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LIv W Inter Berg

Vom anderenEndE derWElt

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Deutscher taschenbuch verlag

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Originalausgabe 2011© 2011 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG,

MünchenUmschlagkonzept: Balk & Brumshagen

Umschlaggestaltung: Lisa Helm unter Verwendungvon Motiven von bridgemanart.com

Satz: Greiner & Reichel, KölnGesetzt aus der Arno Pro 10,75/13,75.

Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, UlmGedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier

Printed in Germany · isbn 978-3-423-24847-1

Originalausgabe 20112. Auflage 2011

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Wer sich nicht rührt, spürt keine Ketten.

(Unbekannter verfasser)

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Personenübersicht

Plymouthmary Linley, tochter von Francis Linley, angehende BotanikerinFrancis Linley, vater von mary Linley, Arzt und BotanikerHenriette Fincher, Schwester von Francis LinleyWilliam middleton, Bediensteter im Hause LinleyLandon reed, KaufmannJames canaughy, Bankierebenezer Stone, Portier des navy Board

LondonSir carl Belham, Botaniker und mitglied der royal SocietySir Wellington, Philosoph, mitglied der royal SocietySir Joseph Banks, Botaniker, vorsitzender der royal SocietyFranklin myers, gehilfe von Sir carl Belham

An Bord der HMS Sailing QueenKapitän taylorKyle Bennetter, Bootsmannnathaniel Bennetter, Sohn von Kyle Bennetter, SchiffsjungeSeth Bennetter, Sohn von Kyle Bennetter, SchiffsjungeDoc Havenport, Schiffsarztrafael Peacock, AstronomSmutje Henry, Schiffskoch

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Bartholomäus Kellington, toppsgastPeter Sohnrey, vollmatrose und BacksvorsteherLukas Smith, Seesoldattoni Sellers, Zimmermannedison, vollmatroseDan, Schiffsjungerandy Hall, midshipmanJohn, Segelmacher

Tahitiowahiri, vater von tupaiarevanui, Frau von owahiri, mutter von tupaiatupaia, Sohn von owahiri und revanui

An Bord der HMS ChallengeKapitän Fairbanks

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Kap Hoorn

Reiseroute der Sailing Queen

Nord-Amerika

Süd-AmerikaTahiti

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Kap der gutenHoffnung

AsienEuropa

Australien

Afrika

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Prolog

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P lymouth, 14. Mai 1775

»Schau genau hin! Siehst du die durchscheinende Haut, die auf-gestellten Härchen, die Seitenrippen und das geäst der Äderchen?

Konzentriere dich, bevor du Hand anlegst, denn sollte deineentscheidung die falsche sein, wirst du ein weiteres opfer bringenmüssen.

Hörst du das leise Knacken beim Brechen?Jede deiner Beobachtungen musst du nun genau notieren, denn

du bist dafür verantwortlich, all denen, die dies nicht sehen kön-nen, davon zu berichten und ihnen deine erkenntnisse weiter-zugeben. Denn das, mary, das ist das Herz der Wissenschaft: dieerkenntnis. Und du siehst es hier vor dir: erkenntnisse sind nichtzu erringen, ohne dass opfer erbracht werden müssen. Deshalbentscheide ruhigen und klaren gemütes, egal, was du tust. Hastdu das verstanden?«

»Ja, vater, das habe ich.«Sie fixierte das dem Schutz der verzweigten Hecke entrissene

Blatt und begann, den Arm zurückzuziehen. Behutsam wölbte siedie Finger zur halboffenen Faust, darauf bedacht, dass das jungegrün sich in die Handfläche schmiegte, ohne zu zerknicken. mitder anderen Hand schob sie das rankende Buschwerk zur Seite,doch die Dornen des Strauches gruben sich tief in ihre Haut.

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Teil 1

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P lymouth, 13. Juli 1785

Die Wellen rollten in die Bucht, dass man hätte glauben können,der Hafen sei über nacht zu klein geworden. Achtlos rissen siedie Schiffe in die Höhe, ließen sie wieder in die tiefe sinken undsuchten ihren Weg zur Kaimauer, an der sie sich weißschäumendbrachen.

Am Horizont erhoben sich dunkelgraue Wolkenberge, derenAusläufer bereits die Küste erreicht hatten. Schwer trugen sie amregen und ließen vereinzelte tropfen fallen. Böen jagten über dasWasser und wölbten die Segel der Schiffe, dass die masten unterdem Druck bedrohlich knackten. Die schwarze Wand, die überdas meer auf Plymouth zukam, kündete nicht nur von regen, siekündete von Sturm.

mary wandte den Kopf und blickte zu einem der Schiffe hi-nüber, das noch zur rechten Zeit im Hafen eingelaufen war. DerWind zerrte an den Kleidern der Passagiere, als sie die Pier be-traten. Die erleichterung, wieder festen grund unter den Füßenzu spüren, war ihren gesichtern anzusehen. mit ausholendenSchritten eilten sie davon und bestiegen die Droschken. eisen-beschlagene Wagenräder rollten über das Straßenpflaster hinweg,Peitschen zuckten und Zungen schnalzten, bis der Wind die leiserwerdenden geräusche gänzlich verschluckte.

Bald würde er erscheinen. es war spät, und die Stadt hüllte sichbereits ins fade Licht der Dämmerung. mary fröstelte und hob

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die Kapuze ihres Umhanges über die Haube. Kurz darauf trat erneben sie. William, dieser erschöpfte, alte mann, der tag um tagausgeschickt wurde, sie zu suchen, und der Abend für Abend nachder rückkehr geschichten erfand, wo er sie aufgelesen hatte. Imrosengarten, auf dem markt, in der Kirche. nur den Hafen, wo ersie ein ums andere mal abholte, den erwähnte er nie.

»mary, eure tante ist kurz davor, euch Ausgangsverbot zu er-teilen. Sie bezweifelt, dass eure Spaziergänge der körperlichenertüchtigung dienen.« Williams Stimme war sanft, fast zärtlich.

»Sie sind noch keine sieben monate unterwegs.« Unsicher,ob er sie gehört hatte, musterte mary Williams vertrautes Profil.Seine dunklen Augen, die gebogene nase und den schmallippigenmund.

»Ja«, sagte er und sein Kehlkopf machte einen Sprung, »essind heute hundertsiebenundachtzig tage.«

Er zählt also auch die Tage, dachte mary und setzte erneut an:»vielleicht sind sie umgekehrt und auf dem Heimweg. nur weildas Schiff havariert ist, heißt das nicht, dass sie es nicht wiederflottmachen konnten.«

»Ihr habt die meldung des Town Magazine gelesen. Das Schiffist bei Kap Hoorn zerschellt. Die Strömungen dort sind unbe-rechenbar, das Wetter ist oft schlecht. Umhertreibende eisbergeund im Wasser verborgene Felsen machen die Umrundung zumWagnis. Und Ihr wisst das.« er zögerte und atmete tief ein. »Wirhaben keinen grund mehr zu hoffen.«

»Ich kann die Hoffnung nicht aufgeben.« mary hörte, dassihre Antwort flehentlich klang, fast als würde sie William bitten,er möge sie noch einen Augenblick schonen und die Wahrheit fürsich behalten. Doch der tat nichts dergleichen.

»niemand hat überlebt«, sagte er leise. »Auch euer vaternicht. er ist tot.«

Wie kann er eine Handvoll gedruckter Zeilen zur Gewissheit ma­chen? Quälen ihn nicht die gleichen Bilder wie mich?, fragte sie sich.