in einem Interview mit dem Radiosender Ö1 anlässlich der „Ö1-Talente-börse“, in deren Rahmen er die szenische Lesung „Heldenplatz-Skandal“ auf der Probebühne des Theaters in der Josefstadt realisieren konnte (2010).Dieses miteinander Schöpfen, dieses sich voneinander Inspi-rieren-Lassen ist auch Credo in Steffen Jägers Unterrichtsarbeit: „Für mich ist die spielerische Freude am Ausprobieren und eine aufrichtige, lebendige sze-nische Entwicklung mit den Part-ner/innen bedeutend. So kön-nen individuelle Phantasien ein kreatives Arbeitsklima schaffen und das Ensemble bereichern.“Nach seiner Abschlussarbeit 2009 inszenierte er zahlreiche

Stücke u. a. am Landestheater Niederösterreich, Theater an der Josefstadt, ISA Reichenau, Theater an der Gumpen-dorferstraße Wien, Theater Der Keller in Köln, Landesthea-ter Vorarlberg, Konzerthaus Wien sowie Projektarbeiten in der freien Szene. Für Steffen Jäger ist das Theater mehr als eine Bühne. Es ist diskursiver und narrativer Ort zugleich. Ein Ort, in dem das Ensemble und Theatermitarbeiter/in-nen das Publikum auf Augenhöhe trifft: „Ich möchte Räu-me öffnen, in denen sich Schauspieler, Texte und Publikum ehrlich und unvoreingenommen begegnen können, wo sie sich im Vertrauen streiten können, wo sich alle Elemente des Theaters verbinden und unsere Phantasie anregen können. Meine Leidenschaft für das Theater an junge Men-schen weiter zu geben liegt mir ebenso am Herzen wie die interdisziplinäre Arbeit im Team der Kolleg/innen.“

„Es besser machen“, das ist der Anspruch, den sich der in der ehemaligen DDR in Görlitz geborene neu berufene Pro-fessor für Rollengestaltung schon in jungen Jahren gestellt hat. Und diese jungen Jahre sind gar keine so lange Vergangen-heit, ist doch Steffen Jäger gera-de einmal 34 Jahre alt und hat in seinen 22 Jahren Theaterkarriere viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln können.Schon mit zwölf wurde sein Ta-lent erkannt und zwar in der Schule, wo er nicht nur im Chor gesungen hat, sondern auch bei der Theatergruppe mitwirkte und sich an den Aufführungen von Sketches beteiligte. Er und ein Mitspieler wurden darauf-hin eingeladen, am Schauspiel-haus mitzuwirken. Ein früher und nachhaltiger Eintritt in die Zauberwelt des Theaters. Ein Zeichen, wie wichtig kulturelle Bildung und scheinbar so un-wichtige Freifächer wie Bühnen-spiel für die Entwicklung junger Menschen sein können!Dennoch waren es zunächst die Natur- und Geisteswissenschaf-ten, die sein Interesse weckten, und so studierte Steffen Jäger Mathematik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Doch der Drang zum Thea-ter und die Begeisterung, Stücke selbst zu inszenieren – die erste Regie übernahm Jäger bereits mit 18 Jahren – führten ihn nach Wien ans Max Reinhardt Seminar, wo er von 2005 bis 2009 studierte und seinen Magister mit Auszeichnung absolvierte. Neben vielen beeindruckenden Theatererfahrungen gab es auch enttäuschende Probenerlebnisse, was in Jäger das Verlangen zum Experiment auslöste: Er selbst wollte es besser machen und Wien bot sich dafür als ideales Pflaster. Durch die enge Verknüpfung der Studien am Reinhard Se-minar erhielt er als Regiestudent auch eine Schauspielaus-bildung. Von dieser profitiert Steffen Jäger als Gastspre-cher, in seiner Rolle als Dozent am Reinhardt Seminar und nun als Professor für Rollengestaltung an der Anton Bruck-ner Privatuniversität.Was ihn ebenfalls an der Ausbildung in Wien faszinierte, ist der Umstand, dass ein Student nicht bloß einen Lehrer hat, sondern Impulse von verschiedensten Seiten bekommt, was einer Entwicklung zu einer individuellen, weltoffenen Künstlerpersönlichkeit mehr dienlich ist, als bloß im Fahr-wasser eines einzelnen Denkens zu stehen.„Das Theater ist für mich vor allem deshalb interessant, weil es eine Kunstform ist, bei der Persönlichkeiten aus den verschiedenen Einzelkünsten aufeinander treffen. Über die

Inspirieren, experimentieren, weitermachenSteffen Jägers Weg zum Theater und zum Professor für Rollengestaltung

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PODIUM Nr. 11 3

Beitrittserklärung UNIsono FÖRDERVEREIN □ Ja, ich werde ordentliches Mitglied des UNIsono-Fördervereins (25,- Euro/Jahr)

□ Ja, ich werde förderndes Mitglied des UNIsono-Fördervereins (70,- Euro/Jahr) □ Bitte übersenden Sie mir jährlich einen Erlagschein

(Titel) | Name | Vorname

(Land) | Postleitzahl | Ort | Straße | Nr.

Telefon | Mobil e-Mail

Datum | Unterschrift

Ihre Daten dienen ausschließlich der internen Verwendung und werden nicht an Dritte weitergegeben. Danke für Ihr Interesse an UNIsono!

Anton Bruckner PrivatuniversitätDirektion Hagenstraße 57, 4040 Linz

T +43 | 732 | 701000-253F +43 | 732 | 701000-299E [email protected]

Bitte übermitteln Sie dieses Formular an unten stehende Adresse:

Die Masterarbeit von Veronika Traxler überzeugt in mehrfacher Hinsicht: Nicht nur ist das besprochene Material – Violinschulen im angegebenen Zeitraum, mit zum Teil wenig bekannten und erforschten Werken aus Italien, Frankreich, Deutschland und Ös-terreich – äußerst umfassend, es ist überdies auch die Fragestel-lung der Arbeit klar und differenziert. Die Autorin betrachtet die Violinschulen der Zeit unter dem Aspekt der vom Schüler gefor-derten Virtuosität und hinterfragt, ob wirklich – wie oft behaup-tet – das Violinspiel von Leopold Mozart bis Paganini und den großen glanzvollen Auftritten der Solisten im frühen 19. Jahr-hundert virtuoser geworden sei, ob wirklich neue technische

Violine von Mozart bis BaillotDer UNIsono-Preis für die beste Masterarbeit wurde an Veronika Traxler verliehen

Raffinessen und Klänge erfunden wurden und, wenn ja, welche. Gemeinhin wird von einer gesteigerten Virtuosität in diesem Zeitraum ausgegangen und auch viele Zeitgenossen attestieren den großen Virtuosen eine neue Dimension an technischer Vir-tuosität. Veronika Traxler aber stellt diesen Eindruck in Frage, indem sie zunächst den Begriff des „Virtuosen“ historisch-kri-tisch analysiert: wann kam er auf, was hat er im Laufe der Ge-schichte bedeutet. Sodann werden die zahlreichen Lehrwerke vorgestellt, ihre Autoren und ihr pädagogikgeschichtlicher Kon-text. Im Hauptteil der Arbeit beschreibt die Autorin detailliert Bogentechnik, Lagenspiel, Doppelgriffe, Akkordtechnik, Flageo-letspiel und dergleichen in den verschiedenen Schulen von Mo-zart bis Baillot. Sie verliert dabei ihre Fragestellung nicht aus den Augen: inwie-weit sich die Violintechnik verändert bzw. weiterentwickelt hat, mit besonderem Augenmerk auf die virtuosen technischen An-forderungen. Der Autorin ist überdies der ‚Status‘ ihres Mate-rials bewusst: Violinschulen, also pädagogische Lehrwerke, die zwar in Relation zur Stilistik der damals komponierten Musik stehen, aber dennoch ein eigenes (diskursives) Genre bilden, mit einer möglicherweise ganz eigenen Dynamik und Entwick-lung.„Mit der Prämierung der besten Masterarbeit leistet der För-derverein UNIsono einen wichtigen Beitrag für den Ausbau von Wissenschaft und Forschung an der ABPU“, erklärt UNIsono-Vorstand Othmar Nagl (rechts im Bild).

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4 PODIUM Nr. 11

Zurück zu den Wurzeln einer tausendjährigen Tradition

Impressum: Herausgeber: UNIsono. Freunde der Anton Bruckner Privatuniversität 4040 Linz, Hagenstraße 57https://www.bruckneruni.at/universitaet/foerderverein-unisonoKontakt: +43 732 701000 253Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Othmar Nagl, VereinsobmannGestaltung: Dr. Michael Wruss Fotos: Ursula Brandstätter © Reinhard Winkler; Steffen Jäger © Severin Koller; UNIsono Förderpreis (Veronika Traxler, Othmar Nagl) © Land OÖ Kauder; Markus Stumpner © privat.

Alumni Netzwerk: Duo Konzert für Flöte und Harfe07.11.2017 I 19:30 Uhr I ABPU, Kleiner SaalJohanna Dömötör, Flöte I Christoph Bielefeld, Harfe

Lange Nacht der Bühnen an der Bruckneruniversität11.11.2017 I ab 15:00 Uhr Vier Institute präsentieren sich auf den Bühnen der Universität: Von der Elementaren Musikpädagogik mit einem Programm für Kinder über Choreographien des Institute of Dance Arts bis zu szenischen Operncollagen des Instituts für Gesang und Musiktheater sowie Darbietungen Schauspielstudierender erwartet Besucher/innen ein abwechslungsreiches Programm.Während der Langen Nacht der Bühnen finden laufend Führungen durch die Universität statt.

Georg Friedrich Händel: „Feuerwerksmusik“ 14.11.2017 I 19:30 Uhr I ABPU, FoyerEine Kooperation der Institute für Alte Musik und Historische Auf-führungspraxis der Bruckneruniversität, der Musik und Kunst Pri-vatuniversität Wien, der Universität Mozarteum Salzburg und der Kunstuniversität Graz.

Forum Kammermusik: Böhmisch-Mährische Nachbarn 21.11.2017 I 19:30 Uhr I ABPU, Großer SaalStudierende und Lehrende der BruckneruniversitätKoordination: Peter Tavernaro und Till Alexander Körber

Das Leben der Fanny Hensel Mendelssohn in Texten und Musik - Ein Porträtkonzert.23.11.2017 I 19:30 Uhr I ABPU, Kleiner SaalStudierende der Institute für Gesang und Musiktheater, Tastenin-strumente, Streichinstrumente und Schauspiel.Künstlerisches Gesamtkonzept: Eva Hartl

Festival: Leicht über Linz – Freie Sicht auf neue Klänge03.12. - 07.12.2017 In Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik Oberösterreich veranstaltet die ABPU das Festival „Leicht über Linz“ mit dem Fokus auf der Musik der Gegenwart.

Musik zur Weihnacht: Werke von Mozart, Telemann und traditionelle mehrstimmige Weihnachtslieder 08.12.2017 I 16:00 Uhr I Stiftskirche Waldhausen 11.12.2017 I 19:30 Uhr I ABPU, Großer Saal14.12.2017 I 19:30 Uhr I Bruckmühle PregartenLeitung: Markus Stumpner / Thomas Kerbl

Tanzperformance Luftlinie #18 – Neue Routen 15.12.2017 I 19:30 Uhr I ABPU Großer Saal16.12.2017 I 19:00 Einführung Rose Breuss I Kleiner Saal 19:30 Uhr I ABPU Großer SaalRepertoireabend des Tanz-Instituts mit Choreographien u. a. von Deborah Smith-Wicke, Bruno Genty und Regina von Berkel

Premiere: Wille zur Wahrheit. Bestandsaufnahme von mir12.01.2018 - 20:00 Uhr I Landestheater - Studiobühne Eine Produktion des Lan destheaters Linz nach dem Roman von Tho-mas Bernhard mit Studierenden des Schauspielstudios (ÖEA)

In Memoriam: Zum 50. Todestag von Carl Steiner15.01.2018 I 19:30 Uhr I ABPU, Kleiner SaalKaterina Beranova, Reinhold Puri-Jobi, Thomas KerblNeben historischen Tondokumenten und einem Gespräch mit Dr. Dorothea Steiner und DI Carl-F. Steiner werden Kompositionen Carl Steiners zur Aufführung gebracht.

Internationale Tage der Alten Musik 24.01. – 27.01.2018 I ABPU Diesmal stehen die Internationalen Tage der Alten Musik im Zeichen François Couperins, dessen Geburtstag sich zum 350. Mal jährt. 24.01. Dozentenkonzert I 27.01. Abschlusskonzert I beide 19:30 Uhr.

Gehört besucht! Veranstaltungstipps aus dem Programm der Anton Bruckner Privatuniversität

Bereits 1071 – im Gründungsjahr des Stifts St. Florian – ist eine Schola cantorum nachgewiesen, die sich auch aus Knabenstim-men zusammensetzte. Heute, nach beinahe 950 Jahren, zählen die St. Florianer Sängerknaben nicht nur zu den ältesten Institutionen ihrer Art weltweit, sondern auch künstlerisch zu den besten. Zahlreiche bedeutende Musiker sind seit der Gründung des Chores aus ihm hervorgegan-gen, der berühmteste unter ihnen ist wohl Anton Bruckner. Das zu bewahren ist eines der Erfolgsgeheimnisse des künstlerischen Leiters Franz Farnberger, dem nun sein Schü-ler Markus Stumpner nachfolgen wird. Markus Stumpner wurde 1991 in Alberndorf in der Riedmark geboren. Von 2000 bis 2006 war er Mitglied bei den St. Florianer Sänger-knaben, wo er als Sopransolist zahlreiche Auftritte absolvierte, so als einer der 3 Kna-ben in der Zauberflöte oder als Milo in Benja-min Brittens The Turn of the Screw. 2010 maturierte er am Musikgymnasium Linz

(Adalbert Stifter Gymnasium) und schloss seine Bachelorstudien in Gesang (Kurt Azesberger) und Chorleitung (Georg Leopold) an der Anton Bruckner Privatuniversität mit Auszeichnung ab.

Seit Herbst 2017 arbeitet er als Assistent von Franz Farnberger bei den St. Florianer Sän-gerknaben, die er schon seit 2013 stimmbild-nerisch betreut. „Die Fußstapfen, in die ich trete, sind groß – es ist eine riesige Aufgabe, für die man Überzeugungskraft braucht, denn nur so kann man die Buben auch begeistern. Diesen Chor zu leiten ist kein normaler Beruf, man ist irgendwie rund um die Uhr da.“An der Tradition wird sich nicht viel ändern, weil man mit dem Programm, das zwischen den liturgischen Aufgaben und der Begeiste-rung der Buben fürs Musiktheater pendelt, sehr erfolgreich war. Auch am einzigartigen Klang des Knabenchores, den weltweit nur mehr wenige Institutionen pflegen, wird nicht gerüttelt, ist er doch international bei Festi-vals und in Opernhäusern höchst gefragt.