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Praktikumsbericht von André Heinzen
Zielland: Schweden / Stockholm
Inhaltsverzeichnis
Förmliche Details: -Name & Adresse des Betriebs
-Berufs- & Betriebsbezeichnung
-Land
-Aufenthaltszeitraum
-Informationen zur eigenen Person
Arbeitsstelle & Ablauf: -Arbeitszeiten
-Mitarbeiteranzahl
-Maschinen & Werkzeuge
-Unterschiede zur deutschen Arbeitsstelle im Bezug
auf Maße, Normen, etc.
-Arbeitsschutzbestimmungen, Organisation des
Handwerks
-Arbeitspraktiken
Freizeitgestaltung -Nachtleben
-Sportmöglichkeiten
-Essen & Getränke
Kulturelle Aspekte -Interessantes, Wissenswertes und Unterschiede
zu Deutschland
Persönliches Fazit
Förmliche Details
- Name des Betriebs:
o Snickman Produktion AB
Upplagsvägen10 D
11743 Stockholm
- Dauer des Aufenthalts:
o 3.April 2009 – 26. April 2009
- Zielland und Währung:
o Schweden; schwedische Krone (1€ ~ 10 SEK)
- Details zur eigenen Person:
o Name: André Heinzen
o Geburtstag: 5. Mai 1980
o Ausbildungsbetrieb: Universitätsklinikum Bonn, Sigmund-Freud-
Strasse 25, 53127 Bonn
o Ausbildungsberuf: Tischler
o Hobbies: Musik, Antiquitäten (besonders Porzellan), meine Familie,
alte Videospielkonsolen sammeln, CDs sammeln, Konzerte
- Anreise und Unterkunft:
Anreise per Flugzeug (Germanwings) ab Köln/Bonn über Berlin –
Schönefeld nach Stockholm Arlanda. Danach per Shuttlebus direkt nach
Stockholm Centralen (ca. 40 Minuten). Der Rückflug war direkt von
Stockholm Arlanda nach Köln/Bonn
Meine Unterkunft war ein Studentenwohnheim in Solna, ein Stadtteil im
Nord-östlichen Teil Stockholms. Kontaktaufnahme mit dem Vermieter
fand über ein Internetportal statt.
Der Flug kostete 254€ (Hin- und Rückflug, Sitzplatzreservierung, 30kg
Gepäck). Der Shuttlebus kostet 110 SEK (ca. 10€). Das Zimmer kostete
3500 SEK (ca. 321€).
Für die öffentlichen Verkehrsmittel ist ein 30-Tages Ticket ratsam. Es
kostet 690 SEK (ca. 63€) und man kann alle Verkehrsmittel innerhalb
der 3 Zonen, in die Stockholm und Umgebung aufgeteilt ist, nutzen.
Blick auf die Schärengärten vor der schwedischen Ostküste
Blick aus meinem Zimmer auf die Studentenwohnanlage
Arbeitsstelle & Ablauf
- Arbeitszeiten:
Generell gibt es keine festen Arbeitszeiten. Es war eher eine lockere
Gleitzeit. Man konnte zwischen 6 – 10 Uhr erscheinen und sollte im
Monat schon einen gewissen Stundenschnitt erreichen. Generell war
es aber auch möglich vorher oder nachher zu kommen. 9 Stunden
pro Tag waren schon vorgeschrieben. Man konnte aber auch
jederzeit länger arbeiten. Das wurde auch sehr oft durchgeführt. Es
war keine Seltenheit, dass Kollegen das Wochenende komplett
durchgearbeitet haben, um den Auftrag mehr als rechtzeitig fertig zu
stellen.
Begründet wurde diese eher lockere Arbeitsweise mit dem Argument
der Familie. Die Kinder wurden zur Schule/Kindergarten gefahren,
oder abgeholt. Oder es wurde allgemein mehr Zeit mit der Familie
verbracht.
- Pausen:
Die festen Pausenzeiten waren:
Frühstückspause von 9.00 – 9.30 Uhr
Mittagspause von 11.00 – 12.00 Uhr
Kaffeepause von 14.30 – 15.00 Uhr
Zu jeder Pausenzeit wurde die Stempelkarte gestempelt. Pausen
wurden nicht zu der Arbeitszeit addiert.
Die meisten Betriebe besuchen in der Mittagspause eine öffentliche
Kantine. Von denen gibt es, vor allem in den Industriegebieten
etliche. Das Essen ist sehr frisch und für günstige 8€ bekam man ein
All-You-Can-Eat Gericht.
Generell unterscheiden sich die Arbeits- und Pausenzeit nicht wirklich
von den deutschen Zeiten. Lediglich die lockere Gleitzeit wäre für
deutsche Unternehmen sehr ungewöhnlich. Die allgemeine
Kernarbeitszeit von 7-17 Uhr liegt also der unseren, festen, doch sehr
nahe.
- Mitarbeiteranzahl:
o 1 Lackierer
o 2 die hauptsächlich für die CNC Maschine zuständig sind
o Montageteam bestehend aus 2 Mann
o 4 Mann für die Fertigung innerhalb der Werkstatt
- Maschinen & Werkzeuge:
Die Werkstatt ist mit den üblichen Handwerkzeugen u.a. wie
Handoberfräsen, Akkuschraubern, Stichsägen, Lamellonuter,
Handschleifer ausgestattet.
Es wird generell sehr viel gefräst. Somit besteht auch eine immense
Anzahl an Fräswerkzeugen und Handoberfräsen (insgesamt 12
Stück)
Für Schleifarbeiten an kleineren Tischplatten wurde eigens eine
Vakuum-Pumpe mit Spanneinheit von Festool angeschafft, für die
ich einen eigens entworfenen Wagen bauen durfte:
Links: Vakuum-Wagen Rechts: Festool Vakuum-Pumpe mit Spanneinheit
Die Tischmaschinen umfassen folgende:
2 Formatkreissägen der Firma Altendorf
2 Tischfräsen Firma Kölle / Firma Stenbergs
1 Abrichthobel Firma Stenbergs
1 Dicktenhobel Firma Martin
1 Kantenschleifmaschine Firma Ejderstedts
1 Breitbandschleifmaschine Firma Stenbergs
1 Bandsäge Firma Panhans
1 CNC Bearbeitungszentrum Biesse Rover 27
1 Langlochbohrmaschine Firma Stenbergs
1 Korpuspresse Firma Kallesoe
1 Furnierpresse Firma Bürkle
1 Mehrseitenhobel Firma Chambon
1 Plattensäge Firma Striebig
1 Furniersäge
1 Zick-Zack-Furnierklebemaschine
1 Langbandschleifmaschine
1 Lochreihenbohrmaschine Firma Grass
Desweiteren verfügt die Tischlerei über einen komplett
ausgestatteten Lackierraum mit Absaugung, Trockenkammer und
Airless-Spritzsystem.
Blick vom Haupteingang in die Schreinerei
CNC Maschine
- Verwendete Materialien:
Wie in Deutschland ist die Materialauswahl auch in Schweden hoch.
Es wurde während meiner 3 Wochen viel MDF furniert (meist mit
japanischer Eiche (klar lackiert, oder auch sehr viel schwarz
lackiert)), Massivholz (japanische Eiche, Kiefer). Im Küchen- und
Sanitärbereich wurde hauptsächlich mit dem recht neuen
Mineralwerkstoff Corian der Firma DuPont gearbeitet, welcher sehr
hochwertig und teuer ist. In der Verarbeitung sehr aufwendig, aber
im Endergebnis sehr hochwertig und luxuriös aussieht.
Ansonsten umfasst die Materialpalette ebenfalls wie in Deutschland
Sperrholz, Kunststoffbeschichtete Spanplatte, MDF und Multiplex in
allen Dicken.
Das gängige Plattenmaß beträgt 1250mm x 2500mm (oder
2800mm). Grössere Platten wurden nur, wenn notwendig, bestellt.
- Arbeitssicherheit und Normen bei Material und Maschinen:
Die Arbeitssicherheit wird, wie in Deutschland, gross geschrieben.
Zumindest in dem Betrieb, in dem ich gearbeitet habe. Alle trugen
Sicherheitsschuhe und einen Ohrenschutz. Die Maschinen hatten alle
Sicherheitseinrichtungen, die ich auch aus meinem Betrieb kenne.
Die meisten Maschinen und Handwerkzeuge stammten aus
Deutschland oder Österreich. Einige der stationären Maschinen
kamen aus Dänemark oder Schweden, wobei alles genauso aussah,
wie in einem deutschen Betrieb.
Schrauben hatten die gleichen Bezeichnungen wie in Deutschland und
die Handwerkzeuge die gleichen Beschaffenheiten.
- Arbeitspraktiken:
Arbeitssicherheit wird in Schweden nicht durch die BG geregelt,
sondern ebenfalls über die Gewerkschaften. Es gibt auch einen
Katalog, der diese Arbeitssicherheiten benennt. Bloss in der Praxis
sah einiges anders aus, als in Deutschland.
Die Kreissäge wurde sehr oft für Dinge benutzt, die mich mit offenen
Mund hat stehen lassen. Schlitz und Zapfen auf Gehrung abgesetzte
Rahmenverbindungen z.B.
Bohlen mit 10-15 cm Dicke und knappen 3 Meter Länge wurden
teilweise so „dezent“ in Balken geteilt, dass die Kreissäge
stehenblieb (bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von ca. 5000
u/min!).
Was dagegen sehr interessant war, wie der Werkstoff Corian genau
verarbeitet wird. Wo sind die Vorteile und wo die Nachteile. Da
Corian sehr viel verarbeitet wird, konnte ich so einiges an Erfahrung
sammeln. Sowohl einige Vorteile, aber auch starke Nachteile, die ich
bis dato noch nicht gekannt habe.
Corian Arbeitsplatte mit Spüle
Schablonenarbeit für den Schiffs-Innenausbau um bei den einzelnen Stücken
unterschiedliche Gradzahlen zu bekommen
Es wurde insgesamt sehr viel mit der CNC vorbereitet und danach
bearbeitet. Es wurde viel profiliert. Die zwei grössten Projekte in
meinen 3 Wochen war einmal eine Küche mit einer Corian-
Arbeitsplatte und den Korpussen aus MDF mit japanischer Eiche
furniert und zum anderen ein kompletter Jacht-Innenausbau. Nicht
mit Möbeln, aber die komplette Kajüten- und
Wohnbereicheinteuilung.
Die Arbeitsweisen waren insgesamt sehr professionell und direkt. Ich
habe keine Fehler entdecken können. Im Gespräch mit dem Chef
habe ich auch erfahren, dass er keine Schulabgänger nimmt.
Arbeitserfahrung von 5, besser 10 Jahren sind Vorraussetzung, dass
er jemanden einstellen würde.
Fräsköpfe u.a. für den Schiffsbau
Freizeit
- Essen & Trinken:
Die Schweden lieben ihre Traditionen. Es gibt morgens in allen
Pressbyran-Kiosken frische Zimstschnecken (Kanelbullar). DIE
Süssigkeit in Schweden.
In der Kantine, in der wir mittags immer essen waren, gab es
regelmäßig frisches Essen. Hier in Deutschland ist Kantinenessen ja
immer eine zwiespältige Angelegenheit. Anfangs war ich auch
skeptisch, aber dann doch angenehm überrascht, dass das Essen
wirklich frisch war. Man hatte eine große Auswahl an Hauptspeisen,
eine Salatbar und der Nachtisch war reichlich gedeckt mit süßen
Backwaren und Kaffee. All-You-Can-Eat für 8€. Sowas sollte es mal
in Deutschland geben.
Ausgehen in Schweden, speziell in Stockholm, war teuer. Das Essen
war teuer, aber gut. Es gab immer eine riesige Auswahl an
schwedischen Spezialitäten. Meistens deftige Hausmannskost. Aber
auch viele Gerichte, die Süßes mit Herzhaftem kombinierten. Nicht
so ganz mein Fall.
Ansonsten gibt es die üblichen Verdächtigen: Mc Donalds, Burger
King und etliche Döner- und Imbissbuden. Alle mit ähnlichen
Preisen, wie in Deutschland.
Außer Mc Donalds und Burger King. Die waren im Vergleich gute 2
Euro teurer. Dafür lagen die Imbissbuden in der ähnlichen Preislage,
wie in Deutschland. Und die Portionen waren definitiv grösser.
Der Klassiker „Kottbullar“ (Hackfleichbällchen), war natürlich überall
vertreten. Wenn man Glück hatte, war in 3 Wochen das
Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht und das Sonderangebot von
einem Kilo Kottbullar für 2.50€ war der Snack für einen Kurztrip.
Die Preise in Supermärkten waren generell sehr unterschiedlich. In
Deutschland merkt man die Preisschwankungen ja schon je nach
Größe und Lage des Supermarkts. Aber Preisschwankungen von bis
zu 3 Euro sind eher selten. Nicht so in Schweden. Man musste Preise
vergleichen, wo es nur ging. Im kleinen Supermarkt um die Ecke
kostete z.B. eine Gurke umgerechnet 4.50€. Im Großmarkt 1km
entfernt lag der Preis dann schon bei 2.50€. Solche
Preisschwankungen waren keine Seltenheit.
Ebenfalls ungewohnt, waren die Preise für Artikel, die nicht in
Schweden gefertigt werden können. Sonnenblumenöl kostet im
Durchschnitt ca. 6€/L. Rapsöl dagegen 2€/L.
Generell kann man sagen, dass Lebensmittel in Schweden teuer
sind. Man findet in einem Supermarkt keinen Artikel, der weniger als
10 Kronen kostet. Im Vergleich zu deutschen Supermärkten schon
eine Umgewöhnung.
- Sport:
Ich bin von Hause kein Sportmensch mehr. Aber für diesen Bericht
habe ich meine Augen mal auf gehalten.
Innerhalb Stockholms gibt es ein immenses Angebot an
Sportmöglichkeiten. Man kann kilometerweit wandern / joggen oder
fahrradfahren. Jeder Bürgersteig ist aufgeteilt in Fußgänger und
Radfahrer.
Die vielen Grünflächen innerhalb der Stadt laden zum Badminton
spielen ein, oder extra angelegte Flächen um Beach-Volleyball.
Allein ein Stadtbummel frisst Zeit und Kilometer. Nachdem ich mich
das erste Mal verlaufen habe, bin ich auf eine Gesamtstrecke von ca.
20 Kilometer gekommen. Das es allerdings viel zu sehen gab, waren
die damit verbundenen 4 ½ Stunden an mir vorbeigerannt.
- Nachtleben:
Ein sehr interessanter Punkt. Ich war meistens am Wochenende
raus. Und die Sorgen wie „wie komme ich nach Hause“ konnte ich
beim Betrachten der T-Bana-Fahrpläne (Tunnelbana / U-Bahn)
direkt über Bord werfen. Am Wochenende fahren die U-Bahnen
komplett alle 30 Minuten durch. Somit brauchte ich mir keine
Gedanken über ein Taxi machen.
Die Anzahl der Kneipen und Diskotheken war unüberschaubar.
Anhand meines Musikgeschmacks habe ich mich über das Internet
nach Heavy Metal- und Rockkneipen informiert und ca. 10
verschiedene Locations gefunden.
Im Allgemeinen ist es wie in Deutschland. Die Preise der Getränke
variieren nach Standort und Besucherpublikum. In der einen Kneipe
zahlt man für ein Bier umgerechnet 4.30€/0.4L und in der anderen
Kneipe in der Altstadt 6.30€/0.4L. Wobei Bier (Starköl) bei
durchschnittlich bei 5.4%Vol. beginnt.
Spirituosen und Mixgetränke wie z.B. JimBeam/Cola schlagen da
schon anders zu Buche. Für einen 0.2L-Double JimBeam/Cola habe
ich einmal 15€ bezahlt. Das hat mir definitiv gereicht. Aber die
Preise interessieren die Schweden anscheinend nicht. Alles was
gefällt wird getrunken und dafür anscheinend jeder Preis bezahlt.
Und dieser Preis wird meistens mit der Kreditkarte gezahlt. Wie
eigentlich alles. Der Einkauf im Supermarkt, das Essen, oder halt
das eine Bier in der Kneipe. Wer bar zahlt outet sich meist als
Tourist. Man merkt bei dieser Zahlungsweise definitiv Parallelen zu
den Amerikanern.
Die meisten Kneipen hatten bis 3 Uhr geöffnet. Spezielle
Konzessionen brachten dann auch 5 Uhr, oder 8 Uhr zustande.
Wobei für die kleineren, häufigeren Kneipen die 3 Uhr den Arbeitstag
beendeten.
Danach war aber meistens immer noch rappelvoll in den Strassen
von Stockholm. Die U-Bahnen waren meistens so voll, dass man nur
noch stehen konnte, bzw. es versuchte.
Blick auf Östermalm, einer der teuersten Wohngegenden in Stockholm
Kleine Gassen durchziehen die Altstadt Gamla Stan
Der Freizeitpark Gröna Lund (grüner Hain) auf der Insel Djurgården
Blick auf den kleinen Fischerhafen von Nynäshamn im Süden Stockholms
Kulturelle Aspekte und Besonderheiten
Der Punkt „Kulturelle Aspekte,
Besonderheiten, oder auch wie tickt
der Schwede“ ist ein direkter
Vergleich zu den Punkten, die ich als
Vorbereitung im Internet gefunden
habe. Als Grundlage dienten Foren,
Berichte, Touristikseiten, etc.
Die Schweden pflegen ihre und auch
die skandinavische Geschichte.
Stockholm ist voll mit Museen,
geschichtlichen Denkmälern,
Theatern und allerlei anderen
Institutionen, die die skandinavische
und erst Recht schwedische Kultur
widerspiegeln.
Besonders sehenswert ist natürlich
das Vasamuseum im Djurgården. Die
Vasa war der Stolz der schwedischen
Marineflotte, die an ihrer
Jungfernfahrt 1628 gesunken ist.
Zuerst bugsierte man die Vasa von der
Werft zum Ufer vor der königlichen Burg
Tre Kronor. Der Flottenchef, Vizeadmiral
Klas Fleming, ließ das Schiff einrichten
und systematische Proben durchführen,
die die Stabilität des Schiffes testen
sollten. Eine der Proben bestand darin,
dass 30 Mann der Besatzung von einer
Seite des Schiffes zur anderen rannten.
Das Schiff schwankte dabei so sehr,
dass man sich zum Abbruch des
Versuchs entschloss.
Trotz dieser Tatsache lichtete die Vasa
am 10. August 1628 die Anker. Vier
Segel wurden gesetzt und Salut
geschossen. Eine der alten Quellen gibt
an, dass das Schiff schon auf den ersten
Metern trotz geringen Windes eine
bedrohliche Schräglage hatte. Der erste
stärkere Windstoß ließ das Schiff etwa
1.300 Meter nach dem Start kentern.
Dabei starben schätzungsweise dreißig
bis fünfzig Menschen. Insgesamt
dauerte die Fahrt der Vasa nur etwa
20 Minuten. (Quelle: Wikipedia)
Nach ihrer Bergung wurde die Vasa
1990 in das fertig gestellte
Vasamuseum „eingebaut“. Dort
werden alle Details über die Vasa
und ihre Zeit ausführlich erklärt.
Weitere sehenswerte Museen befinden
sich in Djurgården. Das
Marinemuseum, Das Technikmuseum,
das Nationalmuseum und das
Freilichtmuseum Skansen .
Das Nordische Museum (Nordiska museet) links
und das Vasa Museum (Vasa museet) rechts
Das Kriegsschiff „Vasa“
Weitere Punkte, die ich besonders fand und zum schmunzeln anregten:
- Kinder einer Kindergartengruppe ziehen neongelbe Reflektionswesten an,
damit man sieht, dass sie zu dieser Gruppe gehören. Bei Ausflügen geht
man in 2er Reihen und die Kinder nehmen sich gegenseitig an die Leine.
- „Rechts stehen, links gehen“ muss eingehalten werden. Auf Rollbändern-
und Treppen fühlen sich die Schweden auf den Schlips getreten, wenn
man diese Regelung nicht einhält.
- Die Schweden zahlen fast alles mit Kreditkarte. Selbst das Bier in der
Kneipe. Kleingeld wird in Supermärkten in eine Öffnung gegeben, und
man bekommt Kleingeld auch nicht von der Kassiererin, sondern auch
durch einen besonderen Auswurfbehälter.
- Es wird als unhöflich angesehen, wenn man Verkäufer nicht grüßt. Man
gilt als hochnäsig und eingebildet.
- Es gibt selten Türklingeln. Eher Keypads, oder Sensorfelder für
elektronische Schlüssel. Im Allgemeinen schließt der Schwede sein Haus
oder seine Wohnung nicht ab.
- Falschparken oder auch im Halteverbot kostet 90€ Strafe, je nach
Standort auch mehr.
- Die zwei größten städtischen Zeitungen „Metro“ und „Stockholm City“
(vergleichbar mit unserer Bild und Express) gab es jeden Morgen umsonst
an den meisten Bus- und Bahnhaltestellen. Morgens, wenn ich zur Arbeit
gefahren bin, haben 90% aller Menschen gelesen und nachmittags haben
alle an ihrem Handy rumgespielt.
- Fahrradfahren nur mit Helm. Sonst drohen auch hier dicke Geldstrafen.
- Drogen sind gar nicht gerne gesehen. Der Besitz kann allein schon
mehrere Monate schwedische Gardinen bringen. Mit Geldstrafen oder
lediglich Bewährung kommt man leider nicht davon.
Hinweisschild auf einen Aufzug ohne
Innentüren
Mein Fazit
Anders. Mit Urlaub kann man so ein Praktikum nicht vergleichen. Man lernt das
Land und seine Leute mit anderen Augen kennen und man sieht alles mit
anderen Augen. Auch im Zusammenhang mit den vorbereiteten Punkten, die wir
im Vorhinein ausgearbeitet haben.
Die Arbeit war professioneller, als die, die ich hier in Deutschland kennengelernt
habe. Das liegt allerdings auch daran, dass der Aufgabenbereich anders gesetzt
wird. Auch ein Grund, warum Herr Stadelmann, der Chef von Snickman
Produktion, keine Schulabgänger einstellt.
Von den Leuten her ist Schweden ein offenes Land. Hilfreich, höflich und
entgegenkommend. Auch wenn man kein schwedisch spricht, wird versucht mit
Englisch, oder auch Händen und Füssen, die Lage zu klären.
Preislich würde mich noch mehr das Einkommen und die genaue Steuerlage,
Versicherungsschutz und verschiedene Einkommen interessieren. Hier konnte
ich leider nicht genug genaue Informationen sammeln. Ein Urlaub im Herbst
2009 ist bereits geplant und ich hoffe darauf, mehr Informationen sammeln zu
können.
Die schwedische und vor allem die skandinavische Geschichte ist ein weiterer
Punkt, der mich noch mehr reizt. Durch Museumsbesuche und Sight-Seeing
konnte ich einen gewissen Wissenshunger stillen, aber viele Details benötigen
einfach mehr Zeit. Diese hatte ich durch meine Vorbereitungen zur
Zwischenprüfungen leider nicht. Also muss auch hier der Urlaub diese
Informationen einbringen.
André Heinzen