9
Im Florhof wurde früher Seide hergestellt. Heu- te ist das Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert das charmante Boutiquehotel Zürichs. Verträumt liegt es in einer kopfsteingepflasterten Gasse und ist nur ein Meisenzwitschern von den kultu- rellen Orten der Stadt wie dem Kunsthaus oder der Oper entfernt. 2014 wurde es renoviert. Das hübsch durchdachte Design mit historischen Ele- menten und zeitgenössischen Objekten lässt es wie eine Preziose erscheinen. In dem Hotel mit seinen 32 Zimmern und Suiten geht das Who is Who der internationalen Kunstszene ein und aus. Die Schriſtstellerin Sibylle Berg etwa oder der Drehbuchautor André Küttel arbeiten hier regel- mässig und nutzen die Lobby als Wohnzimmer. Selbst ein deutscher Spitzenpolitiker fühlt sich hier so wohl, dass er den dunkelblauen Anzug gegen Jeans und T-Shirt eintauscht und mit Gäs- ten bei einem Glas Rotwein plaudert. Es gibt eben gute Gründe für einen Besuch im Florhof. Sechs davon finden Sie auf den folgenden Seiten. Preziose mit Charme PRESSEDOSSIER

PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Im Florhof wurde früher Seide hergestellt. Heu-te ist das Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert das charmante Boutiquehotel Zürichs. Verträumt liegt es in einer kopfsteingepflasterten Gasse und ist nur ein Meisenzwitschern von den kultu-rellen Orten der Stadt wie dem Kunsthaus oder der Oper entfernt. 2014 wurde es renoviert. Das hübsch durchdachte Design mit historischen Ele-menten und zeitgenössischen Objekten lässt es wie eine Preziose erscheinen. In dem Hotel mit seinen 32 Zimmern und Suiten geht das Who is Who der internationalen Kunstszene ein und aus. Die Schriftstellerin Sibylle Berg etwa oder der Drehbuchautor André Küttel arbeiten hier regel-mässig und nutzen die Lobby als Wohnzimmer. Selbst ein deutscher Spitzenpolitiker fühlt sich hier so wohl, dass er den dunkelblauen Anzug gegen Jeans und T-Shirt eintauscht und mit Gäs-ten bei einem Glas Rotwein plaudert. Es gibt eben gute Gründe für einen Besuch im Florhof. Sechs davon finden Sie auf den folgenden Seiten.

Preziose mit Charme

PRESSEDOSSIER

Page 2: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Aus einem Fenster des Konservatoriums klingen die Töne einer Klaviersonate. Ein Tau-benpaar gurrt auf dem Schieferdach des alten Fachwerkhauses gegenüber. Dann liegt die Gas-se wieder still in der Nachmittagssonne. Als das schmiedeeiserne Tor ins Schloss fällt, steht Isabelle Zeyssolff, die Directrice des Hotels, in der offenen Eichentür des himmelblau und bei-ge gestrichenen Patrizierhauses aus dem 18. Jahrhundert. Neben ihr Virpi, die charmante Weimaranerhündin. Willkommen im Florhof!

Die Lage ist einer der Gründe, warum das Bou-tiquehotel zu den besten Adressen Zürichs ge-hört. Fast ländlich abgeschieden und verträumt liegt der Florhof in der nach ihm benannten und mit Kopfstein gepflasterten Gasse. Doch die Hots-pots der Kunst, Kultur und Wissenschaft sind gleich um die Ecke. Das säulengeschmückte Mu-sikkonservatorium oder das Haus zum Rechberg sind nur der Auftakt zu einem Entdeckungs-Spa-ziergang. Im Radius von fünf Minuten Gehzeit liegen die Eidgenössische Technische Hoch-schule, an der schon Albert Einstein studierte, die renommierte Universität von 1833 und das Kunsthaus Zürich, eines der führenden Museen

Europas für zeitgenössische Kunst. Von hier ist es nur ein Katzensprung zu dem wunderbaren Gas-sengewirr rund um das Grossmünster und die Predigerkirche. Sie werden von schmalen Häu-serzeilen mit hölzernen Fensterläden und kanzel-artigen Balkons gesäumt. Besucher finden in der Spiegelgasse beispielsweise das legendäre Cabaret Voltaire – in den 20er Jahren das Kinderzimmer der Dadaismus-Bewegung und heute eine Bar inklusi-ve Kulturzentrum und Live-Musik. Oder traditio-nelles Kunsthandwerk und Trendläden: exklusive Schuhmacher, Goldschmiede und familienge-führte Schokoladenmanufakturen sowie Edelbou-tiquen, Galerien, Comics-Läden und Cafés.

Dazu gehören etwa die «Conditorei Schober» mit ihrem Rokoko-Mobiliar aus rotem Samt und Schnörkelholz, die Galerie «1000-objekte» mit einer einmaligen Sammlung aus futuristischem Glas- und Keramik-Design oder «friends of car-lotta», eine Boutique mit Schmuck von 80 Künst-lern aus der Schweiz und dem Ausland. Jedes zwei-te Gebäude ist eine Schatztruhe. Und wer abends noch in die Oper oder ins Neumarkt-Theater möchte – vom Hotel Florhof ist man zu Fuss so schnell wie mit dem Taxi oder der Strassenbahn.

Dörflich verträumt liegt das Hotel Florhofin einer kopfsteingepflasterten Gasse.Bis zu den Hotspots der Zürcher Kunstund Kultur geht man jedoch nur fünf Minuten.

1. DIE LAGE

Page 3: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Ein Besuch im Zürcher Boutiquehotel Florhof ist wie ein Besuch bei guten Freunden. Aufmerk-sam und charmant werden Gäste von Isabelle Zeyssolff und ihrem Team umsorgt. Gastfreund-schaft wurde der 44-jährigen Directrice bereits in die Wiege gelegt. Der Familie ihres Vaters ge-hört das elsässische Weingut «Maison Zeyssolff», ihre Mutter entstammt der ältesten familienge-führten Brauerei Frankreichs. Nach dem Abitur besuchte Isabelle Zeyssolff die Hotelfachschule Lausanne. Sie bekleidete Führungspositionen in renommierten Häusern wie dem Hotel Le Meu-rice an der Rue de Rivoli und hiess Gäste wie Jassir Arafat, Bill Clinton oder Catherine De-neuve willkommen. Acht Jahre blieb sie in Pa-ris, machte einen Zwischenstopp in Mainz – und kam schliesslich nach Zürich, wo sie als Direc-tor of Food & Beverage im Park Hyatt tätig war.

«Ich sehe mich lieber als Gastgeberin als in der Rolle der Managerin», sagt die zierliche Franzö-sin, die auch im schicken Kostüm und auf ho-hen Absätzen eine lässige Herzlichkeit ausstrahlt. Kleine Häuser mit familiärer Atmosphäre sind ihr die liebsten. Als das Boutiquehotel Florhof nach einer Renovierung 2014 eine Direktorin suchte, wusste sie sofort: Das ist ihre Stelle. Nach zwei Gesprächen war alles unter Dach und Fach.

Isabelle Zeyssolff liebt die Abwechslung. «Ich mache gern administrative Dinge wie Finan-zen, Personal und Marketing», sagt sie, «aber genauso gerne arbeite ich im Service, kontrol-liere die Zimmer und kümmere mich ums Re-novierungs-Management». Selbst den Weg in einen Baumarkt oder eine Gärtnerei scheut sie nicht. «Ich möchte sicherstellen, dass sich al-les im Bestzustand befindet, mein Haus, meine Gäste und meine Mitarbeiter. Eine harmoni-sche Stimmung ist mir wichtig.» Mit ihren 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist Isabelle Zeyssolff besonders glücklich. Ohne deren per-sönlichen Einsatz könne sie die familiäre Atmo-sphäre im Hotel Florhof nicht erreichen. Sie sagt: «Wir lieben es, Gästen eine Freude zu machen.»

2. DAS TEAMIsabelle Zeyssolff und ihreMitarbeiter lieben es, Gästeneine Freude zu machen

Page 4: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Ludovic Pitrel sieht aus, als sei er gerade von einer Harley abgestiegen. Rasierter Schädel, Schnauzer, lange Koteletten. Sein knapp zwei Me-ter grosser Körper steckt in einer schwarzen Kluft. Der 48-jährige gebürtige Franzose ist nicht nur ein Typ, sondern auch ein höllisch guter Koch. Seit knapp einem Jahr ist er neuer Küchenchef im Florhof. Er brauchte nur sechs Monate, bis das Hotel die ersten Auszeichnungen erhielt: 15 Gault-Millau-Punkte und Platz sieben der besten Restaurants in Zürich. Sein Erfolgsrezept: Lei-denschaft! Vor allem für die mediterrane Küche. Wenn Ludovic Pitrel im Restaurant sitzt und vom Olivenöl spricht, dann füllt sich der Raum mit seiner sonoren Stimme und ausladenden Gesten. «Olivenöl ist wie Wein. Eine Welt für sich», sagt er, «es gibt unendlich viele Geschmacksvarianten. Dafür muss man seine Sinne schärfen. Ein span-nender Job». Er selbst beschäftigt sich seit sieben Jahren mit Olivenöl – und begann damit in der Ermitage unter Monsieur Bouvier. Das Kochen erlernte er bereits mit 14 Jahren in Paris. In einem Kochkurs während der Sommerferien wurde ihm klar, dass er nichts anderes wollte. Er sagt: «Eine Pfanne und ein gutes Messer. Bon. Mein Leben!»

Bevor Ludovic Pitrel ins Hotel Florhof kam, war er Küchenchef in verschiedenen Zürcher Restau-rants: im Barometer, im Carlton, im Opéra und im Eden au Lac. Inzwischen gilt er als einer der 50 besten Köche der Schweiz. Viele seiner Gerichte kocht er im Kopf, bevor er sie auf die Karte setzt. Das funktioniere zu 99 Prozent. Allerdings nicht bei seinem frittierten Kräutersalat. Da habe der Koriander grauenhaft geschmeckt. Foie Gras mit Parmesan wiederum passe auf dem Papier nicht zu-sammen, im wahren Leben aber ganz wunderbar. Alles eine Frage der «memoire de gout» – der Er-innerung des Geschmacks. Ludovic Pitrel liebt die Herausforderung, so ein ganzes Menü zu planen.

Zu den Favoriten auf der Karte gehören zum ei-nen die in Salzbutter gebratene Kalbsmilke an Hummerschaum mit Morcheln und einer Tempu-ra von der Frühlingszwiebel – und zum anderen die Krevetten an Kalbsjus mit Knochenmark und Wasabi-Öl, Sojasprossen, Koriander, getrockne-ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt. Doch das Rotkraut wird mit Feigen serviert. Dazu leicht frittierte Sellerie Dauphines, mit Pfeffer par-fümierter Wildjus sweet-sour, abgeschmeckt mit Karamell. Er sagt: «Mein Rehrücken basiert auf einem 200 Jahre alten Rezept. Es ist der Hammer! Um unsere Gäste glücklich zu machen, müssen wir uns jedoch jeden Tag aufs Neue beweisen.»

3. DIE KÜCHENur 30 Plätze zählt das Restaurant im Florhof.Chefkoch Ludovic Pitrel präsentiert darin eine mediterrane nouvelle cuisine. Mit Erfolg:Schon nach sechs Monaten wurde es mit15 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet

Page 5: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Die amerikanische Autorin Siri Hustvedt war hier. Die englische Künstlerin Jeanne Saville. Und der deutsche Klaviervirtuose Stefan Mickisch. Auch Harald Schmidt, Ruth Maria Kubitschek und die saudische Regisseur Haifaa Al Mansour. Wer das Gästebuch des Hotels Florhof durchblättert, entdeckt ein Who is Who der Welt-Kulturszene. Das zeigen die liebevoll gemalten Blumen, flüch-tigen Selbstportraits und zuweilen humorvollen Gedichtzeilen in dem unscheinbaren braunen Lederband. Manchmal liegt das Gästebuch auf dem Empfangstresen, manchmal in der Lounge, wegen der allein manch ein Besucher den Weg in den Florhof findet. Bestsellerautorin Sibylle Berg beispielsweise nutzt sie als ihr zweites Wohnzim-mer. Drehbuchautor André Küttel arbeitet hier regelmässig. Der «guten Vibes» wegen, wie er sagt. Neulich kam ein deutscher Spitzenpolitiker vorgefahren. Nachdem er sich umsah, schickte er seine Bodyguards nach Hause, tauschte den dunk-len Anzug gegen Jeans und T-Shirt und trank mit anderen Gästen in der Lounge einen Wein.

Nach der Renovierung im Jahre 2014 wurden aus drei kleinen Räumen im Erdgeschoss eine grosse offene Lounge. In dem schmucken Raum wird Alt und Neu ungezwungen kombiniert, zum Beispiel grüne Designsessel («Utrecht Chair», entworfen 1930 von Gerrit Rietveld) mit anti-ken Kaffeehaustischen. Auf einem modernen Regal steht eine hölzerne Stöpsel-Telefon-An-lage – die früher im Hotel in Gebrauch war – zwischen raumfüllenden Metern verschiede-ner Bücher zu Architektur, Kunst und Design.

Viele davon sind von den Autoren und Künstlern signiert – etwa die Krimis von Arne Dahl oder das Coffee Table Book des israelischen Malers Eliezer Shamir. Im hinteren Teil der Lounge schliesst sich der «Sky Garden» an: ein kleiner Konferenzraum, benannt nach der riesigen, weissen Hängelampe, die aussen aus glattem Kunststoff und innen aus floralem Stuck besteht. Das Design ist auch hier bewusst leicht und kreativ. Ein langer, weisser Tisch, ein Mix unterschiedlicher Stühle, mint-grün gestrichene Wände. Die Farbe soll inspi-rieren. Auch der Blick in den idyllischen Garten, im Sommer mit Restaurantbetrieb, hilft. Mode- und Lifestyle Labels halten hier oft Seminare ab, stellen ihre exklusiven Taschenkollektionen vor.

Wenn es im Florhof trotzdem eher entspannt als exklusiv zugeht, sind dafür auch die Studenten der umliegenden Unis verantwortlich. Zuweilen schauen sie auf einen Kaffee vorbei, oder lassen sich zum Essen von ihren Eltern einladen, die im Florhof übernachten. «Wenn ein Student seinen Pass verliert oder seine Kreditkarte, schickten die Eltern den Ersatz gern zu uns. Wir strecken in der Zwischenzeit auch schon mal 100 Franken vor. Alles Vertrauenssache», sagt Isabelle Zeyssolff.

4. DIE LOUNGEDie Florhof Lounge mit ihrer schmucken Symbiose aus Alt und Neu ist Wohnzim-mer für das Who is Who der Kulturszene

Page 6: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Ein Kellergewölbe wie aus dem Märchenbuch. Die lange Tafel ist mit Silber und Kristall ge-deckt. Unter der Decke hängen antike Leuchter. Kerzenlicht flackert an fast 300 Jahre alten Stein-wänden. «Vorsicht, hier ist ein kleines Loch im Boden. Und bitte nicht über den Griff der Falltür stolpern», warnt Isabelle Zeyssolff. Wie der Rest des Gebäudes ist das imposante Gewölbe denk-malgeschützt. Nichts darf verändert werden. Ein Rundbogen in der Kellerwand war einst die Einfahrt für Pferdekutschen. Eine Schütte an der Decke diente als Fallgrube für Stoffe. Irgendwo ist eine gemeisselte Regenrinne zu sehen. Heute wird dieser einzigartige Raum für Hochzeiten, Taufen und Weinproben genutzt – im hinteren Teil lagern die besten Jahrgänge in Rot und Weiss.

Seinen Namen hat der Florhof von der Seide, die hier im 18. Jahrhundert von Zürichs erstem Gul-denmillionär Hans Jakob Oeri-Lavater hergestellt wurde – Flor ist ein feines, netzartiges Seidenge-webe. Das Gebäude taucht bereits auf dem ältes-ten Stadtplan Zürichs von 1576 auf. Einsam und umgeben von Feldern. Wer vom Gewölbekeller

die Steintreppen hochläuft und in der Lob-by ankommt, entdeckt dort einen gerahmten Druck des Murer-Plans von 1576, auf ihm wird die ländliche Lage ausserhalb der Stadtmauer deutlich. Zum Färben der Seide wurden Platz, Sonne und Wasser benötigt. Der beissende Ge-ruch der Färbemittel trug zur Einsamkeit bei.

Felix Oeri aus der Gründerfamilie war Kunst-liebhaber und Lebemann. Er baute den Florhof um 1760 aus und fügte kostbare, barocke De-tails hinzu. Etwa den Neptunbrunnen im Gar-ten und ein Stuck-Zimmer. Bis 1907 blieb der Florhof Wohn- und Gewerbehaus. Dann wurde er zu einer Pension. 1925 kaufte ihn Hans Be-ckel, führte ihn, zusammen mit seiner Frau, eine Weile selbst. Dann war das Hotel für ein halbes Jahrhundert verpachtet. 2014 übernahm ihn die Familie wieder. Der heutige Besitzer Kurt Be-ckel und die Betreiber Christof Kübler und Inge Beckel – er Kunsthistoriker, sie Architektur-Pu-blizistin – renovierten erst einmal, gründlich, aber feinfühlig. Sie liessen Parkett verlegen, Bä-der erneuern, sorgten für Brandschutz und

5. DIE GESCHICHTEKerzenlicht flackert an 300 Jahre alten Wänden. Und die Fenster der Gästezimmer wirken wieBilderrahmen einer Sammlung Alter Meister:Da blickt man auf Zürich wie auf ein Stillleben

Page 7: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

Ihre roten und grauen Lampenschirme sind zeit-los schön, von den Betreibern entworfen. Viele Details sind bewusst schlicht und funktional: Auf den Fluren liegt Sisal statt Teppichboden. Und alle 32 Doppel- und Einzelzimmer sind unter-schiedlich. Einige erdig beige gestrichen, andere blau, grün oder rot. Mal kombiniert mit klassi-schem Streifenmuster, mal ohne. Biedermeier Schreibtische und Eichenparkett aus Solothurn verleihen den Zimmern Charakter und Charme. Die schmalen Überwürfe aus grober Bauernlei-nen im Fussbereich der Betten kommen aus Ös-terreich. Die Eisenstange, an der das Wandkissen über dem Bett hängt, passt zum schmiedeeiser-nen Zaun vor dem Fenster. Überhaupt: die Aus-sicht! Die Fenster wirken wie Bilderrahmen für eine Sammlung alter Meister. Altstadt, Konserva-torium, enge Gassen, alte Bäume – wie ein Stillle-ben liegt Zürich vor dem Gast. Im Hotel Florhof

erweiterten den öffentlichen Bereich im Erdge-schoss. Das Konzept des Florhofs: urbaner Land-haus-Stil. Im Mittelpunkt steht die Historie des Hauses, aber auf ungezwungene, persönliche Art. Moderne Elemente bilden einen Kontrast zu wunderbaren Originalen. In der Lobby etwa steht der blaugraue Kachelofen (1771), der im Winter mit Holz befeuert wird, auf schmucken Zementkacheln. Gleich dahinter schliesst das Treppenhaus an, in dem eine Leuchte vom drit-ten Geschoss bis runter ins Erdgeschoss hängt.

in Zürich schreiben inzwischen auch Ana, Fati-ma, Luzia, Maria und Natalia Geschichte. Fatima und Natalia sind seit über 25 Jahren dabei und seit vielen Jahren für die Sauberkeit der Zim-mer zuständig. Zudem führen sie die hausei-gene Wäscherei. Und sind stolz darauf. Stamm-gäste bringen ihnen zuweilen Geschenke mit, schicke Urlaubs- und Weihnachtskarten, um

sich für ihren Einsatz zu bedanken. Und der en-det nicht an der Hoteltür. Sie sprinten schon mal dem Taxi eines Gastes hinterher, wenn er seinen Hausschlüssel bei der Abreise liegen lässt. Neu-lich fragte ein Gast Maria, ob sie seinen kaputten Schuh reparieren könne. Da musste sie lachen. «Manche Gäste glauben, wir könnten alles», sagt sie. «Ich nehme das als Kompliment. Der Flor-hof ist wie eine alte Dame. Sie spricht mit mir. Und ich passe auf sie auf, damit es ihr gut geht.»

Page 8: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

6. DAS WISSEN VOM WEINNur Weine, die mehr bieten als einen über-zeugenden Geschmack, schaffen es in den Weinkeller des Florhofs. Restaurantleiterin Susana Sampaio kann zu jedem Tropfen eine spannende Anekdote erzählen

Ein guter Wein hat für Susana Sampaio auch eine gute Story. Ihr «Tabula Rasa» zum Bei-spiel, ein Grenache gris/blanc aus dem Langue-doc-Roussillon. Er heisst so, weil der Mann, der ihn anbaut, früher Banker war. Während der Fi-nanzkrise 2008 stellte er sein Leben in Frage, warf den City-Job hin, zog aufs Land und wurde Win-zer. Ein kompletter Neuanfang – tabula rasa eben. Susana Sampaio (37) ist Restaurantleiterin und die rechte Hand Isabelle Zeyssolffs. Sie sammelt solch liebenswerte Anekdoten. Nur wenn ein Wein mehr zu bieten hat als einen überzeugenden Geschmack, schafft er es in ihren Keller. Sie sagt: «Wein ist Emotion. Und ich bin eine Geschich-ten-Erzählerin, die diese Emotionen weckt.» Am liebsten sind ihr die kleinen Weingüter, die eine besondere Vergangenheit oder Philosophie ha-ben. Zu ihren Lieblingsweinen zählt der «2013 Antão Vaz de Peceguina». Eine alte, weisse Reb-sorte, die vor allem in den heissen Anbaugebie-ten im Süden Portugals gut zurechtkommt. Der Wein mit Noten von Citrus und ausbalancierter Säure ist kraftvoll, hochwertig und komplex. Er spiegelt die Region Alentejo perfekt wieder. Be-sonders gemacht hat ihn für Susana jedoch seine Herkunft: Das Weingut Herdade da Malhadinha.

Jedes Kind des Familienbetriebs bekommt einen Wein gewidmet, der charakterlich zu ihm passt, und darf die Etiketten dafür selbst entwerfen. Als João, der Jüngste, geboren wurde, machten seine Eltern seinen Handabdruck zum Label. Sein Wein wurde damals nur in der 0,5L Flasche abgefüllt und hiess Pequeno João – kleiner João. Susana Sampaio ist eine erstklassig ausgebildete Weinex-pertin. Die gebürtige Portugiesin lernte Restau-rantfachfrau im «Gräflichen Parkhotel Bad Dri-burg». Sie war im «The Dolder Grand» und zehn Jahre im «Park Hyatt Zürich», wo sie einen Keller mit über 500 unterschiedlichen Weinen verwal-tete. 2014 kam sie in den Florhof. Und änderte das Konzept des Weinkellers. Heute lagern darin ausschliesslich europäische Weine. Lieber wenige Länder, dafür alle Trauben. Etwas für jeden Gast, auch preislich. Ihr Ehrgeiz ist gefordert, wenn sie für Gäste den passenden Wein aussuchen soll, ihren Geschmack in Sekunden einschätzen muss und sie dann mit der richtigen Wahl glücklich macht. «Meinen Gästen erzähle ich den Hinter-grund des Weins und lasse sie dann probieren. Eine Flut von Fachbegriffen kann leicht ein-schüchtern oder überfordern.» Einen Rothschild anzubieten, ist heute keine Überraschung mehr. Einen Herdade da Malhadinha aber zweifellos.

Page 9: PRESSEDOSSIER - Hotel Florhof · ter Tomate und Sepia Reispapier. Ludovic Pitrels Lieblingsgericht ist der Rehrücken aus Österreich – der zunächst so gar nicht mediterran klingt

ZAHLEN UND FAKTEN

Hotel FlorhofFlorhofgasse 4CH-8001 ZürichTelefon 0041 44 250 2626Fax 0041 44 250 [email protected]

Inhaber: Kurt BeckelGeneral Manager: Isabelle Zeyssolff Küchenchef: Ludovic Pitrel Restaurantmanagerin: Susana Sampaio

32 ZimmerMini Einzelzimmer: ab CHF 185,-(12.5 - 14m2) Midi Zimmer: ab CHF 270,- (18 - 19m2) Maxi Zimmer: ab CHF 300,-(20 - 22m2) Junior Suite: ab CHF 540,-(-31m2)

RestaurantÖffnungszeitenFrühstück: Mo - Fr 6.30h - 10.00h, Sa und So 7.00h - 11.30hLunch: Di - Fr 11.45h - 14.00hDinner: Di - Sa 18.00h - 22.00h

Weinkeller und Privat Dining Room im Gewölbekeller(Geschlossen: Samstag Mittag, Sonntag und Montag)