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DIE PRAWDA # 10,666 | 2012 # 10,666 | April 2012 NEUE SINGLE | NEUES ALBUM | NEUES DESIGN NEUE TOUR | LETZTE PRAWDA | DANKE!!! DIE PRAWDA DAS -MAGAZIN auch също اضيأalso ere h Ə mçinin edhe aussi también myös også επίσης również também de asemenea anche ook također etiam också также také freisin is tiež ayrica cũng hefyd danke благодаря اركشthanks eskerrik asko sağ olun falemnderit merci maith agat kiitos tak σας ευχαριστώ dziękuję obrigado mulţumesc grazie bedankt hvala gratias ありがとう tack спасибо děkuji gracias köszönöm ďakujem teşekkür ederim căm ðn bąn diolch … für alles!

Prawda #10.666

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Auch die letzte Prawda

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Page 1: Prawda #10.666

DIE

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10,6

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012

# 10,666 | April 2012

NEUE SINGLE | NEUES ALBUM | NEUES DESIGNNEUE TOUR | LETZTE PRAWDA | DANKE!!!

DIE PRAWDADAS -MAGAZIN

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σας ευχαριστώ

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obrigado

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teşekkür ederim

căm ðn bąn

diolch

… für alles!

Page 2: Prawda #10.666

ÄDITORIAL 3

(… und jetzt alle: Lala lala, lalala-lala la lala …!)

Die Antwort auf die Frage ist zurzeit jawohl völlig klar: „Nö, natürlich nicht!“Denn heute erscheint „auch“, das neuedie ärzte-Album. Aus diesem Anlasshaltet ihr jetzt eine Extraausgabe derDIE PRAWDA in den Händen – yeah!

Um noch mal kurz auf die oben-stehende Frage zurückzukommen– damit wäre die Antwort vielleichteher: „Doch, nämlich die die ärzte zulesen!“ Die beste Band der Welt ludzum Promo-Tag, zwei Teammitgliedermachten sich auf nach Berlin – undwas dabei herauskam, könnt ihr indieser DIE PRAWDA lesen. Natürlichgeht es im Gespräch mit die ärztehauptsächlich um das neue Album,aber wir blicken auch noch mal aufdie XX-/XY-Konzerte in Dortmundzurück. Zusätzlich stellen wir euch ineinem kurzen Interview den neuendie ärzte-Gra ker vor, betrachten„zeiDverschwÄndung“ etwas genauerund rüsten euch mit dem nötigen Hin-tergrundwissen und allerlei Fakten zu„auch“ aus.

Nach dem Album ist vor der Tour –und damit ihr in den nächsten Wochenauch ausreichend Zeit habt, die Textezu lernen, übernehmen wir für euch dieTourvorbereitungen! Natollie hat sichhingesetzt und wochenlang recher-chiert, was man über die diesjährigenTourstädte so alles wissen muss. AlleAngaben aus dem WWW und damitwie die Lottozahlen ohne Gewähr! Undweil auch das Internet nicht immeralles weiß, haben wir nachgefragt – beiPromis, Stars und Sternchen, Söhnenund Töchtern der jeweiligen Städte.Also bei denen, die sich wirklich aus-kennen! Auch wenn ihr jetzt vermutlicheure Tourplanung noch einmal über-

denken müsst: Wanderer bitte nachStuttgart, Badefreunde nach Zürichund nanzkräftige In-People nachBremen!

Wo getourt wird, spielen auch Vor-bands. Die vier Bands, die zum Redak-tionsschluss bekannt waren, stellenwir euch in diesem Heft kurz vor – unddamit ihr euch auch richtig gut vorbe-reiten könnt, gibt's ganz viel Vorband-Mucke zu gewinnen!

Wie ihr vermutlich wisst, ist dies dieletzte DIE PRAWDA, die ihr in denHänden halten werdet. Wir dankeneuch ganz herzlich für eure Unterstüt-zung und die tolle Zeit, die wir alle mitdem Fanclub hatten! Diesen Schritt zutun, ist für uns als Team nicht einfach,„doch manchmal ist es an der Zeit wei-terzugehen“. Wir freuen uns jetzt erstmal auf die Tour, und vorher sagen wirnoch ein letztes Mal, mit einer kleinenTräne im Knop och:

Halt's Maul und lies!

„ES GIBT SO VIEL ZU SEHEN, ESGIBT DOCH SO VIEL ZU LERNEN.

HAST DU NICHTS BESSERESZU TUN, ALS DIE die ärzte ZU

HÖREN?“

INHALT

XX ..............................................................................4XY...............................................................................6Auch ein neues Design ................................................8zeiDverschwÄndung..................................................11Interview mit R+F.....................................................13Auch das noch...........................................................26Tourguide..................................................................30Die Vorbands ...........................................................92Als ich den Punker fand ..........................................103Gewinner ................................................................105Crädits ....................................................................106

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XX4

Doch! Es kann! Trotz aller Befürch-tungen vorab, Angst um Leib undLeben und erhöhtem Ohrstöpsel-vorrat in den Hosentaschen – dieDamenwelt der die ärzte-Fans

belehrte uns alleeines Besseren!

Ein so harmo-nisches undentspanntesKonzert habendie meisten vonuns sicherlichnoch nie erlebt– und werden esleider so schnellauch nichtwieder erleben.Deshalb hierzur ewigenErinnerung einkleiner Einblickin die Forenein-träge nach demlegendären XX-Konzert vollerLiebe, Balladenund einem Hub-schrauber:

So, jetzt bin ichauch endlichwieder daheimund nach ner aus-giebigen Duscheauch wiedervoll unter denLebenden :D

Mein Fazit: DERHAMMER!!!

Es bleibt nurmal wieder eine

Frage offen: Wie können 3 Stunden soschnell vergehenroadine, #6749

Mädchenpogo for the win altaaaaaaaa!Mir tut alles weh.Jeder Kilometer von den 1200 hat sichgelohnt. Hallelujah!Nächstes Jahr bittebittebitte wieder!KingKorken, #8538

Es war wirklich großartig. Bin mit sehrgeringen Erwartungen hin, und siehaben mich total umgehauen! Die Set-liste war super, außer „Elke“, daraufhätte ich auch verzichten können.Schade, ich dachte eigentlich, dassjetzt „Männer sind Schweine“ kommt,als sie vorher meinten, dass sie dasnächste Lied nur heute spielen würden(oder so). Aber ich will nicht meckern.Außerdem war die Bühnenshow eineschöne Abwechslung, hat mich sehrbeeindruckt, auch wenn ich sowohlden Anfang als auch das Ende natürlichnicht sofort gesehen habe.Aber apropos sehen: Ich musste michnicht auf Zehenspitzen stellen, umwenigstens auch nur ein Fitzelchen zusehen, fuck yeah! Das Publikum warwirklich angenehm, daran könnte ichmich glatt gewöhnen.

Zusammengefasst: UnglaublicherAbend mit einer spielfreudigen Band,die sich sichtlich Gedanken um Set& Show gemacht hat, freundlicheMenschen, wo man hinsah und einannehmbar geringer Anteil an Selbst-darstellern. Was will man mehr?Bin überwältigt, hätte das vorherabsolut nicht gedacht.TodaysRookie, #7832

So, endlich ergibt sich mal Zeit zumVerarbeiten des gestrigen Abends.Ich kann mich den Anderen hier nur

SETLIST

WAMMW2000 Mädchen

Lied vom ScheiternAngeberMädchen

Wilde MädchenSie kratzt, siestinkt, sie klebt

Geh mit mirLangweilig

Deine Sch–uldLady

Mondo BondageGeisterhaus

Mach die Augen zuMysterylandYoko Ono

Wie es gehtPerfekt

Schrei nach LiebeIch weiß nicht (ob

es Liebe ist)Wie am ersten Tag

Roter Minirock [inkl.Grace Kelly]

Kopfüber in die HölleIst das alles?

½ LovesongUnrockbar

Elke

Manchmal haben Frauen …Käfer

Junge [Mädchen-Version]

HimmelblauZu spät

EIN KONZERTABEND NUR UNTER

FRAUEN – DAS KANN DOCH NICHT

GUT GEHEN! ODER ETWA DOCH?

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XX 5anschließen.Dieses Konzertwar einfach nurgroßartig! Es warso entspannendund gleichzeitigwar doch einigeslos. Die Setlist warspitze, die Bandwar klasse drauf,das Publikum wartoll…was will manmehr?!Auch ich würdealles für eine Wie-derholung diesesAbends geben (;Ein unvergessli-ches Konzert undjetzt wird sich nochmehr auf die Tourgefreut! (:AnnikaK, #8922

Hach war dit soschön. Ich fand esherrlich verkitscht.Also eigentlich stehich ja mehr aufSchwarz + Toten-köpfe etc. Aber ichfand es einfachherrlich umgesetzt. Das Konzert warvoller Überraschungen und das hat eszu etwas ganz Besonderem gemacht.Teilweise fand ich die Jungs etwas zuleise aber nun gut.Ich muss sagen, ich war positiv über-rascht, wie entspannt man da inder ersten Reihe rumstehen konnte,ohne zerquetscht zu werden, da habich mit wesentlich mehr Gequetschegerechnet. Allgemein war ich positivüberrascht, denn ich hatte doch rechtgroße Bedenken bzgl. eines Konzis mitnur Frauen…Auf MSS hab ich gehofft, aber nichtwirklich mit gerechnet. Ich fand, manhat einfach deutlich gemerkt, dass dieJungs gestern jede Menge Spaß hatten.Ich hoffe, sie sagen heute den Män-nern mal an, was mit dem Ge lmtenpassiert. Ich gehe ja ganz stark von naLive-DVD aus, wozu sollten sie sonstLeute interviewen und den Einlasslmen.

Wir verlosen jeweils drei der mittlerweilekomplett ausverkauften Kapuzenpulloverdes XX- und XY-Konzertes. Um zu gewin-nen, müsst ihr lediglich folgende Frage

beantworten: Welche Motive waren auf denjeweiligen Konzertkarten abgebildet?

Alles in allem, war es ein echt toller,kalter, anstrengender und echt lustigerAbend, bei dem eine wunderschöneErinnerung an ein einmaliges Erlebnis,ein Plek von Rod und ein Stick von Bela(und hoffentlich eine Live-DVD) raus-gesprungen ist. <3Die ganzen Strapazen haben sich jamal sowas von gelohnt!!!!!

Ach und liebe Grüße an die Mädels, mitdenen ich mir beim dummen Rum-gestehe beim Einlass+auf die Jungswarten die Zeit so nett vertreibenkonnteBelaFreak, #1220

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XY6

Ja, okay, im DÄFC-Team herrschtgewisser Damenüberschuss.Dennoch soll natürlich auch derRückblick auf das männlichstealler Konzerte nicht fehlen! Auchmit Hubschrauber, auch mit

Liebe, aber viel viellauter! So stand

es im Forumgeschrieben:

Konzert war groß-artig gestern.Super Setlist undbeste Bühnen-Show, die ichbisher gesehenhabe auf einemDÄ-Konzert. DiePyroshow beimSong ,,Omaboy"war total genial, dahatte ich so biss-chen das Gefühlich bin auf einemRammstein-Kon-zert.Habe mich sehrgefreut, dassich endlich malGeschwister-liebe mit Text livegehört habe. DieRülpse La Ola warsehr witzig. Origi-nelle Idee von derbesten Band derWelt. Und dass amEnde Farin, Belaund Rod mit einemHubschrauberdie Bühne ver-lassen haben, fandich eine superAbschlussaktion.

Zum 1. Wellenbrecher und Bändchen-ausgabe möchte ich noch sagen. Ichbin kein Freund von dieser Art undWeise der Bändchenverteilung. Findebesser wenn man im Vorfeld Front ofStage Tickets verkauft (wie z.B. diesesJahr bei Metallica in Gelsenkirchen),oder eine Ampel-Anlage wie bei Rockam Ring für den 1. Wellenbrecher auf-stellt. Weil die Leute, die arbeiten undvon weiter weg kommen, und erstspäter da sind zum Einlass gar keine(of zielle) Möglichkeit mehr haben, inden Genuss des 1. Wellenbrecher zukommen. Und ich verstehe auch nichtden Sinn, dass es gestern einen 1.Wellenbrecher gab. Bei anderen Kon-zerten in der Westfalenhalle, wo auchder Innenraum ausverkauft war, gabes auch keinen 1. Wellenbrecher. Alsokann man auch nicht sagen, dass essolche Sicherheitsau agen gab. Ichwar gestern genau um 18 Uhr vor derWestfalenhalle. 30 Minuten gebrauchtum reinzukommen. Da gab es keineBändchen mehr. Haben mir mehrereSecurity bestätigt. Alles klar, ist okay.Wer zuerst kommt mahlt zuerst. Dannbin ich rausgegangen aus dem Innen-raum. Ich aufs WC und mein Kumpelwollte sich was zu essen holen. Undaus Zufall hat mein Kumpel mitbe-kommen, dass am 1. Wellenbrecher-eingang auf der linken Seite noch malpaar Bändchen verteilt wurden. Hatmich angerufen, bin dann schnell hin-gelaufen. Aber wieder ganz knapp zuspät da gewesen. Mein Kumpel hatteBändchen und ich nicht. War schonärgerlich. Habe dann ganz vorne imzweiten Wellenbrecher ganz links ander Wand gestanden. 20:15 Uhr Lichtaus. Über Absperrung geklettert undnach vorne gelaufen. Hat problemlosgeklappt, die Security haben es nichtmitbekommen. Front of Stage warnoch Platz vorhanden. Hatte gemütli-

SETLIST

JungeEin Mann

BGSWir sind die BestenLied vom Scheitern

HimmelblauDer OptimistEl Cattivo

KäferAntizombie

Vermissen, BabyOmaboy

Wie am ersten TagYoko Ono

Meine FreundeVokuhila Superstar

Deine SchuldAlleine in der Nacht

HeulereiSweet Sweet Gwendoline

Schunder-SongRebell

Schrei nach LiebeElke

Teenager-LiebeUnrockbar

IgnoramaZu spät

GeschwisterliebeClaudia hat 'nenSchäferhundIst das alles?

Ein Lied für dichDauerwelle vs. Minipli

BRACHIAL, LAUT,FUßBALLSTADIENATMOSPHÄRE … SO MUSS

ES GEWESEN SEIN, DAS XY-KONZERT! ODER?

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XY 7chen Stehplatz vornemit guter Sicht zuBühne. Das war meinkleiner Bericht von ges-tern. Freue mich schonaufs nächste Jahr.Dave182, #3327

Die Garderobe war dasÜbelste an Gequet-sche von 5 Kon-zerten in der 1. Reihezusammen! Und dannwird selbst noch vonden Fans geschimpft,man solle denen nichtin die Hacken treten,wenn man von hintengefühlte 30 Arme inden Rücken gedrücktbekommt :D

Das Konzert war de nitiv das geilsteüberhaupt, allein der 5-jährige-Schlüppa mit Wonderwoman aufmArsch, den Bela das ganze Konzert überder Hose trug war schon n Highlight:D Ebenso wie die tolle Elchmütze, dieso schön mit der Plüschschnauze beimSchlagzeugspielen gewippt hat xD Wiebei allen natürlich waren Claudia undGeschwisterliebe n geiles Ding *-* Ichhätte nie NIE damit gerechnet dass dasnochmal zustande kommt, weil Farinauch mal sagte, dass er Geschwister-liebe mit 15 geschrieben hatte und dasLied heutzutage selbst fast verachtet.

Aber das mit der DVD habe ich aus2. Reihe auch mitgehört. Einer wurdedirekt vor mir befragt, und am Anfangsagten sie auch, dass sie Interviewsführen für die neue DVD. Unter-schreiben musste er aber auch nichtsso wie anscheinend bei Spacki…Und auch solch ein Aufgebot derEffekte auf nem Konzert sind sonst jaeig mehr oder weniger nicht der Fall…ich würd mich fragen, wie die DVDdann aufgebaut/ strukturiert wäre, da2 Konzerte…Alles in Allem n geiler Abend (Tag, ichmusste ja morgens um 7 schon los undwar erst nächsten Tag um 10 wieder zuHaus xD Verdammte Entfernung vonHamburch)blanca317, #1656

War echt gut, sogar überraschenderWeise richtig gut.

Das Set, das gepostet wurde stimmt,lediglich Teenager Liebe wurde dazwi-schen geschoben, sowie Geschwister-liebe und Claudia. Die beiden wurdenallerdings nicht komplett gespielt. Aberbei beiden Liedern wurde gesungen.Ganz schön stark.

Pyro bei Omaboy war mit dasSchärfste, was ich je gesehen hab. Warheiß und hat ganz schön geballert.Sogar das Publikum war widerErwarten richtig gut. Kaum Generveund Geprolle. So muss das sein.

Achja: Ich gehe übrigens nicht voneiner DVD aus. Dafür wurde auf derBühne zu wenig ge lmt und es hingenauch nirgendwo die obligatorischenHinweise.

Noch eine weitere Anmerkung: Wäh-rend des ganzen Konzertes stand dieBand Sondaschule hinter mir, in inmeiner Erinnerung kompletter Beset-zung und es sah so aus als ob dieirgendwelche Pässe hätten. Könntedarauf hindeuten, dass die nächstesJahr (leider) Vorband werden. Gottbewahre…Hannusch, #33

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AUCH EIN NEUES DESIGN8

die ärzte haben einen neuen „Art-director“ – Felix Schlüter. Vor 15Jahren gründete er das Gra k-büro TYPEHOLICS und hat in derZeit schon viele Band-Artworksgemacht.

Neues Album, neues Design, neuerMann. Da haben wir gleich malnachgefragt! Wir sind zum Telefo-nieren verabredet, da er aber nochdringend etwas erledigen musste,rief er zurück.

So jetzt bin ich da. Habe gerade nochGra ken zu die ärzte geschickt.

Ihr seid jetzt noch dabei, Gra kenzu erstellen?

Genau. Heute haben wir geradedas Booklet fertig gemacht. Da gibt

VON GANZEM HERZENGRAFIKER

es natürlich immer noch in letzterSekunde irgendwelche Danksagungenoder Credits, die sich noch ändern oderumgebaut werden müssen. Bei demCover der „auch“ ist das relativ auf-wändig. Das ist handgebastelt und weitweg von der Standard-Computergra k.Ich habe die ganze letzte Woche damitverbracht.

Möchtest du uns erzählen, wie eszur Zusammenarbeit mit die ärztekam?

Ja, gerne. Ich habe für Bela schonmal Illustrationen und das Cover fürsein „Exit Mundi“-Hörbuch gemacht;so kamen wir in Kontakt. Wir habenuns dann auch mal ab und zu privatgesehen. Irgendwann hat mich Anjavon Hot Action Records angerufen undmich gefragt, ob ich nicht Lust hätte,bei einem Pitch für die ärzte mitzuma-chen. Die haben dazu drei Leute ausDeutschland gefragt, die sie irgendwiekannten und mit denen sie Interessehatten, zusammen zu arbeiten. Jederhat eine Aufgabe bekommen, so eineArt Testcover. die ärzte kenne ichschon, seit ich ein Kind war, da ichsie selber immer gehört habe, und eswar natürlich super interessant, alssie auf einmal mit dem Artwork inder Tür standen. Das hatte ihnen sogut gefallen, dass sie mich eingeladenhaben. Wir haben uns getroffen, unsgeeinigt, sie hatten Lust, ich hatte Lust,und so kamen wir zusammen.

Und ein Pitch – das ist wie ein …?

… ein kleiner Wettbewerb. Wir machenseit mindestens 15 bis 16 Jahren ganzviele Plattencover, Musikdesigns undso weiter; deswegen kamen wir wahr-scheinlich auch in Frage, da es ja doch

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AUCH EIN NEUES DESIGN 9

ein ganz schön großer Arbeitsaufwandist. Ich habe in dem Bereich schon vielErfahrung, sodass es nachher auchgewährleistet ist, dass es auch klappt.

Du hast erzählt, dass du die ärzteim Grunde genommen schon immer„kennst“. Sie hatten jetzt 19 Jahrelang denselben Gra ker. Setzt mansich vorher mit den alten Gra kenauseinander, bevor man sich andas Neue macht?

Ich habe das natürlich mitverfolgt –einmal aus privaten undnatürlich auch aus beru i-chen Gründen, weil ich mirimmer viele Musiksachenangucke und eigentlich einoffenes Auge für alles in demBereich habe, was gemaltund gestaltet ist. Das inter-essiert mich einfach immer.Ich habe natürlich, als es los-ging, mir die letzten Sachenim Einzelnen angeschaut. Esist ja schon interessant zuwissen, wie ticken die, waswar bisher üblich, was kannman machen. Das habenwir später noch in vielenGesprächen besprochen:„Was wollt ihr?“, „Wo soll eshingehen?“ und so. Da wiraber von ganzem HerzenGra ker und Illustratorensind, wollen wir natürlichnicht das Gleiche machen,was ein anderer vorherschon einmal gemacht hat.So ging es vielleicht aucheinfach darum, nach solanger Zeit noch einmal einbisschen frischen Wind rein-zukriegen. Bei dem Wettbe-werb hatte ich die Idee mit

diesen abgeschrammten, alten Spie-lesachen. Ich nde die einfach toll undhab die gerne in der Hand. Ich habeselber auch zwei Kinder und kaufe amliebsten uralte Spiele auf Flohmärkten,die meist total unvollständig sind, weilich mich dafür interessiere. Das hatteich dann vorgeschlagen. Es gab natür-lich auch noch ganz andere Vorschlägein dem Wettbewerb, aber das hatihnen so gut gefallen, dass wir überlegthaben, ob wir das nicht auch für dasAlbum verwenden wollen.

„ICH HAB MICH GEFREUT, SIE HABENSICH GEFREUT, UND JETZT HOFFEN WIR,

DASS SICH ALLE ANDEREN AUCH FREUEN.“

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AUCH EIN NEUES DESIGN10

So kam es eigentlich zu der Entschei-dung, diese Illustrationsgeschichtemachen zu wollen. Es ist eine wirklichanspruchsvolle Sache, das zu illust-rieren und zu bearbeiten, und dieseIdee hat mich natürlich auch gereizt.Da haben sie bei mir also offene Türeneingerannt. Ich hab mich gefreut, siehaben sich gefreut, und jetzt hoffenwir, dass sich alle anderen auch freuen.(lacht)

Gab es viele Entwürfe, die ihr letzt-endlich wieder verworfen habt?

Nein. Ich glaube, es waren vier andere,die wir wieder verworfen haben. Ichneige nicht dazu, wahnsinnige vieleSachen vorzuschlagen. Ich stehe nichtso auf diesen Werbeagenturstyle à la„Ja, wir haben euch mal 18 verschie-dene Logos gemacht.“ Ich bin eherder Meinung, dass es immer ein biszwei entschieden gute Sachen gibt,und mit ganz viel gutem Willen legtman noch eine dritte mit drauf, aberes gibt nie fünf gleich gute Lösungen.Wenn man einen eigenen Geschmackund dazu noch einen gewissen Erfah-rungsschatz hat, dann kristallisiertsich relativ schnell heraus, welche

Lösungen wirklich gutsind. Ich hab mir zurRegel gemacht, dassich keine Sachenzeige, mit denenich nachher selbernicht glücklich wäre.Es kann nämlichdurchaus passieren,dass die Leute genauden Entwurf nehmen,den man selber nichtmochte, und manmuss genau dasnachher machen.

die ärzte sindbekannt füraußergewöhn-liche Coververpa-ckungen. Welchehat dir bis jetzt ambesten gefallen?

Ich fand den Pizza-karton mit der Jala-

peño als Einleger super. Ich nde esimmer gut, wenn man Konzepte – sodusselig sie auch sind – komplettdurchzieht. Ich mochte auch die Haptik,denn durch den Karton fühlte es sicheinfach mal anders an.

Die neue Albumverpackung wirdalso ein Spiel?

Ja, es wird tatsächlich ein Spiel, wel-ches man auch spielen kann. Es ist einrichtiges Brettspiel mit vielen lustigenund esen Aufgaben. Da haben sichdie Jungs selber ein Spielkonzept aus-gedacht, welches ich gra sch umge-setzt habe. Der Band war es wichtig,dass es kein Spiel wie zum BeispielDie Siedler, Carcassonne, Risiko oderso etwas wird, was jetzt vier Stundendauern würde. Man soll es zügig durch-spielen können und dafür mal lieberein paar Runden mehr, als dass manso ein langes, sich ewig hinziehendesSpiel hat. Das Spiel ist tatsächlichrichtig gut dafür geeignet, die CD zuhören und dabei eine Runde zu spielen.Ich glaube, beides passt einfach gutzusammen.

Binä und Heike

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ZEIDVERSCHWÄNDUNG 11

ZEIDVERSCHWÄNDUNG

Sie sind wieder da! Nach viel zulanger ärzteloser Zeit meldetensich unsere liebsten die ärzte am2. März 2012 mit „zeiDverschwÄn-dung“, der ersten Auskopplungdes neuen Albums „auch“, zurück.Vier Songs zeigen uns, wie unterklarem Ein uss der verschiedenenSoloprojekte ein ganz neuer, groo-viger die ärzte–Sound entstehenkann. Doch damit nicht genug –statt einem läppischen Video zurtitelgebenden Single gibt es derergleich fünf.

„zeiDverschwÄndung“ heißt er also,der langerwartete Ausblick auf dasneue DÄ-Album „auch“. Klar, dass derTitelsong gleich zwei Videos bekommt.Zunächst gibt es da das „of zielleVideo“ zu „zeiDverschwÄndung“:Selbstironisch, wie wir es von der Bandkennen und lieben, werden wir hier ineinem Animationsvideo einmal querdurch die Bandgeschichte der dieärzte geführt. Kleiner Tipp: Stellt malauf Pause und lest euch die Zei-tungsüberschriften durch. Herrlich!Und wem das nicht genügt, derkann stattdessen denselben Songuntermalt vom „auch of ziellenVideo“ genießen. Eine ironischeVerfolgungsjagd der die ärztenach Autogrammen. Und der Songselbst? „Es gibt doch Besseres zutun, als die die ärzte zu hör'n“,singt Bela da, hinterlegt mit einemBeat, aus dem klar erkennbar ist,in welche Richtung er auch alsSolomusiker gern unterwegs ist.Doch, wer hätte es gedacht, auchzu die ärzte passt das erstaunlichgut. „zeiDverschwÄndung“ klingtbeim ersten Hören fast schonungewohnt „erwachsen“ – nur gut,dass der Text uns klar zeigt: Die

Herren sind sich treu geblieben. Undeigentlich wollen sie sowieso nichtgehört werden?! Sorry, liebe Lieblings-band, aber das fasse ich unverschäm-terweise mal als Ironie auf – sonstkönnte ich diesen Artikel ja nichteinmal zu Ende bringen …

Song Nummer zwei, „Mutig“, ist in vie-lerlei Hinsicht ein typischer Farin-Song.Mr. Urlaub liefert uns einen lustigenText mit einem soliden musikalischenDrive dahinter. „Es ist ein schmalerGrat zwischen mutig und behämmert“,singt FU da – und mal ehrlich, könnteman die Karriere der die ärzte besserumschreiben? Eigentlich geht es in„Mutig“ aber um ganz anderes – näm-lich um den Held des Songs, der vonKönigstigern bis zu Kickboxvereinenalle in ihre Schranken verweist – oderes wenigstens versucht. Grinser sindgarantiert! Live wäre „Mutig“ sicherlichakut pogogeeignet – ich bin gespannt.Ach, und das zugehörige Animati-

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ZEIDVERSCHWÄNDUNG12

onsvideo? Ich sage mal: der Hammer(kommt auch vor).

„Quadrophenia“, der dritte Song auf„zeiDverschwÄndung“, war für micheine echte – und sehr positive! – Über-raschung. Rod setzt The Who ein musi-kalisches Denkmal, das mit groovigemBeat im Ohr hängen bleibt und zumEndlosschleifenhören einlädt. „London

war damals hip, man kaufte ein in derCarnaby Street. Die Haare der Männerwurden immer länger, und zur Musiksagte man Beat.“ Hach, Nostalgie! Diendet sich übrigens auch im Anima-

tionsvideo wieder – die Herren Ärzteliefern sich Vespa-Rennen. Was sollich sagen? Ach Rod, lass uns dochzusammen abhauen! So, und jetztmuss ich gleich noch mal „Quadro-phenia“ hören. Den Artikel kann ichnachher auch noch weiterschreiben …

… Da bin ich wieder. Wo waren wir? Ach,genau, Song Nummer vier von „zeiD-verschwÄndung“. Last, but certainlynot least übernimmt wieder Bela dasZepter. „Will dich zurück“ geht gleichins Ohr und lädt zum Schwofen undMitsingen ein. Bela ist „in der Brunft“– doch trotz seines Freundes, derUnvernunft, will er eigentlich ja dochnur dich zurück. Ein trauriges Thema,das unser Lieblingsgraf schön tanzbarumsetzt; ich sehe schon den Circle Pitvor mir. Auch das zugehörige Animati-onsvideo bietet ein paar nette Grinser– Farin will Bela zurück, Rod will diebeiden zurück –, und was das mit derKanalisation zu tun hat, na ja, dasschaut ihr euch am besten selbst an.An dieser Stelle als kleiner Service desHauses noch kurz die Info, wer dennnun eigentlich „Wastl von Bastei“ seinsoll. „Wastl“ war ein in den 1980ernentstandenes deutsches Spin-off vomämischen Comichit „Suske en Wiske“,

verlegt vom legendären ComicverlagBastei. Na, alles klar?

Was bleibt zu sagen? Mit „zeiDver-schwÄndung“ liefern die ärzte einenersten Vorgeschmack auf „auch“, derfür viele, das bestätigt auch das DÄFC-Forum, beim ersten Hören ungewohntist. Doch mal ehrlich – genau daslieben wir ja an dieser Band; dass siesich nicht an vorgegebene Schematahält und immer wieder neu zu über-raschen weiß. Ich für meinen Teil freumich auch auf „auch“ – und geh jetztnoch mal die ärzte hören. Auch, wennich das doch eigentlich gar nicht soll… ;-)

Eline

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INTERVIEW 13

„WIR MÜSSEN IMMER EINBISSCHEN ÜBERRASCHEN“

Es war kalt in Berlin, sehr kaltsogar, als wir an einem Donners-tagnachmittag im Februar vorabdas neue die ärzte-Album hörendurften und uns anschließendmit Rod und Farin zum Interviewtrafen, um uns über das Gehörteauszutauschen. Doch es bliebnatürlich nicht allein bei Fragenzum neuen Album, aber lest docheinfach selbst …

Rod: Ihr habt das Album jetzt gehört?

JA!

Rod: Jetzt ist es raus! Die Spannunghat ein Ende.

Ja, wunderbar! Wir müssenzugeben, dass uns nach dem Hörendie Wahl der ersten Single über-rascht hat. So richtig radiokompa-tibel ist „zeiDverschwÄndung“ janicht.

Rod: Ihr kennt ja die ärzte. Wirmüssen immer ein bisschen überra-schen. Das zu machen, was die Leutevon uns erwarten, macht uns nicht soviel Spaß. Wir lassen lieber ein paarFragezeichen im Raum stehen, dasnden wir wesentlich spannender.

Diese klassische Platten rmennummermit „Hier ist die Hit-Single, und ihrmüsst jetzt das Album mit der Hit-Single kaufen.“ können wir zum Glückvermeiden, da wir unsere eigene Plat-ten rma sind.

Warum habt ihr die erste Veröf-fentlichung EP genannt und nichtMaxi-Single? Steckt da irgendwasdahinter?

Rod: Normalerweise besteht eineMaxi-Single immer aus einem Songin verschiedenen Mixen. In den 80ernund 90ern kam irgendwann diese Unartauf, einen Song von anderen Leutenmischen zu lassen, was zunächst nochtotal in und später ziemlich langweiligwar. Bald darauf ist auch das Maxi-Single-Konzept gestorben. Die Maxi-Single als solches existiert eigentlichnicht mehr auf dem Markt, die kauftkeiner mehr. Wir haben uns ent-schlossen, das Ganze EP zu nennen.Das hat auch mit der GEMA zu tun,da diese aufgrund der Spielzeiten inLP, EP, Maxi-Single und Single unter-teilt. Wir fallen mit unseren Stückenund unserer Spielzeit in die KategorieEP. Klassischerweise gibt es die Singlemit der A-Seite, die auf dem Album ist,und der B-Seite, die nicht aufs Albumgekommen ist. Wir haben aber ganzviele B-Seiten, und deswegen fandenwir das nach dem Prinzip „value formoney“ eigentlich geiler. Die EP kostetnur ein bisschen mehr als eine Single,dafür bekommt man auch ein paarStücke mehr, die wirklich outstandingsind und nicht irgendwelcher Müll.

Ihr habt zu jedem Song auf demAlbum zwei Videos gemacht, aufder EP ist jetzt nur ein Video. Gibtes also immer ein „Hauptvideo“?

Rod: Ich will nicht zu viel verraten,aber es ist wirklich so, dass es zujedem Song auf dem Album zweiVideos gibt.

Hat euch da der große Erfolg von„Jazz ist anders“ in der Heran-gehensweise an das neue Albumirgendwie beein usst?

Rod: Nö.

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INTERVIEW14Ihr seid da also ganz frei herange-gangen?

Rod: Es war gar nicht klar, dass jetztim April die Platte rauskommt. Es gingzunächst darum, uns zu fragen: Wollenwir überhaupt und wenn ja, wie, undhat es auch zwangsläu g zur Folge,dass wir ein Album machen?

War der Gang ins Studio danndirekt beschlossene Sache?

Rod: Nein, wir haben erst mal gesagt,dass wir als Laternen-Joe auf Tourgehen und wahrscheinlich auch dieärzte-Lieder spielen – einfach mal, umzu schauen. Weitere Sachen waren daerst mal gar nicht geplant. Natürlichsitzt unser Management da und willam liebsten ein Release-Datum oderirgendwas haben, aber das war für unsnicht wichtig. Es war erst mal wichtigzu wissen: Wollen wir überhaupt nochzu dritt Musik machen, macht uns dasnoch Spaß, oder macht es dem einenmehr Spaß, Fotos zu machen, und demanderen, andere Bands zu produzieren,oder weiß der Geier was? Können wir

noch miteinander und wenn ja, könnteman sich vielleicht mal vorstellen, insStudio zu gehen oder uns gegenseitigden Samen vorzuspielen? Als wir 2010dieses Meeting hatten, gab es nochkeine neuen Songs. Jeder hat für sichzwar ein paar Sachen komponiert, aberich glaube, zu dem Album hat wirk-lich jeder aktuell etwas geschrieben.Bis auf „Cpt. Metal“ sind alle Songswirklich für das neue Album kompo-niert worden. Es ist also nicht so, dassirgendwie altes Material, was nochirgendwo rumlag, für ein die ärzte-Album verwurstet wurde.

Wie viele Stücke hattet ihr schon,als ihr ins Studio gegangen seid?

Rod: Ich sag immer 1720, abereffektiv waren es wohl 42 Nummern.

Habt ihr die alle aufgenommen?

Rod: Nein, nein. Die Zeit hätten wirgar nicht gehabt. Wir hatten schonfür unsere Möglichkeiten dieses Malsehr viel Studiozeit, weil wir uns dasleisten können. Wir können ein Albummit einem Budget produzieren, vondem andere Bands eine ganze Kar-riere nanzieren können. Es wäremit so vielen Nummern aber einfachzeitlich nicht gegangen. Man mussdie Nummern auch fertig machen. Esbringt nichts, die nur eben mal aufzu-nehmen. Man geht beim Album immernoch mehr ins Detail, hört sich dieNummern noch mal mit Abstand an,arbeitet weiter daran oder überlegt:„Hmmh, doch noch nicht so geil, lassuns noch mal einen anderen Mittel-teil schreiben, oder die Strophe passtnoch nicht so richtig.“ Es braucht allesseine Zeit. Wir waren auch nicht dieakribischen Arbeiter, die sich mor-gens um zehn im Studio treffen undbis morgens um vier da drin sitzen.Wir haben uns von vornherein gesagt:Spätestens 20 Uhr ist Feierabend, unddann fangen wir am nächsten Tag mitfrischem Mut wieder an. Das schränktnatürlich die Arbeitszeit ein bisschenein, aber es bringt einen auch nachvorne, weil man in kürzerer Zeit allesviel konzentrierter machen kann.

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König

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INTERVIEW 15

Hattet ihr denn im Studio Druckverspürt?

Rod: Der Druck war eigentlich über-haupt nicht da. Im Gegenteil: Es gabkeine Deadlines. Wir sind ohne zusagen „dann und dann muss die Platterauskommen“ ins Studio gegangen.Das war bei der „Jazz ist anders“ nichtso, da sind wir ins Studio gegangenund mussten innerhalb der erstenWoche schon die Single fertig haben.Da haben wir wirklich unter Druckgearbeitet.

Farin: So: „Jungs, wir brauchen dieSingle!“ – „Hey Axel, wir sind dochgerade erst ins Studio gegangen.“

Rod: Wir waren damals noch nichtmal im Studio, da gab es schon eineAnzeige, dass dann und dann dasAlbum erscheint. Das war schon ärger-lich.

Jetzt hätte es also theoretischpassieren können, dass ihr gesagthättet: „Och nö, wir machen dochkein Album.“?

Rod: Das hätte passieren können,wenn wir alle am Ende des Tages fest-gestellt hätten: „Ach, die neuen Stückesind eigentlich alle doch nicht so geil.Lass mal lieber stecken.“

Farin: Nicht, dass ihr jetzt denkt, daswäre eine leere Drohung. Das habenwir in den 80ern wirklich mal gemacht.Da haben Bela und ich uns getroffenund uns die damals existierendenDemos vorgespielt. Wir waren entsetztund haben beschlossen, kein neuesAlbum zu machen.

Rod: „Mann mit Krückstock“, oder wiewar das?

Farin: „Mann mit Gipsbein“ hieß derSong. Dann gab es noch „Peter Parker“,wobei das eigentlich ein ganz geilerSong war, aus dem später dann der„Schunder-Song“ entstand, „Bernd hates gemacht“, „Oh oh Brigitte“ – dagab's schon echt geile Songs.

Hört ihr euch vor dem Gang insStudio manchmal noch alte Demosan?

Farin: Eigentlich nie. Ich hab diesmal„Cpt. Metal“ rausgekramt, aber dashatte einen Grund. „Cpt. Metal“ ist einganz alter Song von mir, den ich schonvor zehn Jahren angebracht habe undmir damals total sicher war, dass dieanderen beiden den abfeiern würden.Zu meiner großen Enttäuschung wardas aber nicht so. Bei den Laternen-Joe-Proben ging es irgendwie um Metalund da hab ich gesagt: „Ja, wie damalsbei 'Cpt. Metal'.“ Und die beiden so:„'Cpt. Metal'? Nie gehört.“ – „Ja, hierdieses Lied.“ und Rod so: „Klingt dochganz geil.“ Da hab ich ein altes Demomitgebracht, was ich wirklich noch niegemacht habe. Ansonsten aber gilt:Wir machen ein neues Album, alsoschreiben wir auch neue Songs.

Rod: Alte Songs stinken irgendwann,wenn man sie zu lange liegen lässt, sokenne ich das zumindest. Irgendwannnerven die mich nach dem Motto: Daskriegst du besser hin.

Habt ihr alle eure alten Demosarchiviert?

„ALTE SONGS STINKENIRGENDWANN, WENN MAN SIE ZULANGE LIEGEN LÄSST, SO KENNE

ICH DAS ZUMINDEST.” (ROD)

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INTERVIEW16

Rod: Nein, ich meine nicht. Neulichwollte ich ein paar alte DAT-Kassettenmit Demos von 1991 au egen. Dawaren so viele Drop-Outs drauf, daswar reines „grkljfsddkjsdjkf“, dannmal wieder eine Strophe, dann wieder„grklkslaks“ – und weg damit, war abervielleicht auch besser so.

Das heißt, wir können uns keineHoffnung machen, dass die 2025veröffentlicht werden?

Farin: Bei mir schon. Ich habe de nitivden Plan, die rauszubringen. Da gibt eseinfach wirklich zehn bis zwanzig geileNummern. Manchmal ist es so, dasswir alle ein Stück gut nden, aber esnicht aufnehmen, da wir schon genugStücke haben. Und wie Rod schongesagt hat: Für das nächste Albumnimmt man das dann nicht, weil mandenkt: „Ist doch schon drei Jahre alt.“

Rod: Ist ja auch so. Es ist genauso,wie wenn man mit dem Dogma insStudio geht: „Wir machen wieder einDoppelalbum.“ Dann fängt man an zuüberlegen: „Wie füllen wir das jetztauf.“ Was macht man, wenn man dannwirklich nur zehn Knallerlieder hat?Dann schreibt man irgendwie zwöfSchrottsongs? Das geht nicht …

Farin: Moment, give me three days …(lacht)

Rod: Die Frage stand natürlich auchmal im Raum, ob das ein Doppelalbumwerden sollte oder könnte.

Farin: Wir waren aber auch zu faul.

Rod: Nein, das gar nicht mal.

Farin: Wir waren uns sicher, dass esnicht so geil werden würde, wie wennwir alle Songs auf ein Album packenwürden.

Rod: Auch qualitativ war nicht derrote Faden da, um über zwei Alben dieSpannung zu halten.

Farin: Wir waren uns ziemlich schnelleinig, lieber ein richtig gutes Album zuveröffentlichen, als ein Doppelalbum zumachen, wo man denkt „Jo …“

Rod: … wo man die Perlen erst mal mitder Skip-Taste suchen muss.

Heutzutage scheint ein Albumnicht mehr so wichtig zu sein,Bands wie Kraftklub haben ganzohne Album einen Hype um sicherzeugt. Ihr habt euer Album jetztganz bescheiden „auch“ genannt.

Farin: Ja, wir haben halt „auch“ einAlbum draußen. Was willst du machen?

Man könnte zum Beispiel alle zweiWochen im Internet ein neues Liedveröffentlichen.

Rod: Könnte man, ja. Das sind auchalles Sachen, die wir überlegt haben,aber wir haben gesagt: „Ach komm,da können wir noch mal eine Lanze fürdas gute alte physische Album bre-chen, wo wir uns wirklich wochenlangGedanken machen, wie die Reihenfolgeist.“ Der heutige Musikkonsument, derscheißt eigentlich darauf, wie die Rei-henfolge ist, da er es sich auf seinemMP3-Player oder Computer sowieso somacht, wie er es haben will. Wir sindhalt Old-School und sagen uns: Dasmuss eine gewisse Dramaturgie haben.

„WIR HABEN MAL RICHTIG GASGEGEBEN. AUCH FÜR UNS WARES KINDERGEBURTSTAG.“ (FARIN)

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INTERVIEW 17Farin: Alle machen es ja zum Glücknicht. Es gibt immer noch genug Leute,die ein Album von vorne bis hintendurchhören, aber es werden immerweniger.

Rod: Es ist eine aussterbende Rasse.Der normale User heutzutage zieht sichseine drei Hits runter vom Online-Shop,und das war's dann.

Farin: Deswegen sind auf dem Album16 Hits.

Rod: Ja, in der Hoffnung, dass da einpaar Fehlkäufe bei sind. (lacht)

Hattet ihr den Album-Namen schonfrüh, oder gab es erst diesen kryp-tischen Satz auf bademeister.com,dass „auch“ ein neues Albumkommt?

Farin: Ich glaube, es gab tatsäch-lich erst den Satz und dann haben wirüberlegt. Bela beharrte darauf, dass„auch“ doch ein geiler Albumtitel ist,und hat uns dann beide überzeugt. Wirhaben jetzt auch gar nicht mehr so umden Albumtitel gekämpft wie früher.

Bei „Jazz ist anders“ habt ihr imNachhinein mehrfach erwähnt,dass es euch wichtig war, selberfür alles verantwortlich zu sein– das war damals eine Neuerung.Gab es jetzt auch eine Neuerungim Aufnahmeprozess?

Farin: Im Prozess nicht, aber eineabsolute Neuerung war, dass Rod soviele und so gute, fertige Songs abge-liefert hat, mit Text und allem Drumund Dran, wie nie zuvor. Das war fürmich ein Aha-Erlebnis und de nitiv einSchritt nach vorne.

Rod: Wir sind auch nicht wieder insselbe Studio gegangen, das ist aucheine Neuerung gewesen. In der Regelsind wir so faul, dass wir sagen: „Neverchange a winning studio.“, und denFehler haben wir im Gaga-Studio vieleJahre gemacht. Wir haben diesmal einkomplett anderes Setup gehabt, eineganz neutrales Studio, wo keiner vonuns vorher drin war, auch nicht unsere

Toningenieure oder Co-Produzenten.Das war eine ganz gute Voraussetzung,fand ich, eine Art weißes Blatt.

Farin: Tabula rasa!

Also keine alte Sachen.

Rod: Ja, das wäre wohl Albtraum-mäßig gewesen, wenn wir schon wiederdahin gegangen wären, in dem Wissen,wie es in den drei Monaten war, als wirda waren.

Farin: Die Pizza hab ich echt vermisst,muss ich zugeben.

Rod: O.k. Teilweise sind wir uns aberecht auf den Füßen rumgetreten, weilzu viele Leute in einem Raum waren.Es gab keinen Aufenthaltsraum oder

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INTERVIEW18keine Ecke, wo man nicht immer volldrin war oder genervt hat, wenn einerganz konzentriert an irgendwas gear-beitet hat.

Farin: Ansonsten haben wir seit den90ern unseren Arbeitsmodus.

Rod: Modus operandi.

Farin: Ja, das ist so, muss man sagen.Natürlich ist das Studio anders unddie Co-Produzenten sind andere, dasMikro steht anders usw., aber wie wirmiteinander umgehen und wie wir unsdie Songs quasi erarbeiten, um dasWort einmal im Zusammenhang mitdie ärzte zu benutzen, das hat sichziemlich schnell herauskristallisiert.Das funktioniert erfreulicherweiseauch nach so langer Zeit. Es hat zwei,drei Tage gedauert, und dann warenwir drin, nicht im Trott, sondern eherModus operandi. Das funktioniert sehrgut, wie man hört. Das ist so eineMischung aus Spaß und ernsthafterArbeit, und von beidem nicht zu viel!

Rod: Wie immer hatten wir das Phä-nomen, dass man am Anfang sehrentspannt ist und denkt: „Ist ja noch

dicke Zeit, das Stück kann man nochmal beiseitelegen.“, und am Ende ist esimmer so „Aargh, das müssen wir nochund das noch und wir haben nicht mehrso viel Tage …“

Farin: „… heute noch zwölf Songs …“

Rod: Das ist komischerweise immer so,aber wahrscheinlich gehört das einfachdazu.

Es gibt bestimmt auch immer einStück, das sofort funktioniert,und eins, das erst nicht funktio-niert und später nicht aufs Albumkommt, oder?

Farin: Ein bisschen hatten wir das so.

Rod: Bei dem Album?

Farin: Na ja, es gibt den einen Songvon dir‚ „Quadrophenia“, der war fertigund es wäre echt geil gewesen, ihn aufdem Album zu haben. Leider war erdoch ein bisschen lang, und es war amEnde schade. Irgendwas fällt immerhinten runter. Für Bela ist es schade,dass „Cpt. Metal“ drauf ist, da er dennicht so mag.

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INTERVIEW 19Da haben wir uns auch schongefragt, ob er da ein bisschen„beleidigt“ ist, ähnlich wie beideinem Nosferatu-Video, das duihm damals „weggenommen“ hast…

Farin: Na ja, was ich ihm da wegge-nommen haben soll … Ich weiß es nicht,frag ihn. Also, er ndet „Cpt. Metal“jetzt nicht voll scheiße, aber so richtigSuper-Fan ist er auch nicht. Ich habeauch sehr um den Song gekämpft.

Rod: Ich auch.

Farin: Mit allen esen Tricks, ich habesogar Rod auf meine Seite gezogen:„Mensch Rod, guck mal, deine geilenSoli willst du doch auch auf dem Albumhaben.“ – „Ach, stimmt eigentlich.“

Muss man jetzt damit rechnen,dass ihr, nachdem ihr mit „Jazz istanders“ auf dem Jazzfestival inMontreux gespielt habt, nun aufdem Wacken 2013 spielt?

Farin: Die wollen uns haben! Diefragen seit Jahren.

Rod: Ich denke mal, wir wären dannschon eher im richtigen True-Metal-Bereich besser aufgehoben, so With-Full-Force-Festival …

Farin: … Castle Donington …

Rod: … Dynamo Eindhoven oder Mas-ters of Rock – nachmittags 13 Uhr …

Farin: … kurz vor dem Einlass.

In Dortmund waren weite Teiledes Albums schon fertig. Juckte eseuch nicht in den Fingern, schonneue Songs zu spielen?

Farin: Null.

Rod: Null, da wir genau wissen, wasfür ein Gefühl es ist, ein völlig unbe-kanntes Lied vor so vielen Menschen zuspielen. Da kannst du genauso gut fürdrei Minuten den Strom ausschalten.

Farin: Komplette Stille.

Rod: Da ist null Stimmung. So sehr esuns Spaß machen würde, ein neuesStück zu spielen, es bringt nichts,wenn man dann viele Stücke braucht,um die Stimmung wiederherzustellen.Das geht echt nach hinten los. Wirhaben das schon mal auf einer Club-tour probiert, wo wir Stücke wie „Mis-anthrop“ gespielt haben – Stücke, dieunheimlich Spaß machen zu spielen.Für das Publikum war das aber wie:„Was spielen die denn da für eineCoverversion? Ich geh mir mal so langeein Bier holen.“ So fühlte sich das füruns an.

Farin: Das war auch die Zeit vor denHandyaufnahmen.

Rod: Ja, heute würden sie es mit-schneiden und sich in Ruhe angucken.

Farin: Die Foo Fighters haben dasgemacht. Die haben ein paar wirklichsuper winzige Clubshows gespielt inirgendeiner Bar. Da haben sie ganzviele neue Songs gespielt, und dusiehst: Es ist null Stimmung, und dieLeute schneiden alle das Lied mit,damit es auf YouTube steht. Ich nde,dann braucht man's auch echt nicht zumachen. Was soll das?

Wie waren die zwei Abende inDortmund überhaupt für euch?

Farin: Schräg.

Rod: Ja, es war sehr merkwürdig. Eswar ein Riesenaufwand. Das habt ihrgar nicht mitbekommen, was für eineMaterialschlacht das eigentlich alleswar. Es wurde auch alles wieder sokurzfristig und wir haben irgendwanngemerkt: „Ach Mensch, es ist ja Weih-nachten – ach so, ja, stimmt – dannmüssen wir das jetzt noch buchen undso …“ Es war ein extremer Stress zumEnde hin, und die Trennung von Män-nern und Frauen war irgendwie nichtso das, was wir erwartet hatten.

Farin: Wir wussten gar nicht, was unserwartet, aber irgendwie dachten wir,das wird noch ein bisschen geiler. Also,ich fand uns gut …

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INTERVIEW20

Rod: Ja, fand ich auch. Wir haben auchviel geprobt vorher, muss man dazusagen.

Farin: Ja, wir haben für unsere Ver-hältnisse phänomenal viel geprobt.Man hat schon gemerkt, dass es einenGrund gibt, warum ein Publikum immerzusammen zum Konzert geht. Du hastplötzlich eine ganz andere Dynamikgehabt. Wir haben ja Übung mit demPublikum. Wir wissen echt, wenn wirdas machen, dann gehen die so usw. …und das hat plötzlich nicht mehr funk-tioniert!

Hat's bei beiden Shows nicht funk-tioniert?

Farin: Bei den Frauen besser als beiden Männern, aber ich sag mal, wennein perfektes Konzert 100 Prozentist, waren wir vielleicht bei 60. Es warschräg. Aber o.k., wir haben's gemacht.Wir sind stolz auf uns. Wollen wir'snoch mal machen? Nee!

Das war eure zweitverrücktesteIdee. Würdet ihr jetzt die verrück-tere lieber machen?

Rod: Was ist die verrücktere Idee?

Das wissen wir nicht, das könnt ihruns aber gerne verraten.

Farin: Nee, die wäre kommerziellerSelbstmord. Wir wären zwar stolz aufuns, aber dazu muss ich sagen: AlsMusiker ist man schon eitel, und wenndu so lange, wie wir jetzt, im Studiowarst und dir monatelang Gedankengemacht hast über die richtigen Lieder,dann will man auch, dass die Leute dashören. Wenn wir unsere noch verrück-tere Idee durchgezogen hätten, würde

das einfach keiner hören. Es würdekeiner mitkriegen, dass das Albumdraußen ist, und das wäre wiederschade. Dann denkst du dir: „GeileIdee, wir haben's konsequent durchge-zogen – Scheiße!“ Das ist doof, und sohaben wir das abgeblasen. So sind wir.

Dortmund war schon so ein biss-chen Party nach dem Motto: „Wirmachen mal.“ Wenn man an denHubschrauber und so denkt …

Farin: Wir haben mal richtig Gasgegeben. Auch für uns war es Kinder-geburtstag.

Rod: Als wir in diesen Hubschrauberstiegen, war aber schon bei dem einenoder anderen von uns der Gedanke:„Sag mal, sind wir bescheuert, wasmachen wir hier eigentlich? Das isttotal behämmert!“

Farin: Wir hatten noch eine viel gei-lere Idee, die last minute entstand undleider nicht mehr zu realisieren war.Nachdem wir mit dem Hubschrauberhochge ogen sind und sich der Vor-hang geschlossen hat, wollten wir nocheinen kleinen Modellhubschrauber obenrauskommen lassen, der dann über dieLeute iegen sollte. Das hat uns danndas Ordnungsamt verboten. Das wäretotal absurd gewesen. „Hääääh? Daiegen sie jetzt?!“

Rod: Wir hätten vielleicht einen Filmproduziert, wo wir im Hubschraubersitzen und runterwinken. Das hättenwir dann noch weiter ausgearbeitet.

Als Fortsetzung von dem Intro-Film?

Farin: Genau, ging nur leider nicht.

„JETZT TRITT DIESER SONGNATÜRLICH DEN TAMAGOTCHI-

BOOM WIEDER LOS.“ (ROD)

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INTERVIEW 21Rod: Ja, die sind schon im Kasten,das ist schon mal die halbe Miete undschon sehr beruhigend. So heißt esnicht am, ich sag mal, 25. Mai: „Jungs,ihr müsst mal schnell noch ein Videodrehen. An dem Tag habt ihr einenOff-Day, da brauchen wir euch um 5:20Uhr.“

Farin: Das haben wir alles schongehabt und echt sogar schon mehr-mals gemacht, den Scheiß. Bei „HalberLovesong“ zum Beispiel.

Rod: Da war ich völlig heiser und imArsch: „Um fünf in die Maske, Jungs,und um sechs drehen. Aber dann habtihr um zwölf Uhr Mittagspause, ist totalgeil.“ So ein Mist.

Noch mal zurück zur EP und zumAlbum: Gibt es beim Cover einenHintergedanken?

Farin: Der Hintergedanke ist, dass esabsurd aussieht …

Rod: … dass es auch anders aussieht.

Man könnte auch den Masterplan„Spiel“ oder „Gesellschaftsspiel“reininterpretieren?

Farin: Ihr habt ja die Songs gehört,die beziehen sich jetzt nicht so richtigdarauf …

Rod: … Hütchenspiel haben wir zumBeispiel vor Ewigkeiten verbraten.

Farin: Ein Supersong!

Rod: Ein Supersong, zu früh!

Farin: Aber diesmal mit „Tamagotchi“haben wir es festgenagelt. Long beforethe boom.

Meinst du, die Fans wissen heutzu-tage noch, was ein Tamagotchi ist?

Rod: Ich hoffe nicht, nee. Ichhoffe, dass sie denken, dass es eineGeschlechtskrankheit oder ein Party-getränk aus Asien oder irgendetwasganz anderes ist.

Rod: Scheiß Feuerwehr.

Ihr habt in Dortmund viel ge lmt.Werden wir da irgendwas vonsehen?

Farin: Wir haben vor allem für unsge lmt, weil wir dachten, vielleichtwird das ja sensationell. Ich denke,wenn überhaupt, werden da eherkleine Auszüge mal auftauchen, abernicht die ganzen Konzerte.

Rod: Und nicht BluRay, sondern eherYouTube. Ich sag mal 480x220. Es istaber eigentlich sehr aufwändig ge lmtworden für: „Mal eben gucken, wie eswird.“

Farin: Ja, aber halbe Sachen sind auchscheiße, wenn es vielleicht doch totalgeil wird und man es für die Nachwelthaben will. Es war, wie gesagt, total dieMaterialschlacht und hat uns übrigensauch richtig Geld gekostet, also richtigRICHTIG Geld. Gut, fertig. Dafür sindwir auch die ärzte.

Rod: So beschenken wir unsere Fans.

Farin: Dann beschweren sie sich, dasses so teuer ist: „Da verdienen die sichjetzt wieder die Hucke voll!“

Rod: Oder sie beschweren sich:„Mensch, ich kann meine Freunde garnicht mitnehmen.“

Farin: Undankbares Volk, teilweise.

Gibt's schon Pläne für weitere Aus-koppelungen?

Rod: Bestimmt.

Farin: Ja, ich denke auch.

Wie weit voraus plant man bzw.muss man so etwas planen?

Rod: Wenn's nach denen da draußenginge, zwei Jahre vorher. Wenn's nachuns ginge, zwei Tage oder vier Stundenvorher …

Immerhin habt ihr jetzt die Videosschon fertig.

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INTERVIEW22

Farin: Die Idee dahinter war, etwas zunden, das einfach so out ist, dass es

noch nicht wieder in ist. Sogar so out,dass noch nicht mal jemand wieder aufdie Idee kommt, das zu recyclen.

Wir haben uns gefragt, ob man'snoch kaufen kann.

Farin: In Japan kriegst du die.

Rod: Die Software kannst du auch fürdein Handy als App kaufen. Brauchtnatürlich kein Mensch, und hat mandamals auch nicht gebraucht.

Farin: Moment.

Rod: Ach so, jetzt wieder, ja. Jetzt trittdieser Song natürlich den Tamagotchi-Boom wieder los.

Ein die ärzte-gebrandetes Tama-gotchi.

Farin: Sag mal, warum bringen wirnicht eins raus? Eins, das immer stirbt!Egal, was du machst, es stirbt. Fändeich geil.

Rod: Das wird ein Ladenhüter. Na ja,dann machen wir nur fünf Stück.

Farin: O.k., zwei für mich.

Na ja, was müsstet ihr anstellen,damit es ein Ladenhüter wird?

Farin: Ach, das hatten wir schon oft,keine Sorge.

Man bekommt es schon manchmalmit der Angst, wenn man sich zumBeispiel die Verkaufscharts beiAmazon anguckt. Keiner hat jeeinen Ton von eurem neuen Albumgehört, und es ist dort schon inden Top-Ten.

Rod: Ja, aber wie kommen überhauptdiese Verkaufscharts zustande? Ichglaube, die werden wahrscheinlich vonirgendwem bestochen und tippen daseinfach – alles korrupt.

Wie die Ticketverkäufe für eureTour?

Farin: Nee, das haben wir allesgefälscht.

Ach, da kommt jetzt noch mal dergroße Schwung?

Farin: Ja genau. Kiki hat noch malgeguckt und hat noch mal ganz vieleTickets gefunden. Worauf wollt ihr dennhinaus?

Dass es mehrere Konzerte proStadt gibt, ist das gegen dieSchwarzhändler?

Farin: Nein, das ist so, weil es in derGrößenordnung nicht viel gibt, wasnoch geil ist. Also, Fußballstadien: nofucking way. Ich weiß, das hab ich auchmal über große Hallen gesagt, aberbei Fußballstadien ist es einfach soabsurd und ekelhaft und unpersönlichund … nee! Dann lieber: „O.k., was istdie größte Halle, und wie oft müssen

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INTERVIEW 23wir da spielen, damit alle uns gesehenhaben?“

Wie kommt es dann, dass es inKöln nur ein Konzert gibt?

Rod: Wahrscheinlich, weil der Ticket-run nicht so groß war wie beispiels-weise in der Wuhlheide.

Farin: Ich glaube, das hat auch wasmit Hurricane/Southside zu tun, oder?

Rod: Nee, gar nicht mal, aber Dort-mund liegt doch relativ nahe dran. Diemeisten Tickets haben wir verkauft,ohne anzukündigen, dass wir über-haupt ein Album machen. Vielleichtentsteht jetzt nach dem Album einextremer Run.

Farin: Grundsätzlich ist es so, dassKiki von KKT mit den lokalen Veran-staltern spricht, und die geben ihreEinschätzung ab. Jeder Mensch istunterschiedlich, da gibt's halt Leute,die sagen „Ja, klar!“ und andere „Ichweiß nicht.“, und dann hast du aberauch manchmal Fälle, wo die Hallesagt: „Wir haben nur noch einen Frei-termin.“ So etwas gibt es dann auch,selbst anderthalb Jahre oder ein Jahrvorher. Ich habe tatsächlich ein biss-chen die Hoffnung gehabt, dass wirnoch ein zweites Konzert im Hallensta-dion in Zürich spielen können. Das warein bisschen mein Wunsch gewesen,aber ist ganz schwierig. Wie man'smacht, macht man's falsch. Wahr-scheinlich müssen wir irgendwann dochnoch ein Konzert spielen für alle, dieuns jetzt noch nicht gesehen haben –und dann im Stadion. (lacht)

Und die Hamburger haben diesesJahr Pech gehabt?

Farin: Ja, die haben erst mal Pechgehabt.

Das ist mit die größte Beschwerde.Immer, wenn ein Zusatzkonzertangekündigt wird, kommen dieFragen: „Und was ist mit Ham-burg?“

Rod: Ja, aber sieh's mal so: Die Kob-lenzer haben auch die Arschkartegezogen.

Ihr feiert dieses Jahr eigentlichJubiläum …

Farin: Ja.

Aber nur eigentlich.

Farin: Die Journalisten oder vielleichtauch die Fans sehen das als viel wich-tiger an als wir. Wir haben mal dieses„15 Jahre netto“-Konzert in Berlingemacht. Das haben wir aus Spaßgemacht, aber ehrlich gesagt bedeutenuns Jubiläen nichts. Ich muss das jetztweder feiern, noch irgendwie so tun,als wäre es nicht so. Es ist einfach so:„Na und? Ist doch egal.“ Ich feiere auchmeinen Geburtstag nicht.

Rod: Wir hätten es wirklich abfeiernkönnen, haben wir aber nicht gemacht.Wir hätten das T-Shirt, die DVD, dasBuch zur DVD …

Farin: … die App …

Rod: … die App (Gelächter) … , aberdas haben wir nicht gemacht.

Farin: Jetzt kommen zufällig in demJahr ein Album und eine Tour. Ich mussganz ehrlich sagen, es hätte auch seinkönnen, dass wir erst nächstes Jahrdas Album und die Tour machen, wäreuns genauso egal gewesen. Sorry,wenn jetzt Jubiläumsfreunde sagen:„Aber, aber, aber …“ Die sollen sich dar-über freuen, was es dieses Jahr allesgibt, und es gibt ja echt viel.

Rod: Außerdem feiert man ab einemgewissen Alter so etwas nicht mehr, daverschweigt man es am besten, damites nicht so auffällig ist.

Irgendwann ist es auch wiederandersrum, irgendwann feiert manes doch wieder.

Rod: Okay, das 75. Jubiläum …

Farin: Du meinst, die ärzte hätten60 Jahre – diamantenes Kronjubiläum?

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INTERVIEW24Okay, dann bin ich auch dafür! Abernur, wenn wir dann auch im Bucking-ham Palace spielen …

Rod, du warst jetzt mit Abwärts,mit ¡Más Shake! und mit die ärzteim Studio. Wie kriegst du das allesunter einen Hut?

Rod: Die Tage, wo ich mit verschie-denen Bands im Studio war, lagenkomplett weit auseinander. Dazumuss man sagen, dass ein Studio-aufenthalt mit Abwärts oder mit ¡MásShake! wesentlich zeitunaufwändigerist als jetzt mit die ärzte, da es jaauch kleinere Bands sind, die nicht soviel Budget haben. Ich bin mit diesenBands nicht drei Monate im Studio,sondern nur wenige Tage. Das kriegtman schon ziemlich einfach unter einenHut. Ich kenne Musiker, die haben vielmehr Bands, in denen sie spielen. Ichglaube, das ist wesentlich aufwändigerals das, was ich betreibe.

Arbeitest du auch noch mitanderen Bands im Studio?

Rod: Die letzten Jahre habe ich eherweniger oder gar nicht mit anderenBands gearbeitet. Ich hab mehr Film-musik gemacht, das kann man alleinemachen und sich dabei sogar die Zeitselber einteilen.

Gab es jetzt bei euch im Tonstudioso einen Aha-Moment, also einenÜberraschungsmoment?

Farin: Die kenn ich noch!

Rod: (lacht) Aha-Moment …

Rod: Es gab wahrscheinlich mehrere.

Farin: Ich hatte einen, aber eigentlicherst danach.

Rod: Aha, schon drei Monate rum.(Farin lacht.) Oho!

Farin: Nein, das nicht. Bei„M&F“ sind auch Streicherenthalten, die ich wirklichtotal geil nde. Dem Songhatte vorher etwas gefehlt.Wir wussten nicht genau was,da hatte unser TontechnikerMirko die Idee, das mal mitStreichern zu probieren. Mirkound ich sind dann mit demZug nach Hamburg zu einemMusikerkollegen gefahren,der Streicher-Arrangementsmacht. Der hat sich das Liedzwei, drei Mal angehört, unddann ng er an: „Hier viel-leicht so eine Figur, da könnteman so …“ (Farin jodelt's vor.)Dann hatten wir uns gegen-seitig immer Phrasen vor-gesungen, und er hat allesmitgeschrieben. Er ist auch soein verrückter Notist wie Rod.Anschließend bin ich verreist,und die Aufnahmen warenfertig. Das Mischen läuft beiuns zum Glück mittlerweileso, dass wir irgendwo sindund irgendwann eine SMSbekommen: „Der neue Mix istfertig, bitte runterladen und

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INTERVIEW 25

deinen Senf dazu abgeben.“ Irgend-wann saß ich sehr weit weg an einemComputer, und es kam der erste Mixmit Streichern von dem Song. Da hatteich echt meinen Aha-Effekt gehabt.Das ist wie ein Puzzle, bei dem du dasletzte Stück einfügst. Das war wirklichein schöner Moment.

Ihr habt dieses Mal also wiederGastmusiker zugelassen?

Farin: Ja, das Dogma vom letzten Malhatten wir ja schon. Der absolut größteTeil des Albums sind wieder wir drei,aber es gab drei, vier Songs mit Gast-musikern: „Bettmagnet“, „M&F“, dannhat bei irgendeinem Lied der gleicheTyp wieder, der die Geige bei „zeiDver-schwÄndung“ arrangiert hat, noch Vib-raphone gespielt.

Rod: Das war's!

Farin: Ja, das war's. Es war keinDogma, sondern eher so: „Hier fehltnoch eine Winzigkeit.“

Wenn man „zeiDverschwÄndung“hört und dann an „Ein Lied für dich“zurückdenkt – hat sich euer Blickauf die Fans so geändert, oderhaben sich die Fans geändert?

Farin: De nitiv hat sich die Kommuni-kation geändert. Früher war es so: Duhast ein neues Album rausgebracht,und dann haben die Fans dir Briefegeschrieben oder haben dir beim Kon-zert gesagt „Geil!“ oder „Ja, das gefälltmir nicht so gut.“ Jetzt ist es so: Esgibt Foren oder unsere eigenen Gäs-tebücher, wo komischerweise, wennjemand es gut ndet, der- oder dieje-nige nichts schreibt, sondern genießt.Dann gibt es die Meckerer, die offenbarsowieso kein schönes Leben haben unddeswegen so negativ drauf sind, die

so 70 Einträge am Tag schreiben: (mitlauter Stimme) „Totaler Scheiß, abso-luter Dreck, hört euch das auf keinenFall an!“ So ist das erste Feedback, dasdu bekommst, Hass, massive Negati-vität. Dann gibt es ab und zu welche,die sagen: „Also ich nd's eigentlichganz geil.“ Darauf dann der Meckerer:„Wie kannst du diesen Scheiß geil

nden?“ Man sitzt dann da und denkt:„Will ich das jetzt lesen?“ Das hat sichde nitiv geändert. Das war früher ein-fach nicht so. Früher hat jemand, derdas total scheiße fand, kein Feedbackbekommen. Jetzt steht er im Internetund ist quasi berühmt. Das ist schonecht ätzend. Anscheinend ndet dergrößte Teil der Leute das aber offenbarimmer noch super, sonst würden sienicht die ganzen Karten kaufen. Viel-leicht kaufen sie die auch nur, um unszu beschimpfen: „Ihr seid scheiße!Jetzt alle! Ihr seid …“ Kann natürlichauch sein, aber würde mich überra-schen.

Rod: Wäre auch geil.

Farin: Ja, wäre irgendwie auch ganzgeil, aber die haben ja trotzdembezahlt. (Gelächter)

Rod: Ho, ho, ho, ihr habt's bezahlt.Und deswegen spielen wir noch eineZugabe.

Farin: Seht ihr diese Gitarre? Richtig!

Rod: Alle Fragen durch oder was?

Ja.

Farin: Super!

Rod: Da ist die Tür!

Binä und Thollsten

„EHRLICH GESAGT BEDEUTENUNS JUBILÄEN NICHTS.“(FARIN)

EET„U„

S.“S.““((CHBIBILÄLÄ HTSHTSICNÄENÄENUJUS JS JUNS N)T BGTSAGSAGESESH GHHRL NNTETEUTUTDEDEEDGEGELICLICHH„EH„EH

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AUCH DAS NOCH26

Wir haben leider keine intimenGeheimnisse, die wir über die dreiGötter ausplaudern könnten. Statt-dessen haben wir euch ein paarexklusive Insider-Wissenshäpp-chen zum Album „auch“ zusam-

mengestellt. Damit glänzt ihrgarantiert auf jeder die ärzte-Partyund in der Warteschlange vor demnächsten Konzert!

Thollsten

auch – AdverbBedeutung: und fernerHerkunft: aus mittelhochdeutsch ouch -> althochdeutsch ouhSynonyme: außerdem, des Weiteren, desgleichen, ebenfalls, ebenso, ferner,fernerhin, gleichermaßen, gleichfalls, gleichsam, weiters, zudemGegenwörter: nichtBeispiel: Er machte es auch so wie die anderen.Charakteristische Wortkombinationen: auch noch, siehe auch

Stiv Bators war ein amerikanischer Musiker und Songwriter. Unter anderem war er Front-mann bei The Dead Boys und The Lords of the New Church. Kurz vor seinem Tod nahm er 1990in Paris unter anderem mit Johnny Thunders und Vom Ritchie das Album „The Last Race“ auf.Am 3. Juni desselben Jahres wurde Bators beim Überqueren einer Straße von einem Autoangefahren. Im Krankenhaus musste er längere Zeit warten, da er augenscheinlich nurleicht verletzt war. Bevor ihn ein Arzt untersuchen konnte, ging er nach Hause, dort starb erim Schlaf an den Folgen einer Gehirnerschütterung.

Das Vibraphon wurde 1916 in den USA als „SteelMarimba“ patentiert. Anders als bei einerMarimba bestehen die Klangstäbe eines Vib-raphones aus Stahl. In den Resonanzröhrenbefinden sich durch Elektromotoren ange-triebene Drehscheiben. Dadurch werden dieRöhren geöffnet und geschlossen, was demVibraphon seinen charakteristischen Klangverleiht.

AUCH DAS NOCH …

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AUCH DAS NOCH 27

„zeiDverschwÄndung“ ist die erste Vorabsingle seit „(Ich ess) Blumen“, die

von Bela B alleine stammt. „(Ich ess) Blumen“ erschien am 25.03.1988 als

Vorabsingle zu „Das ist nicht die ganze Wahrheit“, dem letzten die ärzte-

Studioalbum vor der Trennung.

Ina Paule Klink ist seit 2006 als Sängerin und Keyboarderin Teil von BelaBs Soloband Los Helmstedt. 2000 brachte sie ihr Album „Meine Seele“raus. Außerdem ist sie Gastsängerin bei Bettmagnet und Schauspielerin.

Auch ist eine französische Gemeinde im Süd-westen des Landes. Als Teil der Region Midiist Auch Sitz eines Erzbistums.

TCB – „Taking care of business“ warElvis Presleys Signatur und, versehenmit einem Blitz, sein persönliches Logo.Dies ließ er unter anderem auf persön-lichen Gegenständen, am Heck seinerFlugzeuge und auf Schmuckstückenanbringen. Das Design wurde auchbei Anhängern verwendet, die Elvisseinen männlichen Freunden, seinerFamilie und anderen Mitgliedern seines

„inneren Zirkels“ schenkte. T.C.B. warzudem der Name von Elvis' Liveband.

Jean-Claude van Damme ist ein belgischerSchauspieler, der vor allem durch Action-und Martial-Arts-Filme bekannt wurde. Inder Tragikomödie „JCVD“ spielte Jean-Claude van Damme sich selbst.

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AUCH DAS NOCH28

Der Name Tamagotchi (たまごっち) ist eine Wort-schöpfung aus tamago (dt. „Ei“) und wotchi (vonengl. „watch“, dt. „Uhr“). Ein Tamagotchi ist ein ausJapan stammendes Elektronikspielzeug, das in derzweiten Hälfte der 1990er-Jahre weltweit extrempopulär war und im Jahr 2004 neu aufgelegt wurde.Am 23. November 2009 erschien in Japan der„Tamagotchi ID“ mit TFT-Farbdisplay und Infrarot-schnittstelle zu Handys.

Nach einer Umfrage bei Facebook haben 81,45% der Teil-nehmer nichts Besseres zu tun, als die die ärzte zu hören.

Im Lied „Rettet die Wale“ wurde dem die ärzte-Hörer schon einmal vor-

gehalten, dass er den ganzen Tag nur im Internet herumsurfe. Das Lied

erschien im Jahr 2000. Laut ARD Onlinestudie waren damals gerade einmal

28,6% der Deutschen über 14 online vertreten. Laut der aktuellen Online-

studie von 2011 sind es mittlerweile 73,3%.

Am 13.04.2012 erschienen auch Albendieser Bands und Künstler:Morten Harket – Out of my handsPeter Heppner – My heart of stoneWind – Drei GesichterEmel – SheDragonforce – The power withinWilly Astor – The sound of islands Vol. IIIKammerakademie Potsdam – Schubert:Sinfonien Nr. 3 & 7Conrad Pope – My week with MarilynDaniele Gatti – Debussy: La Mer; Prélude àl'après-midi d'un faun

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AUCH DAS NOCH 29

„Et tu, Brute?“ – gerne übersetzt als „Auch du, mein Sohn Brutus?“ Dies sollen

Gaius Julius Cäsars letzte Worte gewesen sein, als er dem Attentat im Senat

zum Opfer fiel, an dem auch sein angeblicher Sohn Brutus beteiligt war. Histo-

riker bezweifeln allerdings sowohl Cäsars diesbezügliche Vaterschaft als auch,

dass der Ausspruch tatsächlich getätigt wurde. Vermutlich sagte Cäsar eher

so etwas wie „Wurghs, arghs, gggrgglll …“ – immerhin wurde er mit 23 Stichen

getötet.

Paare mit einem Fernseher im Schlafzimmer haben nur halb so oft Sex wiesolche ohne. Das stellte die Sexualforscherin Serenella Salomoni in einerBefragung von 523 italienischen Paaren fest. Die Forscherin untersuchteauch, welche Sendungen sich als stärkste Sexbremse erwiesen. Auf dieHälfte der Paare wirkten brutale Filme besonders hemmend. Aber auchReality-Shows waren schlecht für „amore“. Sie dämpften die Leidenschafteines Drittels der Paare.

Das Wort Fiasko leitet sich vom italieni-schen fiasco ab, das eine bauchige, mitStroh umflochtene Glasflasche bezeichnet.Noch bis ins 18. Jahrhundert wurden Frauenzur Strafe diese Schand- oder Büttelfla-schen umgehängt.

Die Leipziger Band …Auch! veröffent-lichte 2011 das Album „Finger weg vomRock 'n' Roll“, das auf dem PATAM recordsLabel von Lutz Künzel erschienen ist. Derwiederum ist der Bruder des Prinzen-Sängers Tobias Künzel.

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TOURGUIDE

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Tourauftakt Reloaded16.05.

ZWICKAU

Das erste Konzert der Tour in Zwickau?Kommt uns irgendwie bekannt vor. Warda letztes Jahr nicht auch irgend so eineBand? Und irgendwas mit 90 Minuten?

Doch nein, lasst Vergangenes ruhen, was imBallhaus Neue Welt war, bleibt im BallhausNeue Welt. Und da ging’s ja um Laternen-Joe,und das war bekanntlich etwas ganz anderes,also: Ohne Wiedergutmachungsgefühle undandere Erwartungen ab in die ZwickauerStadthalle, in der die ärzte das erste Kon-zert der „Das Ende ist noch nicht vorbei“-Tourzelebrieren werden. Hier unsere hilfreichenHinweise, rationalen Ratschläge und interes-santen Informationen unter Zuhilfenahme derörtlichen Prominenz.

Konkret sprechen wir in diesem Fall vonJürgen Croy. Der Mann ist eine Legende desDDR-Fußballs. Geboren in Zwickau und derStadt immer treu geblieben, war er nichtnur bei der BSG Sachsenring Zwickau eineundurchlässige Mauer, sondern auch im Torder Nationalmannschaft so erfolgreich, dasser dreimal zum DDR-Fußballer des Jahres und1989 zum besten Fußballer in 40 Jahren DDRgewählt wurde. Später wurde er Coach in Zwi-ckau, dann Bürgermeister für Kultur, Schuleund Sport, und ab 2000 bis Ende letztenJahres war er Geschäftsführer der Kultur Tou-rismus und Messebetriebe GmbH – und damitauch für die Halle mitverantwortlich, in derdie ärzte dieses Jahr spielen. Was er in Zwi-ckau so empfehlen kann, das lest ihr jetzt.

STADTHALLE ZWICKAU

1. MAI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 7.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Bergmannsstraße 10805 Zwickau

Parkplätze:Vor der Halle gibt es 1.500

kostenfreie Parkplätze. Ansonstenkönnen auch die Park ächendes Einkaufszentrums GLOBUSgegenüber benutzt werden.

ÖV:Vom Hauptbahnhof mit derStraßenbahnlinie 7 bis Neumarkt,umsteigen in die Linie 3 RichtungNeuplanitz. Außerdem fahrendie Buslinien 13 und 23 ab derZentralhaltestelle zur Stadthalle.Die Vogtlandbahnlinien 1 und 2fahren ebenfalls zur Location.

LINKS

zielle Seite der Stadtwww.zwickau.deTourismusseite inkl.Locationinfos:www.zwickautourist.deÖV:www.svz-nahverkehr.dewww.vogtlandbahn.deSonstige Seiten:0375-gastroguide.de (Infoszu Bars, Restaurants etc.)zwickauerseiten.blogspot.com (Zwickauer Lokalblog)

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296 kmTipps von Jürgen Croy

„Frische“ Texte und Themen inDeutsch, Musik die ankommt beimHörer/Besucher, die Jungs verstehenihr Handwerk super!

Sehenswürdigkeiten:Die Altstadt mit ihren Jugendstilhäusern, derDom, das Gewandhaus und das Rathaus –alles zentral um den Hauptmarkt gelegen.Und praktischerweise fährt vom Hauptmarktdie Straßenbahn bis zur Stadthalle!

Restaurantempfehlungen:Das direkt hinter dem Dom gelegene Brau-haus. Zentral um den Hauptmarkt gibt eszahlreiche Restaurants und Cafs mit gutemPreis-Leistungs-Verhältnis.

Freizeittipps:Das Automobilmuseum August Horch bieteteinen spannenden Einblick in die Geschichtedes westsächsischen Automobilbaus. Zusehen gibt es unter anderem Fahrzeuge derMarken Horch, Presto (Sonderausstellung)und natürlich Trabant.Der bekannteste Sohn der Stadt Zwickaudürfte der Komponist Robert Schumann sein.Sein Geburtshaus wurde rekonstruiert unddient heute als Museum mit Exponaten ausdem Leben und Werk des Komponisten undMusikers und seiner Frau Clara.Ein Bummel durch die Zwickauer Fußgänger-zone lohnt sich auch immer – wie erwähnt hatdie Stadt wunderschöne Jugendstilhäuser zubieten, aber auch Bauten aus der Gründer-zeit, dem Neobarock und sogar Baudenkmaleaus dem 15. Jahrhundert sind hier zu sehen.Stadtführungen lassen sich für Gruppen übri-gens bei der Tourist Information buchen –Link siehe Halleninfos!

www.horch-museum.dewww.schumannzwickau.de

Regionale Sprachausdrücke:Hungrig in Zwickau? Kein Problem – mit einer„Fettbemm“, einer Scheibe Brot mit Speckfett,wird garantiert jeder Fleischfresser satt. Werlieber die traditionellen Thüringer Klöße pro-bieren will, der fragt in Zwickau nach „GrieneKließ“. Und einer der hübschesten lokalenBegriffe aus dem Gebiet Zwickau/Vogtland istsicher „Nieselmoß“. Was damit gemeint ist?Ein Messbecher.

Jürgen Croy über DÄ

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Und wir besuchen deine Elternin Frankfurt/Oder17.05.

FRANKFURT (ODER)

Immerhin von niemand Geringerem alsBosse zusammen mit Anna Loos wurdesie schon besungen, diese Stadt. Und dieBoxer, die aus Frankfurt (Oder) kommen,sie sind Legion und legendär: Maske!Häußler! Und natürlich Axel Schulz derAndere!

Aber was gibt es sonst über das Frankfurt zusagen, das nicht am Main liegt, dessen Fluss

MESSEHALLE 1 FRANKFURT (ODER)

1. MAI 2012

Einlass: 18:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 4.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Messering 315234 Frankfurt/Oder

Parkplätze:Direkt am Messegelände gibt es1. kostenp ichtige Parkplätze.

ÖV:Mit der Bahn nach Frankfurt/Oder:RE1 Magdeburg-Berlin-Frankfurt (Oder)RE 11 Eisenhüttenstadt-FrankfurtRB 36 Königs Wusterhausen-Beeskow-Frankfurt (Oder)OE 60 Eberswalde-Seelow-Frankfurt (Oder)

Vom Hauptbahnhof aus erreichtman das Messegelände mitden Straßenbahnlinien 2 und5 Richtung Messegelände(Endhaltestelle). Außerdemfährt die Buslinie 980 RichtungFrankfurt (Oder) Rosengarten

zur Haltestelle Messegelände.

LINKS

Locationinfos:www.muv-ffo.de/messe-index.htm zielle Seite der Stadtwww.frankfurt-oder.deTourismusseite:www.tourismus-ffo.deÖV:www.vbbonline.deSonstige Seiten:www.kneipenzeitung-ffo.de(Lokalblatt mit Gastro-nomieführer)

dafür aber die Alternative zum „Entweder“bietet? Sie ist sicherlich keine so offenherzigeDiva wie ihre westlicher gelegene Namens-vetterin, das große Geld gibt’s im anderen FFzu holen – aber, so behaupten wir, FFO hatsicher genauso viel Herz wie FFM! Was mansonst noch dort entdecken kann, verraten unsals Kenner der örtlichen Szene: die Leute vom99,3 Radio Frankfurt/Oder!.

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Tipps von 99,3 RadioFrankfurt/Oder

Die Sport- und Studentenstadt Frankfurt(Oder) hat historisch sowie kulturell sehr vielzu bieten. Sowohl ihre 60.000 Einwohner alsauch die Touristen haben ein breites Angebotan Sehenswürdigkeiten, kulturellen Einrich-tungen, Kneipen und Restaurants. Zudem istdie geogra sche Lage der Stadt, die Nähe zuPolen, sehr attraktiv.

Der in Frankfurt (Oder) ansässige Olympia-stützpunkt und die Eliteschule des Sportskönnen zahlreiche sportliche Erfolge auf nati-onaler und internationaler Ebene vorweisen.Für den guten Ruf als Sportstadt sorgenerfolgreiche und beliebte Sportler, wie derehemalige Boxweltmeister Henry Maske undAxel Schulz. An der Europa-Universität Via-drina, die 1991 gegründet wurde, studieren6.500 Studenten aus 80 Ländern. Ein Besuchin einem der Frankfurter Museen ist einErlebnis. Das Sportmuseum liegt im Stadt-zentrum und widmet sich der erfolgreichenFrankfurter Sportgeschichte. Viele Bilder,Erinnerungsstücke und Trophäen sind zusehen, die auch Lust auf Sport machen sollen.

Das Museum Junge Kunst verfügt über eineumfangreiche Sammlung von Kunst aus demOsten Deutschlands. Die Architektur sowiedie Geschichte des Museums Viadrina ist fürFrankfurt und das Land Brandenburg vonbesonderer Bedeutung. Außerdem besitzt esbeeindruckende Sammlungen. Das Kleist-Museum widmet sich dem Leben und Werkdes in Frankfurt (Oder) geborenen DichtersHeinrich von Kleist (1777–1811). Seit 1999führt die Stadt auch die Zusatzbezeichnung„Kleiststadt“. Wer gerne ins Theater geht, derist in Frankfurt (Oder) genau richtig.

Das Kleist Forum bietet seinen Besuchern einabwechslungsreiches Programm, das sich ausJazzkonzerten, Operetten, klassischen Opernund Schaupielen zusammensetzt. Das Theaterdes Lachens ist ein Puppentheater, das groß-artige Puppenaufführungen zum Besten gibt.Das satirische Theater und Kabarett Oder-hähne zeigt humoristische Betrachtungen zuPolitik und Gesellschaft.

www.sportmuseum-ffo.dewww.museum-june-kunst.dewww.museum-viadrina.dewww.kleist-museum.dewww.muv-ffo.de/kleistforum-inde.htmwww.theaterdeslachens.dewww.oderhaehne.de

Das Gränzkaffee besticht viele in der Regiondurch seinen besonders leckeren Kaffee, Cap-puccino, Espresso und diverse Tees. Auchlohnt es sich, einen Abstecher ins Brot undZucker zu machen. Das Caf hat ein wech-selndes Tagesangebot, tolle Kuchen, frischeSuppen zu super Preisen. Zudem ist dieBedienung immer sehr nett! Das Central ser-viert verschiedenste Leckereien zu relativhumanen Preisen. Für einen schönen Abendmit Freunden bietet sich die Kneipe Diebelsan, welche Bier, Spirituosen sowie auchSpeisen führt. Danach könnte es in die Cock-

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455 km

tailbar Halbzeit gehen, die ebenfalls zentralgelegen ist und eine umfangreiche Auswahl anschmackhaften Cocktails anbietet.Die polnische Nachbarstadt Slubice ist überdie Stadtbrücke in zehn Minuten Fußweg vomStadtzentrum günstig erreichbar.

Dort gibt es ein Restaurant namens Oberza,welches bodenständiges Essen mit großenPortionen zu einem guten Preis anbietet.

www.diebelslive-ffo.dewww.halbzeit-ff.dewww.radiofrankfurt.de

die ärzte werden bei unshäu g gespielt. Zusätzlichwünschen sich die Hörerregelmäßig Songs von denBerlinern. Die Band ist inder Region sehr beliebt. Sohat 99,3 zum Beispiel einenFünfjährigen die ärzte-Fannamens Tom.

die ärzte sind echt, ehrlichund direkt.

Sie sind sehr experimentier-freudig, abwechslungsreichund immer für eine Über-raschung gut.

Da sie sich immer um Fan-nähe bemühen, wird diesdurch die stetig wachsendeAnhängerschaft Jahr fürJahr honoriert.

Radio Frankfurt/Oder-Team über DÄ

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BREMEN

22.05. Buten un binnen wagen un winnen!

Der Bremer Wahlspruch sagt einigesüber die Hauptstadt dieses Zwei-Städte-Staates aus. „Draußen und drinnenwagen und gewinnen“, das könnte auchdas Motto eines die ärzte-Fans sein, derzu spät bei der Halle ankommt, abertrotzdem noch in die erste Reihe will …

Aber natürlich hat die Heimat der märchen-haften Stadtmusikanten dem Besucher auchabseits des Gigs in der VB-Arena einiges zubieten. Was genau, das wollten wir von einemder markantesten Rasensportler der Nationwissen. Achtung, Fangirl-Alarm erklingt genau… jetzt.

Torsten Frings darf getrost als einer derletzten „Typen“ und „Leitwölfe“ im deutschen

Fußball betrachtet werden, ein Kämpfer undAntreiber, wie er im Buche steht. Was nichtzuletzt durch das erste Zitat auf seiner Web-site illustriert wird: „Am besten grätschenwir die Brasilianer schon bei der Hymne weg.“Derzeit kämpft er für das Major-League-Soccer-Team Toronto FC, zuvor war er (nebenStationen beim BVB und beim FC Bayern)lange ahre für viele Identi kations-, fürmanche Hass gur beim SV Werder Bremen.Filigranität ist sein Ding nicht, weder im Spielnoch im Interview, aber für sowas gibt’s jaeben die Brasilianer. Solange Lutscher sienicht weggegrätscht hat. Torsten Frings, einFußballer, für den die alte Persil-Werbungnoch gilt: Da weiß man, was man hat. GutenAbend.

ARENA BREMEN

22. MAI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 14.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

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Bürgerweide28209 Bremen

Parkplätze:Kostenp ichtige Parkplätzedirekt vor der VB-Arena auf derBürgerweide und im Parkhausan der Messe Bremen.

ÖV:Drei Minuten Fußwegvom Hauptbahnhof.

LINKS

Locationinfos:www.oevb-arena.de

zielle Seite der Stadtwww.bremen.deTourismusseite:www.bremen-tourismus.deÖV:www.bsag.deSonstige Seiten:www.bremer.de (Stadtmagazin)www.kulturlabskaus.de(Bremer Kulturblog)www.bremerfotoblog.de(Fotoimpressionen aus Bremen)

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Tipps von Torsten Frings

er egungsemehlungenDass Torsten Frings als erstes Lokal dasundzwanzig emp ehlt, hat naheliegendeGründe: Es gehört seiner Frau, und er selberist auch ab und an dort anzutreffen, wenn erin Bremen ist. Namensgebend ist natürlichdie Rückennummer seines Trikots, die für ihndeswegen eine große Bedeutung hat, weil erselber an einem 22. geboren ist, genau wieeine seiner Töchter – daher auch das Tattoomit der XXII auf seinem Unterarm. Das Res-taurant 2undzwanzig ist preislich nicht ganzspottbillig, bietet dafür aber leckere Speisenaus der sogenannten Crossover-Küche (Nee,hat nichts mit Musik zu tun!).

Mehr so etwas für die In-People Bremensist Torstens nächster Tipp: La Viva, Bre-mens „Club Discotheque“, wie sich das Lokalauf seiner Website selber beschreibt. DieMusikrichtungen der DJs sind klar dem R’n’B,House und Hip-Hop zuzuordnen. Der Laden istaber auch von den ffnungszeiten her ehereine Empfehlung für die Zeit außerhalb derDÄ-Tour, da die Partys dort freitags und sams-

tags statt nden und das Bremen-Konzertan einem Dienstag. Wer sich aber gerne maldas P1-Pendant Bremens anschauen möchte,dürfte dort an der richtigen Adresse sein.

Das Loft bezeichnet sich als „Keine Bar, keineDisco, keine Lounge – einfach Loft“. Im Loftgibt’s Drinks und öfters Livemusik im Jazz-oder Latinstil, dazu Tanz- und Sitzmöglich-keiten … hm, vielleicht doch eine Bar oderDisco oder Lounge? Oder alles zusammen?Man weiß es nicht, man weiß es nicht!

Freizeittipps:Torsten legt uns nahe, bei einem Besuch inBremen den Bleikeller im Dom anzugucken.Klingt ominös? Ist es auch, und gruselig:Mumien! Als „Bleikeller“ wird die Ostkryptades Bremer St. Petridoms bezeichnet, in derman gegen Ende des 17. Jahrhunderts meh-rere mumi zierte Leichen gefunden hat, dar-unter eine Mumie, von der jahrhundertelangangenommen wurde, dass es sich dabei umeinen Dachdecker handelte, der bei Bauar-beiten abgestürzt war. Aber: Keine Knochen-

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208 km

brüche? Kugel im Rücken? Gil Grissom, über-nehmen Sie!

Wer sich lieber sportlich betätigt, für denbietet der Sportgarten einiges. Hier könnenKinder, Jugendliche und Junggebliebene(der Rücken! Die Knie! Die Leber! Ächz!)skateboarden, klettern oder sogar Par-kour betreiben. Manche Anlagen sind gegenGebühr benutzbar, andere sind kostenfrei –und Geräte können ausgeliehen werden. Na,etwas Bewegung und frische Luft gefällig,bevor man sich wieder in die Dunkelheit derKonzerthalle und den damit einhergehendenBier- und Schweißschwaden stürzt?

Das Universum schließlich, Torstensletzter Freizeittipp für Bremen, begann alsbescheiden bezeichnetes Science Center, waraber schon damals viel mehr – der Begriff„Museum zum Anfassen“ wird bei so etwasgerne mal verwendet, umfasst aber mit-nichten alles, was in diesen Räumen zumThema Mensch, Erde und Kosmos so allesgezeigt wird und vor allem ausprobiertwerden darf. Mittlerweile wurde das ScienceCenter um die SchauBox mit wechselndenSonderausstellungen und das Außengeländedes EntdeckerParks ergänzt und bietet demwissbegierigen Besucher so noch mehr Platzfür Experimente. Wer also auch mal etwas fürseine Hirnwindungen tun möchte, dem sei dasUniversum an ebendiese gelegt.

Schon in meiner Jugend haben michbestimmte Songtexte der die ärztebegleitet, die ich gerne gehört habe– drum wünsch ich Euch viel Spaßbei den Gigs! Euer Torsten

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23.05.

KIELWillst du viel, geh nach Kiel!

Kiel. Der Hafen. Unendliche Weiten?Na, zumindest kommt man von Kiel ausganz schön in der Weltgeschichte rum,so schifffahrtstechnisch. Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt hat aberauch auf dem Festland so einiges zubieten.

Natürlich, am 23.05. zum Beispiel ein ausver-kauftes die ärzte-Konzert in der Sparkassen-Arena. Aber man will ja vielleicht auch nochetwas essen? Etwas anschauen? Etwas unter-

nehmen? Und das ist ja auch der Sinn dieserganzen Tourtipps? Bin ich Captain Obviousoder wie oder was?

Die Antwort auf die beiden letzten Fragenlautet: ja. Die anderen Fragen müsst ihrselbst beantworten, wir können euch dies-bezüglich nur so weit weiterhelfen, dass wirdas Wort nun an kompetentere Quellen wei-tergeben. Also Schluss mit dem Tüdelkram,schnack nich und Butter bei die Fische!

SPARKASSENARENA KIEL

23. MAI 2012

Einlass: 18:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 13.500Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Europaplatz 124103 Kiel

Parkplätze:In unmittelbarer Nachbarschaftzur Sparkassen-Arena-Kiel liegender Parkplatz Exerzierplatz (450Plätze) und eine Tiefgarage (450Plätze). Die Parkhäuser ZOB(400 Plätze) in Bahnhofsnähe

und Karstadt am Sophienblatt(600 Plätze) sowie der ParkplatzSophienhof (Hopfenstraße,140 Plätze) liegen nur wenigeFußminuten entfernt. Exerzier-platz (Ausnahme: Mittwoch-Markt und Samstag-Markt– Achtung, der 23.05. ist einMittwoch!), ZOB und ParkplatzSophienhof in der Hopfenstraßesind durchgehend geöffnet.

ÖV:Die Sparkassen-Arena-Kiel liegtim Herzen von Kiel und ist in nurfünf bis sieben Gehminuten vomHauptbahnhof erreichbar. Wer lie-ber fährt, kann fast alle Busliniender Kieler Verkehrsgesellschaft biszu den Haltestellten „Andreas-

Gayk-Straße“, „Ziegelteich“ oder„Exerzierplatz“ nehmen – dannsind’s nur noch ein bis zweiMinuten zu Fuß zur Arena.

Links

Locationinfos:www.sparkassen-arena-kiel.de(ehemalige Ostseehalle) zielle Seite der Stadtwww.kiel.deTourismusseite:www.kiel.de/touristik/index.phpwww.kurskiel.deÖV:www.kvg-kiel.deSonstige Seiten:www.kiel-magazin.de(Stadtmagazin)

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Tipps von der Kieler Woche

er egungsemehlungenIn der Kieler Brauerei am Alten Markt gibt’smittelalterliches Flair mit bemalten Rundge-wölben, Sudkesseln mitten in der Gaststubeund massiven Eichentischen. Und natürlich –Überraschung! – selbst gebrautes Bier.

Wer Fisch probieren möchte – und mal ehr-lich, in einer Hafenstadt gehört das quasi zumP ichtprogramm, wenn man nicht Vegetarieroder Veganer ist –, dem sei die FischkücheLaboe im alten Hafenspeicher des LaboerHafens empfohlen. Inklusive Essensselbst-abholung in der Küche! Aber auch der Hafen-kiosk Gold sch in Schilksee bietet leckereFischbrötchen, bei deren Zubereitung mangleich selber zugucken kann, und auch in „Daskleine Strandhaus“ wird Fangfrisches mit Aus-sicht auf Strand und Meer geboten.

Caf-Kneipen-Bar-Flair hingegen kommtauf im Caf Exlex, das sich der guten Musik,dem guten Kaffee und dem Frühstück bis 14Uhr verschrieben hat. Im Schiffercaf hin-gegen gibt’s Tango, Kaffee und Kuchen sowieeine Terrasse mit Blick auf den Kai, und derClub Weltruf schließlich, der mit dem Exlexgemeinsame Sache macht, lädt zum Tanzenund Chillen ein.

Freizeittipps:Die Klassiker wie den Stadtrundgang, dieStadtrundfahrten und natürlich eine Hafen-rundfahrt gibt’s auch in Kiel, hier sogar miteiner Besonderheit: Dem Audiostadtführer,bei dem man selber bestimmen kann, welcheRoute man nimmt und dann unterwegs Wis-senswertes über die Stadt erzählt kriegt.Ebenfalls interessant ist natürlich der Blicküber die Fördestadt – ermöglicht durch eineFahrt auf den Rathausturm. Und damit wärenwir auch gleich bei den Kieler Wahrzeichenund Sehenswürdigkeiten, denn dazu gehörtdas Rathaus natürlich. Der Turm selbst misst107 Meter, hoch geht’s bis auf knapp 70 Meter.Im Turm gibt es auch das Kieler Stadtarchivzu besichtigen, und zu hören gibt’s alle 15Minuten das Glockenspiel – zur vollen Stundedann jeweils als „extended edition“.

Museen gibt’s in Kiel natürlich auch diverse– das Schifffahrtsmuseum bietet sich hiersicherlich als Erstnennung an und liegt direktam Kieler Hafen. Auch mit zu der Gruppe der„Museen am Meer“ gehört das Aquarium Kiel,wo man den Seehunden zugucken und diverseFische betrachten kann – wie sich das für einAquarium gehört. Und natürlich muss alleineum des schlechten Scherzes Willen ein Kieler

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Museum besonders hervorgehoben werden:die medizin- und pharmaziehistorische Samm-lung. Hahaha! Ha! Ha … Moment, wie jetzt, bisHerbst 2012 geschlossen? Mistiger Mist.

Nun aber genug Bildung und raus zum Fla-nieren – am besten auf der Holstenstraße, derzweitältesten Fußgängerzone Deutschlands.Die traditionelle Kieler Einkaufsmeile ist vomHauptbahnhof gut erreichbar und führt zumAlten Markt mit der Nikolaikirche. Wer mehrMeer sehen will, dem sei die Kiellinie, dieHafenpromenade im Stadtteil Düsternbrock,empfohlen. Sie beginnt hinter dem Ostsee-Kaiund endet an der Blücherbrücke, dem Liege-platz der Gorch Fock. Von der Kiellinie aus hatman übrigens auch einen guten Ausblick aufdie Kieler Werft, ein weiteres Wahrzeichen derStadt.

Und wer nach der Spaziererei noch mal dieFüße hochlegen will: Im Mediendom auf demCampus der FH in Kiel-Dietrichsdorf gibt esMultimediashows für Groß und Klein zu sehen,von Science Fiction bis zu Wissenschaftlichem.

www.kieler-brauerei.dewww. schkueche-laboe.dewww.das-kleine-strandhaus.dewww.ele-kiel.dewww.schiffercafe-kiel.dewww.weltruf-kiel.dewww.museen-am-meer.dewww.mediendom.de

Regionale Ausdrücke:Mit „Moin“ als gängiger Begrüßung im Nordenerzählen wir euch vermutlich nichts Neues,aber wisst ihr auch, was „ gelinsch“ heit,„krüsch“ oder „plietsch“? Wer gelinsch ist,ist raf niert, krüsch ist man, wenn man beimEssen wählerisch ist (also zum Beispiel keineKieler Sprotten mag!), und plietsch ist einer,der clever und gar nicht blöd ist. Und immerdran denken: Wenn die ärzte auf Tour gehen,dann ist tendenziell … na, was wohl: Schiet-wetter.

Wenn ich heute Songs von den dieärzte – der selbsternannten „BestenBand der Welt“ - höre, sehe ichmich mit 16: mit viel Haarspray inden Haaren, mit aufgeschnittenenJeans und mit Walkman. Und icherschrecke ein bisschen, wenn ichausrechne, dass es fast 20 Jahreher ist, als mir meine Eltern zumersten Mal erlaubten, Farin Urlaub& Co. live zu sehen – in der dama-ligen Ostseehalle. Und so ist es fürmich ein Muss, auch 2012 das Kon-zert in Kiel zu besuchen – diesesMal darf ich ohne meinen Brudergehen, und ich passe nicht mehr indie Jeans von damals. ABER ichkenne immer noch alle Hits aus-wendig!

*Kiel Marketing

Nina Mangels* über DÄ

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OBERHAUSENWo die wilden Ober hausen?!

Na, hoffentlichnicht. Wir gehen maldavon aus, dass dieKellner in Oberhausengenauso friedlich odergrießgrämig sind wieanderswo. Aber ande-rerseits: Die Stadt istja auch irgendwie einunbekanntes Wesen,nicht wahr?

Wer weiß schon genau,was sich hinter stillge-legten Zechen, strau-chelnder Stahlindustrieund dem inszeniertenMelodrama des Main-stream-Musicals ver-birgt?

Geldprobleme, der Rufals Pleite-Stadt, zumSchaden noch den Spottüber den griechisch-stämmigen Kämmerer – man hat’s nichtleicht in Oberhausen. Doch halt, es gibt Licht-blicke! Neue Analysen sehen Oberhausen alszukunftsträchtiger als Dortmund, zum Bei-spiel! Nun gut, vielleicht nicht fußballerisch,aber dafür wirtschaftlich-touristisch. Der ein-deutige Beweis: die ärzte spielen dieses Jahrin Oberhausen!

Ein weiteres Indiz: Sondaschule kommen ausder Gegend! Also nix wie los und die Herrenum Sänger Costa Cannabis (nein, der ist nichtneulich an der italienischen Küste auf Grundgelaufen) befragt, was es denn über Ober-hausen so Wissenswertes zu erzählen gibt.Das Ergebnis ist wie so oft in unserem Tour-heft als erstaunlich zu bezeichnen.

KÖPI-ARENA OBERHAUSEN

23. MAI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 13.000Support: K.I.Z

ANFAHRT

Arenastraße 1404 Oberhausen

Parkplätze:In direkter Umgebung derKönig-Pilsener-Arena gibt es über14.500 kostenfreie Parkplätze. In

unmittelbarer Nähe der Arenabe nden sich die Parkhäuser6, 7 und 8. Die Parkhäuser sindrund um die Uhr geöffnet.

ÖV:Ab dem Oberhausener Haupt-bahnhof erreicht man die Arenamit jeder Straßenbahn oder jedemBus in Richtung Sterkrade/NeueMitte (Bussteig 1). Die HaltestelleNeue Mitte be ndet sich direktvor der König-Pilsener-Arena.

Links

Locationinfos:www.koenig-pilsener-arena.de zielle Seite der Stadtwww.oberhausen.deTourismusseite:www.oberhausen-tourismus.deÖV:www.stoag.dewww.vrr.deSonstige Seiten:www.paroli-magazin.de(Linkes Online-Magazin)reviermagazin.de (Online-Magazin für den Ruhrpott)

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Tipps von Sondaschule

WILLKOMMEN IN OBERHAUSEN:

Das Einzige, was man in Oberhausen sehr gutmachen kann, ist ABHAUEN.

Ganz toll der Oberhausener Bahnhof mitseinem „alt“ statt Garten, wo der verlaufeneTourist unglaublich viele „Nah-tot-Erlebnisse“der ansässigen BTM-Scene beobachten kann.Wer den Mut aufbringt, sich solchen Ein-üssen auszusetzen, sollte unbedingt im OB

HBF „Futtern bei Muttern“ aufsuchen. Boden-ständiges Essen jenseits der Fast-Food-Kultur.Zum Beispiel Saure Nierchen für 5,90.

Wer als bodenständiger Pilger keine Zeit undGeld für eine Reise nach Mekka oder Beth-lehem hat, aber trotzdem mal den Duft einerbevorstehenden Massenpanik miterlebenmöchte, geht entweder an Adventwochen-enden bzw. verkaufsoffenen Sonntagen insCentro zum Müll kaufen oder zur Fronleich-namskirmes in Sterkrade, wo auch Hooligansauf ihre Kosten kommen können.

Für Menschen der ruhigeren Gangart emp-fehlen wir das Sonntagsspiel des gefühltenFuball-Zwöl igisten Rot-Wei-Oberhausen(Ähr-Weh-Oh) wo selbst bei Spitzenspielendas Lauteste im Stadion das Umklappen derHolzanzeige beim 0 zu 8 ist. Ansonsten bleibtvom Bierkonsum im Stadion abzuraten, daselbst bei acht Fußballverrückten auf derHaupttribüne es immer einer schafft, durch

das ffnen seines Regenschirmes einem dasBier aus der Hand zu oppen.

Wenn Sie bislang noch kein Mitglied vonGreenpeace, PETA oder anderen Tierschutzor-ganisationen sind, wird sicherlich ein Besuchdes Streichelzoos im Kaisergarten Sie zu einerdreistelligen Spende an eine dieser wichtigenInstitutionen veranlassen. ErbarmungslosesVollstopfen mit Kraftfutter für einen Euro ausdem Kaugummi-Automaten, Resten vom Mit-tagessen der Kinder, Lakritz und Eiweißriegelnvon alternden Schafen, Mulis und sonstigemabgegebenen Landvieh erweckt den Anschein,dass Oberhausen einen Eintrag ins Guinness-buch für den dicksten „Zoo“ Westeuropasanstrebt.

Richtig schön an Oberhausen ist der Gaso-meter, wo der interessierte Besucher dasganze Elend dieser Stadt von mehr als100 Metern Höhe aus auf einmal sieht: derEmscher Kanal, wo noch nie Wasser durchge-ossen ist, das nicht von den Global Players

Müllverbrennung Stadtwerke OB, ChemieMüller und sonstigen New-Economy-Centernmit PET, Zyanid und Trichloräthylen undanderen lebenswichtigen chemisch undenk-baren Nichtinhaltsstoffen ergänzt wurde.

Etwas weiter links zieht der Anblick des Schla-ckebergs, bekannt als Naherholungsgebietfürs Präkariat des nördlichen Ruhrpotts, diestaunenden Blicke auf sich. Durch den Wet-terumschwung der letzten 1500 Jahre wurdeleider eine Skigebietserschließung verhin-dert. Trotzdem eine beliebte Location, wo dieseit ahren sehr gut integrierte Albaner-Ma aihre Opferfeste feiert. Reiseauskünfte undFührer gibt’s in jeder Automatenspielhalle undSportwetten-Cafs ober- und unterhalb derausgestorbenen Haupteinkaufstraße „Markt-straße“ (auf dem Weg dahin unbedingt in dieSecond-Hand-Handyläden gehen, der Rufdes dort verkauften Hasch reicht bis nachBottrop). Ansonsten gibt’s noch einzwei wirk-lich sehenswerte Musicals in Oberhausen (z.B.„Dirty Dancing“), wo seltsamerweise abernoch nie jemand war, den wir kennen. Erfah-rungsberichte können allerdings bei www.abgezockt.de, www.altenp eger-gegen-links.de

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oder „Achtung Kontrolle“ auf Kabel Eins nach-gelesen/geschaut werden.

agesaus ügeErotikcenter/Erlebnisstraße Flaßhofstraße.Gastronomie 4-,Kneipen 2+,Handentspannung 1a,Hotels sehr teuer und Personal unfreundlich.Trotzdem ist ein Besuch der angrenzendeninternationalen (servulatisch wird gespro-chen, Anm. d. Sondaschule-Redaktion) PubsP icht. Unzensierte Super--Filme auf Struk-turtapeten bei Pils 2 gibt’s nur hier in godol Dschörmani. Mann riecht die Geschichtedieser Etablissements buchstäblich. Herrenbitte nicht mit der Bedienung irten, das istkein Mann und der Mann heißt auch nichtwirklich Elvira und ist auch nicht jünger als 58.

Beste Reisezeit: Montagsnacht drei bisvier Uhr. Aber bitte nicht mit dem Auto, derTrachtenverein macht Straßensperren zwecksÜberprüfung der Fahrtauglichkeit.

Schlechte Reisezeit: Karnevals-Sonntag(Lebensgefahr durch rivalisierende Eingebo-rene), Zahnärzte drehen durch und wollenoperieren. Geld liegt aber auf der Straße(Pfand).

Zukunft:Eine forensische Anstalt für pädophile Men-schen inmitten der Oberhausener City ist inPlanung, eventuell gibtdas der OberhausenerGesellschaft den Kickund die City erblühtzum neuen Leben unddas Rating geht aufC-. Die momentaneVerschuldung beträgtca. 8000 pro Kopfund Oberhausen istdamit die am höchstenverschuldete StadtDeutschlands (StandEnde 2010). Deshalbhat Oberhausen auchkeinen Bücherbusmehr, wo eh nur geklaut

wurde. Actionvideotheken-Busse stehen nochbei einer kommenden Bürgerabstimmungzur Debatte. Umfragen sagen aus, dass 98der Eingeborenen Actionvideothekenbussebegrüßen würden. Es tut sich was in Ober-hausen.

Klingt komisch? Ist aber so!

Alles in allen aber immer noch besser alsDuisburg.

Regionale Sprachausdrücke:„Komma beie Omma“„Gleich hat datt Füttken aber Kirmis“„Wennze heute nicht kommze, kommzemorgen auch nicht“„Gleich klatscht datt, aber kein Beifall“

Übersetzung der freien Interpretation über-lassen!

524 km

Unser Management verbietet unsvertraglich, diesen ehrfürchtigenBandnamen auch nur ansatzweisein den Mund zu nehmen. Aber wennman uns jetzt fragen würde „Düs-seldorf oder Berlin?“, würde dieAntwort sieben Mal gleich aus-fallen.

Sondaschule über DÄ

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Die Stadt mit Karl-Marx-Köpfchen27.05.

CHEMNITZ

Dass Chemnitz früher anders hieß, istallgemein bekannt. Dass unter anderemdeswegen noch das stilisierte Haupteines berühmten Bartträgers mit alsWahrzeichen der Stadt gilt, dürfte auchnichts wirklich Neues sein.

Dass der Karl-Marx-Kopf alias „Nischel“ aller-dings nicht wie früher angenommen diegrößte Porträtbüste der Welt ist, musste dieChemnitzer Stadtverwaltung erst letzten

Oktober zurKenntnis nehmen(den Rekord trägtübrigens eineLeninbüste in Russ-land, zumindestsolange nicht einSuperlativ-Scheichin der Region Dubaiauf Ideen kommt).Chemnitz hat aberauch noch andereszu bieten. Vermutenwir – aber wissenwollen wir es natür-lich genauer.

Also nichts wienachgefragt, undzwar bei der Neu-entdeckung derglaubwürdigen Ecke

des deutschen Musikgeschäfts: Kraftklub.2010 mit dem New Music Award ausgezeichnetund letztes Jahr mit „Ich will nicht nach Berlin“auf den fünften Platz beim Bundesvision SongContest gekommen, haben die fünf Jungs am20. Januar ihr Debütalbum „Mit K“ veröffent-licht. Und sind damit prompt auf Platz einsder deutschen Charts eingestiegen. Mussman erst mal schaffen, und deswegen ver-neigen wir uns vor und übergeben das Wortan: Kraftklub!

ARENA CHEMNITZ

2. MAI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 10.700Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Messeplatz 10911 Chemnitz

Parkplätze:Auf dem Messegelände stehen2.400 Parkplätze zur Verfügung.

Die Parkgebühr beträgt in derRegel bei Messen 3, bei anderenVeranstaltungen (also auchKonzerten) 4 und wird an derEinfahrt von Einweisern kassiert.

ÖV:Busse der Linie 23 und 43 haltenregelmäßig an der Haltestelle„Messe Chemnitz“. Die Bussefahren montags bis samstagshalbstündlich von Heinersdorfüber die Zentralhaltestelle (Bahn-steig D11) zur Messe Chemnitz.

Links

Locationinfos:www.messe-chemnitz.com zielle Seite der Stadtwww.chemnitz.deTourismusseite:www.chemnitz-tourismus.deÖV:www.cvag.deSonstige Seiten:www.party-chemnitz.de(Veranstaltungskalender)www.chemnitz-lebt.de(Chemnitz-Guide/-Blog)

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381 kmTipps von Kraftklub

Chemnitz ist nicht besonders schön. Obwohl,im Frühling geht's. Da verdecken die Blätterder Bäume die leeren Fenster. Und man kannParty vorm Club machen, wenn man kein Geldfür den Eintritt hat. Tagsüber kann man sichden Karl-Marx-Kopf angucken. Finden wir abereher langweilig.

Kein Plan, wo müsst ihr hin? Chemnitz Arena?Messe? Da ist es sehr ungemütlich in derUmgebung. Und unspannend. Chemnitz istja nicht sehr groß, aber da seid ihr schon sobisschen außerhalb. Zum Glück fahren Busse.Bis um zwölf. Haha. Also, wenn ihr noch eineMitfahrgelegenheit ndet, dann fahrt in dieInnenstadt. Dort gibt's dann was zu erleben.Nightlife ohne Ende. Mittwoch bis Samstag.Leider seid ihr an einem Sonntag da. Also,wir würden ja gerne behaupten, dass mantrotzdem was machen kann. Aber das wäregelogen.

Tut uns leid, aber wir können uns da jetztauch nichts aus den Fingern saugen. Kommtmal wieder. An 'nem Wochenende. Da gehenwir dann aus. In unsere Lieblingsclubs. Ato-mino oder Weltecho. Generell gilt wie in jederanderen Stadt: Finger weg vom Flowerpower.Fürchterlich.

So, wir hoffen ihr habt trotzdem Spaß. Undin einer anderen Stadt mehr Glück, was dieAftershow-Party angeht.

Liebe Grüße,Kraftklub

www.atomino-club.dewww.weltecho.euwww.kraftklub.to

Im Musikunterricht mussten wir malLieder vortragen. Also singen. Dahat jeder von uns einen Titel derdie ärzte genommen. Weil wir dieSongs sowieso auswendig kannten.Haben trotzdem schlechte Notenbekommen.

Kraftklub über DÄ

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Mein Vater hat den Münchner Viktuali-enmarkt mal versehentlich als „Fäka-lienmarkt“ bezeichnet. Andere Leutewürden diesen Begriff vielleicht eher fürdie Transferliste des FC Bayern Münchenanwenden, aber hey:

Bleiben wiranständig! (IstBayern-Fanvolkanwesend? Jehova!Jehova!) Schließ-lich bietet Münchennicht nur – jetztmal ganz objektivbetrachtet – sehens-werten Fußball,sondern auch einenfast schon mediter-ranen Charme undviele Entspannungs-möglichkeiten fürden geneigten dieärzte-Fan auf Tour.Aber glaubt nichtuns, schaut selbst– wir haben bei derMünchner Bandnachgefragt, der wirsolche Klassiker wie„Ein Kompliment“,

„Ich, Roque“ und natürlich auch „54, 74, 90,2006/10“ zu verdanken haben. Die Sport-freunde Stiller nehmen uns mit auf eine Reisedurch die Stadt, die mehr zu bieten hat alsnur Oktoberfest, Dirndl und Hoeneß!

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MÜNCHENDieses „Mia san mia“-Gefühl

OLYMPIAHALLE MÜNCHEN

30. MAI 2012

Einlass: 18:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 14.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Spiridon-Louis-Ring 2180809 München

Parkplätze:Parkplatzpreise beimOlympiapark:Parkharfe: 4/Tag

Parkdeck am Olympia-

turm und Parkplatz amOlympia-Eissportzentrum:1.-4. Stunde: 45.-6. Stunde: 7Tagestarif: 10

ÖV:U-Bahn:U3 Richtung Moosach, viaOlympiazentrum ca. zehn Minu-ten Fußweg zum OlympiaparkStraßenbahn:Trambahnlinie 20 und 21 bisHaltestelle Olympiapark WestBus:StadtBuslinie 173 bis Haltestel-le Olympiapark-Eisstadion

Links

Locationinfos:www.olympiapark.de zielle Seite der Stadtwww.muenchen.deTourismusseite:www.muenchen.de/the-men/tourismus.htmlÖV:www.mvv-muenchen.de

Sonstige Seiten:www.rockmuseum.de (Memorabi-lia-Ausstellung im Olympiaturm)www.dermuenchenblog.de(Veranstaltungsblog)www.muenchenblogger.de(Szeneblog)

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Tipps von Sportfreunde Stiller

München – Stadt des Umbruchsund der Griabigkeit (spezielle Formder Gemütlichkeit). Klischeebe-haftetes Urbanelement – jedoch:an den meisten Orten frei von dervom Großteil der Republik erwar-teten Snob-Gesellschaft. Sub-kultur vorhanden, wenngleich manein wenig danach graben muss,um sie an die Ober äche zu holen.Hochkultur sieht wie folgt aus:

Brandhorst (neben der Pinako-thek der Moderne) – architekto-nisch wunderbares Gebäude mitmodernen Sammlungen der ein-ussreichsten Künstler seit 19:

Warhol, Hirst, Beuys, Fischl undsolchen Banditen.Valentinmusäum (gleich am Viktualien-markt auch bärig!) – Karl Valentin undLisl Karlstadt, humoristische Vorreiter undVorbilder für z.B. Gerhard Polt. Im engenStadtturm im Zentrum tummeln sich kleinsteAbsurditäten und witzigste Ausstellungs-stücke. Highlight: der Schneemann. Oben imStüberl ist Stärkung in üssiger Form P icht.Eine sommerliche Tour untertags geht durchden Englischen Garten. Dort sitzen im Bier-garten am Chinaturm Volksmusikanten undpfeffern Traditionelles aus dem Holzgebälk.Entweder man bringt sein eigenes Essen mitoder kauft knusprigen Steckerl sch und krus-tige Schweinshaxn. Die Maß dazu verstehtsich von selbst. In den weiten Wiesen ächenspielt man entweder Völkerball, liest Kriminal-romane vom Münchner Autor Ani oder fum-melt innerhalb der leichten Bekleidung desLebensabschnittsgefährten nach Haut undGeschlechtsteil. Hat man Glück, wird manZeuge einer Treibjagd zwischen V-Mann undHaschbesitzer, die ihren Start am wunder-schönen Monopterus hat und ihr Ziel meistensim Polizeiwagen ndet.

Sportliche bestaunen an der Eisbachwelledie Surfer (artistisch!) oder stürzen sich garselbst in den eiskalten Bach, in dem manbei enormer Strömung schnell einige Metermacht. Achtung Nichtschwimmer: Ertrin-kungsgefahr! Wer lieber angeln möchte,

setzt sich mit Rute und Garn an den wunder-schönen Flaucher an die Isar. Gemütlichkeitinmitten Renaturierung. Ein schönes Liedgep ffen und „Petri Heil“! Beim Song „DeineSchuld“ beißen die Fische am besten, wie wiralle wissen.

Auch im Olympiapark ist Aktionismus ange-sagt: Tretbootfahren, Olympiastadiondach-spaziergang, Bergwanderung oder einfachtriviales Essen und Erfrischungsgetränke imMinibiergarten OlyAlm.

Vorm Konzert soll man in der Punk-PizzeriaSanto Anger (Blumenstr. 25) bei harten Tönenweiche Teigteller der Extraklasse hinein-fressen. Nach dem herausragenden Konzertkann man im Punk-Trucker-Elvis-Tätowierten-Schuppen Sehnsucht (Amalienstr. 26) überdie Setliste diskutieren. Klar, Jägermeisterund zuviel Bier gibt’s da auch.

Auftrittskeller wie Backstage, Kafe Kult, Oran-gehouse und Kulturstation stinken nach Bier,Verzerrung und Punk. Das Atomic Caf bietetnicht mehr nur 60ies- und 70ies-Flair, wartetaber doch noch mit der typischen Atmo-sphäre der damaligen Beat-Musik samt desorangenen Interieurs auf. Bitte vorher infor-mieren, ob mittwochs überhaupt geöffnet ist.Wichtig für Nachtschwärmer: Zu spätesterStunde (meist bis vier Uhr früh) gibt’s imSchoppenstüberl (U-Bahnstation Fraunho-ferstr.) tiefbayrische Kulinarik – begleitet von

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595 km

Werner am Akkordeon, der gerne hier auchhanseatisches Liedgut anstimmt. Achtung vorGertis Schnapsrunden!

Viel Spass in München, Most North City ofItaly!!!

www.museum-brandhorst.dewww.valentin-musaeum.dewww.chinaturm.de ⁄ www.eisbachwelle.dewww.olympiaalm.de ⁄ www.santoanger.dewww.bar-sehnsucht.de ⁄ www.backstage.euwww.kafekult.de ⁄ www.feierwerk.dewww.atomic.de ⁄ www.bei-gerti.dewww.sportfreunde-stiller.de

Mit die ärzte auf den Spuren von„Denn sie wissen nicht, was sie tun“!Wilder Tanz im Alter von 14Jahren mit etlichen Freunden aufdem Vordach des Orangehouse inder Hansastraße. „2000 Mädchen“raste durch unsere Köpfe, das Bierrauschte durch unsere Kehlen, undwir dachten, das wäre der schönsteMoment unseres jungen Lebens.

Mit die ärzte an Mädels ranwanzen:Romantischer Spaziergang durchden Schlosspark. Hand inHand gingen wir, teiltenuns die Kopfhörer samt derMusik von DÄ. Schwiegen rot-backig zu dem wilden Trom-meln unserer Herzen, als „Duwillst mich küssen“ kam.

Drama mit die ärzte:Meine Welt brachzusammen, als „Sie“ michverließ. Ich hörte „El Cat-tivo“ und musste leiseennen. Werde nie verstehen,

warum gerade bei diesemLied.Auferstehung und Visionenmit die ärzte: Ich hörte „Zu

spät“, und ein Gefühl der Genug-tuung kam auf, als das „Was wärewenn“ für eine Millisekunde nurdem Größenwahn genug Raum gab,daran zu glauben, jemals in einereigenen Band zu spielen.

Neuer ndung des Selbst mitdie ärzte:Konnte via Tauschgeschäft einenNetten nden, der ein bisserl nebender Spur war und seine E-Gitarregegen eine Erstau age meiner„Queen Live Killers“ tauschte. ErsterSong auf meiner neu erworbenenGitarre war ein Coverversuch von„Elke“. Er sollte ca. zwölf Monateandauern. Tauschte die Gitarreschließlich gegen einen Bass. ErsterSong war ein Coverversuch von„Westerland“. Ging schon besser!Egal ob ich jetzt noch zum Plat-tenladen renne oder nicht – wennetwas Neues von ihnen erscheint:Ich werde immer auf ihren Kon-zerten stehen und mich darüberfreuen, dass die ärzte heute nocheine großartige Band sind, diemich damals durch den Höllen-schlund der Pubertät begleitet hat.

Herzliche Grüße! Das Ende sollnoch ewig dauern!!! Euer Rüde

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Dickes B: Berlin zum Ersten,Zweiten und Dritten1./2./3.06.

BERLIN

Wohl über kaum eine deutsche Stadtgibt es so viele Songs wie über Berlin.Ob Seeed, Udo Lindenberg oder LeonardCohen – wer etwas auf sich hält, derbesingt Berlin.

Und so vielfältig wie die Musik, die die Met-ropole inspiriert hat, so vielfältig sind auchdie Ausgeh- und Aus ugsmöglichkeiten inBerlin. Jeder, der schon mal da war, hat seineGeheimtipps, und auch diejenigen, die nochnie in der Hauptstadt waren, wissen so unge-

fähr, was man sich dort angucken sollte. Allesschaffen wird man sowieso nicht – da bleibtnur eine erneute Hinfahrt, schlimme Sache,das! Natürlich empfehlen wir an dieser Stelledie Klassiker wie Brandenburger Tor, Check-point Charlie und ähnliche historisch wichtigeStätten. Aber letztendlich muss jeder Berlin-reisende die Stadt auf seine Weise entde-cken, und das ist, um ein ge ügeltes Wort desregierenden Bürgermeisters aus dem Zusam-menhang zu reißen, auch gut so.

KINDL-BÜHNE WUHLHEIDE

1./2./3. JUNI

Einlass: 17:00 Uhr am 01./02.06.| 16:00 Uhr am 03.06.Beginn: 19:30 Uhr am 01./02.06.| 18:30 Uhr am 03.06.Kapazitat: 17.000Support: 01.06./02.06.: K.I.Z.| 03.06.: La Vela Puerca

ANFAHRT

An der Wuhlheide 1812459 Berlin

Parkplätze:Achtung: In der direktenUmgebung der Wuhlheidegibt es nur wenige Parkplätze.Diese be nden sich entlang undbeidseits der Straße „An der

Wuhlheide“. Bitte die Halte- undParkverbotsbereiche beachten,es wird gelegentlich kontrolliertund aufgeschrieben! Es emp ehltsich folglich, mit den öffentlichenVerkehrsmitteln anzureisen.

ÖV:Der S-Bahnhof Wuhlheide (S3)liegt ungefähr 700 Meter vomHaupteingang der Kindl-Bühneentfernt, der Tram-Bahnhof FEZ(Linien 26, 61, 67) etwa 250Meter. Vom Bahnhof Zoofährt man rund 32 Minuten,von Friedrichstraße zirka 24Minuten, Alexanderplatz etwa 19Minuten. Die S-Bahnen verkehrentagsüber im Zehn-Minuten-Takt, abends alle 20 Minuten.

Links

Locationinfos:www.wuhlheide.de zielle Seite der Stadtwww.berlin.deTourismusseite:www.visitberlin.deÖV:www.bvg.deSonstige Seiten:www.berlinatnight.de(Stadtmagazin)www.berlinonline.de(Stadtportal)www.hauptstadtblog.de(Berlin-Blog)

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203 km

Nachgefragt bei einem Ortskundigen habenwir aber trotzdem – den Flix alias Felix Gör-mann kennen manche von euch vielleichtnoch aus der Prawda #5, wo wir euch denComiczeichner und Ärztefan schon mal nähervorgestellt haben. Andere wiederum kennenihn hoffentlich durch seine Comic-Versionvon „Faust“ oder seine diversen anderen Ver-öffentlichungen, in denen BelaFarinRod auchimmer wieder ihre kleinen, aber feinen Auf-tritte haben … und hier also Flix’ kleine, aberfeine Tipps!

Tipps vom Flix

er egungsemehlungenIch mag The Bird. Das ist eineamerikanische Kneipe mit denbesten Burgern, die ich jegegessen habe. Nicht ganz billig.Aber jeden Cent wert.

Freizeittipps:Hm. Schwierig. Weil's so viel gibt.Ich habe neulich mit Freundeneine Tour in die alten Flaktürmeim Humboldthain gemacht. Daswar sehr beeindruckend. Halbgesprengte unterirdische Wehran-lagen. Total Mad-Max-mäßig. Irre.

Zudem wird einem da klar, wie viel Geschichtein dieser Stadt steckt.

Einen Steinwurf entfernt von The Bird istder Mauerpark. Da ist sonntags immer Floh-markt. Und am Sonntagnachmittag Open-Air-Karaoke. Ein großer Spaß, in der Sonnezu sitzen und anderen beim musikalischenScheitern (oder Brillieren) zuzuschauen. Undkosten tut's auch nix.

Regionale Sprachausdrücke:„Zuuuuurückbleimbitte!“Das bedeutet so viel wie: „Sehr geehrteNutzer des öffentlichen Nahverkehrs, dieserZug ist abfahrbereit und die Türen werdensich in wenigen Sekunden schließen. Bitteversuchen Sie jetzt nicht, noch hektisch inden Zug zu steigen. Das ist nicht nötig. Ent-spannen Sie sich. Sie mögen es aus derProvinz nicht gewohnt sein, aber schon inwenigen Minuten kommt der nächste Zug, derSie an Ihr Ziel bringen wird. Vielen Dank.“

www.thebirdinberlin.comwww.berliner-unterwelten.dewww.mauerparkmarkt.dewww.der- ix.de

Ich bin seit 20 Jahren Fan. Seit 20Jahren? Oh Gott! Ich werde alt!!!

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06./07.06. Leipzig ist eine Messe wert

LEIPZIG

der auch mehrere In eizig ndenmit der Buchmesse und der Auto MobilInternational jährlich zwei der größtenMessen Deutschlands statt, auch wennman die Games Convention an Köln ver-loren hat. Aber immerhin besitzt Leipzig,hinsichtlich der überbauten Flächegesehen, immer noch den größten Kopf-bahnhof Europas.

Da, wieder was gelernt dank Wikipedia! Undwenn man sonst nicht mehr weiter weiß, hilfteinfach der Facebook-Status, dass einemdank seiner Timeline zu Leipzig erst mal nurGestänkere über den örtlichen Tatort einfällt.Da kommen augenblicklich von überall herStichworte: Völkerschlachtdenkmal! Men-delssohn! Vegan essen! Thomaner! Kabarett!Zoo! Ur-Krostizer Bier! Helden der friedlichen

ARENA LEIPZIG

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Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 12.000Support: La Vela Puerca

ANFAHRT

Am Sportforum 204105 Leipzig

Parkplätze:Es stehen ca. 1.000 Parkplätze ander Arena Leipzig zur Verfügung.

Weitere . Stell ächenkönnen bei Großveranstal-tungen genutzt werden.

ÖV:Vom Hauptbahnhof fahren folgen-de Straßenbahnlinien zur Location:3, 4, 7, 8, 13, 15 Die Haltestelleheißt „Waldplatz / Arena".

Links

Locationinfos:www.sportforum-leipzig.com

zielle Seite der Stadtwww.leipzig.deTourismusseite:www.ltm-leipzig.deÖV:www.lvb.deSonstige Seiten:www.kreuzer-leipzig.de(Stadtmagazin)www.l-iz.de(Leipziger Internetzeitung)www.heldenstadt.de(Leipzig-Blog)

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er egungsemehlungenMcCormacks Ballroom an der Kurt-Eisner-Straße 43 ist ein gemütlicher Pub mit tollemBier und total leckeren Burgern. NettesAmbiente mit frisch zubereiteten, ebenfallsleckeren Bagels bietet das Bagel Brothers ander Nikolaistraße 42 im Zentrum.

Revolution! Und überhaupt: „Leipzig ist ein-fach die tollste Stadt in Deutschland!“Ach ja, und mein Ururschwiegervater hat dortdie Drehorgel erfunden. Und da sag nocheiner, Facebook sei reine Zeitverschwendung!

Da bräuchten wir ja fast keine Szene-Tippsmehr … ha, doch. Und zwar von einer Band,die euch möglicherweise begegnet, wenn ihrnach Informationen über das neue die ärzte-Album googelt. Wenn ihr zum Beispiel wissenwollt, ob „auch“ ins Genre „Rock“ gehört,dann landet ihr gleich mal einen Treffer: Dannwerden euch Auch! vorgeschlagen, eine Alter-native-Rock-Truppe aus Leipzig. „Nomen estomen“, haben wir uns gesagt und bei BassistThomas nachgehorcht, was Auch! uns so füreinen Leipzigbesuch ans Herz legen.

Tipps von …Auch!

Die wahrscheinlich besten Döner der Stadtgibt’s im Tamers Tamer rs an der Jahnallee31, auch im Zentrum. Und wenn ihr schon malin der Gegend seid: Wer Bock auf Currywurstmit Pommes oder anderes Fast Food hat, dergeht zum Curry Cult am Markt, dort gibt’salles, was das Herz begehrt!Typische regionale Gerichte sind die LeipzigerLerchen, ein Marzipangebäck, und das Leip-ziger Allerlei, ein Gemüsegericht mit Fluss-krebsen.

www.mc-cormacks.comwww.baelbrothers.dewww.tamers-bistro.de

Freizeittipps:Vor allem im Sommer ist Leipzig einen Aus ugwert! Zahlreiche Grünanlagen bieten an Som-mertagen tolle Möglichkeiten, im Freien zuentspannen, sich mit Freunden zu treffen odersogar zu grillen. Wir würden empfehlen: DenLeipziger Promenadenring rund um das Stadt-zentrum bzw. den Markt von Leipzig oder denClara Zetkin Park im südlichen Stadtzentrum.Der Cospudener See im Süden der Stadt istein Teil der Leipziger Seenlandschaft. Er bietetzahlreiche Bade-, Freizeit- und Wassersport-möglichkeiten. Der Kulkwitzer See liegt im

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458 km

Westen von Leipzig, auchdort gibt es zahlreicheFreizeit- und Badeange-bote.

Besucher sollten außerdemunbedingt die LeipzigerInnenstadt rund um denMarkt unsicher machen.Hier gibt es viele tolleGebäude und Einrich-tungen. Sehenswert sindunter anderem natürlichdie Wahrzeichen der StadtLeipzig, der Uniriese unddas Völkerschlachtdenkmal,der Hauptbahnhof, derAugustusplatz, das alteRathaus … und die vielenShoppingpassagen in derInnenstadt.

www.leipziseen.dewww.panorama-leipzi.dewww.voelkerschlacht-denkmal.de

Regionale Sprachaus-drücke:Seinen Kaffee nennt der echte Leipziger liebe-voll ein „Scheelchen Heeßen“. Der gebürtigeSachse spricht außerdem alle harten Konso-nanten weich aus. Sehr beliebt ist auch diegedehnte Sprechweise von Silben und Buch-staben wie „ei“, „ö“, „er“ und „g“. Dabei machtder Sachse daraus häu g ein langes „e“ oder„sch“. Hier ein paar Beispielwörter: „Ätsch“wird zu „Ähdsch“, „Blümchenkaffee“ wird zu„Bliemchengaffee“, und „Brötchen“ wird zu„Bredchen“.

Lieblingswörter echter Sachsen sindunter anderem:Dämmse – große HitzeFummel – BekleidungGelumbe – unnützes ZeugGriebsch – ApfelstrunkGugge mal – Schau da

www.auchrockt.de

die ärzte sind eine Band, die unsbeim Großwerden begleitet hat. Wirsind alle große Fans und habenuns insgeheim immer gewünscht,mal mit Farin & Co. auf einerBühne zu stehen, was uns leiderbisher verwehrt blieb.

Stilistisch ist unsere Musikdurchaus in eine Schublade mitBands wie die ärzte einzuordnen.Wir assoziieren mit die ärzteEntertainment, Spaß, viele Men-schen, treue Fans, lange Konzerteund die eine oder andere Über-raschung auf der Bühne. die ärztesind eben die beste Band der Welt!;-)

…Auch! über DÄ

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Mannheim, du Stadt der Söhne! Du Pra-xisadresse des Dr. Ton (für Nicht-Cas-tingshowgucker: Der Xavier natürlich)!Du Heim von … von … Mann.

„Dieser Weg wird keinleichter sein, dieserWeg wird steinigund schwer!“ Nichtdoch – guckstu inunsere Locationinfos,da steht die Hallen-adresse, da steht dieAdresse, da steht waszum V, also alleskein Problem! Aberwir wären ja nicht wir,wenn wir nicht nochfür ein paar Extrainfossorgen würden. Also:Wer kommt aus Mann-heim und bringt einegewisse die ärzte-Af nität mit sich? Werbringt die Menge mitheißen Ska-Klängenund –Rhythmen zumToben?

Gebt mir ein The! Gebt mir einen Bus! Gebtmir eine Terz! Streicht das Z am Ende undersetzt es durch ein S! Was ergibt das?Genau:

08.06.

MANNHEIM… Rasen betreten verboten!

SAP ARENA MANNHEIM

8. JUNI 2012

Einlass: 18:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 15.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Xaver-Fuhr-Straße 150813 Mannheim

Parkplätze:Unmittelbar neben der SAP Arenabe nden sich . Parkplätzefür Besucher. Weitere 4.000Parkmöglichkeiten gibt es auf dembenachbarten Maimarktgelände.

ÖV:us ichtun annheim ampert-heim Schwetzinen und der falzAb Mannheim Hauptbahnhof mit

der Stadtbahn Linie 1 RichtungRheinau/Bahnhof zur HaltestelleTattersall (Alternative Fußweg:Fünf Minuten). Von dort mit derLinie 6 Richtung Neuostheimdirekt bis zur SAP Arena. DieHaltestelle SAP Arena mit Haltdirekt vor den Eingängen wird nuran Veranstaltungstagen und ab ca.zwei Stunden vor Veranstaltungs-beginn angefahren, und nach Ver-anstaltungsbeginn endet die Linie6 wieder fahrplanmäßig in Neuost-heim. Die Haltestelle SAP ArenaSüd wird auch an veranstaltungs-freien Tagen (bzw. früher als zweiStunden vor Konzertstart) von derLinie 6a Richtung Neuhermsheimangefahren. Für die Rückfahrtgibt es schnelle Direktverbin-dungen zum Hauptbahnhof, diedirekt ab der SAP Arena fahren.

us ichtun Heidelber undeinheim Mit der S-Bahn biszur Haltestelle Mannheim ARENA/Maimarkt. Von dort sind es zu Fußnoch fünf Minuten zur SAP Arena.

LINKS

Locationinfos:www.saparena.de zielle Seite der Stadtwww.mannheim.deTourismusseite:www.tourist-mannheim.deÖV:www.vrn.dewww.s-bahn-rheinneckar.deSonstige Seiten:www.meier-online.de(Stadtmagazin)www.rhein-neckar-guide.de(regionaler Gastro- undSzeneguide)

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Tipps von The Busters

Für die Tourtipps zum Konzert in Mann-heim trafen wir Rob, Ron und Alex vonThe Busters. Zwei waschechte Mann-heimer und ein Dazugezogener.

Kennt ihr Sehenswürdigkeiten, die manunbedingt in Mannheim gesehen habenmuss?Rob: Der Wasserturm ist auf jeden Fallsehenswert, aber bitte nicht auf den Rasentreten.Alex: Der Wasserturm ist das besondereWahrzeichen von Mannheim. Davor ist auchein Brunnen, wo man die Füße reinhängen undsich entspannen kann.Rob: Ich kann noch den Neckarstrand emp-fehlen, das ist eine schöne Strandbar an derKurpfalzbrücke. Der Luisenpark ist auch einenBesuch wert – eine wunderschöne Parkanlagemit Seen, Bächen, Bäumen und Wiesen. DerPark ist aus einer Bundesgartenschau in den70er-Jahren entstanden.Ron: Da habe ich sogar eine Dauerkarte für.Rob: In dem Park gibt es, wenn man sichvor dem Konzert der die ärzte noch etwaserholen will, Sonnenstühle aus Metall. Diemuss man nicht mieten, sondern die sind zurfreien Verfügung.

Wie sieht es in der Nähe der SAP-Arenamit Sehenswürdigkeiten aus?Alex: Oh, da gibt es gar nichts.Rob: Auf dem Weg dorthinkann man noch ins Schlossgehen. Von dort aus ist esnicht weit zum Bahnhof, woman mit der Linie 6 oder derS-Bahn raus zur SAP-Arenafahren kann. Mannheim istauch nicht groß. Da kommtman noch ganz gut vom Zen-trum aus hin. Die Arena hatsogar eine eigene Haltestelle.

Eure Restaurant- bzw.Kneipenempfehlungen fürdie Zeit vor und nach demKonzert?Rob: Ich kann das Caf Lavan-dou in der Lange-Rötter-Straße empfehlen. Da gibt es

lecker Salat und Baguette, wenn man sichalso gesund ernähren möchte.Ron: Durch den Gastarbeiterein uss habenwir etliche türkische Mitbürger, und am Markt-platz ist z.B. das Istanbul Ocakbasi, das istein super türkisches Restaurant.Rob: Am Marktplatz links rein ist auch einganzes Viertel voller Falafel-Läden undKneipen.Ron: Am Marktplatz selber gibt es darüberhinaus viele größere Läden mit Tischen undStühlen draußen, wo man es sich gemütlichmachen kann.Rob: Für das Nachtprogramm möchte icheuch die Jungbuschstraße empfehlen. Dandet man auf jeden Fall immer was.

Ron: Z.B. die Onkel Otto Bar …Alex: … das Blau, meine Stammkneipe …Rob: … das Caf Nelson, das Cafga, …Ron: … und für die Schicki-Micki-Tanzhasen-Jungen-und-Mädchen, das KOI. Das ist in denQuadraten.Rob: Das Soho gibt es auch noch.Alex: Wie in allen anderen Städten ist natür-lich das meiste außerhalb in den Industriege-bieten. Da gibt es die Industriestraße mit demRUDE7 für die ganzen Ragga-Fans und den7er-Club für die Hardrock-Fans. Die liegen alleganz nah beieinander.

Welches Essen ist denn typisch für Mann-heim?

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313 km

Rob: Eigentlich der Saumagen.Alex: Saumagen ist ja nichts anderes wie einegroße Bratwurst.Rob: Oder Fleischkäse mit Zwiebeln drauf.

www.neckarstrand-mannheim.dewww.cafe-lavandou.dewww.istanbulrestaurant-cafe.dewww.onkelottobar.de | www.blau-junbusch.dewww.cafe-nelson.de | www.cafa.dewww.koi-mannheim.de | www.soho-club.dewww.rude-.de | www.er-club.com

Gibt es regionale Sprachausdrücke, dieman unbedingt draufhaben sollte?Rob: Den Mannheimern muss man zugute-halten, dass sie ihr Herz wirklich auf derZunge tragen. Darauf muss man sich schonein bisschen emotional vorbereiten. Es kannziemlich schnell passieren, dass du eine ein-geschenkt bekommst, für irgendwas, was dueigentlich als gar nicht so schlimm emp ndest,z.B. wenn du auf der falschen Straßenseitegehst. Der Mannheimer ist sehr direkt, aberer kann auch einstecken, nde ich. Ich würdeam ehesten lieber direkt sein und versuchen,gleich zu kontern, und dann schauen, waskommt. Damit fährt man in Mannheim eigent-lich immer gut.Ron: Es heißt, wenn man nach Mannheimkommt, weint man immer zweimal, wenn mannach Mannheim kommt und wenn man geht.Alex: Wenn ihr das genauer wissen wollt: Aufder Homepage der Stadt gibt es einen Sprach-kurs mit Mannemer Dialekt!Ron: Der typische Mannheimer sagt z.B.„Horsche mal zu“ …Rob: … oder „Ala“. Einfach nur so. Das kommt

durch die Nähe zu Frankreich. Ala steht für„Wie geht's?“.Ron: Man muss ja auch dazu sagen, dass seitBülent Ceylan der Mannheimer Dialekt garnicht mehr so exotisch ist.

www.mannheim.de/buerer-sein/so-werd-bei-uns-eredd www.thebusters.com

Alex: Ich habe die ärzte von Anfangan kennengelernt. Ich habe tatsäch-lich im Schwimmbad gelegen und„Paul (der Bademeister)“ gehört. Dieersten Schallplatten habe ich allemitbekommen, also um es kurz zumachen: die ärzte haben meineJugend geprägt.

Rob: Diese Indizierung mit Sachenwie „Claudia hat 'nen Schäferhund“hat mich auch interessiert. Da warich 13/14, und da war das echt cool.Ich habe sie auch weiter bei VIVAund MTV verfolgt mit den verschie-denen Singles. Ich habe mich auchbeim „Schunder-Song“ gefreut, dasssich jemand aus der Bundesliga derdeutschen Musik dem Ska ange-nommen hatte.

Ron: Mich haben die ärzte erst mitder „Bestie in Menschengestalt“geprägt. Ich bin erst 1990 nachDeutschland gekommen und hatteanfangs noch Probleme mit derSprache. die ärzte haben mich dannmit ihrer Musik und vor allem ihrenTexten schon geprägt. Ich nde auchdiesen verbalen Schlagabtausch, densie sich jedes Mal auf der Bühne lie-fern, großartig. Das kann man auchnicht üben – andererseits, wenn mansich so lange kennt, so viele Auf-tritte zusammen gespielt hat, dannweiß man natürlich auch schon, wasder andere im nächsten Momentsagen wird.

The Busters über DÄ

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11.06. Es heißt Zürcher ohne „i“!

ZÜRICH

Ganz besonders dasGeschnetzelte. Undnein, liebe deutscheLeserschaft, hiergilt jetzt einfach malnicht die Maxime:„Wir sind aber mehr,also haben wir recht!“Zürcher! Nicht „Züri-cher“! ZÜRCHER!!!

Okay, okay, tief durch-atmen … und nachdemwir das geklärt haben,können wir ja auch überanderes sprechen. „ZUREICH“ stand jahrelangals Graf ti neben dem„Zürich“-Schild, das mansieht, wenn man mit dem Zug in den Haupt-bahnhof einfährt. Zugegebenermaßen, Zürichentspricht zum Teil auch dem Klischee derBankenstadt, der wirtschaftlichen Zentraledes Finanzstaates Schweiz. Mit dem Slogan„Downtown Switzerland“ versucht man dergrößten Stadt des Landes außerdem etwaskosmopolitisches Flair einzuhauchen, aber andieser Stelle folgt dann doch der Tipp, dass

der Besucher, der eine Weltstadt sehen will,innerhalb der Schweiz dann doch eher nachGenf fahren sollte.

Aber Zürich ist natürlich trotzdem schön.Gerade im Sommer, und hey, wie es der Zufallwill – na ja, der die ärzte-Tourplan eher –, sowerdet ihr die Stadt aller Voraussicht nachso um den 11.06. rum besuchen, und viel-

HALLENSTADION ZÜRICH

11. JUNI

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 13.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Wallisellenstraße 458050 Zürich

Parkplätze:Es wird aufgrund längerer War-tezeiten bei erhöhtem Verkehrs-aufkommen empfohlen, mit demöffentlichen Verkehr anzureisen.In unmittelbarer Umgebung desHallenstadions steht das ParkhausMesse/Hallenstadion mit 2.000Parkplätzen zur Verfügung. Der

Signalisation (((Z))) „MesseZürich-Hallenstadion“ bis zurKreuzung Thurgauerstraße-Binz-mühlenstraße-Hagenstolzstraßefolgen. Die Parkhauszufahrt be n-det sich in der Hagenholzstraße.Die Parktarife betragen zwischen3 CHF für eine Stunde und 28CHF als Tagespauschale. Mit min-destens 9 CHF für drei StundenParken dürfte zu rechnen sein.

ÖV:S-Bahn:Mit der S2, S5, S6, S7, S8,S14 oder S16 bis BahnhofOerlikon (Fahrzeit 7 Minuten).Danach umsteigen auf dieStraßenbahn oder zu Fuß zurLocation (ca. zehn Minuten).Straßenbahn:Linien 10/14 bis Sternen Oerlikon,

Linie 11 bis Messe/Hallenstadion.Haltestelle direkt vor der Halle.

LINKS

Locationinfos:www.hallenstadion.ch zielle Seite der Stadtwww.stadt-zuerich.chTourismusseite:www.zuerich.comÖV:www.vbz.chwww.zvv.chSonstige Seiten:www.rockstar.ch (Schwei-zer Musikmagazin)www.blogwiese.ch (Blogeines Exil-Deutschen)www.bewegungsmelder.ch(Veranstaltungskalender)

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leicht ist ja Badewetter. Das wünscht euchauf jeden Fall Valeska Steiner, eine Hälfte desschweizerisch-deutschen Frauen-Duos BOY,das mit seinem Debüt-Album „Mutual Friends“letztes Jahr große Erfolge feiern konnte. Musi-kalisch wird gerne mal der Feist-Vergleichherbeigezerrt, BOY klingen jedoch absoluteigenständig, harmonisch, fröhlich und sindde nitiv nicht nur was für Manic Pixie DreamGirls. Aber auch.

er egungsemehlungenEine Sache, die man als nichtvegetarischerZürichbesucher auf jeden Fall einmal essensollte, ist eine sogenannte Cervelat-Wurst.Die allerbeste gibt’s beim Sternen-Grill aufdem Sechseläutenplatz beim Bellevue. Extra-scharfen Senf dazu bestellen (er ist aber wirk-lich sehr, sehr scharf).

Gute Bio-Mahlzeiten zu (für Schweizer Ver-hältnisse) fairen Preisen gibt’s in der Alt-stadt im Caf Zähringer (Zähringerplatz 11).

Tipps vonValeska Steiner

Den besten Espresso gibt’s im Stehcaf „LaStanza“ beim Paradeplatz (Bleicherweg 10).

Abends ist es im „El Lokal“ an der Gessner-allee sehr nett. Der Laden ist schön dekoriert,und es nden oft Konzerte statt. Essen kannman dort auch. Im Sommer sollte man abendsunbedingt einmal auf der Terrasse des „Ziegeloh Lac“, dem Restaurant der Roten Fabrik,direkt am See essen gehen. Die schönste Aus-sicht und sehr feine Gerichte (auch für Vege-tarier) zu günstigen Preisen (Seestraße 407).Außerdem verwandeln sich viele See- undFlussbäder abends in wunderschöne Bars.Zum Beispiel die Badi Enge am Mythenquai 9oder das Pier West in der Badi Oberer Lettenam Lettensteg 10.

www.belrill.ch | www.cafe-zaehriner.chwww.lastanza.ch | www.ellokal.chwww.zieelohlac.ch | www.tonttu.chwww.facebook.com/pierwest.zh

Freizeittipps:Das Beste an Zürich ist auf jeden Fall derZüri-See!! Es gibt einige schöne Bäder, fürdie man teilweise Eintritt bezahlen muss (z.B.die Badi Mythenquai, da gibt’s einen schönenSandstrand und leckere Pommes), aber auch

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522 km

um den ganzen See herum schöne Umsonst-Wiesen (Landiwiese, Rentenanstalt-Wiese,Chinawiese), wo man sonnen und baden kann.Ganz Mutige springen direkt von der Bellevue-Brücke ins Wasser. Im Fluss, der Limmat,kann man sich hervorragend treiben lassen,zum Beispiel in der Letten-Badi (Eintritt frei).

Die Stadt ist klein und übersichtlich, undmit dem VBZ-Liniennetz (Bus, Tram, Schiff)kommt man eigentlich überall hin. Bei

schönem Wetter emp ehlt es sich, beimFahrradverleih „Züri rollt“ (an verschiedenenzentralen Plätzen in der Stadt) kostenlos ein„Velo“ (Schweizerdeutsch für Fahrrad) oder einSkateboard zu leihen und damit die Stadt zuerkunden.

www.mythenuai.ch | www.zuerirollt.chwww.badi-info.ch/obererletten.htmlwww.badi-info.ch/ntererletten.html

Regionale Sprachausdrücke:Sehr zürcherisch ist es, vor jedes Adjektiv dasWort „mega“ zu setzen. Menschen, die mansiezt, begrüsst man mit „Grüezi“ und verab-schiedet man mit „Adieu“, zu jungen Leutensagt man „Hoi“ und „Tschau“.

www.listentoboy.com

Ich weiß noch, dass ich damals ihrAlbum „Planet Punk“ aus der Schul-bibliothek ausgeliehen habe undeinen ziemlichen Anschiss von derBibliothekarin bekam, weil ich eswochenlang nicht zurückgebrachthabe, obwohl schon ganz vieleandere Schüler darauf warteten. DasMTV-Unplugged-Album hab ich mirdann gekauft.

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Hasta la vista, Servas und Graz-ie Mille13.06.

GRAZ

Der berühmteste Sohn der Steiermark-Hauptstadt bzw. deren näherer Umge-bung? Keine Frage: Rainier Wolfcastle,äh, Arnold Schwarzenegger. Der Mann,der für acht Goldene Himbeeren nomi-niert wurde und nie eine gekriegt hat –dafür einen netten politischen Posten.

Aber da er diesen fernab seiner ursprüng-lichen Heimat innehatte und die ärzte nunmal nicht in Kalifornien, sondern in ster-reich spielen, wenden wir todesmutig demArnie den Rücken zu und reden über Graz.

Oder besser gesagt, wir lassen über Grazreden, denn es gibt ja nicht nur den HerrnSchwarzenegger, der es im Ausland zu etwasgebracht hat! Mitnichten – es gibt auchSebastian Prödl, den österreichischen Nati-onalspieler und Werder-Bremen-Verteidiger!Er ließ es sich nicht nehmen, uns vom Kran-kenbett aus (wir erinnern uns: Fallrückzieherins Gesicht gegen Kaiserslautern Ende Januar,Oberkieferbruch, Nasenbruch, Gehirnerschüt-terung, Autschn!!!) Tipps zu Graz zukommenzu lassen.

STADTHALLE GRAZ

13. JUNI 2012

Einlass: 18:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 11.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Messeplatz 18010 Graz

Parkplätze:Je nach Veranstaltung stehen derParkplatz P1 an der Fröhlichgasse

(Platz für 1.200 PKWs) und derParkplatz P3 Messegelände (Platzfür 400 Autos) zur Verfügung.

ÖV:Man erreicht die Stadthallemit den Linien 4, 5, 6 und 13über folgende Haltestellen:Jakominigürtel/Messe, Stadt-halle, Fröhlichgasse/Messe undMünzgrabenstraße/Messe.

LINKS

Locationinfos:www.stadthallegraz.at

zielle Seite der Stadtwww.graz.atTourismusseite:www.graztourismus.atÖV:www.verbundlinie.atSonstige Seiten:www.megaphon.at (Stra-ßenmagazin)www.grazetta.at (Stadtmagazin)www.derszeneguide.at(Grazer Szeneguide)

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193 kmTipps von Sebastian Prödl

er egungstisEin Klassiker gerade für regi-onale Spezialitäten ist dieGamlitzer Weinstube. Hiergibt es typisch steirischesEssen.Das Schlossberg-Restaurantwiederum ist ein Muss schonallein wegen der traumhaftenAussicht über Graz.Und das Eckstein am Mehl-platz schließlich bietet Bar,Restaurant und Gartenwirt-schaft in einem. Wie die Web-site verrät: Das Essen hatzwar auch steirischen Ein-schlag, ist aber trendi ziertund internationalisiert.

Freizeittipps:Sehenswürdigkeiten sind der Grazer Uhr-turm mit dem Schlosspark und dem Caf amSchlossberg sowie die Altstadt, ihres ZeichensWeltkultur-Erbe der UNESCO mit tollen Loca-tions wie dem Franziskanerplatz, Freiheits-platz und Mehlplatz. Hier ist abends extremviel los, und man kann südländisches Flairgenießen.Ein Trip auf den Grazer Hausberg, denSchöckl, lohnt sich außerdem immer, meintSebastian. Und wer sich körperlich erfrischenund dabei sehen und gesehen werden will, fürden emp ehlt er das Margarethen-Bad: Dasschicke Freibad in der Grillparzerstraße 10(nicht weit vom Zentrum entfernt) ist der Hot-spot der Jungen und Schönen von Graz.

www.amlitzer.comwww.schlossberraz.atwww.eckstein.co.atwww.schoecklseilbahn.atwww.holdin-raz.at/de/freizeit/baeder

Regionale Sprachausdrücke:Dass die österreichische Sprachfärbung einengewissen Charme besitzt, ist uns allen sicher-lich klar. Aber wie begrüßen sich die Grazer?Mit einem „Servas“ statt einem „Hallo“, erklärtSebastian Prödl. Statt einem „Brötchen“bestellt man eine „Semmel“ (klingt dochgleich viel knuspriger, irgendwie!), und wassagt man, wenn man sich verabschiedet? Nein,nicht „Hasta la vista, Baby!“ Sondern ganzliebevoll und sanft „Baba!“ Hach.

www.sebastianproedl.com

Eine tolle Band mit vielenbekannten Liedern – ich hab selbsteinige auf meinem iPod. Songs wie„Westerland“, „Schrei nach Liebe“oder „Elke“. Ich hör die ärzte sehrgern, um in Stimmung zu kommen.Und natürlich weiß ich auch, dassBela B ein Riesenfan von St. Pauliist und sogar den Ball vom Bundes-ligatriumph gegen Bayern Münchenersteigert hat.

Sebastian über DÄ

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15./16.06. Hello, Vienna Calling

WIEN

„Wien, nur Wien, du kennst mich up,kennst mich down“ – so schmettertemit unverwechselbarem Schmäh annodazumal kein Geringerer als Falco, Gotthab ihn selig. Was fällt einem sonst nochso zu Wien ein? Ah geh, klar:

„Sissi!“ – „Franzl!“ – Moment! Erstens fandendie meisten solchen Begrüßungen in denFilmen außerhalb von Wien statt (in Gödölözum Beispiel! Also, nicht dass hier irgendwergenauere Sissi-Filmkenntnisse hätte. Hüstel.),

zweitens hieß die gute Dame eigentlich Sisi,und drittens war das historisch sowieso ganzanders. Trotzdem: Die Hofburg und dasSchloss Schönbrunn sind sicher eine Besich-tigung wert. Im Sisi-Shop gibt’s dann auchsolche Haarspangen, wie … äh. Die KaiserinElisabeth würde dieses Jahr übrigens 175Jahre alt. Das zumindest ist Fakt!

Fakt ist auch, dass es in Wien natürlich nochviel mehr zu sehen gibt als nur historischWertvolles. Und es ist ebenfalls eine Tatsache,

STADTHALLE WIEN

15./1. JUNI 2012

Einlass: 18:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 16.000Support: La Vela Puerca

ANFAHRT

Vogelweidplatz 141150 Wien

Parkplätze:Parkgaragen mit insgesamt über1.400 Stellplätzen sind in derUmgebung der Stadthalle verfüg-bar. Zufahrt zur Stadthallengaragevia Vogelweidplatz/Moeringgasse,

zur Märzparkgarage via Hütteldor-ferstraße. Für Veranstaltungen giltein Pauschalpreis von 5 pro PKW.

ÖV:Mit der U6 bis Haltestelle„Burggasse-Stadthalle/UrbanLoritz-Platz“ oder der U3 bis„Schweglerstraße“. Auch die Stra-ßenbahn 6, 9, 18 und 49 sowieder Bus 48A fahren zur Stadthalle.

LINKS

Locationinfos:www.stadthalle.com zielle Seite der Stadtwww.wien.gv.atTourismusseite:www.wien.infoÖV:www.wienerlinien.atSonstige Seiten:www.falter.at (Stadtmagazin)www.wienlive.at(Gratis-Stadtmagazin)www.pankahyttn.at(Wohn-, Kultur- und Sozialpro-jekt von, mit und für Punks)

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er egungsemehlungenSix Tin Jonesy empfehlen uns die WienerPub-Szene. Da gibt es zum Beispiel das Bog-side Inn hinter dem Rathaus mit einer großeninternationalen Bierauswahl und anderenGetränken inklusive Met und klassischemPub-Essen wie Burgern und anderem FingerFood.

Ein wahres Pub-und-Bar-Imperium gibt’sunter der Marke Paddys & Co. zu nden:Paddy’s selbst, Dick Mack’s und auch nochWaxy’s gehören alle zur gleichen Gruppe – einOrt mit „sehr vielen jungen Leuten, billigen

Getränken und immer eine lustige Zeit“, meintVince.

Was das Kulinarische in fester und nicht üs-siger Form angeht: „Wenn man schon mal inWien ist, sollte man auch Wiener Hausmanns-kost probieren. Das geht sehr gut in einemtypischen Wiener Bierlokal wie z.B. demBrandauer’s“, lautet hier der Six-Tin-Jonesy-Tipp. Auch da gibt es in Wien gleich drei Aus-gaben: Brandauer’s Schlossbräu, Brandauer’sBierhaus und Brandauer’s Bierbögen. Wirkombinieren messerscharf: In diesen Lokalenist auch Bier erhältlich!

www.boside.at | www.paddysco.atwww.bieri.at

dass man als durchreisenderÄrztefan einfach keine Zeit füralles hat – aber wer weiß, viel-leicht nehmt ihr ja beide Kon-zerte mit? Dann reicht’s viel-leicht auch für einen Besuch imSisi-Shop und …

Brass Rock. Sprechen wir nunüber Brass Rock. Manche mögenes auch Ska nennen, aber SixTin Jonesy aus Wien sind derMeinung, dass ihr Musikstil durchden Begriff „Ska“ in eine Schub-lade gesteckt wird, in die er garnicht so richtig passt. Und wermag ja auch ein Dasein in einerSchublade fristen? Eben! Alsorauf auf die Bühne, Unsichtbarer,Sichtbarer, Mensch im Bananen-kostüm! Tipp zum besseren Ver-ständnis der letzteren Assozia-tion: Das Video zu „New Ways“von Six Tin Jonesy angucken.

Und nun? „Wien, nur Wien, nurdu allein, wohin sind deine Fraun?“die ärzte gucken vermutlich.Oder an irgendeinem WienerOrt, den uns Six-Tin-Jonesy-Sänger Vince empfohlen hat:

Tipps vonSix Tin Jonesy

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Freizeittipps:Hier werden wir gnadenlos ins Freie geschickt– hat sich was mit Instant Spätherbst! „Da dieÄrzte-Shows ja im Juni sein werden, ist ganzbestimmt die herrliche Donauinsel ein Spit-zenort, um den Tag zu verbringen. Sommer,Sonne, Sonnenschein, Schwimmen und jedeMenge netter, offener Leute. Auch der Hel-denplatz ist dafür sehr geeignet. Kombiniertmit einem kühlen Bier ist das ein perfekterJuninachmittag!“, teilt uns Vince mit.„Weiters empfehlen würde ich die Gegend umden Stephansplatz (Innenstadt), da man sichhier auch als Wiener oft wirklich wie in einerfremden europäischen Stadt vorkommt und

Das erste Lied, das mir sofort beidie ärzte einfällt, ist „Schrei nachLiebe“. Es war glaube ich auch daserste Lied, das ich überhaupt vonihnen gehört hatte. Es hat einfach,vor mittlerweile zwar doch schoneinigen Jahren, wie die Faust aufsAuge dazu gepasst, wie sich vieleLeute in unserer Schule/Umgebungbenommen haben. die ärzte habenes damals einfach geschafft undschaffen es heute immer noch, denKern dieser Zeit mit viel Humor inecht gute Lieder zu packen.

Six Tin Jonesy über DÄ

mit so vielen Leuten zu tun haben kann, wennman möchte, hehe!“

Regionale Sprachausdrücke„Puhh, da merk ich erst, wie hochdeutsch icheigentlich rede!“, lacht der Six-Tin-Jonesy-Sänger auf unsere Bitte um echtes Wienerisch.„Oft gehört ist: 'Heast Euda!', was eigent-lich einer normalen Ansprech oskel ähnlichkommt, wie etwa 'Hallo'! Eine 'Hüsn' ist eineBierdose, und bei einem 'Schwarzkappler'handelt es sich um einen U-Bahn-Kontrol-leur. Ich glaub, damit kommt man schon ganzgut durch!“

www.sitinjonesy.com

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19.06. Wissenswertes über Erl… äh, Nürnberg

NÜRNBERG

Keine Sorge, der Titelergibt später noch Sinn.Aber erst: Its the arts!Mit Johann Gambol-putty of Ulm, in dessenvollem Namen auch dasNürnberger (bzw. Nürn-burger) Bratwürstelerwähnt wird. Dochgenug der obskurenReferenzen, sprechenwir über …

… Uli Hoeneß? Nee, derkommt ja aus Ulm, nurseine Wurstfabrik stehtin Nürnberg. Wer diebestaunen mag: Regen-straße 1. Gibt auch Werks-verkauf.

Nürnberg oder „Nämberch“, wie die Ein-heimischen zu sagen p egen: Grostadt inFranken, Währung trotzdem Euro, höhöhö.Namensgeberin der Metropolregion Nürn-berg, die immerhin 3,5 Millionen Einwohnerumfasst.

Ebenfalls Teil des Nürnberger Ballungsge-bietes: Fürth, Schwabach und Erlangen. Na,merkt ihr was? Genau, es handelt sich hier umeine total subtile und elegant-subversive Art,

der Leserschaft zu suggerieren, dass auchLeute aus Erlangen total gut Bescheid überNürnberg wissen.

Tun sie auch – zumindest, wenn sie J.B.O.heißen. J.B.O., das sind die Artists formerlyknown as James Blast Orchester, ein Name,der dem Label eines gewissen Bandleadersaber nicht gepasst hat, daher das Kürzel. WerJ.B.O. nicht kennt, ist erst mal selber schuld,aber man kann das ja jederzeit rekti zieren,

ARENA NÜRNBERGER VERSICHERUNG

19. JUNI

Einlass: 10:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 9.400Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Kurt-Leucht-Weg 119041 Nürnberg

Parkplätze:Rund um die Arena gibt esverschiedene Parkmöglichkeitenmit über 5.000 Parkplätzen. Die

Gebühr beträgt üblicherweise 3.

ÖV:Mit der S-Bahnlinie S2 bis zurHaltestelle Frankenstadionfahren – die Arena liegt nebendem Stadion. Ebenfalls in diedirekte Umgebung des Stadionskommt man mit der Buslinie44 bis Hans-Kalb-Straße, derBuslinie 55 bis Frankenstadionsowie den Buslinien 6, 9 und 65bis zur Haltestelle Dutzendteich.Außerdem besteht die Möglichkeit,die U-Bahn bis zur HaltestelleBauernfeindstraße zu nehmen.

LINKS

Locationinfos:www.arena-nuernberg.de zielle Seite der Stadtwww.nuernberg.deTourismusseite:tourismus.nuernberg.deÖV:www.vgn.deSonstige Seiten:www.curt.de (Stadtmagazin)www.plaerrer.de(Stadtmagazin)www.doppelpunkt.de(Magazin/Veranstaltungskalender)

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er egungsemehlungen„Wer hier nicht war, war nicht in Nürnberg.“,mit dem Slogan wird man auf der Websiteder Historischen Bratwurstküche zum GuldenStern begrüßt. Das mag vermessen klingen,doch J.B.O. bestätigen: Dort gibt’s die bestenBratwürste. Natürlich in Nürnberger Größe(angeblich, damit sie durchs Schlüssellochpassen), natürlich mittels passendem Brat-wurstbratgerät, sprich auf dem Rost überoffenem Holzfeuer zubereitet.

Natürlich gibt’s in Nürnberg nicht nur Brat-wurst, sondern auch noch einen anderenkulinarischen Export: Lebkuchen. Und auchda kennen J.B.O. das Nonplusultra: Die Leb-küchnerei Woitinek. Da gibt’s nicht nur dieklassischen Elisen-Lebkuchen, sondern auchLebzelten, Früchtebrot, Dominosteine – Ins-tant Weihnachten, sozusagen!

Und was braucht derMensch nach Bratwürst-chen und Lebkuchen?Einen Verdauungs-schnaps vermutlich! Mit„krasse Bar, echt cool“umschreibt Hannes dieSchleuder, deren Pro-gramm unter anderem„After Work Rocking“ und„Rock Up Your Ass“ vor-sieht. Hier scheint sichaber mal wieder das ff-nungszeitenproblem zubieten: In der Schleuderwird von Mittwoch bisSonntag Party gemacht.die ärzte? Spielendienstags in Nürnberg.Macht ja nix, man kannja wieder mal vorbei-kommen!

www.bratwurstkueche.dewww.woitinek.dewww.schleuder.de

Freizeittipps:„Nur zur Info und eher alsabschreckendes Beispiel:

gell? J.B.O. machen Fun-Metal und covern alsVertreter dieses Genres gerne mal englisch-sprachige Klassiker auf Deutsch – als Bei-spiele seien hier mal „Mei Alde is im Playboydrin“ als Variante von „Centerfold“ der J. GeilsBand oder natürlich auch „Arschloch und Spaßdabei“ genannt, im Original als „Fire WaterBurn“ von der Bloodhound Gang bekannt. Mit-unter deswegen werden ihnen auch gerne malCoverversionen zugeschrieben, die gar nichtvon ihnen stammen. Auf der of ziellen Fan-Site gibt’s deswegen extra eine Untersektion„Songs, die nicht von J.B.O. sind“ – und nochmal Glück gehabt: Von die ärzte hat es keinLied auf diese Liste geschafft!

Aber nun auf zu Dingen, die garantiert vonJ.B.O. sind, genauer gesagt von Hannes „G.Laber“ Holzmann: Hinweise für Nürnbergrei-sende!

Tipps von J.B.O.

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410 km

Nürnbergs kras-sester Touri-Ripoffist der Handwer-kerhof!“, warntHannes. WerHandwerkern beider Arbeit zusehenmag: Bitte sehr.Aber in SachenWurst- und Leb-kuchenqualitätwissen wir ja jetzteh Bescheid wiedie Pro s, da ver-p egen wir unswoanders, richtig?

Sonstige wich-tige Touri-Tätigkeiten lautJ.B.O.:„Burg anschauen(die ist echtsehenswert undman hat Blicküber ganz Nürnberg), den Ring am SchönenBrunnen drehen (soll Wünsche erfüllen,Brunnen am Hauptmarkt Fußizone) und dannab in die Lochgefängnisse ;-)“ – wir weisen andieser Stelle allerdings die weiblichen Nürn-bergreisenden darauf hin, dass die Sache mitdem Ringdrehen laut anderer Quellen auchdirekte Fruchtbarkeitskonsequenzen mit sichziehen kann. Wer das Ding also gleich achtMal dreht, die muss damit rechnen, dass sieThema einer Reality Soap werden könnte …

Einen Fußballtipp gibt’s auch noch: Der besteFußballverein kommt auch aus Nürnberg. Ver-mutlich würden ihnen einige unserer anderenReisetippgeber da widersprechen – aberJ.B.O. dürften die eviligsten unter ihnen sein,wir raten also von Diskussionen ab!

www.handwerkerhof.de/home.htmlwww.kaiserbur-nuernber.dewww.museen.nuernber.de/lochefaennissewww.fcn.dewww.jbo.de

Wir sind ja eigentlich selber Fansvon den die ärzte und wünschenallen ebensolchen 'nen schönenBesuch in Nürnberg.

Persönlich kann ich noch los-werden, dass ich an den die ärzteam besten nde, dass sie zwartotal bescheuert sein können,aber wenn sie ernstere Töneanschlagen, dann sprechen siejedem vernünftigen Menschen ausdem Herzen. Wir von J.B.O. sehenuns z.B. überhaupt nicht als poli-tische Band, aber wenn's um rechtsaußen geht, muss man's Maul auf-machen!

Deshalb zählt „Schrei nach Liebe“auch zu meinen Top-Drei-dieärzte-Songs. Die andern beidensind „Junge“ und „Außerirdischehaben mein Mädchen entführt“.

Hannes über DÄ

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So, jetzt aber gleich mal Ende Geländemit Karnevalswitzen. Köln hat schließ-lich einiges mehr zu bieten als Alaaf! DenDom zum Beispiel. Ein weltberühmtesDuftwässerchen. BAP, Podolski undnatürlich Fernsehen, Fernsehen, Fern-sehen!

Um der Begeisterung allerdings auch maleinen Dämpfer zu verpassen: Die GEZ hatihren Hauptsitz auch dort.

Was wissen wir nochso über den Kölner ansich? Er spricht Kölsch,was der Nicht-Kölnergerne mal unver-ständlich ndet. Ertrinkt Kölsch, was derNicht-Kölner oftmalsnoch unverständlicherndet. Ob es einen

Zusammenhang zwi-schen Dialekt und Biergibt, konnten wir nichteruieren, aber natür-lich wollten wir auchhier wissen, was manals Konzertbesucherin Kölle denn noch soalles machen kannaußer Konzerte besu-chen.

Unsere charmante Fremdenführerin heute istDani „das Bassmädchen“ Hilterhaus, die beiAngelika Express – na was wohl – Bass spieltund mit der Punkrock-(Fast-)-Girlband LiLider Ikone Farin Urlaub ein Denkmal setzte.Ihr wisst schon: „Ich würd es nie im Lebenwagen einen Ton davon zu sagen doch voreuch geb ich es zu: Ich steh auf Farin U. !“Dani steht aber auch auf Köln – also begebenwir uns mit ihr auf eine kleine Tour durch dieStadt.

Da simmer dabei, dat is prima– Viva Colonia27.06.

KÖLN

LANXESS ARENA KÖLN

2. JUNI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 17.250Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Willy-Brandt-Platz 3509 Köln

Parkplätze:Bei der LANXESS arena gibt esmehrere ausgeschilderte Parkhäu-ser (P1 bis P4). Die Parkgebühr

beträgt 1,30 pro Stunde, mankann aber auch bereits im Vorausam Kassenautomaten den „Arena-Tarif“ von 4,50 bezahlen, umWartezeiten an den Kassen nachVeranstaltungsende zu vermeiden.

ÖV:Die Haltestellen Bahnhof Deutz/Messe, Köln-Deutz und Deutz-Kalker Bad werden von den Stra-ßenbahnlinien 1, 3, 4 und 9 sowieden Buslinien 150, 153, 156, 250und bedient und be ndensich direkt bei der Location.

LINKS

Locationinfos:www.lanxess-arena.de zielle Seite der Stadtwww.stadt-koeln.deTourismusseite:www.koelntourismus.deÖV:www.kvb-koeln.dewww.vrsinfo.deSonstige Seiten:www.koeln.de (Stadtportal mitVeranstaltungstipps etc.)www.koelner.de (Stadtmagazin)anders-anziehen.blogspot.com(Kölner Streetstyle-Blog)

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191 kmTipps von Dani Hilterhaus

er egungsmglichkeitenEssen: Wenn's richtig kölsch sein soll, gehtin die Gaffel am Dom. Oder in die Malzmühlein der Nähe des Heumarkts, dort gibt's meinLieblingskölsch.

Bei Oma Kleinmann im Studentenviertel gibtes die größten Schnitzel, munkelt man … Thai-restaurants gibt's in Köln viele gute und güns-tige! Mein Tipp: Krua Thai.Wenn es ums Trinken geht: Im StadtteilEhrenfeld ist es eher konzertlastig, z.B. imSonic Ballroom oder im Underground. ImStudiviertel gibt's natürlich auch ordentlichKneipen und Clubs – einfach auf die ZülpicherStraße und drumrum! Und dann noch eineschummrige Spelunke als Konzertgeheimtipp:Das King Georg am Ebertplatz.Und zu guter Letzt, wer nicht nach Hausewill, wenn alles zu hat: Im Sixpack an derAachener Straße trifft sich der Rest vom Fest!

Freizeittipps:Die wichtigste Sehenswürdigkeit: Dä Domnatürlich!! Und zu Fuß die 533 Stufen imrechten Turm hoch! Dann ein Bümmelchendurch die Altstadt – für Architekturinteres-sierte geht's von dort weiter in den Süden,vorbei am (oder durchs …) Schokoladen-museum, in den "neuen" Rheinauhafen mitseinen Kranhäusern. Hübsch ist auch derZoo mit Aquarium (und Flora nebenan),und von dort kann man mit der Seilbahnauf die andere Seite in den Rheinpark und

zum Jugendpark (inkl. Blick von oben in denAußenbereich der Sauna des Freizeitbades;)).

Grillen und Abhängen kann man am AachenerWeiher oder im Jugendpark – siehe oben,Seilbahn und so. Bei schlechtem Wetter? ZuHaus bleiben, Konzerte besuchen oder Trinkengehen. Oder in die schönste Sauna Kölns, dasNeptunbad – leider auch kostentechnisch einkleiner Luxus …

www.muehlenkoelsch.dewww.beiomakleinmann.de | www.kruathai.orwww.sonic-ballroom.dewww.underround-colone.dewww.koelnwiki.de/wiki/lpicherStraewww.kineor.de | www.neptunbad.dewww.myspace.com/sipackkoeln

Regionale Sprachausdrücke:Wichtig im Brauhaus: Der Kellner heißt Köbesund is immer schlecht gelaunt und der halveHahn ist kein halber Hahn. :) (Au ösung:Roggenbrötchen mit dick Gouda)Vorbereiten kann man sich hier:www.koelsch-woerterbuch.de

Mit die ärzte bin ich quasi großgeworden und würde wahrschein-lich noch heut im gestandenenAlter keinen Ton rauskriegen, wennsie vor mir stünden. ;)Mittlerweile ja auch Oldies, sindsie musikalisch immer topaktuell,und jedes Konzert katapultiertzurück in die Zeit, als man nochmit den Mädels, immer gegenseitigauf den Schultern, in den erstenReihen schwitzte.

Dani über DÄ

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Frankfurt, da denkt man an Banken,Wirtschaft, Skyline, manche vielleicht anOccupy – kurz: Es geht um Geld. Okay,der Fußballinteressierte denkt vielleichtnoch an Feierlichkeiten auf dem Römer.Und der Nicht-Vegetarier an Würstchen.

Doch Frankfurt kann doch sicherlich mehrals nur „Mainhattan“ sein? Klar, Shoppenauf der Zeil geht immer, und die Sache mit

dem Äppelwoi haben wiruns mittlerweile auchgemerkt. Aber eine Stadt,die uns so vielfältige Per-sönlichkeiten wie JohannWolfgang von Goethe,Roland Koch und SonyaKraus beschert hat, mussdoch auch sonst noch waszu bieten haben?Wir haben dann dochnicht bei Roland Kochnachgefragt.

Stattdessen gibt’s andieser Stelle gute Nach-richten für Michael-Ende-Nostalgiker undDschungel-Camp-Gucker,

denn unsere Frankfurt-Expertin ist RadostBokel. Einst als „Momo“ bekannt geworden,war die Schauspielerin Anfang dieses JahresTeilnehmerin der sechsten Staffel der RTL-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“,wo sie den siebten Platz belegte. Radost pen-delt zwar mittlerweile zwischen Deutschlandund North Carolina, wo sie mit ihrer Familielebt, hat aber doch einige Tipps zu Frankfurtam Main auf Lager.

29./30.06. You’re a hot dog, Frank Furter!

FRANKFURT

FESTHALLE FRANKFURT

29./30. JUNI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 13.500Support: Sator

ANFAHRT

Ludwig-Erhard-Anlage 1032 Frankfurt/Main

ParkplätzeGeparkt werden kann währendder Konzerte im Parkhaus Messe-turm oder den HotelparkhäusernMaritim, Marriott und Möven-pick. Im Messeturm beträgt derPauschalpreis von 17 Uhr bis zweiUhr früh 13, der Stundentarifliegt bei 2,90. In den Hotel-

parkhäusern zahlt man ebenfalls2,90 pro Stunde, dort gibt esallerdings keinen Pauschalpreis.

Aufgrund der Nähe zumFrankfurter Hauptbahnhof wirdempfohlen, den öffentlichenVerkehr zur Anreise zu benutzen.

ÖV:Mit der U-Bahn Linie 4 RichtungBockenheimer Warte eine Stationweiterfahren bis „Festhalle/Mes-se“. Der Eingang für Konzert-besucher ist ausgeschildert. Mitden Straßenbahnlinien 16 und 17kommt man ebenfalls zur Halte-stelle „Festhalle/Messe“ (dritteStation). Zu Fuß erreicht mandie Messe in ca. zehn Minutenvon der Düsseldorfer Straße

über den Platz der Republik unddie Friedrich-Ebert-Anlage.

LINKS

Locationinfos:festhalle.messefrankfurt.com zielle Seite der Stadtwww.frankfurt.deTourismusseite:www.frankfurt-tourismus.deÖV:www.vgf-ffm.deSonstige Seiten:www.strandgut.de (Kulturma-gazin für FFM & Rhein-Main)www.journal-frankfurt.de(Stadtmagazin)www.frankfurt-tipp.de(Veranstaltungs- undGastroportal)

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338 kmTipps von Radost Bokel

er egungsemehlungenDerKULTIMBISS – unbedingt hingehen!!! EinMuss!! Ich habe als Kind um die Ecke gewohntund liebe es heute noch … der Imbiss hat sichmittlerweile zum Kultimbiss entwickelt. Zuempfehlen unbedingt der Cheeseburger mitfrisch frittierten Zwiebeln – oder einfach nur'ne Pommes mit Ketchup und Zwiebel!Wer Bock auf 'ne Kneipe hat:Zum Tannenbaum – am besten 'n Frankfurter„Stöffche“ probieren. Apfelwein! ;o)

Freizeittipps:Außer den typischen Frankfurter Sehenswür-digkeiten wie dem Römer, der Hauptwacheund zahlreichen Kirchen würde ich eher denPalmengarten oder den Frankfurter Zooempfehlen. Man kann dort nicht nur Naturgenieen und P anzen kennenlernen, mankann auch Tiere aller Art entdecken. Superzum Entspannen …Oder auch gerne auf die Bugawiesen zum Spa-zierengehen – im Frühling oder Sommer wun-derschön, besonders mit Hund!

www.derkultimbiss.dewww.facebook.com/paes/um-Tannen-baum/2

Regionale Sprachausdrücke:Schoppe – ein Glas ApfelweinSchöppche – ein kleines Glas ApfelweinSimbel – Einfaltspinsel

Erbaame! Zu spät! – freudiger Ausruf ange-sichts von in Rudeln auftretenden Hessen,Anfang der 80er-Jahre …

www.radost-bokel.com

die ärzte sind absoluter Kult!!! Diedeutsche Band schlechthin. Hab siein meiner Kindheit sehr viel gehört… ich liebe sie!

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HANNOVERWo das Deutsch am höchsten ist03./04.07

Hannover – die Stadt, in der Prinzenan Pavillons pinkeln. Die Stadt, aus derOliver Pocher kommt. Und Lena Meyer-Landrut. Die Scorpions!

Äh.…

Moment, mir fällt gleichauch noch was Positivesein, versprochen!…

„Löf, öuh, Löf!“ Verdammt,jetzt hab ich 'nen Ohr-wurm.…

„Taaaake meee, to themagic of the moooment, ona glooory niiiight …“ Auchnicht besser. (Ich hab KlausMeine mal getroffen. Derroch gut. Ja, ich geb meineÄrztefandaseinsberechti-gungskarte gleich am Aus-gang ab, keine Sorge.)

Ernsthaft: In Hannoverlässt’s sich leben. Sogarnicht mal schlecht. Manmuss nur wissen, wo genau

das gute Leben statt ndet. Also haben wirmal wieder nachgefragt, und zwar bei C-PunktStein-Schneider, seines Zeichens ehemaligerGitarrist bei Fury in the Slaughterhouse (Sehtihr! Doch noch Positives aus dem musikali-schen Hannover zu vermelden!) und nebenB-Man Mayor aka Fabian Schulz jetziger Mit-Frontmann des Duos Wohnraumhelden.

TUI ARENA HANNOVER

3./4. JULI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 13.500Support: Sator

ANFAHRT

EXPO-Plaza 30539 Hannover

Parkplätze:Auf dem Messegelände gibt esinsgesamt fast 40.000 Park-plätze – für die DÄ-Konzertesind die Park ächen 11sowie Süd 26/27/28 einge-

plant. Achtung: Nicht auf derEXPO-Plaza parken, es handeltsich dabei um eine Fußgänger-zone, widerrechtlich geparkteFahrzeuge werden abgeschleppt.

ÖV:Ab dem Hauptbahnhof Hannoverentweder mit der U-Bahn zurStation Kröpcke fahren oder zuFuß gehen (ca. drei Minuten).Ab dort mit der Stadtbahn-Linie6 bis zur Endstation Messe/Ost.Die Bahnen fahren ungefähralle 15 Minuten, bei Großver-anstaltungen auch häu ger.

LINKS

Locationinfos:www.tui-arena.de zielle Seite der Stadtwww.hannover.de

Tourismusseite:www.hannover.de/de/tourismusÖV:www.gvh.deSonstige Seiten:www.stadtkind-hannover.de(Stadtmagazin)www.schaedelspalter.de(Stadtmagazin)www.magascene.de(Stadtmagazin)

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502 kmTipps von C-Punkt Stein-Schneider

Fremder, kommst du nach Hannover, fühl dichnicht willkommen.

Hier isses voll. Wir mögen keine Fremden.Schlechte Laune haben wir auch immer, undHannover ist der lebende Beweis, dass diedeutsche Nachkriegsarchitektur verheerenderfür die deutschen Städte war als die engli-schen Luftangriffe im zweiten Weltkrieg, aberda ihr Freunde und Fans einer der großar-tigsten Bands des Universums seid und icheuch um eure Tickets beneide, will ich füreuch mal eine Ausnahme machen.Also wenn ihr denn schon hier seid, es gibteigentlich nur zwei Stadtteile, in die es sichüberhaupt zu gehen lohnt. Nordstadt undLinden. Hier ndet ihr alles, was das Herzbegehrt. Sei es eine Speisung oder ein leckerGetränk oder Nachtgestaltung, und eigent-lich ist hier alles so klein, dass man nur zuFuß durch die Gegend streifen muss, undman ndet alles. Aber um ein paar Namenzu nennen: Chez Heinz, Glocksee, Faust, DerBöse Wolf, Nordstadtbraut. Da kann mannichts falsch machen, und wem es spät in derNacht noch nach Speisung verlangt, in derDestille in der Nordstadt gibt's auch mittenin der Nacht noch was. Auerdem ndet ihrüberall die Magascene. Die kostet nix undweiß immer, was in Hannover grad los ist.

Sehenswürdigkeiten gibt es hier nicht. Ihrkönnt natürlich zum Adolf-Hitler-Gedächtnis-tümpel, dem Maschsee, aber der ist ach wieder Wulff. Wenn überhaupt empfehle ich dasIhmezentrum, das sieht nach den geschei-terten Wiederbelebungsversuchen aus wieaus einem Endzeitcomic, und nach Durch-streifen desselbigen könnt ihr euch gleichan der Ihme verlustieren, und dort lassensich auch wunderbar Kräuterzigaretten und

Ähnliches kon-sumieren.Außerdem seidihr auch gleichin Linden. Undnoch ein Tipp,lasst die Fingervon den ortsüb-lichen Speisen.CalenbergerPfannenschlagschmeckt so,wie der Namees schon sagt.Ein Schlag indie Fresse. Und,versucht sohochdeutschwie möglich zusprechen, weilsonst werdet ihrvom gemeinenHannove-raner sofortals Fremdererkannt unddann sieheoben.Ansonsten wünsche ich euch einen ange-nehmen Aufenthalt und wenn's euch gefallenhat, erzählt es nicht weiter. Uns soll es janicht gehen wie der Hauptstadt. Die Göttinder Musik steh uns bei.

Es grüsstnichtnichtraucher cpunkt

www.beichezheinz.de | www.cafe-locksee.dewww.faustev.de | www.undderboesewolf.dewww.destille-hannover.dewww.wohnraumhelden.de

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06./07.07.

STUTTGARTWo man sich beim Bahnhof nicht versteht

Heimat des umstrittensten Bahnpro-jekts der Bundesrepublik Deutschland.Hauptstadt des Schwabenländles, dessenEinwohner in Berlin ganz besonders ver-pönt sind. Zumindest, wenn sie dort hin-ziehen.

Es sei allerdings an dieser Stelle darauf hin-gewiesen, dass nicht alles, was aus BaWü

kommt, auch wirklich ein Schwabe ist –manche sind Badener. Ob das nun besser ist?Es ist auf jeden Fall anders!

Und apropos anders: Städtetipps der anderenArt haben wir euch zu Stuttgart zu bieten,denn hier nimmt uns Axel von WIZO mit aufdie Reise – gutes Schuhwerk und Ausdauermüsst ihr selber mitbringen!

SCHLEYERHALLE STUTTGART

/. JULI 2012

Einlass: 18:00 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 15.000Support: 06.07.: Sator07.07.: Cryssis

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Mercedesstraße 9032 Stuttgart

Parkplätze:Parkmöglichkeiten sind dieParkplätze P9 und P10. DieEinfahrt erfolgt über die Talstraßebzw. die Benzstraße durch denneuen Tunnel. Die Parkgebüh-ren betragen 5 pro Tag.

ÖV:Mit der S-Bahn: Die S1 bis zurHaltestelle NeckarPark/Mercedes-Benz nehmen oder die S2 oder S3bis zum Bahnhof Bad Cannstatt.Die Stadtbahnen U1 und U2verkehren ebenfalls zur Halle,hier steigt man an der HaltestelleMercedesstraße aus. Außerdemfährt noch die U13 (HaltestelleBadstraße/Wilhelmsplatz) zurLocation, und bei Großveranstal-tungen verkehren die SonderlinienU11 und U19 bis zur HaltestelleNeckarPark/Stadion. Wer lieberBus fährt, nimmt die Linien52 oder 55 bis Bad CannstattWilhelmsplatz oder die 56 bis zurHaltestelle NeckarPark/Stadion.

LINKS

Locationinfos:www.schleyerhalle.de zielle Seite der Stadtwww.stuttgart.deTourismusseite:www.stuttgart-tourist.deÖV:www.vvs.deSonstige Seiten:www.stgt.com (Infoseite mitu.a. Gastro- und Hotelguide)www.lift-online.de (Ver-anstaltungsportal)www.motorcityrock.de(Punk & Rock-'n'-Roll-Veranstaltungskalender)

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t Tipps von Axel (WIZO)

Vor allem anderen erst mal wichtig:richtige Aussprache der Landes-hauptstadt. „Schtuudgaard“ – aus-geprägtes „sch“ an der Rückseiteder geschlossenen Schneidezähne,gefolgt von einem tiefen „duuh“,das über ein markant kehlig-gur-gelndes „gaaar“ auf einem zärtlich-abschließenden „d-hh“ endet.

Zwischen Reinlichkeitswahnsinn,Spätzle und Wutbürgertum gibt eshier so manch lustigen Quatschzu entdecken. Die Schwaben-metropole liegt im so genannten„Kessel“, zu fast allen Seitenerheben sich irgendwelche Berge,darunter ein paar Weinberge undz.B. im Norden der Killesberg(muss man nicht hin, hat bloß 'nencoolen Namen).Das bedeutet: Den schönsten Blickauf das Zentrum schwäbischenKehrwochenterrors hat man immer,wenn man irgendwo rauf fährtoder läuft. Das kann im bestenFall der Fernsehturm in Degerlochsein (erster seiner Art, kostet 'nenFünfer), geht aber auch sehr gutz.B. am Eugensplatz (Tipp: Hier ist Stuggisbeste Eisdiele „Pinguin“.) oder auch – wirklichempfehlenswert – beim „Teehaus“ im Weißen-burgpark.Zum Hochkommen gibt es diverse PNV-Möglichkeiten, darunter so dufte Dinger wiedie „Zacke“ (historische Zahnradbahn nachDegerloch, remember: Fernsehturm) oder dienoch ollere Stadtseilbahn zwischen Heslachund dem Waldfriedhof (von hier aus ist esübrigens nur ein kleiner Fußmarsch zum Dorn-haldenfriedhof, wo der geneigte Linksradikaleans Grab von Baader, Ensslin und Raspe pil-gern kann).

Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte unbe-dingt die Weinsteige (Richtung Degerloch)hochzuppeln (Obacht: Blitzer!), oder zurKarlshöhe gurken, da bekommt ihr auf jedenFall einen Eindruck vom Kessel.Wer kein eigenes Heiligs Blechle dabei hat, seian dieser Stelle getröstet, Stuggi hat gegen-

über anderen Städten den großen Vorteil, dashier wirklich viel fuläu g erreichbar ist, dasgilt vor allem fürs Nachtleben, haut aber auchtagsüber ganz gut hin.

Drum mal ein kleiner Routenvorschlag,Zeitrahmen je nach Einkehrdauer in den ver-schiedenen Lokalitäten ungefähr zwei bis vierStunden.

Als Ausgangspunkt nehmen wir den in derletzten Zeit so hart umkämpften Haupt-bahnhof.Wir sind jetzt also mit dem Zug angekommenoder aus dem Untergrund mit der S-Bahn undstehen auf den Gleisen des hoffentlich nochexistierenden Kopfbahnhofes (ich nde jaSackbahnhof schöner).Wenn wir den Blick nach rechts zu Gleis 1 odernach links zu Gleis 16 richten, dürften wirbereits die hässlichen Baustellen der abgeris-senen Seiten ügel, dem ach so groartigen

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Bau-Auftakt zum Jahrhundertblödsinns-bahnhof „Stuttgart21“ sehen. Wer mag, kannkurz nach rechts zum Nordausgang raus unddort den von den verschiedensten Projekt-gegnern dekorierten Bauzaun in Augenscheinnehmen. Wir wenden uns aber nach links. AmFuße von Gleis 16 geht die Treppe zum Süd-ausgang runter. Oberhalb der Treppe gibt eszwei Aufzüge, die zum Turm des Bahnhofsführen. Falls der Turm mal wieder nicht wegenirgendwelchem Polizeiquatsch geschlossenist, geht’s jetzt hoch zum Caf und dann dieTreppe rauf, auf die Terrasse unter den gigan-tischen Mercedes-Stern. Hier hat man nichtnur eine super Sicht auf die Arschbaustelle,sondern auch den Schlosspark, in dem sicham 30.09.2010 die Ninja-Turtle-Cops durchihre großartige Gewaltorgie mit ihrem geilenAugenrausblas-Wasserwerfer hervorgetanhaben. Wahrscheinlich werden wir jetzt einehässliche Baugrube sehen, wo im Vorjahrnoch der lauschige Schatten etlicher großerKastanienbäume Platz zum Chillen bot.Ebenso sehen wir vom Turm geradeaus durchdie große Stuttgarter Einkaufs- und Flanier-meile, die „Königstrae“. Hier ndet ihr denüblichen Konsumkram, die schwedischen undspanischen Klamottenhäuser etc.Auf der anderen Seite schauen wir, denGleisen entlang, Richtung Bad Cannstatt, woneben der Schleyerhalle auch das VfB-Stadionsteht. In „B.C.“ ndet ihr aber vor allem einender schönsten Zoos der Welt, die Wilhelma,den echt coolen Rosensteinpark mit denbeiden grandiosen Museen Schloss Rosen-stein und Löwentormuseum und, nicht zu

vergessen, den Stuttgarter Beach am Neckar.Und ein echt lecker vegetarisches Restaurant,das „Coox & Candy“ in der Sulzbachgasse 14.

Runter geht’s jetzt wieder vom Turm, zurückins Bahnhofsgebäude. Wer mag, kann sichnun schon mal mit dem wichtigsten Stutt-garter Imbissgericht versorgen, der „Butter-brezel“. Die gibt es zwar in der Stadt meistensin viel besser als im Bahnhof beim Kettenbä-cker, aber für euch Nichtschwaben tut’s eserst mal, hehe.In der Mitte des Bahnhofs führt, weg von denGleisen gehend, eine große Treppe ins Freie.Draußen links liegt jetzt auf der anderen Stra-ßenseite der Eingang zur Königstraße (bähh,Touridreck!) und halbrechts beim „BlockHouse“ die Lautenschlagerstraße. Hier wollenwir hin. Durch die Unterführung oder obenrum, egal.

Die Lautenschlagerstraße laufen wir rund 600Meter bis zu ihrem Ende (nicht vergessen,beim Passieren der „Thouretstraße“ laut„Aschlochaschloch“ brüllen!).Sollte heute ein schöner Sommertag seinund es ist vielleicht Nachmittag, sieht man esschon von weitem an der Menschentraube, wirsind an der ersten Einkehrstation, dem „Palastder Republik“.Das ehemalige öffentliche Klohäuschen istDER beliebteste Sommerhangout für alle,die nicht im Schickicaf auf der Königstraßerumsitzen wollen, also Studis, Arbeitsscheue,Punkers und ähnliches Volk. Hier gibt’s nachwie vor keine „Lotte Muchacho“ oder ähnli-

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chen Trendkruscht, sondern ausschließlichsehr leckeren „Milchkaffee“ und natürlichkühles Bier.Einer geht drinnen Getränke holen, dieanderen suchen sich einen Platz auf derTreppe, den Bierbänken oder unter denBäumen. Hier kann man schon mal lockerein Stündchen mit Quatschen, Gucken undTrinken verbringen.

Sollten wir es tatsächlich schaffen, uns wiederaufzuraffen, gibt es jetzt zwei Möglichkeitender weiteren Tagesgestaltung: Entwedergleich weiter zum Futtern (vorausgesetzt, esist schon 17 Uhr) oder noch ein bissle durchdie Stadt latschen und vielleicht was shoppengehen.

Zur Variante „Futtern“ überqueren wir zwi-schen Palast und Gravis die „Theo“, die„Theodor-Heuss-Straße“ (ein Stück weiterrunter reiht sich an der Theo ein Dumm-Disco-Schuppen an den anderen, hier ist dasMekka der vergnügungssüchtigen Landeier,die am Wochenende zum Rum-Utzen über dieStadt herfallen).Zwischen Volksbank und Friedrichsbau hin-durch, die Börsenstraße rauf, kommt nachungefähr fünf Minuten das großartige Lokal„Schlesinger“ (Schloßstraße 28).Seit Jahren bewährter Treff des StuttgarterUntergrunds mit hervorragender Küche,natürlich auch für Vegies. Hier bin ich Mitteder 90er auch schon mal mit allen von dieärzte zum Spachteln gewesen (wir saßendrinnen, zwei Tische links vom Tresen, haha!).Der leichte Wartehallencharme sollte euchübrigens nicht über die subversive Geschäfts-führung und vor allem nicht über die superBierauswahl und die 1A Küche hinwegtäu-schen.Kulinarische Tipps: Für Fleischfresser schwä-bische Klassiker wie Maultaschen oder„Z.R.B.“, Zwiebelrostbraten. Für Vegies ent-weder Kässpätzle oder das vegetarischeGericht von der Tageskarte.Nach der Fressorgie müssen wir eventuell einTaxi nehmen, um zurück zum Hauptbahnhofzu kommen, das ruft uns die Tresenfachkraftim Schlesi aber gerne!

Zur Variante „Latschen“ geht’s vom Palastaus den Berg runter, am Königsbau entlangzum Schlossplatz. Jetzt rechts abbiegen, rumum den Königsbau und vorbei am modernenWürfel des neuen Kunstmuseums ein gutesStück, rund fünf Minuten die Königstraße lang,bis rechts ein „Starfucks“ kommt. Gegen-über davon geht es links den Berg runter, dieSchulstraße entlang auf den großen Stutt-garter Marktplatz. Rechts das große Teil istdas Rathaus, auf dem Balkon steht alle 500Jahre der VfB und wedelt mit der Meister-schale, ansonsten ist es hier recht ruhig.Jetzt kommt der Abenteuerteil der Reise:Paternoster-Fahrstuhl im Rathaus fahren.Um nicht allzu früh vom Sicherheitsdienstwieder rausgeworfen zu werden, hat es sichbewährt, unaufgeregt die Treppen zum Rat-haus zu erklimmen und mit interessiertemBlick die wechselnden, langweiligen Ausstel-lungen im Foyer zu begutachten.Unser wahres Objekt der Begierde be ndetsich allerdings, wenn man zum Haupteingangdes Rathauses reinkommt, circa 25 Meterlinks: der erste der Mega-Old-School Pater-noster-Fahrstühle. Wer nicht weiß, was das ist,darf googeln. Jetzt zahlt es sich eventuell aus,noch nicht allzu viel getrunken zu haben, dennder Aufzug verlangt nach Timing. Nachdemwir es aber alle rein geschafft haben, fahrenwir selbstverständlich bis ganz oben und eineRunde rum. Da man ja jetzt kopfüber gedrehtwird, emp ehlt es sich, sich gut festzuhaltenund mit geschmeidiger Judorolle wiederdie Beine von der Decke auf den Boden zubekommen. Auf der gegenüberliegenden Seitedes Rathauses gibt es übrigens einen zweitenPaternoster, der ist ganz aus Holz und klap-pert viel schöner, mal schauen, ob wir dennden oder ob wir schon rausgeschmissen

wurden, hehe.

Weiter geht’s anschließend auf unserer Tour,links raus aus’m Rathaus und links in dieHirschstraße.Hier nden wir nach ungefähr Metern aufder linken Seite Einkehrstation Nummer Zwo,das „Kap Tormentoso“ (Oder „Kap Wie nd-schdumeinposo“, oder „Kap Parodontoso“ wieich auch gern sage, ich lustiger Kerl, ich). Hierkann man draußen sitzen oder rein und runter

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ins Rauchergeschoss oder Kuchen essen. DasKap ist ein beliebter Ausgangspunkt für Stutt-garter Nachttouren, ist aber auch tagsüberwirklich besuchbar.Wenn wir das Kap leergetrunken haben, gehtes weiter, die Hirschstraße hoch bis zum Ende.Gegenüber wäre jetzt das „Schocken“, Stutt-garts Walhalla für Studentenrock- und Ham-burger-Schulhonk-Konzerte mit ebenfalls sehrgutem Kaffee und feinen Getränken in nettemAmbiente. Hier gäbe es auch garantiert einlecker „Butterbrezele“, hehe.

Wir haben jetzt aber langsam Hunger undwenden uns links. Am Parkhaus vorbeikommen wir direkt zum „Vegie Voodoo King“,Stuggis ältester Falafel-Brutzler und bestensgeeignet zur eischlosen Zwischenmahlzeit.Aufgegessen und essensrestbereinigtkommen wir aus dem Vegie Voodoo King undwenden uns links den kleinen Buckel (schwä-bisch) hoch, unter dem Gebäude durch, zurEberhardstraße.Wer jetzt den Blick nach links oben richtet,kann eine architektonische Schönheit der Lan-deshauptstadt bewundern, den Tagblatt-Turm(Fans von Bauwerken sei an dieser Stelle nochdie „Weißenhofsiedlung“, die Bauhaus-Kult-Siedlung auf dem Killesberg, empfohlen).Jetzt geht’s links die Eberhardstraße runter,sie wird gleich zur Torstraße, weiter bis zumRestaurant „Tauberquelle“. Gegenüber der„Tauberquelle“ ist übrigens der berüchtigsteAbsackerladen der Stadt, das „Oblomow“. Soziemlich jeder Nachtschwärmer dürfte sichschon einmal nach durchzechter Nacht beiSonnenschein und Vogelgezwitscher aus dem„Oblomow“ geschleppt haben, während um ihnrum die armen Würmer bereits um diese Zeitwieder überall zu ihrer Ameisenarbeit eilen.

Jetzt isses aber noch zu früh, hier sieht manuns frühestens um halb fünf morgens wieder,wir laufen jetzt an der Tauberquelle rechts indie Nesenbachstraße.Nach 150 Metern stehen wir vor dem „FlamingStar“, dem Laden für Rock-'n'-Roll-Klamottenund vor allem wunderschöne Stuttgart-Souve-nirs. Jetzt heißt’s erst mal „Happy Shopping“:Stuttgart-Shirts, Wrestlingmasken und Krims-krams.

Im hauseigenen Coiffeurstudio kann man sichbei Melli (hat mir übrigens ihren ersten Iroever geschnitten) nach rechtzeitiger Termin-absprache sämtliche Frisuren machen lassen,die man bei „Salon Ulla“ immer so schmerzlichvermisst – hier geht alles!Nachdem wir wahrscheinlich gar nicht mehrgehen wollten und schließlich vom freundli-chen Personal herauskomplimentiert werdenmussten, geht’s zurück zur Tauberquelle, linksdie Torstraße/ Eberhardstraße hoch, ein gutesStück, so zehn Minuten, bis zum Verkehrskno-tenpunkt Rotebühlplatz.Auf dem Weg kommen wir z.B. vorbei amKellerklub (rechts), hier geht man z.B.wochenends zum Gitarrenmucke hören, undan meinem Lieblingstürken „World of Kebab“.Da kann man prima das Tagesgericht oder alleanderen Tellergerichte essen.Wir gehen aber jetzt ganz hoch bis zumRotebühlplatz, überqueren den Platz auf derlinken Seite und kommen nach 100 Meternzu unserer Einkehrstation Nummer drei, dem„Mos Eisley“. Hier stopfen wir uns gediegen dieWampen voll, mein Tipp: die Suppen!Hier kann man übrigens auch an einem derwenigen Orte in Stuggi richtig gut frühstü-cken!

So, vollgemampft geht’s zurück zum Rote-bühlplatz, hier ist die S-Bahn-Haltestelle, dieuns beinahe im Minutentakt in kurzer Fahrtzurück zum Hauptbahnhof bringt.Darf’s jetzt zum Abschluss vielleicht noch einwönziges Butterbrezele sein?

So, hoffe, ich hab euch mit der kleinen Toureinen Eindruck von unserer geliebt-gehasstenLandeshauptstadt geben können. Wer hierein paar Tage verbringen sollte, dürfte damitein paar ganz anständige Anhaltspunktebekommen haben. Natürlich hat Stuggi nochviel mehr zu bieten, nette Cafs im Südenoder Westen, Ratzer Records in der Haupt-stätter Straße zum Musik stöbern, im Ostenden alten Punkrocktreffpunkt „Bonny andClyde“, das „Bad Berg“ oder die ganzen Mine-ralbäder in Cannstatt und und und … Aber haltmal, wer bin ich denn eigentlich ;) ? Bleibtdoch lieber zu Hause und lasst uns unsereRuhe, wir haben schon genug Scherereien mit

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336 km

den ganzen „Doppelkennzeichen-Deppen“ undanderen Nichtschwaben! Hahaha …In diesem Sinne, viel Spaß im Kessel!

www.eis-bistro-pinuin.dewww.wilhelma.dewww.coo-candy.dewww.schlesiner-int.dewww.kap-tormentoso.dewww.club-schocken.dewww.weissenhof.dewww.oblomow-stuttart.dewww. amingstar.euwww.moseisley-kostundlois.de

Wichtige schwäbische Begriffe und Kom-munikationsformen:Butterbrezel – ausgesprochen Buuudorbrätzl,Mother of all foodWeckle – BrötchenBreschdleng – ErdbeereGselz – MarmeladeBreschdlengsgselzwecka – Rat amol …Stäffele – Treppen

„Schwäbisches Kompliment“, als Ausdruck vonstarkem Gefallen (!):Kellner: „Hat’s geschmeckt?“ – Schwabe:(grimmig) „Hab ich mich beschwert?“Wahlweise: „Nix gsagt isch gnug globt!“

Grüß Gottle –Guten TagAdele – Auf Wie-dersehen

Tipp für wage-mutige Nicht-schwaben:

Niemalsglauben, manhätte die Ver-kleinerungsform„-le“ verstandenund damiteigenmächtigWörter ver-zieren! Nie-mals, okay? Ambesten wenig

reden und wenig Smalltalk erwarten, dannsteht einem unbeschadetem Aufenthalt inWürttemberg nichts entgegen!

Achso, und kleine Warnung: Cops halte sichbei uns noch für Götter! Bitte im GesprächHohn und Spott intelligent (und damit unver-stehbar) formulieren, das erspart „G’schiss“!

Die Medusen des deutschenKrautrocks! Wir wären nichtsohne die drei Typen! Sie habenuns gezeigt, dass es nicht umKönnen, sondern um scham-loses Geprahle, selbst wiein ihrem Falle mit kleinemGeschlechtsteil (wir habennatürlich „Mordsgeräte“) geht!Dafür sind wir die ärzte aufewig dankbar! Hoch lebe dieärzte!

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Bratwürste – das war gerade so der ersteGedankenblitz zum Thema Erfurt. Undklar, die Rostbratwürstchen sind sicher-lich auch in der Thüringer Landeshaupt-stadt ein kulinarischer Renner. AberErfurt hat mehr als nur Wurst zu bieten.„Mist!“ zum Beispiel.

Wie jetzt, „Mist!“? Na ja, Erfurt ist Sitz desKinderkanals KiKA, und mit die bekanntesteFigur dieses Senders ist nun mal das Brot,das gerne mal kastig wird wie Bernd. EineStatue des Grimme-Preisträgers Bernd das

Brot gibt es übrigensauch am ErfurterFischmarkt zu sehen– aber wir greifen vor.Denn auch hier wollenwir euch nicht selbererklären, was an Erfurtbesonders sehenswertund toll ist. Auch hierhaben wir einen Fach-mann hinzugezogen!Et voilà, der Mann mitdem Künstlernameneines französischenInspektors: Cluesoalias Thomas Hübnerist gebürtiger Erfurterund mit den Begriffen„Sänger“, „Song-writer“, „Rapper“ und„Produzent“ eigentlich

irgendwie gar nicht fassbar. Nennen wir ihnalso ein Gesamtkunstwerk, dem wir grandioseSongs wie „Chicago“, „Keinen Zentimeter“oder „Zu schnell vorbei“ zu verdanken haben.Zuletzt in den Radios landauf und landab zuhören war er als Duettpartner von Udo Lin-denberg bei dessen Unplugged-Session mitdem Song „Cello“. „Und heute lebst du inErfurt …“ hat Udo da eine Textzeile seinemMitsänger zu Ehren abgewandelt. In der Tat,das ist seit 2002 wieder Cluesos Wohnort, unddeswegen soll er nun gleich selber zu Wortkommen!

08.07. Er: FURT! Sie: Nee, die ärzte!

ERFURT

MESSEHALLE ERFURT

8. JULI 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 12.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Gothaer Straße 3499094 Erfurt

Parkplätze:Auf dem Messeareal stehen

3.800 Parkplätze zur Verfügung.

ÖV:Die Messe Erfurt ist mit einereigenen Stadtbahnhaltestelle anden V angeschlossen. Die Linie2 fährt vom Anger im Stadtzen-trum direkt zur Messe. Bei Bedarffährt die Sonderlinie 7 direktvom Hauptbahnhof zur Messe.

LINKS

Locationinfos:www.messe-erfurt.de

zielle Seite der Stadtwww.erfurt.deTourismusseite:www.erfurt-tourismus.deÖV:www.evag-erfurt.dewww.vmt-thueringen.deSonstige Seiten:www.erfurt-magazin.info (Ver-anstaltungskalender für Erfurt)www.thueringenweb.de(Infos, Veranstaltungen& Tipps zu Thüringen)www.erfurt-live.de (Infos zuStadt, Veranstaltungen etc.)

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224 kmTipps von Clueso

er egungsemehlungenEs gibt unzählige Kneipen und Cafs in Erfurt.Empfehlen kann ich zum einen das kleine„Kaffee Hilgenfeld“ am Domplatz (gern auchmit spontaner Party-Session, die meist ganzharmlos mit einem Espresso beginnt) und das„Fellini“ am Fischmarkt. Schön ist es auch inder „Mundlandung“ auf der Krämerbrücke mitleckerem Frühstück und italienischen Speziali-täten. Ein Stück ab vom Schuss ist dann nochder „Süden“. Dieses kleine Caf (gehört einemFreund) ist wie ein Zuhause. Dort gibt es Kaffeeund selbstgebackenen Kuchen, kleine Speisenund Suppen.

Freizeittipps:Erfurts Altstadt an sich ist schon eine Sehens-würdigkeit. Am Bahnhof beginnend geht es inRichtung Anger, der Einkaufsmeile, über denFischmarkt zum Wenigemarkt. Danach überdie Krämerbrücke, an der Gera entlang nachKlein Venedig. Dort beginnt dann auch schondas Andreasviertel mit seinen vielen Gassenund alten Häusern. Gleich um die Ecke ist derErfurter Dom, den man unbedingt gesehenhaben muss! Und wenn man einmal auf demriesigen Domplatz steht (Wochenmarkt!), kannman auch gleich hoch auf den Petersberg gehenund von dort den Blick über die Stadt genießen.Wer ein bisschen Zeit hat, sollte unbedingt imLuisenpark abhängen oder durch den Steigerspazieren.In Erfurt muss man vor allem selbst aktiv sein.Es gibt ein paar coole Läden wie Franz Mehlhosemit Neofolkkonzerten, der Kickerkeller zumAbstürzen und der sicher älteste Club von Erfurt,der Museumskeller.Wer Zeit hat, sollte nach Tiefthal fahren unddort zur Grundmühle laufen, einem klassischenaber schön abgelegenen Aus ugsziel. Ansonstenist es immer gut, ein paar Gastgeber zu haben,die sich auskennen. Die coolsten Parties stehenin keinem Stadtmagazin …

www.kaffeehilenfeld.de | www.fellini-erfurt.dewww.mundlandun.de | www.franz-mehlhose.dewww.museumskeller.de

Regionale Sprachausdrücke:In Erfurt begrüßt man sich gern mit "Wie'en",was so viel heißt wie "Hallo, wie geht es dir,

lange nicht gesehen."Im Allgemeinen ist es wichtig, alles zu ver-kürzen: Für "Weißt du, wie ich das meine?" sagtman "Wisste wie?". Das Wort für "Arbeit" ist inErfurt "Orweit". Verwirrend für Auswärtige sind"No" (mit kurzem o) für "Ja" und "ge" als Bestäti-gung, wenn man "nicht wahr" sagen will. Wichtigauch, bei Worten mit "N" am Ende noch ein "E"hinten dran. So wird "Cluesn" zu "Klüsne".

die ärzte sind eine der wenigenBands, die mich und eigentlichalle irgendwie von der Kindheit anbis jetzt begleitet haben. Und vorallem eine Band, die zu jeder ihrerPhasen genau ins Schwarze trifft. DieJungs scheinen einfach nicht älterzu werden. Immer noch witzig, niepeinlich, ganz groß!

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Ba-Rock City10./11./12.08.

DRESDEN

Dresden ist schmuck, zumindest großeTeile der historischen Teile. Manchewürden es pompös nennen. Einigen wiruns auf Rokokok n Roll? Okay.

Dresden hat aber nicht nur geschichtsträch-tige Architektur zu bieten – die Stadt ist seitnun mehr einiger Zeit, genauer gesagt seit 21Jahren, auch Heimat- und Austragungsort derFilmnächte am Elbufer. Das größte Freilicht-kino Deutschlands mit der größten mobilenKinoleinwand der Welt – kein Wunder, dasssich nationale und internationale Stars dortdie Klinke in die Hand drücken. Wie jetzt, Frei-

luftveranstaltung, keine Klinken? Ach, so einBackstagecontainer hat bestimmt eine Tür!Wie dem auch sei, R.E.M. waren schon da,die Fanta Vier, und dieses Jahr sind auch dieärzte wieder vor Ort, und das gleich dreiNächte hintereinander! Da verbringt manvielleicht schon auch ein bisschen Zeit abseitsdes Festivalgeländes, und was es dort zusehen gibt, das erzählt uns Jacki Reznicek,ehemaliger Bandkumpel von Farin Urlaub beiKing Køng, desweiteren aktiv unter anderembei Silly, PANKOW und Joachim Witt. Mittler-weile ist er Dozent an der MusikhochschuleCarl Maria von Weber in Dresden. Und hiersind seine Empfehlungen:

ELBUFER DRESDEN

10./11./12. AUGUST 2012

Einlass: 17:30 UhrBeginn: 19:30 UhrKapazitat: 15.000Support: 10.08.: K.I.Z.11.08.: Cryssis12.08.: Bei Redaktionsschlussnoch nicht bekannt.

ANFAHRT

Königsufer0109 Dresden

Parkplätze:Parkmöglichkeiten gibt es imUmkreis der Filmnächte in fol-genden Straßen: Wiesentorstraße,Sarrasanistraße, Theresien-straße. Behindertenparkplätze

ndet man im Bereich Wiesen-torstraße/Finanzministerium.Die Veranstalter empfehlenaufgrund der eingeschränktenParkmöglichkeiten die Anreisemit dem öffentlichen Nahverkehr.

ÖV:Vom Neustädter Bahnhof odervom Hauptbahnhof mit der Stra-ßenbahnlinie 3 bis zur HaltestelleCarolaplatz fahren. Von dort ausin Richtung Carolabrücke laufenund daran vorbei hinunter zurElbe und zum Filmnächte-Gelände.Zum Carolaplatz kommt manaußerdem mit den Straßenbahn-linien 7 und 8. Die HaltestelleNeustädter Markt liegt ebenfallsnur wenige Meter vom Geländeentfernt und wird von den Stra-

ßenbahnlinien 4 und 9 bedient.

LINKS

Locationinfos:dresden. lmnaechte.de zielle Seite der Stadtwww.dresden.deTourismusseite:www.dresden.de/dtg

ÖV:www.dvb.deSonstige Seiten:www.cybersax.de (Onlineplatt-form des Stadtmagazins SAX)www.kneipensurfer.de (Gas-troguide für Dresden)www.sachsenpunk.de (Ver-anstaltungen, Locations etc.zur Punkszene in Sachsen)

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195 kmTipps von Jacki Reznicek

er egungsemehlungenBei der Kochbox in der Görlitzer Straße gibt’sdie besten Burger. Am Wochenende ist derLaden auch nach drei Uhr noch offen. Sehrgemütlich ist auch das Wohnzimmer auf derAlaunstraße – viele alte Sofas und leckeresächsische Kartoffelsuppe.In der Scheune und dem Scheunecaf gibt esindisches Essen, Brunch und auch Kulturellesim Musikklub. Super Ambiente!Ebenfalls in der Alaunstraße: Das Mi.Ka.Do mitvietnamesischen Speisen und lecker Sushi (fürHerrn Urlaub).Das Bautzner Tor eignet sich zum Essensowie auch zum Trinken, die haben eigenesDresdner Bier – sehr schmackhaft!Musikklubs mit Kneipe gibt’s in der Gegendnatürlich auch, zum Beispiel das Blue Noteoder das Riesa e. V. – überhaupt ist die ganzeDresdner Neustadt empfehlenswert!

Freizeittipps:Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sindnatürlich die Frauenkirche, das Blaue Wunder,der Dresdner Zwinger, die Semperoper, derGoldene Reiter, das Schloß Pillnitz und dieDresdner Neustadt. Zum Entspannen undAbhängen empfehlen sich die Elbufer, undwer lieber aktiv ist, der unternimmt eine Tourdurch die Dresdner Heide oder entlang desElberadwegs.Und ansonsten siehe oben: Eine Kneipentourdurch die Dresdner Neustadt!Oder als ganz persönlicher Tipp: Apfel-safttrinken in Dresden-Lockwitz, meinemHeimatort!

www.wohnzimmer-dresden.dewww.scheune.or | www.scheunecafe.de

www.mikado-dresden.dewww.bautznertor.dewww.jazzdepartment.com | www.riesa-efau.de

RegionaleSprachaus-drücke:„So geehds dorni!“ – „So geht esdoch nicht!“„Nu“ – „Ja“„Bäärisch“ –„Super“„Dorte gibs dortebeim Bägger“ –„Torte gibt es dortbeim Bäcker“„Schäggi“ –„Jacki“

www.jackirez-nicek.com

Schon seit tausend Millionen Jahreneine geile Band! Ich habe viele Jahremit Farin Urlaub in dessen Solo-band King Kong gespielt, und es gibtauch zwei King-Kong-CDs mit mir.Mit Rod hatte ich einen Workshop ander Musikhochschule Carl Maria vonWeber in Dresden, wo ich Dozentbin.

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Nun ja, es ist ja auch ein naheliegenderTourabschluss und mittlerweile schonfast Tradition, dass die ärzte nach dreiWuhlheide-Konzerten auch noch auf derWaldbühne spielen. Am 19. August kurz(oder länger, je nachdem, wie viel Buß-gelder die Band bezahlen mag) nach 22Uhr ist es so weit: „Das Ende ist nochnicht vorbei“ ist … vorbei.

Nein, das ist überhaupt nichtominös gemeint, liebe Au ö-sungspaniker – das ist einfach,sofern nicht noch ein weiteresKonzert danach hinzukommt, eineTatsache. „Wie jetzt? Ein weiteresKonzert?! AAAAH!!!“ Stop, halt,auch hier bitte keine Verschwö-rungstheorien, wir machen hiernur Konversation, Einleitungs-Smalltalk, als mehr oder minderelegante Überbrückung, bis wirzu den Berlin-Tipps der Bottropskommen … und da sind wir jaauch schon.

The Bottrops sind bekannter-maßen 2006 aus drei Teilen Ter-rorgruppe und einem Teil Xare-crows entstanden. Mittlerweilesind es noch zwei Teile Terror-

gruppe, ein Teil Xarecrows und ein Teil, hm,sagen wir mal Spinal Tap mit weniger brutalenAbgängen. Aber messen wir die Band nichtan der Vergangenheit ihrer Mitglieder, son-dern an dem, was sie jetzt sind, und das istlaut Selbstdeklaration „so wie Ratinger Hof,SO36 und Karo-Viertel 1979/1980 trifft aufPower-Pop, Garage-Beat und California-Punk… genauso, nur anders.“

17./18./19.08. Und am Ende mal wieder Berlin

BERLIN

WALDBÜHNE BERLIN

1./18./19. AUGUST 2012

Einlass: 17:00 Uhr am 17./18.08.| 16:00 Uhr am 19.08.Beginn: 19:30 Uhr am 17./18.08.| 18:30 Uhr am 19.08.Kapazitat: 22.000Support: Bei Redaktions-schluss noch nicht bekannt.

ANFAHRT

Am Glockenturm14053 Berlin

Parkplätze:Im Umfeld der Waldbühne istnur in begrenztem Umfangöffentlicher Parkraum vorhanden,es wird daher empfohlen, mit

dem öffentlichen Nahverkehranzureisen. Kostenp ichtigeParkmöglichkeiten gibt es auf demParkplatz P07, je nach Event auchauf den Parkplätzen P04 und P05.

ÖVMit den S-Bahnlinien S75 und S3bis S-Bahnhof Pichelsberg, vondort läuft man ca. zehn Minutenbis zur Waldbühne. Oder aberman fährt mit den gleichen Linienbis Olympiastadion, da sind esdann ca. 15 Minuten zu Fuß. Mitder U-Bahnlinie U2 fährt man biszum U-Bahnhof Olympiastadion,von dort läuft man ca. 20 Minuten.Mit dem Bus A18 kommt manquasi bis vor die Tür der Wald-bühne, mit den Buslinien A149,

X34 und X49 bis zur HaltestelleHeerstraße – von dort sind esnoch knapp zehn Minuten Fußweg.

LINKS

Locationinfos:www.waldbuehne-berlin.de zielle Seite der Stadtwww.berlin.deTourismusseite:www.visitberlin.deÖV:www.bvg.deSonstige Seiten:www.ballhausspandau.de(Na, ihr wisst schon …)www.zitty.de (Stadtmagazin)www.tip-berlin.de (Stadtmagazin)

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er egungsemehlungenOriginal Berliner Spezialitäten wiePizza, Pasta, Tacos, Burritos, Falafelund Kufta sollte man unbedingt hieraustesten:

Pizza & Pasta:Il Ritrovo, Gabriel-Max-Straße 2,FriedrichshainIl Casolare, Grimmstraße 30, KreuzbergI Due Forni, Schönhauser Allee 12,Prenzlauer BergIl Giradischi, Oderberger Straße 22,Prenzlauer Berg

Tacos & Burritos:Santa Maria, Oranienstraße 170, KreuzbergMaria Peligro, Skalitzer Straße 81, Kreuzberg

Falafel & Kufta:Baraka, Lausitzer Platz 6, KreuzbergWer drauf steht: die "Döner-Meile". Ich ver-meide ja eher Fleischverzehr als solches, aberdiese vier Dönerbuden sind Weltklasse undliegen nur 500 Meter auseinander auf beiden

Seiten der Hochbahn … ein Muss für den inter-nationalen Kebab-Hopper:Tekbir, Skalitzer Straße 23, KreuzbergDoyum, Admiralstraße 38, KreuzbergLezzet Grill, Adalbertstraße 3, KreuzbergTadim, Adalbertstraße 98, Kreuzberg

Ach so: Bars und Kneipen gibt’s auch noch,jede Menge! Aber schwer zu empfehlen,kommt immer auf den Wochentag und deinepersönliche Tagesform an …

www.lasmarias.de/santawww.maria-peliro.comwww.baraka-berlin.dewww.tadim-lahmacun.de

Wisster Bescheid. Und nun nimmtuns Johnny Bottrop mit auf eine Reisedurch seine Stadt.

Tipps vonJohnny Bottrop

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Freizeittipps:

Geht in die Museen!

Das Ethnologische Museum: einmal um dieganze Welt in zwei Stunden … oder besser:um die ganze Welt, wie sie mal vor 400 oder1000 Jahren war! Kannibalen-Bekleidung,Apachen-Beile oder original Menschenopfer-Altäre der Azteken und Maya, alles wirklichecht.Das Naturkunde-Museum bietet das angeb-lich höchste Saurier-Skelett der Welt, ein 150Millionen Jahre alter Brachiosaurus, und zighundert Fossilien mehr …Das Ramones-Museum: Na, aber logo, P icht-termin, oder?Das Berliner Polizeimuseum bzw. „Polizeihisto-risches Museum“ ist ein prima Ort zum Abla-chen und/oder Gruseln!Außerdem: Tretboot fahren auf der Insel derJugend! Eine Stunde kostet elf Euro, bis zuvier Personen passen in ein Boot.Ebenfalls großartig ist der Schlager-Express-Tanznachmittag im Haus Zenner: Die schlech-testen Schlager der 50er, 60er und 70er! Livevom Alleinunterhalter, immer sonntags 15 Uhr,Eintritt frei!Und dann gibt’s da noch das Berliner Grusel-kabinett am Anhalter-Bahnhof, leider nicht so

(unfreiwillig) gruselig oder lustig wie das Poli-zeimuseum, aber coole Mode- und Accessoire-Anregungen für Gruft-Girls und Freizeit-Vam-pire. Der Eintritt kostet 9,50.

www.smb.spk-berlin.de/emwww.naturkundemuseum-berlin.dewww.ramonesmuseum.comwww.phs-berlin.dewww.rent-a-boat-berlin.comwww.eierschale-zenner.comwww.ruselkabinett-berlin.de

Regionale SprackausdrückeBenutz ich mehrmals täglich:„Ey du Opfa, ich mach dich Fukushima!“

Drei tolle alte Herren mit immer nochsuper-hohem Punkrockfaktor! Ärzte-Shows dauern zwar fast so lang wieWagner-Opern, aber werden nie-mals langweilig! … und das Schönstekommt immer zum Schluss, die After-show-Party!!

Johnny über DÄ

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DIE FESTIVALSSturm, Südseite und grünes Feld

Wer als Künstler im Sommer auf Tourgeht, dem bieten sie sich an: Festivals.Ein Auftritt, vielevieleviele Zuschauer. AlsSahnhäubchen, sofern es der Terminplanerlaubt, interessante andere Bands zumGucken, Wiedersehen oder Kennenlernen.

Dass die ärzte diesem Lockruf nicht wider-stehen konnten, ist also absolut logisch. DiesesJahr sind mal wieder die FKP-Scorpio-FestivalsSouthside, Hurricane und Green eld an derReihe, für die wir euch ja auch ein Ticket-Kon-tingent anbieten konnten.

Nun ergibt es wenig Sinn, euch zu erzählen,was man in so einem Festivalort alles unter-

nehmen kann. Denn Festivals nden natur-gemäß an Orten statt, wo viel Platz ist – alsodraußen in der freien Natur. Und ganz ehrlich:Wenn man schon teures Geld für vielevielevieleBands bezahlt hat, dann will man auch viele-vieleviele Bands sehen. Natürlich bieten wireuch trotzdem die wichtigsten Infos und einigenützliche Links, aber machen wir uns nichtsvor: Wahnsinnig viel außerhalb des Festival-geländes nimmt man nicht wahr. Deswegenfolgen an dieser Stelle einfach einige generelleFestival-Überlebenstipps. Und damit es gleichzu Beginn in Bezug aufs Green eld erwähntist: Ja, die Schweiz ist teuer. Denkt dran. Youhave been warned.

GREENFIELD

15. 1. JUNI 2012

Kapazitat: 30.000/WochenendeWeitere Acts: Billy Talent,Rise Against, Lagwagon,Sepultura, H-Blockx, InExtremo, Schandmaul u.v.m.

ANFAHRT

Flugplatz3800 Interlaken

Parkplätze:Direkt beim Festivalgelände.

ÖV:Wer mit der Bahn anreist, kann

20 bei der Fahrt sparen bzw.5 beim Ticket. ErmäßigteSBB-RailAway-Kombis sind anSchweizer Bahnhöfen oder beimRail Service 0900 300 300 (1,19CHF pro Minute vom SchweizerFestnetz) erhältlich. Wer bereitsein Festivalticket hat, kann diesesam Bahnschalter vorweisenund erhält so ein ermäßigtesZugticket. Achtung: Die Gratiszug-fahrt mit dem Dreitagespassist nicht mehr im Angebot!

Ab dem Bahnhof InterlakenOst verkehrt ein Shuttle-Service zum Festivalgelände.

LINKS

Locationinfos:www.green eldfestival.ch zielle Seite der Stadtwww.interlaken.chTourismusseite:www.berneroberland.chÖV:www.sbb.chwww.bls.chwww.stibus.chSonstige Seiten:www.mokka.ch (LegendäresKonzertlokal in Thun)www.jungfraupark.ch (Freizeitparkbeim Festivalgelände, ehemalsErich von Dänikens Mystery Park)

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Tipps vom DÄFC-Team

HURRICANE

22. 2. JUNI 2012

Kapazitat: 70.000/WochenendeWeitere Acts: The Cure,Blink-182, Rise Against, TheStone Roses, SportfreundeStiller, Kettcar, Florence & TheMachine, Garbage u.v.m.

ANFAHRT

EichenringScheeßel

Parkplätze:Direkt beim Festivalgelände. Park-plätze werden zugewiesen, Parken

und Camping sind getrennt.ÖV:Mit der Bahn bis Scheeßel, vondort aus sind es noch ca. 1,5 Kilo-meter zu Fuß zum Festivalgelände.Mit dem Niedersachsen-Ticket,dem Schönes-Wochenende-Ticket oder dem Quer-durchs-Land-Ticket der DeutschenBahn lässt es sich geradeals Gruppe billiger reisen.

LINKS

Locationinfos:www.hurricane.de

zielle Seite der Stadtwww.scheessel.deTourismusseite:www.tourow.deÖV:www.bahn.dewww.vbn.deSonstige Seiten:www.beeki.de (Onlineportalfür Scheeßel „und umzu)www.twitter.com/hurri-canefstvl (Festivaltwitter)www.vivaconagua.org (Trink-wasserinitiative – kann durchPfandspende am Festivalunterstützt werden)

Na, na klar könnt ihr die Coolen sein, die mitdem halben Wohnzimmer anreisen. Damit seidihr sicher ein Top-Fotomotiv. Aber grundsätz-lich gilt hier logischerweise: Weniger ist mehr.Ein Zelt, klar. Klamotten für alle mutmaßlichenWetterlagen (und immer dran denken, egalwas die Prognosen besagen, wir sprechen hiervon die ärzte. Instant Spätherbst! Regen-ponchos können da zu beliebten Accessoireswerden …), aber vielleicht lieber nicht genü-gend Klamotten, um bei jedem Konzert eine

kleine Modenschau vollführen zukönnen. Es ist schließlich ein Fes-tival, am Sonntag stinkt vermutlichjeder irgendwie und sieht aus wieein, na, Festivalgänger halt. Nichtunsinnig ist es übrigens, eine kom-plette Kleidergarnitur in einer Plas-tiktüte aufzubewahren, damit ihrwas Trockenes habt, wenn euer Zeltirgendwie ge utet werden sollte.

Thema Schuhe: Flip-Flops oderHigh Heels? Eure Entscheidung, wirraten aber eher zu festem Schuh-werk, das man ähnlich wie voreiner längeren Wanderung bereitsvorgängig gut eingetragen hat.Blasen- und andere P aster abertrotzdem nicht vergessen, genausowenig wie andere Erste-Hilfe-Basics(Schmerztabletten, was gegen

Durchfall, was zum Desin zieren, was gegenMücken und natürlich der gute alte Sonnen-schutz, wobei der ja nun nicht erst im Scha-densfall eingesetzt werden sollte …). Und wersich vorm Gruppenduschen ekelt, der nimmtvielleicht noch Badesachen und –latschen mit.Apropos: Auch wenn am Sonntag so ziemlichjeder stinkt, darf man trotzdem Deo, Duschgel,Handtuch usw. einpacken.Dann natürlich Zelt, Isomatte und Schlafsack– und das Zeltaufstellen am besten vorher mal

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91

üben. Ihr könnt dazu ja euerfestes Schuhwerk eintragen.

An die nötigen Tickets, Aus-weise und Bargeld denkt ihr jaselber, nicht wahr?Und wenn ihr Lebensmittelmitnehmen wollt: Tetrapacks.Dosenfutter. Alles, was gege-benenfalls auch kalt schmeckt(wenn der Einweggrill zickt undder Campingkocher streikt!)und sich bei 30 Grad amSchatten drei Tage hält. DenDosenöffner nicht vergessen!Besteck und Geschirr wärenauch ganz nett, falls ihr vorhabtzu teilen.

Für Vieltelefonierer undUmweltbewusste: Es gibt mittlerweile für fastalles auch Solar-Au adegeräte, ebenso wieSolartaschenlampen. Die Harten unter euchdürfen gerne im Dunkeln über Zeltschnürestolpern, logisch.

Ach ja, und Frauen: Informiert euch überP-Mates, Urinellas, Pipi-Pappe und wie sie alleheißen. Oder besucht gleich stand2pee.de –aber auch hier gilt: Vielleicht erst mal zu Hauseüben!

Sonst noch was? Jepp: Ohrstöpsel. Nichtnur wegen der lauten Konzerte. Auch wegender lauten Zeltnachbarn. Klopapier. Wegen …also bitte. Und Mülltüten, als Sitzgelegenheit,Spontanregenponcho und Not-Gummistiefel.Und damit sind wir beim letzten überlebens-wichtigen Utensil: Klebeband – nee, nicht dasdurchsichtige, dünne Geschenkpapierzupapp-zeug, sondern was Gaffer-Tape-ähnliches.Gaffer Tape ist für Festivals das, was dasHandtuch für Reisen durchs Universum ist. 42!

SOUTHSIDE

22. 24. JUNI 2012

Kapazitat: 50.000Besucher/WochenendeWeitere Acts: The Cure,Blink-182, Rise Against, TheStone Roses, SportfreundeStiller, Kettcar, Florence & TheMachine, Garbage u.v.m.

ANFAHRT

take-off GewerbePark859 Neuhausen ob Eck

Parkplätze:Direkt beim Festivalgelände. Park-plätze werden zugewiesen, Parken

und Camping sind getrennt.Direkt beim Festivalgelände.

ÖV:Mit der Bahn bis Tuttlingen, vondort aus gibt es einen Shuttle-service zum Festivalgelände.Mit dem Baden-Württem-berg-Ticket, dem Schönes-Wochenende-Ticket oder demQuer-durchs-Land-Ticket derDeutschen Bahn lässt es sichgerade als Gruppe billiger reisen.

LINKS

Locationinfos:www.southside.de

zielle Seite der Stadtwww.neuhausen-ob-eck.deTourismusseite:www.donaubergland.deÖV:www.bahn.dewww.der3er.deSonstige Seiten:twitter.com/southsidefstvl(Festivaltwitter)www.dasding.de (Medienpartnermit Liveberichterstattung)www.vivaconagua.org (Trink-wasserinitiative – kann durchPfandspende am Festivalunterstützt werden)

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DIE VORBANDS92

DIE VORBANDS

K.I.Z.

Ab Mai sind die ärzte wieder auf Tour – aber nicht alleine! Für einige derStädte sind schon Vorbands angekündigt, eventuell kommen noch wei-tere hinzu. Als kleinen Vorgeschmack auf das, was euch bei den Kon-zerten an Aufheizern erwartet, stellen wir euch hier schon einmal jenevier Vorbands vor, die zum Redaktionsschluss bekannt waren.

„Urlaub fürs Gehirn“ – so der Titeldes aktuellen K.I.Z.-Albums. Even-tuelle „Hi hi, Urlaub!“-Witzchenlassen wir mal weg; der Name istdennoch absolut passend. Dennein K.I.Z.-Konzert bedeutet genaudas: Urlaub fürs Gehirn – undstattdessen abdrehen und Popowackeln, bis der Arzt kommt! (Also,ein blödes Witzchen muss dochbitte erlaubt sein …)

2005 ging es los: Das erste K.I.Z.-Album mit dem Titel „DasRapDeutsch-landKettensägenmassaker“ wurde vonden einen kritisch beäugt, von denanderen als Innovation gefeiert – dennendlich kam mal ein bisschen Schwungund Humor in den deutschen Hip-Hop.Und wenn man das dann noch miteiner gehörigen Portion Punk kreuzt,macht das richtig Spaß. Vor allemnatürlich live! 2007 folgte mit „Hah-nenkampf“ das zweite Album. Spätes-tens nun wurden auch die ärzte-Fansauf die Band aufmerksam, denn alsSingle zum Re-Release von „Hahnen-kampf“ veröffentlichten K.I.Z. das Lied„Hölle“, featuring niemand Geringerenals Bela B. Die Reaktionen der Fansbeider Bands auf diese Zusammen-arbeit waren alles andere als einheit-lich. In unserem Forum beispielsweise

waren Meinungen von „kindisch undunnötig“ und „der Song ist Müll“ bis hinzu „einfach nur geil“ und „ein höllischerOhrwurm“ zu lesen. K.I.Z. selbst ge eldas bestimmt, schließlich sind sienicht zuletzt fürs Provozieren bekannt.Der Hauptzweck der Veröffentlichungvon „Hölle“ – Aufmerksamkeit! – waralso voll und ganz erreicht, und diefolgenden Konzerte sowie Festivalauf-tritte glichen einem Triumphzug. NachAlbum Nummer drei, „Sexismus gegenRechts“, steht nun „Urlaub fürs Gehirn“in den Läden. Und dieses Albumwerden die vier Berliner uns also beiihren Support-Gigs für die ärzte vor-stellen!Wie K.I.Z.-Konzerte aussehen, lässtsich schwer beschreiben – auf derBühne ist jedenfalls von Anfang bisEnde Action, und im Publikum stehtsicher keiner still. Auch zwischen den

K.I.Z. unterstützendie ärzte bei folgenden Konzerten:

25. Mai Oberhausen26. Mai Oberhausen

1. Juni Berlin Wuhlheide2. Juni Berlin Wuhlheide

10. August Dresden

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DIE VORBANDS 93

Liedern wird herumgeblödelt, wieman es von Berliner Bands gewöhntist; auch wenn der Humor der Bandssicherlich unterschiedlich ist. Und werweiß, vielleicht gibt sich ja Bela B dieEhre eines kleinen Gastauftritts?

www.k-i-z.comwww.facebook.com/kiz

Für die, die euch noch nichtkennen: Wer sind K.I.Z., undwie würdet ihr selbst eure Musikbeschreiben?

Maxim: Darf ich dir bitte ins M***cken du H********?

Wie habt ihr euch gefunden?

In der Uni, wir studieren alle indischeKunstgeschichte.

Was war euer größter Auftrittbisher?

Beim Abiball neulich, unsre Mütterwaren auch da.

Was erwartet ihr von den Kon-zerten als Vorband von die ärzte?

Plastikbecher.

Bereitet man sich auf so wasanders vor als auf einen normalenAuftritt?

Man trinkt sehr viel Alkohol.

die ärzte-Fans sind ja nicht geradebekannt dafür, offen für Vorbandszu sein. Wie wollt ihr die Fans aufeure Seite holen?

Wir werden sehr viel Geld in die Mengewerfen.

Und wie sieht Plan B aus, wenn dasnicht klappt?

Wir schießen Durchfallerreger in dieMenge.

Wie seid ihr überhaupt zu dem Jobals die ärzte-Vorband gekommen?

Als einzige wahre junge Punkbandwaren wir alternativlos.

Vinyl ist nicht nur bei die ärzte in,sondern auch bei K.I.Z., und so verlosen wir

drei Schallplatten vom aktuellen Album „Urlaubfürs Gehirn“. Um teilzunehmen müsst ihr nur

wissen, wann die Scheibe erschienen ist.

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DIE VORBANDS94Ihr habt ja auch schon mit Bela Bzusammengearbeitet. Wie kam esdazu, und wie war das so?

Ich weiß es nicht mehr, aber wir allehaben den Moment genossen. Er hateinen angenehmen kräftigen Hände-druck, ich würde meine Tochter mitihm verheiraten.

Auf welches der Konzerte freust dudich besonders?

Die da unten vor der Bühne sind fürmich alle gleich.

Was war deine erste musikalischeBegegnung mit die ärzte?

Ich hab „Debil“ gehört, als es rauskam,da war ich 'ne Woche alt. Ich hab esgeliebt, da sind sie auch nie wieder

rangekommen, an diese Originalitätund Hemmungslosigkeit …

Was für Unterschiede und Gemein-samkeiten seht ihr zwischen euchund die ärzte?

Sie haben bessere Zähne, wir habenmehr Muskeln.

Welchen die ärzte-Song würdet ihrgerne mal im K.I.Z.-Stil covern?

„Opelgang“ und „Mein Skateboard istwichtiger als Deutschland“.

Was versprecht ihr euch von demJob als die ärzte-Support?

Wir wollten schon immer mal umsonstauf ein Ärztekonzert.

LA VELA PUERCALa Vela Puerca – na, gibt es über-haupt noch ein DÄFC-Mitglied, demdieser Name nichts sagt? Wennja: Alte Prawdas organisieren undnachlesen! Die Truppe aus Uruguayhaben wir nämlich schon diverseMale vorgestellt. Aber wir tun esauch gerne noch einmal, denn dieSüdamerikaner machen einfachgute Laune. Sogar, wenn man nurüber sie schreibt – und im Konzertnatürlich umso mehr!

die ärzte haben uns die Instrumentedes Orchesters gelehrt: Gitarre,Schlagzeug, Bass – mehr braucht esfür gehörige Punkmusik nicht. Packtman aber noch Saxofon, Posaune,Trompete, noch eine Gitarre sowiegleich zwei Sänger dazu, hat manastreinen Ska. Und während beiPunkmusik diejenigen, die sich ausder Pogomenge raushalten, mit ver-schränkten Armen kopfnickend amRand stehen, funktioniert das mit demRaushalten bei La Vela Puerca nichtwirklich. Die Musik der Uruguayer ist

so mitreißend, dass man einfach nichtstillstehen kann und sich bewegenmuss, ob man will oder nicht! Übri-gens auch dann, wenn man des Spani-schen nicht mächtig ist und nichts ver-steht. Apropos nichts verstehen – dasSpanisch-Wörterbuch listet für „vela“Kerze oder Segel und für „puerca“ Mut-tersau. Häh? Gitarrist Santi lüftete dasGeheimnis für uns im letzten Interview:„La Vela Puerca“ bedeute „die Jointsau“.Ist doch logisch, oder?Wie dem auch sei. Die Jungs habenmittlerweile sechs Alben veröffent-licht und touren regelmäßig auchdurch Deutschland. Unter die ärzte-

La Vela Puerca unterstützen die ärz-te bei folgenden Konzerten:

3. Juni Berlin Wuhlheide6. Juni Leipzig7. Juni Leipzig15. Juni Wien16. Juni Wien

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DIE VORBANDS 95

Fans sind sie spätestens seit 2004 einBegriff: Schon bei der „Unrockstar“-Tour fungierten sie als Vorbandder besten Band der Welt, und imNovember 2004 wendete sich danndas Blatt, als die ärzte in Südamerikaals Support von La Vela Puerca auf-traten. Wir packen schon einmal dieTanzschuhe aus und freuen uns sehrdarüber, die Jungs wieder in Deutsch-land begrüßen zu dürfen. Und werweiß, vielleicht steht ja auch dieses Malwieder ein Gegenbesuch der die ärztean?

www.velapuerca.com

Für die, die euch noch nichtkennen: Wer sind La Vela Puerca,und wie würdet ihr selbst eureMusik beschreiben?

Coli (Saxofon): Hallo, wir sind LaVela Puerca, eine Band aus Uruguay,gegründet 1995. Unseren Musikstil

kann man wohl am besten als Rock 'n'Roll bezeichnen.

Ihr seid schon 2004 als Vorbandvon die ärzte aufgetreten. Freut ihreuch darauf, wieder für sie aufzu-wärmen?

Es war eine tolle Nachricht für uns,dass die ärzte uns wieder als Vorbanddabei haben wollen. Die Erfahrung von2004 war wunderbar, daher freuen wiruns total darauf, das zu wiederholen.

Wie ist das überhaupt zustandegekommen? Haben die ärzte euchgefragt, oder habt ihr Interessesignalisiert, noch einmal vor ihnenzu spielen?

Letztes Jahr beim La-Vela-Puerca-Kon-zert im Lido in Berlin kamen Farin undRod vorbei, um Hallo zu sagen. Viel-leicht haben wir da drüber gesprochen– aber ich weiß nicht mehr, ob wir dasvorgeschlagen haben oder ob sie unsals Support dabei haben wollten unduns gefragt haben.

Ist denn auch wieder ein Gegenbe-such von die ärzte in Südamerikageplant?

Das wäre fantastisch! Letztes Mal wares fast surreal. Die Türen sind weit

Zur Vorbereitung auf die Konzerte habenuns La Vela Puerca fünf CDs ihres aktu-

ellen Albums „Piel y hueso“ zum Verlosenzur Verfügung gestellt. Um in den Lostopfzu kommen, müsst ihr uns nur verraten,

was denn „Piel y hueso“ bedeutet.

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DIE VORBANDS96offen, sie müssen nur beschließen zukommen.

Unterscheiden sich diese Auftritteals Vorband von einem normalenKonzert oder einem Auftritt beieinem Festival?

Ja, besonders, weil das Publikum da ist,um die ärzte zu hören, und viele vonihnen noch nie etwas von uns gehörthaben. Aber es ist eine Herausforde-rung, und das mögen wir.

Bereitet man sich auf so wasanders vor als auf einen normalenAuftritt?

Wir werden vermutlich die Setlisteabändern und die Lieder spielen, vondenen wir glauben, dass die Leute sieam liebsten hören wollen.

Was erwartet ihr von den Kon-zerten als Vorband von die ärzte?

Zuerst mal, dass die ärztefans unsnicht mit Tomaten beschmeißen, wäh-rend wir spielen, he he. Nein, im Ernst,wir hoffen, dass dem Publikum unsereShow gefallen wird. Es ist ja doch eineziemliche Verantwortung! Davon abge-sehen können wir sicher mit Professi-onalität rechnen und damit, dass wiruns unter all denen, die für die ärztearbeiten, wie zu Hause fühlen werden.Wir werden zweifellos eine richtig tolleZeit haben.

Sind die Erwartungen diesmal die-selben wie vor sieben Jahren?

Beim ersten Mal waren wir furchtbarnervös. Das werden wir diesmal auchsein, aber nicht ganz so sehr.

Welchen Ein uss hatten die ärzteauf eure Karriere in Europa?

Bei unseren Konzerten in Deutschlandsind immer noch Jungs und Mädchenin Ärzte-T-Shirts im Publikum!

Seht ihr Unterschiede oderGemeinsamkeiten zwischen LaVela Puerca und die ärzte?

Nein, eigentlich nicht so viele, aber wirsind dennoch gute Freunde geworden.

Was meinst du ist so besonders andie ärzte-Konzerten?

Obwohl ich die Texte nicht verstehe,weiß ich, dass die ärzte sehr lustigsind – und außerdem gute Musiker.Und sie liefern echt tolle Shows ab, mitgutem Sound, Licht und so weiter.

Wünschst du dir manchmal, allesverstehen zu können, was die ärzteauf der Bühne von sich geben?

Ja, natürlich! Dann könnte ich mit demRest des Publikums mitlachen.

Welchen die ärzte-Song würdestdu gerne mal im La-Vela-Puerca-Stil covern?

„Nicht allein“ ist ein Song, den ich sehrmag.

die ärzte sind …?

… eine der größten deutschen Bands,mit einem verrückten Schlagzeuger,einem chilenischen Bassisten undeinem sehr großen und lustigen Gitar-risten.

CRYSSIS„Cryssis haben beschlossen, dassman in Zukunft Verträge durch-lesen sollte, bevor man zusagt, einKonzert oder Festival zu spielen.Wir haben heute durch Freunde

erfahren, dass wir mit die ärztespielen!!! Eigentlich hätten wirabgesagt, aber Dick hat schonseinen Flug gebucht. Und die TotenHosen haben gesagt: 'Mach es,Vom. Es ist doch toll, dass Cryssiseine aufstrebende Band unter-stützt!' :D“

Page 96: Prawda #10.666

DIE VORBANDS 97So gaben Cryssisbekannt, dass sie zweiKonzerte im Vorpro-gramm von die ärztespielen werden. Vom, dasist Vom Ritchie, hauptbe-ru ich Schlagzeuger beiden Toten Hosen, neben-beru ich Schlagzeugerbei allen möglichenanderen Bands. Dick istDick York, amerikanischerSchauspieler aus u.a.„Verliebt in eine Hexe“und– oh, halt, falscher Wiki-pedia-Eintrag. ;-)Bei Cryssis geht esnatürlich um den eng-lischen Dick York, derseit frühester JugendGitarre spielt und Songsschreibt und schon 1981zusammen mit Vom dieBand Cry Dyann grün-dete. Diese Band löstesich nach zwei Jahrenwieder auf – nach einemHaufen Konzerte, aberohne veröffentlichteLieder. Die Songs selbstüberdauerten die Jahreals Demos – und in Voms Kopf.

Im Jahr 2010 dann machte VomDick wieder aus ndig, und die Liederkonnten schließlich doch noch aufPlatte gebannt werden. Zur Verstär-kung holten die beiden sich ThomasSchneider von u.a. The Spittin' Vicarsund den Beatlesons am Bass und TripTom von Kind Im Magen? an der Gitarredazu, und 2011 erschien ihr erstesAlbum „Simple Men“ mit teilweise fast30 Jahre alten Liedern.

Musikalisch gibt es britisch-deutschenPowerpop, ganz im Stil der 80er, abereben doch von heute. Und live funkti-

oniert das Ganze aufgrund des tollenLiedmaterials sowohl laut und krachigals auch unplugged. Sehr vielseitigalso, die Herren! Und wer weiß, viel-leicht färbt das ja ab – und die ärzteschaffen durch die Unterstützung vonCryssis doch noch irgendwann denDurchbruch?

www.cryssis.dewww.facebook.com/cryssis2soundcloud.com/cryssis

Für die, die euch noch nichtkennen: Wer sind Cryssis, undwie würdet ihr selbst eure Musikbeschreiben?

Vom Ritchie: Cryssis sind:Dick York (Gesang, Gitarre)Vom Ritchie (Schlagzeug, Gesang)Tommy Snide (Bass, Gesang)Trip Tom (Gitarre, Gesang)

Es ist schwer, uns musikalisch in eineSchublade zu stecken. Aber zusam-menfassend würde ich sagen, dass wir

Cryssis unterstützendie ärzte bei folgenden Konzerten:

7. Juli Stuttgart11. August Dresden

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DIE VORBANDS98eine Power-Pop-Band sind, mit einemguten Spritzer Rock und einer Punk-Attitüde.

Wie seid ihr zu dem Job als dieärzte-Vorband gekommen?

Ich habe ihnen einen Bettelbrief miteiner CD geschickt, und sie haben Jagesagt! Oh, und ich habe gedroht, siezu erpressen, wenn sie Nein sagen …

Ein Toten-Hosen-Mitglied in derVorband von die ärzte – kann dasgut gehen?

Ich glaube, das klappt schon, da ichEngländer bin und in den Anfangstagennicht dabei war. Daher kriege ich ver-mutlich einen Freibrief für die Rivali-täts-Geschichte, indem ich komplettignoriere, was in der Vergangenheitpassiert ist.

Ihr habt ja mit Cryssis noch nichtallzu oft live zusammen gespielt.Was war euer größter Auftrittbisher?

Bisher (abgesehen von den altenZeiten, als Dick und ich zusammengespielt haben) haben wir 23 Kon-zerte mit diesem Line-Up gespielt. Dasgrößte davon war mit den Donots beideren Jahresabschlusskonzert in Osna-brück. Da waren, glaube ich, so um die1000 Leute im Publikum.

Wie bereitest du dich auf die Kon-zerte vor? Und wie sollten sich dieFans vorbereiten?

Ich bereite mich auf die Shows vor,indem ich mich mit ein paar Drinks ingute Stimmung bringe, und ich glaube,das könnte vielleicht auch für die Fansfunktionieren!

Was erwartet ihr von den Kon-zerten als Vorband von die ärzte?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was icherwarten soll, aber ich hoffe, dass dieärztefans uns aufgrund der Musik undder Energie, die wir auf der Bühne ver-breiten, mögen werden. Ich glaube, wirwerden ein wenig nervös sein, da wir

nie vor so vielen Leuten gespielt haben.Aber ich denke, dass an dem Tag einetolle Party-Stimmung herrschen wird,also werden wir alle Spaß haben!

die ärzte-Fans sind ja nicht geradebekannt dafür, offen für Vorbandszu sein. Wie wollt ihr die Fans aufeure Seite holen?

Wir werden einfach 100 Prozent auf derBühne geben und versuchen, im Taktzu spielen und richtig zu singen. (Oh je,wir sind verloren …)

Und wie sieht Plan B aus, wenn dasnicht klappt?

Das ist das Einzige, was wir können.Es gibt keinen Plan B, aber falls allesandere nicht hilft, genehmigen wir unsvielleicht noch ein paar mehr Drinksauf der Bühne, um die Schmerzen zulindern.

Was war deine erste Begegnungmit die ärzte?

Zum ersten Mal habe ich von die ärztegehört, als ich in den Proberaum derHosen kam und ein Bild einer Band aufdem Dartboard sah. Ich fragte: „Hey,wer sind diese Jungs voller Löcher …?“Der Erste aus der Band, den ichgetroffen habe, war Farin. Er spieltemit seiner damaligen Band King Køngein Konzert im Düsseldorfer Haus derJugend. Mir hat das Konzert sehr vielSpaß gemacht; besonders erinnere ichmich an ein Medley, das sie am Endegespielt haben. Das hat mich umge-hauen! Ich habe nach dem Konzert mitFarin gesprochen, hatte aber immernoch nichts von die ärzte gehört,denn das war, bevor ich in Deutschlandgewohnt und die Hosen kennengelernthabe (das passierte aber noch in der-

Auch Cryssis wollen, dass ihr nichtunvorbereitet zu den Konzerten erscheint,und haben uns daher drei CDs zum Ver-losen zur Verfügung gestellt. Wir wollen

dafür von euch wissen, wie die Single ausdem Album „Simple Men“ heißt!

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DIE VORBANDS 99vier Mitgliedern sind und dass ich sitze,wenn ich spiele. Oh, und wir haben vielweniger Geld als sie …

Und natürlich: Was für Unter-schiede und Gemeinsamkeitensiehst du zwischen den TotenHosen und die ärzte?

Gemeinsamkeiten sind der Spaßfaktorund die Lieder, die beide Bands durchdie Jahre begleitet haben und uns einegroße treue Fanschar beschert haben,die uns nie im Stich gelassen hat.Unterschiede sind, dass wir eine Bandmit fünf Mitgliedern sind und dass derSchlagzeuger sitzt. Und vermutlichauch die Sache mit dem Geld …

die ärzte sind …?

… aus Berlin!

selben Woche). Als Zweites habe ichBela bei einem Konzert im Stahlwerkin Düsseldorf getroffen. Ich weiß nichtmehr, welche Band an dem Abendgespielt hat, aber wir haben uns gutverstanden. Und zuletzt Rod; den habeich getroffen, als ich mit dem Hosen-Tourmanager in seiner Sushi-Bar „CatFood Sushi“ essen war. Das war eintoller Abend. Danke Rod!

Was für Unterschiede und Gemein-samkeiten siehst du zwischenCryssis und die ärzte?

Gemeinsamkeiten sind, dass wir gutePopsongs spielen, um die Leute in guteStimmung zu bringen und sie für eineNacht ihren Sorgen und dem normalenLeben ent iehen zu lassen. Unter-schiede sind, dass wir eine Band mit

Farin Urlaub sagt „Jag älskar Sve-rige“, und wir wissen, dass auchBela den nordischen Klängen nichtunbedingt abgeneigt ist. Im Bade-meister-Board sind schwedischeBands (deren ständige Verehrungim Forum einigen Menschen wirk-lich auf die Nerven geht) zwarnicht unbedingt gern gesehen,aber vielleicht sagen wir ja den-noch nach der Tour alle: „Jagälskar Sator!“

Hmm, wie stellt man eine Band vor,deren Wikipedia-Eintrag als Stub klas-si ziert ist? Nun ja, halten wir uns erstmal an die Fakten: Gegründet wurdeSator (damals unter dem Namen SatorCodex) schon 1981 – sprich: nochvor die ärzte. Es handelt sich alsohier um – mit Verlaub – richtig alteSäcke. Sator kommen aus Borlänge,Schweden; genau wie (lange nachihnen) auch Bands wie Mando Diao undSugarplum Fairy. Da muss also was imGrundwasser sein … oder aber es istdort einfach so wenig los, dass maneine Band gründen muss, um die Zeittotzuschlagen. Sator spielen Punkrock,

sagen aber auch nicht Nein zu Ein-üssen aus den verschiedensten Rich-

tungen. Powerpop, Heavy Metal, Glam-rock, New Wave – die Mischung machtihren ganz besonderen Stil aus!2011 veröffentlichten Sator ihr neuntesAlbum (wenn man die Veröffentlichungunter dem Namen Sator Codex mit-zählt) „Under the radar“ und stelltendies auf einer ausführlichen Tour durchSchweden vor. In ihrer langen Karrierehaben sie allerdings auch einiges anKonzerterfahrung im Ausland gesam-melt. Ein Höhepunkt war dabei sicherihr Auftritt in der Berliner Waldbühneim Sommer 1996 – im Vorprogrammder Toten Hosen! Jetzt, 2012, spielensie also Support für die ärzte. Und werweiß, vielleicht müssen wir ja gar nichtnach Schweden, sondern können auch

Sator unterstützendie ärzte bei folgenden Konzerten:

29. Juni Frankfurt30. Juni Frankfurt3. Juli Hannover4. Juli Hannover6. Juli Stuttgart

sagen aber auch nicht Nein zu Ein-

SATOR

Page 99: Prawda #10.666

DIE VORBANDS100hier in Deutschland bei 40 Grad undSonnenschein das Tanzbein schwingen?

www.sator.sewww.youtube.com/user/satorsweden

Für die, die euch noch nichtkennen: Wer sind Sator, und wiewürdet ihr selbst eure Musikbeschreiben?

Sator: Wir sind Sator. Chips: Gitarreund Gesang, Kent: Gitarre und Gesang,Michael: Schlagzeug, Heikki: Bassund Hans: Keyboards und Krach. Wirhaben bisher neun Alben veröffent-licht. Das erste war 1988 „Slammer!“,und das neueste ist „Under the radar“,erschienen 2011. Wir waren wohl eineder ersten schwedischen Bands, diees geschafft haben, mit harter Musikerfolgreich zu sein. Auf verschiedeneArt und Weise haben wir Bands wieThe Hives, Backyard Babies, The Hel-lacopters etc. inspiriert. Ich glaube,wir haben ihnen gezeigt, dass es mög-lich ist, mit dieser Art von Musik großrauszukommen. Am erfolgreichstenwaren wir wohl in den 1990ern, aber esgibt uns noch. Besser denn je! UnsereMusik wird gerne als eine Mischung ausfrühem Punk, Powerpop und Hardrockbezeichnet. Wir selbst hören Bandswie The Dictators, Cheap Trick, AC/DC,Motörhead, The Boys, The Lurkers, TheBeatles, The Kinks, Sweet, Slade, ThePosies, Dead Kennedys, The Mis ts… Wir könnten ewig so weitermachen.Um es kurz zu fassen: Unsere Musik isteine Mischung unserer Plattensamm-lungen.

Sator wurde 1981 gegründet –sogar vor die ärzte! Seht ihr euchals Veteranen im Musikbusiness?

Chips: Ja, wir sind schon lange dabei.Wir sollten uns wohl als Veteranen

fühlen, aber wir hatten immer dasGefühl, knapp außerhalb des Musik-business zu stehen. Wir haben uns nieals Teil einer Bewegung oder Szenegefühlt. Auch jetzt fühlen wir uns nochals Underdogs, die die Welt erobernund es diesen Bastarden zeigen wollen!Ich bin nicht wirklich sicher, wer dieBastarde sind, aber irgendjemand wirdfür irgendetwas zahlen.

Was ist euer Geheimnis dafür, eineBand so lange zusammenzuhalten?

Kent: Wir sind zusammen aufge-wachsen, daher sind wir eher Brüderals Freunde. Natürlich diskutieren wirauch und streiten über Dinge, aberwir wissen, wo wir die Grenze ziehenmüssen.Michael: Ein weiterer Punkt ist wohl,dass wir nie harte Drogen genommenhaben.

Was war euer größter Auftrittbisher?

Hans: Vermutlich die Hauptbühnebeim Roskilde-Festival. Die Waldbühne,wo wir mit den Toten Hosen gespielthaben, war auch sehr groß. Es istschwer zu sagen, da wir über die Jahreso viele Festivals gespielt haben.

Wie seid ihr zu dem Job als dieärzte-Vorband gekommen?

Heikki: Sie haben uns gefragt. Soeinfach ist das. Da waren keinerleiSchmiergelder beteiligt. Ha ha!

Kanntet ihr sie, bevor sie euchgefragt haben?

Michael: Ja. Zum ersten Mal getroffenhaben wir uns vor langer Zeit, imletzten Jahrhundert. Ungefähr 1990glaube ich, vielleicht schon früher.

Wie ndet ihr die Musik und denStil von die ärzte?

Chips: Wir mögen die Musik. Ichmuss aber gestehen, dass ich die neu-eren Alben nicht kenne; die sind inSchweden recht schwer aufzutreiben.Ich kann mich erinnern, wie ich in den

Damit ihr vor den Konzerten schon vollinformiert seid, wie Sator klingen, verlosenwir fünf CDs der Band. Um teilzunehmen

müsst ihr uns verraten, was der Bandnamebedeuten würde, wenn die Band nicht aus

Schweden, sondern aus Ungarn käme.

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DIE VORBANDS 101

80ern das „Uns geht's prima“-Albumgehört habe. Das habe ich noch! Undnoch ein paar andere die ärzte-Alben.Deutschland hat viele gute Bands.Abwärts, 39 Clocks, Jingo De Lunch,Slime, Die Toten Hosen, DAF, Aheads,Artless, Big Balls and the Great WhiteIdiot, Razors, Buttocks, die Cretins(deren Single „Samen im Darm“ isteine der besten deutschen Punk-Sing-les überhaupt), Der Plan, PVC, ZK,Hans-A-Plast, Hermanns Orgie, Ideal,Marionetz, Gigantor, Rotzkotz, S.Y.P.H.,um nur ein paar zu erwähnen. Und mirhat vor kurzem erst jemand erzählt,dass die ärzte „Samen im Darm“gecovert haben. Das wusste ich nicht.

Seht ihr Unterschiede oderGemeinsamkeiten zwischen Satorund die ärzte?

Kent: Absolut! Wir haben den gleichenHintergrund. Unsere Ursprünge liegenim Punk, und der macht immer nocheinen großen Teil unseres Sounds aus.Wir haben in manchen Liedern viel-leicht mehr Hardrock-Ein üsse drin alsdie ärzte, aber es gibt mehr Gemein-samkeiten als Unterschiede, denke ich.

Ihr habt schon als Vorband für dieToten Hosen gespielt. Wie kam esdazu, und wie war das für euch?

Kent: Sie haben uns in einem Club inHamburg gesehen, und ich schätze, wirhaben ihnen gefallen. Also haben sieuns gefragt, ob wir für sie aufwärmenwürden. Wir waren damals gut überdie deutsche Musikszene informiertund hatten schon von ihnen gehört,daher haben wir zugesagt. Es war einetolle Tour. Die Band und ihre Fansbehandelten uns sehr gut. Wir habendie Hosen nach der Tour einige Malegetroffen und sind immer noch hinund wieder in Kontakt. WundervolleLeute!

Wie bereitet ihr euch auf die Kon-zerte vor? Und wie sollten sich dieFans vorbereiten?

Heikki: Wir hören oft alte Klassikerund singen mit. Meist frühe Punkrock-Songs, zum Beispiel von den Ramones,Buzzcocks, 999, The Clash … Die Fanssollten dasselbe tun und dabei viel-leicht ein paar Bier mehr trinken alswir.

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DIE VORBANDS102Was erwartet ihr von den Kon-zerten als Vorband von die ärzte?

Michael: Man kann nicht zu vielerwarten, wenn man als Vorband spielt.Wir wissen, dass die Leute nicht wegenuns da sind. Aber in gewisser Weise hatman auch das Gefühl, dass man nichtszu verlieren hat. Das Einzige, was wirtun können, ist so hart wie möglich zuarbeiten, alles zu geben, was wir gebenkönnen, und zu hoffen, dass wir zumin-dest einen Teil des Publikums begeis-tern können. Wir haben nicht vieleKonzerte als Vorband gespielt; eigent-lich sind normalerweise wir der Head-liner. Daher ist es interessant zu sehen,wie das klappen wird.

die ärzte-Fans sind ja nicht geradebekannt dafür, offen für Vorbandszu sein. Wie wollt ihr die Fans aufeure Seite holen?

Chips: Wir laden sie alle zur After-show-Party ein, machen sie betrunkenund überzeugen sie, dass wir die zweit-beste Band der Welt nach die ärztesind. Da sie ja schon alle die ärzte-Platten haben, können sie auch nochein paar Sator-Platten anhören. Das istunser Plan.

Und wie sieht Plan B aus, wenn dasnicht klappt?

Hans: Wir machen dasselbe noch mal,aber mit mehr Bier … Wir haben nieeinen Plan B. So arbeiten wir nicht.

Schwedische Bands kommen inDeutschland meist sehr gut an.Habt ihr die Hoffnung, ein paardie ärzte-Fans zu Sator-Fans zumachen?

Kent: Ich bin mir recht sicher, dasseinige von ihnen uns mögen werden.Vielleicht sind sogar ein paar alteSator-Fans bei den Konzerten dabei.Wir haben früher recht viele Konzertein Deutschland gespielt. Chips undich sind auch mit der amerikanischenPunkband White Flag einige Male durchDeutschland getourt, zuletzt im Sep-tember 2011. Keine Ahnung, warum wirmit Sator nicht mehr nach Deutschlandkommen, denn wir haben immer sehrgerne hier gespielt. Wir haben tolleErinnerungen an diese Tourneen! Wirwerden versuchen, das zu ändern undwieder öfter zu kommen.

die ärzte sind …?

… auf der guten Seite!Susi S.

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PUNKERFAND 103

ALS ICH DEN PUNKER FAND …

-RiÄ- #10373 Schluss, Aus, ENDE!-RiÄ- #10373 Schluss, Aus, ENDE!

die_ich #2294 außerdem.die_ich #2294 außerdem.

ännä96 #10544 „Auch“ du mein Sohn BelaFarinRod? (Der Kommerzsong)

Alyssa #10243 Wir sind "auch" noch da!

MadX1 #3464 Entweder, Oder Brötchään #9770 / Natürlich 'oder auch nich' ! MarkyJäy #10427 Mein Freund die Mettwurst

PunkrockLady #3788: Vorstoß in den rückwärtigen Sektor

(ein Euphemismus für „Rückzug“. Würde ja zu Trennungs- und Rückzugsgerüchten ab 2013 passen ... :-)

J.R.EWING #1114 >> DEN WOHLSTANDSBAUCH HAM WIR JETZT AUCH ( BZW. OOCH)*DieStäffi* #5998

Sowieso Infant0815 #11604 am Anfang war der Elephant ...

Eva. #867

Avo Cado

… soll auch in dieser Extra-Ausgabe nicht fehlen!

Natürlich geht es diesmal um das neue Album. Wirhaben euch vor Bekanntgabe der ersten Infosgefragt, wie denn wohl die erste Single von „auch“heißen könnte.

Hier eure Antworten:

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PUNKERFAND104

Heinz Strunk #10464 Das ENDE ist erst da, wenn wir es singen! Das ENDE ist erst da, wenn wir es singen!

(Die alten Maja waren nicht so Punk! Woher auch?) (Die alten Maja waren nicht so Punk! Woher auch?)

IckEssBlumen #8000 Auch das noch! (DIE schon wieder...)

pirlanato #9403 Single: „Viel Rauch um Jauch und Lauch“ , B-Seite: „Bauch“pirlanato #9403 Single: „Viel Rauch um Jauch und Lauch“ , B-Seite: „Bauch“pirlanato #9403 Single: „Viel Rauch um Jauch und Lauch“ , B-Seite: „Bauch“pirlanato #9403 Single: „Viel Rauch um Jauch und Lauch“ , B-Seite: „Bauch“

Philip Ä. #11532 >>> Sraight Outta Zwickau <<<

Käthä93 #8370 / "auch“ nicht besser als wie sonst!

NR20 #752 Ein Stück Kot zum naschenMarkus '83 #983: W.I.E.D.N.D.L.D.N.Z.V (Wie ich einmal darüber nachdachte die Lage der Nation zu verändern)

BöllerB #9247 Das Letzte oder: alles was ihr noch über die beste Band der Welt wissen müsst

Passi #9689: Wie ich meiner Exfreundin erneut einen Edding in den Mund steckte (Dubstep Remix) Edding in den Mund steckte (Dubstep Remix)

EFETZ #259 DAS HANDTUCH FÜR DIE OHREN.

ch r i s t oph666 #8895 R auchve r bo t au f Öko to i l e t te n ch r i s t oph666 #8895 R auchve r bo t au f Öko to i l e t te n

M ar tin #1 2 sowohl als a uch

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GEWINNER 105

GEBOREN ZU VERLIEREN

KNORKATOR

Welches Bandmitglied ist bekannterMaler und Buchautor?Antwort: Alf AtorGewinner: JackewieHose #131

THEES UHLMANN

Welchen Fußballclub unterstützt TheesUhlmann?Antwort: St. PauliGewinner: BöllerB #9247, Gwenni#803

REBUS

Antwort: Jedes Jahr ist es das Gleicheüberall entblößte BäucheGewinner: Gwendoliney #7733,melie87 #9126, IckEssBlumen #8000,PunkrockLady #3788, Äule #5456,belzebub #6629, timmeyyy #7967

Herzlichen Glückwunsch an alleGewinner!

Hier sind die Au ösungen undGewinner zu den Fragen ausDIE PRAWDA #10:

BEN BECKER

An welchem Lyrikprojekt war BenBecker bereits mehrfach beteiligt?Antwort: Das Rilke-ProjektGewinner: Basti #584, LadyPUNK7#3972

MORISSE/KOCH

Bei welcher Band hat Co-Autor OliverKoch mal Bass gespielt?Antwort: TomteGewinner: Fafa #11438, seyshat#8220

BRENDA STUMPF

Was wurde 1988 in der Zeche Carl auf-genommen?Antwort: Das Livealbum „Nach unsdie Sint ut“Gewinner: Flauschi #574, -RiÄ-#10373, TheHumanBoss #5058

KATZENJAMMER

Wie viele Tassen Mehl gehören lautKatzenjammer in einen Kirschkuchen?Antwort: VierGewinner: efetz #259, Domrun#4717, Ansie #6227

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CRÄDITS106DIE PRAWDA – Das die ärzte Fanclub-Magazin ist ein aussterbendes Druckerzeugnis derENDzeit, erzeugt vom DÄFC – die ärzte Fanclub.

DIE PRAWDA entstand durch kollektive Zusammenarbeit der DIE PRAWDA-Redaktionunter tatkräftiger Mitarbeit von:Eline Bakker, Stephanie Bindel, Ruth Fuchss, Bine Henn, Jessica Lyschik, Heike Schulz, NatalieSpringhart und Thorsten Springhart

Diese Sonderausgabe der DIE PRAWDA wäre nicht ausgekommen ohne:Farin Urlaub, Bela B Felsenheimer, Rodrigo González, Felix Schlüter, Florian Striedl & Maxim vonK.I.Z., Humberto Pereira & Coli von La Vela Puerca, Chips Kiesbye & der Rest von Sator, Roman& Vom von Cryssis und alle Fans, deren Fotos und Textbeiträge hier zu nden sind. Ausgabe#10,666 wäre nur halb so interessant ohne die fantastischen Beiträge folgender Personen zuunserem Tourstädte-Sonderteil: Jürgen Croy, das Team von 99,3 Radio Frankfurt/Oder, TorstenFrings, die Veranstalter der Kieler Woche, Sondaschule, Kraftklub, Sportfreunde Stiller, Der Flix,…Auch!, The Busters, Valeska Steiner, Sebastian Prödl, Six Tin Jonesy, J.B.O., Dani Hilterhaus,Radost Bokel, CPunkt Schneider, Axel Kurth, Clueso, Jacki Reznicek, The Bottrops.

Letztmalig (und deshalb etwas ausführlicher) gibt es ein Danke, Grüße & ein Hoch auf:

Allen voran unsere ehemaligen Teammitglieder: Line (wir schicken dir Küsse in den Himmel!),Anja, Christian, David, Evil Acker, Flo, Jesperine, Jumpie, Lars, Maik, Manu, Mariella, Martin,Micha, Richard, Stef , Uwe-Struwe und Verena.

Auge (freu dich auf die kommende Zeit ohne DÄFC-Forum ;-)), Schwarwel (es lebe der Mops!),Ravel Rowghani (Lieblingsmensch), Nora Michel, Madlen Wiese, Marcelle Christ, Anja Maren-bach, Tabea Kaplan, Axel Schulz, Barbara @ Rodrec, Claudia Stülpner, Kiki & Humberto @ KKT,Patty, Los Helmstedt, das FURT, Abwärts, ¡Más Shake!, Saskia & Crew von Bananatexx (dankefür viele tolle Ideen und eine wunderbare Zusammenarbeit!), unsere Fünf-Jahres-Feier-Bands(Itchy Poopzkid, Angelika Express, The Bottrops, Der Schulz, diephils, Sinus plus unseren Herr-scher über Technik und Bühne David Kozniewski und Micki Meuser), International Blähboy LordNibbler nebst Hammermeister „Agga Agga“, Myriam Wöhrmann, Dr. Stephan Osnabrügge, Düs-seldorf am Rhein, Böllen im Schwarzwald (doppelt und immer wieder), Wutha-Farnroda in Thü-ringen, Hilden Rock-City, Rockin'-Walldorf, Bunga-Low-Town Wuhlheide, das Telefonbuch vonGoslar, Berlin-Kreuzberg (du Muschi), Big Bad Bonn, Bacharach am Rhein, Rock’n’Roll-HerbergeBerlin, Bungalowdorf am AdW und natürlich die besten Fans der Welt.

Diese letzte Ausgabe der DIE PRAWDA ist all unseren Mitgliedern gewidmet, die uns in den ver-gangenen fünf Jahren die Treue gehalten haben.

Ausgabe #11 | 2012 von DIE PRAWDA wird es leider nicht mehr geben.

GEWINNSPIELE: Einsendeschluss aller Gewinnspiele ist der 31. Juli 2012. Um an denGewinnspielen teilzunehmen, musst du dich auf www.daefc.de einloggen und das entsprechendeFormular abschicken.

Anmerkung am Rande: Dieses Heft wurde natürlich wieder auf FSC-zerti ziertem Papiergedruckt und mittels Beschallung von Angels & Airwaves, Laid Back und Die Türen zusammen-geschustert.

Danke für alles und euch allen eine wundervolle Tour!Bine, Dosi, Eline, Heike, Kleine Rocksau, Natollie, Susi, Thollsten und wolfsaugen

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