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Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck 1 Projektbericht „Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima 2018-2019“ Zusammenfassung Der Anlass für das zweijährige Projekt "Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima" waren inhaltliche Beiträge zur Bayerischen Mitmachaktion 2018 "KunstwerkZukunft- natürlich nachhaltige Lebensstile" der Qualitätssiegelträger „Umweltbildung.Bayern“ sowie die Weiterführung und Verstetigung erfolgreicher Ansätze im Jahr 2019. Die Verknüpfung des Schwerpunkts "Nachhaltige Lebensstile" mit Kunst und kultureller Bildung wurde in unterschiedlichsten Fortbildungsangeboten für Multiplikator_innen mit großer Methodenvielfalt erfahrbar gemacht sowie in verschiedensten Angeboten mit Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit Schulen und Jugendeinrichtungen, in Schulprojekten und Ferienangeboten erfolgreich erprobt und teilweise über das Projekt hinaus in unseren Angeboten verstetigt. Die gewählten Lebensstilthemen wie z.B. "Plastikfrei Leben", "urbanes Gärtnern und Stadtklima" sowie "Kleiderkonsum" entstanden im schulischen Kontext vorwiegend durch die Anfragen unserer Kooperationspartner*innen und weiteten sich 2019 aus auf nachhaltige Lebensstilfragen im Kontext von Klimaschutz und der UN-Agenda 2030 mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Im Projekt zeigte sich, wie wichtig es ist, möglichst diverse Zugänge anzubieten, damit viele verschiedene Zielgruppen motiviert sind, sich aktiv und kreativ mit komplexen Zukunftsfragen zu befassen. Das Spektrum reichte vom Einüben suffizienter naturnaher Lebensstile bei mehrtätigen Fortbildungen und Ferienangeboten bis zur Landkreisweiten Mitmachaktion "Film ab für Planet A" mit Radlkino-Filmvorführung bei der Projektbörse „act for future“ 2019 rund um Klimaschutzbildung an Schulen. Es wurden durch dieses 2- Jahresprojekt insgesamt 2.676 Teilnehmer*innen in 12.514 Teilnehmerstunden erreicht, davon 1.755 Kinder und Jugendliche in 8.163 Teilnehmerstunden. Sehr erfreulich bewerten wir die hohe Teilnahme von Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren, zeigt sie doch, dass für diese Altersgruppe künstlerische Zugänge zu Lebensstile- und Klimaschutzfragen sehr geeignet sind, insbesondere auch das Medium Film. Präsentationen und Mitmachkunst im öffentlichen Raum fördern zudem das gesellschaftliche Gespräch über Lebensstilfragen und Klimaschutz und tragen zur Weiterentwicklung einer Kultur der Nachhaltigkeit bei.

Projektbericht „Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima 2018 … · 2020. 6. 2. · Projektbericht „Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima 2018-2019 ... Landart-Kunstwerke

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Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck

1

Projektbericht „Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima 2018-2019“

Zusammenfassung

Der Anlass für das zweijährige Projekt "Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima" waren

inhaltliche Beiträge zur Bayerischen Mitmachaktion 2018 "KunstwerkZukunft- natürlich

nachhaltige Lebensstile" der Qualitätssiegelträger „Umweltbildung.Bayern“ sowie die

Weiterführung und Verstetigung erfolgreicher Ansätze im Jahr 2019. Die Verknüpfung des

Schwerpunkts "Nachhaltige Lebensstile" mit Kunst und kultureller Bildung wurde in

unterschiedlichsten Fortbildungsangeboten für Multiplikator_innen mit großer

Methodenvielfalt erfahrbar gemacht sowie in verschiedensten Angeboten mit Kindern und

Jugendlichen in Kooperation mit Schulen und Jugendeinrichtungen, in Schulprojekten und

Ferienangeboten erfolgreich erprobt und teilweise über das Projekt hinaus in unseren

Angeboten verstetigt.

Die gewählten Lebensstilthemen wie z.B. "Plastikfrei Leben", "urbanes Gärtnern und

Stadtklima" sowie "Kleiderkonsum" entstanden im schulischen Kontext vorwiegend durch die

Anfragen unserer Kooperationspartner*innen und weiteten sich 2019 aus auf nachhaltige

Lebensstilfragen im Kontext von Klimaschutz und der UN-Agenda 2030 mit den 17

Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Im Projekt zeigte sich, wie wichtig es ist, möglichst diverse

Zugänge anzubieten, damit viele verschiedene Zielgruppen motiviert sind, sich aktiv und

kreativ mit komplexen Zukunftsfragen zu befassen. Das Spektrum reichte vom Einüben

suffizienter naturnaher Lebensstile bei mehrtätigen Fortbildungen und Ferienangeboten bis

zur Landkreisweiten Mitmachaktion "Film ab für Planet A" mit Radlkino-Filmvorführung bei

der Projektbörse „act for future“ 2019 rund um Klimaschutzbildung an Schulen.

Es wurden durch dieses 2- Jahresprojekt insgesamt 2.676 Teilnehmer*innen in 12.514

Teilnehmerstunden erreicht, davon 1.755 Kinder und Jugendliche in 8.163

Teilnehmerstunden. Sehr erfreulich bewerten wir die hohe Teilnahme von Jugendlichen im

Alter von 13 bis 17 Jahren, zeigt sie doch, dass für diese Altersgruppe künstlerische Zugänge

zu Lebensstile- und Klimaschutzfragen sehr geeignet sind, insbesondere auch das Medium

Film. Präsentationen und Mitmachkunst im öffentlichen Raum fördern zudem das

gesellschaftliche Gespräch über Lebensstilfragen und Klimaschutz und tragen zur

Weiterentwicklung einer Kultur der Nachhaltigkeit bei.

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Beschreibung ausgewählter Projektbausteine

Projektwoche Grundschule Baierbrunn Heimat voneinander Lernen – klimafreundlich leben

Zielgruppe: Grundschüler*innen der, 1. bis 4. Klasse in Klassenübergreifenden Gruppen

Im Rahmen der Projektwoche „Heimat voneinander lernen und klimafreundlich leben“ in Baierbrunn

haben sich die 140 Grundschüler*innen eine Woche lang mit ihrer Heimat und einer klimafreundlichen

Zukunftsgestaltung auseinandergesetzt. Was war früher besser, was ist heute besser in Bezug auf

Lebensqualität und Klimaschutz? Was können wir tun, damit unsere Heimatgemeinde Baierbrunn

klimafreundlicher wird?

Das waren die Kernfragen, die in den vielen verschiedenen Workshops immer wieder auf verschiedene

Art und Weise thematisiert wurden. Die Kinder konnten wählen, was sie interessierte und so

entstanden in Gemeinschaftsarbeit Kunstwerke auf einer großen Leinwand zu ihren Zukunftsträumen

sowie an der Pausenhof-Wand zum Schulmotto „Miteinander füreinander voneinander in Vielfalt

lernen“. Es wurden Filmclips mit den Schul-Ipads erstellt und neue Heimatgeschichten geschrieben. Im

Klimagarten der Schule entstanden Insektenhotel, Samenbomben und Traumgärten in Obstkisten,

während im Kurs „Besser leben ohne Plastik“ neben Naturseifen Skulpturen aus Plastik-Müll entlang

des Zaunes entstanden, die zu öffentlichen Gesprächen einladen sollen. Beim Erstellen einer digitalen

Klimakarte wurde auch der örtliche Biobauernhof besucht und das Interview gefilmt.

Alle Ergebnisse wurden Eltern, Besucher*innen und dem Bürgermeister beim Sommerfest der Schule

öffentlich präsentiert. Siehe auch den Kurzbericht auf der NEZ-homepage

www.naturerlebniszentrum.org/naturerlebniszentrum/projekte/news-nez/heimatprojekt-

baierbrunn/

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Kunst- Projekttage „Insekten aus Elektroschrott “ am Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium, Pullach

Zielgruppe: Jugendliche der 8. Klasse Gymnasium

Was haben Insekten und Elektroschrott mit unserer Zukunft und mit Nachhaltigkeit zu tun? Im Rahmen zweier BNE-Kunst-Projekttage am 27.02. und 28.02.2018 am Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium in Pullach beschäftigten sich 25 Schüler*innen der 8. Klasse mit dem drastischen weltweiten Insektensterben und dem Schwund der Artenvielfalt.

Nach einem Fachvortrag der Künstlerin und Bauingenieurin Tina Kothe und der Biologin Birgit Meyer zu Elektroschrott, Biodiversität und Erhalt der Artenvielfalt bauten die Jugendlichen Kunstwerke aus Elektroschrott: Metall-Insekten mit leuchtenden LED-Augen und eigenem Steckbrief. Mit ihrem Projekt wollen die Jugendlichen auf die Wichtigkeit von Insekten hinweisen, für unser eigenes Leben, den Erhalt der Lebensräume für Biodiversität (Nahrungsketten) und die Produktion unserer Lebensmittel. In einer Ausstellung am Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium sowie auf der Abschlusstagung von Kunstwerkzukunft in Nürnberg präsentierten die Jugendlichen ihre Elektroschrott-Insekten verbunden mit den Fragen: Wie soll unsere Zukunft aussehen: Wollen wir Roboter-Insekten zur künstlichen Bestäubung? Oder doch lieber eine intakte Umwelt? Sind wir bereit, dafür unseren Beitrag zu leisten durch nachhaltigen Konsum und ressourcenschonenden Umgang, z.B. auch mit unseren eigenen Elektrogeräten und Mobiltelefonen?

Fazit der Jugendlichen: Ein neues Handy sei zwar wichtig, jedoch ist eine langjährige Nutzung sinnvoll – aufgrund des nunmehr vorhandenen Wissens zu Herstellung, Rohstoffen, deren Wertigkeit, Abbau, Transportwegen, Folgen für die Umwelt und die Gesundheit anderer Menschen.

Mehr dazu: https://www.kunstwerkzukunft.de/event/insekten-aus-elektroschrott/

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„Plastikfrei“-Projektwoche Jugendzentrum Neubiberg/ Schulklassenprogramm Mittelschule Pullach

Zielgruppe: Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren

In vier Projekten zum Thema Plastikfrei leben beschäftigten sich in den beiden Jahren 2018-19

insgesamt 105 Kinder und Jugendliche mit unserem Plastikverbrauch und den globalen Folgen unseres

alltäglichen Handelns und Konsumierens. Vermittelt wurde Wissen über die verschiedenen Arten von

Plastik, deren Lebens- bzw. Zerfallsdauer, Rohstoffe, Herstellung und Materialunterschiede,

Transportwege und Umweltverschmutzung, Folgen für die Umwelt und Gesundheit von Mensch und

Tier. In Kreativ- bzw. Mitmachwerkstätten und Diskussionsrunden wurden Handlungsalternativen

entwickelt und ausprobiert. Kernfrage: Wie hinterlassen wir die Welt? Wie und wo können wir Plastik

vermeiden?

Methode 1: Archäologisch-kunstpädagogisches Projekt

Die Teilnehmenden werden zu Forschern im Jahr 3018 und heben alte Funde wie Plastikflaschen und

einen Föhn, die sie mittels einer Zerfallstabelle rückdatieren ins Jahr 2018. Wie in der Archäologie

üblich, werden die Plastikfundstücke in einer anschließenden Kunstwerkstatt sinnhaft zu

vermeintlich ursprünglichen Gegenständen aus dem Jahr 2018 zusammengesetzt. Es entstanden

lustige und kreative Objekte, z.B. eine elektrische Gießkanne. Diese Kunstwerke wurden im

Jugendzentrum Gleis 3 ausgestellt.

Methode 2: Spielerisch-interaktiver Stationen-Parcours

Laufzettel an verschiedenen interaktiven Stationen luden mit ansprechenden und vielfältigen

Materialien dazu ein, sich selbständig den Facetten der Plastikthematik auseinander zu setzen,

plastikfreie Alternativen kennenzulernen und aktiv auszuprobieren wie z.B. Seife bzw. ein

Bienenwachstuch selbst herzustellen. In einer Kleidertauschparty „Tauschen statt neu kaufen - Plastik

in Kleidung vermeiden“ erfuhren die Jugendlichen nicht nur Wissenswertes über Plastik in Kleidung,

sondern tauschten mit viel Freude als Alternative zum Neukauf auch gut erhaltene Kleidung gegen

Fundstücke von Freund*innen.

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Klima-Krimi-Freizeit „Der Tod lauert im grünen Cocktail“: Klimaschutz und Plastikfrei leben

Zielgruppe: Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren

Bei der Klima-Krimi-Freizeit im Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck vom 29.10.-02.11.2018 traten 5 Jugendliche als „Botschafter“ für Klimaschutz und plastikfreies Leben auf. Nach einem Austausch zum Thema Klimaschutz entwickelten die Jugendlichen innerhalb von nur drei Tagen ihre eigene spannende Klima-Krimi-Geschichte zum Thema „Mikroplastik“ – Anleitung zum plastikfreien Leben inbegriffen. Ein Theaterstück entstand, das am Ende vor Familienmitgliedern und Interessierten in den Räumen der Burg Schwaneck in Form eines kurzweiligen Krimi-Dinners aufgeführt wurde. Das Publikum wurde aktiv in die Problemlösung einbezogen und wusste am Ende des Theaterstücks nicht nur, wer der Mörder ist, sondern auch richtig viel Neues zu Klimaschutz und Mikroplastik.

„Was hat das Klima mit einem Krimi zu tun?“, „Was ist eigentlich Mikroplastik und wo findet man es?“; „Wie gehen wir mit unserem Planeten Erde um?“; „Was ist Klimaschutz und was kann ich selbst dazu beitragen?“ Diese und andere Fragen beschäftigten die Teilnehmenden zu Beginn der Krimi-Freizeit. Bei einem angeregten Austausch über Umweltschutz und Klimaveränderung brachten die Jugendlichen ihr eigenes, bereits sehr breites Vorwissen zu diesen Themen ein, sammelten mögliche Ideen für ihre Theatergeschichte und entwickelten Drehbücher für ihren eigenen Klima-Krimi.

Als Teil des gesamten Prozesses setzten sich die Jugendlichen dabei intensiv mit dem selbst gewählten Thema „Mikroplastik“ auseinander. Der selbst geschriebene Krimi drehte sich dabei nicht nur um einen Doppelmord, sondern nahm das weltweite (Mikro-)Plastikproblem und seine Folgen für das Ökosystem Erde und den Menschen in den Fokus.

„Wir alle sind Täter und Opfer unseres eigenen Plastikkonsums.“, so die Botschaft der Jugendlichen

und der Aufruf zum plastikfreien Leben. Mehr dazu unter:

https://blog.burgschwaneck.de/2018/11/der-tod-lauert-im-gruenen-cocktail/

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Fortbildung „Zuhause in der Natur - Wildnispädagogik und nachhaltige Lebensstile“

Zielgruppe: Multiplikator*innen der Jugendarbeit und Umweltbildung

In dieser Fortbildung, die 2018 auf dem Gelände des Gebirgs- und Wandervereins Harmonie

1895 e.V. in Ascholding/ Isarauen stattgefunden hat und 2019 wiederholt wurde, ging es

darum, wesentlichen Lebensfragen durch eigenes Erleben, handwerklichem und

künstlerischem Tun sowie im gemeinsamen philosophischem Gespräch nachzuspüren: Was

können wir von alten Kulturen für ein gutes, zukunftsfähiges Leben im 21. Jahrhundert

lernen? Welchen Wert haben intensive gemeinsame Naturerfahrungen und wie können

einfache Überlebenstechniken unserer Vorfahren helfen, uns die Natur wieder vertraut zu

machen und uns in ihr Zuhause zu fühlen? Welche Kompetenzen brauchen Kinder und

Jugendliche, um eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten? Wie wollen wir in Zukunft leben?

Gemeinsam, in Frieden mit uns und der Natur? Wie können wir unsere Erkenntnisse

künstlerisch ausdrücken, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen?

14 Multiplikator*innen begaben sich dafür jeweils drei Tage und 2 Nächte raus aus der

„Zuvielisation“, um mit erfahrenen Referent*innen in die Lebendigkeit äußerer und innerer

Natur einzutauchen, ihre Wahrnehmung zu schärfen, unzählige kleine Wunder am

Wegesrand zu entdecken und den Wert der kleinen Dinge schätzen zu lernen.

Mehr dazu: https://blog.burgschwaneck.de/2018/08/zuhause-in-der-natur-

wildnispaedagogik-und-nachhaltige-lebensstile/

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Ferienfreizeit „Walderlebnis rund ums Feuer – Ohne Strom viel los!“ in Grafrath

Zielgruppe: Jugendliche von 10 bis 14 Jahren

Vier Tage ohne Strom und feste Unterkunft, dafür Einfachheit und Luxus der anderen Art: Die 14

Teilnehmer*innen der Freizeit „Walderlebnis rund ums Feuer – ohne Strom viel los!“ erlebten, wie

bereichernd ein Leben in naturnaher Umgebung fernab des gewohnten Alltags sein kann. Beim Bau

von Unterkünften aus Planen und Ästen, beim Schwimmen im Bach, dem Kochen am offenen Feuer

und einer geführter Walderkundungstour mit dem Revierförster entwickelten die Jugendlichen eine

Vorstellung davon, was der Wald als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen zu bieten hat.

In drei Mitmach-Stationen konnten die Jugendlichen ganz praktisch nachhaltige Lebensstile für ihren

eigenen Alltag erproben: In den Workshops „Plastikfrei leben“, „Nachhaltige Ernährung“ und „Buen

vivir – Malerei und Landart“ konnte Blütenseife hergestellt, veganer Brotaufstrich aus regional-

biologischen Lebensmitteln zubereitet und mit Naturfarben experimentiert werden. Kleine und große

Landart-Kunstwerke aus Holz und Blättern – gestaltet zur Frage nach einem guten Leben („buen vivir“)

– entstanden und wurden mit der Kamera dokumentiert. Das gemeinsam gestaltete riesige Nest aus

Ästen und Stämmen, in das drei überdimensionale Holzeier gelegt wurden, war das kreative Highlight

der Freizeit.

Die Teilnehmenden kehrten mit vielen neuen (Natur-)Erfahrungen in ihre Lebenswelt zurück. Im

Gepäck die Erkenntnis, dass letztendlich der alltägliche Konsum für das eigene Glücksempfinden keine

große Rolle spielt, sondern vielmehr Aktivitäten in und für die Gemeinschaft und die kleinen einfachen

Dinge das Leben bereichert haben.

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Berg-Freizeit: „Reise durch die Berge: Von Hütte zu Hütte – einfach unterwegs sein“ im Voralpenland

Zielgruppe: Jugendliche von 12 bis 16 Jahren

Auf der Bergfreizeit vom 02.-06.09.2019 im bayerischen Voralpenland erkundeten 12 Jugendliche nicht nur den Reiz des einfachen Berglebens, sondern auch ihre Freude an Gemeinschaft und Aktivität in der Natur. Fernab von Großstadt und einem Alltag mit dauerhaft verfügbaren Konsum- und digitalen Ablenkungsangeboten erlebten die Teilnehmenden auf ihrer Wanderung nicht nur das einfache und aufs Wesentliche reduzierte Leben am Berg, sondern erforschten mit viel Freude und Interesse auch die Natur mit ihrer sensiblen und einzigartigen Flora und Fauna. Mit wenig im Gepäck testeten sie ihre eigenen Grenzen und lernten bei den Übernachtungen (von der Selbstversorgerhütte ohne Strom und fließendes Wasser über die bewirtschaftete DAV-Hütte hin zur nachhaltig bewirtschafteten Alm mit Übernachtungsbetrieb) auch die Wirtschafts- und Lebensweise der Menschen in den Bergen kennen. Als großes Highlight beschrieben die Jugendlichen ihre Begegnung mit acht Steinböcken auf der Benediktenwandrunde – ein einzigartiges Erlebnis für die meisten. Beim Bau eines Hobo-Kochers und beim Löffelschnitzen, genauso wie beim Herstellen von plastikfreier

Naturkosmetik oder beim Kochen mit Wildpflanzen erprobten die Jugendlichen ganz nebenbei

ressourcenschonende und zukunftstaugliche Lebensweisen.

Auch bei der Übernachtung unter freiem Himmel (Biwak), der Orientierung mit Karte und Kompass

sowie dem gemeinsamen Kochabend mit dem Hüttenwirt der Kotalm erkundeten die Jugendlichen,

was Lebensqualität wirklich für sie bedeutet – ihr Ergebnis fanden sie selbst erstaunlich: nicht Konsum

und Handyspiele, sondern Gemeinschaft und vor allen Dingen Spaß am Spiel und Wandern in der Natur

bereicherten ihr Leben. Ihre Eindrücke hielten die Jugendlichen in Fotografien und kurzen,

persönlichen Statements fest. Nach Freizeitende äußerten alle Teilnehmenden den Wunsch nach einer

Wiederholung bzw. Weiterführung der Bergfreizeit.

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Mitmachaktion „Grüne Stadt“ auf dem Streetlife-Festival München 2018 und 2019

Zielgruppe: Besucher*innen des Streetlife-Festivals München 2018 und 2019

Vom Ziegelstein bis zur MoosKuppel in der „grünen Stadtpalette“ war alles möglich. Die Fantasie der kleinen und großen Städtebauer*innen reichte von blühenden Dachgärten, Moosgrafitti, vertikalen Grünflächen bis zum begrünten Flieger. Es wurde mit Hingabe an kleinen Mäuerchen gebaut. Und fast alles mit wiederverwendeten Materialien! Zum Beispiel wurden Tetrapacks auseinandergeschnippelt, bemalt und bepflanzt. Das Heranziehen der Blumenwiese im Vorfeld hat sich gelohnt.

Auch Staatsminister Dr. Marcel Huber hat beim Rundgang über den Odeonsplatz nach der Eröffnung der Bayerischen Klimawoche die ersten Werke der Kinder bewundert und entdeckt, wie ausdrucksstark seine Aussagen zu grüneren Städten im Miniformat umgesetzt wurden. Kinder begeistern und liefern damit ihre Anregungen für die Gestaltung von privatem und öffentlichem Raum. Die Aussagekraft des Kunstwerks ist überdeutlich. Mit mehr Grün – vertikal und horizontal - schaffen wir grüne Lungen, mit Wiesenblumen fördern wir Artenvielfalt und schaffen Lebensräume für Tiere in besiedelten Räumen. So könnte Stadtplanung auch gehen! Für Zuhause und die Zukunft gab es noch die selbstgemachte Samenkugelmischung mit Anleitung, die dann im nächsten Frühjahr ihre Blüten treiben darf.

Durchgeführt wurde die Mitmachaktion im Rahmen des Projekts „Lebenskunstwerkstätten für ein gutes Klima“ als Beitrag zur bayernweiten MitmachAktion „KunstWerkZukunft – natürlich nachhaltige Lebensstile“ und dem Auftakt der Bayerischen Klimawoche auf dem Streetlife- Festival München am 8. und 9. Sept. 2018 sowie am 9. und 10. Sept. 2019

Mehr zum Gemeinschaftsstand mit der ANU-Bayern und Greencity e.V. auf dem Streetlife-Festival 2018 unter https://www.kunstwerkzukunft.de/2018/09/15/slf-bericht-kwz/

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Fahrradkino-Filmprojekt am Pater- Ruppert-Mayer- Gymnasium Pullach

Zielgruppe: Jugendliche der 7./8.Klasse, allesamt Mitglieder der Umweltgruppe am PRMG Pullach

Freie Zeit, Popcorn und ein guter Film – diese Aussicht hebt bei fast allen Menschen die Laune und sorgt für gut gefüllte Kinosäle. Oft ist die einzige Sorge, keinen Sitzplatz mehr zu bekommen – über den Strom- und Ressourcenverbrauch machen sich die wenigsten Kinobesucher*innen Gedanken. Anders beim Fahrradkino: Denn hier strampelt das Publikum zur Stromerzeugung der gesamten Kinotechnik. Das Radlkino zeigt anschaulich, wie viel Strom für einen Filmabend erzeugt werden muss und dass das nur gemeinschaftlich gelingt. Dass die große Popcornmaschine so viel Strom verbraucht, dass parallel kein Film gezeigt werden kann, erfuhren die jugendlichen Mitglieder der Umweltgruppe am eigenen Leibe und mussten sich entscheiden ...

In einem mehrtägigen Pilotprojekt baute und testete die Umweltgruppe des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium das neu erworbene Fahrradkino des Naturerlebniszentrums Burg Schwaneck. Unter professioneller Anleitung erfahrener Referent*innen des NEZ dokumentierten die Jugendlichen filmisch den Aufbau und Einsatz des Fahrradkinos und entwickelten in Eigenregie einen Klimafilm über das Radlkino. Sie erhielten dabei nicht nur eine praktische Einführung in die Bereiche Drehbuch, Kameraführung, Regie und Schnitt, sondern beschäftigten sich intensiv mit dem Themenkomplex Energie und Stromverbrauch und erarbeiteten konkrete Ansätze für Klimaschutz und ressourcenschonendes Verhalten im eigenen Alltag.

Die engagierte Umweltgruppe organisierte eine Filmpremiere am Tag der offenen Tür des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums – selbstverständlich musste das Publikum selbst in die Pedale treten, um ausreichend Strom für die Filmvorführung zu produzieren. Der Film wurde bei der NEZ-/ KJR-Mitmachaktion 2019 „Film ab für Planet A“ eingereicht.

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P-Seminar „Orte des Wandels – Wir bauen einen energie-autarken Zirkuswagen“ mit

zugehörigem Filmprojekt am Pater-Rupert-Mayer-Gymnasium Pullach

Zielgruppe: Schüler*innen der 11. Klassenstufe des Pater-Ruppert-Mayer-Gymnasiums Pullach

Im Rahmen ihres P-Seminares setzten sich 15 Schüler*innen aktiv mit dem Themenfeld nachhaltiges Wohnen, alternative Lebensstile und Klimaschutz sowie erneuerbarer Energieversorgung auseinander. Anhand eines zu konzipierenden Aufenthaltsortes, ihres „nachhaltigen Ortes“ für die eigene Schule, sollten die jungen Erwachsenen ihre Visionen eines energie-autarken, nachhaltigen und klimafreundlichen „Lebens“-Ortes gestalterisch umsetzen, diesen einweihen und nutzen. In einer geführten Auftaktveranstaltung und „Zukunfts-Visionen“- Suche entwickelten die Teilnehmenden die Idee eines nachhaltigen Schüler*innen-Cafés, das sie nach Experteninterviews und Besuch von Orten gelebten Wandels in und um München in einem Konzept mit Finanz- und Managementplan umsetzten.

Nach Sponsorensuche und Präsentation eines ersten Papiermodells auf dem Sommerfest der Schule

realisierte das P-Seminar seine Idee eines nachhaltigen Schüler_innen-Cafés durch den Kauf eines

ausgebauten Holzbauwagens, den sie mit selbst gezimmerter Zugangstreppe sowie Second-Hand-

Geschirr und Möblierung versahen. Auf dem Weihnachtsbazar des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums

präsentierte das P-Seminar erstmalig den Wagen als Modell eines energie-autarken Cafés (vorerst

noch mit normalem Strom) und nahm ihn mit Öko-Punsch-verkauf in Betrieb.

Das entstandene Konzept sowie der erworbene Holzwagen mit begonnener Umsetzung werden zur

weiteren Umsetzung an ein bereits bestehendes Folge-P-Seminar übergeben. Ein eigener, sehr

professioneller Filmbeitrag zum Thema Nachhaltigkeit und Wohnen gibt die Ideen der jungen

Erwachsenen wieder. Dieser wurde im Kontext der NEZ-/ KJR-Mitmachaktion 2019 „Film ab für Planet

A“ eingereicht und bei der Filmpremiere am 25. Oktober 2019 gezeigt.

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Pilot-Projekttage/Schulklassenprogramm „Die Welt und wir – Mit den 17 globalen

Nachhaltigkeitszielen für eine bessere Zukunft“ an der Mittelschule Oberhaching

Zielgruppe: Jugendliche der 8. Klasse Mittelschule

Ein gutes Leben zu führen, ist zentrales Bedürfnis von Kindern und Jugendlichen. Wie kann ein solches Leben für sie selber und andere auf der Welt in Gegenwart und Zukunft möglich sein? Eine große Frage, der sich im Juli 2019 insgesamt 30 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren mit Hilfe der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) im Rahmen eines zweitägigen Pilotprojektes widmeten. Nach einem Einstieg ins Thema Nachhaltigkeit erarbeiteten die Jugendlichen anhand der Thematik Kleidung und Handy die Zusammenhänge ihres eigenen Konsums über globale Produktionsketten mit dem Leben anderer Menschen in der globalisierten Welt. Sie vertieften dabei ihre Kenntnisse über die sozio-ökonomischen und ökologischen Folgen der Produktion unserer Konsumgüter sowie deren globalen Verlagerung. Zentrale Fragen schufen Bezug zum eigenen Alltag: Die Welt und wir – Was brauchen wir wirklich? Was hat mein Handy oder meine Jeans mit den Rechten anderer Jugendlicher zu tun? Abstrakte Zusammenhänge und globale Vernetzungen konnten so aufgehen in lebensnahen Handlungsansätzen: „Was kann ich dazu beitragen, dass die Welt ein Stück gerechter wird?“

In drei Kreativ-Workshops setzten sich die Jugendlichen anhand von Beispielen aus der eigenen Lebenswelt mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der UN-Agenda 2030 auseinander. Ihre Ideen und Botschaften zur Gestaltung einer nachhaltigen Welt im eigenen Alltag setzten sie in Form von Kunstwerken aus dem Bereich Comic, Malerei und eines Theaterstücks in Form des Forumtheaters nach Antonio Boal um. Die Ergebnisse der Workshops wurden in einer Gemeinschaftsausstellung sowie einer Theatervorstellung, bei der das Publikum aktiv einbezogen wurde, präsentiert und diskutiert.

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Kampagnentag für Schüler*innen in der Klimawoche des Landkreises München 2019

Zielgruppe: Schüler*innen der Jahrgangstufen 5 bis 9 aus verschiedenen Schultypen

Der „Kampagnentag für mehr Klimabildung an Deiner Schule“ fand als Kooperation der 29++Klimabildung/Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck mit der Energieagentur Ebersberg-München und GreenCity e.V. München am 25.7.2019 von 9.00 bis 13.00 Uhr in den Räumen des Landratsamtes München statt. Bei dieser Veranstaltung im Rahmen der Klimawoche des Landkreises München konnten 150 Schüler*innen aus dem Landkreis München und dem Landkreis Ebersberg teilnehmen. Diese kamen aus Montessorischulen, Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien und nahmen nach der Ansprache durch den Landrat Christoph Göbel nach eigenem Interesse an einem von 10 angebotenen Workshops teil. 61 Schüler*innen beteiligten sich an den 4 Workshops des Naturerlebniszentrums: o Do it yourself: 123 - Plastikfrei o Film ab für Planet A: gestaltet euren Videoclip rund um Klimaschutz o Solarwerkstatt: Sonnenpower im Alltag o K4K: KUNST fürs KLIMA Bei diesen Workshops standen nachhaltige, klimafreundliche Lebensstile im Mittelpunkt, verbunden

mit der belebenden Erfahrung eines praktischen künstlerischen Tuns. Die Ergebnisse wurden

wiederrum anderen Menschen beim anschließenden Klimafest sowie in der eigene Schule

präsentiert, um dadurch ins Gespräch über Lebensstilfragen und Klimaschutz zu kommen.

Alle Schüler*innen erhielten außerdem „Das kleine 1x1 des Campagning“ mit praxistauglichen

Anregungen, wie aus einer guten Idee eine schulumfassende Kampagne werden kann. Auf Basis der

besuchten Workshops überlegten die Schüler*innen z.T. mögliche Aktionen für ihre Schule.

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Internationales Klimacamp in der Jugendbegegnungsstätte am Tower in Oberschleissheim

Zielgruppe: 29 Jugendliche aus Polen, Kirghistan und Deutschland mit ihren Begleiter*innen

Die 7- tägige internationale Begegnung im August 2019, die in den Sprachen Englisch und Russisch durchgeführt wurde, fand als Kooperation der Jugendbegegnungsstätte am Tower mit dem Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck statt unter Mitwirkung des Vereins JANUN e.V. aus Hannover. Ziele waren neben der Förderung der Interkulturellen Verständigung und Völkerfreundschaft, der Aneignung von persönlichen interkulturellen Kompetenzen und der individuellen Sprachkompetenz, das Kennenlernen der Lebenssituation von Menschen aus anderen Ländern, der Vergleich der Lebenssituationen und Kulturen in Kirgistan, Polen und Deutschland sowie dadurch inspiriert, auch die Reflexion der eigenen Lebensbedingungen. Der thematische Fokus lag auf dem Austausch von Wissen und Erfahrungen zum Thema Klimawandel, der Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensstil unter Aspekten des Klimaschutzes und der Entwicklung von eigenen Handlungskompetenzen, um sich zum Thema Klimaschutz gesellschaftlich zu engagieren. Es ist gelungen, das abstrakte Thema "Klimawandel" in der Lebenswelt der Teilnehmer*innen zu verankern und auf der individuellen lokalen Ebene zu verorten. Die Teilnehmer*innen haben ihren eigenen Lebensstil und ihr Alltagsverhalten unter Aspekten des Klimawandels reflektiert und daraus konkrete Rückschlüsse gezogen. Die Teilnehmer*innen haben eigene Handelsoptionen für ihr persönliches Leben entwickelt und gemeinsam in Teams Projekte erarbeitet, von denen sie einige tatsächlich auch im Anschluss an den Austausch realisieren wollen. Ein großer Teil der Teilnehmer*innen ist motiviert, sich im Anschluss an die internationale Begegnung zum Thema Klimaschutz persönlich zu engagieren. Fast allen Teilnehmer*innen war zuvor die lokale, wie globale Dimension des Klimawandels und seiner Folgen nicht bewusst. Erfüllt hat sich zudem die Hoffnung, dass es zu einem intensiven Austausch und Kennenlernen unter den Teilnehmer*innen gekommen ist.

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Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck

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Landkreisweite Film-Mitmachaktion „Film ab für Planet A“ mit Radlkinopremiere

Zielgruppe: Jugendliche von 12- 17 Jahren

In der landkreisweiten Mitmach-Aktion „Film ab für Planet A“ konnten Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Landkreis München ihre Ideen für eine enkeltaugliche Zukunft und einen nachhaltigen Landkreis München in Form kurzer selbstgedrehter Film-Clips vorstellen. Flankiert wurde die Film-Mitmach-Aktion durch verschiedene Bildungs-Angebote des Naturerlebniszentrums: ein Wochenend-Film-Workshop im Ferienprogramm der Burg Schwaneck, dem kombiniertes Radlkino-Film-Projekt mit der Umweltgruppe des PRMG Pullach sowie durch weitere Film-Workshops zum Thema „Nachhaltige Lebensstile“ in Schulen, Jugendzentren und beim Kampagnentag im Rahmen der Klimawoche des Landkreises München. Die sieben eingereichten Kurzfilme von Filmteams mit insgesamt 43 Teilnehmer*innen wurden auf der 29++Projektbörse „act for future“ für mehr Klimaschutz an Schulen am 25. Oktober 2019 von Landrat Christoph Göbel mit Urkunden ausgezeichnet. Im Anschluss konnten alle Filmbeiträge im Radlkino-Workshop angeschaut werden – solange fleißig in die Pedale getreten wurde. Mehr Infos unter: http://www.naturerlebniszentrum.org/naturerlebniszentrum/29-klimaschutzbildung/act-for-future-projektboerse/

Als Highlight können alle jugendlichen Filmschaffenden ihren eigenen Film in Begleitung einer weiteren Person auf Großleinwand sehen, denn alle Filmbeiträge des Wettbewerbs laufen in einer kostenlosen Spezialvorstellung des Monopol-Kinos München (Corona-bedingt ab Herbst 2020) als Trailer vor einem Hauptfilm. Zusätzlich wurden auf der Filmpremiere unter allen Filmbeiträgen drei hochwertige Preise verlost: die Teilnahme am Filmworkshop-Wochenende 2020, ein Tag mit dem Radlkino und ein Energie-Thementag aus dem Angebot der 29++ Klimaschutzbildung, dokumentiert durch ein Filmteam.

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Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck

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Fachtag N: Nachhaltigkeit erleben und gestalten im Kreisjugendring München-Land

Zielgruppe: Mitarbeiter*innen des Kreisjugendrings München-Land

Beim Fachtag N am Mittwoch, den 20.11.2019 befassten sich 82 Kolleg*innen mit dem hochaktuellen Thema „Nachhaltigkeit leben!“. Weg von abstrakten Reden, hin zu konkreten Ansätzen! Es ging in erster Linie darum, inspirierende und motivierende Praxismodelle im KJR ML kennenzulernen und miteinander ins Gespräch über die Umsetzung in der Praxis zu kommen. Wir orientierten uns dabei an den Inhalten des neuen „Handbuch N“ und an den 2015 von den UN verabschiedeten 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030. Vormittags fanden dezentral in verschiedenen Einrichtungen im Landkreis München und in der Stadt München Workshops statt, die mit kurzen Filmclips dokumentiert wurden. Die Kolleg*innen hatten die Wahl zwischen

Nachhaltiger Stadtrundgang zu Orten des Wandels (Commit e.V/ Nord-Süd-Forum München)

Workshop Nachhaltige Ernährung in der Kinder- und Jugendfarm Unterföhring

Workshops zu „Einfachem, naturnahem und entschleunigtem Leben“ sowie zu „Zero Waste – do it yourself im Haushalt“ im Jugendzentrum Ottobrunn

Workshop Energie und Klimaschutz an Schulen in der Mittelschule Oberhaching

Workshop „Rund um Kolonialismus und globale Gerechtigkeit“ auf der Burg Schwaneck

Nachmittags kamen alle Teilnehmenden im Rittersaal der Burg Schwaneck zusammen zum gemeinsamen Anschauen der Workshopergebnisse mit dem neuen Radlkino des NEZ, der Vorstellung des neuen Handbuch N und einem Philosophischen Impuls „vom Wissen zum Handeln“ mit anschließendem Austausch mit der Methode „Chaos-Interview“. Das Handbuch N findet sich hier zum download: https://kjr-ml.de/handbuch-n/