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PORTFOLIO // Christian Schlamann 68

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Der mit dem Walhai tanztChristian Schlamann fotografiert Landschaften, Tiere und Menschen – hauptsächlich unter Wasser.

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VON DAGMAR SCHELLHAS-PELZER

O b er tatsächlich 12 Meter lang war, kann Christian Schlamann nach seiner be-

eindruckenden Begegnung mit dem Walhai beim besten Willen nicht mehr sagen. Aber riesig war er und „sehr geduldig und neugierig“. Nachdem der in Nienburg an der We-ser geborene Fotograf bereits seit 2007 taucht, kam es einige Jahre später nördlich der Dominikanischen Republik, an den Silver Banks, zum „Tanz“ mit dem größten Fisch der Ge-genwart. „Der Walhai kam immer wieder sehr dicht an uns heran, um im letzten Moment dann doch noch die Richtung zu wechseln“, erzählt Christian Schlamann mit leuchtenden Augen. „Normalerweise werden in diesem Gebiet keine Walhaie gesich-tet, sondern ‚nur‘ Buckelwale. Des-halb hatten wir besonderes Glück.“

Anspruchsvolles WasserWährend die Unterwasserfotografie am Anfang nur dazu angedacht war, ein paar spannende Urlaubsbilder mit nach Hause zu bringen, entwi-ckelte sich schnell eine große Leiden-schaft daraus. Allerdings musste der Hobbytaucher bald feststellen, dass sich die Unterwasserfotografie sehr stark von der über Wasser unter-scheidet. „Die von mir gemachten Aufnahmen waren allesamt sehr ent-täuschend und zeigten in keinster Weise die Schönheit der Unterwas-serwelt“, erinnert sich Schlamann an seine Anfänge. „Der Fotovergleich mit anderen fotografierenden Tau-chern zeigte sehr starke qualitative Unterschiede. Zum einen natürlich auf mein Können zurückzuführen, zum anderen auch auf die Ausrüs-tung. Gerade zum Festhalten der Un-terwasserlandschaft wird ein extre-mes Weitwinkelobjektiv benötigt.“

Spiegelreflexkamera sei DankZunächst steckte der Bau- und Wirt-schaftsingenieur seine erste Digital-kamera, eine Sony DSC P1, in ein Un-

LORUM IPSUM - BERLIN 2014 „Die Siegessäule wollte ich auf diesem Foto aus einem anderen Blickwinkel zeigen und bin früh morgens in den Untergrund gegan-gen. Von den Tunneleingängen unter dem Großen Stern hat man die beste Sicht hinauf zur Gold-Else.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 30 s, f/13, ISO 100.

© Christian Schlamann

LORUM IPSUM - BERLIN 2014 „Die Siegessäule wollte ich auf diesem Foto aus einem anderen Blickwinkel zeigen und bin früh morgens in den Untergrund gegan-gen. Von den Tunneleingängen unter dem Großen Stern hat man die beste Sicht hinauf zur Gold-Else.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 30 s, f/13, ISO 100.

© Christian Schlamann

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terwassergehäuse. Da die Unterwas-serfotografie eine besondere Heraus-forderung an Kamera und Objektiv stellt, landete er 2007 dann bei seiner ersten Spiegelreflex-Kamera, einer Ni-kon D200. „Erst ab diesem Zeitpunkt beschäftigte ich mich ausgiebig mit der Technik und lernte z.B. die Blende und die Verschlusszeit kennen. Durch die neuen Möglichkeiten mit einer Spiegelreflexkamera fing ich an, auch über Wasser immer mehr auszupro-bieren und habe auch hier die Foto-grafie für mich neu entdeckt.“

Auch wenn sich Christian Schla-mann das Meiste selbst beigebracht hat, besucht er auch sehr gerne Workshops, besonders zum Thema „Unterwasserfotografie“. Außerdem nimmt er sporadisch an Fotowettbe-werben teil und konnte dabei „auch international schon einige gute Plat-zierungen erreichen“.

Neben bunter Meeresbewohner und seiner Freundin an traumhaften Ko-

LORUM IPSUM - BERLIN 2014 „Die Siegessäule wollte ich auf diesem Foto aus einem anderen Blickwinkel zeigen und bin früh morgens in den Untergrund gegangen. Von den Tunneleingängen unter dem Großen Stern hat man die beste Sicht hinauf zur Gold-Else.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 30 s, f/13, ISO 100.

© Christian Schlamann

LORUM IPSUM - BERLIN 2014 „Die Siegessäule wollte ich auf diesem Foto aus einem anderen Blickwinkel zeigen und bin früh morgens in den Untergrund gegangen. Von den Tunneleingängen unter dem Großen Stern hat man die beste Sicht hinauf zur Gold-Else.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 30 s, f/13, ISO 100.

© Christian Schlamann

rallenriffen oder mit lustigen Fisch-schwärmen, fotografiert Christian Schlamann einsame Strände, Brü-cken und Gebäude und auch gerne mal seine Katze Elvis. Lebt die Welt unter Wasser doch von ihren kräfti-gen und prächtigen Farben, sind sei-ne Landschafts- und Architekturfo-tos häufig schwarzweiß.

Nikon D800Die Frage nach seiner Kamera beant-wortet der Nienburger mit einem kla-ren Statement: „Von Anfang an nutze ich Nikon Kameras. Vor meinem ers-ten Kauf habe ich mich auf Grund des Handlings für Nikon entschieden. Mittlerweile bin ich bei der D800 ge-landet und nutze diese sowohl unter als auch über Wasser.“ Und er liefert sofort die Gründe: „Zum einen wollte ich auf Vollformat umsteigen und zu der Zeit gab es bei Nikon keine wirkli-che Alternative. Zum anderen bin ich als Technikbegeisterter von den Ei-genschaften der D800 angetan. Über den Nutzen der hohen Pixelanzahl

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LORUM IPSUM - ABU DHABI 2011„Eins meiner Lieblingsfotos ist das Foto der berühmten Moschee in Abu Dhabi, da diese Architektur mir stark im-poniert hat. Alles war perfektionistisch geplant und ausge-führt, reich an Details und Verzierungen, wie in einem Raum aus 1001 er Nacht.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 40D mit Sigma 10-20mm bei 10 mm und 1/60 s, f/11, ISO 100.

© Christian Schlamann

Christian Schlamann gibt seine über Jahre hinweg unter Wasser gesammelten Erfahrungen gerne an Sie für Ihren nächsten Tauchgang weiter:

a Experimentieren & immer wieder experimentieren! Die Zeit unter Wasser ist begrenzt und man kommt schnell in den „Bloß-nichts-verpassen-Modus“. Hier gilt es, sich auf wenige Motive zu konzentrieren und am besten schon vor dem Tauchgang zu überlegen, was man machen möchte. 1-3 gute Fotos pro Tauchgang reichen vollkommen aus!

a Externe Blitze benutzen! Um Schwebeteilchen auf dem Foto zu vermeiden, soll-ten die Blitze mit Hilfe von Blitzarmen möglichst weit vom Gehäuse entfernt angebracht und korrekt ausge-richtet werden.

a Nah ran an das Motiv! Die physikalischen Gegebenheiten unter Wasser bewirken, dass die Farben durch das Wasser „geschluckt“ werden. Schon nach 3 Metern geht als Erstes Rot verloren. Ein angeblitztes Motiv behält demnach nur seine Rotanteile, wenn man höchstens 1,5 Meter entfernt ist.

a Fotografieren Sie immer in RAW-Format. Gerade Unterwasserfotos benötigen oftmals stärkere Korrekturen durch Lightroom oder Photoshop. Hier bietet das RAW-Format den meisten Spielraum!

a Egal welche Motive, ob Fische oder Taucher, fotografieren Sie diese nie von hinten.

EXPERTENTIPPhttp://www.fotocommunity.de/fotograf/christian- schlamann/879493http://www.facebook.com/blickfein

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LORUM IPSUM - FRANKFURT AM MAIN 2013„Der Tag war für solch ein Foto in Frankfurt am Main wie gemacht. Regen behinderte zu diesem Zeitpunkt das Fotografieren nach oben, aber die dicken Wolken, die sich um die Hochhäuser schlangen, waren genau das richtige Fotomotiv. Für solche Tage habe ich immer einen Regenschirm dabei.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 86 s, f/14, ISO 100.

© Christian Schlamann

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kann man sich mit Sicherheit streiten, aber der große Dynamikbereich ist gerade in der Unterwasserfotografie überaus hilfreich.“ Zudem nutzt er für die Fotografie unter Wasser haupt-sächlich drei Objektive: Das Nikon 105mm Makro-Objektiv, das Sigma 15mm Fisheye- und das Nikon 16-35mm Weitwinkelzoom-Objektiv. Das Makro-Objektiv dient ihm zum Fest-halten extrem kleiner Motive, von de-nen es unter Wasser im wahrsten Sin-ne nur so wimmelt. Das Fisheye und das Weitwinkelzoom werden haupt-sächlich zum Fotografieren von Un-terwasserlandschaften genutzt, um nicht nur kleine Ausschnitte aufs Bild zu bekommen.

LORUM IPSUM - BERLIN 2014 „Die Siegessäule wollte ich auf diesem Foto aus einem anderen Blickwinkel zeigen und bin früh morgens in den Untergrund gegangen. Von den Tunneleingängen unter dem Großen Stern hat man die beste Sicht hinauf zur Gold-Else.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 30 s, f/13, ISO 100.

© Christian Schlamann

LORUM IPSUM - BERLIN 2014„Die Siegessäule wollte ich auf diesem Foto aus einem anderen Blickwinkel zeigen und bin früh morgens in den Untergrund gegangen. Von den Tunneleingängen unter dem Großen Stern hat man die beste Sicht hinauf zur Gold-Else.“

Aufnahmedaten: Canon Eos 5D MK II mit Canon 16-35mm bei 16 mm und 30 s, f/13, ISO 100.

© Christian Schlamann

Von SchwebeteilchenFür „unter Wasser“ besitzt der 39-Jährige ein Unterwassergehäu-se der Firma Hugyfot und Blitze der Firma Subtronic. Das Gehäuse schützt die Kamera und die Blitze bringen die Farben zurück auf den Sensor. Für „über Wasser“ hat Christian Schlamann verschiedene Grau- und auch Verlaufsfilter und natürlich ein Stativ. Zum Thema „Nachbearbeitung“ gibt er uns fol-gende Auskunft: „Das ist bei mir sehr unterschiedlich, von 5 Minu-ten bis zu 3 Stunden. Während bei manchen Fotos wenige Korrekturen mit Lightroom ausreichen, müssen andere mit Photoshop stark bear-

beitet werden. Neben Landschafts-aufnahmen sind es meistens die Unterwasseraufnahmen, die eine stärkere Bearbeitung durch Photo-shop benötigen. Angeblitzte Schwe-beteilchen müssen z.B. entfernt oder auch Farbkorrekturen vorge-nommen werden.“

Und wenn das „Schwebeteilchen“ einmal über zehn Meter lang und mehrere Tonnen schwer ist, dann nennt man es „Walhai“ und fotogra-fiert es voller Ehrfurcht und mit dem Wissen, ein ganz besonders Motiv festzuhalten. Eines, mit dem man vermutlich nur einmal im Leben vor der Linse „tanzt“.

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