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220 Bericht: Spezielle analytische Methoden Eine neue M~glichkeit zur Bestimmung yon Chrom in Rubinkristallen besehreibt S. S. SI~GH [1], wobei die abschlieSende Analyse polarographisch start spektro- photometriseh durehgefiihr~ wird, w~hrend die Methode als solche unver~ndert bleibt: die Rubinprobe wird zu Chrom~t aufgeschIossen, und dieses wird polaro- graphisch bestimmt. -- Arbeitsweise. Da sieh Rubine nicht ohne weiteres rein zerkleinern lassen, erhitzt man kleine Stiiekehen zur Rotglut und ]~$t sie in Wasser fallen. Es entsteht ein grobes Pulver, das naeh Waschen und Troeknen pu]verisiert wird. Eine rein gepulverte Rubinprobe (30--50 mg) wird in einem 25 ml Platintiegel mit 400 mg Natriumearbonat-~Natriumtetraborat (2:1) gemischt; der bedeekte Tiegel wird 15 mill lang in einem Muffelofen auf 1000~ erhitzt, dann abgekfiMt und in ein 250 ml-Beeherglas gebracht, wo 50 ml 0,4 N Schwefels~ure zugesetzt werden. Nun wird erhitzt, bis die Schmelze gel5st ist, die LSsung zur Trockne eingedampft, in 20 ml koehendem dest. Wasser wieder gel5st und in einen 50 ml-MeBkolben gebraeht, wo 25 ml 1 N l~atronlauge zugegeben und zur Marke aufgefiillt wird. Jeweils 2 ml dieser ProbelSsung wurden polarographiert. Es wurde bei 25 ~C in 0,5 N Natronlauge gegen Bodenquecksilber gearbeitet. Das Halbwellenpotential liegt bei -- 0,76 V und der Diffusionsstrom wurde bei -- 0,85 V gemessen. Auf Grund vergleichender Ana- lysen konnte bewiesen werden, dal~ diese Methode mindestens ebenso genau wie die spektrophotometrische ist. Ein Nachteil ist die groBe Probenmenge (30--50 mg, w~hrend ffr die chemisehe Methode 2--10 mg ausreichen). 1. Anal. Chem. 38, 1933--1934 (1966). Chem. Div. Defenee Sei. Lab., Metealfe, House, Delhi-6 (Indien). 1K. MIC~YbMA~ Zur Bestimmung won Stickstoff in Urannitriden verwendet Y. TAKAHASHI [1] die Methoden naeh DuMAs und Kz~L])~rL. Verwendet wird ein Halbmikroapparat naeh DVI~AS mit 8 ml Volumen. Die Iqitridzersetzung erfolgt zwischen 600--900~ mit und ohne Oxydationsmittel. Gut reproduzierbare Ergebnisse werden bei der Ver- wendung von Kupferoxid und Silberpermanganat erhalten. -- Bei der Kjeldahl- Methode eignet sich zur Zersetzung ein Gemisch aus Sehwefelsaure mit Selen, welches als H2SeO4, SeOCI 2 oder SeO 2 eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse der Analyse yon U2Na stimmen bei beiden Methoden gut iiberein. Bei der Analyse yon UN liegen die Werte tier Kjeldahl-Methode 50/0 niedriger als naeh der Dumas-l~e~hode. ]. Japan Analyst 14, 939--945 (1965) [Jap~nisch]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Cera- mics Lab., Inst. Physic. Chem. Res., Bunkyo-ku, Tokyo (Japan). K. HE~m~G ~3ber die bei der Bestimmung yon 0~, H~ und N~ in Uranearbid erhaltenen Resultate berichtet M. P~Ez GARC~A [1] in einer kurzen Mitteilung. Die angewand- te Methode beruhte auf dem Verfahren der Vakuum-Sehmelze in einem Platinbad bei 1800--1850~ wobei die Schmelze in einem Graphittiegel vorgenommen wurde (Apparat: N.R.C., iiblicher ASTM-Typ, mit Hochfrequenz-Induktionsofen). Unter Trichlor~thylen friseh zersehnittene Proben wiesen den geringsten Gasgehalt auf: 708 • 81 ppm 02, 3,5 =J= 1,8 ppm H 2 und 142 =t= 28 ppm N 2. Dutch Vorbehand- lungen wie Zerreiben unter Triehlor~thylen, troekenes Zerreiben, l~ngeres Auf- bewahren in Luft und in Argon, erhShte sieh der Gasgehalt ganz betr~chtlich. Namentlich stieg der Sauerstoffgehalt stark an (bis zu etwa 3500 ppm). 1. Anal. Chim. Aeta 35, 536--539 (1966). Junta Energ. Nucl., Direcci6n Quim. Is6top., See. Quim. Anallt., Madrid (Spanien). E. HXB~RLI Polarographisehe Bestimmung yon Blei in Americiumdioxid mit Hydroxylamin- hydroehlorid als Elektrolyt. C. E. PLOCK[1]. Auf Grund der Toxicit~t yon Ameri- cium miissen alle Operationen in einer ,,Glove box" durchgefiihrt werden. Zur

Polarographische Bestimmung von Blei in Americiumdioxid mit Hydroxylaminhydrochlorid als Elektrolyt

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220 Bericht: Spezielle analytische Methoden

Eine neue M~glichkeit zur Bestimmung yon Chrom in Rubinkristallen besehreibt S. S. SI~GH [1], wobei die abschlieSende Analyse polarographisch start spektro- photometriseh durehgefiihr~ wird, w~hrend die Methode als solche unver~ndert bleibt: die Rubinprobe wird zu Chrom~t aufgeschIossen, und dieses wird polaro- graphisch bestimmt. - - Arbeitsweise. Da sieh Rubine nicht ohne weiteres rein zerkleinern lassen, erhitzt man kleine Stiiekehen zur Rotglut und ]~$t sie in Wasser fallen. Es entsteht ein grobes Pulver, das naeh Waschen und Troeknen pu]verisiert wird. Eine rein gepulverte Rubinprobe (30--50 mg) wird in einem 25 ml Platintiegel mit 400 mg Natriumearbonat-~Natriumtetraborat (2:1) gemischt; der bedeekte Tiegel wird 15 mill lang in einem Muffelofen auf 1000~ erhitzt, dann abgekfiMt und in ein 250 ml-Beeherglas gebracht, wo 50 ml 0,4 N Schwefels~ure zugesetzt werden. Nun wird erhitzt, bis die Schmelze gel5st ist, die LSsung zur Trockne eingedampft, in 20 ml koehendem dest. Wasser wieder gel5st und in einen 50 ml-MeBkolben gebraeht, wo 25 ml 1 N l~atronlauge zugegeben und zur Marke aufgefiillt wird. Jeweils 2 ml dieser ProbelSsung wurden polarographiert. Es wurde bei 25 ~ C in 0,5 N Natronlauge gegen Bodenquecksilber gearbeitet. Das Halbwellenpotential liegt bei -- 0,76 V und der Diffusionsstrom wurde bei -- 0,85 V gemessen. Auf Grund vergleichender Ana- lysen konnte bewiesen werden, dal~ diese Methode mindestens ebenso genau wie die spektrophotometrische ist. Ein Nachteil ist die groBe Probenmenge (30--50 mg, w~hrend f f r die chemisehe Methode 2--10 mg ausreichen). 1. Anal. Chem. 38, 1933--1934 (1966). Chem. Div. Defenee Sei. Lab., Metealfe,

House, Delhi-6 (Indien). 1K. MIC~YbMA~

Zur Bestimmung won Stickstoff in Urannitriden verwendet Y. TAKAHASHI [1] die Methoden naeh DuMAs und Kz~L])~rL. Verwendet wird ein Halbmikroapparat naeh DVI~AS mit 8 ml Volumen. Die Iqitridzersetzung erfolgt zwischen 600--900~ mit und ohne Oxydationsmittel. Gut reproduzierbare Ergebnisse werden bei der Ver- wendung von Kupferoxid und Silberpermanganat erhalten. -- Bei der Kjeldahl- Methode eignet sich zur Zersetzung ein Gemisch aus Sehwefelsaure mit Selen, welches als H2SeO 4, SeOCI 2 oder SeO 2 eingesetzt werden kann. Die Ergebnisse der Analyse yon U2N a stimmen bei beiden Methoden gut iiberein. Bei der Analyse yon UN liegen die Werte tier Kjeldahl-Methode 50/0 niedriger als naeh der Dumas-l~e~hode. ]. Japan Analyst 14, 939--945 (1965) [Jap~nisch]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Cera-

mics Lab., Inst. Physic. Chem. Res., Bunkyo-ku, Tokyo (Japan). K. HE~m~G

~3ber die bei der Bestimmung yon 0~, H~ und N~ in Uranearbid erhaltenen Resultate berichtet M. P ~ E z GARC~A [1] in einer kurzen Mitteilung. Die angewand- te Methode beruhte auf dem Verfahren der Vakuum-Sehmelze in einem Platinbad bei 1800--1850~ wobei die Schmelze in einem Graphittiegel vorgenommen wurde (Apparat: N.R.C., iiblicher ASTM-Typ, mit Hochfrequenz-Induktionsofen). Unter Trichlor~thylen friseh zersehnittene Proben wiesen den geringsten Gasgehalt auf: 708 • 81 ppm 02, 3,5 =J= 1,8 ppm H 2 und 142 =t= 28 ppm N 2. Dutch Vorbehand- lungen wie Zerreiben unter Triehlor~thylen, troekenes Zerreiben, l~ngeres Auf- bewahren in Luft und in Argon, erhShte sieh der Gasgehalt ganz betr~chtlich. Namentlich stieg der Sauerstoffgehalt stark an (bis zu etwa 3500 ppm). 1. Anal. Chim. Aeta 35, 536--539 (1966). Jun ta Energ. Nucl., Direcci6n Quim.

Is6top., See. Quim. Anallt., Madrid (Spanien). E. HXB~RLI

Polarographisehe Bestimmung yon Blei in Americiumdioxid mit Hydroxylamin- hydroehlorid als Elektrolyt. C. E. PLOCK [1]. Auf Grund der Toxicit~t yon Ameri- cium miissen alle Operationen in einer ,,Glove box" durchgefiihrt werden. Zur

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels trod der Landwirtschaft 221

Vorbereitung wiegt man direkt 100--150 mg Americiumdioxid in einen 25 oder 50 ml-MeBkolben ein, gibt 10 ml 6 31 ItC1 und 3 ml 8 M HNOs hinzu, erwKrmt auf einer heiflen Platte, bis alles gel6st ist, und dampft anschlieBend fast bis zur Trockne ein. Den Riickstand nimmt man mit 5 ml 0,3 M HC1 auf, gibt genfigend 5 M ttydro- xylaminhydrochlorid und 0,2~ Gelatinel6sung hinzu, so dab die Endkonzentra- tion bei 0,5 bzw. 0,01~ liegt, und fiillt mit Wasser bis zur Marke auf. Von dieser L6sung iiberfiihrt man eine Probe in die polarographische Zelle und beseitigt den Sauerstoff durch Einleiten yon reinem Stickstoff. Eine Eichkurve mit verschiedenen Bleigehalten wird nach derselben Methode erstellt. Das ttalbwellenpotential fiir die Reduktion yon Pb 2+ zu Pb ~ wurde zu - - 0,448 :[: 0,1)04 V ermittelt. Cd ~+, Ce 4+, Cu e+, Ni 2+, Nb 5+, Th ~+, U022+, Y~+, Zn ~+ und Zr 4+ stSren die Bestimmung nicht. Da der Sn 2+- und TI-Gehalt sehr gering sind, traten auch bei diesen Elementen keine St6- rungen auf. Die mittlere Standardabweiehung liegt bei ~ 1,59~

1. Anal. Chem. 37, 1056--1057 (1965). Chem. Res. Develop. Lab., Rocky Flats Div., Dow. Chem. Golden, Colo. (USA). K. It . BIRI~

Bei der Bestimmung yon Mikrobeimengungen an Chloriden in Mikroeinwaagen yon Cadmiumselenid nach Cm J r . KOKK, A.L . BYSTRICKIZ und V. B. AJ, ES- KOVSKIJ [1] wird Selenid zuerst mit Wasserstoffperoxid oxydiert, Chloride werden aus saurer L6sung abdestilliert End in einer Str6mungsapparatur wird der Chlorid- gehalt potentiometrisch gemessen. - - Methode. 1 nag CdSe versetzt man im Destil- lationsk61bchen mit 0,04 ml Gcraisch (20:1) aus 10~ Wasserstoffperoxid und konz. Schwefels~ure. (Die Schwefels~ure wird vorher dm'ch Erw/~rmen im Stick- stoffstrom bei 150-160~ yore Chlorwasserstoff befreit.) )s erw~rmt und fiigt nach L6sen 0,4 ml Schwefels~ure (D 1,84) hinzu. Man destilliert 20 rain im Stickstoffstrom bei 135--140~ und sorbiert die Salzsii, ure in 0,75 (oder 3,75) ml 0,2 N Natronlauge. ])as Destillat erg~nzt man mit der VergleiehslSsung (siehe unten) zu einem Volumen yon 10 (oder 50) ml. Diese Probel6sung wird in eine thermostatierte Str6mungs- apparatur eingesetzt und mit zwei gleichen Elektroden (wahrseheinlich AgC1- Elektroden, d. Ref.) wird der Potentialunterschied A E zwischen der Probe- und der Vergleichsl6sung gemessen. Die Chloridkonzentration C bestimmt man nach der

A E ' V Formel: C - - K - ~ ~zg/mg wobei V das Volumen der Probel6sung, a die Einwaage

und K eine duxch Eichung bestimmte Konstante bedeuten. Nach diesem Verfahren lassen sich noch 0,0050/o C1 in 1 mg CdSe bestimmen. Die Genauigkeit (Eo,ga) betrggt 10~ relativ. -- VergleichslSsung (pH etwa 2) : 925 ml Gemisch (1 : 1 : 1) yon 0,12 M Phosphor-, Essig- und BorsSmre versetzt man mit 75 ml 0,2 N Natronlauge.

1. Zavodsk. Lab. 32, 414--415 (1966) [Russiseh]. Teehnolog. Inst. Lensovet, Lenin- grad (UdSSR). M. B~-~T~gEK

Zur Bestimmung yon Verunreinigungen in Niekeloxid haben A. R. LA~OGR~B~, T. E. GILLS und J . R. ])]~ VoE [1]. die papier.chromatographische Trennung mit radiometrischsn Bestimmungsverfahren kombiniert. - - Arbeitsweise. Die 9 N salz- saure Probel6sung wird auf Whatman Nr. 1-Papier aufgegeben und absteigend mit einer Mischung aus 8 Teilen konz. Salzs~ure und 92 Teflen ~ethyls chro- matographiert. Nach Trocknen des Chromatogramms und Neutralisieren mit Ammoniakdampf werden die einzelnen Fleeken ausgeschnitten (Rf-Werte: Fe 0,99, Cu 0,77, Co 0,60, Mn 0,26, Ti 0,08, Cr, A1 and Mg 0,06). Zur Bestimmung yon Eisen, Cu und Mn werden die entsprechenden Fleeken mit 0,12 M ~2P-markierter Na3PO a- L6sung behandelt, dann gewaschen und getrocknet; die ausgef~llte 32P-Aktivit~t wird mit einem ProportionalzEhlrohr gemessen. Der l~n-Gehalt kann auch durch Oxydation mit alkMischer Wasserstoffperoxidl6sung, Behandeln mit einer L6sung