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Professor Rüdiger Kniep zum 60. Geburtstag am 2. Mai 2005 Sehr geehrter Herr Kniep! Die Redaktion, der Verlag und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulieren Ihnen ganz herzlich zu Ihrem 60. Geburtstag und überreichen Ihnen dieses Heft in Anerkennung und Verbundenheit. Z. Anorg. Allg. Chem. 2005, 631, 981982 DOI: 10.1002/zaac.200500032 © 2005 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim 981

Professor Rüdiger Kniep zum 60. Geburtstag am 2. Mai 2005

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Page 1: Professor Rüdiger Kniep zum 60. Geburtstag am 2. Mai 2005

Professor Rüdiger Kniep zum 60. Geburtstag am 2. Mai 2005

Sehr geehrter Herr Kniep!

Die Redaktion, der Verlag und Ihre Freunde, Schüler und Kollegen gratulieren Ihnen ganzherzlich zu Ihrem 60. Geburtstag und überreichen Ihnen dieses Heft in Anerkennung undVerbundenheit.

Z. Anorg. Allg. Chem. 2005, 631, 981�982 DOI: 10.1002/zaac.200500032 © 2005 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim 981

Page 2: Professor Rüdiger Kniep zum 60. Geburtstag am 2. Mai 2005

Rüdiger Kniep wurde am 2. Mai 1945 als Sohn des Postbeamten Reinhard Kniep und seiner EhefrauMaria, geb. Thanner, im bayerischen Reissing/Straubing geboren. Schon zwei Jahre später zog dieFamilie nach Braunschweig, wo der Junge zusammen mit seiner Schwester Susanne aufwuchs undwo er das humanistische Jungen-Gymnasium besuchte. Nach dem Abitur 1964 wollte er Architekturstudieren, doch blieb ihm dieser Wunsch trotz eines 1/2-jährigen Baupraktikums widriger Umständewegen versagt. Unsicher, was nun zu tun sei, stellte er sich seiner Wehrpflicht, die er 18 Monate beimBundesgrenzschutz als “Grenztruppjäger” ableistete. Anschließend nahm er das Studium der Geolo-gie an der T.U. Braunschweig auf, allerdings ohne besondere Begeisterung. Ein Vorlesungsbesuch beiU. Wannagat faszinierte ihn dann so, daß er sich spontan zum Chemiestudium entschloss, ohne dasGeologiestudium aufzugeben. Damit waren die Weichen für Rüdiger Knieps Zukunft gestellt. Schonnach acht Semestern schloss er beide Studien mit dem Diplom ab, mit einer Diplomarbeit bei DietrichMootz und einer bei dem bekannten Mineralogen Hilmar Schumann. Mit dieser breiten Ausbildunglegte er das Fundament für seine weitgefächerte Forschungstätigkeit. Die Dissertation begann er imArbeitskreis von A. Rabenau in Aachen, wo dieser als Forschungsleiter der Firma Phillips tätig war.Nach dessen Berufung an das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart folgte ihmRüdiger Kniep. 1973 wurde er dort mit einer Dissertation über “Subhalogenide des Tellurs” promo-viert. D. Mootz, inzwischen nach Düsseldorf berufen, bot ihm mit einer Assistentenstelle zugleich dieMöglichkeit zur Habilitation an, die er freudig annahm. Hier vertiefte er vor allem seine methodischenKenntnisse, widmete sich aber zugleich seinen Untersuchungen über Aluminium-Phosphate, die 1978zur Habilitation führten. Bereits ein Jahr später wurde er zum Professor an der Universität Düsseldorfernannt, wo er alsbald mit anwendungsorientierten Experimenten an Latentwärmespeichern durchNutzung von Phasenumwandlungen begann.

Mit der Berufung an das Eduard-Zintl-Institut für Anorganische Chemie der Technischen UniversitätDarmstadt 1998 verband Rüdiger Kniep wiederum ein neues Forschungsgebiet: Nitride und Nitrido-metallate von Übergangsmetallen. Mit ausgesprochen originellen Synthesen und sorgfältigen Struk-turbestimmungen hat er diesem sowohl bindungstheoretischen wie auch anwendungsbezogenen an-spruchsvollen Gebiet wesentliche Impulse gegeben. Später hat er mit diesen Erfahrungen das von derDFG 1997 bis 2002 geförderte Schwerpunktprogramm “Nitridobrücken” außerordentlich bereichertund in dessen zweiter Förderungsphase als Koordinator belebt.

Dem Ruf 1991 an die Universität Hannover konnte er noch widerstehen, nicht aber der Berufung zumDirektor des neugegründeten Max-Planck-Instituts für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden imJahre 1998. Hier kamen ihm seine in Darmstadt gesammelten hochschulpolitischen Erfahrungen alsDekan des Fachbereichs Chemie und als Gründungsmitglied des Fachbereichs Materialwissenschaf-ten beim Aufbau und der Gestaltung der inneren Struktur des neuen Instituts zugute. Alle Gäste undBesucher dieser modernen Einrichtung sind beeindruckt von dem hierarchiefreien kollegialen Um-gang der Mitarbeiter und von dem regen geistigen und wissenschaftlichen Leben. Neue Forschungsge-biete sind hinzugekommen: Diazenide der Erdalkalimetalle, Carbometallate von Übergangsmetallen,Borophosphate und schließlich das vielleicht aufregendste Vorhaben der Biomineralisation von anor-ganisch-organischen Nanokompositen, das sogar Anwendungen für Zahnersatzmaterialien verspricht.Mehr als 300 Publikationen in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften, darunter viele in derZAAC, zeugen von Rüdiger Knieps Dynamik. Nun ist dem Meister der unkonventionellen Ideendoch noch der Zugang zur großen Architektur in der Chemie gelungen! Seinen Interessen in Kunstund Literatur nachzugehen, wird er wohl noch einige Jahre warten müssen � wir alle, Freunde,Kollegen, Mitarbeiter, die Redaktion und der Verlag der ZAAC erwarten zuvor noch eine reichewissenschaftliche Ernte. Glück auf!

W. Bronger K. Dehnicke W. Hanke

© 2005 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, 69451 Weinheim zaac.wiley-vch.de Z. Anorg. Allg. Chem. 2005, 631, 981�982982