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Präventive Aspekte der Ernährung
E r n ä h r u n g u n d S o d b r e n n e n
U r s a c h e n
Sodbrennen entsteht durch Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies geschieht
z.B. bei zu hohem Druck auf den Magen oder weil der obere Schliessmuskel, welcher den Rückfluss von
Magensäure in die Speiseröhre verhindern soll, ungenügend funktioniert. Manchmal führt auch psychi-
sche Belastung zu Sodbrennen.
M ö g l i c h s t k e i n e n D r u c k a u f d e n M a g e n a u f k o m m e n z u l a s s e n
■ Übergewicht vermeiden oder abbauen.
■ Kohlensäurehaltige Getränke meiden.
■ Keine beengenden Kleider tragen.
M ö g l i c h s t w e n i g M a g e n s ä u r e p r o d u z i e r e n b z w . M a g e n s ä u r e
n e u t r a l i s i e r e n
■ Keine grossen Mahlzeiten, sondern 5-6 kleine, über den Tag verteilt, einnehmen.
■ Pflanzliche Nahrungsmittel (Vollkornbrot, Vollkornteigwaren, Vollreis, Mais, Hülsenfrüchte, Kartoffeln,
Gemüse und süsse Früchte) bevorzugen. Sie enthalten Nahrungsfasern, welche die Magensäure neu-
tralisieren.
M a g e n s c h l e i m h ä u t e s c h o n e n
■ Kaffee und starken Schwarztee mit Zurückhaltung konsumieren, d.h. nicht mehr als 2 Tassen pro Tag
trinken.
■ Alkoholische Getränke möglichst meiden.
■ Nicht zu salzig oder zu scharf würzen.
■ Vitamin C-reich essen (Gemüse und Kartoffeln).
M a g e n s c h l i e s s m u s k e l s c h o n e n
■ Keine eiskalten Speisen und Getränke konsumieren.
■ Kaffee, Kakao und kakaohaltige Nahrungsmittel möglichst meiden (z.B. Schokolade, Pralinés usw.).
■ Möglichst wenig fettreiche Nahrungsmittel essen (Würste, Speck, Paté, Fritiertes, Paniertes, Käse,
Patisserie, Schokolade).
■ Statt dessen fettarme Nahrungsmittel vorziehen (Gemüse, Stärkeprodukte, süsse Früchte, mageres
Fleisch, Fisch, Eier).
■ Fettarme Zubereitungsarten wählen (dünsten, dämpfen, grillieren, braten in beschichteter Pfanne
oder mit Bratfolie).
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ASSOCIAZIONE SVIZZERA PER L'ALIMENTAZIONESWISS ASSOCIATION FOR NUTRITION
Merkblatt 5.8
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W e i t e r e T i p p s
■ Früchte und Fruchtsäfte werden manchmal wegen ihrer Fruchtsäure schlecht vertragen.
■ Ofenfrisches Brot und Gebäck sind ungünstig.
■ Milch und Milchprodukte eignen sich schlecht, um Magensäure zu neutralisieren.
■ Die letzte Mahlzeit nicht später als 3 Stunden vor dem Schlafengehen einnehmen.
■ Beim Schlafen darauf achten, dass der Oberkörper höher liegt als die Füsse, die Matratze flach
bleibt und bei der Kopfstütze keinen Knick macht.
■ Die Ursachen von psychischen Belastungen, die zu Magenproblemen und Sodbrennen führen,
z.B. mit Hilfe von Gesprächen, einer Beratung oder einer Psychotherapie angehen. Oft können schon
gezielte Entspannungsübungen bzw. -methoden (Autogenes Training, Yoga, Biofeedback u.a.) wei-
terhelfen.
Falls die aufgeführten Empfehlungen zu keiner spürbaren Besserung führen, ist es ratsam, ärztlichen
Rat einzuholen.
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Präventive Aspekte der Ernährung
E r n ä h r u n g u n d S o d b r e n n e n
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E r n ä h r u n g s e m p f e h l u n g e n b e i S o d b r e n n e n
Viele Faktoren beeinflussen unser Ernährungsverhalten: individuelle Bedürfnisse und Gelüste, das
tägliche Befinden, das soziale Umfeld, das aktuelle Nahrungsmittelangebot, die Werbung usw. Die
nachfolgenden Empfehlungen gewährleisten (im Sinne einer ausgewogenen Mischkost) eine aus-
reichende Zufuhr von Energie, Nähr- und Schutzstoffen und damit eine gesunde Ernährungsweise.
Die Angaben sind für «Durchschnittspersonen» gedacht, d.h. für Erwachsene mit normaler körperli-
cher Aktivität und somit durchschnittlichem Energie- und Nährstoffbedarf. Für andere Personen-
gruppen (Kinder und Jugendliche, Spitzensportler, Schwangere usw.) ergeben sich Abweichungen.
Ebenfalls Durchschnittswerte sind die angeführten Mengen- und Portionenangaben; sie lassen sich
nicht jeden Tag präzis einhalten. Kursiv gedruckte Textstellen sind für Personen mit Neigung zu
Sodbrennen besonders wichtig.
F e t t e u n d Ö l e
2 Kaffeelöffel (10 g) hochwertiges Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl, Olivenöl,
Rapsöl) pro Tag, unerhitzt, z.B. für Salatsaucen, verwenden.
Höchstens 2 Kaffeelöffel (10 g) Bratfett bzw. Öl pro Tag (z.B. Erdnussöl, Olivenöl) für die Zubereitung von
Speisen verwenden.
Maximal 2 Kaffeelöffel (10 g) Streichfett (Butter oder Margarine) pro Tag als Brotaufstrich essen.
Möglichst selten, maximal einmal pro Woche eine fettreiche Speise konsumieren (z.B. Fritiertes,
Paniertes, Käsespeisen, Rösti, Wurst oder Aufschnitt, Rahmsauce, Kuchen- oder Blätterteig, Patisserie,
Schokolade).
S ü s s i g k e i t e n
Mit Mass geniessen – viele Süssigkeiten enthalten verstecktes Fett.
F l e i s c h , F i s c h u n d E i e r
Maximal eine Portion möglichst fettarmes Fleisch (80-120 g) pro Tag, 2-4mal pro Woche, essen – mehr
ist unnötig, weniger ist problemlos.
Gepökeltes (Schinken, Wurst, Speck, usw.) höchstens einmal pro Woche anstelle von Fleisch vorsehen,
Innereien (Leber, Niere, Kutteln, Milke, usw.) maximal einmal pro Monat (80-120 g).
1-2 Portionen Fisch (100-120 g) pro Woche verzehren.
1-3 Eier pro Woche (inklusive verarbeitete Eier z.B. in Gebäck, Aufläufen oder Cremen) essen.
H ü l s e n f r ü c h t e , H ü l s e n f r u c h t p r o d u k t e
1-2 Portionen pro Woche (Linsen, Kichererbsen, Indianerbohnen, Tofu usw.) konsumieren.
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M i l c h u n d M i l c h p r o d u k t e
2-3 Portionen pro Tag (1 Portion = 2 dl Milch oder 1 Becher Jogurt oder 30 g Hartkäse oder 60 g Weich-
käse) verzehren, fettreduzierte Produkte bevorzugen.
G e t r e i d e p r o d u k t e u n d K a r t o f f e l n
Mindestens 3 Portionen stärkehaltige Beilagen pro Tag (z.B. Brot, Kartoffeln, Reis, Getreide, Teigwaren,
usw.) konsumieren, dabei Vollkornprodukte bevorzugen.
F r ü c h t e
2-3 Portionen Früchte pro Tag (z.B. 1 Apfel, 3 Zwetschgen oder ein Schälchen Beeren) möglichst roh
verzehren. Saure Früchte meiden.
G e m ü s e
3-4 Portionen Gemüse pro Tag essen, davon mindestens 1mal roh (z.B. gemischter Salat).
G e t r ä n k e
Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken, ungezuckerte und alkoholfreie Getränke und solche
mit wenig Kohlensäure bevorzugen.
A l k o h o l i k a
Möglichst meiden oder aber mit grosser Zurückhaltung konsumieren.
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S o d b r e n n e n – d a s m e r k e i c h m i r
1. Nahrungsmittel meiden, welche den Magenverschlussmuskel schwächen:
Alkohol, Schokolade, Kaffee, Kakao, Schwarztee, Fett.
2. 5-6 kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten einnehmen.
3. Bei Übergewicht das Gewichtsproblem angehen.
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