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Predigt zum Jahresvers 2021 Erster Sonntag im Neuen Jahr, 3. Januar 2021 Andreas Manig, Pfr. Kirchgemeinde Thomas Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt

Predigt · 2021. 1. 5. · fokussiert er auf die Reben dieses Weinstocks. Die Ab-Zweigung, an denen die Triebe herauswachsen um Traubendolden zu bilden, d.h. um Frucht zu bringen

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Predigt zum Jahresvers 2021

Erster Sonntag im Neuen Jahr, 3. Januar 2021 Andreas Manig, Pfr.

Kirchgemeinde Thomas Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt

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Ich begrüsse euch herzlich zu unserem ersten Gottes-dienst im Neuen Jahr. Es ist der Sonntag, an dem wir uns ein erstes Mal auf den Jahresvers einlassen. Aber bevor wir das tun – wie hiess der Vers im vergangenen Jahr? Im 2020 hiess es: Der Friede Christi regiere in euren Herzen. Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Lei-bes. Seid dankbar! (Kolosser 3,15) Seid dankbar! Das ist ein Befehl! Wir könnten jetzt ganz viele «Aber» einwerfen, die uns vom «dankbaren Sein» abhalten. Die haben vielleicht auch ihre Berechti-gung. Es ist aber auch gut und recht, die «Abers» erst-mal ein bisschen zurückzuhalten, damit der Friede Christi auch eine Chance hat, in uns mal ein bisschen einzuwirken – und Dankbarkeit auszubreiten. Soll das «Aber» regieren? Oder der Friede, den Christus uns mit seinem Kommen in unsere Welt errungen hat? Kommt da nicht – automatisch – Dankbarkeit auf? Dankbar sein – das ist eines der drei Stichwörter, die auf unserem «Herzschlagflyer» stehen, auf dem kurz-und-knappen Papier, auf dem wir formulieren, was un-sere Kirche ausmacht, ausmachen soll; was uns span-nend und wichtig dünkt, was Sache sein soll und was man in der Thomaskirche antreffen soll, wenn man mit uns «zu tun bekommt».

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Wir sind es, und wir wollen es sein: eine Gemeinschaft, die von Jesus begeistert ist. Diese Begeisterung, die-ser Geist soll uns prägen, erfüllen. Daraus schöpfen wir unsere Dankbarkeit, von ihm her wagen wir es, unsere Herzen einzubringen, uns ver-letzlich zu machen und nicht zynisch zu werden; von ihm her kommt auch unser Engagiert-Sein. Daher – von ihm her - weht der Wind! Mit dem neuen Jahresvers aus dem Johannes-Evange-lium 15 (siehe Titelbild) möchten wir der Überschrift Begeistert von Jesus! nachgehen. Die Überschrift ist der Treibstoff, der unsere Dankbarkeit, Herzlichkeit und Einsatzfreudigkeit zum Brennen bringt, der die Leich-tigkeit reinbringt … eben: die Begeisterung. Fragt also jemand: Wessen Geistes Kind seid ihr? – Dann wollen wir uns nicht lange theoretisch und um-ständlich erklären, sondern sagen: «Komm und sieh! Wir sind nicht Helden, aber wir haben einen Ort, wo wir

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neue Kraft finden, wo wir auf Liebe stossen. Das macht uns dankbar, herzlich und engagiert.» Diesen Ort also wollen wir im neuen Jahresvers explo-rieren. Explorieren heisst entdecken. Die Decke lüften, unter die Decke schauen, näher ergründen, was erst auf den zweiten und dritten Blick erkennbar wird. In der Nachfolge Jesu werden wir immer wieder Neues entdecken. Es bleibt lebendig mit ihm. Ich bleib leben-dig mit ihm. Also, wer ist Jesus? – Er macht kein Geheimnis daraus. Er braucht verschiedene Bilder, um zu erklären, wer er ist. Im Johannes-Evangelium entdecken wir sieben «Ich bin»-Worte. Zu verschiedensten Gelegenheiten wirft er solche Selbstdeklarationen ein:

Ich bin das Brot des Lebens, - aha – wer zu mir kommt, der wird nie mehr hungern. Und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst ha-ben. – Ein Brot, das den Durst stillt? Scheint ein saftiges Brot zu sein…

Ich bin das Licht der Welt – was bedeutet das? – Wer mir nachfolgt wird nicht im Finstern tappen. Ich bin die Tür – Da gibt es einen Zugang zu ei-nem neuen Raum? Ist die Türe verschlossen? – Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

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Ich bin der gute Hirte. – Was ist der Unterschied zwischen einem Hirten und einem «guten» Hirten? – Der gute Hirte gibt sein Leben hin für die Schafe.

Ich bin die Auferstehung und das Leben – schön für ihn! Wer an mich glaubt, wird leben auch wenn er stirbt – schön für uns! Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; - wohin kommt man auf diesem Weg? Zum Vater! niemand kommt zum Vater außer durch mich. Das kommt schon ziemlich absolut daher. Aber es ist schon so: bei ihm wird das abstrakte Wort Gott sehr konkret. Mit der Anrede „Vater“ kommt Gott uns sehr nahe. Dank Jesus.

Und von diesem Jesus kommt schliesslich das siebte Ich bin-Wort, unser Jahresvers 2021:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; - das Bild ist sehr plastisch, leicht verständlich – jetzt kommt noch ein radikaler Zu-Satz: denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

Bevor wir auf dieses siebte Ich-Bin-Wort eingehen, möchte ich euch einladen, auf den Kontext zu hören. Unser Jahresvers ist nämlich in eine Rede eingebettet:

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Jesus stellt uns einen Weinberg vor Augen. Von diesem Weinberg lenkt er unseren Blick auf eine einzelne Pflanze, einen Weinstock unter den vielen. Und dann fokussiert er auf die Reben dieses Weinstocks. Die Ab-Zweigung, an denen die Triebe herauswachsen um Traubendolden zu bilden, d.h. um Frucht zu bringen. Das Alles ist sehr einfach aufzunehmen, wenn man schon mal einen Weinberg gesehen hat. Das Bild war damals also schnell begriffen. Damit konnte Jesus nun arbeiten. Anhand dieses einfachen Bildes bringt Jesus uns nun Gott und unser Verhältnis zu ihm näher. Es geht ihm interessanterweise aber nicht nur darum, dass wir am Schluss «Aha» sagen. Seine Rede zielt auf mehr als nur ein «Kopfen». Worauf Jesus zielt, erfahren wir im letzten Satz seiner Rede. Achtet euch mal darauf! Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch ge-sagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt,

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so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt rei-che Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts voll-bringen. Wer nicht in mir bleibt,

wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen.

Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben,

dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.

Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Johannes-Evangelium 15,1-11

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Was soll also diese Rede in uns auslösen? 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das Ziel dieser Rede ist also nicht, uns zu stressen. Er sagt nicht, gebt euch nun ganz fest Mühe, um Früchte hervorzubringen. Zuerst geht es mal darum, dass Jesus «Freude in sich» hat, die nun auch in uns «übergehen» soll, die in uns hineinkommen soll, damit wir uns nicht nur ein bisschen freuen wie wir uns zum Beispiel einen Moment lang freuen, wenn wir an ein Konzert gehen o-der ein feines Mittagessen serviert bekommen; nein, unsere Freude soll «vollkommen» werden. Da soll also was ganz Grosses in uns heranwachsen. Eine Wahrheit, die uns erfüllen soll – und zwar so, dass in uns Freude herrscht. Eine Wahrheit, die Freude macht. Jesus will uns begeistern. 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Worin wurzelt diese Freude? – Nehmen wir sein Bild auf, dann ist es die Tatsache, dass wir nicht selber wurzeln müssen. Wir müssen uns nicht von unserem Selbstbild ernähren. Wir müssen uns nicht abmühen, um irgendwann einmal mit Blick auf unseren Leistungs-ausweis im vollen Brustton der Überzeugung hinaus-trompeten zu können: «Ich bin öpper!» Wir müssen es uns auch nicht von unseren Mitmenschen sagen lassen.

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«Der oder die ist denn öpper!» Auch dies wäre ein wackliges Fundament. Wir lassen es uns von Jesus zusprechen: «Du bisch öp-per. Öpperd, wo gliebt wird.» Ernähre dich von dieser Stimme! Oder wie es Jesus sagt: Bleibt - in meiner Liebe! Auch Jesus gibt übrigens nur weiter, was er selber empfangen hat: 9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. So einfach! So gfreut! Bleibt – in diesem Backofen vol-ler Liebe! So einfach! Und doch so wichtig! Jesus verstärkt dieses Bild. Er setzt einen Stachel: ge-trennt von mir – könnt ihr nichts(!) vollbringen. Wir könnten uns jetzt daran aufhalten, dass wir wohl schon das eine oder andere selber hinkriegen – ohne Jesus. Heute möchte ich mich nicht daran abarbeiten. Ich möchte auf etwas anderes hinweisen: Wenn Jesus der Weinstock ist, dann sind wir als Reben ein Teil von ihm. Jesus sagt nicht: Ich bin ein Wein-stock – und ihr seid auch Weinstöcke. Er sagt nicht: was uns verbindet, ist, dass wir im gleichen Weinberg wurzeln. Jesus bringt nicht seine Früchte, und wir brin-gen unsere Früchte. Wir bringen die Früchte, für die uns Jesus die Kraft zuströmen lässt. Wir müssen sie nicht selber aus uns rauspressen. Wir sind lediglich

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Kanäle. Wir lassen den Strom fliessen; getrennt von ihm fliesst der Strom nicht. Logisch. Wir lassen seine Liebe durch uns hindurch, in uns hin-ein und dann weiter. Getrennt von ihm – wie soll da seine Liebe in uns hindurchfliessen? Aber verbunden mit ihm können wir reiche Frucht bringen. Was ist das für eine Frucht? 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Obacht: Freude müsst ihr nicht selber aus euch heraus-pressen. Ihr müsst sie nicht selber generieren, wie das die Unterhaltungs-branche versucht mit all den Come-dians und Komödien - oder kürzlich mit den «Silvester-parties» im Fernsehen. Diese Freude ist extrem flüch-tig. Sie gibt keinen Boden, auf dem unsere Seele zur Ruhe kommt. «Brot und Spiele» sind nicht die Nah-rung, die unsere Seele sättigt und aufblühen lässt. Paulus fasst unsere Predigt prägnant im Philipperbrief zusammen: Freut euch! (Wann sollen wir das tun?) zu jeder Zeit (Woran sollen wir uns freuen?) am Herrn – oder noch besser: im Herrn! Freut euch zu jeder Zeit im Herrn! Ich stelle mir vor, dass der Paulus innehielt, nachdem er diesen Satz geschrieben hat. Er dachte an seine Ge-meinden, an ihre Nöte und Bedrängnis, er dachte an

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den Spott und die Verfolgung, die er selber mit seinen Freunden erlitten hat auf seinen Reisen – und dann fährt er fort: Nochmals sage ich euch: freut euch! Tatsächlich wiederholt er diesen Aufruf. Und dann er-klärt er, wieso wir uns freuen sollen resp. dürfen. Ganz einfach, ganz gefreut: Der Herr ist nahe! Er ist nahe? – Ja, wie ein Weinstock mit seinen Reben – so ist er mit uns verbunden. Da gibt es keinen Millime-ter Abstand dazwischen. Die sind ineinander verwach-sen. Deshalb folgert Paulus: Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage be-tend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und wenn wir das machen, dieses Weiterreichen, wenn wir die Sorgen, die auf uns zukommen, einfach weiter-reichen, dann meint Paulus – und so schliesst er seinen Gedanken: Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren. Liebe Gemeinde Ich deute diese Texte so, dass wir die Nähe Gottes nicht herstellen müssen. Sie ist gegeben. Ob wir sie fühlen oder nicht. Für viele Menschen um uns herum, in der Nachbarschaft, unter den Arbeitskollegen, in der Verwandtschaft usw. ist Gott eine Illusion. Sie sagen, wir sehen ihn nicht, wir spüren ihn nicht. Es gibt ihn nicht.

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Über diese Menschen sollten wir uns nicht lustig ma-chen. Wir sollten sie nicht von oben herab behandeln. Die Wahrheit ist nämlich, dass auch wir Gott nicht «im Sack» haben, dass auch wir Gott nicht beliebig «heran-pfeifen» können. Der Befehl «Bei Fuss!» funktioniert bei Gott nicht. Wäre ja auch komisch … Wenn Jesus mit dem Bild vom Weinstock und der Rebe die Nähe Gottes zu den Menschen erklärt, wenn Paulus von dieser selbst erfahrenen Nähe Gottes schwärmt, dann soll es uns ermutigen, uns aufzumachen, immer wieder aufzumachen, diese Nähe aufzusuchen, Jesus nachzufolgen, immer wieder zu seinen Füssen zu sit-zen. Dieses Suchen hört nie auf; das ist aber auch nicht schlimm. Denn dieses Suchen ist begründet, sie ist nicht vergeblich. Da gibt es jemand zu finden. Je-mand, der gefunden werden will. Und zwar jeweils ganz nahe, ganz in deiner Situation. Oder wie es Paulus schreibt: in deinem Herz und in deinen Gedanken. Dort kannst du gemeinsame Sache mit Jesus machen, so wie er dem Vater im Himmel vertrauen. Und das löst dann schon immer wieder auch Freude aus, Frieden … und Begeisterung. Amen.

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Predigtgebet Vater im Himmel Wenn wir uns jetzt auf dich ausrichten, dann tun wir das, weil du uns dazu ermutigst. Wir wissen, dass uns deine Nähe gut tun kann, dass sie uns spürbar erfüllen kann. Deswegen bist du uns aber nicht näher als in al-len anderen Momenten des Lebens. Wir leben, weil du uns ins Leben gerufen hast. Und als deine Geschöpfe sind wir mit dir verbunden, mit dei-nem Herz verwoben. Und darum will ich dich nicht abtun, sondern dich ent-decken – inmitten von meiner Welt. Ich will mich freuen über deine Nähe. Und darüber in den Frieden kommen. Eine Bitte hätte ich noch: lass mich diese Freude und diesen Frieden weitergeben. Und ob ich dich jetzt spüre oder nicht, ich bete Jesu Gebet nach: Unser Vater im Himmel Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden Unser tägliches Brot gib uns heute Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlich-keit in Ewigkeit. Amen.