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Prof. Dr. phil. Johannes-Peter Timm Professor für Linguistik (Anglistik), Angewandte Linguistik und Fremdsprachendidaktik (Englisch) Pädagogische Hochschule Heidelberg – Heidelberg University of Education – Institut für Fremdsprachen und ihre Didaktik – Abteilung Englisch Seit 1. September 2000 im Ruhestand; wohnhaft in Regensburg E-Mail: [email protected] Website: https://www.ph-heidelberg.de/timm- johannes-peter.html Übersicht: 1. Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang 2. Ämter 3. Veröffentlichungen / Forschungsschwerpunkte 3.1 Monographien und Herausgeberwerke 3.2 Herausgegebene Zeitschriften (Gastherausgeberschaft) 3.3 Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften 3.3.1 Linguistik, Angewandte Linguistik, Grammatiklernen, Grammatikunterricht 3.3.2 Interlanguage, Umgang mit Fehlern 3.3.3 Ganzheitlichkeit, Handlungs-, Prozess- und Lernorientierung 3.3.4 Konzeption der Fremdsprachenforschung 3.3.5 Bilingualer Sachfachunterricht 3.3.6 Sonstiges 3.4 Schulplanung 3.5 Mitarbeit an Lehrwerken 4. Projekte

Prof. Dr. phil. Johannes-Peter Timm - ph-heidelberg.de€¦ · Herzogenried; Erstellung zweier Gutachten für die Curriculumplanung Englisch der Orientierungsstufe: Kurzgutachten

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Prof. Dr. phil. Johannes-Peter Timm

Professor für Linguistik (Anglistik), Angewandte Linguistik und Fremdsprachendidaktik (Englisch)

Pädagogische Hochschule Heidelberg– Heidelberg University of Education – Institut für Fremdsprachen und ihre Didaktik – Abteilung Englisch

Seit 1. September 2000 im Ruhestand;wohnhaft in Regensburg

E-Mail: [email protected]: https://www.ph-heidelberg.de/timm-johannes-peter.html

Übersicht:

1. Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang

2. Ämter

3. Veröffentlichungen / Forschungsschwerpunkte

3.1 Monographien und Herausgeberwerke

3.2 Herausgegebene Zeitschriften (Gastherausgeberschaft)

3.3 Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften

3.3.1 Linguistik, Angewandte Linguistik, Grammatiklernen, Grammatikunterricht

3.3.2 Interlanguage, Umgang mit Fehlern

3.3.3 Ganzheitlichkeit, Handlungs-, Prozess- und Lernorientierung

3.3.4 Konzeption der Fremdsprachenforschung

3.3.5 Bilingualer Sachfachunterricht

3.3.6 Sonstiges

3.4 Schulplanung

3.5 Mitarbeit an Lehrwerken

4. Projekte

1. Wissenschaftlicher Werdegang – Entwicklung meiner fremdsprachendidaktischen Position

1962 Abitur am Gymnasium Villingen im Schwarzwald (jetzt: Gymnasium am Romäusring)– Schulzeit, Studium und erste Publikation 1971 unter dem Alternativnamen „Hannespeter Timm“ (vgl. 3.3.6)

1962-1967 Studium der Fächer Anglistik (bei Herbert Pilch, Hermann Heuer), Romanistik (bei Hugo Friedrich, Helmut Lüdtke, Olaf Deutschmann), Pädagogik und Philosophie (bei Eugen Fink) an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau

1965-1966 Anglistikstudium an der University of Bristol in Bristol (England)

1967 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (Anglistik und Romanistik) (Universität Freiburg)

1967-1969 Referendariat an den Gymnasien Villingen im Schwarzwald und Schwenningen am Neckar

1969 Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (Englisch und Französisch) (Seminar für Studienreferendare Rottweil/Neckar)

1969-1970 Hochschulassistent für Englisch und Französisch an der Pädagogischen Hochschule Lörrach (bei Andreas Digeser)

1969-1978 Projekt: Grundlegung und Systematisierung einer Grammatik der englischen Sprache als Planungshilfe für den Englischuntericht – zunächst auf der Grundlage der transformationell- generativen Grammatik in der Fassung von Noam Chomskys Aspects of the Theory of Syntax (1965), ab 1972 unter zusätzlicher Einbeziehung von Text- und Soziolinguistik sowie Pragmatik und Sprechakttheorie

Prägend in den Jahren 1967 bis Mitte der 1970er Jahre war die Auseinandersetzung mitder transformationell-generativen Grammatik (in der Fassung von Chomsky 1965) als Planungshilfe für den Grammatikunterricht. Erste Ergebnisse veröffentlicht unter dem Titel „Strukturalistische und transformationelle Syntax: Möglichkeiten und Probleme im Englischunterricht“ als Doppelheft der Zeitschrift Zeitnahe Schularbeit (1972) (Monographie; vgl. unter 3.3.1).

Diese Arbeit sollte weitergeführt werden in einer Buchpublikation mit Andreas Digeser (Hueber Hochschulreihe), die als Gesamtprojekt jedoch nicht realisiert werden konnte. Teile meiner Arbeiten hierfür gingen in meine Dissertation ein(Abschluss 1978).

1970-1974 Dozent für Englisch (Linguistik, Angewandte Linguistik und Fremdsprachendidaktik) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

1971 Maßgebliche Beeinflussung durch die Summer School on Applied Linguistics an der University of Edinburgh (bei S. Pit Corder, J. Allen, H. G. Widdowson, A. P. R. Howatt, Alan Davies)

1971-1972 Mitglied der Planungskommission Englisch der Integrierten Gesamtschule Multschule in Weinheim/Bergstraße

1971-1974 Leiter der Fachbereichskommission Englisch der Integrierten Gesamtschule Mannheim- Herzogenried; Erstellung zweier Gutachten für die Curriculumplanung Englisch der Orientierungsstufe: Kurzgutachten zur Kommissionsarbeit der Orientierungsstufe (1972) und Gutachten zu Sachbereichen und Curriculumentwürfe zu Fachbereichen der Orientierungsstufe (1974), Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (IGMH), Mannheim (vgl. unter 4.2)

1972-1974 Mitglied im kultusministeriellen „Arbeitskreis Englisch der Modellschulen in Baden-Württem-berg“

1973-1975 Mitglied der Studiengangkommission Englisch im „Modellversuch Zentrum für Lehrerbildung“ in der Gesamthochschulregion Heidelberg

1974 Ernennung zum Professor für Linguistik, Angewandte Linguistik und Fremdsprachendidaktik im Fach Englisch, Pädagogische Hochschule Heidelberg

1976-1978 Mitarbeit (linguistisch-didaktische Beratung) an dem Lehrwerk English in Action. Band 1H (Langenscheidt-Longman, 1978)

English in Action. Ein Lehrwerk für die Sekundarstufe 1 von Terry Moston

Band 1H für das 5. Schuljahr an Orientierungsstufen und Hauptschulen

(Langenscheidt-Longman, 1978) (vgl. unter 3.5)

1979 Promotion zum Dr. phil. in Anglistik (Sprachwissenschaft), Romanistik (Sprachwissenschaft) undPädagogik an der Universität-Gesamthochschule Essen

Dissertation: Pragmatisch-kommunika-tive Grammatik im Englischunterricht. Theorie und Praxis der Unterrichts-planung (Hueber, 1979) (vgl. unter 3.1) – Gutachter: Werner Hüllen, Essen; Wolfgang Kühlwein, Trier

Diese Arbeit stellt ein Konzentrat meiner Arbeiten zwischen 1969 und 1978 dar (vgl. unter 4.1):

Grundlegung und Entwurf einer pragmatisch-kommunikativen Grammatik der englischen Sprache als Planungsinstrument für einen kognitiv und kommunikativ orientierten Englischuntericht – gemäß dem Diktum von S. Pit Corder (1973): „What we cannot describe we cannot teach systematically.“

(Der geplante Teilband 16/I von Andreas Digeser wurde nicht realisiert.)

1980-1981 Projekt „’Hervorlockungstests’ zur Bestimmung der Interimsgrammatik von Schülern und der Wirksamkeit bestimmter Bewusstmachungsverfahren“ (vgl. unter 4.3)

1981-1985 Projekt „Diagnostische Entscheidungen im Fremdsprachenunterricht (I): Programme zur Analyse der Interlanguage von Schülern durch das mobile Rechnersystem HP-41“ (vgl. unter 4.4)

1982 Feldforschung im Rahmen der Summer School on Language Testing an der University of Edinburgh (bei Alan Davies)

1985-1988 Projekt „Diagnostische Entscheidungen im Fremdsprachenunterricht (II): Analysen zur Konsistenz der Interlanguage von Englischlernern“ (vgl. unter 4.5)

1985-1999 Mitglied der Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts (jährliche Treffen auf Schloss Rauischholzhausen, Tagungsstätte der Justus-Liebig-Universität Gießen)

1985-1986 beurlaubt für ein Forschungs- und Fortbildungsjahr; Lehrtätigkeit an der Realschule Neckargemünd (Schuljahr 1985-86)

Diesem Forschungs- und Fortbildungsjahr, in dem ich als Lehrer an der Realschule Neckargemünd unterrichtete, verdanke ich wesentliche Impulse für die Weiterentwicklung meiner fremdsprachendidaktischen Position in Richtung auf einen mehr ganzheitlichen und lerner- sowie lernorientierten Unterricht. Sie schlugen sich zunächst in drei Beiträgen für die Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts nieder: „Plädoyer für ein ganzheitliches Sprach- und Methodenkonzept im Fremdsprachenunterricht der Sekundarstufe I“ (1987), „Fortschritte auf dem Weg zur kommunikativen Freiheit des Individuums“ (1988) und „Das institutionelle Lernumfeld ‘Schule’: Teufel oder Beelzebub eines handlungsorientierten Fremdsprachenunterrichts?“ (1989) (vgl. unter 3.3.3).

Einen weiteren Niederschlag fand diese Entwicklung in der Herausgabe (mit Gerhard Bach) von Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis (Francke, Erstauflage 1989) (vgl. unter 3.1).

Im Zentrum dieses Buches steht die Frage,wie wir die Schüler motivieren und befähigen, das auszudrücken, was sie denken, fühlen, meinen und was sie mitteilen und bewirken wollen. Es gibt Anregungen für ein unterrichtliches Handeln, das bedeutungsvolles, ziel- und partnerorientiertes sprachliches Handeln ermöglicht. Es zeigt, wie die Schüler die Fremdsprache Englisch schon in der „Lebenswelt“ des Klassenzimmers als Kommunikationsmittel erfahren und dabei auch auf bedarfsspezifische Aspekte einzelner Lebensfelder vorbereitet werden können.

Rückblickend lassen sich meine fachlichen Schwerpunkte in den Jahren 1970 bis 1989 zwei globalen Entwicklungslinien zuordnen:(1) von einer formalen zu einer sprecher- und sprachverwendungsorientierten Sprachwissenschaft,(2) von einer schulbezogenen „Anwen-dung“ der Sprachwissenschaft zu einer Fremdsprachendidaktik, bei der dem Schüler, seinen individuellen Voraus-setzungen und Bedürfnissen sowie den unterrichtlichen Vermittlungs- und Kommunikationsprozessen eine zentrale Rolle zugewiesen wird.

Vgl. hierzu meinen kritischen Rückblick „Wandlungen im Selbstverständnis eines Angewandten Linguisten“ in: G. Bach & J.-P. Timm (Hg.): Fremdsprachenunterricht im Wandel (Pädagogische Hochschule Heidelberg, 1989) (vgl. unter 3.3.1).

1989 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) (mit Werner Hüllen, Gerda Lauerbach, Dorothea Möhle, Helmut Sauer, Helmut Johannes Vollmer und Günther Zimmermann)

1989-1991 /1993-1995 Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung

In diesem Kontext entstanden zusammen mit Helmut Johannes Vollmer (Universität Osnabrück) zwei wesentliche Standortbestimmungen der Fremdsprachenforschung. In ihnen wird „Fremdsprachenforschung“ (second language research) als übergreifender Bezugsrahmen für verschiedene Aufgaben der Fremdsprachendidaktik, der Sprachlehr-forschung und der Zweitsprachenerwerbsforschung dargestellt:

(1) „Fremdsprachenlernen in interkultureller Perspektive: Kontext, Konzepte, Kontro-versen“ als Basisaufsatz in J.-P. Timm & H. J. Vollmer (Hg.): Kontroversen in der Fremdsprachenforschung (Brockmeyer, 1993) (vgl. unter 3.1) sowie (2) „Fremdsprachenforschung: Zur Konzeption und Perspektive eines Wissenschafts-bereichs“ in Zeitschrift für Fremdsprachenforschung (1993) (vgl. unter 3.3.4).

1990-1995 Beschäftigung mit dem (Radikalen) Konstruktivismus und der Evolutionären Erkenntnistheorie sowie, in einem Projekt, mit „Fuzzy Sets in der englischen Grammatik (theoretische Grundlagen und unterrichtliche Vermittlung)“ (1993-1995) (vgl. unter 4.6).

1993-1994 Forschungssemester nach § 47 Abs. 1 PHG

Diese Forschungen bestärkten mich in meiner Anerkennung der Rolle von Intuition und Sprachgefühl im Verständnis und in der Strukturierung sprachlicher Äußerungen und damit der Notwendigkeit eines ganzheitlichen Sprach- und Methodenkonzepts in der Fremdsprachendidaktik. Sie schlugen sich in zwei Arbeiten nieder:

(1) in der Konzeption des – meiner Kollegin Renate Löffler gewidmeten – Bandes Ganzheitlicher Fremdsprachenunterricht (Deutscher Studien Verlag, 1995) (vgl. unter 3.1) mit einem eigenen Beitrag über „Die ‘Fuzziness’ der Sprache als Begründung für einen ganzheitlich-funktionalen, erfahrungsorientierten Grammatikunterricht“ sowie(2) einem neuen Kapitel „Neue Perspektiven: Konsequente Schülerorientierung“ für die 2., überarbeitete und erweiterte Auflage von Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Englisch-unterricht (Francke, 1996) (vgl. unter 3.1).

1995-1998 Projekt „Entwicklung einer prozessorientierten Didaktik des Englischunterrichts“ (vgl. unter 4.7).

Ergebnis dieses Projekts war der Band J.-P. Timm (Hg.): Englisch lernen und lehren.Didaktik des Englischunterrichts (Cornelsen, 1998; 8. Druck 2011).

In diesem Band gingen die Konzepte der Lerner-, Handlungs- und Prozessorientierung in die umfassendere Konzeption eines „lernorientierten Fremdsprachenunterrichts“ ein, die ich zunächst in der Einleitung von Englisch lernen und lehren vorstellte, später (erweitert und systematisiert) in dem neuen Kap. 2 der 3., vollständig überarbeiteten und verbesserten Auflage von G. Bach & J.-P. Timm (Hg.): Englischunterricht (Francke, 2003) unter dem Titel „Lernorientierter Fremdsprachenunterricht: Förderung konstruktiver Lernprozesse“ (vgl. unter 3.1).

Nach dem Konzept der Lernorientierung werden die Schüler nicht als Objekte des Lehrensbetrachtet, sondern ganz konsequent als eigenaktive Lerner, die das dargebotene Lern-material sowie fremdsprachliche Äußerungen und Strukturierungshilfen des Lehrers für sich verarbeiten und so ihr Wissen „konstruieren“. Auf diese Weise werden Lern-gegenstände den Schülern weniger „vermittelt“ als vielmehr zu Inhalten unterrichtlicher Aktivitäten gemacht, die für sie bedeutsam sind, damit den hermeneutischen Zirkel von Erwartung und Erfahrung auslösen und so zu Lernprozessen führen.

Zu diesem Konzept der Lernorientierung gehören insbesondere die folgenden Teilkonzepte:

1. Meaningful interaction: Situationen, Materialien und Aktivitäten des Fremdsprachen-unterrichts sollen die Erfahrungen, Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse der Lernenden berücksichtigen (Lernerorientierung) und von ihnen als lebensecht akzeptiert werden können (Authentizität); sie sollen Kopf, Gefühl und Sinne gleichermaßen ansprechen (Ganzheitlichkeit) und ihnen helfen, Sinn- und Wertvorstellungen zu entwickeln (Inhaltsorientierung); sie sollen sie zum rezeptiven, produktiven und inter-aktiven Umgang mit Sprache herausfordern (Aufgaben- und Handlungsorientierung) und damit zu eigenaktiven Wahrnehmungen und Strukturierungen anregen (Prozessorientierung).

2. Aufbau von Sprachgefühl: Sprachliche Konzepte sind in jedem Fall individuelle Konstrukte, die in einem (situativ und kontextuell gestützten) interaktiven Sprach-gebrauch erworben werden. Die Bedeutung sprachlicher Formen und Regularitäten erschließt sich für die Lernenden deshalb nicht aus unterrichtlicher Instruktion, sondern letztlich nur aus eigenen Abstraktions- und Eingrenzungsprozessen (Konstruktion). Hierfür benötigen sie vielfältige sprachliche Erfahrungen in vielfältigen und für sie bedeutungsvollen Kommunikationssituationen (vgl. Punkt 1).

3. Förderung von „Aufmerksamkeit“: Das Verstehen von sprachlichem Input alleine genügt jedoch nicht, um Lernprozesse anzubahnen; vielmehr ist dabei auch eine globale Aufmerksamkeit auf sprachliche Phänomene (attention) und, darüber hinaus, ein bewusstes Gewahrwerden lexikalischer sowie morphosyntaktischer Elemente (noticing) notwendig. Darüber hinausgehende bewusstmachende Verfahren (consciousness raising) können nach neueren Erkenntnissen der Neurobiologie den Prozess der Selbst-organisation des Gehirns jedoch nicht „aushebeln“.

4. Förderung von „language awareness“: Konstruktive Lernprozesse können auch durch die Förderung der fremdsprachlichen language awareness (Sprachbewusstsein bzw. Sprachbewusstheit) der Schülerinnen und Schüler unterstützt werden.

5. Förderung strategischen Verhaltens: Die unterrichtliche Hilfestellung bei der Wissens-konstruktion der Schülerinnen und Schüler muss auch eine Förderung ihres individuellenstrategischen Verhaltens beim Fremdsprachenlernen einschließen (vgl. Punkt 6).

6. Förderung von Lernerautonomie: Letztlich sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Lernen weitgehend selbst bestimmen lernen. Allerdings ist im Fremdsprachenunterricht völlige methodische Autonomie gar nicht möglich, denn nur in der Interaktion mit Handlungspartnern können die Lernenden Bedeutungs- bzw. Begriffszuweisungen, Strukturierungen und Differenzierungen „aushandeln“, und nur hier eröffnet sich ihnen auch die Möglichkeit, neu gelernte Konzepte auf ihre soziale Gültigkeit hin praktisch zu erproben und nicht funktionsfähige Konstrukte zu korrigieren. Dennoch müssen die Lehrenden den Schülern so oft wie möglich die Gelegenheit zu weitgehend „offenen“ Kommunikationsprozessen, zur Selbsterkundung und zur Selbstorganisation von Lernprozessen geben. Dabei stellen gezieltes Training bestimmter Lernstrategien sowie Impulse für ihre Umsetzung eine zentrale Komponente eines autonomiefördernden Unterrichts dar (vgl. Punkt 5).

2000 1. September 2000: Versetzung in den Ruhestand

2002 21. November 2002: Akademische Feier zum 60. Geburtstag an der Universität Kassel mit Überreichung einer Festschrift durch Prof. Dr. Claudia Finkbeiner:

Claudia Finkbeiner (Hg.): Wholeheartedly English: A Life of Learning. Festschrift for Johannes-Peter Timm. Berlin: Cornelsen,2002.

2004-2006 Konzeption und Herausgabe des thematischen Sammelbandes Fremdsprachenlernen und Fremdsprachenforschung: Kompetenzen, Standards, Lernformen, Evaluation. Festschrift für Helmut Johannes Vollmer (Narr, 2006) (vgl. unter 3.1). Überreichung aus Anlass der Ver-abschiedung von Helmut Johannes Vollmer am 7. Juli 2006 im Rahmen einer Akademischen Feier der Universität Osnabrück, Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft

Dieser Band behandelt die Aspekte des schulischen Fremdsprachenlernens, die im Gefolge der ersten PISA-Studie nach 2000 ins Zentrum der Fremdsprachenforschung gerückt sind:

Schülerkompetenzen, Bildungsstandards, Referenzrahmen, DESI-Studie, Fachlernen in der Fremdsprache (Bilingualer Sachfach-unterricht), Mehrsprachiges Lernen, Evaluation und Portfolio sowie Probleme der empirischen Fremdsprachenforschung.

ab 2007 Mitarbeit bei Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Hauptverantwortete Artikel (Erstfassungen): Bewusstmachung (Fremdsprachenunterricht); Ganzheitlichkeit (Fremdsprachenunterricht); Handlungsorientierung (Fremdsprachenunterricht); Lernorientierung (Fremdsprachenunterricht); Prozessorientierung (Fremdsprachenunterricht); Fuzziness (Sprache); Fremdsprachenforschung; Andreas Digeser; Werner Hüllen u. a..Wesentliche Mitarbeit: Fremdsprachendidaktik; Sprachgefühl.

2009 4., vollst. überarbeitete und erweiterte Auflage von Bach & Timm: Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis (Francke, 2009).

Neben den Veränderungen der einzelnen Kapitel weist die 4. Auflage eine wichtige Akzentverschiebung auf. Der fremdsprachen-didaktische Ansatz folgt radikaler als bisher den Erkenntnissen der neueren Kognitions- und Neurobiologie; hinzu kommt die Einbin-dung der sozial-konstruktivistischen Position von Kersten Reich. Dadurch wird die Rolle einer direkten Steuerung von Lernprozessen noch weiter zurückgedrängt und die grund-legende Bedeutung von handlungsorientierten Interaktionen für das Sprachlernen deutlich verstärkt. - Vgl. mein stark überarbeitetes Kapitel 3: „Lernorientierter Fremdsprachen-unterricht: Förderung systemisch-konstruktiverLernprozesse“ (S. 43-60).

2013 5., aktualisierte Auflage von Bach & Timm: Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einerhandlungsorientierten Unterrichtspraxis (Francke / UTB, 2013) (vgl. unter 3.1.)

2. Ämter

2.1 Ämter innerhalb der Hochschule: Fachsprecher (vielfach); Mitglied des Fachbereichs- bzw. Fakultätsrats (1973-1998); Stellvertretender Fachbereichsleiter (1979-1981); Fachbereichsleiter (1981-1983 und 1983-1985); Mitglied des Erweiterten Senats (1979-1981) und des Senats (1981-1985); Mitglied im Forschungsausschuss (1985-1989), im Haushaltsausschuss (1988-1992) sowie im Senatsausschuss für Studien- und Prüfungsfragen (1996-1998)

2.2 Ämter außerhalb der Hochschule: Leiter der Fachbereichskommission Englisch der Integrierten Gesamt-schule Mannheim-Herzogenried (1971-1974); Mitglied im „Arbeitskreis Englisch der Modellschulen in Baden-Württemberg“ (1972-1974); Mitglied der Studiengangkommission Englisch im „Modellversuch Zentrum für Lehrerbildung“ in der Gesamthochschulregion Heidelberg (1973-1975); Mitglied des Beirats der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) (1989-1991 und 1993-1995)

3. Veröffentlichungen

Forschungsschwerpunkte: Linguistik; Angewandte Linguistik; Fremdsprachendidaktik, insbe-sondere: Grammatiklernen und Grammatikunterricht, Interlanguage und Umgang mit Fehlern, Ganzheitlichkeit, Handlungsorientierung, Lernorientierung, Prozessorientierung

3.1 Monographien und Herausgeberwerke

1972. Strukturalistische und transformationelle Syntax: Möglichkeiten und Probleme im Englischunterricht. Zeitnahe Schularbeit, 25, Heft 6/7 (Monographie), Villingen: Neckar-Verlag, 1972. 96 Seiten.

1979. Pragmatisch-kommunikative Grammatik im Englischunterricht. Theorie und Praxis der Unterrichtsplanung(Hueber Hochschulreihe, Bd. 16/II). München: Hueber, 1979. 227 Seiten. ISBN 3-19-026732-4. – Englischsprachige Zusammenfassung in English and American Studies in German 1979. Summaries of Thesesand Monographs. A Supplement to Anglia. Tübingen: Niemeyer, 1980, S. 139-142.

1989a. (Hg.) (mit G. Bach): Fremdsprachenunterricht im Wandel (Kontakt, Bd. 13). Heidelberg: PädagogischeHochschule / Institut für Weiterbildung, 1989. 119 Seiten. ISBN 3-9801530-2-9.

1989b/1996/2003/2009/2013. (Hg.) (mit G. Bach): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis. Tübingen: A. Francke / UTB, 1. Aufl. 1989, 289 Seiten; 2., überarb. und erweit. Aufl. 1996, 334 Seiten; 3., vollst. überarb. und verbess. Aufl. 2003, 347 Seiten; 4., vollst. überarb. und erweit. Aufl. 2009, 384 Seiten; 5., aktualisierte Aufl. 2013, 389 Seiten. ISBN 978-3-8252-4037-0.

1993. (Hg.) (mit H. J. Vollmer): Kontroversen in der Fremdsprachenforschung. Kongressdokumentation des 14. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, Essen 1991. Bochum: Brockmeyer, 1993. 574 Seiten. ISBN 3-8196-0148-1.

1995. (Hg.): Ganzheitlicher Fremdsprachenunterricht. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, 1995. 251 Seiten. ISBN 3-89271-535-1.

1998. (Hg.): Englisch lernen und lehren. Didaktik des Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen, 1998 (8. Druck 2011). 432 Seiten. ISBN 978-3-464-00619-1.– Ausgabe in Blindenschrift: München: BIT, 2000. 1700 Seiten. ZKPSID 2-110704-40-3.– Englischsprachige Zusammenfassung in English and American Studies in German 1998. Summaries of Thesesand Monographs. A Supplement to Anglia. Tübingen: Niemeyer, 1999, S. 160-161.

2006. (Hg.): Fremdsprachenlernen und Fremdsprachenforschung: Kompetenzen, Standards, Lernformen, Evaluation. Festschrift für Helmut Johannes Vollmer. Tübingen: Narr, 2006. 480 Seiten. ISBN 978-3-8233-6235-7.

3.2 Herausgegebene Zeitschriften (Gastherausgeberschaft)

1995. (Hg.): Workshop: Grammar [Themenheft]. Der Fremdsprachliche Unterricht – Englisch, 29, 1995, Heft 3.

3.3 Aufsätze in Sammelwerken und Zeitschriften

3.3.1 Linguistik, Angewandte Linguistik, Grammatikunterricht – Grammatiklernen

1972a. Strukturalistische und transformationelle Syntax: Möglichkeiten und Probleme im Englischunterricht. Zeitnahe Schularbeit, 25, Heft 6/7, 1972, S. 1-96.

1972b. Linguistische Grundlegung einer Didaktik des Englischunterrichts. Englisch, 7, 1972, S. 88-93. (= Rezension von W. Hüllen: Linguistik und Englischunterricht 1, Heidelberg: Quelle & Meyer 1971)

1973. Rez. von János S. Petöfi: Transformationsgrammatiken und eine ko-textuelle Texttheorie. Grundfragen und Konzeptionen (= Linguistische Forschungen 3), Frankfurt/M. 1971. International Review of Applied Linguistics, 11, 1973, S. 177-182.

1982. Wh-Fragen im Englischunterricht: Eine Untersuchung zur Effizienz von operationellen Regeln als Mittel für eine lernerbezogene Bewusstmachung. In: Gnutzmann, C. et al. (Hg.): Fremdsprachendidaktiker- Kongress Hannover 1981: Nachpublikation. Hannover: C.T., 1982, S. 91-107.

1987. Operationelle Regeln für den Englischunterricht. In: Lörscher, W. & Schulze, R. (Hg.): Perspectives on language in performance. Studies in linguistics, literary criticism, and language teaching and learning (2 Bde.). Tübingen: Narr, 1987, Bd. 2, S. 1398-1417.

1989. Wandlungen im Selbstverständnis eines Angewandten Linguisten. In: Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Fremdsprachenunterricht im Wandel (Kontakt Bd. 13). Heidelberg: Pädagogische Hochschule – Institut für Weiterbildung, 1989, S. 35-42.

1995a. Die ‘Fuzziness’ der Sprache als Begründung für einen ganzheitlich-funktionalen, erfahrungsorientierten Grammatikunterricht. In: Timm, J.-P. (Hg.): Ganzheitlicher Fremdsprachenunterricht. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, 1995, S. 120-148.

1995b. Grammatiklernen im Kontext verschiedener Lern- und Methodenkonzepte. Der Fremdsprachliche Unterricht – Englisch, 29, 1995, Heft 3, S. 4-12 (= Basisartikel für das Themenheft Workshop: Grammar; vgl. oben unter 3.2).

1995c. Auswahlbibliographie zum Themenheft Workshop: Grammar. Der Fremdsprachliche Unterricht – Englisch, 29, 1995, Heft 3, S. 13.

1995d. Dem ‘Sprachgefühl’ auf der Spur: Fuzzy Concepts in der englischen Grammatik. In: Bredella, L. (Hg.): Verstehen und Verständigung durch Sprachenlernen? Dokumentation des 15. Kongresses für Fremdsprachen-didaktik, Gießen 1993. Bochum: Brockmeyer, 1995, S. 225-235.

1998a. (mit W. Bleyhl): Wortschatz und Grammatik im Kontext. In: Timm, J.-P. (Hg.): Englisch lernen und lehren. Didaktik des Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen, 1998, S. 259-271.

1998b. Grammatiklernen: Die Entwicklung praktischer Sprachkenntnisse. In: Timm, J.-P. (Hg.): Englisch lernenund lehren. Didaktik des Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen, 1998, S. 299-318.

2001. Rez. von H. Düwell, C. Gnutzmann & F. G. Königs (Hg.): Dimensionen der Didaktischen Grammatik. Festschrift für Günther Zimmermann zum 65. Geburtstag. Bochum: 2000. Praxis des neusprachlichen Unterrichts, 48, 2001, S. 210.

3.3.2 Interlanguage, Umgang mit Fehlern

1981. Sprachliche ‘Konzepte’ und ‘Regeln’ in der Interimsgrammatik deutscher Schüler – ‘Hervorlockungstests’ und methodische Folgerungen für den Englischunterricht. In: Kühlwein, W. & Raasch, A. (Hg.): Sprache: Lehren und Lernen. Kongressberichte der 11. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik GAL e.V., Darmstadt 1980. Tübingen: Narr, 1981, Bd. 2, S. 99-103.

1986. The consistency of interlanguage in task-bound second-language production. Applied Linguistics, 7, 1986, S. 86-107.

1989/1996. Fehlerkorrektur zwischen Handlungsorientierung und didaktischer Steuerung. In: Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichts-praxis. Tübingen: A. Francke/UTB, 1989, S. 161-186; – unter dem gleichen Titel überarbeitet in: 2. Aufl. 1996: S. 167-191;– unter neuem Titel überarbeitet 2003, 2009 und 2013 (s. dort).

1992a. Fehler und Fehlerkorrektur im kommunikativen Englischunterricht. Der fremdsprachliche Unterricht – Englisch, 26, 1992, S. 4-10 (= Basisartikel für das Themenheft Vom Umgang mit Fehlern).

1992b. Auswahlbibliographie zum Themenheft Vom Umgang mit Fehlern. Der fremdsprachliche Unterricht – Englisch, 26, 1992, S. 11.

2003/2009/2013. Schüleräußerungen und Lehrerfeedback im Unterrichtsgespräch. In: Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis (3., vollst. überarb. und verbess. Aufl.). Tübingen: A. Francke/UTB, 2003, S. 197-224; – unter dem gleichen Titel weiter überarbeitet: 4., vollst. überarb. und erweit. Aufl. 2009, S. 199-229;– 5., aktualisierte Auflage 2013, S. 199-229.

3.3.3 Ganzheitlichkeit, Handlungs-, Prozess- und Lernorientierung

1987. Plädoyer für ein ganzheitliches Sprach- und Methodenkonzept im Fremdsprachenunterricht der Sekundar-stufe I. In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Sprachbegriffe im Fremdsprachenunterricht. Arbeitspapiere der 7. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1987, S. 190-197.

1988. Fortschritte auf dem Weg zur kommunikativen Freiheit des Individuums. In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Fortschritt und Fortschritte im Fremdsprachenunterricht. Arbeitspapiere der 8. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1988, S. 127-134.

1989. Das institutionelle Lernumfeld ‘Schule’: Teufel oder Beelzebub eines handlungsorientierten Fremd-sprachenunterrichts? In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Der Fremdsprachenunterricht und seine institutionellen Bedingungen. Arbeitspapiere der 9. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1989, S. 122-127.

1989. (mit G. Bach): Was ist ‘handlungsorientierter Englischunterricht’? In: Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis. Tübingen: A. Francke/UTB, 1989, S. 1-21; – unter neuem Titel überarbeitet 1996, 2003, 2009 und 2013 (s. dort).

1990. Handlungsorientierte Lehrerbildung für einen handlungsorientierten Fremdsprachenunterricht. In: Abele, A. (Hg.): Neuere Entwicklungen in Lehre und Lehrerbildung. Symposion ‘90 – Heidelberg 1990. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, 1990, S. 124-127.

1991a. Handlungsorientierte Lehrerbildung für einen handlungsorientierten Fremdsprachenunterricht. Praxis des neusprachlichen Unterrichts, 38, 1991, S. 123-128.

1991b. Englischunterricht zwischen Handlungsorientierung und didaktischer Steuerung. Die Neueren Sprachen, 90, 1991, S. 46-65.

1991c. Englischunterricht zwischen Handlungsorientierung und didaktischer Steuerung (Ein Nachtrag). Die Neueren Sprachen, 90, 1991, S. 559-563.

1992. Wie effizient ist handelndes Lernen im Fremdsprachenunterricht. Fremdsprachenunterricht, 45, 1992, S. 373-378.

1993. Freiräume organisieren für handelndes Lernen. Schulisches Fremdsprachenlernen und -lehren im Spannungsfeld von Steuerung und Offenheit. In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Fremdsprachenlehr- und- lernprozesse im Spannungsfeld von Steuerung und Offenheit. Arbeitspapiere der 13. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Bochum: Brockmeyer, 1993, S. 161-168.

1995a. Wortschatz erwerben: Lebenswelten strukturieren – Wortschatz vermitteln: ‘Natürliche’ Lernkontexte anbieten. In: Bausch, K.-R. et al. (Hg.): Erwerb und Vermittlung von Wortschatz im Fremdsprachenunterricht. Arbeitspapiere der 15. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1995, S. 183-191.

1995b. Ganzheitlichkeit als Anliegen. In: Timm, J.-P. (Hg.): Ganzheitlicher Fremdsprachenunterricht. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, 1995, S. 11-14.

1995c. (mit J. Siebold): Zur Arbeit der Sektion 1: Sprach- und Textarbeit zwischen Prozess- und Gegen-standsorientierung. In: Wendt, M. & Zydatiß, W. (Hg.): Fremdsprachliches Handeln im Spannungsfeld von Prozess und Inhalt. Kongressdokumentation des 16. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, Halle 1995. Bochum: Brockmeyer, 1997, S. 65-71.

1996a/2003/2009/2013. (mit G. Bach): Handlungsorientierung als Ziel und als Methode. In: Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis (2., überarb. und erweit. Aufl. Tübingen). A. Francke/UTB, 1996, S. 1-21; – unter dem gleichen Titel weiter überarbeitet: 3., vollst. überarb. und verbess. Aufl. 2003, S. 1-21; – 4., vollst. überarb. und erweit. Aufl. 2009, S. 1-22;– 5., aktualisierte Auflage 2013, S. 1-22.

1996b. Neue Perspektiven: Konsequente Schülerorientierung. In: Bach, G. & Timm, J.-P. (Hg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichtspraxis. Tübingen: A. Francke/UTB, 2., überarb. und erweit. Aufl. 1996, S. 268-284;– unter neuem Titel überarbeitet 2003, 2009 und 2013 (s. dort).

1997. A Stairway to Heaven? In: Gäßler, R. & Riethmüller, W. (Hg.): Künstlerisches Wirken. Kunst und Künstlertum in Gesellschaft, Kultur und Erziehung. Beltz / Deutscher Studien Verlag, 1997, S. 314-329.

1998a. Entscheidungsfelder des Englischunterrichts. In: Timm, J.-P. (Hg.): Englisch lernen und lehren. Didaktikdes Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen, 1998, S. 7-14.

1998b. Pop- und Rocksongs als ‘Lernschrittmacher’. In: Timm, J.-P. (Hg.): Englisch lernen und lehren. Didaktik des Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen, 1998, S. 178-184.

1998. Zur Rolle von Kognitionen in einem lernorientierten Fremdsprachenunterricht. In: Bausch, K.-R. et al. (Hg.): Rolle und Funktion des Begriffs ‘Kognition’ bei der Erforschung des Lehrens und Lernens fremder Sprachen. Arbeitspapiere der 18. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1998, S. 168-178.

1999. Unterrichtsmaterialien für einen lernorientierten Fremdsprachenunterricht. In: Bausch, K.-R. et al. (Hg.): Die Erforschung von Lehr- und Lernmaterialien im Kontext des Lehrens und Lernens fremder Sprachen. Arbeitspapiere der 19. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1999, S. 218-225.

2003/2009/2013. Lernorientierter Fremdsprachenunterricht. Förderung konstruktiver Lernprozesse. In: Bach, G.& Timm, J.-P. (Hg.): Englischunterricht. Grundlagen und Methoden einer handlungsorientierten Unterrichts-praxis (3., vollst. überarb. und verbess.. Aufl.). Tübingen: A. Francke/UTB, 2003, S. 22-37; – unter dem Titel Lernorientierter Fremdsprachenunterricht: Förderung systemisch-konstruktiver Lernprozesse weiter überarbeitet: 4., vollst. überarb. und erweit. Aufl. 2009, S. 43-60; – 5., aktualisierte Auflage 2013, S. 43-60.

3.3.4 Konzeption der Fremdsprachenforschung

1986. Interdependenzen in der Unterrichtsforschung. In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Lehrperspektive, Methodik und Methoden. Arbeitspapiere der 6. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachen-unterrichts. Tübingen: Narr, 1986, S. 159-169.

1993a. (mit H. J. Vollmer): Einleitung. In: Timm, J.-P. & Vollmer, H. J. (Hg.). Kontroversen in der Fremdsprachenforschung. Kongressdokumentation des 14. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, Essen 1991. Bochum: Brockmeyer, 1993, S. 1-5.

1993b. (mit H. J. Vollmer): Fremdsprachenlernen in interkultureller Perspektive: Kontext, Konzepte, Kontroversen. In: Timm, J.-P. & Vollmer, H. J. (Hg.). Kontroversen in der Fremdsprachenforschung. Kongressdokumentation des 14. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, Essen 1991. Bochum: Brockmeyer, 1993, S. 7-37.

1993c. (mit H. Barthel und H. J. Vollmer): Der Beitrag der früheren DDR zur zukünftigen Fremdsprachenforschung. In: Timm, J.-P. & Vollmer, H. J. (Hg.). Kontroversen in der Fremdsprachenforschung. Kongressdokumentation des 14. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, Essen 1991. Bochum: Brockmeyer, 1993, S. 543-566.

1993d. (mit H. J. Vollmer): Fremdsprachenforschung: Zur Konzeption und Perspektive eines Wissenschaftsbereichs. Zeitschrift für Fremdsprachenforschung, 4, 1993, Heft 1, S.1-47.

2006. Fremdsprachenlernen und Fremdsprachenforschung – Aspekte eines Forscherlebens. In: Timm, J.-P. (Hg.): Fremdsprachenlernen und Fremdsprachenforschung: Kompetenzen, Standards, Lernformen, Evaluation. Festschrift für Helmut Johannes Vollmer. Tübingen: Narr, 2006, S. 17-31.

3.3.5 Bilingualer Sachfachunterricht

2002a. Fremdsprachenlernen in einem ‘integrierten Sachfach- und Fremdsprachenunterricht’. In: Bausch, K.-R. et al. (Hg.): Neue curriculare und unterrichtsmethodische Ansätze und Prinzipien für das Lehren und Lernen fremder Sprachen. Arbeitspapiere der 21. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 2002, S. 190-196.

2002b. Bilingualer Sachfachunterricht revisited: Fremdsprachenlernen in einem ‘integrierten Sachfach- und Fremdsprachenunterricht’. In: Praxis des neusprachlichen Unterrichts, 49, Heft 1, 2002, S. 12-16 (= überarbeitete Fassung des Beitrags für die 21. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachen-unterrichts, 2002a).

3.3.6 Sonstiges

1971. Timm, Hannespeter [= Alternativname]: ‘La fille que j’aimerons ... La fille que j’aimera’ – Über die Subjektivität der Personen in Jacques Brels Chanson ‘La Bourrée du Célibataire’. Die Neueren Sprachen, 70, 1971, S. 63-68.

1985. Bemerkungen zur Rezeption der Forschung in den revidierten Lehrplänen Englisch in Baden- Württemberg. In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Forschungsgegenstand Richtlinien. Arbeitspapiere der 5. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr, 1985, S. 151-159.

1990. Zur Integration von Wissenschaft und Praxis in der Ausbildung von Fremdsprachenlehrern. In: K.-R. Bausch et al. (Hg.): Die Ausbildung von Fremdsprachenlehrern: Gegenstand der Forschung. Arbeitspapiere der 10. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Bochum: Brockmeyer, 1990, S. 175-181.

3.4 Schulplanung

1971. Kurzgutachten Englisch. In: Schuldezernat der Stadt Mannheim (Hg.): Schule – aber wie? Bd. 2: Kurzgutachten zur Kommissionsarbeit der Orientierungsstufe. Mannheim, 1971, S. 113-133.

1974. Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried: Methodenkonzept und Curriculumentwurf Englisch für die Orientierungsstufe (Hauptgutachten). In: Schuldezernat der Stadt Mannheim (Hg.): Schule – aber wie? Bd. 3a: Gutachten zu Sachbereichen und Curriculumentwürfe zu Fachbereichen der Orientierungsstufe. Mannheim, 1974, S. 323-446 (mit einem Abschnitt von H. Mehrer).

3.5 Mitarbeit an Lehrwerken

1978. English in Action. Band 1H (erarb. von Terry Moston). München: Langenscheidt-Longman 1978 (linguistisch-didaktische Beratung).

4. Projekte

4.1 Grundlegung und Systematisierung einer Grammatik der englischen Sprache als Planungshilfe für den Englischuntericht (1969-1978)

Ergebnisse:

Timm, J.-P. 1972. Strukturalistische und transformationelle Syntax: Möglichkeiten und Probleme im Englischunterricht. Zeitnahe Schularbeit, 25, Heft 6/7, 1972, S. 1-96.

Timm, J.-P. 1974. Methodenkonzept und Curriculumentwurf Englisch für die Orientierungsstufe der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (Hauptgutachten) (vgl. unter 4.2).

Timm, J.-P. 1979. Pragmatisch-kommunikative Grammatik im Englischunterricht. Theorie und Praxis der Unterrichtsplanung (Hueber Hochschulreihe, Bd. 16/II). München: Hueber, 1979. – Englischsprachige Zusammenfassung in English and American Studies in German 1979. Summaries of Theses and Monographs. A Supplement to Anglia. Tübingen: Niemeyer, 1980, S. 139-142.

4.2 Planungsgutachten und Curriculumentwurf (Orientierungsstufe) für den Fachbereich Englisch der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (1971-1974)

Mitarbeiter: Lehrerinnen und Lehrer der IGMH sowie acht Studierende der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Finanzierung: Schuldezernat der Stadt Mannheim

Ergebnisse:

Timm, J.-P. 1971. Kurzgutachten Englisch. In: Schuldezernat der Stadt Mannheim (Hg.): Schule – aber wie? Bd. 2: Kurzgutachten zur Kommissionsarbeit der Orientierungsstufe. Mannheim, 1971, S. 113-133.

Timm, J.-P. 1974. Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried: Methodenkonzept und CurriculumentwurfEnglisch für die Orientierungsstufe (Hauptgutachten). In: Schuldezernat der Stadt Mannheim (Hg.): Schule – aber wie? Bd. 3a: Gutachten zu Sachbereichen und Curriculumentwürfe zu Fachbereichen der Orientierungsstufe.Mannheim, 1974, S. 323-446 (mit einem Abschnitt von H. Mehrer).

4.3 ‘Hervorlockungstests’ zur Bestimmung der Interimsgrammatik von Schülern und der Wirksamkeit bestimmter Bewusstmachungsverfahren (1980-1981)

Ziel: Durch den Vergleich der Effizienz unterschiedlicher Verfahren der unterrichtlichen Bewusstmachung bestimmter grammatischer Teilbereiche sollte überprüft werden, ob – zumindest in diesen Bereichen – transformationsgrammatisch orientierte, mentalistisch fundierte Regeln (vgl. unter 4.1) als „Instrumente“ der Unterrichtsplanung (im Sinne von Frey 1971) eingesetzt werden können.

Mitarbeiter: Zwei studentische Hilfskräfte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Finanzierung: Pädagogische Hochschule Heidelberg

Ergebnisse:

Timm, J.-P. 1981. Sprachliche ‘Konzepte’ und ‘Regeln’ in der Interimsgrammatik deutscher Schüler – ‘Hervorlockungstests’ und methodische Folgerungen für den Englischunterricht. In: Kühlwein, W. & Raasch, A. (Hg.): Sprache: Lehren und Lernen. Kongressberichte der 11. Jahrestagung der Gesellschaft für AngewandteLinguistik GAL e.V., Darmstadt 1980. Tübingen: Narr, 1981, Bd. 2, S. 99-103.

Timm, J.-P. 1982. Wh-Fragen im Englischunterricht: Eine Untersuchung zur Effizienz von operationellen Regelnals Mittel für eine lernerbezogene Bewusstmachung. In: Gnutzmann, C. et al. (Hg.): Fremdsprachendidaktiker-Kongress Hannover 1981: Nachpublikation. Hannover: C.T., 1982, S. 91-107.

4.4 Diagnostische Entscheidungen im Fremdsprachenunterricht (I): Programme zur Analyse der Interlanguage von Schülern durch das mobile Rechnersystem HP-41 (1981-1985)

Ziel: Erarbeitung eines Programmpakets für das mobile Rechnersystem HP-41, das schnelle diagnostische Entscheidungen ermöglicht über die Lernprobleme von Schülern sowie die Struktur ihrer fremdsprachlichen Kompetenz (elektronische Datenerfassung, statistische Auswertung)

Mitarbeiter: Dipl.-Psych. John Booth

Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft; Pädagogische Hochschule Heidelberg

Ergebnisse: Teilprogramme wurden bei dem Projekt unter 4.5 eingesetzt.

4.5 Diagnostische Entscheidungen im Fremdsprachenunterricht (II): Analysen zur Konsistenz der Interlanguage von Englischlernern (1985-1988)

Ziel: Untersuchung der Konsistenz der sog. ‘Interlanguage’ von Schülern, d. h. der Struktur der fremdprachlichenSprachkompetenz, die Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt des Lernprozesses erworben haben. Soweit erworbene zielsprachliche Strukturen korrekt sind, ist ‘Konsistenz’ eine wünschenswerte Eigenschaft der Interlanguage. Soweit sie inkorrekt sind, ist ihre Verfestigung (‘Fossilierung’) jedoch nicht wünschenswert.

Mitarbeiter: Drei studentische Hilfskräfte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Finanzierung: Pädagogische Hochschule Heidelberg

Ergebnisse:

Timm, J.-P. 1986. The consistency of interlanguage in task-bound second-language production. Applied Linguistics, 7, 1986, S. 86-107.

4.6 Dem Sprachgefühl auf der Spur: Fuzzy Sets in der englischen Grammatik (theoretische Grundlagen und unterrichtliche Vermittlung) (1993-1995)

Ziel: In diesem Projekt wurden Regularitäten einiger Teilbereiche des englischen Sprachsystems nicht analytisch, sondern ganzheitlich-systemisch gesehen und beschrieben, um auf dieser Grundlage Unterrichtsstrategien zu entwickeln, die das Grammatiklernen fördern.

Mitarbeiter: Studentische Hilfskräfte der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Finanzierung: Land Baden-Württemberg und Pädagogische Hochschule Heidelberg (Forschungssemester nach § 47 Abs. 1 PHG)

Ergebnisse:

Timm, J.-P. 1995a. Die ‘Fuzziness’ der Sprache als Begründung für einen ganzheitlich-funktionalen, erfahrungsorientierten Grammatikunterricht. In: Timm, J.-P. (Hg.): Ganzheitlicher Fremdsprachenunterricht. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, 1995, S. 120-148.

Timm, J.-P. 1995b. Dem ‘Sprachgefühl’ auf der Spur: Fuzzy Concepts in der englischen Grammatik. In: Bredella, L. (Hrsg.): Verstehen und Verständigung durch Sprachenlernen? Dokumentation des 15. Kongresses für Fremdsprachendidaktik, Gießen 1993. Bochum: Brockmeyer, 1995, S. 225-235.

4.7 Entwicklung einer handlungs-, prozess- und lernorientierten Didaktik des Englisch unterrichts (1995-1998)

Ziel: Konzipierung, Planung und Herausgabe einer Didaktik und Methodik des Englischunterrichts, in der insbesondere die fremdsprachendidaktischen Konzepte der Handlung-, Prozess- und Lernorientierung berücksichtigt werden sollten. Diese Konzeption des Fremdsprachenlernens und damit des Fremdsprachen-unterrichts war nicht zuletzt eine direkte Konsequenz meines 1995 abgeschlossenen Projekts über das „Sprach-gefühl“, insbesondere in Form von „Fuzzy Sets“ im Bereich des intuitiven grammatischen Wissens und in der linguistischen Beschreibung (vgl. unter 4.6). Die in diesem Projekt erarbeitete exemplarische Sammlung unscharfer grammatischer Phänomene stützte meine These, dass eine Didaktik und Methodik des Fremd-sprachenunterrichts nur auf einer (im wesentlichen) konstruktivistischen Erkenntnistheorie sowie auf prozessorientierten Konzepten der Kognitionspsychologie fußen kann, die im Rahmen eines verstehens- und lernorientierten Unterrichts auf der Grundlage eines rich learning environment umgesetzt werden.

Mitarbeiter: Studentische Hilfskraft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg

Finanzierung: Pädagogische Hochschule Heidelberg

Ergebnis:

Timm, J.-P. (Hg.) 1998. Englisch lernen und lehren. Didaktik des Englischunterrichts. Berlin: Cornelsen, 1998 (8. Druck 2011).