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Start in die neue Spielzeit – Unverkrampftes Verhältnis zur Unterhaltung Kein Platz für Banalitäten und Langeweile Neu-Ulm hat so Manches zu bieten, sogar ein Theater. Das ist zwar nicht der Nabel der Theater-Welt, aber stets am Puls der Zeit. Viel Theater-Blut wird nicht ver- gossen auf der Bühne des intimen Zimmertheaters, aber die Schau- spiel-Profis dort machen mit jeder Menge Herzblut ihr Theater-Ding. Claudia Riese und Heinz Koch le- ben mit dem Risiko – tagein, tagaus: Sie machen Theater. So oft sie kön- nen. Und das birgt das Risiko, in ei- ne falsche Ecke gestellt zu werden – wird doch gern „Theater“ gleichgesetzt mit: „Aufhebens ma- chen“, „Chaos“, „viel Lärm um nichts“. Aber – der daraus abgeleite- te Ordnungsruf „Mach nicht so ein Theater!“ hat das Neu-Ulmer Thea- ter-Duo nie gebremst, sondern viel- mehr beflügelt, Theater für die Menschen zu machen, mit Herz, Hirn, Leib und Seele. Was die Neu-Ulmer Bühne zu ei- nem Kleinod der regionalen Thea- terlandschaft und längst weit darü- ber hinaus bekannt gemacht hat, ist die Unbefangenheit des schwä- bisch-westfälischen Duos. Fern jed- weder Allüren verschanzen sich Riese und Koch weder im Elfen- beinturm der Hochkultur, noch werfen sie programmatisch mit der Wurst nach der Speckseite. Gerade die Melange aus einem niveauvol- len Angebot, künstlerischer Ambiti- on und Augenhöhe mit dem Publi- kum fern jeglicher Eitelkeit hat das Theater zu einem Sympathieträger werden lassen, was sich auch deut- lich in den Kommentaren und Gäs- tebucheinträgen niederschlägt. Vor allem spielt die in Kulturkrei- sen bisweilen immer noch obwal- tende Neigung, Kunst wertend zu klassifizieren, in Claudia Rieses und Heinz Kochs Theaterwelt längst kei- ne Rolle mehr. Sie haben diese Grenzen überwunden und pflegen ein ähnlich unver- krampftes Verhältnis zur Unterhaltung, wie es im Mut- terland des „Entertainment“, den USA, aber auch in England seit jeher gang und gäbe ist. Auch wenn ein Lachen weit schwieriger zu erzeugen ist, als ei- ne Depression... Umso mehr wird im Theater Neu-Ulm peinlich ver- mieden, das Publikum mit Schen- kel-Klatschern voll billiger Zoten und Kalauer im Comedian-Stil zu malträtieren. Dafür setzen die Pro- grammgestalter auf Vielfalt und ge- hen bisweilen auch ungewöhnliche Wege. Ob es sich dabei um „Pocket- Klassiker“ handelt, oder mit dem „Chaos-Lesen“ die eine oder andere Wundertüte geöffnet wird. Gerade die Variabilität ist eine der Stärken der Neu-Ulmer Bühne, auf der vie- les einen Platz hat – außer Banalität und Langeweile. Heiter-gelöste Stimmung nach einer Vorstellung mit Heinz Koch (links), Claudia Riese (2. von rechts), Martina Riese (rechts) und OB Gerold Noerenberg mit Frau Cornelia. Fotos: Theater Neu-Ulm „Enthüllungen aus dem Kellerloch“ von Fjodor Dostojewski. Den zynischen Intel- lektuellen und Kritiker des Zeitgeistes spielt Heinz Koch (rechts), unterstützt vom Bajan-Spieler Peter Gerter, mit Werken russischer Komponisten. „Mach nicht so ein Theater!“ Auf Augenhöhe mit dem Publikum Informationen Spielstätte: Theaterplatz (Hermann- Köhl-Straße 1 - 5), 89231 Neu-Ulm (keine Postadresse!) Theaterkasse geöffnet mittwochs und freitags 11 - 13 Uhr, an Spieltagen ab 18.30 Uhr Büro: Friedenstraße 14, 89231 Neu-Ulm (alle Post hierher) Telefon: 0731 55 34 12 Mail: [email protected] Alle Spielpläne und Termine der neuen Spielzeit finden Sie im Internet unter www.theaterneuulm.de Theater Neu-Ulm Die neue Spielzeit Sonderveröffentlichung

Presse zum Saison-Start 2013 / 14

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Ein paar grundlegende Sätze zum Theater Neu-Ulm - Tenor: Kein Platz für Banalitäten und Langeweile

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Page 1: Presse zum Saison-Start 2013 / 14

Start in die neue Spielzeit – Unverkrampftes Verhältnis zur UnterhaltungKein Platz für Banalitäten und LangeweileNeu-Ulm hat so Manches zu bieten, sogar ein Theater. Das ist zwar nicht der Nabel der Theater-Welt, aber stets am Puls der Zeit.

Viel Theater-Blut wird nicht ver-gossen auf der Bühne des intimen Zimmertheaters, aber die Schau-spiel-Profis dort machen mit jeder Menge Herzblut ihr Theater-Ding.

Claudia Riese und Heinz Koch le-ben mit dem Risiko – tagein, tagaus: Sie machen Theater. So oft sie kön-nen. Und das birgt das Risiko, in ei-ne falsche Ecke gestellt zu werden – wird doch gern „Theater“ gleichgesetzt mit: „Aufhebens ma-chen“, „Chaos“, „viel Lärm um nichts“. Aber – der daraus abgeleite-te Ordnungsruf „Mach nicht so ein Theater!“ hat das Neu-Ulmer Thea-ter-Duo nie gebremst, sondern viel-mehr beflügelt, Theater für die

Menschen zu machen, mit Herz, Hirn, Leib und Seele.

Was die Neu-Ulmer Bühne zu ei-nem Kleinod der regionalen Thea-terlandschaft und längst weit darü-ber hinaus bekannt gemacht hat, ist die Unbefangenheit des schwä-bisch-westfälischen Duos. Fern jed-weder Allüren verschanzen sich

Riese und Koch weder im Elfen-beinturm der Hochkultur, noch werfen sie programmatisch mit der Wurst nach der Speckseite. Gerade die Melange aus einem niveauvol-len Angebot, künstlerischer Ambiti-on und Augenhöhe mit dem Publi-kum fern jeglicher Eitelkeit hat das Theater zu einem Sympathieträger

werden lassen, was sich auch deut-lich in den Kommentaren und Gäs-tebucheinträgen niederschlägt.

Vor allem spielt die in Kulturkrei-sen bisweilen immer noch obwal-tende Neigung, Kunst wertend zu klassifizieren, in Claudia Rieses und Heinz Kochs Theaterwelt längst kei-ne Rolle mehr. Sie haben diese

Grenzen überwunden und pflegen ein ähnlich unver-krampftes Verhältnis zur Unterhaltung, wie es im Mut-terland des „Entertainment“, den USA, aber auch in England seit jeher gang und gäbe ist. Auch wenn ein Lachen weit schwieriger zu erzeugen ist, als ei-

ne Depression... Umso mehr wird im Theater Neu-Ulm peinlich ver-mieden, das Publikum mit Schen-kel-Klatschern voll billiger Zoten

und Kalauer im Comedian-Stil zu malträtieren. Dafür setzen die Pro-grammgestalter auf Vielfalt und ge-hen bisweilen auch ungewöhnliche Wege. Ob es sich dabei um „Pocket-Klassiker“ handelt, oder mit dem „Chaos-Lesen“ die eine oder andere Wundertüte geöffnet wird. Gerade die Variabilität ist eine der Stärken der Neu-Ulmer Bühne, auf der vie-les einen Platz hat – außer Banalität und Langeweile.

Heiter-gelöste Stimmung nach einer Vorstellung mit Heinz Koch (links), ClaudiaRiese (2. von rechts), Martina Riese (rechts) und OB Gerold Noerenberg mit Frau Cornelia. Fotos: Theater Neu-Ulm

„Enthüllungen aus dem Kellerloch“ von Fjodor Dostojewski. Den zynischen Intel-lektuellen und Kritiker des Zeitgeistes spielt Heinz Koch (rechts), unterstützt vom Bajan-Spieler Peter Gerter, mit Werken russischer Komponisten.

„Mach nicht so ein Theater!“

Auf Augenhöhe mit dem Publikum

Informationen

Spielstätte: Theaterplatz (Hermann-Köhl-Straße 1 - 5), 89231 Neu-Ulm (keine Postadresse!) Theaterkasse geöffnet mittwochs und freitags 11 - 13 Uhr, an Spieltagen ab 18.30 UhrBüro: Friedenstraße 14, 89231 Neu-Ulm

(alle Post hierher)Telefon: 0731 55 34 12

Mail: [email protected] Spielpläne und Termine der neuen Spielzeit finden Sie im

Internet unter www.theaterneuulm.de

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