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1 Technische Universität Berlin Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre P4 - Projektarbeit Wintersemester 15/16 Dozenten: Prof. Dr. Dienel, Pamela Jäger Datum: 15.04.2016 Projektarbeit P4 „Die Münze“ „Von der Muschel zum exakt einheitlichen Zahlungsmittel“ Manuel Rieck Nils Krüger

Projektarbeit P4 - arte.tu-berlin.de · sein müssen, damit das Prädikat Münze im allgemeinen Sprachgebrauch zutrifft. Sie müssen zum einen in hoheitlicher Anordnungen hergestellt

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Technische Universität Berlin

Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre

P4 - Projektarbeit

Wintersemester 15/16

Dozenten: Prof. Dr. Dienel, Pamela Jäger Datum:

15.04.2016

Projektarbeit P4

„Die Münze“

„Von der Muschel zum exakt einheitlichen Zahlungsmittel“

Manuel Rieck

Nils Krüger

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Inhalt

1. Einleitung .............................................................................................................................................. 3

2. Geschichtliche Entwicklung des Münzgeldes ....................................................................................... 4

3. Definition Münzmetalle ........................................................................................................................ 5

4. Verfahren zur Herstellung einer 1-Cent-Münze ................................................................................... 7

4.1 Herstellung der Ronden ................................................................................................................. 7

4.1.1 Schmelzen, Gießen, Ziehen und Walzen .................................................................................. 7

4.1.2 Stempelherstellung .................................................................................................................. 8

4.1.3 Ausschneiden der Ronden ..................................................................................................... 10

4.2 Prägung der Ronden .................................................................................................................. 11

4.3 Verpackung und Endkontrolle ...................................................................................................... 12

5. Energieumwandlungen ....................................................................................................................... 13

5.1 Rondenherstellung ........................................................................................................................ 13

5.2 Prägevorgang ................................................................................................................................ 14

5.3 Lagerung ....................................................................................................................................... 16

6. Information und Kommunikation ....................................................................................................... 17

6.1 Die Münzstätten ........................................................................................................................... 17

6.2 Zwischen Prägungsanstalten, Banken und Endverbraucher ........................................................ 18

6.3 Geschichte der Staatlichen Münze Berlin ..................................................................................... 18

7. Die fertige Euro-Münze ....................................................................................................................... 19

7.1 Prägungsmerkmale und Eigenschaften ........................................................................................ 19

7.2 Fälschungsschutz .......................................................................................................................... 22

7.3 Falschmünzen ............................................................................................................................... 23

7.4 Verbreitung und Bekämpfung von Falschmünzen ........................................................................ 24

8. Münzprüfer ......................................................................................................................................... 25

8.1 Mechanische Münzprüfer ............................................................................................................. 26

8.2 Elektronische Münzprüfer ............................................................................................................ 28

9. Fazit ..................................................................................................................................................... 29

Literaturverzeichnis ................................................................................................................................ 30

Anhang .................................................................................................................................................... 31

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1. Einleitung

Geldmünzen sind ein tagtäglicher Gebrauchsgegenstand, sie wechseln ständig den Besitz,

fallen runter, werden geworfen, werden nass, trocknen, reiben und prallen permanent

aneinander. Trotz alledem zeigen sie kaum Abnutzungserscheinungen. Wir fragten uns, wie

geht das?

Auf den ersten Blick erschien uns die Münze als unspektakulärer, langweiliger und eher

einfacher Gegenstand, der im Zeitalter von Online-Banking, bezahlen mit dem Smartphone

sowie Kredit- und EC-Karte eher altertümlich und altbackend wirkt. Mit der Zeit und unter

näherer Betrachtung ist das heutige Münzgeld alles andere als das.

Zunächst beschäftigten wir uns mit dem historischen Werdegang der Münze, von der

einfachen Muschel oder dem Stein bis hin zum hoch standardisierten und exakt einheitlichen

Zahlungsmittel. Dies führte uns zu den heutigen Herstellungsverfahren und den

unterschiedlichen Abläufen bei der Fertigung der Euro-Münzen. Hierfür konnten wir bei der

„Staatlichen Münze Berlin“ eine Führung ermöglichen und praktische Einblicke in die

Münzherstellung gewinnen. Leider mussten wir auch feststellen, dass es aus

sicherheitstechnischen Gründen sehr schwierig ist, genauere Informationen und Daten zu

erhalten.

Die Münze, als ein hoch standardisiertes und exakt einheitliches Produkt, muss strengsten

Herstellungskriterien und Qualitätskontrollen unterzogen werden. Nur so kann die

Einheitlichkeit und Qualität des Münzgeldes, als traditionsreiches und dauerhaftes

Zahlungsmittel gewährleistet sein. Aus dieser Annahme heraus, formulierten wir folgende

Forschungsfrage für unser Projekt:

Welche Herstellungsverfahren werden zur Produktion der Münze angewandt und wie wirken sich diese auf den täglichen Umgang mit Münzgeld aus?

Die einleitenden Kapitel sollen einen ersten Überblick über das übergeordnete Thema

Münzgeld stellen. Dazu wird der Begriff zunächst einmal definiert und anschließend eine

Einführung in die Geschichte des Münzgeldes gegeben.

Die drei Hauptkapitel fünf, sechs und sieben stellen das eigentliche Thema dieser Arbeit dar.

Sie beinhalten die stofflichen, energetischen, technischen und informationellen Aspekte des

Produktes „Münze“. Hier wollen wir die Besonderheiten in der Herstellung, die

Materialeigenschaften und die Komplexität des anscheinend „einfachen“ Produktes

herausstellen. Die im Rahmen unseres Studiums zuvor besuchten Veranstaltungsreihen

Grundlagen der Fertigung, Beispiele der Energieumwandlung und Information und

Kommunikation in Arbeit und Beruf sollen hier mit einfließen.

Um auch den alltäglichen Umgang mit Münzgeld in diese Arbeit einzubeziehen, gerade in

Bezug auf die Überprüfung und Einhaltung der Norm, entschieden wir uns den Bereich der

Münzprüfung in Park- und Fahrkartenautomaten ebenfalls zu betrachten. Uns interessierte

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die Frage, wie erkennen die Automaten, die sogenannten Münzprüfer, richtige von falschen

Münzen? Welche Parameter müssen gegeben sein, dass der Automat die Münze erkennt? Der

Bereich der Münzprüfer steht unmittelbar mit den Eigenschaften und den hohen qualitativen

Anforderungen des Münzgeldes in Verbindung. Dies führte auch dazu, dass wir uns mit der

Münzfälschung auseinandersetzten. Anschließend schließt die Arbeit mit einem Schlusswort

zum fertigen Produkt „Münze“ ab.

2. Geschichtliche Entwicklung des Münzgeldes

Das heutige Leben ist ohne Geld unvorstellbar. Die Geschichte des Geldes reicht in seiner

Entwicklung viele Jahrhunderte zurück. Zur Steinzeit nutzten die Menschen, die zu

beschaffenden Nahrungsmittel noch kollektiv und es bestand noch kein Bedürfnis für

wirtschaftlichen Austausch. Die ersten Ansätze von Tauschhandel kamen erst später auf. Mit

der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht wurden die ersten Anfänge des Tauschhandels

datiert. Bei allen Handelsgeschäften wurde anfangs die Ware immer gegen eine andere Ware

eingetauscht, wobei die Bewertung der Produkte immer Verhandlungssache war. Der direkte

Warentausch brachte für den Tauschpartner einige Schwierigkeiten mit sich, wie zum Beispiel

die unterschiedliche Bewertung der Waren, die Unteilbarkeit und der Transport der Waren.

Die Hochkultur China und auch das alte Ägypten gelten als Vorreiter in der Nutzung von

Naturalien als Geldvorläufer. Es wurde beispielsweise Tee, Reis, Mandeln, Salz, Baumwolle

oder Weizen als Zwischentauschmittel verwendet. Bei Jägern und Fischern wurden

Tierprodukte als Zahlungsmittel genutzt und später dienten ebenfalls Schafe, Rinder und

Kamele als Naturalgeld. Leider ist auch zu erwähnen, dass im 16. Jahrhundert Menschen als

Zahlungsmittel verwendet wurden (Vgl. Otte, 2011, S. 19).

Das Naturalgeld brachte gegenüber dem Warentausch einige Vorteile mit sich. Die

Tauschgegenstände waren teilbar, leicht transportierbar, konnten gut aufbewahrt werden

und waren zudem allgemein bekannt. Somit konnte der Wert, der zu tauschenden Güter mit

Hilfe des Naturalgeldes leichter verglichen werden. Dieses Tauschverfahren zog sich bis ins 15.

Jahrhundert. In der englisch-isländischen Marktordnung hatte zum Beispiel eine Tonne Wein

den Wert von 100 Stockfischen. Besonders beliebt und begehrt waren zu Beginn auch

Muscheln zum Eintausch verschiedenster Waren. Die Kauri-Muscheln wurden damals als erste

Schlüsselwährung genutzt. Sie ist eine immer noch gül ge Form des aturgeldes welches bis

heute in Melanesien Südsee als gül ges ahlungsmi el fungiert. ie wei e oder hellgelbe

porzellanar ge Muschel diente schon on or hristus bis nach hristus als eld orläufer. Die

Kauri-Muschel war eine weit verbreitete Währung und wurde vor allem in arabischen Ländern,

im Alten China, Indien und Westafrika genutzt (Vgl. Otte, 2011, S. 20).

Durch die Entdeckung der Metalle wurde der nächste Schritt in der Geschichte des Geldes

eingeleitet. Die Menschen haben das Metall als besonders geeignetes Zwischentauschmittel

entdeckt und eigneten sich langsam die Metallgewinnung und Metallverarbeitung an.

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Die uns heute bekannte Münze wurde in kleinen Schritten entwickelt, ehe sie zum festen

Zahlungsmittel wurde. Das Münzmetall hat in der Geschichte der Münzen und ihrer

Herstellung häufig gewechselt. Anfangs haben die Menschen hauptsächlich Metalle wie Eisen,

Bronze und Kupfer verwendet, welche sie in Formen wie Ringe, Pfeilspitzen, Barren oder

Figuren gossen. Wann tatsächlich die erste Münze herausgegeben wurde, ist nicht genau

festzulegen. Es lässt sich jedoch schon damals ungefähr im 7. Jahrhundert vor Christus eine

Art Währung finden. Während der Dynastie der Marmnaden von Lydien (heutige Türkei),

wurden gleichgroße Kugeln aus Elektron, einer Gold-Silber-Legierung, hergestellt und mit

einem königlichen Prägedruck (Löwe) versehen. Der Prägedruck diente zur Kennzeichnung des

Metallstückes. Später haben die Griechen die ersten flachen, runden Münzen geprägt. Sie

kamen der uns heute bekannten Form am nächsten. Die Münzen wurden nun über mehrere

Jahrhunderte hinweg aus den edlen Materialien Gold und Silber gefertigt. Dabei entsprach der

Wert der Münze dem genauen Wert des Metalls. Diese Münzen waren äußerst wertvoll und

wurden auch als Kurantmünzen bezeichnet. In Zeiten der Kriegsführung wurden im Römischen

Reich Münzfälschungen zur Deckung von zu hohen Staatsausgaben angefertigt. Dies geschah

mit der heimlichen Untermischung von unedlen Metallen oder der Beschichtung von

Kupfermünzen mit einer dünnen Silberschicht. Somit war die erste plattierte Münze geboren

(Vgl. Böttger, Rautinger, Seyler, 2006, S. 85).

Um das 17. Jahrhundert wurden zur Herstellung von Münzen vermehrt minderwertigere

Metalle wie beispielsweise Kupfer verwendet. Mit dem Anstieg des Silberwertes nach dem

ersten Weltkrieg wurde der Silberanteil in den Münzen reduziert. Grund dafür war, dass der

Silberanteil im damaligen 5,- DM Stück sonst mehr wert als der eigentliche Nennwert gewesen

wäre (Vgl. Adameck, Markus 2004, S. 7). Trotzdem wurden bis tief in das 20. Jahrhundert bei

der Herstellung von Münzen hauptsächlich die Metalle Gold, Silber und Kupfer verwendet.

Aufgrund von neuen Fertigungsverfahren wurden dann zunehmend neue Metalle bei der

Münzherstellung eingesetzt. Bei der Verarbeitung wurden nun auch legierte Stähle verwendet

und Metalle wie Nickel, Aluminium oder Kupfer wurden ebenfalls als Legierungen genutzt. Die

reinen Edelmetalle wie Silber oder Gold werden mit weniger edlen Metallen verschmolzen,

um ihre Festigkeit zu erhöhen. Seit einigen Jahren werden insbesondere bei Gedenkmünzen

das Metall Niob und Titan verarbeitet. Bei der Verwendung von Niob führt es oftmals dazu,

dass durch die elektrolytische Oxidation aufgebrachten Schichten unterschiedliche

Farbgebungen hervorrufen. Das verwendete Material und die verschiedenen

Fertigungsstufen, die das Metall durchlaufen hat, unterscheiden die Münzen letztendlich in

ihrer Qualität und Eigenschaft (Vgl. Meding, Henner R., 2006, S. 11).

3. Definition Münzmetalle

Münzen sind Schöpfungen des Geldwesens und besitzen hochkomplexe Eigenschaften.

Aufgrund der Komplexität des Begriffs Münze ergeben sich zwei Voraussetzungen, die erfüllt

sein müssen, damit das Prädikat Münze im allgemeinen Sprachgebrauch zutrifft.

Sie müssen zum einen in hoheitlicher Anordnungen hergestellt worden sein

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zum anderen die Eigenschaft eines gesetzlichen Zahlungsmittels besitzen oder besessen

haben (Vgl. Bongardt, Johannkarl 1983, S. 4).

Die Umlaufmünzen werden im Auftrag des Staates produziert und gelten als offizielle

Zahlungsmittel eines Landes. Der Staat garantiert den aufgeprägten Nennwert der Münzen. In

allen Staaten der Welt herrschen Münzgesetze, die die Herstellung von Münzen genau regeln.

Somit ist das Prägen von Münzen ein hoheitlicher Akt. Das Gesetz legt Größe, Gewicht,

Aufschrift, Auflagenhöhe sowie Bildnis der Münzen fest. Ebenso ist das Metall, aus dem sie

gefertigt werden, von der Regierung vorgeschrieben (Vgl. Bongardt, Johannkarl 1983, S. 5).

Münzen können auch von ihrer Funktion als Zahlungsmittel entbunden werden und mit neuen

Inhalten versehen werden, sodass sie dann aber im Bereich des Geldwesens nicht mehr zu

gebrauchen sind. Da die Münze als Zahlungsmittel betrachtet wird und zudem oftmals auch

als Ware gehandelt wird, ist das Wesen der Münze als ambivalent zu bezeichnen (vgl.

Bongardt, Johannkarl 1983, S. 5-6).

Die Münzen des Euro haben eine einheitlich gestaltete Vorderseite und eine national

unterschiedlich gestaltete Rückseite. Die Vorderseite, die auch als Avers bezeichnet wird,

enthält den Nennwert in Ziffern. Die Münzen 1-, 2- und 5- Cent bilden einen Globus ab, der

Europas Lage in der Welt zeigt. Zudem repräsentieren die zwölf Sterne auf den Münzen die

Europäische Union. Das Münzbild der 10-, 20- und 50- Cent Stücke enthalten die Umrisse der

EU-Staaten mit Landesgrenzen. Die 1- und 2- Euro Münzen bilden hingegen das vereinte

Europa ohne Landesgrenzen ab (Vgl. www.wirtschaftslexikon.com, Stand: 05.03.2016).

Die Münzen unterscheiden sich ebenso in ihrem Material. Bei unseren heutigen 1- bis 5- Cent

Münzen besteht die Legierung aus einem verkupferten Stahlkern. Dabei zeichnet sich gerade

Kupfer durch seinen oligodynamischen Effekt aus, der stark antibakteriell wirkt. Die 10- bis 50-

Cent Münzen bestehen im egensatz dazu aus „ ordischem old“ einer Legierung aus

Aluminium, Kupfer, Zink und Zinn. Die 1- und 2- Euromünzen weisen ein besonderes Merkmal

auf, da sie aus einem inneren Kernstück und einem äußeren Ringstück bestehen und somit

zwei Legierungen haben. Aufgrund dessen werden sie auch als BiMetall-Münzen bezeichnet

(Vgl. Braun, Fuhrmann, Legrum, Steffen, 1999, S. 31).

Abgrenzungskriterien:

Im Folgenden erfolgt eine Einteilung der Münzen aufgrund des Verhältnisses von Nennwert

(N) zu Materialwert (M). Der Nennwert ist eine nach hoheitlicher Anordnung angegebene

Größe, während der Materialwert die stoffliche Eigenschaft des Trägermaterials bestimmt. Bei

der Berechnung werden die beiden Größen N und M zueinander ins Verhältnis N/M gesetzt.

Dabei muss das Resultat grösser als 0 sein (Vgl. Bongardt, Johannkarl 1983, S. 7).

Scheidemünzen:

Die Scheidemünze ist eine Kleinmünze. Das in Deutschland verwendete Münzgeld besteht aus

Scheidemünzen. Sie sind auch die am meisten verwendeten Münzprägungen in allen anderen

nationalen Währungssystemen Sie wurde unterwertig hergestellt und besteht zumeist aus

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unedlen Metalllegierungen. Der aufgeprägte Nennwert ist dabei immer höher als der

Materialwert. Die Herstellung von Cent-Stücken wurde in den letzten Jahren immer wieder

hinterfragt, da es ein Zuschussgeschäft ist. Die Herstellungskosten übersteigen demnach stark

den eigentlichen Material- und Nennwert. Mit der Einführung des EurosBargeldes im Jahr

2002 hat man sich trotzdem für die Herstellung der Cent-Stücke entschieden und auch bis

heute wird ihre gesellschaftliche Bedeutung für wichtig erachtet (Vgl. Bongardt, Johannkarl

1983, S. 8).

Währungsmünzen:

Die Währungsmünzen bildeten bis ins Mittelalter die Hauptgrundlage des Geldwesens. Ihr

Materialwert bestimmte den Nennwert (N=M), sodass sich ein Quotient von 1 ergab. Der Staat

hat immer auf die Einhaltung des Wertes geachtet. Trotzdem kam es immer wieder aufgrund

von Kriegszeiten oder Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zu Verschiebungen der Verhältnisse

zum Nominalwert, sodass nur noch ein Teil des Materialwerts wirklich in der Münze enthalten

war (Vgl. Bongardt, Johannkarl 1983, S. 9).

Handelsmünzen:

Handelsmünzen sind ebenso wie die beiden vorher genannten Münzarten gesetzlich

anerkannte Zahlungsmittel. Sie erfüllen allerdings nicht ihre gesetzliche

Zahlungsmittelfunktion, da das Verhältnis von Materialwert zu Nennwert nicht stimmt. Der

Materialwert ist teilweise um ein Vielfaches höher als ihr Nennwert. Die Handelsmünzen sind

heutzutage zumeist in Formen von Sonderausgaben bei Münzsammlern beliebt (Vgl.

Bongardt, Johannkarl 1983, S. 10).

4. Verfahren zur Herstellung einer 1-Cent-Münze

Im Folgenden Abschnitt wird das technische Verfahren zur Herstellung von Münzen

beschrieben. Das 1-Cent-Stück wird dabei als exemplarisches Beispiel verwendet. Da die

Herstellung der Münze den gesamten Fertigungsablauf und nicht nur den Prägevorgang

beinhaltet, ist sie in viele Teilschritte gegliedert.

4.1 Herstellung der Ronden

Im folgenden Abschnitt wird die Herstellung der Ronden genauer erläutert und in die

einzelnen Teilschritte der Fertigung gegliedert.

4.1.1 Schmelzen, Gießen, Ziehen und Walzen

8

Für die Herstellung der Ronden werden zunächst die Metalle in vorgeschriebener Legierung in

einem Windofen zum Schmelzen gebracht. Der Schmelzpunkt von Kupfer liegt bei einer

Temperatur von 1083°C (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 198). Die Schmelze wird

anschließend in entsprechende wassergekühlte Metallformen, sogenannte Kokillen,

gegossen. Eine Kokille bezeichnet eine Form, die sowohl oben als auch unten offen ist. Das

Material härtet aus, während es durch die Kokille nach unten fließt und sich zu einem Strang

bildet. In vertikaler Ausrichtung wird dies als Strangguss bezeichnet. Dieses

halbkontinuierliche, blockartige Stranggießen wird häufig für die Verarbeitung großer Mengen

in der Industrie verwendet. Das Stranggießen mit Kokillen in horizontaler Form wird hingegen

Bandguss genannt und soll im Folgenden näher beschrieben werden.

Nach dem Schmelzvorgang des Materials wird das noch glühende Metallband durch eine

Abziehmaschine aus dem Warmhalteofen herausgezogen. Die durch das Stranggießen

gewonnenen Metallblöcke, auch Zaine oder Bramme genannt, werden im nächsten Schritt

entgratet und beschnitten. Die einzelnen Stränge werden an der Wickelmaschine aus

transporttechnischen Gründen platzsparend zu einem Bund aufgewickelt. ieser „ oil“ wird

dann mittels eines Krans aus der Wickelmaschine herausgehoben und gelangt somit auf

Metallplatten zu der Walzanlage, wo letzten Endes beim Kaltwalzen, die für die

Weiterverarbeitung notwendige Dicke erreicht wird. Danach kommen die aufgewickelten

Metallplatten in den Kammerofen, um die Gießspannung durch das Glühen zu beseitigen (Vgl.

Meding, Henner R. 2006, S. 147 f.).

Im Vorwalzwerk werden die Stränge dann wieder aufgerollt und im Glühofen erneut geglüht

und gewalzt. Das Heißwalzen geschieht, um die Platten auf eine bestimmte Dicke zu bringen.

Das Glühen während des Vorgangs hilft außerdem der Legierung die entstandene Härte, die

durch das Verdichten des Werkstoffs entsteht, zu nehmen. Durch die Verdichtung beim

Kaltpressen verlieren die Atome des Materials ihre kristalline Ordnung und werden damit hart.

Die im Glühofen geschaffene Schutzgasatmosphäre verhindert eine Oxidation der Münzen.

Auf der Adjustierbank wird das Material dann abschließend auf die gemäße Dicke der

Münzplättchen gebracht. Hierbei durchlaufen die Bänder mit Hilfe von Zainhaken zwei

stählerne Backen und werden letzen Endes zu Münzplättchen ausgestanzt.

Anlagen, wie beispielsweise die der Firma ALFRED WERTLI AG aus Winterthur, übernehmen

das Schmelzen, Gießen, Ziehen und Walzen des Rohmaterials in einem Durchlauf, worauf

später noch genauer eingegangen wird.

4.1.2 Stempelherstellung

In der Zwischenzeit werden die Stempel hergestellt, die später für die Prägung der Ronden

benötigt werden. Die Herstellung des Münzstempels erfolgte vor dem 19. Jahrhundert

größtenteils noch per Handarbeit und war daher äußerst aufwendig und kompliziert.

Heutzutage wird für die Stempelherstellung ein dreidimensionales Gipsmodell in Übergröße

von rund 160 mm angefertigt, welches später als Vorlage für den eigentlichen Stempel dienen

soll. Das Gipsmodell wird dann mittels einer automatischen Reduktionsmaschine abgetastet

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und in entsprechend verkleinerter Größe positiv auf einen Stahlzylinder gefräst. Dieser

Vorgang erfolgt in mehreren Teilschritten.

Das Gipsmodell stellt sozusagen die vergrößerte Ursprungsform des späteren Reliefs der

Münze dar. An dieser Stelle der Fertigung wird der Stempel „Urmatrize“ genannt. ips lässt sich

mit feinen Werkzeugen gut nachbearbeiten, ist aber für die weiteren Prozesse nicht stabil

genug. Daher wird vom fertigen Gipsmodell zunächst ein negativer Silikonabdruck erstellt. Von

dem Gipsmodell wird somit ein erneuter Positivabdruck gefertigt, diesmal jedoch aus dem

Kunststoff Duroplast. Der Kunststoffabdruck ist deutlich widerstandsfähiger als das

Gipsmodell und hat die nötige Stabilität einer mechanischen Abtastung seitens der

Reduktionsmaschine standzuhalten. Die Abtastung erfolgt spiralförmig bzw. kreisförmig über

den erforderlichen Durchmesserbereich und überträgt jede Erhebung auf das

Gravierwerkzeug. Dabei skaliert die Maschine das abgetastete Modell automatisch auf die

vorprogrammierte Größe und fräst es mit ungehärtetem Stahl. Dieses kann je nach Bedarf

noch vom Graveur nachbearbeitet werden. Die elektrische Induktionsschmelze härtet dann

die entstandene endgültige Matrize (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 16-148).

Der Prägestempel, der aus einem ganz speziellen Werkzeugstahl besteht, wird bei einer

Temperatur von 1150°C in etwa sechs Stunden gehärtet und mehrfach angelassen

beziehungsweise entspannt. Dieser Vorgang soll die noch vorhandenen Spannungen

herabsetzen und eine hohe Belastbarkeit für den späteren Einsatz gewährleisten. Jeder

Arbeitsstempel wird individuell geschliffen und poliert. Ziel ist es dadurch hochwertige Effekte

hervorzurufen, die auf den jeweiligen Münzen in Form von matten oder hochglänzenden

Flächen erkennbar werden. Um die geforderte Qualität bei der Prägung der Oberflächen der

Münzen zu gewährleisten, werden Arbeitsstempel grundsätzlich in einem galvanischen Bad

hartverchromt. Auch schützt diese Legierung vor schneller Abnutzung. Die Lebensdauer eines

solchen Stempels liegt zwischen 400.000 bis 800.000 Prägungen. Eine drei- bis vierfach längere

Lebensdauer kann durch eine Titannitridbeschichtung erreicht werden, welche jedoch unter

anderem aus Kostengründen bei der Legierung von Umlaufgeld nicht verwendet wird (Vgl.

Meding, Henner R. 2006, S. 149).

ährend der Bearbeitung wird der Arbeitsstempel regelmäßig und sorgfältig auf mögliche

Fehler überprüft, um eine makellose Qualität zu garantieren (Vgl. www.muenze-berlin.de).

Neuere Maschinen verfügen bereits über einen optischen Distanz-Sensor, der eine

kontaktfreie Abtastung des Modells zwecks Reduktion ermöglicht. Die Messdaten werden

anschließend digital ausgelesen und können für die Gravur des Stempels an eine CNCMaschine

weitergegeben werden. CNC-Maschinen sind computergesteuerte

Werkzeugmaschinen, die durch den Einsatz moderner Steuerungstechnik in der Lage sind,

Werkstücke mit höherer Präzision und Geschwindigkeit automatisch herzustellen. Dabei fräst

die Maschine, analog der ermittelten Daten, mit dem entsprechenden Werkzeug selbstständig

in das Rohmaterial. Mittlerweile kann die Herstellung eines dreidimensionalen Stempels sogar

über eine digitalisierte Zeichnung am Computer realisiert werden (Vgl. Meding, Henner R.

2006, S. 150).

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4.1.3 Ausschneiden der Ronden

Im abschließenden Schritt der Rondenherstellung müssen die Ronden aus den fertigen

Strängen herausgeschnitten werden. Dazu werden sie im Stanzwerk aus den Metallstreifen

maschinell heraus gestanzt. Um eine maximale Produktivität zu erreichen, erfolgt dies in

mehrfach parallel angeordneten Schnittreihen. Im Laufe der Geschichte hat sich auch die

Taktfrequenz beim Stanzen der Ronden immer weiter erhöht. Eine Maschine, die diesen

Vorgang durchführt, ist die Blankmaster Presse von SCHULER, die im nächsten Kapitel näher

beschrieben wird. Zur Gewährleistung einer hohen Genauigkeit werden selbst, die beim

stoßartigen Pressen auftretenden Schwingungen, durch dynamischen Messenausgleich und

Schwingungselemente für die Bodenbefestigung aufgefangen, um so das Risiko selbst für

kleinste Fehler zu minimieren (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 151).

ur gesamten Anlage gehören neben der Presseinrichtung des Weiteren:

• eine Bandzuführanlage mit Doppelabwickelhaspel und Richtmaschine, die den zuvor

aus Platzgründen aufgewickelten Coil wieder gerade richten soll,

• ein Banddickenmessgerät, das die Platinen auf ihre korrekte Dicke überprüft und somit

eine reibungslose Durchführung sichert,

• diverse Fördersysteme, die den Transport der gestanzten Platinen bewerkstelligen,

Schneide- oder Aufwickeleinrichtungen für den Stanzabfall.

Bei fehlerhaftem Material begleitet die Maschine die Platine bis kurz vor das Schneidwerkzeug

und stoppt im oberen Totpunkt. Der Walzvorschub befördert dann die fehlerhafte Platine bzw.

allgemein den Stanzabfall an den Werkzeugen vorbei bis hin zum nachgeschalteten

Aufwickelhaspel (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 152).

Die aus der Anlage gewonnen Produkte bezeichnet man folglich als fertige Ronden, das heißt

umgeprägte Münzrohlinge. Diese müssen am Ende des Fertigungsprozesses durch eine

weitere Kontrolle. Dabei sortiert eine Rüttelrutsche die zu leichten Stücke aus, welche zur

Wiederverwendung recycelt werden. Die fehlerlosen Ronden werden mit Hilfe von Spül- und

Beizlösung gereinigt und gebeizt. Der Vorteil dabei liegt darin, dass beispielsweise eventuell

doch aufgetretene Oxidationsschäden bei Silbermünzen noch beseitigt werden können.

Zur Veranschaulichung der zuvor besprochenen Anlage hier nun eine zeichnerische

Darstellung:

Bild 1: Blankmaster Presse (Firma SCHULER)

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Quelle: Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 152

4.2 Prägung der Ronden

Vor einigen Jahrhunderten wurden die Rondenplättchen – früher auch Schrötlinge genannt –

noch per Hammerschlag geprägt. Dazu wurden die Ronden meist in den Unterstempel

eingelegt und mit einem Hammer auf den Oberstempel geschlagen. Diese Hammer- oder

Handprägung führte zu reichlichen Fehlprägungen, wie zum Beispiel unzentrierte Münzbilder,

welche durch ungenaue Schläge und Verrutschen des Oberstempels zustande kamen. Im 16.

Jahrhundert entwickelte sich die Technik der Spindelprägung, durch welche Fehlprägungen

oftmals vermieden werden konnten, da der Prägedruck durch eine von Münzarbeitern

bewegte Spindel dosierter ausgeführt werden konnte.

Heutzutage bedient man sich neuerer Technologien und Verfahren und kann dadurch

größtenteils automatisch, vor allem aber mit deutlich reduzierter Fehleranzahl, prägen. Dazu

werden die Ronden zu mehreren tausend zusammengefasst und für 20 Minuten bei einer

Temperatur von 650°C im Ofen geglüht, um sie für die Prägung zu weichen. Das erweichte

Material lässt sich nun von härteren Materialien pressen. Vor der eigentlichen Prägung der

Münzober äche wird edoch zunächst einmal der Rondenrand gestaucht. Das Stauchen führt

zu einer Verdickung des Münzrandes im Gegensatz zum Rest der Münze. ie unahme der

Materialdicke am Münzrand dient hierbei als Schutzfunk on für die Münz äche und reduziert

dadurch den Abrieb. Ziel ist es somit eine schnelle Abnutzung der Münze im täglichen

Gebrauch zu vermeiden. Ferner wird beim Aufstauchen einer Münze der zuvor beim

Ausstanzen bzw. Ausschneiden der Ronden entstandene Schnittgrat geglättet. Dies spart

einen gesonderten Arbeitsgang und ist daher sowohl aus ökonomischer als auch aus zeitlicher

Sicht als positiver Nebeneffekt zu deuten. Einen weiteren Nebeneffekt stellt die Reduzierung

des Münzdurchmessers, der sich bei der Ränderstauchung um 0,2 bis 0,5 mm verringern kann.

Dies wirkt sich auch in Form einer Neukalibrierung von Durchmesser und Dicke der Ronde aus.

Dabei bewegen sich die Maße aber in einem sehr engen

Toleranzbereich von ± 0,2 mm (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 153 f.).

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Nach der Randschriftpressung im Allgemeinen folgen wiederholte Kontrollwaschungen und

anschließend die Beförderung der fertigen Ronden in den Speicher des Prägeautomaten. Die

Randschriftpressung fällt bei 1 Cent Münzen aus. Diese verfügen über keinen Schriftzug im

Münzrand, unterscheiden sich jedoch dennoch in Größe und Einkerbungen von einander.

Der Speicher ist ständig rotationsförmig in Bewegung und führt so die Ronden nacheinander

auf ein Steilförderband, das sie direkt zur Prägevorrichtung transportiert. Dort werden sie in

einen Prägering zwischen Oberstempel und Unterstempel geführt. Durch eine gegenläufige

Bewegung der beiden Stempelelemente erfolgt dann unter einem Druck von 40 Tonnen

letzten Endes die eigentliche Prägung. Sowohl die Prägekraft als auch die Vorschrift, dass die

Prägung beim ersten Schlag zu erfolgen hat, sind strikte Vorgaben der Bundesbank, die

eingehalten werden müssen. Die Prägekraft variiert je nach Münze und kann im Höchstfall

eine Kraft von bis zu 100 Tonnen erreichen. Auch hier müsste die Prägung jedoch im ersten

Prägeschlag erfolgen. Eine Wiederholung des Prägeschlages ist ausgeschlossen, da die

Wahrscheinlichkeit nicht dieselbe Stelle zu treffen zu hoch ist und die Münze bei einer

Fehlprägung somit unbrauchbar wird. Nichts desto trotz ist es mit dieser Technik möglich mehr

als 100 Prägungen pro Minute zu bewältigen. Die einwandfreie Qualität der fertiggeprägten

Münzen kontrolliert der Präger stichprobenartig nach Prüfplan. Dazu bedient er sich eines

Messschiebers und vertraut seinem geschulten Blick durch die Lupe (Vgl. www.muenze-

berlin.de).

Auch in dieser Anlage gibt es eine zusätzliche Kontrollstation, die die geprägten Münzen nach Abschluss des Prägevorgangs und der Vorkontrolle durchlaufen müssen, und wo fehlerhafte Ronden endgültig erkannt und sofort aussortiert werden. Dazu wird der Rondenstrom kurzfristig unterbrochen. Diese Unterbrechung wird von einem Sensor registriert, der die Zufuhr weiterer Ronden mithilfe eines Stoppzylinders blockiert. Über einen Hubzylinder werden die Kontrollbacken geöffnet und die fehlerhafte Ronde wird in einen Auffangbehälter entfernt. Nach der Entfernung der nicht maßgetreuen Ronde kehren alle aktivierten Vorrichtungen automatisch wieder in ihre ursprünglichen Ausgangsstellungen zurück. Die Kontrollbacken schließen, der Stoppzylinder entriegelt und öffnet die Zufuhr für die weitere Rondenförderung. Der ganze Vorgang von der Erkennung bis hin zur Aussortierung der fehlerhaften Stücke geschieht in Sekundenschnelle, sodass eine Unterbrechung des Produktionsvorganges vermieden wird. Diese Schnelligkeit sichert eine kontinuierliche Zufuhr und verhindert somit ungewollte Stillstandszeiten an den Maschinen (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 159).

4.3 Verpackung und Endkontrolle

Im Gegensatz zu den Einzelverpackungen bei Gedenkmünzen werden die Umlaufmünzen

maschinell verpackt. Dabei durchlaufen sie erneut eine Endkontrolle, in der sie mittels einer

Zählmaschine gezählt und zu jeweils 50 x 1-Cent Stücken in vorgefertigtes Rollpapier eingerollt

werden. Die Enden werden von der Maschine automatisch gebördelt, um sicherzustellen, dass

kein einziges Cent-Stück herausfallen kann. Gleichzeitig werden die Rollen auf ihr Endgewicht

hin überprüft. Erkennt die Maschine Abweichungen von ± 1,2 g sondert auch diese Anlage

selbstständig die Fehlbestände auf einem anliegenden Laufband auf direktem Wege aus.

Finden keine Fehlermeldungen statt, werden jeweils fünf solcher Rollen in einem Plastikbeutel

verschweißt. Die nun verpackten fehlerlosen Münzen werden in einem Container gesammelt,

bis eine vorgeschriebene Stückzahl an Rollen erreicht ist. Das Erreichen der erwünschten

13

Stückzahl wird wiederum durch eine Überprüfung des Gewichtes der gesammelten Rollen im

Container kontrolliert (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 158)

Erst bei Erreichen des vorgeschriebenen Gesamtgewichtwertes beziehungsweise der

Stückanzahl wird der Container abfuhr fertig gemacht und auf direktem Wege zum

Auftragsgeber, das heißt in diesem Fall der Bundesbank bzw. Landeszentralbank,

transportiert.

Informationen der Staatlichen Münze Berlin zufolge werden in allen fünf aktiven Münzstätten

Deutschlands pro Jahr bis zu 80 Millionen 1 Cent Münzen produziert. (Vgl. Meding, Henner R.

2006, S. 159).

Bild 2: Rondenkontrolle mit Ausscheidevorrichtung für fehlerhafte Ronden

Quelle: Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 158

5. Energieumwandlungen

In diesem Kapitel soll genauer auf die in den jeweiligen Herstellungsprozessen

aufzubringenden Energien eingegangen werden. Dazu werden unterstützend die in der

Produktion verwendeten Maschinen vorgestellt und näher erläutert.

5.1 Rondenherstellung

14

Zur Rondenherstellung braucht es eine Anlage, die das Schmelzen, Gießen und Ziehen des

Rohmaterials in einem durchgängigen Fertigungsverlauf übernimmt. In der Fachsprache heißt

diese Anlage „Schmelz- und armhalteofen mit Kokille und Abziehmaschine“ siehe Bild 3:

Firma ALFRED WERTLI AG).

Der Schmelzofen hat eine Tiegelgröße von 8 Litern und eine Leistung von 150 kW. Die

Tagesmenge an zu schmelzendem Material beträgt zwei Tonnen Gold und 1,2 Tonnen Silber.

Die Tiegelgröße des Warmhalteofens, mit einer Leistung von 100 kW, beträgt 15 Liter.

Bild 3: Schmelzofen, Warmhalteofen mit Kokille und Abziehmaschine (Firma ALFRED WERTLI

AG)

Quelle: Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 147

Im ersten Schritt zieht die Abziehmaschine mit der Kokille das sich nach dem Schmelzvorgang

im Warmhalteofen befindende glühende Metallband heraus. Die maximalen Abmessungen

für das Metallband liegen bei 125 x 15 mm. Eine Fehlertoleranz von ± 1 mm wird eingeräumt

(Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 147).

Im zweiten Schritt wird mit dem Ausstanzen bzw. Ausschneiden der Ronden aus den

Metallbändern begonnen. Dieser Vorgang wird an der sogenannten Blankmaster Presse

(Firma SCHULER) durchgeführt. Die Nenn-Presskraft mit der die Ronden dabei heraus gestanzt

werden, beträgt 1.600 kN. Im Gegenzug zu der großen aufgewendeten Kraft beim Pressen

benötigt die Anlage auch ein entsprechendes Kupplungs- und Bremssystem, das bei eventuell

auftretenden Fehlstanzungen die Kurbelwelle wieder zum Stillstand bringen kann.

5.2 Prägevorgang

15

Eine dreidimensionale Gravier-Reproduzier-Kopierfräse (siehe Bild 4) vereint die in dem

vorherigen Kapitel angesprochenen Teilschritte des Prägevorgangs einer Münze. Mithilfe

dieser Maschine wird in einem Probedurchlauf das Modell abgetastet, vermessen und

anschließend auf den Monitor projiziert. Danach erfolgen die Stempelherstellung und das

Fräsen des angefertigten Bildes in die Ronde.

Bild 4: Gravier-Reproduzier-Kopierfräse (Firma BEMA MASCHINEN GmbH)

Quelle: Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 150

Das System hat einen maximalen Modelldurchmesser von 500 mm und kann im

Größenverhältnis zwischen 1 : 1,6 und 1 : 100 stufenlos verkleinert gravieren. Aufgrund der

vibrationsfreien Abtastung können selbst kleinste Vertiefungen oder Erhebungen erfasst und

entsprechend beim Fräsen bzw. Prägen umgesetzt werden. Dabei lassen sich

Profilabflachungen bzw. -erhöhungen von 30% bis 100% durchführen. Konvexe oder konkave

Stempel können an dieser Maschine ebenfalls hergestellt werden (Vgl. Meding, Henner R.

2006, S. 150).

Die für die Prägung einer Münze aufgebrachte Kraft ist je nach Münzmaterial und

Verwendungszweck unterschiedlich. So wird beim Prägen einer Gedenkmünze weniger Kraft

benötigt als beim Prägen von Umlaufmünzen. Die Kraft, die für die Prägung eines 1-Cent

Stückes erforderlich ist, beträgt 40 Tonnen. Das impliziert die oben angesprochene hohe

qualitative Stabilität des Prägestempels. Trotz dieser hohen Stempelqualität ist

durchschnittlich mit dem Verlust eines Stempels pro Tag zu rechnen, sodass die nebenher zu

erfolgende Produktion von Prägestempel nicht wegzudenken ist (Vgl. Meding, Henner R. 2006,

S. 160).

Anmerkung: Die Staatliche Münze Berlin stellt in einem Nebenbetrieb sowohl sämtliche

Stempel selber her, um so hohe Herstellungs- und Materialkosten und eventuell anfallende

Bearbeitungskosten oder Liefer- bzw. Transportkosten einzusparen. Die unten abgebildete

Münzpresse hat eine vertikale Bauart. Vertikal ausgerichtete Münzpressen sind vielseitig

16

einsetzbar und werden zur Herstellung beliebiger Umlaufmünzen als Basis für universelle

Münzzentren konzipiert (Information aus der Führung in der Staatlichen Münze Berlin).

Bild 5: Münzpresse in vertikaler Bauart (Firma SCHULER, Typ MRV-150)

Quelle: Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 160

5.3 Lagerung

Über die Lagerung der fertigen Münzen ist es uns im Rahmen unseres Projektes leider aus

sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich gewesen nähere Informationen zu erhalten, da

dieser Bereich strengster Geheimhaltung unterliegt. Die Staatliche Münze Berlin versicherte

uns jedoch, dass die Münzen sicher aufgehoben seien.

Nur so viel ist uns bekannt, die fertiggeprägten Münzen werden in den Tresoren der

Münzprägeanstalten gelagert. Die Lagerung der einzelnen Münzen findet in den sogenannten

Münzrollen statt. Dabei besteht das Material der Münzrolle in Deutschland aus Papier.

Letztlich hat die fertige Packung eine zylindrische Form, wobei in Deutschland jeweils 50 (bei

1- bis 5-Cent-Münzen), 40 (bei 10- bis 50-Cent-Münzen) oder 25 Münzen (bei 1- und 2-Euro-

Münzen) in einer Packung Platz finden.

Die Farbe des Verpackungsmaterials ist im europäischen Währungsraum durch die

Zentralbanken festgelegt, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Deutsche Bundesbank

veröffentlicht eine Richtlinie, die von den Druckereien der Kreditinstitute beim Druck des

Rollenpapiers befolgt werden muss.

17

6. Information und Kommunikation

In diesem Kapitel soll auf die fünf Prägeanstalten und die Vertriebswege des „Endproduktes

Münze“ eingegangen werden.

6.1 Die Münzstätten

In der Bundesrepublik Deutschland existieren fünf nach DIN ISO 9001:2000 zertifizierte

Betriebe, die von der Europäischen Zentralbank mit dem Recht des Münzprägens ausgestattet

sind. Dabei müssen sie sich jährlich auf die Einhaltung von bestimmten Qualitätsnormen

prüfen lassen. Diese Normen entsprechen den in der VERORDNUNG (EG)

Nr. 975/9842 festgelegten technischen Bestimmungen zur Prägung der Euro-Münzen. Jede

Prägeanstalt besitzt als Markenzeichen einen eigenen Buchstaben, der eine Zuordnung der

Herkunft erlaubt. Die fünf Betriebsstätten sind ansässig in:

• Berlin - Prägezeichen „A“

• Hamburg - Prägezeichen „J“

• München - Prägezeichen „ “

• Karlsruhe - Prägezeichen „ “

• Stuttgart - Prägezeichen „F“ (Vgl. www.eu-info.de, Stand: 04.04.2016)

Die Münzstätten sind wirtschaftliche Unternehmen, das heisst sie müssen wirtschaftlich

agieren, stehen aber immer unter staatlicher Regie (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 171).

Diesbezüglich gestaltet sich die Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung von kleinen

Nominalmünzen, wie zum Beispiel den 1- bis 5-Cent Münzen als schwierig. Da nicht nur die

Herstellungskosten gedeckt werden müssen, sondern auch ein unternehmerischer Gewinn,

der sogenannte Schlagschatz, erwirtschaftet werden soll. Um die Wirtschaftlichkeit soweit

möglich selbst zu gewährleisten, wird die Prägung von Münzen anderer Nationalitäten auch

in den deutschen Münzprägeanstalten durchgeführt (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 172).

Die Münzprägeanstalten in Deutschland sind auf die Anlieferung der für den Prägevorgang

benötigten Rohstoffe, insbesondere der Ronden, angewiesen. Deren Fertigung geschieht nicht

in staatlichen Betrieben, sondern erfolgt in externen Unternehmen. Dabei werden diese

Unternehmen bei neuen Münzmustern – wie es beispielsweise bei der EuroEinführung

stattfand – von den Prägeanstalten über Metallgehalt bzw. Metalllegierung,

Größe und Form der benötigten Ronden informiert. Die Werte werden ihrerseits von der

Europäischen Zentralbank ratifiziert und ausgegeben. Jede Lieferung, die in den

Münzprägestätten ankommt, durchläuft einer genauen Eingangsprüfung. Sollten dabei

18

festgestellt werden, dass auch nur eine der Ronden fehlerhaft ist, wird die gesamte Lieferung

nicht anerkannt und zurück zum Hersteller geschickt (Vgl. Meding, Henner R. 2006, S. 173).

6.2 Zwischen Prägungsanstalten, Banken und Endverbraucher

Die Europäische Zentralbank bestimmt, aufgrund der jeweiligen Schätzungen der Länder, die

Anzahl der Münzen, die jedes Land vierteljährlich ausgeben darf. Bei der sogenannten

Münzleitertagung, die ein Mal im Jahr stattfindet, kommen Vertreter aller europäischen

Landessbanken, der Finanzministerien, der Falschgeldstelle und der Münzprägestätten

zusammen. Die Vorschläge dieses Ausschusses – beispielsweise in Form von Innovationen und

Verbesserungen – werden hier vorgetragen und diskutiert.

Wie bereits erwähnt werden die fertiggeprägten Münzen in den Tresoren der

Münzprägeanstalten gelagert. Wenn Banken einen Bedarf an Münzgeld bei der

Europäischen Zentralbank oder den nationalen Zentralbanken bekunden, wird die benötigte

Menge an Hartgeld von der Zentralbank zu den Bankhäusern transportiert. Dieser Transport

geschieht nur in Geldtransportern der Europäischen Zentralbank, das heißt es ist den Banken

nicht gestattet, sich bei Bedarf eigenmächtig Münzen abzuholen. Erst ab Verlassen des Werkes

gelten die Münzen dem Umlauf zugeführt. Zuvor werden sie für den Umlauf nicht gewertet.

Um einer erhöhten Nachfrage an Münzgeld nachzukommen, die gegebenenfalls durch das

laufende Prägejahr nicht abgedeckt werden kann, werden noch immer EuroMünzen

nachdatiert geprägt.

Die nationalen Zentralbanken verteilen nun, je nach Bedarf, die Münzbargeldbeträge an die

einzelnen Landesbanken. Diese zahlen die Münzen schließlich an ihre Kunden, vor allem an

Geschäftskunden, die einen gewissen Bargeldbestand für ihre Kassen brauchen, aus. So

kommt das Münzgeld in Umlauf (Vgl. www.bundesbank.de, Stand: 04.04.2016).

6.3 Geschichte der Staatlichen Münze Berlin

Eine der fünf deutschen lizensierten Münzprägeanstalten ist die Staatliche Münze Berlin.

Die erste Erwähnung der Staatlichen Münzprägestätte Berlin, damals noch Markgräfliche

Münze genannt, findet sich im Jahre 1280. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie von denen ihr

übergeordneten Kurfürsten und Königen immer weiter ausgebaut. Mit der Neuordnung des

preußischen Münzwesens im Jahre 1750 unter König Friedrich II. von Preußen erhielt die

Berliner Münze ihr noch heute gültiges Münzzeichen mit dem Buchstaben 'A'. Dies stellt eines

der ältesten Markenzeichen in der Geschichte überhaupt dar.

Der genaue Standort der Münzprägestelle unterlag mehreren Ortswechseln, blieb aber immer

im Verlauf der Spree, da der Fluss einen wichtigen Anteil am Betrieb der Maschinen leistete.

Im 19. Jahrhundert war die Preußische Staatsmünze, wie die Münzstätte Berlin mittlerweile

genannt wurde, die wichtigste Prägestelle im preußischen Reich. Mehr als die Hälfte aller

19

Münzen des Reiches wurden hier geprägt. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde

mit dem Beginn der deutschen Reichsmünze begonnen, dessen Ziel es war, die sechs

deutschen Ländermünzen zusammenzulegen. Dies konnte aufgrund des Zweiten Weltkrieges

nicht fertig gestellt werden. Im Jahre 1947 begann die Wiederaufnahme der Münzproduktion

in den Gebäuden der ehemaligen Reichsmünze. In der eit erhielt die Münzprägestätte ihren

auch heute noch erwendeten amen „Münze

Berlin“.

Im Verlauf der Nachkriegsjahre bis zur Gründung der DDR kam es zur Produktion dreier

verschiedener Münzenarten. Bis zur ieder ereinigung im Jahre 99 prägte die „VEB Münze

Berlin“ die offiziellen edenkmünzen der R. Ab dem Jahre 99 lief die Prägung der DM-Münzen

bis zur Euro-Münzen Einführung 1996. Danach wurden ausschließlich EuroMünzen und

Münzen für den Sammlermarkt geprägt. Seit dem Jahre 2002 prägt die Münze Berlin die Euro-

Münze sowie Münzen im Auftrag anderer Nationalitäten. Im Jahre 2005 verlagerte sie ihren

Standort nach Berlin-Reinickendorf und begann dort mit der Einrichtung eines integrierten

Münzmuseums (Vgl. www.muenze-berlin.de, Stand: 05.04.2016).

7. Die fertige Euro-Münze

Im folgenden Kapitel soll auf die Besonderheiten und Prägungsmerkmale der einzelnen

EuroMünzen eingegangen werden.

7.1 Prägungsmerkmale und Eigenschaften

Die Euro-Münzen haben allesamt eine gemeinsame "europäische" und eine "nationale"

Seite. Die europäische Seite ist in allen Mitgliedstaaten des Euro-Raums identisch gestaltet.

Am 1. Januar 2007 wurde das Motiv der gemeinsamen europäischen Seite gemäß der

EUErweiterung von 2004 angepasst. Sie zeigt nun Europa ohne Grenzen. Die alten Münzen

gelten jedoch weiterhin als gesetzliches Zahlungsmittel. Hier die jeweiligen Vorderseiten

einmal im direkten Vergleich:

20

Quelle: Vgl. www.bundesbank.de (Stand 07.04.2016)

Die technischen Merkmale der Münzen sind in der Verordnung (EG) Nr. 975/98

orgeschrieben. „ ie technischen Merkmale zielen unter anderem auf eine Verminderung der

Betrugsgefahr ab (Vgl. www.europa.eu, Stand: 08.04.2009). Demnach sind folgende

technische Merkmale aufzuweisen:

21

Quelle: www.europa.eu (08.04.2016)

22

Besondere Kennzeichen:

Genau wie die Euro-Banknoten sind auch die Euro-Münzen mit besonderen Merkmalen

gekennzeichnet, um das Ertasten bzw. das Erfühlen für blinde oder sehbehinderte Menschen

zu erleichtern. Ein Unterscheidungsmerkmal ist beispielsweise das Gewicht der jeweiligen

Münze. Der Wert einer Münze steigt mit dem Gewicht und der Dicke. Gut sichtbare

Nennwerte auf der einheitlichen europäischen Seite und bereits bekannte eingeprägte Motive

auf der nationalen Rückseite erleichtern das Erkennen bzw. das Ertasten. Die

Europäische Blindenunion lehnte, nach Erprobung der Muster, die Rändelung der 10- und 50-

Cent Münze ab, da sie nicht der vereinbarten Rändelung nach Verordnung (EG) Nr. 975/98

entsprach. Die Forderungen der Europäischen Blindenunion fanden schließlich Gehör und das

Gewicht der 50-Cent Münze wurde von 7 auf 7,8 g erhöht. Außerdem erhielten die zuvor grob

geriffelten 10- und 50-Cent Münzen eine Randprägung mit feiner Wellenstruktur (Stand: Vgl.

www.hib-wien.at, 09.04.2016).

Wie schon zu Anfang des Abschnittes erwähnt, sollen die Merkmale auch vor

Betrugsversuchen schützen. Wichtiges Erkennungsmerkmal ist hierbei die Münzprägung. Die

2- und 1-Euro Münzen werden in einer fälschungssicheren Bimetalltechnik hergestellt. Die

Rändelung der 2-Euro Münze weist die Besonderheit auf, dass sie mit einer Schriftprägung

versehen ist. Ein anderer Weg um Fälschungen vorzubeugen sind maschinenlesbare Merkmale

(siehe Kapitel Münzprüfer).

7.2 Fälschungsschutz

Um eine elementare Echtheitsprüfung durchzuführen, bedarf es einfacher Hilfsmittel, wie

einem kleinem Magneten und einen Blatt Papier. Demnach muss man kein Münzexperte sein.

Im Folgenden werden einige Grundregeln aufgeführt, die der Unterscheidung von

Falschmünzen und echten Münzen dienen können.

Oberfläche:

Das Münzbild bei echten Münzen hebt sich klar abgrenzend von der übrigen Münzoberfläche

ab. Die Konturen sind deutlich und scharf ausgeprägt und somit unverkennbar. Im Unterschied

dazu wirkt das Münzbild von Falschmünzen häufig undeutlich und weich ausgeprägt. Die

Oberfläche ist zum Teil narbig und zeigt Abweichungen in Form von Flecken, Unebenheiten,

Linien oder Einkerbungen auf.

Rändelung:

Der Münzrand echter Münzen ist sauber ausgeprägt. Je nach Wertigkeit weisen echte Münzen

eine Randstabausprägung mit unterschiedlichen Riffelungen auf. Nicht nur, dass der

Münzrand bei Falschmünzen unsauber ausgeprägt scheint, so weicht auch die Folge und die

Ausprägungen der Riffelungen oft deutlich von denen echter Münzen ab. Insbesondere bei

den 2-Euro Münzen liefert die Analyse der im Münzrand eingeprägten Randschrift häufig

einen ersten Hinweis. Hier weisen falsche Münzen nur eine undeutlich eingeprägte und von

23

Riffelungen überlagerte Randschrift auf. Auch der Abstand von Symbolen und Wörtern ist

meist nicht einheitlich.

Material:

Der Mittelteil der 2- und 1-Euro Münzen ist leicht magnetisch, d.h. die Münzen werden von

einem Magneten angezogen, fallen aber bei leichtem Schütteln wieder vom Magneten ab.

Nicht magnetisch ist der äußere Münzring der echten 2- und 1-Euro Münzen, sowie 10-, 20-

und 50-Cent Münzen. Dementsprechend sind falsche 2- und 1-Euro Münzen entweder gar

nicht magnetisch oder sie werden von einem Magneten stark angezogen, da das Ringmaterial

bei falschen Münzen oft ebenfalls magnetisch ist. Die echten 1-, 2- und 5-Cent Münzen aus

kupferbeschichtetem Stahl sind wiederum stark magnetisch.

Farbe:

Gefälschte Münzen werden, aufgrund ihrer Beschichtung oder ihres Überzuges, schon nach

kurzer Zeit fleckig, weil sich der Überzug abnutzt und das andersfarbige Grundmaterial

hervortritt. Feststellbar ist dies vor allem an den erhabenen Münzpartien.

Akustik:

Lässt man eine verdächtige Münze auf eine harte Oberfläche, wie z.B. Glas, Metall, Hartholz

oder Stein fallen, so ertönt aufgrund ihrer Blei oder Blei-Zinn-Legierungen ein dumpfer Klang.

Bei echten Münzen hingegen wird ein klarer Ton erzeugt. Es kommt auch vor, dass

Fälschungen höher klingen als das Original. Hierbei handelt es sich dann um

Hartmetallfälschungen (Vgl. Adameck, Markus 2004, S. 13-16).

7.3 Falschmünzen

Es gibt zwei Definitionen von Falschmünzen, dabei unterscheiden sie sich jeweils in ihren

Merkmalen und ihrem Verwendungszweck. Der Autor M. Adameck unterscheidet zwischen

Falschmünzen:

• die zur Täuschung von Münzprüfern oder hergestellt werden

• die zur Täuschung bei der Hand-zu-Hand Weitergabe dienen.

Letzteres wäre die Definition nach dem Gesetz. Demnach handelt es sich um eine Fälschung,

wenn das Objekt in Gewicht, Material und Prägung dem Original entspricht. Wenn eine solche

Fälschung als Original in Umlauf gebracht wird, kann dem Fälscher eine Freiheitsstrafe von bis

zu einem Jahr verhängt werden. Dabei spielt die Prägung der Falschmünze eine erhebliche

Rolle, denn ist diese nur teilweise aufgebracht, gilt sie nicht als gefälscht. Handelt es sich aber

um Falschgeld im Sinne des Gesetzes, so werden Institutionen wie der OLAF (Office Européen

de Lutte Antifraude), die EZB (Europäische Zentralbank) und die Landesbank auf diese

aufmerksam.

24

Eine andere Art der Fälschung ist, wie schon oben erwähnt, die Täuschung von Münzprüfern.

Dabei sollen bestimmte Sensoren im Münzprüfsystem überlistet werden. Fälscher entwickeln

daher Münzfälschungen unter Berücksichtigung der spezifischen Sensoren des Münzprüfers.

Anders als bei den Fälschungen im gesetzlichen Sinne ähnelt das Prägbild nicht dem Original,

da die Prägung nicht kontrolliert wird. Hier wird der Fokus auf die Größe, den Durchmesser

und die Materialeigenschaften gelegt. (Vgl. Adameck, Markus 2004, S. 16-18).

7.4 Verbreitung und Bekämpfung von Falschmünzen

Mit der Einführung der Euro-Banknoten und Euro-Münzen im Jahr 2002, nicht nur in den

Mitgliedstaaten der EU, sondern auch in einigen Drittländern, hat sich die Fälschungsgefahr

erhöht. Die Institutionen zur Bekämpfung von Falschmünzen sind die Europäische Zentralbank

(EZB), die Landesbank und das übergeordnete Europäische Amt für

Betrugsbekämpfung (OLAF). Wobei sich die EZB auf die Bekämpfung von

Banknotenfälschung konzentriert und der OLAF und die Landesbank auf die Bekämpfung von

Falschmünzerei.

ir richten unseren Blick auf den OLAF. „ ieses Institut koordiniert die technischen Maßnahmen

der europäischen Mitgliedstaaten zum Schutz der Euro-Münzen. Jeder aufgedeckte Betrug ist

dem OLAF zu melden, handelt es sich jedoch um einen neuen Typ von Falschgeld, wird dieser

Fall an das Analysezentrum (CTSE) weitergeleitet, wo sie in den Räumlichkeiten der Pariser

Münze systemisch untersucht und analysiert wird (Vgl. Adameck, Markus 2004, S. 19).

Laut einer Pressemitteilung des OLAF aus dem Jahr 2005 verteilen sich die Fälschungen wie

folgt auf die einzelnen Stückelungen:

Quelle: www.ec.europa.eu (08.04.2016)

Die Hälfte der 2002 gezählten Falschmünzen wurde in Deutschland gefunden. Wie der Tabelle

zu entnehmen ist, ist die Anzahl der Fälschungen von Jahr zu Jahr gestiegen. Außerdem wird

berichtet, dass es sich bei den Fälschungen um immer mehr aus anderen Ländern

stammenden Münzen handelt. Zu den Erfolgen der nationalen Behörden zählt unter anderem

die Sicherstellung von 80.000 gefälschten Münzen ehe sie im Umlauf geraten konnten. Drei

Fälscherwerkstätten wurden dabei ausgehoben (zwei in Spanien und eine in

Italien).

Am häufigsten nachgeahmt wurden die 2 Euro Münzen mit der deutschen nationalen

Prägeseite. Grund zur Beunruhigung besteht trotz alldem nicht, da sich im Verhältnis 55

25

Milliarden echte Euro-Münzen im Umlauf befinden. Zudem ist davon auszugehen, dass

korrekt eingestellte Münzautomaten mittlerweile derartige Fälschungen erkennen. Zu

bemerken ist, dass die tatsächliche Zahl der Betrügereien eigentlich wesentlich höher ist. Um

Nachahmer nicht zu animieren, werden keine genauen Angaben über die Art der Fälschungen

veröffentlicht. Auf die Datenbanken der EZB, der Landesbank und die des OLAF’s gibt es keinen

öffentlichen ugang.

8. Münzprüfer

Fast jeder hat es schon mal gesehen oder selbst getan: Man will eine Münze in einen

Automaten stecken, doch die Münze wird vom Automaten nicht anerkannt. Was tut man?

Man reibt die Münze am Automaten und probiert es erneut. Die Kratzspuren an unzähligen

Fahrkarten-, Getränke- und Parkautomaten zeugen davon. Man denkt, vielleicht ist die Münze

fehlerhaft oder uneben und durch das reiben wird dieser Fehler behoben?! Und siehe da, die

Münze wird tatsächlich vom Automaten akzeptiert.

Doch das ist leider nicht die Erklärung des Phänomens. Diese ist weitaus einfacher, denn auch

moderne Münzprüfer wie sie in Zigaretten- oder Fahrscheinautomaten eingebaut sind,

arbeiten laut Angaben der Hersteller nur mit einer 90 prozentigen Wahrscheinlichkeit. Also

fallen von 100 eingeworfenen Münzen im Durschnitt 10 durch (Vgl. Automatenmarkt 12/2003,

S. 17).

Viel komplexer ist dabei die Antwort auf die Frage, wie Münzprüfer tatsächlich falsche von

echten Münzen in Sekundenschnelle unterscheiden können und aussortieren?!

An Münzprüfer werden höchste Ansprüche für Präzision und Genauigkeit in ihrer

Funktionalität gestellt. Korrektes Zählen, Erkennen und Sortieren und dabei Fehler

ausschließen, haben oberste Priorität. Sie werden in verschiedene Automaten eingesetzt um

Falschgeld und Fremdwährungen zu erkennen und auszusondern. Münzprüfer sind

spezialisiert, unter bestimmten Vorgaben Münzen zu sortieren und sie reagieren auf jede

Unstimmigkeit.

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, haben wir uns dafür entschieden, den Bereich der

Münzprüfer ebenfalls in dieser Arbeit zu betrachten, da er unmittelbar mit den Eigenschaften

und den hohen qualitativen Anforderungen des Münzgeldes in Verbindung steht. Desweiteren

ist es ein gutes praktisches Beispiel um die Präzession und die Genauigkeit der einzelnen

Fertigungsverfahren zu verdeutlichen.

Man unterscheidet bei diesen Geräten zwischen zwei Arten ihrer Funktionalität. Einmal gibt

es die mechanische Funktionsweise und zum anderen die neuere und schnellere elektronische

Funktionsweise. Die mechanische Prüfung nennt man auch die einfache Prüfung, obwohl sie

die interessantere und aufwendigere ist.

26

8.1 Mechanische Münzprüfer1

• Vorprüfer:

Im ersten Prüfabschnitt wird über einen sogenannten Vorprüfer zunächst eine grobe

Größenprüfung der Einwurfmünze durchgeführt. Dies erfolgt über den

Einwurfschlitz. Auch die Prägetiefe wird hier einer ersten Prüfung unterzogen. Nicht

geprägte Münzen, Scheiben oder Plättchen sowie krumme Münzen werden bereits in

dieser, dem Münzprüfer vorgelagerten Prüfstation, erkannt und gelangen erst gar

nicht bis zum Münzprüfer. Außerdem findet im Vorprüfer bereits eine Vorsortierung

entsprechend der Größe der Einwurfmünzen statt.

• Prüfwaage:

Nach Überwindung der Vorprüfung gelangt Münze (Mz) (siehe Abb. 1) in den

sogenannten Münzprüfer-Mund. Hier wird sie mit Hilfe der Prüfwaage (P) auf exakte

Größe, Dicke und Gewicht abgetastet. Der Durchmesser-Prüfer (DP) lässt die

Prüfwaage (Pw) nur dann ausschwenken, wenn die Dicke der Münze exakt der

vorherigen Kalibrierung der Münze entspricht. Dadurch wird das kurze Bein des

Durchmesser-Prüfers das Schwenken der Prüfwaage ermöglichen.

Abb. 1: Prüfwaage

Quelle: Automatenmarkt 12/2003

1 Vgl. Automatenmarkt, 12/2003, S. 17-21

27

In derselben Prüfstation wird eine Gewichtsprüfung der Münze über ein an der Waage

angebrachtes Gewicht (G), vorgenommen. Im Durchmesser und Gewicht abweichende und

leichtere Münzen werden hierdurch erkannt und in der Waage festgehalten. Zur Prüfung stark

Eisen- oder nickelhaltiger Münzen ist im Bereich der Prüfwaage ein Zangenmagnet

angebracht. Die Zangenwirkung ist dadurch gegeben, dass der eine Pol vom Magnet in der

Grundplatte, der andere Pol gegenüber im Laufbahnträger angebracht ist. Durch die

Einwirkung des Magnetfeldes vom Zangenmagneten wird die „eisenhaltige" Münze so

gebremst, dass der Schwenkvorgang der Waage verhindert wird.

Nur Münzen, welche den Einheitsmerkmalen entsprechen, werden von der ausschwenkenden

Waage zur nächsten Prüfstation, der Legierungsprüfung, weitergeleitet. Als Fälschungen

erkannte Münzen werden in der Waage festgehalten, fallen direkt zur Münzrückgabe durch

oder werden durch Betätigung des Münzrückgabe-Knopfes zur Rückgabeschale abgeleitet.

Legierungsprüfung

Die Münze wird mit Hilfe eines Magnetfeldes, einer Art „magnetisierten Laufbahn" (siehe Abb.

2) auf ihre Materialeigenschaften geprüft. Nur Münzen mit der korrekten

Metallzusammensetzung (elektrische Leitfähigkeit) verlassen die magnetisierte Laufbahn (Ma)

in der Abfallkurve zwischen Amboss (A) und dem Münzscheider (M) zum AnnahmeKanal (AK).

Abb. 2: Legierungsprüfung

Quelle: Automatenmarkt 12/2003

Anders aufgebaute Münzen und solche, die nicht mit den vorgegebenen

Metallzusammensetzungen entsprechen, werden aufgrund des asymmetrischen Verhaltens

beim Abrollen auf der Laufbahn „abgekippt. Alle Münzen die die Prüfstationen überwunden

28

haben, werden in den Annahmekanal (AK) gelangen. Nicht akzeptierte Münzen und

Fälschungen werden in den Rückgabekanal abgelenkt.

8.2 Elektronische Münzprüfer2

Der erste Einsatz von elektronischen Münzprüfern in Deutschland fand in den

Fahrkartenautomaten der Deutschen Bundesbahn während der Olympischen Spiele 1972 in

München statt.

Diese heutzutage hochmodernen Münzprüfer sind so programmierbar, dass mehrere Münzen

mit unterschiedlicher Wertigkeit in einem Kanal gemessen beziehungsweise geprüft werden

und anschließend auch nach ihrem Wert sortiert werden können. Und dies alles in

Sekundenschnelle.

Mit entsprechender Software lässt sich die Münzprüfung auch auf verschiedene Währungen

ausdehnen. Man spart dadurch teure Umbausätze und aufwendige Umbaumaßnahmen.

Münzprüfer, die heute zum Beispiel für Euromünzen eingestellt sind, können morgen

Englische Pfund oder andere Währungen nach Wahl annehmen. So wie der Münzprüfer

mühelos eine bestimmte Münzsorte annimmt, so kann er auch Falschgeld und Fremdmünzen

sicher abweisen. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass man schnell auf neu auftretendes

Falschgeld reagieren kann.

Ein weiterer Vorteil der elektronischen Münzprüfer, jede als echt erkannte Münze liefert ein

Signal an die entsprechende Software. Es kann somit Mühelos im System nachgeschaut

werden, wie viele Münzen, von welchem Wert im Automaten vorhanden sind. Dies ist vor

allem für die Geräte von Bedeutung, welche als Münzgeldwechsler fungieren und auf Wunsch

das entsprechende Wechselgeld heraus geben.

Messprinzip:

Die Prüfung der einzelnen Münzen beruht auf der Basis von Vergleichsmessungen, also auf

vorher vermessenden und anschließend in der Software abgespeicherten Münzen.

Vier nacheinander angeordnete induktive Mess-Sonden erfassen die Messwerte der Münze.

Durch eine besondere Anordnung der Sensoren werden Material, Dicke, Durchmessser sowie

die Prägetiefe der Münze gemessen und genau erfasst. Diese Parameter gehen in die Sensoren

unterschiedlich stark ein, so dass durch die Kombination der vier Sensoren eine sehr gute

Selektierung erreicht wird.

Die durchlaufende Münze aktiviert die Sensoren, wodurch unterschiedliche

SpannungsMesswerte erzeugt werden. Diese Spannungen werden hinter den

Messverstärkern digitalisiert, um die Messdaten im Mikroprozessor zu verarbeiten.

Programmierung:

2 Vgl. Automatenmarkt, 12/2003, S. 21-25

29

Hierfür ist ein handelsüblicher Computer ausreichend, mit dessen Hilfe der Münzprüfer auf

jede beliebige Münzannahme programmiert werden kann.

Beispiel: Um eine 1 Euro Münze programmieren zu können, müssen mehrere 1 Euro Münzen

eingeworfen werden. Dies ist notwendig, da selbst die Münzen innerhalb einer Münz-Sorte

minimale Toleranzen aufweisen. Die minimalen und maximalen Münzwerte werden nun

vermessen und in einen digitalen Datenspeicher gespeichert. Das Messen und Speichern der

Grenzwerte erfolgt automatisch durch den Münzeinwurf im Zusammenwirken mit der

Software.

Ob mechanische oder elektronische Münzprüfung, um einen reibungslosen Ablauf im Alltag

und eine genaue Erkennung von echten und falschen Münzen zu garantieren, dürfen die

echten Münzen, wenn überhaupt, nur minimale Abweichungen in Dicke, Größe, Prägung und

Materialzusammensetzung aufweisen.

9. Fazit

Ziel dieser Arbeit war es die stoffliche, energetische und informationelle Darstellung eines

niedrig komplexen Gegenstandes zu beleuchten. Wir stellten schnell fest, dass eine Münze

kein niedrig komplexes Produkt ist. Auch stellte die Recherche über die Kommunikationen

unter den jeweiligen Unternehmen als ein unüberwindbares Problem dar. Glücklicherweise

genehmigte die Staatliche Münze Berlin uns eine Besichtigung ihrer Anlage mit integrierter

Führung. In dieser Führung konnten wir zahlreiche Informationen für unsere Ausarbeitung

entnehmen. An dieser Stelle möchten wir uns bei der Staatlichen Münze Berlin für ihre

Bereitschaft und tatkräftige Unterstützung bedanken. Die Staatliche Münze Berlin bietet dazu

Führungen für Schulklassen und andere Gruppen an.

Die einzelnen Schritte zur Fertigung einer Münze erwiesen sich als sehr informativ aber auch

umfangreich. Obwohl wir uns mit Geld tagtäglich in unserem Leben beschäftigen, waren uns

zuvor viele besondere Merkmale, wie zum Beispiel die blinden- oder sehbehindertengerechte

Markierungen an den Münzrändern, nicht bekannt gewesen. Auch die Identifizierung einer

jeden Münze anhand der zugehörigen Buchstaben sind interessante Aspekte.

Eines der wichtigsten Besonderheiten stellte die Tatsache dar, dass die 1-Cent Herstellung ein

Zuschussgeschäft ist. Entgegen dieser Tatsache hat sich Deutschland für die Einführung der 1-

und 2- Cent Münzen entschieden. In einigen Ländern der Europäischen Union – wie

beispielsweise Finnland – stellte man sich die Frage des relativen Nutzens dieser Münzen und

entschied, dass die nominal kleinsten Münzen (1- und 2-Cent Münzen) keine Verwendung im

Zahlungsverkehr finden sollen. Diese Münzen werden nur noch in geringer Auflage zu

Sammlerzwecken geprägt. Die Preise werden in solchen Ländern auf volle Beträge auf- oder

abgerundet.

Die Arbeit soll einen Überblick von der Geschichte des Metallgeldes, über die Produktion der

Münzen bis hin zum Vertrieb des Geldes verschaffen. Einige Kapitel, wie beispielsweise

Energieumwandlung oder Information und Kommunikation, scheiterten an fehlenden Daten,

30

aufgrund nicht frei zugänglicher Literatur. Hier ist wieder speziell die Korrespondenz zwischen

Zentralbank und Münzprägeanstalten zu nennen. Abschließend ist festzuhalten, dass das

Projekt zwar sehr interessant aber aufgrund der Geheimhaltung vieler Informationen

schwierig zu bewerkstelligen war.

Literaturverzeichnis

• Adameck, Markus: Entwicklung von Methoden der Prägebildaufnahme zur

Merkmalsextraktion und Klassifikation von Münzen. Paderborn 2004

• Bongardt, Johannkarl: Anbieter und Nachfragerbeziehungen im Münzhandel – Eine

markttheoretische Analyse, Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der

Staatswissenschaften, Johannes Gutenberg Universität, Mainz 1983

• Böttger, H. / Rautinger, K. / Seyler, K.-H.: Arbeitslehre (7. – 10.

Jahrgangsstufe).pbVerlag, Puchheim 2006 Braun / Fuhrmann / Legrum / Steffen:

Spezielle Toxikologie für Chemiker.

• G.B. Teubner, Stuttgart 1999 Meding, Henner R.: Die Herstellung von Münzen: Von der

Handarbeit im Mittelalter zu den modernen Fertigungsverfahren. FÜR

INTERNATIONALE GELDGESCHICHTE, Gemeinnützige Forschungsgesellschaft e.V.,

Frankfurt am Main 2006

• Otte, Paul: Monkeybusiness – Geld und Gold – Hintergrundwissen über das

bestehende Geld- und Finanzsystem. 2011

31

Internetquellen:

Europäische Zentralbank:

• http://www.ecb.int/euro/intro/html/index.de.html

Europäische Zentralbank:

• http://ec.europa.eu/anti_fraud/press_room/pr/2005/01_de.html

Bundesbank:

• http://www.bundesbank.de/download/ezb/publikationen/ezb_publication_geschich

te.pdf

Die Staatliche Münze Baden-Württemberg:

• http://www.staatlichemuenzenbw.de/

Die Staatliche Münze Berlin:

• http://www.muenzeberlin.

de/shop/action/magazine/8013/Produktion.html;jsessionid=49A76103A07B1F01EC68FF229

98E705E

• http://www.muenze-berlin.de/shop/action/magazine/8015/Umlaufmuenzen.html

http://www.muenze-berlin.de/shop/action/magazine/16225/Falschgeld.html

Andere:

• http://www.gide.com/portal/page?_pageid=36,53455&_dad=portal&_schema=PORT

AL

• http://www.wellermanns.de/Gerhard/Geld_Geschichte.htm

• http://hajosli.wordpress.com/2007/09/13/zur-geschichte-des-geldes/

• http://www.eu-info.de/euro-waehrungsunion/euro-muenzen/5033/

• http://www.uni-leipzig.de/bankinstitut/dokumente/1998-05-03-02.pdf

• http://europa.eu/legislation_summaries/economic_and_monetary_affairs/introduci

ng_euro_practical_aspects/l25028_de.htm

• http://www.hib-wien.at/leute/wurban/physik/EuroMuenzen.html

• http://www.wirtschaftslexikon.co/d/muenzen/muenzen.htm

• http://www.reppa.de/lex.asp?link=Munztec.htm

Anhang

Unser Besuch in der Staatlichen Münze Berlin:

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Zwischen Ober- und Unterstempel eingelegte Ronde.

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Mutterstempel der Staatlichen Münze Berlin.

Altmodische Münzprägemaschine, die per Muskelkraft prägt.

34

ibsform des Sonderprägestempels „Unter den Linden“

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Feinpfeilen und Polieren fertiger Gedenkmünzen

Fertigungsanlagen der Staatlichen Münze Berlin.