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Projekt “Perspektive Lebendige Unterems” Übergeordnetes Naturschutzziel 2 (Renaturierung): Maßnahmenideen und ihre mögliche Verortung 3. Workshop 11.2.2012 Bastian Schuchardt Alke Huber Gertrud Heuer

Projekt “Perspektive Lebendige Unterems” Übergeordnetes ... · Übergeordnete Naturschutzziele Unterems • (1) die Wiederherstellung einer Gewässergüte, die die Wiederansiedlung

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Projekt “Perspektive Lebendige Unterems”

Übergeordnetes Naturschutzziel 2 (Renaturierung):Maßnahmenideen und ihre mögliche Verortung

3. Workshop 11.2.2012

Bastian SchuchardtAlke Huber

Gertrud Heuer

Übergeordnete Naturschutzziele Unterems

• (1) die Wiederherstellung einer Gewässergüte, die die Wiederansiedlung der charakteristischen aquatischen Fauna ermöglicht

• (2) die Regeneration ästuariner Lebensräume, um räumliche und funktionale Verluste der Vergangenheit zu kompensieren

• (3) die Sicherung der vorhandenen Wertigkeiten für die Avifauna; ggfls. unter Nutzung von Binnendeichsflächen

Aufgabe: Maßnahmentypen für Ziel 2

• Ziel (2): die Regeneration ästuariner Lebensräume, um räumliche und funktionale Verluste der Vergangenheit zu kompensieren

• Das bedeutet v.a.: Erhöhung der Flächenausdehnung ästuartypischer Lebensräume wie Flachwasserzonen, Watt, Tideröhricht und Tideauwald

Aufgabe: Maßnahmentypen für Ziel 2

Vorgehensweise:

• Definition und Charakterisierung von Maßnahmentypen

• Bewertung des Beitrags der verschiedenen Maßnahmentypen zur Erreichung des Ziels (2)

• Definition zentraler Maßnahmen

• Kriterien für die Verortung der zentralen Maßnahmen

• Erste Vorschläge zur Verortung

Charakterisierung Maßnahmentypen

• Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im tideoffenen Vorland

» Umwandlung von Intensivgrünland / Ackerflächen in mesophiles oder Feuchtgrünland

• Entwicklung ästuartypischer Lebensräume im tideoffenen Vorland

» Einstellung der Nutzung auf Intensivgrünland / Ackerflächen und örtlich auch mesophilem Grünland und Entwicklung ästuariner Lebensräume (oberhalb Mthw)

• Rückbau von Uferbefestigungen» Entwicklung naturnaher Lebensräume

im Uferbereich

Charakterisierung Maßnahmentypen

• Verbesserung der Durchgängigkeit an Sielen und Schöpfwerken

» Vernetzung von Unterems und binnenseitigem Grabensystem als Ersatzlebensräumen sowie von Unterems und mittlerer Ems

• Reduzierung von Stoffeinträgen» Verbesserung der Wasserqualität

• Wiederansiedlung von Arten» Maßnahmenprogramme für

einzelne Arten (z.B. Stör), die ansonsten voraussichtlich kaum wiederkehren würden

Charakterisierung Maßnahmentypen

• Anlage von Flachwasserzonen im Vorland» Durch Abgrabungen im Vorland Herstellung aquatischer

Lebensräume

• Herstellung von Wattflächen im Vorland» Durch Abgrabung im Vorland Herstellung aquatischer

Lebensräume, ggfls. in Verbindung mit Rückbau Uferbefestigung

• Entwicklung von Röhrichten und Auwald im Vorland» Ggfls. durch Initialpflanzungen (Auwald) in Verbindung mit

der Einstellung der Nutzung

Charakterisierung Maßnahmentypen

• Öffnung von Sommerdeichen » Zulassung der Tidedynamik

zur Entwicklung verschiedener ästuariner Lebensräume

• Revitalisierung von Nebenrinnen im Vorland

» Wiederherstellung ehemaliger Nebenrinnen im Vorland durch Baggerungen

• Revitalisierung abgedeichter Flussschlingen

» Wiederherstellung von verfüllten und abgedeichten Flußschlingen (s. Beispiele)

Wiederanschluss ehemaliger Flussschlingen

Charakterisierung Maßnahmentypen

• Rückverlegung des Hauptdeichs» Je nach Örtlichkeit und Gestaltung vergrößert die

Deichrückverlegung unmittelbar die Flächenausdehnung, die für ästuarine Lebensräume zur Verfügung steht (hier auch Tidepolder mit Rückverlegung des Hauptdeiches

• Anlage von Tidepoldern binnendeichs (hydrologisch oder ökologisch optimiert)

» Maßnahme zur Sanierung der Wasserqualität, durch die auch die Flächeausdehnung ästuariner Lebensräume vergrößert werden kann (s. Beispiele)

Anlage von Tidepoldern ohne Rückdeichung

• Hydrologisch optimiert

• Ökologisch optimiert

Anlage von Tidepoldern mit Rückdeichung

• Hydrologisch optimiert

• Ökologisch optimiert

Anlage von Tidepoldern ohne Rückdeichung

• Hydraulisch optimiert • Ökologisch optimiert

Bewertung des Beitrags der Maßnahmentypen zur Erreichung von Ziel (2)

Kriterien:• Reduzierung des Schlickanteils der Sohle im limnischen Bereich

• Vergrößerung des Anteils unverbauter Ufer

• Vergrößerung der Ausdehnung strömungsreduzierter Flachwasserzonen und Wattflächen

• Vergrößerung der Ausdehnung von Tideröhricht und Tideauwäldern

• Verbesserung Sauerstoffproduktion

• (zusätzlich wird das Konfliktpotential mit Nutzungen und mit anderen Zielen des Naturschutzes (v.a. Wiesenvogelschutz) eingeschätzt)

Bewertung Maßnahmentypen: Beitrag zu Ziel 2: geringer

• Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung im tideoffenen Vorland

• Verbesserung der Durchgängigkeit an Sielen und Schöpfwerken

• Reduzierung von Stoffeinträgen

• Wiederansiedlung von Arten

Bewertung Maßnahmentypen: Beitrag zu Ziel 2: mittel

• Einstellung der Nutzung im tideoffenen Vorland

• Rückbau von Uferbefestigungen

• Anlage von Flachwasserzonen im Vorland

• Herstellung von Wattflächen im Vorland

• Entwicklung von Röhrichten und Auwald im Vorland

Bewertung Maßnahmentypen: Beitrag zu Ziel 2: hoch

• Öffnung von Sommerdeichen

• Revitalisierung von Nebenrinnen im Vorland

• Revitalisierung abgedeichter Flussschleifen

• Rückverlegung des Hauptdeichs

• Anlage von Tidepoldern binnendeichs

Definition zentraler Maßnahmentypen für die Verortung

• (1) Tidepolder ökologisch optimiert mit / ohne Rückverlegung des Hauptdeichs

• (2) Revitalisierung von Nebenrinnen und Flußschlingen

• (3) Öffnung / Rückbau von Sommerdeichen

• (4) Extensivierung tideoffenes Vorland (Ziel 3)

• (5) Entwicklung ästuartypischer Lebensräume im tideoffenen Vorland

• (6) Verbesserung der Durchgängigkeit

Nach welchen Kriterien wurden die Ideen für die Verortung entwickelt?

• (1) möglichst geringe Beeinträchtigung von Infrastrukturen und Gebäuden

• (2) möglichst geringe Konflikte mit anderen Naturschutz-Wertigkeiten und -Zielen

• (3) möglichst gute Eignung der Flächen für eine Erreichung der Entwicklungsziele

• (4) möglichste große Synergien zwischen den Beiträgen zur Erreichung der Ziele (1) und (2)

Randbedingungen (Annahmen)

• Voraussetzung für fast alle Maßnahmentypen ist die (parallele) Erreichung des Naturschutzziels (1): Sanierung der Gewässergüte

• Durch die Maßnahmen für Ziel 1 erfolgt eine deutliche Absenkung des MThw, so dass die aktuellen Wertigkeiten für Brutvögel gesichert werden können

Maßnahmen-Ideen Ziel 2(Südteil)

Maßnahmenideen Ziel 2 (Mittelteil)

Maßnahmenideen Ziel 2 (Nordteil)

erste Einschätzung

• Es besteht ein erhebliches Entwicklungspotential für Renaturierungsmaßnahmen, v.a. durch Öffnung von Sommerpoldern und Anlage von Tidepoldern

• Die Maßnahmenideen beeinträchtigen, je nach örtlicher Situation, vorhandene Wertigkeiten v.a. für Wiesenvögel; zusätzliche Maßnahmen (Ziel 3) sind erforderlich

• Die Maßnahmenideen erfordern überwiegend Einschränkungen bzw. Einstellung der landwirtschaftlichen Nutzung

Ausblick 1

Entwicklung von flächenbezogenen Maßnahmenkulissen für 3 Szenarien:

• Szenario B: Verlängerung des Ästuars stromauf und Entwicklung ästuariner Lebensräume dort, Anlage von 2 Tidepoldern und Maßnahmen zur Renaturierung im Vorland in geringerem Umfang

• Szenario C: Anlage von mehreren Tidepoldern und umfangreichere Maßnahmen zur Renaturierung im Vorland

• Szenario D: Ähnlich Szenario C, jedoch vergrößerte und ökologisch optimierte Tidepolder und reduzierte Maßnahmen zur Renaturierung im Vorland (v.a. Sicherung der Wertigkeit für die Avifauna dort)

Ausblick 2

• Abschätzung der Erforderlichkeit von zusätzlichen Flächen für Ziel 3 (Avifauna, besonders Wiesenvögel) für die verschiedenen Szenarien

• Konfliktanalyse