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DAS KUNDENMAGAZIN DER AIR LIQUIDE 01/2015 [Kunde] Flüssigstickstoff mehrfach nutzen [Produkt] Die Luft zum Atmen [Engagement] Wasserstoff muss in der Energiewende einen festen Platz haben

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DAS KUNDENMAGAZIN DER AIR LIQUIDE

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[Kunde] Flüssigstickstoff mehrfach nutzen

[Produkt] Die Luft zum Atmen

[Engagement] Wasserstoff muss in der Energiewende einen festen Platz haben

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Wir unterstützen Unternehmen auf ihrem Weg zum Erfolg. Oft unsichtbar, im Hintergrund. Und

doch greifbar. Deswegen vertrauen in Deutschland rund 100.000 Kunden aus Industrie, Mittelstand

und Handwerk auf Air Liquide.

Auf dem Weg zum Erfolg

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E D I TO R I A L

Liebe Leserinnen und Leser,Käufern von Ballongas ist die Freude auf das bevorstehende Fest anzusehen. Mit unserem Gas werden ein Kindergeburtstag oder eine Hochzeitsfeier unvergesslich. So flüchtig das Ballongas auch ist, unser kleiner Beitrag zum Erfolg ist am Himmel sichtbar.

Im B2B-Geschäft ist das anders. Wer sein Smart-phone zückt, weiß in der Regel nicht, dass darin unsere Gase stecken. Wer mit der Bahn verreist, braucht nicht zu wissen, wie Züge gebaut wer-den. Unser Kunde Siemens dagegen schon – wir haben für Sie das Siemens Eisenbahnwerk in Krefeld besucht.

Wir unterstützen Unternehmen auf ihrem Weg zum Erfolg. Oft unsichtbar, im Hintergrund. Und doch greifbar. Indem wir uns in ihre Herausfor-derungen hineindenken. Indem wir unsere in-ternationalen Experten und Netzwerke nutzen.

In Deutschland vertrauen rund 100.000 Kunden aus Industrie, Mittelstand und Handwerk auf Air Liquide. Wir unterstützen sie bei der Ent-wicklung ihres Geschäfts – und tragen zu ihrem Erfolg bei. Dabei kann es um den Bau oder Be-trieb ganzer Produktionseinheiten gehen. Oder um den effizienten Einsatz von Schweißgasen im Handwerksbetrieb.

Die Erfolgsgeschichten schreiben dann unse-re Kunden. Und wir freuen uns, sie dabei zu unterstützen.

Herzlichst Ihr

Thomas Pfützenreuter

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SIEMENS EISENBAHNWERK IN KREFELD

ZUG UM ZUG ZUR WELTSPITZE

K U N D E N P O R T R ÄT

Krefeld

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D ie Sitze sind mit antik-braunem Le-der bezogen, die Fenster bieten einen unvergleichlichen Panoramablick, die

Außenhaut ist im charakteristischen Rot ge-halten: Beim Anblick des „Uerdinger Schie-nenbusses“ schlägt das Herz eines jeden Eisenbahn-Nostalgikers höher. Das optische und technische Kontrastprogramm bietet eine Fahrt mit der künftigen Eurostar-Ge-neration, die England mit dem europäischen Festland verbindet. Auch hier wird bei man-chem die Pulsfrequenz steigen – allerdings aufgrund der Spitzengeschwindigkeit des Zuges von bis zu 320 Kilometern pro Stunde. Historisches Schätzchen und Hightech-Fahr-zeug: Beide sind Zeugen der langen Tradition und Innovationskraft der Krefelder Eisen-bahnfertigung. Zwei von vielen Meilenstei-nen in der Erfolgsgeschichte des Standorts, die seit knapp 25 Jahren von Siemens fort-geschrieben wird.

Mehr als 2.200 Menschen arbeiten heute in Krefeld. Sie sind Teil der Siemens-Division „Mobility“. In diesem Bereich bündelt der weltweit operierende Technologiekonzern – mit Hauptsitz in Berlin und München – alle Kompetenzen für nachhaltige Lösungen

im schienengebundenen Verkehr. Hier am Nieder rhein liegt der Fokus auf der Planung, Entwicklung und Produktion von Schienen-fahrzeugen für den Regional- und Schnell-verkehr sowie elektrischen Schienenfahr-zeug-Komponenten. Die Mitarbeiter vor Ort schaffen Lösungen für weltweite Transport-probleme. Sie optimieren die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit bestehender Verkehrs-systeme – und erfinden immer wieder neue Lösungen. „Wir sind immer getrieben von Innovationen, um neue Aufträge aus aller Welt zu erhalten, die den Standort und die Beschäftigung sichern“, so Ulrich Semsek, der das Werk seit mehr als fünf Jahren leitet.

Zuverlässig und innovativBei ihrer Arbeit setzen die Siemens-Fach-kräfte auf modernste Engineering- und Pro-duktionsmethoden. So werden zum Beispiel alle Triebwagenzüge (das sind Schienenfahr-zeuge, die im Gegensatz zu Lokomotiven auch Platz für Fahrgäste oder Fracht bieten) komplett dreidimensional entworfen. In Vir-tual-Reality-Labors können die Verantwort-lichen aus den Bereichen Konstruktion, Ferti-gung und Instandhaltung die Konstruktionen räumlich projizieren und gemeinsam entwi-

Ob Eurostar oder ICx: In Krefeld führt Siemens die lange Tradition in der Entwicklung und Produktion von Eisenbahnen erfolgreich fort. Dort entstehen Hightech-Züge, die weltweit zum Einsatz kommen. Um Spitzenqualität liefern zu können, vertraut das Unternehmen auf langjährige Partner.

» Wir sind immer getrieben von

Innovationen, um neue Aufträge

aus aller Welt zu erhalten, die den Standort und die Beschäftigung

sichern. «

Die Hochgeschwindigkeitszüge der Velaro-Familie gehen vom Niederrhein in die ganze Welt. Modernste Fertigungsmethoden – auch beim Schweißen – sichern eine optimale und gleichbleibend hohe Qualität.

In Krefeld arbeiten über 2.000 Mitarbeiter an der Kon-zeption, Entwicklung und Produktion von Eisenbahnen.

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ckeln. Der anschließende Fertigungsprozess kann nahtlos auf ihren Daten und Erkennt-nissen aufbauen – das sichert Qualität und reduziert Entwicklungszeit. „Unsere Züge gelten als besonders zuverlässig und innova-tiv. Dieses positive Image ist ganz maßgeb-lich auch auf die exzellente Arbeit unserer Krefelder Fertigung zurückzuführen“, betont Dr. Jochen Eickholt, CEO Siemens Mobility.

1990 übernahm Siemens den 1898 als „Wag-gon-Fabrik AG Uerdingen“ gegründeten Be-trieb. Seit 2001 hat das Unternehmen hier in dreistelliger Millionenhöhe investiert und die Krefelder Eisenbahnschmiede kontinuierlich ausgebaut – zum modernsten Produktions-standort Europas. Die Kunden sitzen rund um den Globus: In mehr als 40 Nationen weltweit sind Siemens-Züge unterwegs. Der bislang größte Auftrag kam aber aus Deutschland: 2011 schloss die Deutsche Bahn mit Siemens einen Vertrag zur Lieferung von bis zu 300 ICx-Hochgeschwindigkeitszügen ab.

Partner seit 15 JahrenUm in allen Bereichen Spitzenqualität lie-fern zu können, setzt Siemens auf ver-trauensvolle Partner – wie Air Liquide. Seit

mittlerweile 15 Jahren versorgt das Unter-nehmen die Krefelder Eisenbahn-Produktion mit verschiedenen Gasen, darunter Argon, Sauerstoff, Stickstoff und Acetylen. Min-destens einmal wöchentlich wird Siemens beliefert. Wichtigstes Produkt: ein unter dem Markennamen ARCAL 33 N vertriebenes Gasgemisch, das beim Aluminium-Schwei-ßen eingesetzt wird. „ARCAL ist speziell für die werkstoffspezifischen Anforderungen von Aluminium entwickelt worden und hat sich bei Siemens seit Jahren in der Praxis bewährt“, erläutert Norbert Semsch, Mar-ket Manager Metallverarbeitende Industrie bei Air Liquide. „Damit garantieren wir ein Maximum an Produktivität und eine höhere Qualität der Schweißverbindungen.“

Daneben unterstützt Air Liquide Siemens mit Serviceleistungen nach Maß – etwa Pro-duktüberprüfungen vor Ort und regelmäßi-gen Kontrollen der Versorgungsleitungen – sowie mit Konzepten, um Gase optimal in den Produktionsprozess einzubinden. Zudem ar-beiten die Unternehmen gemeinsam daran, die Schutzgase zum Aluminiumschweißen weiterzuentwickeln – ein weiterer Beleg für eine bewährte Partnerschaft.

Fakten

Kunde: Siemens Mobility Standort: Krefeld/Nordrhein-Westfalen Branche: Schienenfahrzeuge

300neue ICx will die Deutsche Bahn von Siemens bauen lassen.

40Länder vertrauen auf Züge aus dem Krefelder Werk.

320Kilometer pro Stunde erreichen die neuen Eurostar-Züge des Konzerns.

Der e320 von Siemens soll ab diesem Jahr die bestehende Eurostar-Flotte ergänzen, die zwischen England und dem europäischen Festland verkehrt. Bei einer Länge von 400 Metern kann der Hightech-Zug bis zu 900 Fahrgäste befördern.

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Seit über 15 Jahren betreibt Air Liquide gemeinsam mit den Stadtwerken in Dresden (DREWAG) und dem Anlagen-bauer M+W das Energie-Versorgungs-Center (EVC). Und produziert in zwei Hightech-Blockheizkraftwerken neben Kälte und Wärme auch schwankungs-armen Qualitätsstrom. Ein Rundum-sorglos-Paket für Chip-Hersteller Globalfoundries.

DAS ENERGIE-VERSORGUNGS-CENTER DRESDEN

KÄLTE, WÄRME, STROM

K U N D E

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F rank Lüders, Leiter Pipeline & Produc-tion Control bei Air Liquide, weiß, wie wichtig die Versorgungssicherheit für

Globalfoundries ist. „Die Halbleiterproduk-tion ist mit Hunderten von Arbeitsschritten sehr komplex und extrem anfällig gegen Spannungs- bzw. Frequenzschwankungen. Bereits Stromausfälle im Millisekundenbe-reich – sogenannte ‚Microcuts‘ – können eine ganze Produktions-Charge zerstören.“ Für diese hohen Anforderungen an eine kontinuierliche und verlässliche Energie-versorgung verbunden mit höchstmöglicher Effizienz war das öffentliche Netz nicht die richtige Lösung. Hier konnte Air Liquide als Spezialist für Gase und Industriedienstleis-

tungen auch im Bereich Energie mit beson-derem Know-how überzeugen.

Weltweit betreibt Air Liquide noch 18 wei-tere sogenannte „Cogen“ – abgeleitet von „Cogeneration“, dem englischen Begriff für Kraft-Wärme-Kopplung. Beliefert werden über diese Einheiten industrielle Großkun-den, die auf eine Versorgung mit Dampf und Strom gleichermaßen angewiesen sind.

Blockheizkraftwerk des JahresIm EVC werden neben Strom auch Präzi-sionswärme und -kälte in Form von Dampf, Kalt- und Warmwasser produziert. Die bei der Verstromung durch 18 Erdgasmotoren entstehende thermische Energie wird da-bei optimal genutzt: Der Wirkungsgrad des 2007 als „Blockheizkraftwerk des Jahres“ ausgezeichneten Kraftwerks liegt immerhin bei über 80 Prozent.

Der Versorgungsvertrag ist kürzlich bis Ende 2023 verlängert worden. Für Frank Lüders nicht nur aus Unternehmenssicht erfreulich. „Das ist ein wichtiges Standortsignal. Für 23 Mitarbeiter im EVC bedeutet das Arbeits-platzsicherheit.“ Und sogar für die Zukunft sieht er Potenzial: „Die Anlage läuft nah an der Maximalauslastung. Sollten sich die positiven Entwicklungen fortsetzen, werden wir über weitere Investitionen nachdenken.“

Fakten

Enge Toleranzwerte: Die Stromfrequenz von 50 Hertz darf nur um maximal 1 Prozent schwanken, die 20.000-Volt-Spannung nur um 8 Prozent.

Enge Grenzwerte: Die Temperatur des Betriebswassers – etwa für Spülprozesse oder zur Klimatisierung der Reinräume – darf nur minimal schwanken.

Kinetischer Energiespeicher: Das „Power Conditioning Device“ (PCD) ist eine Kombination aus Schwungrad, Motor und Generator. Es kann Energie sowohl aufnehmen als auch abgeben und dadurch Laststöße abfangen.

Inselbetrieb: Das Kraftwerk kann unab hängig vom öffentlichen Stromnetz betrieben werden und den Kunden komplett autark versorgen.

„Blockheizkraftwerk des Jahres 2007“: das Energie-Versorgungs-Center 2 in Dresden-Wilschdorf.

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Global Player wie Bosch Rexroth oder Messtechnik-Experten wie WIKA fertigen hochkomplexe elektronische Baugruppen für ihre Anlagen und Maschinen. Dafür benötigen sie unter anderem Stickstoff zum Inertisieren. Jetzt können die Unternehmen den benötigten Stickstoff doppelt nutzen.

PROZESSWASSERKÜHLUNG

FLÜSSIGSTICKSTOFF MEHRFACH NUTZEN

K U N D E

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B osch Rexroth und WIKA verwenden Stickstoff bei der Fertigung elektro-nischer Baugruppen. „Der Stickstoff

verdrängt den Luftsauerstoff aus der Löt-anlage und verhindert störende Oxidati-onen im Lötprozess“, erklärt André Kast von Air Liquide. „Mit ALIX CoolFlow Basic haben wir eine Möglichkeit entwickelt, Stickstoff mehrfach zu nutzen. Flüssiger Stickstoff wird tiefkalt bei bis zu -196 °C im Tank gelagert. Die beim Verdampfen freigesetzte Energie wird nicht mehr wie bisher an die Atmosphäre „verschenkt“, sondern zur Kühlung des Prozesswassers genutzt. Die Kühlaggregate müssen da-durch weniger Arbeit verrichten. Das spart Strom, CO₂ und so auch Geld.“

Individuelle AbstimmungBei der Integration eines Prozesswasser-kühlers in die vorhandene Infrastruktur ar-beiten Kunden und Air Liquide eng zusam-men. Christian Keppel von Air Liquide: „Die Anlage selbst ist im Grundaufbau standar-disiert. Aber die Projektierung ist höchst kunden- und prozessspezifisch. Im engen Austausch wird gemeinsam der bestehen-de Prozess analysiert und die Anlage indi-viduell, auch in Koordination mit dem Käl-teanlagenbauer des Kunden, abgestimmt.“

Für Bosch Rexroth war der Nachhaltig-keitsaspekt dieser Technologie ein wichti-

ges Argument. Im Rahmen der Unterneh-mensinitiative „Bosch GoGreen“ wurden unternehmensweit CO₂-Einsparpotenziale gesucht, gefunden und genutzt. „Unter-nehmen, die bereits mit einem Umwelt-managementsystem nach ISO 14001 oder einem Energiemanagementsystem nach ISO 50001 arbeiten oder sich dafür zerti-fizieren oder rezertifizieren lassen wollen, haben mit unserer Anlage einen klaren Vorteil“, so Christian Keppel.

EinsparpotenzialBeispielsweise können bei einer jährli-chen Betriebszeit von 6.000 Stunden und einem Stickstoffbedarf von 150 m³ pro Stunde in drei Jahren etwa 64 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Die zwei Anlagen von Bosch Rexroth und WIKA arbeiten bereits kontinuierlich. Eine dritte wird derzeit beim Heiztechnik-Spezialist Vaillant in Remscheid installiert. Das Feedback seitens der Unternehmen ist durchweg positiv: Probemessungen bei Bosch Rexroth bestätigten die im Vorfeld berechneten Werte.

„Eine Erweiterung der Anlage, mit der die erreichten Einsparungen – wie bei einer Solaranlage – angezeigt werden, ist optio-nal verfügbar“, ergänzt Matthias Böckling von der ALTEC GmbH.

JUBILÄUM

Air Liquide gratuliert zu »25 Jahre Rehm«

Im April dieses Jahres feierte der Air Liquide-Marktpartner Rehm Thermal Systems sein 25-jähriges Firmenjubiläum. Das Traditionsun-ternehmen produziert seit 1990 in Blaubeuren energieeffizientes Fertigungsequipment für die Elek-tronik- und Photovoltaikindustrie.

Gemeinsam ist es gelungen, ein von Air Liquide patentiertes Verfahren zur Mehr-fachnutzung von Stickstoff in eine Reflow-Lötanlage mit weiterentwickelter Kühlzone zu integrieren. Durch den Einsatz von Flüs-sigstickstoff arbeitet diese weltweit neue An-lage völlig ohne Kühlwasser oder Kältemittel und spart insgesamt circa 35 Prozent Strom!

Der Clou: Erst wird mit dem flüssigen Stick-stoff gekühlt, danach wird der verdampfte Stickstoff zur Inertisierung genutzt. Doch dazu später mehr …

Seit 25 Jahren produziert Rehm Thermal Systems Fertigungsequipment für die Elektronikindustrie.

www.rehm-group.com

Inertisieren, also das Schaffen einer Atmosphäre, in der keine Oxidation stattfinden kann, ist in der elektronischen Baugruppenfertigung ein weitver-breiteter Prozess. Dabei dient gasförmiger Stick-stoff zur Reduzierung des Restsauerstoffgehalts. Die Anlieferung des Stickstoffs erfolgt als tiefkalte Flüssigkeit, die herkömmliche Luftverdampfer in Gas umwandeln. Die im flüssigen Gas enthaltene latente Wärme (Energiemenge) wird dabei nicht aktiv genutzt, sondern an die Atmosphäre ab-gegeben. Die meisten Reflow-Lötanlagen setzen Kühlsysteme mit Luftwärmetauschern ein, bei de-nen Wasser als Kühlmittel die Atmosphärenwärme abführt. Die Rückkühlung des Wassers erfolgt über interne bzw. externe elektrische Kühlaggregate. 1 Behälter mit flüssigem Stickstoff, 2 luftbeheizter Verdampfer, 3 flüssiger Stickstoff (LIN), 4 gasför-miger Stickstoff (GAN), 5 Reflow-Lötanlage, 6 ALIX CoolFlow Basic, 7 Kühlaggregat, 8 Wasserbehälter

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MOBILE, INTELLIGENTE SAUERSTOFF-LÖSUNG FÜR MEDIZINISCHE ZWECKE

DIE LUFT ZUM ATMEN

P R O D U K T

Jährlich werden 15 Millionen Patienten in deutschen Kranken-häusern mit Sauerstoff versorgt. Häufig kommen dafür kleine Sauerstoff-Flaschen zum Einsatz. Neuerdings sind diese Flaschen sicherer und leichter – und intelligenter.

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M ontagmorgen, 9.30 Uhr. Die Kran-kenpfleger auf Station 112 räumen die letzten Frühstückstabletts ab. Die

Visite im Klinikum Bremen-Ost ist in vollem Gang. Auch auf der 112, der Station für Lun-generkrankte. In Zimmer 11 müssen sie nicht abräumen. Hier hat niemand gefrühstückt.

Wolfgang K. hatte einen schweren Autoun-fall: A 1, Stau, schlechte Sicht, das Stauende in einer Kurve. Der 44-Jährige konnte noch bremsen – der Fahrer des Lkw hinter ihm nicht mehr. Frakturen im Brust- und Be-ckenbereich sowie erhebliche Verletzungen an der Lunge hätten den Familienvater bei-nahe das Leben gekostet.

Mittlerweile ist Wolfgang außer Lebensge-fahr. Doch bis er wieder gesund wird, hat er einen langen Weg vor sich. Noch immer wird er über eine Magensonde ernährt, noch im-mer braucht er medizinischen Sauerstoff. Im Patientenzimmer kommt dieser Sauerstoff aus der Wand. Per Schlauch und mittels ei-ner Nasenbrille atmet der Patient das O₂ ein. Die eigene Lunge ist noch zu schwach, um den Körper ausreichend zu versorgen.

10.20 Uhr. Pfleger kommen ins Zimmer, ma-chen Wolfgang bereit für den Transport. Um 10.30 Uhr steht eine Vielzahl von Untersu-

chungen im Diagnostikum an. Für den Weg über die Flure, mit dem Aufzug ins Erdge-schoss und weiter zu den Untersuchungs-räumen enthält der Lungenpatient seinen Sauerstoff durch „TAKEO“. TAKEO ist ein mobiles Kompaktsystem zur Sauerstoffver-sorgung von Patienten.

Bequeme DosierungEtwa 30 TAKEO-Flaschen gibt Sebastian Dauth, Leiter der Medizintechnik im Klinikum Bremen-Ost, pro Woche aus dem Lager heraus. Mal die Zwei-Liter-Formate, die in der Anäs-thesie zum Einsatz kommen, mal die Fünf-Liter-Flaschen für den mobilen Gebrauch bei Patienten-Transporten. „TAKEO hat neben dem Gewichtsvorteil gegenüber älteren Fla-schen noch weitere: Ein digitales Manometer zeigt auf einen Blick den aktuellen Füllstand sowie die verbleibende Zeit in Bezug auf die eingestellte Sauerstoffmenge, die der Patient bekommt. Und die Menge lässt sich bequem am Durchflussregler dosieren“, so Dauth. Zu-dem ist die Flasche durch den komfortablen Griff angenehm zu tragen, der Flaschenkopf schützt die Armaturen und verhindert durch seine Form im Liegen das Wegrollen.

Ist TAKEO für den Patienten gewissermaßen die Luft zum Atmen, ist es für das Pflegeper-sonal vor allem leicht zu tragen und einfach

» Die Patientenver-sorgung mit TAKEO

ist leicht und unkompliziert. Wir

haben dadurch mehr Zeit, uns um den Patienten an

sich zu kümmern. «

Die Sauerstoffversorgung des Patienten „unterwegs“ ist dank TAKEO besonders sicher: Das digitale Manometer zeigt exakt die verbleibende Restdauer an.

Sofort einsatzbereit: Katja Reichmann, Pflegeleiterin im Diagnostikum, nimmt die TAKEO-Flasche in Betrieb.

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zu bedienen. „Die TAKEO-Flaschen sind aus Aluminium und auch dadurch rund ein Drit-tel leichter als die alten Sauerstoffflaschen. Das bedeutet eine Gewichtsersparnis von über vier Kilo. Dadurch ist die Arbeit für uns erheblich angenehmer geworden. Jedes An-heben, Umhängen und Austauschen der Fla-sche ist um ein Vielfaches leichter“, erzählt Stationssekretärin Wiebke Marold.

Zeit für den Patienten11 Uhr. Wolfgang wird in seinem Bett von einer Untersuchung zur nächsten gebracht. Katja Reichmann, die Pflegeleiterin des Dia-gnostikums, lenkt den Patienten vorsichtig um die Kurven und medizinischen Appara-turen, bereitet ihn für die jeweilige Unter-suchung vor. Die TAKEO-Flasche hängt mal auf der einen, mal auf der anderen Seite des Betts. Mal ist sie in Betrieb, dann über-nimmt wieder der stationäre Sauerstoff-zugang in den Untersuchungszimmern die Arbeit. „Die Patientenversorgung mit TAKEO ist leicht und unkompliziert. Wir haben da-durch mehr Zeit, uns um den Patienten an sich zu kümmern, für ihn da zu sein. Und das können wir dank TAKEO, weil wir uns um die Sauerstoffversorgung keine unnöti-gen Gedanken mehr machen müssen“, sagt Reichmann und übergibt Wolfgang wieder an einen Pflege-Kollegen von Station 112.

Besonders spürbar sind die Vorteile von TAKEO bei Untersuchungen mit einem ho-hen Aufwand, beispielsweise in der Radio-logie. Wenn hier ein beatmeter Patient ein MRT bekommt, so musste er früher vor der Einfahrt in die „Röhre“ sorgfältig entkabelt werden, die Beatmung während der Über-führung vom Bett ins MRT war zeit- und arbeitsaufwendig. „Jetzt können wir auch hier, wo aufgrund der hohen Auslastung des MRT wenig Zeit bleibt, schnell und unkom-pliziert mit dem Patienten und seiner Sauer-stoffversorgung arbeiten“, so Dauth.

Mittag im Klinikum Bremen-Ost. Wolfgang ist wieder auf seinem Zimmer, etwas ge-schwächt von den Untersuchungen, aber dennoch zuversichtlich und guter Laune. Er fühle sich hier gut aufgehoben, sagt er. Und er schätze den einfühlsamen, sehr per-sönlichen Umgang. „Das erleichtert mir die ganze Situation, wenn ich spüre, dass die Schwestern und Pfleger sich wirklich um mich kümmern und Zeit nehmen.“ Zeit, die im Pflegeberuf eng bemessen ist. Und die durch TAKEO wieder ein bisschen mehr dem Patienten zugutekommt.

Fakten

TAKEO ist ein Produkt der AIR LIQUIDE Medical GmbH.

TAKEO gibt es in den Packungs-größen: 2 Liter / 5 Liter / 11 Liter.

Entnehmbares Gasvolumen: 430 Liter / 1.080 Liter / 2.370 Liter

Der Fülldruck der leichten Alumini-umflaschen beträgt 200 bar.

TAKEO ist zum Einsatz am MRT geeignet und getestet bis 3 Tesla.

TAKEO sendet akustische Sicherheits-signale, damit der Anwender die Flasche rechtzeitig austauschen kann.

Leergewicht: 5 kg / 6,8 kg / 13,2 kg

Vollgewicht: 5,5 kg / 8,2 kg / 16,5 kg

TAKEO kann auch an Magnetresonanztomographie-Systemen (MRT) eingesetzt werden.

Raymund Pompetzki, Leiter der Ambulanz und Aufnahmestation, mit „Nachschub“.

TAKEO ist mit ei-nem integrierten Druckminderer und einer digita-len Reichweiten-anzeige ausge-stattet.

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GASE EN GROS

SICHERE VERSORGUNG FÜR BP

K U N D E

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D ie Herausforderung war groß, das Er-gebnis ist es ebenso. Air Liquide wird auch zukünftig für die Nummer 1 auf

dem deutschen Tankstellen- und Schmier-stoffmarkt BP Wasserstoff und Luftgase an den Raffineriestandort Gelsenkirchen liefern. Ein entsprechender Vertrag wurde Ende vergangenen Jahres unterzeichnet.

Guter DealZeitgleich übernimmt Air Liquide 60 Kilome-ter Pipeline von BP und schließt dadurch den Standort vollständig an das unternehmens-eigene Leitungsnetz an. Ein Deal, von dem alle Beteiligten profitieren, betont Konrad Mohr von Air Liquide: „Wir haben unser Pipe-linenetz erweitert. Und BP kann sich wieder-

um jetzt auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Besser geht es nicht.“ Der dritte Gewinner die-ses Outsourcings ist die Stadt Gelsenkirchen, die durch das Vertrauen und die Investitionen von Air Liquide ebenfalls gestärkt wird.

Gestärkte Ruhr-Region„Für uns ist dieses Engagement ein klares Bekenntnis zur Stadt Gelsenkirchen und zur gesamten Ruhr-Region“, sagt Mohr weiter.

Durch das übernommene Stück Pipeline wächst das gesamte Fernleitungsnetz von Air Liquide an Rhein und Ruhr auf nunmehr 600 Kilometer: Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff für Kunden mit großem Bedarf, pünktlich geliefert.

Das kommt selbst im fußballverrückten Gelsenkirchen nur selten vor: eine Win-win-win-Situation, bei der gleich drei Parteien als Sieger vom Platz gehen.

» Wir haben unser Pipelinenetz erweitert. Und BP kann sich jetzt auf sein Kerngeschäft konzentrieren – besser geht es

nicht. «

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INTERVIEW MIT ULRICH BENTERBUSCH, GESCHÄFTSFÜHRER DER DEUTSCHEN ENERGIE-AGENTUR (DENA):

»WASSERSTOFF MUSS IN DER ENERGIEWENDE EINEN FESTEN PLATZ HABEN«

E N G AG E M E N T

Deutschland soll eine der umweltfreundlichsten Volkswirtschaften werden – Ulrich Benterbusch über bisherige Erfolge bei der Energiewende, aber auch über Hürden, die noch zu meistern sind.

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Herr Benterbusch, die Energiewende ist eine große umweltpolitische He-rausforderung. Welchen Sektor sehen

Sie in Deutschland besonders gefordert? Welcher hat seine Hausaufgaben bereits gemacht, wo gibt es Handlungsbedarf?

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien geht zügig voran. Auch 2015 wird – wie bereits im Vorjahr – viel zusätzliche Windenergie in den Markt gebracht. Wir liegen da deutlich über den Erwartungen. Handlungsbedarf besteht vor allem im Wärmemarkt und beim Verkehr, das zeigt der Monitoring-Bericht der Bun-desregierung zur Energiewende deutlich. Da sind wir noch nicht auf Kurs. Allerdings hat die Bundesregierung im Dezember mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz NAPE und dem Aktionsprogramm Klima-schutz zwei wichtige Instrumente geschaf-fen, um den Wärmemarkt voranzubringen. Ich bin sicher, dass beide Initiativen neue Akzente und Impulse setzen werden.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung im Mobilitätssektor?

Wenn wir unsere klimapolitischen Ziele er-reichen wollen, brauchen wir auch einen

deutlichen Beitrag des Mobilitätsektors. Zwar sind die Fahrzeuge heute bereits viel effizienter und die CO₂-Emissionen pro Ki-lometer deutlich gesunken, aber die Zunah-me des Verkehrs insgesamt führt zu deutlich steigenden Emissionen. Die derzeitige Preis-entwicklung bei den fossilen Energieträgern wirkt auch nicht unterstützend. Deutsch-land hat den Anspruch, Leitanbieter und Leitmarkt für nachhaltige Mobilität zu sein. Um dies zu erreichen, brauchen wir noch viel Engagement von allen Stakeholdern.

Das gilt insbesondere für den Markthochlauf für Nutzfahrzeuge mit alternativem Antrieb. Ich bin davon überzeugt, dass wir in den nächsten zehn Jahren einen substanziellen Anteil an Lkw mit Erdgas- bzw. erneuerbarem Methan-Antrieb auf unseren Straßen haben können. Dafür aber benötigen wir entspre-chende Rahmenbedingungen: Bis 2016 muss die Regierung einen Strategierahmen zum Aufbau einer Tankstelleninfrastruktur für LNG, CNG, Wasserstoff und Ladestationen vorlegen. Das ist ein wichtiger Schritt. Ent-scheidend ist aber auch, dass wir Anbieter und Nachfrager zusammenbringen und ihnen einen verlässlichen Rahmen geben: Die Logis-tikdienstleister müssen die Sicherheit haben, dass wettbewerbsfähige Fahrzeuge auf dem

» Biomethan ist das Multitalent

der Energiewende. Auch in der che-mischen Industrie

gibt es viele Anwen-dungsmöglichkeiten für Biogas – sei es als Prozessenergie,

sei es als Ausgangs-gas für Basis- Chemikalien. «

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) wurde im Herbst 2000 mit Sitz in Berlin gegrün-det. Sie versteht sich als Kompetenzzent-rum für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien und unterstützt die Umsetzung der Energiewende in Politik, Wirtschaft und Ge-sellschaft. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Beratung von Politikern, Her-stellern und Dienstleistern, die Bereitstellung von Verbraucherinformationen, die Bewer-tung von Technologien und die Entwicklung von Zukunftsszenarien.

www.dena.de

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Markt sein werden. Und die Hersteller müssen wissen, dass auch eine entsprechende Nach-frage generiert wird. Hier arbeitet die dena mit allen Akteuren an einer Lösung.

Elektrofahrzeuge können per Batterie oder mit einer Brennstoffzelle betrie-ben werden, die Wasserstoff onboard in elektrische Energie umwandelt. Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten die-ser Antriebskonzepte ein?

Beide Technologien müssen ihren festen Platz in einer echten Energiewende im Mobi-litätssektor haben. Die Mobilität der Zukunft wird differenzierter sein als heutzutage. In Agglomerationsräumen zum Beispiel haben batteriebetriebene Fahrzeuge schon heute einen Mehrwert, allerdings bleibt die Her-ausforderung der begrenzten Reichweite für alle bisher gewohnten Anwendungsbereiche. Eine Reichweitenfrage haben wir bei der Brennstoffzelle nicht, dafür fehlt es hier bis-lang an einer entsprechenden Tankstellen-Infrastruktur. Wasserstoff ist eine wichtige Technologie, die ersten Fahrzeuge sind auf dem Markt. Deutschland ist der wichtigste Produktionsstandort für Automobile in Eu-ropa – wir werden an Elektrofahrzeugen gar

nicht vorbeikommen, egal ob mit Batterie oder Brennstoffzelle. Aber das geht nicht von heute auf morgen. Wir brauchen muti-ge Anbieter, die mit diesen Technologien in den Markt gehen, auch wenn in den nächs-ten Jahren noch wenig Geld damit verdient werden kann. Dafür müssen alle Akteure zusammenwirken und gemeinsam an einem Strang ziehen. Wer Wasserstofftankstellen haben will, braucht auch Autos, die mit der Brennstoffzelle fahren. Schließlich müssen wir die Verbraucher besser informieren und die Rahmenbedingungen weiterentwickeln.

Welche Rolle spielt Wasserstoff bei der Speicherung von Strom? Wann wäre es sinnvoll, diese Technologie finanziell zu fördern?

Wasserstoff als Speicher für regenerativ erzeugten Strom – das ist etwas, was lang-fristig sicher kommen, aber in den nächs-ten Jahren keine Förderung erhalten wird. Worauf wir zunächst hinarbeiten müssen, ist, dass wir regenerativ erzeugten Was-serstoff für den Mobilitätssektor bekom-men und diesen ins Netz einspeisen und zertifizieren. Dazu brauchen wir die ent-sprechenden förderpolitischen Rahmenbe-

dingungen. Dann wäre auch der industrie-politisch wichtige Schritt weg von reinen Pilotanlagen hin zu Geschäftsmodellen möglich. Darauf wollen wir mit den Stake-holdern gezielt hinarbeiten.

Stichwort Biomethan: Bislang stand die-ser Energieträger ein wenig im Schatten von Wind- und Solarenergie. Wo sehen Sie die Stärken von Biomethan?

Biomethan ist das Multitalent der Energie-wende. Biomethan ist zum Beispiel in der Kraft-Wärme-Kopplung eine der effizien-testen und ökologischsten Technologien. Im Verkehrssektor kann es bereits heute kosten-effizient einen hohen Klimabeitrag leisten. Auch in der chemischen Industrie gibt es viele Anwendungsmöglichkeiten für Biogas – sei es als Prozessenergie, sei es als Ausgangsgas für Basis-Chemikalien. Wo immer Biogas zum Einsatz kommt, senkt man damit auch den CO₂-Footprint dieser Produkte.

Die Biomethan-Branche befindet sich in Frankreich und anderen europäischen Län-dern zurzeit im Aufschwung. Sind unsere Nachbarn weiter als wir in Deutschland?

Ulrich Benterbusch begann nach seinem Studium der Verwaltungswissenschaften 1991 seine berufliche Laufbahn im Bundes-wirtschaftsministerium. Nach weiteren Posi-tionen im Bundeskanzleramt, der OECD und der Internationalen Energieagentur in Paris ist Ulrich Benterbusch seit Oktober 2014 Geschäftsführer der dena.

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Der Aufschwung kommt in den ande-ren Ländern eher etwas verspätet an. In Deutschland haben wir im Rahmen der EEG-Förderung ja bereits einen regelrechten Boom beim Biomethan erlebt. Jetzt aller-dings kommt der Einbruch, weil die EEG-Novelle 2014 nur wenig Anreize für den Bau von neuen Anlagen bietet. Wir wollen und können aber auf diesen alternativen Ener-gieträger in Zukunft nicht verzichten. Zumal es neue Technologien gibt, bei denen der Anteil von Methan bei der Biogasproduk-tion noch deutlich gesteigert werden kann. Deshalb wollen wir gemeinsam mit Partnern und Politik neue Wege für die Vermarktung von Biogas finden – zum Beispiel auf der Europäischen Biogaskonferenz, zu der die dena im Oktober einlädt.

Welche Rolle spielt die dena im Geflecht aus privaten, öffentlichen oder gemischt-wirtschaftlichen Initiativen?

Als Public-Private-Partnership arbeiten wir an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft. Wir bündeln Kräfte und fungie-ren als Sprachrohr gegenüber der Politik. So

haben wir zum Beispiel seinerzeit mit ver-schiedenen Unternehmen das Biogasregis-ter aufgebaut, um die Herkunft und Eigen-schaften von Biogas zu dokumentieren. Wir organisieren Parlamentarische Abende und Treffen mit entsprechenden Fachpolitikern, um abgestimmte Positionen gebündelt in die Politik zu tragen. Ein weiteres Beispiel ist unsere „Allianz für Gebäude-Energie-Ef-fizienz“, die „geea“. Hier vernetzt und koor-diniert die dena branchenübergreifend Ver-treter aus Industrie, Forschung, Handwerk, Planung, Handel, Energieversorgung und Finanzierung. Lange Zeit herrschte da eine große Konkurrenz. Jetzt haben wir abge-stimmte Positionspapiere, die formulieren, was aus Sicht der Wirtschaft notwendig ist, um bis 2050 zu einem klimaneutralen Ge-bäudebestand zu kommen.

Gleichzeitig sind wir durch eine Vielzahl von Projekten an der Ausgestaltung und Umset-zung der Energiewende im Auftrag der Bun-desregierung beteiligt. Damit hat die dena als Projektgesellschaft in allen relevanten Handlungsfeldern der Energiewende solide Kompetenzen, so wie es sich für eine schlag-kräftige nationale Energieagentur gehört.

BIOMETHAN

Zukunfts-märkte erschließen

Biomethan ist ein wichtiger Baustein der Energiewende.

Das Thema Nachhaltigkeit hält immer mehr Einzug in klassische Industriebereiche. Da-her ist der erneuerbare Energieträger Bio-methan für Air Liquide ein wichtiger Bau-stein, um Kundenwünschen zu begegnen und das Kerngeschäft zu diversifizieren. Um neue Zukunftsmärkte zu erschließen, inves-tiert Air Liquide in Anlagen zur Erzeugung von Biomethan in Deutschland und anderen europäischen Ländern.

Air Liquide ist weltweit führend bei der Erzeugung von Wasser-stoff. Das farblose, brennbare und geruchlose Gas bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten – als Grundstoff für chemische und industrielle Prozesse, aber auch als sauberer Energieträger für die Mobilität von morgen. Air Liquide engagiert sich in der gesamten Wasserstoffenergiekette: Produk-tion, Distribution, Hochdruckspei-cherung, Brennstoffzellen-Techno-logie und Wasserstofftankstellen. Im Rahmen seiner Initiative „Blue Hydrogen“ hat der Konzern sich verpflichtet, bis 2020 50 Prozent seines für Energieanwendungen bestimmten Wasserstoffs aus re-generativen Quellen zu gewinnen.

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Rund 400 Wasserstoff-Tankstellen sollen bis Ende 2023 errichtet werden. Nicht nur Ballungsräume und Hauptverkehrsrouten, sondern auch der ländliche Raum werden dann flächendeckend mit Wasserstoff ver-sorgt. So soll im Bundesgebiet ab 2023 alle 90 Kilometer eine Wasserstoff-Tankstelle erreichbar sein.

H2 Mobility Deutschland will mit der Schaf-fung dieses bedarfsgerechten Tankstel-

lennetzes die Serienmarkteinführung von Brennstoffzellen-Fahrzeugen auf dem deut-schen Markt unterstützen.

Eine ausreichende Anzahl von Tankstellen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Markterfolg der Wasserstoff-Fahrzeuge (sie-he dazu auch das Interview auf den Seiten 18–22). Das Joint Venture mit Sitz in Berlin will daher auch eng mit der Automobilindu-strie zusammenarbeiten. Bereits 2013 hatte

Air Liquide gemeinsam mit Daimler, Linde, OMV, Shell und Total einen Aktionsplan zum Aufbau eines überregionalen Wasserstoff-Tankstellennetzes beschlossen. In einem zwei-ten Schritt erfolgte nun die Gründung von H2 Mobility Deutschland durch die sechs Partner.

E N G AG E M E N T

JOINT VENTURE H2 MOBILITY

Neuer Anschub fürs Wasserstoffmobil

Air Liquide ist seit jeher Vorreiter bei der Erforschung und Weiterentwicklung von Wasserstoff-Technologien. Gemeinsam mit fünf Partnern hat Air Liquide Anfang 2015 das Joint Venture H2 Mobility Deutschland gegründet. Ziel: Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland.

Umweltfreundlich und alltagstauglich: Das Wasserstoffauto hat seinen festen Platz in der Energiewende. Bis 2023 soll in Deutschland ein Netz von über 400 Wasserstoff-Tankstellen aufgebaut werden.

www.h2-mobility.de

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Air Liquide bietet rechtzeitig zum Inkraftreten der verschärften Abgas-normen die entsprechenden Prüfgas-gemische an, die zur Klassifizierung von Pkw und Lkw verwendet werden.

PRÜFGASGEMISCHE FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE

HEUTE SCHON FIT FÜR MORGEN

P R O D U K T

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D ie Emissionsgrenzwerte für Autos sind international geregelt und zuletzt 2014 durch die Abgasnorm Euro 6

noch einmal verschärft worden. Das hat auch Auswirkungen auf die Prüfgasgemische, die zur Klassifizierung von Pkw und Lkw verwen-det werden. Unter dem Namen ALPHAGAZ™ MIX bietet Air Liquide den Kunden Gasgemi-sche an, die auf Motoren- und Rollenprüf-ständen exakte Analysen nach den neuer-dings geltenden Normen gewährleisten.

„Ganz gleich ob Automobilhersteller, Zulie-ferer oder Forscher und Entwickler: Sie alle brauchen für die Produktion und Weiterent-wicklung von Motoren und Komponenten diese Gase mit einer hohen Grundreinheit, sehr niedrigen Mischungs- und Analysen-toleranzen und ohne Störkomponenten“, erklärt Dr. Michael Schieferstein, Produkt-manager und Fachberater für Gasgemische bei Air Liquide.

Eine Herausforderung, die ihn auch in Zu-kunft weiter beschäftigen wird: „Die Ab-gasnormen werden immer strenger“, erklärt Dr. Schieferstein. „Und damit steigen auch die Anforderungen unserer Kunden.“ Deshalb gelte es, kommenden gesetzlichen Regelun-gen immer einen Schritt voraus zu sein.

Abgasnormen werden immer strengerEs sei absehbar, dass künftig auch der Aus-stoß weiterer Abgasbestandteile gesetzlich geregelt werde. „Beispielhaft hierfür stehen Ammoniak und Lachgas, zwei Gase, die im Abgasreinigungsprozess bei Dieselfahrzeu-gen entstehen“, erläutert der Experte. „Die Überwachung von Lachgas ist in den USA bereits verbindlich, Europa wird hier sicher-lich folgen. Ähnliches erwarten wir für Am-moniak.“ Einer entsprechenden Verordnung sieht er gelassen entgegen. „Air Liquide bie-tet Prüfgasgemische mit diesen Komponen-ten schon seit Langem an.“

Kontakt

Kundenservicecenter Spezialgase Fachberatung Labor- und Spezialgase International Group Expert

Dr. Michael Schieferstein

[email protected]

02151 / 954 189

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Mehr Nähe zu Kunden und Entscheidern, beschleunigte Entscheidungsprozesse: Air Liquide hat in Frankfurt am Main einen internationalen Hub eröffnet. 600 Mitarbeiter aus aller Welt arbeiten hier. Sie steuern wichtige Bereiche der Gruppe von Frankfurt aus und liefern Antworten auf die Herausfor-derungen der Globalisierung.

INTERNATIONALER HUB VON AIR LIQUIDE IN FRANKFURT

PARISER FLAIR JETZT AUCH IN FRANKFURT

U N T E R N E H M E N

» Die Frankfurter Zentrale leistet einen Beitrag zur Gestaltung des Europas der Zukunft.

Ein Europa, das auf den vereinten Kräften Frankreichs und Deutschlands beruht. «

Pierre Dufour, Senior Executive Vice President

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Für den Air Liquide-Hub in Frankfurt spricht nicht nur die strategisch günstige Lage als Messestandort, inter-nationaler Finanzplatz und Sitz der Europäischen Zentralbank: Deutschland zählt für Air Liquide immerhin zu den fünf umsatzstärksten Märkten weltweit.

D er Kollege kommt aus Delhi, das Tele-fonat mit Paris wird in fließendem Englisch geführt. Auch auf den licht-

durchfluteten Fluren der neuen Frankfurter Büroräume sind die Sprachgrenzen aufge-hoben: Chinesische, deutsche und mexikani-sche Kollegen verständigen sich auf Englisch miteinander – die gelungene Integration unter schiedlicher Kulturen unter einem Dach ist hier kein Wunschdenken, sondern gelebte Realität. Internationalität als Erfolgsfaktor. Nach Houston (USA) und Shanghai (China) ist Frankfurt der dritte Knotenpunkt im in-ternationalen Netzwerk von Air Liquide, das dazu dient, wichtige Konzernfunktionen zu dezentralisieren und auf mehrere strategisch wichtige Standorte rund um den Globus zu verteilen. Ein kleines Stück Paris gibt es jetzt also mindestens dreimal öfter auf der Welt.

Kompetenzen ergänzen sich gegenseitigAn den sogenannten Hubs werden Air Liquide- Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammengezogen, die sich in ihren Kom-petenzen gegenseitig ergänzen. In Frank-furt etwa arbeiten Spezialisten aus den wichtigen Kernbereichen Engineering und Anlagenbau (E&C, siehe rechts) Seite an Seite mit Kollegen von Large Industries (LI), die für das Großkundengeschäft zuständig sind, sowie Executing Major Investments (EMI). Letztere sind für Konzeption, Durch-führung und Betreuung einiger der größten und komplexesten Konzernprojekte verant-wortlich. Auch das für Osteuropa zuständige Team ist in Frankfurt ansässig und betreut von der Mainmetropole aus die Märkte in

Polen, der Tschechischen Republik, der Slo-wakei, Russland, Türkei und Griechenland. Eng kooperieren die Frankfurter zudem mit der Deutschlandzentrale von Air Liquide in Düsseldorf.

Die Vorteile: kurze Entscheidungswege, mehr lokale Nähe zu Kunden, Märkten und Entscheidern – aber auch zu neuen Talen-ten, die Air Liquide als attraktiven Arbeitge-ber und Sprungbrett für eine internationale Karriere nutzen wollen.

Fakten

DEUTSCHLAND zählt zu den fünf wichtigsten Märkten für Air Liquide.

600Mitarbeiter sind in Frankfurt tätig, 4.500 bundesweit.

100.000Kunden aus Industrie, Mittelstand und Handwerk

PARTNER DER INDUSTRIE

Großanlagen made in Germany

Seit 2014 operiert die ehemalige Lurgi GmbH unter dem Namen Air Liquide Global E&C Solutions Germany GmbH.

Der Schwerpunkt der Geschäftsaktivi-täten liegt auf dem Gebiet des Anla-genbaus zur Erzeugung von petroche-mischen Zwischen- und Endprodukten sowie synthetischen Treibstoffen und Oleochemie. Die Anlagenbauer gehören seit dem 20. Juli 2007 zu Air Liquide.

600 Mitarbeiter aus aller Welt arbeiten in der neuen Frankfurter Zentrale. Wichtige Konzernfunktionen wurden hier zusammengezogen.

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M E L D U N G E N

TEXAS/USA

Neue Anlage für BASF

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF ist mit seinen Plänen für eine petrochemische Großanlage in den USA vorangekommen und hat Air Liquide mit den entsprechen-den Ingenieurleistungen beauftragt. Die neue Anlage wird in Freeport/Texas errich-tet. Dort soll aus Erdgas Propylen hergestellt werden – ein wichtiger chemischer Grund-stoff für Autolacke oder Waschmittel.

HYGIENE

Schülke wächst weiter

Schülke, das auf Desinfektion und Hygie-ne spezialisierte Tochterunternehmen von Air Liquide Healthcare in Norderstedt, baut seine Präsenz in Osteuropa sowie im Asien-Pazifik-Raum aus.

Das Unternehmen hat die Hygiene-Sparte von Bochemie in der Tschechischen Republik übernommen. Bochemie entwickelt und vermarktet wichtige Produkte zur Desinfek-tion in Krankenhäusern und Tierarztpraxen, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte hauptsächlich in der Tschechischen Repu-blik, der Slowakei, in Polen, Russland und Rumänien und ist bei den Exportumsätzen in den vergangenen Jahren rasant gewachsen.

Zudem übernimmt Schülke HAS (Health-care Antisepsis Solutions), den Geschäfts-bereich Desinfektion und Haut-Hygiene von Advanced Sterilization Products (Divi-sion von Ethicon, Inc.). Das Hygiene-Pro-duktsortiment von HAS wird in zahlreichen Ländern im Asien-Pazifik-Raum vertrieben. Es umfasst eine breite Palette an Lösungen zur Desinfektion der Haut, insbesondere im Krankenhausbereich.

HOME HEALTHCARE

Air Liquide übernimmt OMT

Air Liquide baut seine Home Healthcare-Aktivitäten in Europa weiter aus und hat mehrheitlich die Optimal Medical Thera-pies (OMT) übernommen. Das Unterneh-men ist ein führender deutscher Anbieter von Dienstleistungen für Patienten mit chronischen Erkrankungen, die mittels In-fusionstherapie behandelt werden.

OMT beschäftigt 45 Mitarbeiter und er-bringt Dienstleistungen im Bereich Home Healthcare für rund 5.000 Patienten. 2013 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 28 Millionen Euro.

OMT ist bekannt für seine Expertise im Be-reich der häuslichen Infusionstherapie wie etwa der Immun- und Schmerztherapie sowie der Behandlung pulmonal-arterieller Hypertension (PAH) oder der Parkinson-krankheit. Das Angebot umfasst verord-nete Medikationen, hochtechnologisches medizinisches Gerät und die Betreuung der Patienten. Dies ermöglicht die Heimthera-pie anstelle einer stationären Behandlung im Krankenhaus und verhilft Betroffenen so zu wesentlich mehr Unabhängigkeit. Air Liquide ist bereits ein führender Anbie-ter im Bereich Infusionstherapie in Frank-reich und Nordeuropa.

In Freeport/Texas stellt BASF künftig Propylen her, einen Grundstoff zum Beispiel für Autolacke.

Air Liquide-Tochter Schülke hat die Hygiene-Sparte von Bochemie in Tschechien übernommen.

Air Liquide baut den Bereich der Home Healthcare-Aktivitäten weiter aus.

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LOUISIANA/USA

Sauerstoff für Großprojekt

Der chinesische Petrochemiekonzern Yuhuang Chemical hat Air Liquide als Sau-erstofflieferant für eine neue Großanlage zur Methanol-Produktion ausgewählt, die in St. James Parish im US-Bundesstaat Lou-isiana gebaut werden soll. Die neue Anlage von Yuhuang Chemical wird rund 5.000 Tonnen Methanol pro Tag produzieren und ist damit eine der größten Methanol-Pro-duktionsstätten der USA.

Mit einem Investitionsvolumen von um-gerechnet rund 140 Millionen Euro wird Air Liquide eine neue, mit Spitzentech-nologien ausgestattete, energieeffiziente Luftzerlegungsanlage zur Produktion von Sauerstoff, Stickstoff und Argon bauen. Die Inbetriebnahme ist für das zweite Halbjahr 2017 geplant.

Über seinen Unternehmensbereich Global E&C Solutions hat Air Liquide einen entspre-chenden Lizenzvertrag mit Yuhuang Che-mical für seine führende Mega-Methanol-Technologie abgeschlossen. Dieses Verfahren ermöglicht die Umwandlung von Erdgas zu Methanol und zählt zum Air Liquide- Portfolio an patentierten Technologien.

AKTIENMARKT

Air Liquide-Aktie im Aufwärtstrend

Die europäischen Aktienmärkte haben im laufenden Jahr kräftig zugelegt. Auch die Air Liquide-Aktie – notiert im EuroStoxx – konnte von diesem Aufwärtstrend profi-tieren.

Notierte die Aktie Anfang des Jahres noch bei 91,50 Euro, so stieg sie zwischenzeitlich um mehr als 16 Prozent. Neben langfris-tigen Kurssteigerungen hat die Aktie auch erneut stabile Renditen zu verzeichnen. Die Dividende betrug 2014 2,50 Euro.

BERLIN

Benoît Potier bei Angela Merkel

Air Liquide Chairman und Chief Executive Officer Benoît Potier ist im Juni in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu-sammengetroffen. Potier war in seiner Funktion als Chairman des European Round Tables of Industrialists (ERT) von Angela Merkel ins Bundeskanzleramt eingeladen. 20 Vorstandsvorsitzende aus führenden europäischen Unternehmen – darunter neben Air Liquide auch Vodafone, Nestlé, die Deutsche Telekom, Siemens und SAP, diskutierten bei dieser Zusammenkunft das Thema „Digitalisierung der Wirtschaft“.

An dem Treffen nahmen neben der Bun-deskanzlerin auch der französische Staats-präsident François Hollande und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker teil. Im Anschluss an die Diskussionsrunde trat Benoît Potier gemeinsam mit Merkel, Hollande und Juncker vor die Presse. In seinem Statement stellte er die zentralen Treiber vor, die aus Sicht des ERT erfolgs-entscheidend für die Digitalisierung sind. Ziel ist es, Digitalisierung zu nutzen, um das Wirtschaftswachstum zu erhöhen, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Arbeitsplätze – vor allem für die junge Generation – zu schaffen.

Air Liquide errichtet in Louisiana einen neuen Luftzer-leger. Das Bild zeigt eine Anlage in Geismar/Louisiana.

Benoît Potier (l.), der französische Staatspräsident François Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel

Die Air Liquide-Aktie konnte vom Aufwärtstrend an den europäischen Aktienmärkten profitieren.

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Der neue Reformer gehört und wird betrie-ben von Air Liquide. Er hat eine jährliche Produktionskapazität von 22.000 Tonnen Wasserstoff und 120.000 Tonnen Kohlen-monoxid. Entsprechend eines 2012 un-terzeichneten langfristigen Vertrags wird Bayer MaterialScience mit großen Mengen Kohlenmonoxid und Wasserstoff versorgt. Damit unterstützt Air Liquide das Bestre-ben von Bayer MaterialScience, den Stand-ort Dormagen zum europäischen Zentrum für die Produktion von TDI zu machen. TDI (Toluylen-Diisocyanat) ist ein Vorprodukt zur Herstellung von flexiblem Polyurethan-

schaumstoff. Dieser ist in so alltäglichen Ge-genständen wie Matratzen, Autositzen und Polstermöbeln zu finden.

Die Anlage wurde von Air Liquide Enginee-ring & Construction geplant und errichtet. Die eingesetzten Technologien sorgen dafür, dass die höchsten Standards für Effizienz, Flexibilität und Sicherheit erfüllt werden. Der neue Steamreformer ist an die 600 Kilometer lange Rhein-Ruhr-Pipeline von Air Liquide angeschlossen, um auch andere Kunden in der Region mit Wasserstoff ver-sorgen zu können.

WASSERSTOFF UND KOHLENMONOXID FÜR BAYER MATERIALSCIENCE

Neuer Steamreformer in Betrieb

Air Liquide hat einen neuen, hochmodernen Steamreformer in Dormagen bei Köln errichtet. Rund 100 Millionen Euro wurden in diese hochflexible Produktionsstätte investiert. Sie versorgt die neue TDI-Anlage von Bayer MaterialScience – eine der wichtigsten Investitionen des Polymerherstellers in den vergangenen Jahren.

I N V E ST I T I O N

Fakten

22.000Tonnen Wasserstoff Produktions kapazität pro Jahr

120.000Tonnen Kohlenmonoxid Produktions -kapazität pro Jahr

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DIE TERMINE IN DIESEM JAHR IM ÜBERBLICK

Für Sie vor Ort

Treffen Sie unsere Experten vor Ort und kommen Sie mit uns ins Gespräch. Air Liquide ist in Deutschland auch in diesem Jahr auf zahlreichen Messen, Kongressen und Tagungen vertreten. Hier ein Überblick über die wichtig-sten Veranstaltungen im Sommer/Herbst 2015. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

M E S S E N

AIR LIQUIDE

LAB-SUPPLY 2015 – Fachmesse für Labortechnik

1. Juli, Berlin 9. September, Ludwigshafen 14. Oktober, Münster 18. November, Hamburg

Internationale Jahrestagung STAHL 2015

12. November, Düsseldorf

Productronica 2015 – Weltleit-messe für Entwicklung und Fertigung von Elektronik

10. – 13. November 2015, München

AIR LIQUIDE Medical

67. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie

23. – 26. September, Hamburg

Jahrestreffen der deutschen IVF-Zentren und 6. Kongress des Dachverbands Reproduktions-biologie und -medizin

3. – 5. Dezember 2015, Hamburg

Schülke & Mayr

21. Forum für Podologie und Fußpflege – FUSS 2015

2. – 3. Oktober 2015, Bielefeld

DGSV Kongress (Deutsche Gesell-schaft für Sterilgutversorgung)

4. – 6. Oktober 2015, Fulda

Infektiologie- und Hygienekon-gress des Deutschen Beratungs-zentrums für Hygiene (BZH)

5. – 7. Oktober, Freiburg

Fachdental

11. – 12. September, Leipzig 23. – 24. Oktober, Stuttgart

Licher MT

88. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

23. – 26. September 2015, Düsseldorf

VitalAire

23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)

3. – 5. Dezember 2015, Mainz

I M P R E S S U M

HERAUSGEBER AIR LIQUIDE Deutschland GmbH Hans-Günther-Sohl-Straße 5 40235 Düsseldorf www.airliquide.de

VERANTWORTLICH Andreas Voß (V.i.S.d.P.)

REDAKTION Andrea Feige

[email protected]

REALISATIONText + Konzept AG, Essen

FOTOS Air Liquide / Dirk Jochmann / Titel (Zug): © umanuma - Shutterstock.com / Seiten 4 –7: © Siemens AG / Seite 11 (Gebäude): © Conne van d Grachten - rehm-group.com / Seiten 12 –15: © Carmen Jaspersen (dpa) / Seite 17 (Skyline): © Seamartini Graphics - Shutterstock.com / Seiten 18 –21: © Caroline Scharff / Seite 22: © Jeannot Olivet - Getty Images / Seite 28 (Lackdose): © lost-update - Fotolia.com / Seite 29 (Kanzlerin): © Clemens Bilan - ec.europa.eu / Seite 29 (Börse): © Rob Wilson - Shutterstock.com / Seite 30: © Dirk Peiper

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