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1 Cornelius Bach
Predigt – Wie Weihnachten wahr wird
Einleitung
Pause – Leute anschauen
Ich möchte sie heute mit auf eine Reise nehmen. Also wir verreisen
nicht wirklich, aber meine Frau und mich beschäftigt nämlich die
Frage, wie wir Weihnachten feiern wollen. In zwei Wochen ist es ja
soweit. Erst kürzlich meinte meine Frau: „Wäre es nicht schön,
unsere eigene Familientradition für Weihnachten zu haben?“ Da
kann ich ihr nur zustimmen. Bislang haben wir mit den Eltern
Weihnachten gefeiert. Seit unserer Hochzeit auch mal mit Freunden.
Doch nun mit unserer Tochter sind wir eine eigene kleine Familie.
Wie feiert man also Weihnachten? Wie wird Weihnachten wahr?
Dieser Frage will ich in den nächsten Minuten nachgehen und ich
lade sie ein mitzudenken.
Was denken die Leute
Erst letztes Wochenende war Weihnachtsmarkt. Da konnte man sich
bei einem Glühwein anschauen, was so alles zu Weihnachten gehört.
Da gibt es z.B. verschiedene Sachen zum Dekorieren. Von
erzgebirgischen Schnitzereien bis zu blinkenden Sternen gibt es alles.
Kerzen, Deckchen, Mützen, Baumschmuck, Geschenke,… Sie können
die Liste beliebig fortsetzen. Und natürlich gibt es tolle Leckerbissen
zu naschen. Gutes Essen gehört doch zu Weihnachten, wie Soße zu
Nudeln.
Diese materiellen Dinge, diese Gegenstände können aber nicht alles
sein. Sie sind schön und nett. Mit ein paar Kerzen wird die Wohnung
gleich viel gemütlicher. Doch warum diese Dinge gerade zu
Weihnachten? In einem Interview wurde ein Mann gefragt, warum er
z.B. einen Weihnachtsbaum aufstellt. Seine Antwort war: „Die
Nachbarn machen das auch.“ – Da frag ich mich, ob seine Nachbarn
vielleicht dasselbe sagen. Dann würde er einen Baum aufstellen, weil
sie ... und sie, weil er … Mich befriedigt diese Antwort jedenfalls
nicht. Also, weiter auf der Suche „Wie Weihnachten wahr wird“.
2 Cornelius Bach
Viele Leute nennen Weihnachten das Fest der Liebe. Das klingt doch
toll. Sich endlich wieder vertragen und versöhnen. Ja, sich einfach
lieb haben und deshalb einander beschenken. Und dann mit der
ganzen Familie zusammen sein. Es ist so schön, einmal Zeit
füreinander zu haben. Ich kenne niemanden, der dieses Fest alleine
feiern will.
Doch die Realität sieht anders aus. Zwar feiert die Mehrheit der
Deutschen Weihnachten mit der Familie, doch wie sieht es innendrin
aus? Kann man da von einem Fest der Liebe reden? Ganz wie in dem
Theaterstück von vorhin. Der Mann wurde von seinen Kindern
alleingelassen. Immer höflich zu ihm haben ihn die Kinder mit
Geschenken eingedeckt. Doch der Alte hat sich etwas ganz anderes
gewünscht. Die Idee den Arzt anzurufen hat ihm immerhin einen
kurzen Besuch beschert. Auch von Leuten hier in Rotensee weiß ich,
dass Weihnachten nicht alles wie geschmiert läuft. Es gibt Streit.
Einige Kinder haben keine intakte Familie. Ehen gehen kaputt.
Weihnachten, als das Fest der Liebe, hilft an dieser Stelle also auch
nicht weiter. Wie wird Weihnachten dann war?
Was meinen Christen
Um tiefer einzutauchen, frage ich mich, worum es bei Weihnachten
wirklich geht. Hat das Fest nicht etwas mit Christsein zu tun? Ja, zu
Weihnachten feiern wir die Geburt von Jesus. Es ist mit das
Wichtigste Fest der Christen. Zu keinem anderen Gottesdienst gehen
so viele Leute. Die Zeitung Focus hat vor ein paar Jahren eine
Umfrage dazu gemacht. In Westdeutschland gehen 55% der Leute zu
Weihnachten in den Gottesdienst. In Ostdeutschland sind es
immerhin 28%. Also etwa jeder dritte. Für viele ist es außerdem eine
Zeit der Besinnung. Man denkt an Gott, betet vielleicht oder liest die
Weihnachtsgeschichte aus der Bibel.
Aus solchen Aktivitäten lässt sich leicht eine Liste zusammenstellen.
Eine Liste von Bräuchen, die genauso zu Weihnachten gehören wie
der Tannenbaum. Doch ich habe es schon angedeutet: Es geht nicht
um Bräuche. Es geht darum, dass Jesus geboren wurde.
Weihnachten ist nicht einmal der Geburtstag von Jesus. Denn den
kennt keiner mehr. Jesus wurde vor etwas mehr als 2000 Jahren
geboren. Das ist Fakt. Erst ungefähr 400 Jahre danach hat man dann
den 25.Dezember als Geburtstag festgelegt.
3 Cornelius Bach
Was wünscht sich Gott
Weihnachten ist daher kein Gedenktag, wie der 106. Geburtstag des
Opas. Denn erstens ist der genaue Geburtstag meines Opas bekannt.
Und zweitens lebt mein Opa nicht mehr. Jesus dagegen hat die Welt
auf den Kopf gestellt. Er ist nicht irgendein Mensch, er ist Gottes
Sohn. Jesus lebte etwa 30 Jahre lang und wurde am Kreuz
hingerichtet. Doch der Tod konnte ihn nicht festhalten. Wir Christen
sind überzeugt davon, dass Jesus nach drei Tagen von den Toten
auferstand. Jesus lebt heute!
Uh, das war grad ganz schön viel auf einmal. Deswegen nochmal
einen Gang langsamer. Hier habe ich typischen Weihnachtsschmuck.
Und der stellt die Geschichte dar, um die es die ganze Zeit geht. Da
stehen Maria und Josef. Sie bekommen ein Kind. Das nennen sie
Jesus. Das ist erst einmal das normalste der Welt. Jesus wird in einem
Stall geboren. Sie sind nämlich grad unterwegs und haben keine
Unterkunft bekommen. Ein Bettchen gibt es auch nicht. Da muss ein
Futtertrog mit Stroh herhalten. Das ist auch noch nichts
Unvorstellbares.
Verrückt ist jedoch, was die Bibel alles noch von dieser Geburt
erzählt. So kündigt ein Engel die Geburt an. Der sagt Maria, dass ihr
Sohn ein König sein wird und dass er von Gott gezeugt sein würde.
Das Kind, was da in der Krippe liegt, ist nicht irgendein Kind. Es ist
Gottes Sohn! Es ist Gott selbst.
Das müssen wir uns einmal auf der Zunge zergehen lassen. Gott, der
Mächtige, der Schöpfer der Welt, wird Mensch. Ja er macht sich klein
und wird ein hilfloses Baby. Gott kommt herunter. Er begibt sich auf
Augenhöhe mit uns. Was da passiert ist absolut nichts Alltägliches.
Das ist als ob Feuer und Wasser zusammenkommen. Und warum tut
Gott dies? Er tut dies, weil er uns liebt. Er will sich mit uns versöhnen.
Er will Kontakt mit uns.
Letztes Jahr hatte ich einen Schlafsack dabei, um das zu erklären.
Vielleicht erinnert sich jemand von ihnen. Gott will bei ihnen
einziehen. Dafür nimmt er auch den unbequemen Platz im Schlafsack
in Kauf. Was ist das doch für ein Gegensatz? Der Schöpfer der Welt
liegt als ein Baby in einem Futtertrog. Der Herr der Welt kommt zu
ihnen nach Hause, in ihre 60m² Dreiraumwohnung. Das wünscht sich
Gott. Deshalb ist er Mensch geworden. Zielstrebig, aufopfernd,
konsequent geht er diesen Weg. Und das alles nur, um sich mit dir zu
versöhnen.
4 Cornelius Bach
Weihnachten ist deshalb kein Gedenktag! Wir gedenken der Toten,
der Gefallenen, doch Jesus lebt. Weihnachten ist stattdessen ein
Feiertag. Wir feiern, dass Gott sich den Weg zu bahnt.
Schluss
Zu Beginn unserer „Reise“ überlegte ich, wie wir als Familie
Weihnachten feiern wollen. Die Dekoration und gutes Essen gehören
dazu. Sie sind aber nicht das, worum es bei Weihnachten geht. Dann
kam mir der Gedanke mit dem Fest der Liebe. Oft sieht es leider
anders aus, also viel diese Idee auch erst mal flach. Und so ging es
weiter auf der Reise. Ja, Weihnachten ist ein christliches Fest. Dabei
geht es nicht um Tradition oder um einen Gedenktag. Zu
Weihnachten feiern wir, dass Gott zu uns kommt.
Doch was heißt das nun für meine Frau und mich? Wir wissen
eigentlich immer noch nicht, wie wir Weihnachten feiern wollen.
Doch in einem sind wir uns sicher: Weihnachten wird wahr, wenn wir
Jesus in unser Leben aufnehmen! Christen überall auf der Welt sind
diesen Schritt gegangen.
Ich fordere Sie heute Abend ebenso dazu heraus: Lass dich auf
Gottes Wunsch ein. Jesus lebt und will dir zur Seite stehen. Lass Gott
in dein Leben. Sag ihm, dass du ihn in deinem Leben dabei haben
willst. Dann wird Weihnachten auch bei dir wahr.
Amen oder wie einige hier in Rotensee sagen: „Ja. Das stimmt.“
Das folgende Lied heißt Immanuel. Immanuel wird Jesus auch
genannt. Das ist ein Name und der heißt einfach: Gott ist mit uns. Sie
können gern mitsingen. Sie können aber auch einfach zuhören und
die Gedanken von eben weiterspinnen.