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21LAT 3/2004
Übergangs-WeiseHauptgeschäftsstelle der Sparkasse Bremen
Der Übergang vom historisierenden Altbau zumNeubau aus Stahl und Glas wird besonders nach-vollziehbar im Nebeneinander von alter undneuer Kundenhalle. Die alte Halle, die in den Jah-ren 1906 und 1930 entstand, wurde komplettsaniert, ohne dabei ihr Gesicht zu verlieren.Durch die modernere Raumgestaltung und dieErneuerung der Beleuchtungsanlage entstandzum Neubau ein spannungsvoller Kontrast.
TageslichtÜber Tageslichtmodelle erarbeiteten die Lichtpla-ner die Geometrie und Größe der Oberlichter inder neuen Kundenhalle. Außerdem lieferte dasModell schon frühzeitig einen Eindruck von dergeplanten Raumwirkung und der Beleuchtungs-situation im Zusammenwirken mit den eingesetz-ten Materialien. Auf die Verwendung eines Son-nenschutzglases mit geringer Transmission konnteverzichtet werden, da durch eine Verkleinerungder Oberlichter der Energieertrag deutlich verrin-gert wurde. Die Tageslichtuntersuchung ergab,dass trotz dieser Maßnahme im Innenraum einesehr gute Tageslichtversorgung sicherzustellenwar. Der Verzicht auf das Sonnenschutzglas hatzwei Vorteile: Die bessere, weil farbunverfälschteTageslichtqualität im Innenraum sowie erheblichniedrigere Investitionskosten durch den Einsatzeiner unbeschichteten Klarverglasung.
Neue Kundenhalle – ForumDie Grundbeleuchtung der horizontalen Nutz-flächen erfolgt über Strahlersysteme an den Seitender Oberlichter. Durch diese Anordnung tretendie Leuchtenkörper weniger stark in den Vorder-grund. Um eine freundlich-helle Raumwirkungund damit eine entsprechend gute Wahrnehmungzu erzielen, reichte dies allerdings nicht aus, hier-zu musste die Deckenunterseite aufgehellt wer-den. Um eine angenehme Allgemeinbeleuchtung
in den dunklen Tageszeiten zu erzeugen, be-leuchten Strahlersysteme, die an Stützen undWänden angebracht sind, die Innenseite derDachfläche. Die Reflektortechnik der Standard-leuchten wurde hierzu optimiert, da eine mög-lichst hohe Gleichmäßigkeit der Lichtverteilungbei hoher Effizienz sichergestellt werden musste.Die Beraterplätze erhielten eine arbeitsplatzbezo-gene Beleuchtung.
Um die Architektur in den Abendstundenoder bei Veranstaltungen zu unterstützen, sindfolgende Lichtkomponenten vorgesehen worden:– Beleuchtung der Glasstege– Darstellung der Neubaufassade– Betonung der Stahlträgerstruktur– Belichtung der Öffnungen in der gebogenen
Hallenwand– Dimmbare Strahlersysteme (direkt oder indirekt)
Kundenhalle AltbauDie Servicebereiche im Altbau erhalten überabgependelte Linearleuchten eine blendfreie Allgemeinbeleuchtung, ohne die historischenWand- und Deckenverzierungen direkt zu beein-trächtigen. Die niedrig wirkenden Seitenzonendes Altbaus wurden durch die indirekte Aus-leuchtung von der Decke aufgewertet. Um eineangemessene Lichtstimmung während der Öff-nungszeiten zu erzeugen, kamen Leuchtstofflam-pen in der Lichtfarbe 840 zum Einsatz. Zusätzlichwurde eine Arbeitsplatzbeleuchtung vorgesehen.Als Sichtschutz fungieren mehrere teiltransparen-te Stellwände, die als Projektionsflächen genutztwerden. Um die Wirkung der Projektion auch am Tag zu erzielen, wurde eine neu entwickelteholografische Folie von G+B pronova genutzt, dieauf dem Prinzip der richtungsabhängigen Projek-tion basiert. Das Tageslicht kann die Bildqualitätnicht negativ beeinträchtigen; dies gilt auch beihohen Umgebungshelligkeiten.
Architekten Haslob, Kruse + Partner, Bremen
Innenarchitekten netherblue, Düsseldorf
Lichtplaner Peter Andres Lichtplanung, Hamburg
www.andres-lichtplanung.de
Fotos Jörg Hempel, Aachen
Text Dipl.-Ing. Kai-Stefan Otto,
Projektleitung und Sabine Hameister,
Andres Lichtplanung
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Neben einem Eckgebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende entstand die neueHauptgeschäftsstelle der Sparkasse Bremen. Kunden- und Eingangshalle des Neu-baus sind mit der alten Kundenhalle verbunden, die komplett saniert wurde.
Deckengroße Glasflächen in den zwei histori-schen Hallen erfahren über Oberlichter eine leichteAufhellung. Mit Beginn der Dämmerung erhellenLeuchtstofflampen die Glasflächen. Die Leuchtensind im Dachhohlraum über der Glasebene einge-setzt und von unten nicht sichtbar. Durch dieseMaßnahme wirkt die Glasfläche auch bei gerin-gen Außenhelligkeiten attraktiv und hochwertig.
Selbstbedienungszone im NeubauEine Tageslichtergänzungsbeleuchtung in der SB-Zone sorgt für ein gutes Beleuchtungsklima.Downlights mit Leuchtmitteln in unterschiedlichenLichtfarben sind an das GLT-System gekoppeltund reagieren abhängig von der Außenhelligkeit.Für höhere Beleuchtungsstärken am Tag kommteine Halogen-Metalldampflampe 150 W mittageslichtähnlicher Lichtfarbe zum Einsatz. MitBeginn der Dämmerung dagegen taucht ein war-mes Licht mit einer geringen Beleuchtungsinten-sität das Entree in eine angenehme Atmosphäre.
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Die gläserneDeckenfläche inder historischenHalle wird zusätz-lich von oben mitLeuchtstofflampenaufgehellt
Büroflurzonen und BüroräumeDie Grundbeleuchtung der Flure wird überDownlights, die mit Halogen-Metalldampflampenausgestattet sind, erzeugt. In Zusammenarbeitmit den Lichtplanern wurde die LeuchtenfamilieLunis durch eine HIT-Variante komplettiert. Übereine Voute in den Fluren wird Licht auf die Glas-trennwände gegeben, die streifig satiniert sind.Durch diese Betonung erhalten sie eine gezielteAufwertung und der Raum wirkt repräsentativerhellt. Die Lichtvoutenfelder im Mittelbereichder Hauptflure akzentuieren als eine deutlichsichtbare diffuse Lichtquelle die Gangzone. DieBüroräume erhielten eine Zwei-Komponenten-Beleuchtung aus Stehleuchte und Arbeitsplatz-leuchte.
Nachtdarstellung der FassadeAm Tag kann ein Metallgewebe als Sonnenschutzvor die Fensterelemente gefahren werden, dereine ausreichende Sichtverbindung nach außen
Die helle Grund-ausleuchtung wirdnoch durch punk-tuelle Lichtakzentebelebt
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Deckenplan Erdgeschoss, M 1 : 750
Schnitt AA, M 1 : 750
AbgependelteLinearleuchtenhellen die Deckeder Kundenhalleim Altbau auf
1 Haupteingang2 Abendeingang3 Eingang Parkhaus4 SB Foyer5 Service6 Rotunde7 Treffpunkt Börse8 Kundenhalle/Lobby9 Kassen
10 Beratungsplätze11 Gründungscenter12 nwp (nordwest projekt)13 LBS14 ÖVB15 Empfang16 bremen4u-café17 bremen4u-studio18 EWEtel Shop19 Galerie Forum20 Reisebüro
Downlight 35 W/830 CDM-T (nachts) und P1 50 W/942CDM-T (tags)
Downlight mit 35 W/830 CDM-T, Dauerlicht
Wandeinbauleuchte mit 18 W/830 TC-DEL
Einbaudownlight mit 70 W/830 CDM-T, Dauerlicht
Downlight mit 9 W TC-DEL
Downlight mit 35 W/830 CDM, Nachtbeleuchtung
Wandeinbauleuchte mit TC-D 24 W/ 2 G 11
Strahler mit 150 W/830 CDM-T und 150 W QT, dimmbar
Bodeneinbaustrahler mit 36 W/830 TC-DEL, dimmbar
Pendelsystem mit 6 (8,10) x 80 W/830 T5, 80 cm abgependelt
Stehleuchte mit 4 x 55 W TC-L
Lichtleiste mit FQ 54 W T5, dimmbar
Downlight mit 70 W/830 CDM-T
Downlight mit 75 W/230V QT, dimmbar
Downlight mit 35 W/830 CDM-T, Dauerlicht
Indirektleuchte mit 24 W/830 T5, dimmbar
Pendelleuchte 70 W/830 CDM-T, dimmbar
Einbauleuchte mit 70 W/830 CDM-T und 35 W AGL
In den Seitenzonendienen teiltranspa-rente Stellwändeals Sichtschutz.Eine neu ent-wickelte hologra-fische Folie sorgtdafür, dass Projek-tionen auf dieseStellwände sehrgut erkennbar sind
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Lochfenster innen, M 1:20 Detail Lochfenster, M 1:5
Eine helle Grundausleuch-tung der neuen Kundenhalleerfolgt durch das von obeneinfallende Tageslicht, dasdurch die Beleuchtung ausStrahlern ergänzt wird. Umzu vermeiden, dass die Deckeals dunkle Masse über derHalle lastet, wird ihre Flächedurch ein Strahlersystem, dasan Stützen und Wändenmontiert ist, stark aufgehellt.LEDs, die in die Brüstung derLochfenster in der Innenfas-sade installiert sind, begin-nen in der Dunkelheit zuleuchten
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gewährt. Um die optisch ansprechendste Kombi-nation im Glas-Metallgewebe zu finden, wurdenin Zusammenarbeit mit den Architekten und demKlimaplaner Modellsituationen in unterschiedli-chen Maßstäben durchgeführt. Die gewählteVariante erzeugt am Tag bei direkter Sonnen-einstahlung zahlreiche Reflexe, die die Fassadeauflockern. Die Sichtverbindung von innen nachaußen dagegen bleibt entsprechend den DIN-Forderungen auch bei herabgelassenem Sonnen-schutz erhalten. Um eine Blendung durch Son-nenstrahlen auszuschließen, kann zusätzlich einBlendschutz von unten nach oben gefahren wer-den. So gelangt durch den oberen Fensterbe-reich, der nicht durch den Blendschutz geschlos-sen wird, immer noch Tageslicht, das den Raummit natürlichem Licht versorgt.
In der Nacht werden die Reflexionseigen-schaften des Materials genutzt, indem die in dieFassade integrierten LEDs ein Streiflicht auf demMetallgewebe erzeugen. Jeder Wechsel desBlickwinkels auf die Fassade ändert für denBetrachter das Reflexbild.
Herstellerindex (Auswahl): Bürozonen und Kundenhalle Alt-bau, „Trexx“, „Lunis“: Siteco Beleuchtungstechnik GmbH,83295 Traunreut, Tel.: 0 86 69-3 30, www.siteco.de; Kunden-halle, „Foca“, „T/N-Downlight“: Hoffmeister LeuchtenGmbH, 58507 Lüdenscheid, Tel.: 0 23 51/15 90, www.hoff-meister.de; Kundenhalle Altbau, holografische Folie: COMdesign GmbH/G+B pronova GmbH, 51427 Bergisch Gladbach,Tel.: 0 22 04/2 04 30, www.holopro.de
Doppelstrahler Forum, M 1:25
Säulenstrahler, M 1 :25
Die Flurzonen werden durchDownlights erhellt, Lichtvou-ten zu den Glastrennwändender Büros betonen die Struk-turen der Gläser und erzeu-gen einen Übergang zu denangrenzenden Büroräumen,die mit Steh- und Arbeits-platzleuchte ausgestattet sind
1 Kabelkanal2 Betriebsgerät3 Blende4 GK-Decke
1 Betriebsgerät2 Doppelboden3 benötigte Bohrung oberhalb
bauseitigen Flansch4 Betriebsgerät für QT und Zündgerät5 Flansche angeschweisst