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70 © Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 10/2011 MICHAEL TRÄXLER U.A. D ie Menge der weltweit produzierten PMMA- Formmassen und -Halb- zeuge stieg im vergangenen Jahr auf über 1,6 Mio.Tonnen. Viele Endindustrien konnten sich im Laufe des Jahres 2010 schneller von der weltweiten Wirtschaftskrise erholen als ursprünglich erwartet. Neben der Erholung etablierter PMMA-Märkte stellte sich der Boom bei LED-Flachbildschir- men als Hauptwachstumstrei- ber dar. Der massive Bedarfs- anstieg bei diesen Bildschir- men ließ die Nachfrage nach PMMA für Lichtleiterplatten vor allem im asiatischen Raum so stark ansteigen, dass es zeit- weilig zu globalen Liefereng- pässen kam. Auch wenn Vola- tilitäten in dem inzwischen größten PMMA-Marktseg- ment für temporäre Entspan- nungen sorgen, erwartet Evonik Industries, dass sich der starke Wachstumstrend in den nächsten 2–3 Jahren fortsetzen wird. In der regionalen Marktbe- trachtung spielt Asien-Pazifik nach wie vor eine dominante Rolle, die in den nächsten Jah- ren durch überproportionales Wachstum weiter ausgebaut werden wird. Europa hat am PMMA-Weltmarkt einen An- teil von 17 %. Hersteller und Rohstoffversorgung Weltweit führend sind unver- ändert Evonik Industries AG, Essen, Altuglas International, La Garenne-Colombes/Frank- reich und Mitsubishi/Lucite, Japan/Großbritannien. Rein asiatische Produzenten, wie Sumitomo Chemical Co., Ja- pan, LG MMA, Südkorea, und Chi Mei Corp., Taiwan, fokus- sieren ihre Aktivitäten vor- nehmlich im asiatischen Raum, teilweise auch auf die Endanwendung Lichtleiter- platten. Auf der Anbieterseite haben sich nur geringe strukturelle Veränderungen in 2010 erge- ben. Fast alle großen Herstel- ler von PMMA-Formmassen haben im Zuge der schnellen Markterholung die bestehen- den Produktionsanlagen opti- miert und Ausbeuten erhöht. Konsolidierungen in Europa und NAFTA sowie Kapazitäts- ausweitungen in Asien hatten TRENDBERICHT Nachfrage boomt. Der weltweite Bedarf nach PMMA ist ab Mitte 2010 massiv an- gestiegen. Der noch im Jahr 2009 von der Rezession betroffene PMMA-Markt stand in den ersten Monaten 2011 vor Lieferengpässen. Das weltweite Marktvolumen überstieg 2010 das Vorkrisenniveau deutlich. Hierzu beigetragen haben attraktive neue Anwendungen im Bereich Elektronik, vor allem bei LED-TV, wie auch die schnellere Erholung etablierter Endanwendungen, insbesondere im Bereich Auto- mobil. Mittelfristig wird ein überdurchschnittliches Marktwachstum erwartet. ARTIKEL ALS PDF unter www.kunststoffe.de Dokumenten-Nummer KU110873 Polymethylmethacrylat (PMMA) Concentrator Optics’ serienmäßi- ges Fresnel-Linsen-Parquet, her- gestellt aus dem PMMA-Produkt Plexiglas Solar von Evonik (Foto: Concentrator Optics)

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MICHAEL TRÄXLER U. A.

Die Menge der weltweitproduzierten PMMA-Formmassen und -Halb-

zeuge stieg im vergangenenJahr auf über 1,6 Mio. Tonnen.Viele Endindustrien konntensich im Laufe des Jahres 2010schneller von der weltweitenWirtschaftskrise erholen alsursprünglich erwartet. Nebender Erholung etablierterPMMA-Märkte stellte sich derBoom bei LED-Flachbildschir-

men als Hauptwachstumstrei-ber dar. Der massive Bedarfs-anstieg bei diesen Bildschir-men ließ die Nachfrage nachPMMA für Lichtleiterplattenvor allem im asiatischen Raumso stark ansteigen, dass es zeit-weilig zu globalen Liefereng-pässen kam. Auch wenn Vola-tilitäten in dem inzwischengrößten PMMA-Marktseg-ment für temporäre Entspan-nungen sorgen, erwartetEvonik Industries,dass sich derstarke Wachstumstrend in dennächsten 2–3 Jahren fortsetzenwird.

In der regionalen Marktbe-trachtung spielt Asien-Pazifik

nach wie vor eine dominanteRolle, die in den nächsten Jah-ren durch überproportionalesWachstum weiter ausgebautwerden wird. Europa hat amPMMA-Weltmarkt einen An-teil von 17 %.

Hersteller und Rohstoffversorgung

Weltweit führend sind unver-ändert Evonik Industries AG,Essen, Altuglas International,La Garenne-Colombes/Frank-reich und Mitsubishi/Lucite,Japan/Großbritannien. Reinasiatische Produzenten, wieSumitomo Chemical Co., Ja-

pan, LG MMA, Südkorea, undChi Mei Corp., Taiwan, fokus-sieren ihre Aktivitäten vor-nehmlich im asiatischenRaum, teilweise auch auf dieEndanwendung Lichtleiter-platten.

Auf der Anbieterseite habensich nur geringe strukturelleVeränderungen in 2010 erge-ben. Fast alle großen Herstel-ler von PMMA-Formmassenhaben im Zuge der schnellenMarkterholung die bestehen-den Produktionsanlagen opti-miert und Ausbeuten erhöht.Konsolidierungen in Europaund NAFTA sowie Kapazitäts-ausweitungen in Asien hatten

TRENDBER I CHT

Nachfrage boomt. Der weltweite Bedarf nach PMMA ist ab Mitte 2010 massiv an-

gestiegen. Der noch im Jahr 2009 von der Rezession betroffene PMMA-Markt stand

in den ersten Monaten 2011 vor Lieferengpässen. Das weltweite Marktvolumen

überstieg 2010 das Vorkrisenniveau deutlich. Hierzu beigetragen haben attraktive

neue Anwendungen im Bereich Elektronik, vor allem bei LED-TV, wie auch die

schnellere Erholung etablierter Endanwendungen, insbesondere im Bereich Auto-

mobil. Mittelfristig wird ein überdurchschnittliches Marktwachstum erwartet.

ARTIKEL ALS PDF unterwww.kunststoffe.de Dokumenten-Nummer KU110873

Polymethylmethacrylat (PMMA)

Concentrator Optics’ serienmäßi-ges Fresnel-Linsen-Parquet, her-gestellt aus dem PMMA-ProduktPlexiglas Solar von Evonik (Foto: Concentrator Optics)

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bereits verstärkt in den voran-gegangenen Jahren stattgefun-den. In Europa erweitertEvonik Industries Mitte 2011seine Kapazität für extrudier-te, kratzfest beschichtete Ple-xiglas-Platten.

Ebenfalls ab Mitte 2011 undim Verlauf der nächsten 2–3Jahre ist geplant, die Kapazitätin Asien deutlich auszubauen,um den erwarteten starken re-gionalen Bedarfsanstieg nachPMMA zu decken. Zu dengrößten Investitionsprojektengehören Anlagenerweiterun-gen der Firmen Chi Mei (inChina und Taiwan), Mitsubi-shi Rayon (Korea), Evonik In-dustries (ebenfalls in Chinaund Taiwan) und Sumitomo(Singapur).Weitere Investitio-nen für neue PMMA-Anlagenim Nahen und Mittleren Ostensind angekündigt bzw. in Pla-nung – beispielsweise von Mit-subishi zusammen mit Sabic.

Die Situation auf dem Roh-stoffmarkt hat sich im vergan-genen Jahr weiter verschärft.Neben der schwierigen Kos-

Te chn i s che Kuns t s to f fe TRENDBER I CHT

tenentwicklung der für diePMMA-Produktion benötig-ten Rohstoffe wie MMA (Me-thylmethacrylat) sowie MMA-Vorprodukte wie z.B. Aceton,trug auch die Preisentwicklungbei Energie erheblich zum An-

stieg der Produktionskostenbei.Auch im Jahr 2010 hat sichdas Preisniveau für MMA-Vor-produkte mit zum Teil 40 %Preisanstieg nochmals starknach oben entwickelt. Stillle-gungen von diversen Produk-

tionskapazitäten von MMA ei-nerseits sowie ein Anstieg derMarktnachfrage andererseitstrugen darüber hinaus zur an-gespannten Lage bei derPMMA-Rohstoffsituation bei.Die Inbetriebnahme neuerMMA-Produktionsanlagenkonnte nur bedingt zur Ent-schärfung der Versorgungs-situation beitragen. Evonik In-dustries startete eine MMA-Produktionslinie mit 100 000 tGesamtkapazität in Schanghai.Mitsubishi/Lucite reaktivierteAnfang 2011 die in 2008 still-gelegte Anlage in Beaumont/Texas und nahm eine neueProduktionsanlage in Thai-land in Betrieb. Zwar sind wei-tere Kapazitätserweiterungenin den nächsten Jahren an-gekündigt, es ist aber fraglich,inwieweit diese dann im Hin-blick auf Zeit und Umfang zueiner weiteren Entspannungführen werden. Das größteEinzelprojekt betrifft das kürz-lich geschlossene Joint Venturezwischen Mitsubishi Rayonund Sabic, zum Bau einer neu-

Bau-anwendungen32 %

Andere24 %

Automobil/Verkehr20 %

Licht/Werbung24 %

Bild 1. PMMA-Hauptanwendungsbranchen in Europa

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Bild 2. Links: Bei flachen Bauformen scheinen die LEDs als Lichtpunkte(hot spots) durch das Material. Rechts: Dagegen eine homogene Lichtver-teilung mit der neuen Formmasse Plexiglas LED für Hinterleuchtung

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en MMA- und PMMA-Pro-duktion in Saudi-Arabien.

Märkte, neue Produkteund Anwendungen

Während im asiatisch-pazifi-schen Raum die optoelektro-nischen Anwendungen imVordergrund stehen, sind es inEuropa die Bauanwendungen,die mit rund 32 % den größ-ten Teil des Bedarfs auf sichvereinigen. Es folgen die Berei-che Licht und Werbung mitrund 24 % und der Transport-und Verkehrsektor mit ca.20 %. Auf die übrigen Anwen-dungen entfallen 24 % (Bild 1).

Es sind verschiedene Grün-de, die nach Auffassung vonEvonik Industries zum wirt-schaftlichen Wachstum vonPMMA-Anwendungen beitra-

gen.Da ist zum einen natürlichder weiterhin boomendeMarkt in Fernost, vor allem inChina. Zum anderen aber –und das ist eine ganz wesentli-che Ursache – ist es die unge-brochene Innovationskraft,diesich mit dem Material verbin-det und die ihm immer neueAnwendungen erschließt. Unddas nicht zuletzt vor dem Hin-tergrund der weltweiten Be-mühungen um Nachhaltigkeitsowie Energie- und Ressour-ceneffizienz. Auch dazu kannPMMA wichtige Beiträge lie-fern.

Evonik Industries beispiels-weise hat eine ganz neueGeneration lichtstreuenderFormmassen basierend aufspeziellen lichtstreuenden Par-

tikeln entwickelt und in denMarkt gebracht: Plexiglas LEDfür Kantenbeleuchtung. Dieseneue Formmasse, die in vierspeziellen Varianten angebotenwird, verfügt über effizienteLichtstreueigenschaften fürhomogene flächige Ausleuch-tung von Lichtleitelementen,Displays und Werbetafeln –und das bei vergleichsweise ge-ringen Energieaufwand und -kosten. Zudem hat das Mate-rial den Vorteil hoher Kosten-effizienz, da keine komplexenMikro-Oberflächenstrukturenfür die Lichtstreuung erforder-lich sind. Als Lichtquellen die-nen energieeffiziente LEDs(Light Emitting Diodes), diedas Licht über die Kanten indas Bauteil einspeisen und ex-trem gleichmäßig ausleuchten.Möglich ist aber auch eine

Hinterleuchtung mit LEDs inKombination mit diffus licht-streuender Plexiglas-LED-Formmasse (Bild 2). Diese Lö-sung bietet gegenüber Leucht-stoffröhren und Glüh- oder

Energiesparlampen einige Vor-teile. In Anbetracht von Klima-schutz und steigenden Strom-preisen ist das zunächst – wieauch bei der Kantenbeleuch-tung – die sehr gute Energieef-fizienz, die mit LEDs erzieltwerden kann. Und zweitens:Mit der diffus lichttstreuendenPMMA-Formmasse sind auchsehr flache Bauformen imLichtdesign möglich. Die Ob-jekte sehen elegant und hoch-wertig aus; es sind Wanddickenvor nur wenigen Millimeternmöglich – und das ganz ohneLicht-Hot-Spots. Da die Bau-teile in allen denkbaren Farben– auch in wechselnden Farben– beleuchtet werden können,sind die kreativen Möglichkei-ten im Bereich Leuchten undAmbientebeleuchtung breitgefächert.

Ein hochinteressantes An-wendungsgebiet mit Wachs-tumspotenzial für PMMAbleibt die Architektur; die In-nenarchitektur ebenso wie derFassadenbau. Hier sind im ver-gangenen Jahr einige Leucht-turmprojekte realisiert wor-den, die die Vielseitigkeit desMaterials erneut dokumentie-ren. Das gilt für außergewöhn-liches Design ebenso wie fürdie hohe Funktionalität. So hatdie Technische UniversitätMünchen auf dem Campus inGarching einen Wetterturmgebaut, dessen Fassadenele-mente, 210 an der Zahl und je-des individuell geformt, ausPMMA gefertigt worden sind.Wie ein transparenter Kokonumhüllt diese Fassade das Ge-bäudeinnere und schafft so ei-

ne außergewöhnliche Optik –und eine funktionale dazu(Bild 3).Erklärtes Ziel der Archi-tekten war es, einen Blick hin-ter die Fassade zu ermöglichen.Gesucht wurde dafür also eintransparentes Material, das zu-dem witterungs- und UV-be-ständig ist. Die Fassade des50 m hohen Turms erfülltaußerdem eine ganz spezielleFunktion: Sie dient als Projek-tionsfläche, beispielsweise fürWetterdaten,aktuelle Informa-tionen zum Campusleben oderfür wissenschaftliche Bilder.Text und Bild, die von innenauf die Fläche projiziert wer-den, sind dort klar zu lesen,denn die Elemente aus PMMAmit einer leichten lichttechni-schen Weißeinfärbung verfü-gen über eine hohe Transmis-sion von 88 %. So erscheinendie Projektionen leuchtstarkauf dem Material.

Neue PMMA-Entwicklun-gen öffnen kreativer Architek-tur immer neue Wege. Das giltbeispielsweise auch für Ple-xiglas Mineral, ein umformba-res, homogen durchgefärbtesMaterial für witterungsbe-ständige Gebäudefassaden.Das mineralgefüllte Acrylglasist dreidimensional umform-bar und hat ein exzellentes Re-flektionsverhalten. Damit las-sen sich geschosshohe, indivi-duell gefräste oder auch be-

Bild 3. Wie ein transparenterKokon: PMMA-Fassade für denMünchner Wetterturm

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Bild 4. Fassade einer Polizeistation in Wien. Besonderheit: Die Fassaden-verkleidung aus PMMA ist an den Ecken abgerundet

Bild 5. Hochglanzplatten als Ersatz für den Fliesenspiegel in der Küche

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druckte Fassadenelementerealisieren, die kreativen Ideenfast jede Bahn ebnen (Bild 4).Die Bauplatten sehen nichtnur edel aus und sind beson-ders widerstandsfähig gegen

Wind und Wetter, das Fassa-denmaterial ist zudem extremstoßfest und UV-stabil. Hinzukommt eine vergleichweiseeinfache, weil standardisierteVerarbeitung am Bau, denn es

lässt sich mit den gängigenUnterkonstruktionstypologi-en befestigen. Das Ergebnis: InVerbindung mit der samtarti-gen, reflektierenden Ober-fläche entstehen eine hoheBrillanz mit dauerhafter Farb-stabilität, sehr gute Funktiona-litäten – und das in kreativerVielfalt. Denn neben vielenStandardfarben sind bei Ple-xiglas Mineral auch individu-elle Farbvarianten möglich.

Ebenso bleibt in der Archi-tektur – aber bei weitem nichtnur dort – das Thema Energie-effizienz weit oben auf derAgenda. Der Solartechnologieals umweltfreundliche Energie-quelle kommt hier eine Schlüs-selrolle zu; nicht zuletzt durchdie ehrgeizigen globalen Kli-maziele, die die Politik vorge-geben hat. Den höchsten Wir-kungsgrad aller Solartechnolo-gien wird dabei der konzentrie-renden Photovoltaik (CPV)zugemessen. Das Sonnenlichtwird dabei von optischen Ele-menten auf hocheffiziente So-larzellen (multi-junction cells)

fokussiert.Die optischen Syste-me sind meist Linsen-Parquets.Evonik Industries hat dafür einspezielles PMMA entwickelt,das den Anforderungen fürCPV im Außenbereich gerechtwird. Dieses neue Plexiglas So-lar verfügt über transmissiveEigenschaften, die speziell aufden Wirkungsbereich und dieAnforderungen von Solarzellenabgestimmt sind. Der Solar-produzent Concentrator Op-tics GmbH, Cölbe, stellt durchqualifizierte Massenprodukti-on Linsen-Parquets her, diemithilfe extrudierter Plattenaus Plexiglas Solar 0Z023 gefer-tigt werden (Titelbild). Das Ma-terial hat die beschleunigtenAlterungstests so erfolgreichbestanden, dass jetzt eine lan-ge Garantiezeit von 20 Jahrenauf die Transparenz von Pro-dukten,die aus Plexiglas-Solar-Platten hergestellt werden, ge-geben wird – ein Novum in die-sem Industriezweig. Und zu-gleich ein wichtiger Beitrag imKontext von Nachhaltigkeitund Energieeffizienz.

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Bild 6. PMMA-Platten ermöglichen fugenfreie Wandflächen in der Dusche(Fotos 1 bis 6: Evonik Industries)

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Neben diesen funktionellenAspekten bleibt der optischeChic ein wichtiges Kriteriumin der Entwicklung innovati-ver PMMA-Lösungen. Dennbei Endgeräten wie Flachbild-TV, Computern oder MP3-Playern entscheidet der Käu-fer nicht mehr allein nach derTechnik – das Gerät soll auchgut aussehen. Eine Reihe vonneuen Materialien und Ver-fahren mit PMMA bedientdiesen Käuferwunsch. Da istzum Beispiel Plexiglas Hi-Gloss PFE zu nennen, eineSpezial-Formmasse für edelhochglänzende Gehäuseteilein der Unterhaltungselektro-nik. Das Material ist wider-standsfähig gegen Verkratzun-gen und leicht zu pflegen. Op-tische Eleganz mit Tiefenwir-kung bieten des WeiterenPlexiglas Hi-Gloss-Platten, einbesonders interessantes Mate-rial für den Möbel-, Messe-oder Ladenbau ebenso wie füreffektvolle und funktionelleDesigns in Küche oder Bad(Bilder 5 und 6). In beiden Fällensorgt eine dicke Hochglanz-schicht aus PMMA auf derOberseite für besondere Ele-ganz und Tiefenwirkung. DasUV-stabile und wetterfesteMaterial kann im Innen- undAußenbereich eingesetzt wer-den. Plexiglas Hi-Gloss lässtsich zudem flexibel und ein-fach verarbeiten. Auch leichteTiefziehformen können reali-siert werden und eine Verkle-bung ist ebenfalls möglich. Be-merkenswert ist auch die Her-stellung dieser Spezial-Platten– denn sie erfolgt in nur einemArbeitsschritt mithilfe der Co-extrusion. Dabei werden diefarbigen und die transparen-ten Formmassen in Extrudernunabhängig voneinander plas-tifiziert, also aufgeschmolzen,und in einer Profildüse zu-sammengeführt. So ver-schmelzen sie bereits vor demAustritt aus der Düse zu einemhomogenen und unlösbarenVerbund. Ein effizientes undwirksames Verfahren, denn beider Coextrusion von zweiPMMA-Schichten sind zumBeispiel keine Haftvermittler

nötig. Es können keine Hohl-räume entstehen, und es gibtkeine Bindenaht, sondern einehomogene Werkstoffverbin-dung. Ein klarer Vorteil ge-genüber Verfahren mit einernachträglichen aufwendigenBeschichtung durch Lackierenoder Laminieren.

Fazit

Wie die Beispiele zeigen, istPMMA auch nach Jahrzehntenein Werkstoff, der immer wie-der in ganz unterschiedlichenBereichen innovative Lösun-gen für Design und Funktio-nalität bietet – und zugleichwichtige Beiträge liefern kannfür ein Thema, das alle angeht:Nachhaltigkeit und Ressour-ceneffizienz.�

DIE AUTOREN

MICHAEL TRÄXLER, geb. 1961, istLeiter des Geschäftsgebiets AcrylicPolymers bei der Evonik Industries AG,Darmstadt.

DR. JOCHEN ACKERMANN, geb.1968, ist Leiter Business DevelopmentAcrylic Polymers bei der Evonik Indus-tries AG, Darmstadt.

MONIKA JUDA, geb. 1977, ist imProduct Portfolio Management & Mar-ket Intelligence Molding Compoundsder Evonik Industries AG, Darmstadt,tätig.

DORIS HIRSCH, geb. 1957, arbeitetim PR-Management Acrylic Polymersder Evonik Industries AG, Darmstadt.

SUMMARY

POLYMETHYLMETHACRYLATE DEMAND IS BOOMING. Worldwide de-mand for PMMA has increased massive-ly since mid-2010. Whereas the PMMAmarket was laboring under the recessionas recently as 2009, by early 2011 it wasexperiencing supply bottlenecks. Globalmarket volume in 2010 far exceeded pre-crisis levels. One reason for this hasbeen exciting new applications in elec-tronics, particularly LED-TVs, and therapid recovery of established end uses,mostly in the automotive industry.Above-average market growth is expect-ed in the medium term.

Read the complete article in our maga-zine Kunststoffe international and on www.kunststoffe-international.com

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