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Praktikumsbericht: Monitoring ausgewählter Fincas in La Gamba August & September 2008 Christian Langner und Christian Mancini Abb.1: Schyzolobium parahyba, Quelle: Eigenes Fotomaterial

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Praktikumsbericht:

Monitoring ausgewählter Fincas

in La Gamba

August & September 2008

Christian Langner und Christian Mancini

Abb.1: Schyzolobium parahyba, Quelle: Eigenes Fotomaterial

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Inhaltsverzeichnis:

Einfuehrung .................................................................................................................2

Reforestation im „Corridor Biologica de La Gamba“....................................................2

Permakultur in La Gamba : .........................................................................................3

Die Untersuchungsflächen: .........................................................................................5

Material und Methoden: ............................................................................................10

Auswertung der Flächen: ..........................................................................................11

Diskussion: ................................................................................................................22

Kritik: .........................................................................................................................31

Literatur: ................................................................................................................... 31

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Einführung:Das Praktikum, das im Rahmen unseres Studiums der Landschaftsökologie zu

absolvieren war, habe wir in der Tropenstation La Gamba im Süden von Costa Rica

in der Region des Golfo Dulce verbracht. Die Station befindet sich am Rande des

Piedras Blancas Nationalparks. Das Praktikum dauerte von Anfang August bis Ende

September 2008. Die Station ist eine von der Universität für Bodenkultur Wien

betreute Forschungsstation, die sowohl einzelne Forschungsarbeiten betreut als

auch größere Projekte, die Aspekte des Umweltschutzes und der Entwicklungshilfe

beinhalten. Zur Zeit unseres Aufenthaltes legte die Station den Schwerpunkt auf das

Großprojekt „Corridor Biologica de La Gamba“. Die Informationen über den

biologischen Korridor sind wenn nicht anders gekennzeichnet Huber et al. 2006 und

Huber et al. 2007 entnommen. Ziel unserer Untersuchung war es den

Anpflanzungserfolg auf (4) verschieden Flächen zu begutachten. Des weiteren

können anhand unserer Ergebnisse, für die Zukunft entscheidende Trends geliefert

werden im Bezug auf die ökologischen Faktoren die den Erfolg/ Misserfolg der

Renaturierungsmaßnahme bestimmen.

Reforestation im „Corridor Biologica de La Gamba“:Beim Projekt „Corridor Biologica de La Gamba“ geht es um die Schaffung und

Etablierung eines Korridors um genetischen Austausch und Migration von Tier und

Pflanzenarten zwischen dem Piedras Blancas Nationalpark und dem Golfito Wildlife

Reserve zu gewährleisten. Ein Großteil der betroffenen Flächen befindet sich in

Privatbesitz weswegen eine Kooperation mit der lokalen Bevölkerung unerlässlich ist.

Dieser sollen Methoden zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Fläche, sowohl

Forstwirtschaft mit einheimischen Baumarten als auch Landwirtschaft mit

Permakultur, nahegebracht werden. Die Unterstützung der lokalen Bevölkerung steht

ebenfalls im Vordergrund. Dieses Projekt besteht aus zwei Teilprojekten. Das eine

beschäftigt sich mit Aufforstung, das zweite mit Permakultur. Im Projekt Reforestation

geht es dabei nicht nur um das Pflanzen von Bäumen, sondern auch um die

Gründung einiger Baumschulen.

Zwischen den Farmern und der Station wird bei Interesse zur Mitarbeit am Projekt

ein Vertrag geschlossen. Mit diesem verpflichet sich die Station einerseits auf der

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vom Fincabesitzer vorgeschlagenen Fläche Bäume anzupflanzen und wenn

notwendig Zäune zur Abgrenzung bereitzustellen.

Im Gegenzug verzichtet der Fincabesitzer 10 Jahre darauf, diese Bäume abzuholzen

und verpflichtet sich zur Pflege und ggf. Neupflanzung von abgestorbenen Bäumen.

In den Jahren 2006/2007 wurden auf 6 Farmen eine Fläche von mehr als 5 ha

wiederbewaldet. Üblicherweise werden die Neophyten Melina (Gmelina arborea) und

Teak (Tectona grandis) wegen ihrer Schnellwüchsigkeit zur Aufforstung verwendet. In

diesem Projekt werden jedoch Baumarten, die entweder aufgrund ihrer Holzqualität

oder ihres biologischen Wertes z.B. als Nahrungsquelle wertvoll sind, verwendet. Die

meisten Baumarten werden in der Tropenstation in einem eigens dafür

vorgesehenen Baumschulbereich selbst gezogen. Das dafür benötigte Pflanzmaterial

wird aus der Region beschafft. Wenn der Bedarf aus eigener Produktion nicht

gedeckt werden kann greift man auf eine Baumschule aus Rio Claro zurück. Die

Forstingenieurin Maria Nella Barquero betreut das Projekt vor Ort.

Permakultur in La Gamba :Der Anbau von gemischten Kulturen aus Gemüse und Obst bzw. Holzbäumen ist

ebenfalls Teil des biologischen Korridors. Die meisten Familien von La Gamba haben

früher in der Bananenplantage gearbeitet und sind seit deren Schließung zur

Landwirtschaft übergewechselt. Die Finca Modelo soll ihnen dabei zeigen wie es

möglich ist, sowohl seinen eigenen Nahrungsbedarf zu decken, als auch gleichzeitig

nachhaltig zu wirtschaften. Das 1 ha große Gelände der alten Schule von La Gamba

mit 2 Gebäuden wurde im August 2006 von der Tropenstation gepachtet. In den

folgenden 20 Jahren soll dieses Gelände nachhaltig bewirtschaftet werden und geht

nach dieser Zeit in den Besitz der Gemeinde zurück. Der Agraringenieur Julio Cesar

Najera Umaña betreut dieses Projekt. Die Böden der Gegend, das Gelände der

Finca eingeschlossen, zeichnen sich allgemein durch eine schlechte Verfassung aus.

Durch Reis oder Bananen Monokultur und dem damit verbundenen intensiven

Gebrauch von Dünger und Pestiziden sind die Böden ausgeblichen, kompakt und

weisen nur geringe biologische Aktivität auf. Durch das Hinzufügen von

Bodenorganismen und Sauerstoff soll diese Situation verbessert werden. Deswegen

gibt es in der Finca Modelo die sogenannte Lombricultura und Kompost aus

organischem Material.

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In der Lombricultura wird mit Regenwürmern Kuhdung und anderes organisches

Material wie Obst- und Gemüseabfälle aus der Küche zersetzt. Dieser Kompost ist

sehr intensiv und wird deswegen nur in geringen Mengen für besondere Anlässe

verwendet. Anders der normale Kompost. Dieser besteht aus 2/3 Pflanzenmaterial

und 1/3 Kuhdung und wird bei allen angelegten Beeten verwendet. Viele der

ausgesäten Samen stammen von MAOCO (Movimiento Agricultura Organica Costa

Rica) oder aber aus dem Tausch mit den Bauern der Gegend. Es findet ein intensiver

Austausch mit der lokalen Bevölkerung statt. Interessierte Farmer können die Finca

jederzeit besuchen und die angewandten Methoden begutachten. Gleichzeitig macht

Julio Najera auch Hausbesuche bei denen er mit den Fincabesitzern über die

Herstellung von Kompost und das Anpflanzen von nachhaltigen Kulturen spricht. Ein

Teil des Geländes der Finca Modelo wird von der Gruppe Orbe Naturales genutzt.

Diese Frauengruppe aus La Gamba stellt Shampoo und Seife aus verschiedenen

Pflanzen her und verkauft diese dann.

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Die Untersuchungsflächen:

Abb.2 : Korridorflächen von La Gamba, Quelle: Marianela Barquero Nov. 2007

In der Region La Gambas war bis vor einem halben Jahrhundert noch weitestgehend

Primaerwald anzutreffen. Die Flaechen der Fincas wurden durch Rodung dem

Regenwald abgerungen. Die Boeden weisen noch immer die typischen sauren pH-

Werte von 4,5 bis 5,6 auf und werden nach der US – Soil Taxonomy, nach der die

costaricanische Nomenklatur folgt, der Ordnung der Ultisole zugeordnet. Es handelt

sich hierbei um stark verwitterte Boeden mit einem Tonanreichreicherungshorizont,

einer Basensaettigung von weniger als 35 Prozent und einem hohen Eisen- und

Aluminiumanteil.

Fläche 1: F02

Der Besitzer dieser 5 Hektar großen Fläche ist Herr Canuto Villegas. Die

Fläche liegt im Valle Bonito, ca. 5 km vom Zentrum La Gambas entfernt

(0256925/ 0964982 UTM) und befindet sich etwa 84 m über NN. Es handelt

sich um eine planare offene und dadurch sehr sonnige Fläche. Ursprünglich

wurde die Fläche zu 70% als Weide und zu 30% zur Holzgewinnung genutzt.

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Der vorhandene Boden wurde als „Arcilloso“ bestimmt. Dieser Bodentyp

zeichnet sich aus durch einen extrem hohen Tonanteil, der für anhaltende

Staunässe sorgt. Die Bedingungen sind optimal für Gräser und Binsen welche

die Fläche daher dominieren.

Abb.3: Finca Canuto Villegas, Quelle: Eigenes Fotomaterial

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Abb.3a: Finca Canuto Villegas, Quelle: Eigenes Fotomaterial

Fläche 2: F06

Der Besitzer dieser ca 1,5 Hektar grossen Fläche ist Herr Jose Angel. Die

Fläche liegt ebenfalls im Valle Bonito, ca 5 km vom Zentrum La Gambas

entfernt. (0257115/ 0964968 UTM) und befindet sich etwa 87 m über NN. Es

handelt sich um eine teils planare mit hohen Bäumen bewachsene und

dadurch eher schattigere Fläche. Ursprünglich wurde die Fläche zu 100% als

Weide genutzt. Der vorhandene Boden wurde ebenfalls als „Arcilloso“

bestimmt. Dieser Bodentyp zeichnet sich aus durch einen extrem hohen

Tonanteil. Um der Staunässe etwas entgegenzuwirken wurde die Fläche zum

Teil drainiert. Der Bewuchs mit dominierenden Gräsern ist nicht besonders

ausgeprägt.

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Abb.4: Finca Jose Angel, Quelle: Eigenes Fotomaterial

4a: Finca Jose Angel, Quelle: Eigenes Fotomaterial

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Fläche 3: F07

Der Besitzer dieser 1 Hektar großen Fläche ist Herr Ovidio Cruz. Die

Fläche liegt im La Bolsa Tal, ca. 4 km vom Zentrum La Gambas entfernt

(259402/ 961557 UTM) und befindet sich etwa 86 m über NN. Es handelt sich

um eine hüglige mit hohen Bäumen bewachsene und dadurch schattige

Fläche in umittelbarer Nähe des Wohnhauses. Diese Fläche wird weiterhin als

Kakaoplantage genutzt. Die jungen Bäume wurden im Schatten der

Kakaobäume angepflanzt. Dieser Bodentyp zeichnet sich aus durch einen

extrem hohen Tonanteil. Um der Staunässe entgegenzuwirken wurde die

Fläche gut drainiert und teilweise mit Kies aufgeschuettet. Der Bewuchs mit

dominierenden Gräsern ist nicht besonders ausgeprägt.

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Abb.5: Finca Ovidio Cruz, Quelle: Eigenes Fotomaterial

Fläche 4: F05

Der Besitzer dieser 2 Hektar großen Fläche ist Herr Efrain Camacho. Die Fläche liegt

einige km vom Zentrum La Gambas entfernt in Richtung Interamericana (260550 /

963104 UTM) und befindet sich etwa 88 m über NN. Es handelt sich um eine teils

hüglige und teils planare mit hohen Bäumen und

vielen Büschen bewachsene und dadurch schattige Fläche in näherer Umgebung

des Wohnhauses.

Ursprünglich wurde die Fläche zu 20% als Viehweide, zu 20% als Tacotal, zu 20%

als Acker zur Eigenversorgung genutzt. Die restlichen 40% wurden als

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Waldschutzgebiet deklariert. Die jungen Bäume wurden im angrenzenden Schatten

der umliegenden Vegetation gepflanzt. Der Bodentyp ist hier größtenteils ein

„Arcilloso“ der jedoch in seiner Beschaffenheit sehr unterschiedlich ist.

Material und Methoden:Auf den genannten Flächen wurden innerhalb des Monitorings die im Jahr 2007 und

2008 gepflanzten Bäume kartiert und die Parameter Höhe, Gesundheitszustand,

Bodenfeuchte, Exposition, Tiereinflüsse und Pilzbefall aufgenommen. Des Weiteren

haben wir für jede Fläche Bodenproben genommen, die Bodentemperatur an

schattigen und sonnigen Stellen mit Hilfe eines Handthermometers gemessen und

die Wasserhaltefähigkeit. Das Mikroklima der Fincas wurde über einen Zeitraum von

7 Tagen mit Hilfe des HOBO Datenlogger bestimmt. Die Klimamessung erfolgte in

einer Höhe von 0,5 und 2,0 Meter über der Geländeoberkante (GOK).

Abb.6: Klimamessung an der Finca von Canuto Villegas, Quelle : eigenes Fotomaterial

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Für die Berechnung des Wassergehaltes im Boden haben wir zwei Bodenproben pro

Fläche jeweils an schattigen feuchten und sonnigen trockenen Stellen entnommen.

Eine vordefinierte Menge von 300 mL wurde im frischen Zustand abgewogen, im

Trockenschrank über 2 Tage bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und erneut

abgewogen. Die Differenz zwischen frischem und trockenem Zustand wurde erst in

Gramm berechnet und anschließend prozentual angegeben. Die zum Teil

verwendeten Skalen wurden eigens von uns entwickelt und haben einen subjektiven

Charakter. Dennoch lassen sich bezüglich der Daten ökologische Trends erkennen.

Zu den nominalen Daten gehören die Artnamen und die Exposition (s= Sonnenbrand,

d = Schatten). Zu den ordinalen Daten gehören die Parameter Gesundheitszustand,

Bodenfeuchte, Tiereinflüsse und Pilzbefall. Höhe, Feuchte und Temperatur sind

metrischen Daten.

Scales:

Abb 7: Skalen in englisch.

Auswertung der Flächen:

Fläche F02 Canuto Villegas:

Auf dieser sehr sonnenexponierten Fläche war auf weiten Teilen stehendes Wasser zu finden. Die Bedingungen für Pflanzenwachstum sind daher sehr variabel. Von extrem trockenen bis zu tümpelartigen Patches waren alle Feuchtigkeitsgrade zu finden. Die von uns ermittelte Wasserhaltefähigkeit des Bodens beträgt durchschnittlich 34,04%. Die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe beträgt an sonnigen Standorten ca.27,00°C und im Schatten 24,30 °C bei einer Lufttemperatur von 28,00 °C. Unsere mikroklimatischen Messungen verdeutlichten die extremen Standortbedingungen. An den sonnigen Vormittagen erreichen die Temperaturen im Schatten in 0,5 Meter und in 2 Meter Hoehe ueber 30°C. In Bodennaehe sind mit 31° C die Temperaturen sogar etwas hoeher. Am Nachmittag fallen die Temperaturen mit zunehmender Bewoelkung rapide ab und erreichen nachts mit ca 22° C ihren Tiefpunkt. Die relative Luftfeuchtigkeit ist vormittags am niedrigsten und faellt meist auf 70 bis 75 Prozent ab. Dies ist aber nur von kurzer Dauer. Relativ steil steigen die

General condition Soil condition Sunburn/Shadow1= healthy 1= dry s/d2= normal 2= moist Temperature3= unhealthy 3= wet °C Grad Celsius

FungusAnimal influence

0= no 0= no Humidity1= low 1= minimal %2= medium 2= medium Height3= high 3= high Meter

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Feuchtigkeitskurven am Nachmittag an und erreichen ihr abendliches Maximum in 0,5 Metern Hoehe mit 90 Prozent und in 2 Metern Hoehe mit 95 Prozent. Dies ist ein typische Klimadiagramm fuer die Tropen. Die jahreszeitlichen Schwankungen sind geringer, als die Tagesschwankungen. (Abbildungen 8 und 9).

Abb. 8: Rel. Luftfeuchte und Temperatur in 0,5 Metern Hoehe auf der Flaeche von Canuto Villegas

Abb. 9: Rel. Luftfeuchte und Temperatur in 2 Metern Hoehe auf der Flaeche von Canuto Villegas

Besonders auffällig waren die großen Mengen an frischen Kuhexkrementen. Über die gesamte Fläche hinweg waren sehr häufig Verbiss- und Trittspuren an den Pflanzungen zu erkennen. Es waren keine Präferenzen in Bezug auf die Arten ersichtlich.

Anacardium excelsum :Insgesamt wurden 30 Individuen gepflanzt, wovon 14 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,48 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,92. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem auffallend hohem

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Feuchtegrad von 2,46 zu beschreiben und weisen keinerlei Sonnenbrandschäden und nur sehr geringen Tier und Pilzbefall auf. (0,08/0,23)

Artocarpus altilis:Es wurden 11 Exemplare gefunden, bei 40 gepflanzten Individuen. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,71 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,00. Der Feuchtegrad beträgt 2,18. Es wurden keinerlei Sonnenbrandschäden gefunden. Es liegt nahezu kein Tier und Pilzbefall vor (0,09/0,09).

Aspidosperma sprucianum:Es wurden 14 Exemplare gefunden, bei 40 gepflanzten Individuen. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,42 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,21. Der Feuchtegrad beträgt 2,07. Es wurden keinerlei Sonnenbrandschäden gefunden. Es liegt nahezu kein Tier und Pilzbefall vor. (0,07/0,21)

Astronium gravoelens:Bei einer Pflanzmenge von 100 Exemplaren waren keine Individuen auffindbar.

Bursera simarua:Bei einer Pflanzmenge von 24 Exemplaren waren keine Individuen auffindbar.

Brosimum utile:Bei einer Pflanzmenge von 37 Exemplaren waren keine Individuen auffindbar.

Calophyllum brasiliense:Insgesamt wurden 10 Individuen gepflanzt, wovon 4 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,63 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,75. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem auffallend hohem Feuchtegrad von 2,50 zu beschreiben und weisen keinerlei Sonnenbrandschäden und nur sehr geringen Tier und Pilzbefall (0,00/0,33) auf.

Carapa guianensis:Insgesamt wurden 27 Individuen gepflanzt, wovon 14 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,55 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,43. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem auffallend hohem Feuchtegrad von 2,43 zu beschreiben und weisen keinerlei Sonnenbrandschäden auf, dafür aber erheblichen Tiereinfluss und wenig Pilzbefall (0,64/0,14).

Cedrela odorata:Insgesamt wurden 150 Individuen gepflanzt, wovon 21 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,71 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,10. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem auffallend hohem Feuchtegrad von 2 ,00 zu beschre iben und we isen weder Sonnenbrandschäden, noch Tiereinfluss und Pilzbefall auf.

Inga spec:Insgesamt wurden 55 Individuen gepflanzt, wovon 28 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,54 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,32. Der Feuchtegrad beträgt 2,04.Insgesamt haben 6 Indiv iduen Sonnenbrandschäden und allesamt nur sehr geringen Tier und etwas höheren Pilzbefall (0,07/0,21).

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Platimiscium pinnatum:Es wurden 44 Exemplare gefunden bei einer Pflanzmenge von 309 Individuen. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,59 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,18. Der Feuchtegrad beträgt 2,14. Es wurden keinerlei Sonnenbrandschäden gefunden. Es liegt nahezu kein Tier und Pilzbefall vor. (0,05/0,07). Auffällig ist das 3 Individuen im Schatten erhebliche Wuchshöhen aufweisen (0,8/1,7/2,2) und dass es diesen Exemplaren mit einem Gesundheitsgrad von 1,0 sehr gut geht.

Psidium guayaba:Es wurden 17 Exemplare gefunden. Daten über die Pflanzmengen lagen hier nicht vor. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,74 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,88. Der Feuchtegrad beträgt 2,06. Es wurden keinerlei Sonnenbrandschäden gefunden. Es liegt nahezu kein Tier und Pilzbefall vor. (0,18/0,13)

Samanea saman:Insgesamt wurden 100 Individuen gepflanzt, wovon 30 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,75 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,00. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem mittleren Feuchtegrad von 2,27 zu beschreiben und weisen keinerlei Sonnenbrandschäden, Tiereinfluss oder Pilzbefall auf.

Schizolobium parahyba:Insgesamt wurden 100 Individuen gepflanzt, wovon 22 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,05 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,09. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem leichtem Feuchtegrad von 2,09 zu beschreiben und weisen keinerlei Sonnenbrandschäden und nur geringen Tiereinfluss (0,14). Pilzbefall trat nicht auf.

Terminalia amazonia:Es wurden 122 Exemplare gefunden. Die Pflanzmengebetrug 304 Exemplare. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,03 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,97. Der Feuchtegrad beträgt 2,10. Es wurden häufig Sonnenbrandschäden gefunden die allerdings nur geringe Auswirkung auf die Vitalität haben dürften. Es wurde ebenfalls regelmäßig ein geringer Tier und Pilzbefall aufgezeichnet (0,16/0,13).

Fläche F06 Jose Angel:

Auf dieser hügeligen mit hohen Bäumen bewachsenen Fläche ist die Pflanzung vorwiegend im Schatten vorgenommen worden. Diese Fläche lässt sich in zwei Teile gliedern. Zum einen der tiefer gelegene Bereich in dem sich das Stauwasser ansammeln kann und zum anderen die mit Kies aufgeschüttete Teilfläche welche durch bessere Sickermöglichkeiten erheblich trockener ist. Die von uns ermittelte Wasserhaltefähigkeit des Bodens beträgt durchschnittlich 36,21%. Die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe beträgt an sonnigen Standorten ca. 27,37°C und im Schatten 25,33°C bei einer Lufttemperatur von 28 °C. Die Extrema der mikroklimatischen Messungen sind bei dieser Flaeche geringer. An den sonnigen Vormittagen erreichen die Temperaturen im Schatten in 0,5 Meter und

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in 2 Meter Hoehe ueber 30°C. Am Nachmittag fallen die Temperaturen wieder rapide ab und erreichen nachts mit ca 22° C ihren Tiefpunkt. Die relative Luftfeuchtigkeit ist vormittags am niedrigsten und faellt in zwei Metern Hoehe auf 70 bis 75 Prozent ab. In Bodennaehe ist die Luftfeuchtigkeit aber auffallend ausgeglichener. Selten faellt sie unter 80 Prozent. Vom 25. bis zum 27. August bleibt sie sogar auf dem Niveau von 90 Prozent. (Abbildungen 10 und 11).

Abb. 10: Rel. Luftfeuchte und Temperatur in 0,5 Metern Hoehe auf der Flaeche Jose Angel

Abb. 11: Rel. Luftfeuchte und Temperatur in 2 Metern Hoehe auf der Flaeche Jose Angel

Es wurden Kuhexkrementen auch auf dieser Fläche gefunden. Bei einer Begehung wurden Kühe auf der Fläche angetroffen. Über die gesamte Fläche hinweg waren häufiger Verbissspuren an den Pflanzungen zu erkennen. Ebenfalls auffällig war ein erhöhter Anteil an Blattschneideameisen die bevorzugt an jungen gepflanzten Bäumen Material abtransportiert haben.

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Anacardium excelsum :Insgesamt wurden 58 Individuen gepflanzt, wovon 13 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,38 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,00. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem auffallend hohem Feuchtegrad von 2,54 zu beschreiben. Der Standort ist durch hohem Baumbewuchs anderer Spezies schattig und etwas kühler. Es ist bei 3 Individuen ein hoher Tiereinfluss zu verzeichnen während der Pilzbefall bei dieser Art eher keine Rolle zu spielen scheint (0,69/0,00).

Artocarpus altilis:Insgesamt wurden 16 Individuen gepflanzt, wovon 13 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,68 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,15. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem auffallend hohem Feuchtegrad von 2,54 zu beschreiben. Der Standort ist durch hohem Baumbewuchs anderer Spezies schattig und etwas kühler. Es ist bei 2 Individuen ein hoher Tiereinfluss zu verzeichnen während der Pilzbefall bei dieser Art eher keine Rolle zu spielen scheint (0,31/0,00).

Aspidosperma sprucianum:Insgesamt wurden 30 Individuen gepflanzt, wovon 4 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,68 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,00. Der Feuchtegrad von 2,25 ist zeigt feuchtere aber nicht nasse Verhältnisse an. Bei den 4 Individuen zeigt dich nur bei einem ein hoher Tiereinfluss. Daher lässt sich zu diesem Parameter nur schwer etwas interpretieren. Pilz spielt hier keine Rolle. (0,75/0,00).

Brosimum utile:Insgesamt wurden 37 Individuen gepflanzt, wovon 1 Exemplar gefunden wurde. Die Höhe lag bei 0,50 Meter bei einem mittleren Gesundheitsgrad von 2,00. Die Stelle auf der diese Art gepflanzt wurde hat einen mittelmäßigen Feuchtegrad von 2,00. Es Tiereinfluss und Pilzbefall war bei diesem Individuum nicht zu beobachten (0,00/0,00).

Calophyllum brasiliense:Insgesamt wurden 30 Individuen gepflanzt, wovon 4 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 2,25 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,75. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem Feuchtegrad von 2,25 im Mittel zu beschreiben und weisen keinerlei Sonnenbrandschäden und nur sehr geringen Tier und Pilzbefall (0,25/0,25).

Carapa guianensis:Insgesamt wurden 55 Individuen gepflanzt, wovon 20 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,32 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,15. Der Feuchtegrad von 2,30 ist als mäßig naß zu beschreiben. 6 Individuen zeigen erhöhten Tiereinfluss und insgesamt so gut wie kein Pilzbefall (1,00/0,05).

Cedrela odorata:Insgesamt wurden 139 Individuen gepflanzt, wovon 21 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,11 Meter bei einem Gesundheitsgrad

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von 1,90. Der hohe Feuchtegrad von 2,50 ist als naß zu beschreiben. 6 Individuen zeigen erhöhten Tiereinfluss und insgesamt so gut wie kein Pilzbefall (1,00/0,05).

Croton schiedeanus:Insgesamt wurden 45 Individuen gepflanzt, wovon 29 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 2,16 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,90. Der Feuchtegrad von 2,69 ist als naß und sogar zum Teil im Wasser stehend zu beschreiben. Tiereinfluss und Pilzbefall spielen bei dieser Art eher keine Rolle (0,24/0,03).

Dussia macrophyllata:Bei einer Pflanzmenge von 20 Exemplaren waren keine Individuen auffindbar.

Guatteria spec:Insgesamt wurden 20 Individuen gepflanzt, wovon 19 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,72 Meter bei einem mittleren Gesundheitsgrad von 2,00. Der hohe Feuchtegrad von 2,53 ist als naß zu beschreiben. Tiereinfluss und Pilzbefall spielen hier keine erwähnenswerte Rolle. (0,30/0,00).

Inga spec:Insgesamt wurden 86 Individuen gepflanzt, wovon 15 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,60 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,40. Der Feuchtegrad beträgt 2,27.Insgesamt zeigen 8 Individuen einen erhöhten Tierfraß. Pilzbefall ist eher ein kleinerer Einflussfaktor. (1,33/0,26).

Minquartia guianensis:Bei einer Pflanzmenge von 30 Exemplaren waren keine Individuen auffindbar.

Peltogyne purpurea:Insgesamt wurden 50 Individuen gepflanzt, wovon 2 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,75 Meter bei einem mittleren Gesundheitsgrad von 2,00. Der Feuchtegrad bei den 2 Individuen beträgt 3,00.Insgesamt zeigen beide Individuen einen erhöhten Tierfraß. Pilzbefall ist nicht zu verzeichnen (1,50/0,00).

Schyzolobium parahyba:Bei einer Pflanzmenge von 20 Individuen waren keine Individuen auffindbar.

Senna reticulata:Bei einer Pflanzmenge von 10 Exemplaren waren keine Individuen auffindbar.

Terminalia amazonia:Insgesamt wurden 10 Individuen bei einer Pflanzmenge von 25 Individuen gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,39 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,20. Der Feuchtegrad beträgt 2,60.Insgesamt zeigen nur 2 Individuen einen erhöhten Tierfraß. Pilzbefall ist nur bei einem Individuum zu verzeichnen (0,60/0,20).

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Virola koschnii:Insgesamt wurden 66 Individuen gezählt. Genaue Pflanzmengen waren nicht verfügbar. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,12 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,00. Der Feuchtegrad beträgt 2,16.Insgesamt zeigen nur 5 Individuen einen Tierfraß. Pilzbefall ist nur bei einem Individuum zu verzeichnen (0,30/0,04).

Virola sebifera:Insgesamt wurden 24 Individuen gezählt. Genaue Pflanzmengen waren nicht verfügbar. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,34 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,96. Der Feuchtegrad beträgt 2,21.Insgesamt zeigen nur 4 Individuen einen Tierfraß. Pilzbefall ist nur bei einem Individuum zu verzeichnen (0,29/0,08).

Fläche F07 Ovidio Cruz

Diese gut drainierte Fläche die eine leichte Neigung sowie einen südexponierten Hangbereich aufweist wird vorwiegend als Kakaoplantage genutzt. Die von uns ermittelte Wasserhaltefähigkeit des Bodens beträgt durchschnittlich 33,80%. Die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe beträgt an allen Standorten ca. 25,05°C bei einer Tagestemperatur von 28 °C. Das Mikroklima der Flaeche konnte leider nicht ausgewertet werden, da die Sensoren gestohlen wurden.Der Gesamteindruck der Fläche war sehr gepflegt, ein grossteil der Bäume stand frei und im Sonnenschutz der Kakaoplantage. Eine Ausnahme stellt die Fläche oberhalb des Hangs dar, welche von einem schnellwuechsigen Kraut uberwuchert ist.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Flächen werden hier auch Baumarten mit weniger als 10 Individuen aufgelistet. Insgesamt sind viel weniger Exemplare gefunden worden. Des Weiteren waren viele gepflanzte Spezies nicht mehr auffindbar (Gesamttabelle im Anhang).

Anacardium excelsum :Insgesamt wurden 5 Individuen gezählt. Genaue Pflanzmengen waren nicht verfügbar. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,5 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,6. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Insgesamt zeigt kein Individuum Tierfraß. Pilzbefall ist nur bei 2 Individuen zu verzeichnen (0,00/0,08).

Aspidosperma sprucianumInsgesamt wurde 7 Individuen gepflanzt allerdings nur 1 gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,6 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,0. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Tierfraß und Pilzbefall war nicht vorhanden. (0,00/0,00)

Brosimum utile:Insgesamt wurden 5 Individuen gepflanzt wovon 2 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,10 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,00. Der Feuchtegrad bei den 2 Individuen beträgt 2,00. Insgesamt zeigen beide Individuen keinen Tierfraß. Pilzbefall ist ebenfalls nicht zu verzeichnen (0,00/0,00).

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Calophyllum brasiliense:Insgesamt wurden 32 Individuen gepflanzt wovon 10 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,85 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,10. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Insgesamt zeigen die Individuen keinen Tierfraß. Pilzbefall ist ebenfalls nicht zu verzeichnen (0,00/0,00).Carapa guianensis:Insgesamt wurden 25 Individuen gepflanzt wovon 14 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,32 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,57. Der Feuchtegrad beträgt 2,00.

Cedrela odorata:Insgesamt wurden 115 Individuen gepflanzt wovon 39 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,95 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,51. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Insgesamt zeigen 7 Individuen einen mittleren bis starken Tierfraß. Stärkerer Pilzbefall ist bei 8 Exemplaren zu verzeichnen (0,46/0,56).

Inga spec:Insgesamt wurden 20 Individuen gepflanzt wovon 5 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,08 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,20. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Insgesamt zeigen 7 Individuen einen mittleren bis starken Tierfraß. Stärkerer Pilzbefall ist bei 8 Exemplaren zu verzeichnen (0,46/0,56).

Minquartia guianensis:Insgesamt wurden 65 Individuen gepflanzt wovon 0 Exemplare gefunden wurden.

Peltogyne purpurea:Insgesamt wurden 55 Individuen gepflanzt wovon 8 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,66 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,13. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Tierfraß und Pilzbefall sind nicht vorhanden.

Platimiscium pinnatum:Insgesamt wurden 10 Individuen gepflanzt wovon 3 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,77 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,33. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Tierfraß und Pilzbefall sind nicht vorhanden.

Peltogyne purpurea:Die Pflanzmenge liegt bei 10 Exemplaren. Es wurden 6 Individuen gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,12 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,33. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Tierfraß lag bei einem Exemplar vor und Pilzbefall war nicht vorhanden (0,5/0,0)

Samanea saman:Die Pflanzmenge bei dieser Art ist unbekannt. Es wurden nur ein Exemplar gezählt. Die Höhe beträgt 1,60 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,00. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Weder Tierfraß noch Pilzbefall lagen vor (0,00/0,00).

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Sterculia recordiana:Die Pflanzmenge ist bei dieser Art lag bei 10 Individuen. Es wurden noch 3 Individuen gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 2,27 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,33. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Tierfraß lag bei keinem Exemplar vor und Pilzbefall nur gering vorhanden (0,0/0,33).

Virola koschnyi:Die Pflanzmenge bei dieser Art bei 10 Exemplaren. Es wurden noch 8 Individuen gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,89 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,25. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Weder Tierfraß noch Pilzbefall lagen vor (0,00/0,00).

Virola sebifera:Die Pflanzmenge bei dieser Art ist unbekannt. Es wurden noch 6 Individuen gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,62 Meter bei einem guten Gesundheitsgrad von 1,50. Der Feuchtegrad beträgt 2,00. Weder Tierfraß noch Pilzbefall lagen vor (0,00/0,00).

Es folgt eine reine Auflistung weiterer gepflanzten Arten, die allerdings bei der Kartierung nicht mehr gefunden wurden. Die ursprüngliche Pflanzmenge wird in Klammern angegeben.Astronium graveolens (2), Averrhoea carambola (5), Balizia elegans (5), Caryocar costaricense (5), Cassia grandis (6), Cordia alliodora (1), Chrysophyllum cainito (6), Vitex cooperi (10).

Fläche F05 Efrain Camacho

Auf der Finca von Efrain Camacho befinden sich zwei von einem Hang getrennte Pflanzflaechen. Beide Flaechen sind planar. Die tiefergelegene Flaeche ist ziemlich zugewuchert. Auf der hoehergelegenen Flaeche steht die Pflanzung relativ frei. Allerdings wies diese Flaeche teilweise Staunaesse auf. Die von uns ermittelte Wasserhaltefähigkeit des Bodens beträgt durchschnittlich 41,06 %. Die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe beträgt an sonnigen Standorten ca. 27°C und im Schatten 25°C bei einer Lufttemperatur von 28 °C. Leider konnten die mikroklimatischen Daten nicht ausgewertet werden, da die Sensoren gestohlen wurden.Es war auf den Flaechen kein Verbiss durch Rinder erkennbar.

Artocapus altilis :Insgesamt wurden 10 Individuen gepflanzt, wovon 5 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,64 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,00. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem mittlerem Feuchtegrad von 2 zu beschreiben. Es ist weder Tiereinfluss noch Pilzbefall zu verzeichnen.

Brosimum utile :Insgesamt wurden 15 Individuen gepflanzt, wovon 13 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,52 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,15. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem mittlerem

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Feuchtegrad von 2 zu beschreiben. Es ist bei keinem Individuum ein hoher Tiereinfluss zu verzeichnen und nur ein geringer Pilzbefall (0,00/0,08).

Calophyllum brasiliense :Es wurden 6 Exemplare gefunden. Es liegt eine falsche Angabe ueber die Pflanzmenge vor (5). Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,62 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,67. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem mittleren Feuchtegrad von 2 zu beschreiben. Es ist weder ein Tiereinfluss, noch Pilzbefall zu verzeichnen.

Carapa guianensis :Insgesamt wurden 10 Individuen gepflanzt wovon 8 Exemplare überlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,82 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,13. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem mittleren Feuchtegrad von 2 zu beschreiben. Es ist ein leichter Tiereinfluss und Pilzbefall zu verzeichnen (0,25/0,5).

Inga spec. :Die Pflanzmenge ist bei dieser Art nicht bekannt. Es wurden 11 Individuen gefunden. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 0,57 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 2,45. Die Stellen auf der diese gepflanzt wurden sind mit einem mittleren Feuchtegrad von 2 zu beschreiben. Es ist bei bei einem Individuum ein mittlerer Tiereinfluss von 2 zu verzeichnen, während bei vier Exemplaren ein mittlerer Pilzeinfluss erkennbar war (0,67).

Platimiscium pinnatum :Es wurden 30 Exemplare gepflanzt, wovon 14 Exemplare ueberlebt haben. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,15 Meter bei einem Gesundheitsgrad von 1,5. Der Feuchtegrad liegt bei 2,07 im gesamtdurchschnittlichen Bereich. Tierfraß ist bei keinem Individuum zu verzeichnen. Nur ein Exemplar war von Pilzbefall betroffen (0,21).

Samanea saman:Es wurden 20 Individuen gepflanzt und 9 Exemplare gezählt. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,27 Meter bei einem sehr guten Gesundheitzustand von 1,0. Der Feuchtegrad liegt bei 2,0. Tierfraß und Pilzbefall spielen bei dieser Art keine Rolle (0,00/0,00).

Schyzolobium parahyba:Die Pflanzmenge ist bei dieser Art nicht bekannt. Es wurden 8 Exemplare kartiert. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,83 Meter bei einem sehr guten Gesundheitzustand von 1,38. Der Feuchtegrad liegt bei 2,0. Tierfraß war bei einem Individuum geringfügig vorhanden. Es wurde kein Pilzbefall aufgenommen. (0,12/0,00).

Schyzolobium parahyba:Die Pflanzmenge ist bei dieser Art nicht bekannt. Es wurden 8 Exemplare kartiert. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,83 Meter bei einem sehr guten Gesundheitzustand von 1,38. Der Feuchtegrad liegt bei 2,0. Tierfraß war bei einem

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Individuum geringfügig vorhanden. Es wurde kein Pilzbefall aufgenommen. (0,12/0,00).

Terminalia amazonia:Es wurden 30 Exemplare gepflanzt und 22 kartiert. Die durchschnittliche Höhe beträgt im Mittel 1,44 Meter bei einem guten Gesundheitzustand von 1,82. Der Feuchtegrad liegt bei 2,32. Tierfraß war bei einem Individuum geringfügig vorhanden. Pilzbefall wurde bei drei Individuen festgestellt. (0,04/0,18).

Es folgt eine reine Auflistung weiterer gepflanzten Arten, die allerdings bei der Kartierung in sehr geringen Mengen gefunden wurden, oder nicht mehr auffindbar waren. Die Anzahl der gefundenen Individuen wird in Klammern angegeben.

Anacardium excelsum (1), Andira inermis (1), Aspidosperma sprucianum (0 gefunden, 10 gepflanzt), Cedrela odorata (1), Croton schiedeanus (2), Ficus insipida (2), Hyeronima alchorneoides (3), Luehea semannii (3), Peltogyne purpurea (1), Psidium guayaba (4), Sterculia recordiana (2), Virola koschnii (3 gefunden, 10 wurden gepflanzt), Virola sebifera (1), Zygia longifolia (2).

Diskussion:

Ein direkter Standortvergleich der vier kartierten Fincas ist nicht zweckmäßig, da jeweils unterschiedliche abiotische und biotische Faktoren gegeben sind. Daher stellen wir zunächst die Erkenntnisse zu den einzelnen Flächen vor, um im Anschluss für ausgewählte Arten die optimalen und ungünstigen Bedingungen aufzuzeigen.

Auf der Fläche von Canuto Villegas herrschen extreme mikroklimatische Bedingungen durch den Mangel an schattenspendenden Bäumen und dem von Staunässe geprägten Boden vor. Erschwerend kommt hinzu, dass immer wieder Rinder zur Weide auf die Fläche geführt werden. Durch Tritt und Verbiss wird die Pflanzung dadurch erheblich geschädigt.Unter den feuchten Bodenbedingungen und der hohen Sonneneinstrahlung haben Arten wie Carapa guianensis, Platimiscium pinnatum und Inga spec. anscheinend Etablierungsprobleme. Sobald sich diese Faktoren verbessern wachsen die Arten kräftiger und gesünder. Dies lässt sich besonders am Beispiel von Platimiscium pinnatum aufzeigen, dass im trockenen und schattigen Randbereich deutlich besser gede ih t . ( s i ehe Gesamt tabe l l e im Anhang ) . De r Schaden du rch Blattschneiderameisen spielt auf dieser Fläche nur eine untergeordnete Rolle. Ohnehin schon geschwächte Pflanzen wurden dadurch weiter geschädigt. Carapa guianensis weist als einzige Art regelmäßig Ameisenfraß auf (siehe Gesamttabelle im Anhang). Viele der Jungpflanzen weisen einen Kümmerwuchs auf, was den dauerhaften Etablierungserfolg erheblich in Frage stellt. Unabhängig von der Ausfallquote machen die Arten Samanea saman, Schyzolobium parahyba und Terminalia amazonia einen besonders guten Eindruck. Sobald diese eine bestimmte Wuchshöhe erreichen kommen sie mit den Umweltbedingungen gut zurecht und zeichnen sich aus durch eine besonders hohe Staunässe und Sonnenverträglichkeit, höheres Wachstum und einen gesünderen Habitus aus.

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Tab.1: Durchschnittliche Ökologische Parameter ausgewählter Arten. (Finca Canuto Villegas)

Die Arten Astronium gravoelens und Brosimum utile sind trotz hoher Pflanzzahlen (100/37) vollständig von der Fläche verschwunden. Ähnlich schlecht etablierte sich Cedrela odorata bei der 150 Individuen gepflanzt wurden und nur 21 Exemplare überlebten. Gleiches gilt für die Ergebnisse bei Samanea saman und Schyzolobium parahyba. Im Unterschied zu Cedrela odorata lässt sich jedoch festhalten, dass sobald eine gewisse Wuchshöhe erreicht wurde, der Gesamteindruck deutlich gesünder zu sein scheint. Anacardium excelsum, Carapa guianensis und Inga spec. weisen im Verhaeltnis geringere Ausfallquoten auf. Scheinbar sind diese drei Arten im Stecklingsalter etwas robuster als Samanea saman, Schyzolobium parahyba und Cedrela odorata. Nur so lässt sich die geringere Ausfallquote erklären. Sie wachsen jedoch vermutlich langsamer, daher bleibt ein Etablierungserfolg dieser Arten auf der Fläche eher fraglich.Die Pflanzung wäre vielleicht erfolgreicher verlaufen, wenn schnellwachsende sukkulente Pflanzen, wie zum Beispiel Bananen und oder aehnliches, gepflanzt worden wären. Sie könnten als Schattenspender dienen, die zusätzlich dem Boden überschüssige Feuchtigkeit entziehen.

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Tab. 2: Ausfallquote in Prozent von verfügbaren Daten (Finca Canuto Villegas)

Im Gegensatz zur sonnenexponierten Fläche von Herrn Villegas zeichnet sich das Pflanzungsgebiet von Jose Angel durch erheblich mehr Schatten und ein ausgeglicheneres Mikroklima aus. Die Abflussbedingungen sind, wie oben im Text erwähnt, deutlich besser. Auch bei dieser Fläche gibt es Probleme mit weidenden Rindern.Generell ist erkennbar, dass die Pflanzungen einen kraeftigeren Eindruck machen. Viele Arten haben schon eine stattliche Groesse von mehr als zwei Metern erreicht. Dies laesst sich auf die besseren Standortbedingungen zurueckfuehren. Im Schatten der hohen Baeume sind die Jungpflanzen vor der starken Sonneneinstrahlung geschuetzt. Schaeden durch Sonneneinstrahlung wurden von uns kaum auf den Blaettern ausgemacht. Durch die Kiesaufschuettung in weiten Teilen der Flaeche wird Staunaesse vermieden.Durch die schattigeren und ausgeglicheneren Bedingungen gedeihen insbesondere Platimiscium pinnatum, die sogar eine durchschnittliche Hoehe von 2,6 Metern und einen hohen Gesundheitsgrad von 1 aufweisen, Ficus insipida, sowie Virola koschnyi und Virola sebifera. Zu den Arten, die eine kranke Erscheinung auf der Flaeche machen, gehoeren Artocarpus altilis, Inga spec., Luehea seemannii (siehe Tabelle 3). Insbesondere bei Inga ist auffaellig, dass sie durch Ameisenfrass beschaedigt ist. Scheinbar kommen Blattschneiderameisen auf schattigeren Flaechen haeufiger vor und nutzen bevorzugt Inga-Arten als Material fuer ihre Pilzzucht.

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Tab. 3: Durchschnittliche Ökologische Parameter ausgewählter Arten. (Finca Jose Angel)

Trotz einer hoher Pflanzzahl von 30 Exemplaren ueberlebte kein Exemplare von Minquartia guianensis. Eine Ausfallrate von 100 Prozent zeigtsich zum Beispiel auch bei Cojoba arborea, Macrolobium hartshornii und Sapium laurifolia. Bei 50 gepflanzten Exemplaren von Peltogyne purpurea ueberlebten nur zwei, aehnliches gilt fuer Brosimum utile ( 2 von 37). Eine geringe Ausfallquote zeigt sich bei der Spezies Guatteria (nur ein Exemplar von 20 ist eingegangen), Artocarpus altilis (18,75 Prozent) und Croton schiedeanus (35,56 Prozent)

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Tab. 4 : Ausfallquote in Prozent von verfügbaren Daten (Finca Jose Angel) Die Pflanzflaeche auf der Finca von Ovidio Cruz zeichnet sich, wie bei Jose Angel, durch viel Schatten aus. Die Kakaoplantage spendet den Jungpflanzen auf weiten Teilen Schutz vor der starken Sonneneinstrahlung. Durch viele Drainagen und die teilweise vorhandene Kiesaufschuettung gibt es im Bereich der Pflanzung keine Staunaesse. Dem gesamten Pflanzgebiet haben wir einen guten Bodenfeuchtewert von zwei vergeben. Unter der Kakaoplantage standen die Pflanzen frei, nur auf der Hangpflanzung sind sie von einem schnellwuechsigen Kraut ueberwuchert. Generell machen die Jungpflanzen, bis auf wenige Ausnahmen einen gesunden Eindruck. Anacardium excelsium war mit einem Gesundheitsgrad von 1,6 und einer Hoehe von 0,5 Metern eine der „schwaechsten“ Pflanzen (Tabelle 5). Cedrela odorata hat zwar von allen Flaechen mit 66,09 Prozent hier die geringste Ausfallquote (Tabelle 6), aber zwanzig Prozent der Pflanzen sind durch Pilz-und Ameisenfall beschaedigt. Die Spitzen wurden durch einen Pilz, der warscheinlich von den Ameisen gezuechtet wird, vernichtet. Es ist davon auszugehen, dass diese Individuen eingehen.

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Tab. 5: Durchschnittliche Ökologische Parameter ausgewählter Arten. (Finca Ovidio Cruz)

Kein Exemplar von Minquartia guianensis hat trotz der hohen Pflanzzahl von 70 Individuen ueberlebt. Viele Arten sind allerdings nur in geringer Zahl gepflanzt worden, sodass die Ausfallquote nur begrenzt aussagekraeftig ist.Dies ist nicht unbedingt auf den Standort zurueckzufuehren, sondern auf die Bedingungen zum Zeitpunkt der Pflanzung. Viele Arten wurden auf dem Abhang bei Regenwetter von einer Schulklasse gepflanzt und dabei unmittelbar durch falsche Handhabung zerstoert.

Tab. 6 : Ausfallquote in Prozent von verfügbaren Daten (Finca Ovidio Cruz)

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Tab.7: Durchschnittliche Ökologische Parameter ausgewählter Arten. (Finca Efrain Camacho)

Die Flaeche von Herrn Camacho zeichnet sich durch einen hohen Verbuschungsgrad aus. Grosse Teile der Flaeche sind im Schatten einiger Baume. Bodennaesse ist ueberall dort gegeben, wo die Flaeche keine Inklination hat. Positiv zu erwaehnen ist das die Randbereiche der Pflanzung relativ gute schattige Bedingungen und zudem Abflussmoeglichkeiten durch erodierte kleine Graeben aufweisen. Hier bestaetigt sich wieder die Vermutung, dass Anacardium excelsum an schattigen und feuchteren bis nassen Stellen nicht zurecht kommt. (siehe Gesamttabelle im Anhang) Gleiches gilt scheinbar auch fuer Peltogyne purpurea und fuer Inga spec. Besonders wuchskraeftig kamen in der Flaeche die Arten Calophyllum brasiliense, Brosimum utile, Cedrela odorata, Samanea saman, Terminalia amazonia und Zygia longifolia. Platimiscium pinnatum waechst ebenfalls stark, solange diese eine Art im Schatten steht. Calophyllum brasiliense zeigt gute Anpassungen an sonnenexponierten Stellen. Zwar scheint auch dies Art Praeferenzen zu einem hoeheren Wuchs im trockenen gemaessigten Schatten zu haben, jedoch kann sie auch mit hoeherer Einstrahlung gut zurecht zu kommen. Insgesamt scheint diese Flaeche weitesgehend ungestoert zu sein. Sie weist insgesamt die geringsten Ausfallquoten auf. (siehe Tabelle 8)

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Tab. 8: Ausfallquote in Prozent von verfügbaren Daten (Finca Efrain Camacho)

Diskussion zu einzelnen Arten und ihren Etablierungserfolg im Bezug auf die vier Untersuchten Flaechen:

Anacardium excelsum:Diese Art ist auf der Finca von Herrn Angel (F06) insgesamt 58 mal gepflanzt worden. Davon haben nur 13 Individuen ueberlebt. Im Gegensatz dazu ist sie bei Herrn Villegas (F02) 30 mal gepflanzt worden und es sind 14 Exemplare gezaehlt worden. Die Ueberlebensraten unterscheiden sich hier deutlich. Zum einen also 22 % und zum anderen 47 %. Gruende hierfuer sind schwer zu finden. Es laesst sich jedoch festhalten dass sich die beiden Fincas im Faktor Bodenfeuchtigkeit (Bf) und Sonnenexponierung (Se) am Pflanzstandort deutlich unterscheiden. So sind die Werte der Bf bei dieser Art auf der Flaeche F06 im Durchschnitt 2,54 waehrend bei der Flaeche F02 etwas niedriger mit 2,46 trockenere Verhaeltnisse anzeigen. Dazu korreliert die zum einen bei F06 die schattige feuchtere Lage unter den hohen Baeumen und zum anderen bei F02 die offene periodisch trockene Freiflaeche mit starker Sonnenexposition. Hieraus laesst sich vermuten dass diese Art deutlich besser mit Hitzte, Sonneneinstrahlung, und relativer trockenheit zurecht kommt. (siehe Gesamttabelle im Anhang)

Aspidosperma sprucianum:Es laesst sich vermuten das sich diese Art aehnlich wie Anacardium excelsum im Bezug auf Bodenfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung verhaelt. Je trockener der Boden, also je besser die Abflussverhaeltnisse, desto bessere Gesundheitswerte. (siehe Gesamttabelle im Anhang)

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Brosimum utile:Diese Art ist aus nicht klar erkennbaren Gruenden auf fast allen Flaechen vollstaendig verschwunden. Auf den Flaechen F02 und F06 koennte man vermuten dass sich der Ausfall auf die Tritt und Verbissschaeden zurueck fuehren laesst. Bei der Flaeche von Herrn Cruz (F07) laesst sich der Ausfall auf die Art der Pflanzung selbst zurueckfuehren. Laut einer Mitarbeiterin sei es ein starker Regentag gewesen an dem eine unerfahrene Schulklasse den rutschigen Hang hat bepflanzen muessen. Bei unsachgemaesser Vorgehensweise, also das nicht fest andruecken der Jungpflanzen im Boden, oder eine Ueberduengung kann es zu grossen Ausfallquoten der Arten kommen. Hinzu kommt, dass eine Bepflanzung am Hang, wenn Senken erhalten bleiben stehendes Wasser um die Pflanzstellen beguenstigen. Dadurch kann es zu Sauestoffmangel kommen und die Art kann dadurch ausfallen. Nur auf der Flaeche von Herrn Camacho F05 sind 13 von 15 Exemplare uebrig geblieben. Die Fundstellen lagen in sehr unzugaenglichen Bereichen. (siehe Gesamttabelle im Anhang)

Carapa guianensis:Diese Art zeichnet sich durch eine anscheinend erhoehte Wiederstandsfaehigkeit gegenueber widrigen Verhaeltnissen aus. Sie zeigt zwar deutlich Tendenzen zum Verbiss, zum Befall durch Blattschneiderameisen und durch einen von uns nicht identifizierbaren Pilz oder Parasiten, was sich deutilch an der Flaeche F06 zeigt, jedoch sind die Ueberlebensraten auf alle Flaechen relativ hoch. F06= 36% ; F02= 52% ; F07= 56% ; F05= 80%. (siehe Gesamttabelle im Anhang)

Cedrela odorata:Bei dieser Art ist der Pflanzungserfolg relativ zu sehen. Zwar ist dies eine Art die sehr haeufig gefunden wurde (siehe Gesamttabelle im Anhang), jedoch sind die Pflanzmengen deutlich hoeher als bei den meisten anderen Arten. Wenn man ausschliesslich die Ueberlebensraten beruecksichtigen wuerde, kaeme man zu einem negativeren Ergebniss. F02= 14% ; F05= 5% ; F06= 15% ; F07= 39% . Es wurden keine genaueren Praeferenzen dieser Art fesgestellt. Auffaellig ist nur, dass die Art deutlich hoehere Wuchsleistung im Schatten aufweist. Der Gesamteindruck scheint an trockeneren nicht zu exponierten Stellen stellen gesuender.

Insgesamt kann man die Arten nach Licht und Schattenbeduerftigkeit einteilen.Zu den Arten die eher Licht und Hitze beziehungsweise trockene Lebensbedingungen vertragen koennen, gehoeren unserer Ansicht nach Anacardium excelsum, Aspidosperma sprucianum, Inga spec, Samanea saman, Schyzolobium parahyba, Terminalia amazonia. Zu den eher schattenbeduerftigeren Arten gehoeren Brosimum utile, Croton schiedeanus, Platimiscium pinnatum, Calophyllum brasiliense und Virola koschnii. Eine genauere Einteilung nach Feuchtverhaeltnissen laesst sich aus der Tabelle im Anhang erschliessen.

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Kritik:Die Station besitzt ein weitestgehend gut ausgestattetes Labor. Durch unsere Praktikums- (Miniprojekt) und Voluntaersarbeit (Wiederbewaldung) haben wir in den acht Wochen sehr viel ueber den Tieflandregenwald von Costa Rica gelernt und eindrucksvolle Erfahrung mit der hiesigen Flora und Fauna, sowie den Menschen von La Gamba gemacht. Wir wurden gut versorgt und hatten immer verlaessliche Ansprechpartner. Da kein destilliertes Wasser und Eichfluessigkeiten vorhanden waren, konnten wir keine pH-Messungen durchfuehren. Es fehlte an Literatur mit oekologischen Angaben zu den gepflanzten Arten und da die Erlaubnis fuer die Internetbenuztung in der Lodge fehlte, konnten wir keine vernuenftige Recherche durchfuehren. Eine deutsche Tastatur waere fuer schriftliche Arbeiten hilfreich. Eine Anschaffung ist unserer Meinung sinnvoll. Eine Einfuehrung in die Station waere sinnvoll gewesen. So haben wir beispielsweise das Photoherbar erst nach einigen Wochen entdeckt.

Literatur:

GENTRY, A. H. (1996): Woody Plants of Northwest South America, The University of Chicago Press, 1. Auflage, ChicagoHuber, W. & Weissenhofer, A. e. a.(2002): An Introductory Field Guide to the Flowering Plants of the Golfo Dulce Rain Forests Costa Rica, Biologiezentrum des Oberoesterreichischem Landesmuseum, 1. Auflage, LinzLEON, J. & POVEDA, L. J. (2000): Nombres comunes de las plantas en Costa Rica, Editorial Guayacán, 1. Auflage, San JoséPAMPERL, S. (2001): Der Boden als Standortsfaktor eines baumartenreichen Tieflandregenwaldes in Costa Rica, Diplomarbeit, Formal- Naturwissenschaftliche Fakultaet, Universität WienZAMORA e. a. (2003): Árboles de Costa Rica, Editorial INBio, 1. Auflage, San José