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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des ~andels und der Landwirtsehafb 209 Liisungsmittel fiir Cellulose auf der Basis Eisen-Weins~iure-Alkalihydroxyd. G. JAYME und W. BERGMA~ 1 weisen darauf bin, dal3 neben den bereits friiher mit- geteilten Eisen-Weins~ure-AlkalihydroxydlSsungen 2 aueh der Eisen-Weins~ure- komplex 1:1 yon W. Fl~A~KE3 and yon A. PAIRA 4 in l~atronlauge oder Kalilauge ein LTsungsmittel fiir native Cellulose darstellt, wobei auch bei 12stfindiger Ein- wirkung reinen Sauerstoffs auf die darin gelSste Cellulose kaum mit einem Abbau der Cellulose zu rechnen ist. Der Abbau unterbleibt vSUig bei Zusatz eines geringen Uberschusses yon Natriumtartrat, wodurch die LSsef~higkeit der LSsung [75--350 g/1 bei Gegenwart freier Natronlauge (0,5--3,0 n)] noch erhSht wird. Die Darstellung der Tartrato-Ferris~ure in grSi~eren Mengen erfolgt nach einer friiher gegebenen Vorsehrift ~. K. C~us~ Eine Schnellmethode zur Bestimmung des Carbonylgehaltes yon Acrylnitril teflen R. L. MAUTE und M. L. OwEns jr. 6 mit. Geringe Mengen (0--0,2%) yon Aldehyden und Ketonen in Acrylnitrfl werden dutch Oximierung mit Hydroxyl- aminhydrochlorid in wasserfreier methanolischer LSsung bestimmt. Acetaldehyd lii~t sich nach 1 min Oximierungszeit, der Gesamtcarbonylgehalt nach 5 rain durch Titration der freigewordenen Salzs~ure mit methanolischer ATatronlauge gegen Thymolblau bestimmen. Acetaldehyd wird yon 0~0,1% mit einem Fehler yon ~: 0,003%, die Summe der Caibonyle auf ~ 0,005 % genau bestimmt. Methyl- vinylketon, das stets anwesend ist, verursacht bei der Acetaldehydbestimmung einen konstanten absoluten Fehler yon -~ 0,005 %. -- Aus]i~hrung. 25 ml Aerylnitrfl werden im trockenen 250 ml-Titrationskolben mit 8 Tropfcn ThymolblaulSsung (0,04 g in 100 ml Methanol) versetzt. Etwa vorhandene Si~urespuren werden mit 0,03 n methanolischer Natronlauge bis zur Gelbf~rbung neutralisiert. In einen weiteren ]~olben gibt man 100 ml Hydroxylamineh]orhydratlSsung (40 g 1NTH 20 H I~ICI in 21 Methanol), 8 Tropfen IndicatorlSsung und neutralisiert ebenfalts his zur gelben Farbe. Man setzt das Reagens der Probe zu und mischt. Ein sofortiger Farb- umschlag nach l~ot zeigt Acetaldehyd an. Zu seiner Bestimmung titriert man nach 1 rain rasch auf Gelb, das etwa 10--15 sec bestehen bleiben soll. Zur Be- stimmung des Gesamtcarbonylgehaltes titriert man nach 5 rain auf gleiche Weise. K. GAss~ Polarographische Kontrolle des Gehalts an Stabilisator und Methylmethaerylat in dem Monomeren. Nach M. I. BOB~OVA, A. N. MATVEJEVA, A. T. ALEKSANDROV, T. V. KOBYLJA~SKAJA und L. A. SoKoLovA 7 bestimmt man zun~chst das Methyl- methaerylat in wg~rig-alkoh01ischer LTsung yon Tetra~thylammoniumchlorid oder Tetramethylammoniumjodid als GrundlTsung. Bei --1,8 bis --2 V werden deutliche Diffussionswellen gemessen, deren H5hen der Konzentration im Bereich 10-2 bis 4,5- 10-2 Mol/Liter proportional sind. Danach wird der Stabflisator Hydrochinon bestimmt, und zwar in PhosphatpufferlSsung (pH 7), ohne dessen Anwendung E,I, ffir Hydrochinon yon 0,1 auf 0,5 V bei Konzentrations~nderungen des gydrochinons ansteigt. Bei Anwendung yon Phosphatpuffer im Gemisch mit Jithylalkohol werden 1 Naturwissenschaften 43, 300 (1956). Techn. Hochschule Darmstadt. 2 JAYME, G., U. W. VEBBURG: Reyon, Zellwolle andere Chemiefasern 32, 193, 275 (1954). 3 Liebigs Ann. Chem. 486, 242 (1931). Ber. dtsch, chem. Ges. 47, 1775 (1914). Reyon, Zetlwolle andere Chemiefasern 1956, Heft 1, 27. 6 Analyt. Chemistry 28, 1312--1314 (1956). Monsanto Chemical Co., Texas City Tex. (USA). 7 Zavodskaja Laborat. 22, 658--659 (1956) [Russiseh]. Ingenieur-Skonom. Inst., Leningrad. Z. anal. Chem., Bd. 156 14

Polarographische Kontrolle des Gehalts an Stabilisator und Methylmethacrylat in dem Monomeren

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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des ~andels und der Landwirtsehafb 209

Liisungsmittel fiir Cellulose auf der Basis Eisen-Weins~iure-Alkalihydroxyd. G. JAYME und W. BERGMA~ 1 weisen darauf bin, dal3 neben den bereits friiher mit- geteilten Eisen-Weins~ure-AlkalihydroxydlSsungen 2 aueh der Eisen-Weins~ure- komplex 1:1 yon W. Fl~A~KE 3 and yon A. PAIRA 4 in l~atronlauge oder Kalilauge ein LTsungsmittel fiir native Cellulose darstellt, wobei auch bei 12stfindiger Ein- wirkung reinen Sauerstoffs auf die darin gelSste Cellulose kaum mit einem Abbau der Cellulose zu rechnen ist. Der Abbau unterbleibt vSUig bei Zusatz eines geringen Uberschusses yon Natriumtartrat , wodurch die LSsef~higkeit der LSsung [75--350 g/1 bei Gegenwart freier Natronlauge (0,5--3,0 n)] noch erhSht wird. Die Darstellung der Tartrato-Ferris~ure in grSi~eren Mengen erfolgt nach einer friiher gegebenen Vorsehrift ~. K. C~us~

Eine Schnellmethode zur Bestimmung des Carbonylgehaltes yon Acrylnitril teflen R. L. MAUTE und M. L. OwEns jr. 6 mit. Geringe Mengen (0--0,2%) yon Aldehyden und Ketonen in Acrylnitrfl werden dutch Oximierung mit Hydroxyl- aminhydrochlorid in wasserfreier methanolischer LSsung bestimmt. Acetaldehyd lii~t sich nach 1 min Oximierungszeit, der Gesamtcarbonylgehalt nach 5 rain durch Titration der freigewordenen Salzs~ure mit methanolischer ATatronlauge gegen Thymolblau bestimmen. Acetaldehyd wird yon 0 ~ 0 , 1 % mit einem Fehler yon ~: 0,003%, die Summe der Caibonyle auf ~ 0,005 % genau bestimmt. Methyl- vinylketon, das stets anwesend ist, verursacht bei der Acetaldehydbestimmung einen konstanten absoluten Fehler yon -~ 0,005 %. - - Aus]i~hrung. 25 ml Aerylnitrfl werden im trockenen 250 ml-Titrationskolben mit 8 Tropfcn ThymolblaulSsung (0,04 g in 100 ml Methanol) versetzt. Etwa vorhandene Si~urespuren werden mit 0,03 n methanolischer Natronlauge bis zur Gelbf~rbung neutralisiert. In einen weiteren ]~olben gibt man 100 ml Hydroxylamineh]orhydratlSsung (40 g 1NTH 20 H �9 I~ICI in 21 Methanol), 8 Tropfen IndicatorlSsung und neutralisiert ebenfalts his zur gelben Farbe. Man setzt das Reagens der Probe zu und mischt. Ein sofortiger Farb- umschlag nach l~ot zeigt Acetaldehyd an. Zu seiner Bestimmung titriert man nach 1 rain rasch auf Gelb, das etwa 10--15 sec bestehen bleiben soll. Zur Be- stimmung des Gesamtcarbonylgehaltes ti triert man nach 5 rain auf gleiche Weise.

K. G A s s ~

Polarographische Kontrolle des Gehalts an Stabilisator und Methylmethaerylat in dem Monomeren. Nach M. I. BOB~OVA, A. N. MATVEJEVA, A. T. ALEKSANDROV, T. V. KOBYLJA~SKAJA und L. A. SoKoLovA 7 bestimmt man zun~chst das Methyl- methaerylat in wg~rig-alkoh01ischer LTsung yon Tetra~thylammoniumchlorid oder Tetramethylammoniumjodid als GrundlTsung. Bei --1,8 bis - - 2 V werden deutliche Diffussionswellen gemessen, deren H5hen der Konzentration im Bereich 10-2 bis 4,5- 10 -2 Mol/Liter proportional sind. Danach wird der Stabflisator Hydrochinon bestimmt, und zwar in PhosphatpufferlSsung (pH 7), ohne dessen Anwendung E,I, ffir Hydrochinon yon 0,1 auf 0,5 V bei Konzentrations~nderungen des gydrochinons ansteigt. Bei Anwendung yon Phosphatpuffer im Gemisch mit Jithylalkohol werden

1 Naturwissenschaften 43, 300 (1956). Techn. Hochschule Darmstadt. 2 JAYME, G., U. W. VEBBURG: Reyon, Zellwolle andere Chemiefasern 32, 193,

275 (1954). 3 Liebigs Ann. Chem. 486, 242 (1931).

Ber. dtsch, chem. Ges. 47, 1775 (1914). Reyon, Zetlwolle andere Chemiefasern 1956, Heft 1, 27.

6 Analyt. Chemistry 28, 1312--1314 (1956). Monsanto Chemical Co., Texas City Tex. (USA).

7 Zavodskaja Laborat. 22, 658--659 (1956) [Russiseh]. Ingenieur-Skonom. Inst., Leningrad.

Z. anal. Chem., Bd. 156 14

210 Bericht: Spezielle analytische Methoden

deutliehe anodisehe Stufen vait EV~ bei --0,045 bis --0,055 V erhMten, deren HShen der Konzentr~tion im 5 .10 -3 - -4 ,5 �9 10 -2 Mol/1 Hydroehinon proportional sind. Alle Bestimmungen erfolgen naeh Entfernung des Sauerstoff im Stiekstoffstrova.

A. v. W~LP~,RT

Fiir die Bestimmung der Sulfhydrylgruppen in ver~inderten Wollfasern mit 1-(4-Chlormercuriphenylazo)-naphthol-2 (CMN) sehl~gt R. W.BvRLEr ~ folgendes Ver/ahren vet. Man w~gt 6 Proben yon 10--15 mg Wolle ab, die vorher im Soxhlet- Apparat 24 Std mit Itexan, dann 12 Std mit ~thanol extrahiert und zum Schlul~ 24 Std lang vait h~ufig gewechseltem destilliertem Wasser gespiilt worden sind, und bestimvat yon einer weiteren Probe den Feuehtigkeitsgehalt durch Erhitzen auf 105 ~ C bis zur Gewiehtskonstanz. Jede dieser Proben iibergiel~t vaan in einem Stopfenglase mit 10 ml CMN-Reagens (siehe unten), l~l~t einige Tage unter gelegent- lieheva Umsehiitteln bei 30 ~ C stehen, saugt dann ab und priift die Farbintensitgt des Filtrates. iNaeh dem Wiederaufgiel~en des Reagenses setzt vaan die besehriebene Behandlung fort, bis keine Ver~nderung der Farbdichte der CM~T-L6sung mehr fest- stellbar ist, wozu bei Merinowolle e~wa 14, bei Mohairwo]le bis zu 25 Tagen ben5tigt werden. Nun standardisiert vaan das CM~N-Reagens, indem man 10 val vait 1 ml einer frisch bereiteten 10 mg-%igen LSsung yon Ghta th ion in Formavaid versetz6 und 30 vain lang bei Rauvatevaperatur unter VerschluB stehen l~Bt. Dann schiittelt man den Ansatz mit 10 ml friseh destilliertem Divaethylani]in durch, trennt dieses ab und bestimmt darin naeh seiner Filtration eo]orimetrisch den in dieses LSsungsmittel quantitativ iibergegangenen Uberschul~ des CMN. Sinngem~l] kann man unter Verwendung yon 2- -3 mg fl-Lactoglobulin bekannten Wassergehaltes anstatt des Ghltathions verfahren. Die Bestimmung der Farbintensit~t der CMN-haltigen L5sungen erfolgt in einem Spekker-Absorptiometer in 1 eva-Kfivetten unter Vor- schaltung des B]augriinfilters Nr. 603. Durch Vergleich der Colorimeterwerte kann der Su]fhydrylgehalt der Wolle ermittelt werden. Er betr~gt f~ir Merinowolle etwa 20, fiir Mohairwolle um 32 Mikromol SH/g. - - CMN-Reagens. Man destilliert teeh- nisehes Formavaid iva Vakuum (0,1 mva, 55 ~ C) unter Abtrennung des ggfi vorhan- denen Wassers und neutralisiert das Destillat mit festem wasserfreieva ~atriuva- earbonat aufp~ 7,8--8,2. In 100 ml dieses reinen Formamids lSst vaan 2--3 mg CM~N.

K. SSLL~ER

Zur Stickstoffbestimmung in Bl~ittern des Kaffeebaumes nach KJ~L1)A~L gibt J. B. ~). ]:~OBI~SO~ 2 alas Permanganatverfahren ~ als geeignetste Methode an. Halb- mikrobestimvaungen nach Aufschinl] vait Sehwefels~ure-Quecksflberoxyd-Kalinm- sulfat, Sehwefels~ure-Selen und Sehwefels~ure-Permanganat naeh A. E. BE~T 8, je mit und ohne Zusatz yon o-Thiolbenzoes~ure t - - zur Erfassung yon Spuren Nitra~ - - zeigen folgendes: Die genaueste Methode ste]lt der Aufschlul3 mit Sohwefels~ure- Selen unter Zusatz yon o-Thiolbenzoes~ure dar. Der mittlere Fehler der Einzel- bestimmung betr~gt 0,14%. Wegen der re]ativ langen Dauer dieses Aufsohlusses (etwa 90 vain) ist jedooh der Permanganatmethode der Vorzug zu geben, die bei 15--20 rain AufscMuBzeit noch wesentlieh genauere Resultate als die iibrigen unter- suchten Mischungen ergibt. Der mittlere Fehler des Mittels einer Doppe]bestimmung

Textile ~es. J. 26, 332--336 (1956). Nation. Chem. Res. Lab., Pretoria (Siid- afrikan. Union).

Analyst 81, 316--318 (1956). Coffee Res. star. P. O. Box 4, Ruiru, Keny~ (Ost-Afrika).

J. appl. Cheva. 4, 373 (1954); Nature (London) 175, 513 (1955); vgl. diese Z. 148, 287 (1955/56).

McCuTcH~, P., and W. F. t~OT~: Analyt. Chemistry 24, 369 (1952) ; vgl. diese Z. 137, 378 (1952/53).