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Projektbericht Aufgaben und Ziele der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen Projekt Kinder-Umwelt-Gesundheit Leiter: Prof. Dr. Thomas Hartmann Susan Müller Magdeburg

Projektbericht Aufgaben und Ziele der … · 2006-01-21 · insgesamt 507 an den Folgen eines Unfalls verstorben. Die Hälfte der getöteten Kinder wurden Opfer eines Verkehrsunfalls

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Projektbericht Aufgaben und Ziele

der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen

Projekt Kinder-Umwelt-Gesundheit Leiter: Prof. Dr. Thomas Hartmann

Susan Müller Magdeburg

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EINLEITUNG 1

1. KINDERUNFÄLLE 1

1.1. Kinderunfälle in Deutschland 1

1.2. Ursachen von Unfällen 3

1.3. Möglichkeiten der Vorbeugung 4

1.4. Kinderunfallprävention 5

2. BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT „MEHR SICHERHEIT FÜR KINDER E.V.“ 7

2.1. Allgemeines 7

2.2. Geschichte und Struktur der Arbeitsgemeinschaft Kindersicherheit 8

2.3. Bundesarbeitsgemeinschaft als Verein 10

2.4. Vorstand 11

2.5. Das Team 12

2.6. Mitglieder und Kooperationspartner 13

2.7. Arbeitsgruppen der Bundesarbeitsgemeinschaft 14

3. DIE ARBEIT DER BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT 16

3.1. Die politische Arbeit 16

3.2. Veröffentlichungen 17

3.3. Aktionen 19

4. KINDERSICHERHEITSTAG 23

4.1. Hintergrund 23

4.2. Kindersicherheitstag von Anfang an 23

4.3. Ausblick 26

5. DIE BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT UND DAS PROJEKT KUG 27

5.1. Das Projekt 27

5.2. Die Idee 27

5.3. Die Zusammenarbeit 28

5.4. Die Durchführung 28

6. LITERATURVERZEICHNIS 29

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7. INTERNETQUELLEN 30

8. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 31

9. TABELLENVERZEICHNIS 32

10. GLOSSAR 33

11. ABKÜRZUNGEN 34

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Einleitung Gesundheit ist eine wesentliche Vorraussetzung, um Lebenschancen, Fähigkeiten und Träu-me zu verwirklichen. „Gesundheit für alle“ lautet daher das erklärte Ziel der World Health Organisation (WHO). Kinder nehmen innerhalb unserer Gesellschaft einen besonderen Stellenwert ein. Sie sind im Vergleich zu den Erwachsenen vulnerabel und müssen daher besonders beschützt werden. Da sie ganz andere humanbiologische und medizinische Grundlagen besitzen, gelten bei ih-nen spezielle Rahmenbedingungen. Diese gilt es zu kennen, und in spezifischen Situationen anzuwenden, um den Kindern ein höchstmögliches Maß an Sicherheit bieten zu können. Kinder sind je nach Entwicklungsstufe gar nicht in der Lage selbständig Gefahren rechtzeitig zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Daher ist es besonders wichtig, sie während der Erziehung auf mögliche Unfallgefahren hinzuweisen und dafür zu sensibilisie-ren. In erster Linie sind die Eltern für das Unfallverhalten der Kinder verantwortlich, schließ-lich imitieren die Kleinen Angewohnheiten der Erziehungsberechtigten. Daraus ergibt sich auch die Notwendigkeit der Aufklärung der Eltern, um Kinderunfällen im Heim- und Freizeit-bereich entgegen zu wirken. Nicht selten wollen Kinder ihre unmittelbare Umgebung selbst-ständig erkunden und entdecken. Dadurch unterschätzen sie oft die dabei entstehenden Ge-fahren, wie z.B. offene Schranktüren, ungesicherte Steckdosen, die Säge im Hobbyraum, die Schublade mit dem Besteck oder die nicht rutschfeste Matte im Badezimmer. Oft sind es Kleinigkeiten, an die ein Erwachsener im Alltag nicht denkt, oder es sind Dinge, die einfach als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Daher ergibt sich die Notwendigkeit auf mögli-che Unfallgefahren für Kinder im häuslichen Sektor hinzuweisen. Unfälle werden assoziiert mit den Begriffen Schicksal, Pech und Unglück und sind für die Betroffenen ärgerlich und sinnlos. Tatsächlich gibt es aber – wie für die Entstehung von Krankheiten – viele Risikofaktoren, die das Ereignis „Unfall“ begünstigen bzw., wenn man sie beachtet, auch verhindern können.

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1. Kinderunfälle 1.1. Kinderunfälle in Deutschland

Unfälle im Kindesalter sind in Deutschland – wie in allen Industrienationen – der größte Ri-sikofaktor für die Gesundheit von Kindern. Verletzungen stellen aufgrund ihrer Häufigkeit eine wichtige Einflussgröße auf das Morbiditätsgeschehen im Kindes- und Jugendalter dar. Meistens sind sie auf Unfälle zurückzuführen und gehören zu den Gesundheitsproblemen, die oftmals vermeidbar sind. In Deutschland bilden Verletzungen und Vergiftungen die häu-figste Todesursache bei Kindern in der Altersgruppe der 1 bis unter 15 Jährigen.1 Daher sterben heutzutage, nach dem ersten Lebensjahr, mehr Kinder in Deutschland an den Fol-gen eines Unfalls als an natürlichen Todesursachen.

Über die Todesursachenstatistik ist eine detaillierte Unfallbetrachtung der durch äußere Einwirkungen getöteten Kinder nach Altersgruppen, Unfallort, Unfallart und Unfallursachen möglich.2 Im Jahre 2001 sind von zwei Millionen verunglückten Kindern unter 15 Jahren, insgesamt 507 an den Folgen eines Unfalls verstorben. Die Hälfte der getöteten Kinder wurden Opfer eines Verkehrsunfalls. Anschließend folgen die Unfälle im häuslichen Bereich (23,7%) und die Spiel- und Sportunfälle (7,1%). Die Analyse der Todesursachenstatistik hat ergeben, dass - nach den Verkehrsunfällen – der Ertrinkungsunfall im Haushalt eine häufige Todesursache darstellt. Besonders Kleinkin-der im Alter von einem bis vier Jahren sind davon betroffen. Sie ertrinken meistens im Gar-tenteich, Pool oder im nahe gelegenen Bach. Hingegen Schulkinder eher in Badegewässern oder Schwimmbädern verunglücken. Mangelnde Aufsicht der Bezugspersonen, Unterschät-zung der objektiven Gefahr an Gewässern und unzureichende Sicherung der Gartenteiche bilden die Hauptursachen der Unfälle.3 Die Säuglinge hingegen sind in besonderem Maße von den Erstickungsunfällen betroffen. Fast ein Drittel aller tödlichen Erstickungsunfälle be-trifft diese Altersgruppe. Ein weiteres Drittel umfasst die Altersgruppe der Kleinkinder (ein bis vier jäh-rige Kinder). Die genaue Betrachtung des Unfallgeschehens weist auf eine alterstypische Struktur hin: So haben im ersten Lebensjahr vor allem Ersticken, Ertrinken, Rauch und Feuer einen Anteil von 60% an den tödlichen Unfällen. Bei den ein bis vier Jährigen geht der Anteil auf 45% zurück, bei den vier bis fünfzehn Jährigen beträgt er nur noch 32%. Die Unfallmortalität ist bei den ein bis vier jährigen Jungen höher, als bei den gleichaltrigen Mädchen. Dieser Sach-verhalt wird unter anderem auch mit geschlechtsspezifischen Verhaltensausprägungen er-klärt.4 Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes sind Verletzungen und Vergiftungen die zweithäufigste Ursache für eine vollstationäre Krankenhausbehandlung bei Kindern unter 15 Jahren.

1 Schwerpunktbericht der Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert-Koch-Institut, Berlin 2004. 2 Casper et al. 1995, Limbourg 1997, Elsässer und Berfenstam 1998, 2000. 3 Expertise DLRG 2000. 4 Statistisches Bundesamt 2003, Todesursachen in Deutschland.

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Im Jahr 1999 verursachten Verletzungen und Vergiftungen 236.239 Krankenhausaufenthal-te von Kindern in dieser Altersgruppe. Dabei wurde festgestellt, dass Jungen häufiger be-troffen waren als die gleichaltrigen Mädchen. Um nähere Informationen über Morbidität und Unfallschwerpunkte zu erfahren, führte die BAuA in den Jahren 1996/ 1997 und 2000/ 2001 jeweils eine repräsentative Haushaltsbe-fragung durch. Diese Umfragen ermöglichten es, Rückschlüsse auf die Unfallschwerpunkte, die Art der Verletzungen und Ursachen zu ziehen. Die Studie hat gezeigt, dass die Verletzungen primär durch Stürze aus der Höhe (28,1%) und dem Zusammenstoß der Kinder mit einem Gegenstand oder einer anderen Person (26,3%) entstehen. Verbrennungen und Verbrühungen bilden hingegen mit 5,4% die sel-tenste Unfallart im Heim- und Freizeitbereich. Da vor allem Stürze die häufigste Unfallart darstellen, werden Kinder primär wegen Sturz-verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Vorrangig die oberen Gliedmaßen (41,3%) sind betroffen, das ergibt sich aus den humanbiologischen Besonderheiten bei Kindern. Diese fangen sich instinktiv bei Stürzen meist mit den Händen und Armen ab. Darauf folgen mit 33,5% Verletzungen von Kopf und Gesicht. Die unteren Gliedmaßen (24,0%) und der Rumpf (9,0%) sind seltener verletzt. Bei den Kinderunfällen ergeben sich verschiedene Ver-letzungsarten: Gerade offene Wunden werden am meisten behandelt (35,9%). Danach fol-gen der Knochenbruch mit 28,7% und die Prellung mit 15,9%. Bei knapp 12% der Unfälle war eine stationäre Behandlung notwendig. Je nach Unfallart und –schwere betrug die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus neun Tage. Tab. 1: Unfälle und Verletzungen in Haus und Freizeit nach Unfallursache (Quelle: Repräsentative Haushaltsbefragung

1996/1997. BAuA, Dortmund; Stand: Februar 1998)

Ursachen Anteil in %

Physische/ psychische Einflussfaktoren (wie Leichtsinn, Übermut, Unaufmerksamkeit)

41,4

Verhaltensmängel (wie Stolpern, Eile, Hast, Unkenntnis)

37,2

Fehler oder Unachtsamkeit einer anderen Person

18,7

Umgebungseinflüsse (wie Boden-, Unter-grundbeschaffenheit, Ablenkung durch äuße-re Einflüsse)

16,8

Jedes Kind besitzt spezifische Persönlichkeitsmerkmale, die bei der Entstehung eines Unfalls begünstigend oder hemmend wirken können. Aus diesem Grund beruhen die meisten Kin-derunfälle auf Fehlverhalten oder psychischen und physischen Einflussfaktoren.

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Oftmals missachten bzw. unterschätzen Kinder in ihrem Übereifer und Temperament Gefah-renquellen und Risiken beim Spielen. Hinzu kommt außerdem noch, dass sie ihre individuel-len Fertigkeiten und Fähigkeiten über- bzw. nicht richtig einschätzen können, und dabei wichtige Sicherheitsvorschriften missachten. Weitere Ursachen für Unfälle sind Unkonzent-riertheit und Unaufmerksamkeit der Kinder beim Spielen oder Toben. Da die Aufmerksam-keit der Kleinen sehr oft und auch sehr schnell wechselt, entstehen vermehrt Unfallgefah-ren. Bei der Erkundungstour eines Kleinkindes entdeckt es viele neue interessante Dinge, die es die Umwelt samt ihrer Gefahren vergessen lässt. Die Analysierung der Kinderunfälle ergab für den Heim- und Freizeitbereich spezielle Unfall-schwerpunkte: So verunglücken etwa 47,3% - also fast die Hälfte aller Unfälle in diesem Bereich – im Wohnbereich des Hauses bzw. der Wohnung. Hingegen aller Erwartungen er-gab die Befragung, dass nur 8,4% der Unfälle in der Küche geschehen. Immerhin noch 6,6% der Kinder verunglücken im Treppenhaus oder am Wohnhaus.

1.2. Ursachen von Unfällen

Einige Ursachen bzw. Bedingungen, die besonders häufig zu Unfällen im Kindesalter führen, sind,

a) der altersbedingte Entwicklungsstand, b) die Persönlichkeitsstruktur des Kindes, c) die unsichere Umgebung, aber auch d) soziale Faktoren.

a) Altersbedingter Entwicklungsstand Allgemein kann man sagen, dass Kinder noch nicht über ein ausreichendes Gefahrenbe-wusstsein verfügen. Erst ab einem Alter von etwa 8-9 Jahren lernen sie, Höhe, Entfernung und Geschwindigkeit richtig einzuschätzen. Auf der einen Seite sind Kinder leicht ablenkbar und andererseits können sie ihre Aufmerksamkeit nicht auf mehrere Dinge gleichzeitig rich-ten. b) Persönlichkeitsstruktur Neben den für die jeweilige Altersstufe entwicklungsbedingten Merkmalen gibt es individuelle Charakteristika, die für die Risiken eines Unfalls relevant sind. Köhler (1997) konnte in einer Studie Persönlichkeitseigenschaften von Kindern herausstellen, die mit einer erhöhten Unfall-gefährdung einhergehen. Die Eigenschaften Außenweltzugewandtheit, Kontaktfreude, Angst-freiheit, Erlebnisorientiertheit und Selbstüberschätzung in Kombination mit verringerter Ei-genkontrolle und –reflexion sind demnach typisch für Kinder mit erhöhtem Unfallrisiko. c) Umgebungsfaktoren Neben den bereits erwähnten Faktoren spielen auch verschiedene Umwelt-, Zivilisations- bzw. Umgebungsfaktoren bei der Entstehung von Unfällen eine wichtige Rolle.

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Zu nennen sind dabei, die Ergebnisse der Stadt- und Verkehrsplanung, die Gestaltung von Gebäuden, Spielplätzen und Sportstätten, die Sicherheit von Produkten und die Vorbildfunk-tion und Rücksichtnahme von Erwachsenen gegenüber Kindern (Limbourg 1994). d) Soziale Faktoren Besondere Risiken stellen hierbei die Wohnlage in unmittelbarer Nähe verkehrsreicher Stra-ßen, nicht kindgerechte Wohnungen, mit z.B. ungesicherten Treppen und Balkonen, unge-schützten Steckdosen, Kindern zugänglichen Haushaltsmitteln, Chemikalien, Medikamenten sowie Werkzeugen dar. Bei der Entstehung eines Unfalls wirken differenzierte Faktoren zusammen auf den kindlichen Organismus ein. Dennoch sind primär die speziellen und individuellen Eigenschaften des Kin-des beteiligt:

1. kindlicher Übermut

2. Unaufmerksamkeit des Kindes

3. Überforderung/ Reizüberflutung

4. geringe Gefahrenwahrnehmung des Kindes

5. Emotionen des Kindes (Wut, Trotz, Angst etc.)

6. Aufsichtsfehler der Bezugsperson

1.3. Möglichkeiten der Vorbeugung

Die Prävention von häuslichen Kinderunfällen ist eine entscheidende Schwachstelle in Deutschland. Es gibt in Deutschland kein übergeordnetes nationales Unfallpräventionspro-gramm. Bei der Unfallverhütung sollte man sich daher an folgenden vier Grundsätzen orien-tieren:

- Beseitigung der Gefahrenquellen - Abschirmen von Gefahrenquellen - Persönliche Schutzvorkehrungen - Förderung des verantwortlichen Umgangs mit Risiken, die nicht beseitigt werden

können. Für präventive Maßnahmen gibt es prinzipiell drei verschiedene Ansatzmöglichkeiten:

- Verhaltensänderung (Verhaltensprävention) - Veränderung der Umgebung (Verhältnisprävention) - Maßnahmen des Gesetzgebers.

Die klassische Einteilung der Prävention nach dem Zeitpunkt in primäre, sekundäre und ter-tiäre Prävention lassen sich nur bis zu einem gewissen Grad im Bereich der Unfälle verwirk-lichen. Wobei die primäre Prävention, also die Krankheitsverhütung (in diesem Fall Unfall-verhütung) durch die Beseitigung der ursächlichen Faktoren, eine herausragende Rolle

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spielt. Im Bereich der Unfallverhütung werden meist drei Teilgebiete unterschieden: Engi-neering, Enforcement und Education. Unter Engineering wird die Gestaltung einer sicheren Umwelt durch technische Maßnah-men verstanden. Die Regelungen der Sicherheit durch Gesetze, Normen und Verordnungen fasst man unter dem Begriff Enforcement zusammen. Die Education bildet das dritte Teilgebiet der Unfallverhütung. Dabei werden die Erziehung zur Unfallsicherheit und die Aufklärung innerhalb der Familie näher beleuchtet Die Education nimmt eine bedeutende Stellung in der Unfallverhütung ein, denn durch sie wird das sicherheitsrelevante Verhalten von Kindern gefördert. Durch ihre Eltern werden den Kleinen grundlegende Einstellungen und Verhaltensweisen vermittelt. Eine optimierte Sicherheitserziehung kann durch das Lernen am Modell erreicht werden, indem man das Kind in den häuslichen Alltag mit einbezieht und gemeinsam Gefahrenquellen spielerisch analysiert. Kinder sollen Gefahren spielend in ihrem täglichen Umfeld erkunden und kennen lernen. So können z.B. die Eltern gemeinsam mit dem Kind eine Kerze anzünden, und unter Aufsicht die Gefährlichkeit von Hitze und Feuer demonstrieren. Gleichzeitig wird die schnelle Brenn-barkeit von Stoffen oder Papier den Kindern vor Augen geführt. Auf Grund der physiologischen Gegebenheiten eines Kindes können einfache Dinge zu ver-hängnisvollen Gefahren werden. Die kindliche Perspektive ist anders als die der Erwachse-nen. Daher müssen die Eltern, Erzieher/-innen und Betreuer die Verantwortung für die Ge-sundheit ihrer Kinder übernehmen. Neben der Vorbildfunktion des Erwachsenen spielt die Anpassung an die kindlichen Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle (Engineering). Die Erwachsenen müssen mögliche Gefahrenquellen rechtzeitig erkennen und Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen durchführen.

1.4. Kinderunfallprävention

In Deutschland gibt es unterschiedliche Organisationen und Institutionen, die sich mit der Unfallprävention beschäftigen und die für die Durchführung von Präventionsmaßnahmen im Verkehr, bei der Arbeit, in der Schule und im Kindergarten sowie in Heim- und Freizeitbereich zuständig sind. Abb.1 nennt die wichtigsten (Koordinierungs-)Institutionen für die drei Bereiche „Schule“, „Verkehr“ und „Heim und Freizeit“. Abb. 1: Zuständigkeiten für die Unfallprävention

in Deutschland (Quelle: Abschlussbericht der BAG

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Maßnahmen zur Prävention von Verkehrsunfällen werden durch den Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) koordiniert. Der DVR ist die Dachorganisation aller Institutionen, die sich in die Verkehrssicherheit einbringen. Mit Kampagnen und Zielgruppenprogrammen werden die Verkehrsteilnehmer über besonders gefährliche Verhaltensweisen im Straßenverkehr aufgeklärt und das Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft zur Rücksichtsnahme gestärkt. Die Träger der gesetzlichen Schüler-Unfallversicherung haben die Aufgabe, mit allen geeigneten Mitteln Unfälle und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten, Rehabilitationsmaßnahmen durchzuführen und die Verunfallten zu entschädigen. Kinder in Tageseinrichtungen, Schüler/-innen sowie Studierende sind kostenfrei bei der gesetzlichen Schüler-Unfallversicherung versichert. Unter den Versicherungsschutz fallen alle Unfälle, die sich im Rahmen des Besuchs der entsprechenden Einrichtung, auf dem Weg dorthin und von dort nach Hause ereignen.

Abb. 3: Gesetzliche Schüler-Unfallversicherung (Quelle: Abschlussbericht der BAG)

Abb. 2: Mitglieder des DVR (Quelle: Abschlussbericht der BAG)

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2. Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“

2.1. Allgemeines

Für die Kinderunfälle im Heim- und Freizeitbereich gab es lange Zeit keine zuständige Instanz bzw. Institution. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit hat Ende 1997 die Bundesvereinigung für Gesundheit e.V., Bonn, im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit zusammen mit 18 namhaften Institutionen der Unfallprävention die Aktion „Mehr Sicherheit für Kinder – Safe Kids“ ins Leben gerufen. Die beteiligten Institutionen haben sich mit der Unterzeich-nung der „Bonner Erklärung zur Kindersicherheit“ (Abb. 4) zur Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Kindersicherheit zusammengeschlossen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Koordi-nation und die Kooperation zwischen den Akteuren auf dem Gebiet der Kinderunfallpräven-tion zu verbessern und dadurch Kinderunfälle – insbesondere in Heim und Freizeit – bezüg-lich ihrer Häufigkeit und Schwere zu reduzieren. Auf der Basis der Unfalldaten sollen die Präventionsschwerpunkte ermittelt werden und ent-sprechende vorbeugende Maßnahmen entwickelt, erprobt, evaluiert und gegebenenfalls modifiziert werden. Durch arbeitsteiliges und koordiniertes Vorgehen soll der effektive Ein-satz von finanziellen Ressourcen ermöglicht werden. Gleichzeitig soll mit der BAG eine zent-rale und für das Engagement von Sponsoren attraktive Organisation geschaffen werden. Mit der Aktion „Mehr Sicherheit für Kinder“ werden folgende Ziele und Aufgaben verfolgt: • Anwaltschaftliche Vertretung der Belange von Kindern zur Unfallvermeidung bzw. Erhö-

hung der Sicherheit • Verbesserung der Produktsicherheit • Reduzierung der Zahl und der Folgen von Stürzen durch frühzeitige Förderung der Be-

wegungssicherheit bei Kindern • Reduzierung von Ertrinkungs-, Sturz-, Vergiftungs-, Erstickungs- und Verbrühungsun-

fällen durch Sensibilisierung der Eltern und Betreuer/innen • besondere Ansprache sozial benachteiligter Gruppen in der Bevölkerung.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Thema „Kinderunfäl-le“ ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Sie wollen versuchen, die Millionen Kinder in Deutschland vor Unfällen zu schützen.

Abb. 4: Bonner Erklärung (Quelle: Abschlussbericht der BAG)

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Mit der BAG Kindersicherheit ist für diejenigen, die im Bereich der Kinderunfallprävention tätig sind oder tätig werden möchten, eine attraktive Plattform entstanden:

• zum Informations- und Erfahrungsaustausch • zur Kooperation und Abstimmung von Maßnahmen • zur Initiierung und Erprobung von Maßnahmen • zur Ressourcenbündelung und –beschaffung und • zur Qualitätsverbesserung bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen.

2.2. Geschichte und Struktur der Arbeitsgemeinschaft Kindersicherheit

Im Rahmen eines Projektes mit einer Laufzeit von drei Jahren (01.02.1998 – 28.02.2001) sind die Strukturen, die Organisation, die Arbeitsschwerpunkte und die Finanzierung der „Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit“ geschaffen worden. Im ersten Projektjahr stand die Schaffung von arbeitsfähigen Strukturen und einer „Corpo-rate Identity“ für eine Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit im Vordergrund, über die zum Ende des Jahres 1998 eine Einigung erzielt wurde. Im zweiten Projektjahr fanden die konstituierenden Sitzungen des Steuerungsgremiums und der Arbeitsgruppen statt. Die Gruppierungen einigten sich über ihre Zusammensetzung und Arbeitsweise. Ein Ergebnis der BAG-Arbeitsgruppentreffen war, einen jährlich wiederkeh-renden nationalen Kindersicherheitstag zu etablieren und jedes Jahr ein unfallrelevantes Thema prioritär zu bearbeiten. Ziel ist es, Verletzungsgefahren zu vermeiden durch die • Verbesserung der Produktsicherheit • Förderung der Bewegungssicherheit bei Kindern • Sensibilisierung für Unfallgefahren • Aufklärung und Information von Eltern und Betreuungspersonen.

Nachdem 2003 die Verfestigung und Professionalisierung der Arbeitsstruktur sowie die Pro-jektentwicklung im Zentrum der Arbeit standen, war das Jahr 2004 durch eine Ausweitung des Wirkungsfeldes gekennzeichnet. Diese Ausweitung beinhaltete: • den Aufbau von Kooperationsbeziehungen zu wichtigen neuen Partnern und politischen

Entscheidungsträgern, wie z.B. zum Bundesministerium für Verbraucherschutz, Land-wirtschaft und Ernährung, zum Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, zur Bun-desanstalt für Straßenwesen, zu pädiatrischen und kinderchirurgischen Kliniken und zu interessierten Unternehmen;

• die Verbesserung der Breitenwirkung durch regionale Veranstaltungen, Aktivitäten von Partnern in den Bundesländern und die breite Streuung von Informationsmaterialien;

• die Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, mit einer enormen Steigerung des Medien-echos und einem Zuwachs der Besucherzahlen auf der Website;

• die Erweiterung der finanziellen und personellen Ressourcen.

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Die BAG besteht aus einem Steuerungsgremium, vier Arbeitsgruppen und den Mitgliedern und Kooperationspartnern. Das Management der BAG erfolgt über das Steuerungsgremium. Über die Zusammenset-zung des Gremiums haben die Mitglieder auf ihrer Sitzung im Dezember 1998 abgestimmt. Es wird aus Vertretern der unterschiedlichen Bereiche der Mitgliederinstitutionen der BAG gebildet, und zwar:

• Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (Ärzteschaft) • Bundesärztekammer (Ärzteschaft) • Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (Bundesländer) • Bundesverband der Unfallkassen (Versicherungsträger) • Bundesverband für Gesundheit (Nichtstaatliche Initiativen) • Deutsches Grünes Kreuz • Deutscher Turner-Bund und • Deutscher Verkehrssicherheitsrat.

Zusätzlich nehmen als ständige Teilnehmer an den Sitzungen des Steuerungsgremiums teil: • Sponsoren der BAG Kindersicherheit und • das Bundesministerium für Gesundheit.

Einmal jährlich werden die Vertreter der Arbeitsgruppen zu einer Steuerungsgremiumssit-zung eingeladen. Die Zuständigkeit des Steuerungsgremiums liegt darin:

• das jährliche Schwerpunktthema festzulegen, • über den jährlichen Aktionsplan abzustimmen, • über die Verwendung des Logos abzustimmen, • über strukturelle Veränderungen innerhalb der BAG abzustimmen (z.B. Bildung von

weiteren Arbeitsgruppen), • über die Verwendung nicht zweckgebundener Mittel abzustimmen, • die BAG nach außen zu vertreten (projektunabhängige Öffentlichkeitsarbeit).

Das Steuerungsgremium trifft sich drei- bis viermal pro Jahr, zumeist in Frankfurt/Main. Die Sitzungen werden von der Bundesvereinigung für Gesundheit moderiert. Das Koordinationssekretariat der BAG ist der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V. in Bonn angegliedert. Das Sekretariat ist die zentrale Anlauf-, Kontakt- und Koordinationsstelle der BAG. Neben der Vor- und Nachbereitung der Gremiumssitzungen werden die Maßnah-men der BAG, die im Rahmen der Aktion „Mehr Sicherheit für Kinder – Safe Kids“ durchge-führt werden, organisiert und koordiniert, die Kontakte zu neuen Kooperationspartnern und Sponsoren geknüpft und die gesamte Öffentlichkeitsarbeit organisiert und koordiniert. Für diesen Zweck ist unter anderem eine eigene Homepage der BAG eingerichtet worden sowie ein Intranet für Experten der Kindersicherheit (Experteninformationssystem). Alle Aktionen und Maßnahmen der BAG Kindersicherheit und ihrer Mitglieder zur Vorbeugung von Kinderunfällen sind Bestandteil der Aktion „Mehr Sicherheit für Kinder – Safe Kids“ und tragen das Logo der Aktion (Abb.

Abb. 5: Logo der Bundesarbeitsgemeinschaft (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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5 links). Die Maßnahmen, die mit Unterstützung von Johnson & Johnson realisiert werden konnten, tragen das Aktionslogo mit einem zusätzlichen roten Rahmen und dem Schriftzug von Johnson & Johnson (Abb. 5 rechts).

2.3. Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit als Verein

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. ist aus der Bundesarbeits-gemeinschaft Kindersicherheit hervorgegangen. Dieses Kooperationsbündnis zur Unfallprä-vention wurde 1997 auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit und mit Unter-stützung des Unternehmens Johnson & Johnson gegründet. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit hatte als freies Aktionsbündnis keine rechtsfähige Struktur. Aufgrund dieser Tatsache entwickelten die Partner der BAG dieses Bündnis zu einem gemeinnützigen Verein, welcher am 3. Dezember 2002 zum Verein Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. in Bonn entstanden ist. Die Ziele des Vereins sind:

• das öffentliche Interesse für Probleme und Aufgaben der Unfallverhütung zu fördern • Initiativen und Projekte, die sich mit der Verhütung von Unfällen bei Kindern und

Jugendlichen befassen, zu koordinieren und zu vernetzen, • den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen, Organi-

sationen und Initiativen auf nationaler und internationaler Ebene zu fördern, • Aktionen und Maßnahmen zur Verbesserung der Kindersicherheit durchzuführen, • mit dem jährlichen Kindersicherheitstag eine breite Öffentlichkeit über ein unfallrele-

vantes Thema zu informieren. Besonders hohe Wirksamkeit haben Aktionen auf regionaler Ebene, da die direkte Anspra-che von Kindern und Eltern vor Ort der erfolgreichste Weg ist, Unfälle zu vermeiden. Daher unterstützt und initiiert der Verein regionale Aktionen und Veranstaltungen zur Unfallverhü-tung. Die Finanzierung des Vereins stützt sich auf das Konzept der „Private Public Partners-hip“, der Unterstützung durch private Sponsoren in Kombination mit öffentlicher Förderung. Organe des Vereins sind der Vorstand, die Mitgliederversammlung und der Vereinsrat. Der Vorstand besteht aus fünf Personen (siehe Punkt 2.4). Die Mitgliederversammlung bestimmt in allen grundsätzlichen und wichtigen Fragen die Richtlinien für die Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft. Außerdem wählt die Mitgliederver-sammlung den Vorstand, ernennt Ehrenmitglieder, beschließt die Beitragsordnung und ent-scheidet über die Auflösung des Vereins. Der Vereinsrat ist das beratende Gremium des Vorstandes. Da sich die Bundesarbeitsge-meinschaft Kindersicherheit zu einem gemeinnützigen Verein wandelte, ergaben sich neue Konstellationen in der Zusammensetzung des Vereinsrats (früher: Gremium).

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Demnach gehören dem Vereinsrat Vertreter/ Vertreterinnen aus folgenden Institutionen an: • Johnson & Johnson GmbH, vertreten durch Edda Andresen (Gründungssponsor) • das für das Ressort „Gesundheit“ zuständige Ministerium, vertreten durch Wilhelm

Thelen (Initiator der BAG) • Bundesvereinigung für Gesundheit e.V., vertreten durch Dr. Uwe Prümel-Philippsen

(Träger des Projektes „Aufbau einer BAG“) • Arbeitsgemeinschaft Prävention, Gesundheitsförderung, Rehabilitation und Sozial-

medizin (PGRS) der obersten Landesgesundheitsbehörden, vertreten durch Dr. Ma-rion Scupin.

2.4. Vorstand

Der Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. besteht aus den fünf am 03.Dezember 2002 gewählten Vertreter/-innen.

• Präsidentin: Dr. Stefanie Märzheuser, Kinderchirurgin im Otto-Heubner-Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in der Kinderchirurgischen Abteilung der Charité Berlin

• Vizepräsident: Thomas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesund-heit Niedersachsen e.V.

• Vizepräsident und Schatzmeister: Hans-Peter Wullenweber, Generalsekretär des Deutschen Turner-Bundes

• Beisitzerin: Patricia Lüning-Klemm, Referentin beim Bundesverband der Unfallkassen • Beisitzer: Andreas Bergmeier, Referent beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat.

Abb. 6: Abb. 7: Abb. 8: Abb. 9: Abb. 10: Dr. Stefanie Märzheuser Thomas Altgeld Hans-Peter Wullenweber Patricia Lüning-Klemm Andreas Bergmeier

Quelle: www.kindersicherheit.de

Der Vorstand hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kindersicherheit in der politischen Land-schaft zu positionieren. Er hat die Weichen gestellt, dass die BAG primärer Ansprechpartner für die Kinderunfallprävention in Heim und Freizeit in Deutschland geworden ist. Zu den weiteren Aufgaben der Vorstandsmitglieder gehört es, die BAG bei öffentlichen Auftritten, wie z.B. im Fernsehen, bei Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Workshops im In- und Aus-land zu repräsentieren. Die Verbesserung der Finanzlage der Bundesarbeitsgemeinschaft ist ein weiterer Zuständigkeitsbereich des Vorstandes.

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Die Etablierung der Bundesarbeitsgemeinschaft als Dachorganisation mit hoch qualifizierten Experten, die auf spezielle Probleme der Kindersicherheit eingehen, ist ein Ziel für die Arbeit des Vorstandes. Weiterhin möchte der Vorstand erreichen, dass die Bundesarbeitsgemein-schaft für Qualität auf dem Sektor der Kindersicherheit steht. Der Vorstand will mit seiner Arbeit:

• eine stärkere Anbindung und Vernetzung von Vereinsaktivitäten mit Maßnahmen der Unfallversicherungsträger sowie die Entwicklung altersspezifischer Präventionsange-bote schaffen

• die Sensibilität für Unfallprävention und Sicherheit in der Bevölkerung erhöhen. Der Vorstand konnte bis jetzt die Umsetzung aller bereits geplanten Projekte erreichen. Des Weiteren wurden zwei neue Projekte – ein Elternforum und ein Fortbildungskonzept für den Kindergartenbereich – geplant und durchgeführt.

2.5. Das Team

Seit dem 01. Januar 2003 hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. eine Geschäftsstelle eingerichtet. Diese Geschäftsstelle ist die „Zentrale“ bzw. eine „Sammelstelle“ für Informationen zum Thema Kindersicherheit in Heim und Freizeit. Dies schafft die Vorraussetzung, dass die Präventionsmaßnahmen koordiniert und neue Impulse in der Präventionsarbeit gesetzt werden können. Zu den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle gehören:

• Martina Abel, Geschäftsführerin und zuständig für die Gremienarbeit, Projektakquise und Projektkoordination;

• Inke Ruhe, Projektleiterin und zuständig für die Projekte Kindersicherheitstag, Fach-datenbank, Marktanalyse, „Kindersicherheit für die Kleinsten“ und dem Kindergar-tenprojekt „Unfälle vermeiden“;

• Lis Dammann, Projektmitarbeiterin und zuständig für das Projekte „Kindersicherheit für die Kleinsten“ und „Informierte Eltern-Geschütze Kinder“ - Elternforum und El-tern-Hotline;

• Ulrike Woycke, Verwaltungsangestellte und zuständig für das Sekretariat, die Buch-haltung und für die Terminkoordination der Wanderausstellung Riesenküche;

• Karoline Becker, externe Mitarbeiterin und zuständig für die monatliche Pressemel-dung der BAG, alle projektgebundenen Presseaktivitäten und Presseanfragen;

• Anne Kupschus, externe Mitarbeiterin und zuständig für die Homepage-Betreuung und Aktualisierung der Website.

Abb. 11 (v. li. n. re.): Anne Kupschus,

Ulrike Woycke, Inke Ruhe, Karoline Becker, Martina Abel (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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2.6. Mitglieder und Kooperationspartner

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit ist ein freiwilliger Zusammenschluss enga-gierter Personen und Organisationen. Die BAG wurde von den Unterzeichnern der „Bonner Erklärung zur Kindersicherheit“ gebildet. Alle juristischen Personen des öffentlichen und privaten Rechts, alle Behörden und nicht eingetragene Vereine können Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft werden. Mit dem Beitritt erklären sie ihre Bereitschaft, sich aktiv an der Verwirklichung der Ziele der „Bonner Erklärung“ zu beteiligen. Über die Aufnahme eines Mitgliedes beschließen die Mitglieder der BAG auf der jährlichen Abstimmungstagung. Bis zu dieser Entscheidung können die an einer Mitgliedschaft Interessierten als Kooperationspartner mit der BAG zusammenarbeiten. Die Entscheidung über eine Aufnahme als Kooperationspartner trifft der Vereinsrat. Bis Februar 2001 hatten 32 Organisationen die „Bonner Erklärung“ unterzeichnet und sich damit der BAG Kindersicherheit angeschlossen. Bis Ende 2004 hatte sich die Anzahl der Mit-glieder der BAG auf 42 erhöht, davon sind 29 Organisationen, 12 Einzelmitglieder und ein Ehrenmitglied. Bei den Mitgliedsorganisationen handelt es sich im Einzelnen um:

• Baby-Power GmbH • BAD Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH • Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (BASI) e. V. • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte • Bundesverband der Unfallkassen e.V. • Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e. V. • Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie • Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) • Deutsche Kinderhilfe Direkt e. V. • Deutsche Verkehrswacht e. V. • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) • Deutscher Turner-Bund • Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. • Deutsches Jugendrotkreuz, Landesverband NRW • Die Johanniter-Unfallhilfe e. V. • Forum Unfallprävention im Deutschen Grünen Kreuz e. V. • Gesundheit Berlin e. V. • Hilfe für das verkehrsgeschädigte Kind e. V. • Kindererholungswerk e. V. • Klinik für Kinderchirurgie, Otto-Heubner-Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin • Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle • Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Schleswig-Holstein e. V. • Mastersaver • Ökologischer Ärztebund e. V. • Paulinchen e. V. Elterninitiative brandverletzter Kinder e. V.

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• Retrotal GmbH • Spielplatzmobil GmbH • Stadt Rendsburg • TÜV Rheinland Product Safety GmbH

Die Einzelmitglieder sind:

• Altgeld, Thomas • Arndt, Petra • Halbeisen, Tilo • Henter, Annelie • Dr. Kahl, Heidrun • Kamps, Hans • Prof. Dr. Klaue, Siegfried • Dr. Maier, Anke • Dr. Matter, Hans-Peter • Prof. Dr. Paulus, Peter • Philippsen, Jo • Dr. Robertz-Grossmann, Beate

Das Ehrenmitglied ist Prof. Dr. Johannes Brodehl. Die Mitglieder und Kooperationspartner der BAG Kindersicherheit werden gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und unterstützt von der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.. Die breite Palette der Mitglieder spiegelt das Aufgabenspektrum und das gesellschaftspolitische Gewicht des Vereins wider. Mit den Mitgliedern und Kooperations-partnern möchte die Bundesarbeitsgemeinschaft ein schlagkräftiges Bündnis aufbauen.

2.7. Arbeitsgruppen der Bundesarbeitsgemeinschaft

Zur inhaltlichen fachlichen Unterstützung der Vereinsarbeit hat es in der Bundesarbeitsge-meinschaft im Jahr 2004 insgesamt fünf Arbeitsgruppen gegeben. Den Mitgliedern der BAG ist es freigestellt, in welchen Arbeitsgruppen sie mitarbeiten. Über die Leitung, Moderation und Vertretung haben die Arbeitsgruppen selbst abzustimmen. Das Koordinationssekretariat informiert das Gremium und die anderen Arbeitsgruppen regelmäßig über die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen. Folgende Arbeitsgruppen wurden eingerichtet. Arbeitsgruppe 1: „Praktische Maßnahmen zur Unfallprävention“ Diese Arbeitsgruppe hat sich maßgeblich an der inhaltlichen Ausgestaltung des Kindersi-cherheitstages beteiligt. Weiterhin hatte die Arbeitsgruppe die Idee, ein Elterntelefon bei der Bundesarbeitsgemeinschaft einzurichten. Außerdem legte die Arbeitsgruppe die Aktions-felder fest, in denen die BAG zukünftig tätig werden soll.

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Arbeitsgruppe 2: „Strategische Maßnahmen zur Unfallprävention“ Ein Schwerpunkt dieser Arbeitsgruppe ist die Breitenwirkung der Bundesarbeitsgemein-schaft, die unter anderem durch den Aufbau regionaler Strukturen möglich wird. Die Ar-beitsgruppe hat im Jahr 2004 eine Initiative zur Erfassung der Präventionsstrukturen auf Länderebene gestartet und dafür eine Länder-Abfrage zur Kinderunfallprävention durchge-führt. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigten, dass es in der Kinderunfallprävention unklare Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten gibt und der Stellenwert insgesamt zu gering ist. Folge ist die fehlende regionale Strukturbildung. Um die regionale Strukturbildung aufzu-bauen, hat die Arbeitsgruppe 2 ein Konzept zu themenbezogenen Fortbildungsveranstaltun-gen für ausgewählte Bundesländer entwickelt. Eine weitere Aufgabe der Arbeitsgruppe war die Beschäftigung mit dem von der EU-Umwelt- und Gesundheitsministerkonferenz verab-schiedeten Aktionsplan „Umwelt und Gesundheit“. Arbeitsgruppe 3: „Epidemiologie, Evaluation und Gesundheitsberichterstattung“ Diese Arbeitsgruppe hat sich bisher mit drei Schwerpunkten auseinandergesetzt: Den Er-gebnissen der Marktanalyse zu Aktionen, Medien und Maßnahmen zur Kinderunfallverhü-tung in Deutschland; Daten zu Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen und Studien zur Wirksamkeit von präventiven Maßnahmen aus dem Verkehrsbereich. Die epidemiologische Grundlage, mit der sich die Arbeitsgruppe 3 befasst, kann der Bundesarbeitsgemeinschaft bei der Entwicklung von neuen Maßnahmen als Orientierung dienen. Arbeitsgruppe 4: „Produktsicherheit“ Diese Arbeitsgruppe hat sich im Jahr 2004 ausführlich mit der Sicherheit von riskanten Pro-dukten, wie z.B. Lauflernhilfen, Kleinspielzeugen, Wickeltischen etc., befasst. Die Arbeits-gruppe hat den Zugang zu einigen wichtigen Verbraucherschutz-, Produktsicherheits- und Technik-Gremien gefunden und macht dort entsprechende Eingaben zur Erhöhung der Pro-duktsicherheit. Arbeitsgruppe Ad hoc: „Nationales Unfallpräventionsprogramm“ Diese Arbeitsgruppe wurde von der Mitgliederversammlung 2003 gefordert, um ein nationa-les Unfallpräventionsprogramm zu erarbeiten. Anfang 2004 wurde die Arbeitsgruppe einge-richtet und hat in der Zwischenzeit Empfehlungen für ein Nationales Programm zur Präven-tion von Kinderunfällen erarbeitet.

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3. Die Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft 3.1. Die politische Arbeit

Die Bundesarbeitsgemeinschaft setzt sich seit ihrer Gründung dafür ein, dass die Prävention von Kinderunfällen auf der politischen Agenda einen höheren Stellenwert erhält. Die inhalt-lich-fachliche Arbeit findet daher auf verschiedenen Ebenen statt. Nationale Ebene Im Jahr 2004 hat die Bundesarbeitsgemeinschaft ihr Engagement im politischen Raum ver-stärkt. Im Frühjahr 2004 wurde die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. Mitglied im Deutschen Forum Prävention und Gesundheitsförderung. Die Aufnahme in dieses Netzwerk, das die Bundesgesundheitsministerin gegründet hat, ist ein Beleg dafür, dass die Bundesarbeitsgemeinschaft als Dachverband und primärer Ansprechpartner für die Prävention von Heim- und Freizeitunfällen ernst genommen wird. Die Entwicklung des Prä-ventionsgesetzes ist laufend von der BAG verfolgt worden. Man erhoffte sich, die durch die-ses Gesetz entstehenden Neuerungen zum Vorteil der Kinderunfallverhütung nutzen zu können. Dies sollte sowohl auf nationaler wie auch auf regionaler Ebene erfolgen. Die Län-der hatten angeregt, dass die Kinderunfallverhütung in dem Gesundheitsziel „Gesund auf-wachsen“ als Teilziel integriert werden sollte. Im Juni 2004 wurde auf der europäischen Umwelt- und Gesundheitsministerkonferenz in Budapest der Aktionsplan zur Verbesserung von Umwelt und Gesundheit der Kinder in der Europäischen Union verabschiedet. Die EU-Partner wollen laut Aktionsplan „gegen die durch äußere Ursachen bewirkte Gesamtsterblichkeit und –morbidität unter Kindern vorgehen“ und durch gezielte Maßnahmen dafür sorgen, „die Kinder und Jugendlichen zu Hause, auf Spielplätzen, in der Schule und am Arbeitsplatz besser vor Verletzungen zu schützen“. Die Bundesregierung hat sich gegenüber dem Angebot der Bundesarbeitsgemeinschaft, bei die-sem Prozess mitzuwirken, aufgeschlossen gezeigt. Im Bereich der Kinderrechte konnte die Bundesarbeitsgemeinschaft den Kontakt zur Kinder-kommission des Deutschen Bundestages festigen und fachliche Beiträge in die „National Coalition“ zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention einbringen, so dass die Kinderun-fallprävention nun auch Eingang in den nationalen Aktionsplan finden konnte. Im Bereich der Produktsicherheit trat im Mai 2004 das neue Geräte- und Produktsicher-heitsgesetz, welches im Zuständigkeitsbereich des Wirtschaftsministeriums angesiedelt ist, in Kraft. Die Bundesarbeitsgemeinschaft hat sich um Aufnahme in den „Ausschuss für tech-nische Arbeitsmittel und Verbraucherprodukte“, der die Bundesregierung gemäß Gesetz in Fragen der technischen Sicherheit zu beraten hat, bemüht. Die Aufnahme war zwar nicht möglich, aber es ist gelungen, über den Bundesverband Verbraucherzentralen Eingaben in den Ausschuss machen zu können. Nicht zuletzt versteht die BAG ihre Arbeit an einem „Nationalen Programm zur Prävention von Kinderunfällen“ als Schritt zu einem ressortübergreifenden Ausbau der Kinderunfallprä-vention in Deutschland. Ziel des Programms ist die systematische und kontinuierliche Redu-zierung der Zahl der Kinderunfälle mit tödlichem Ausgang und mit schweren Verletzungsfol-gen.

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Internationale Ebene In der European Child Safety Alliance, einer Arbeitsgruppe der ECOSA, arbeiten 15 Vertre-ter/-innen aus Organisationen der Kinderunfallverhütung der Mitgliedsländer der Europäi-schen Union zusammen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft nimmt als Vertreter für Deutsch-land an den jährlichen Treffen teil. Seit 2001 ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Si-cherheit für Kinder e.V. Mitglied im Steuerungsgremium der European Child Safety Alliance. Die Alliance hat drei Hauptziele formuliert:

• Schaffung einer gesundheitlich orientierten Gesamtpolitik auf europäischer Ebene, in der auch die Kindersicherheit adäquat thematisiert wird,

• Erhöhung des Stellenwertes der Kinderunfallverhütung auf europäischer Ebene, • Bildung eines europäischen Netzwerkes der Kinderunfallverhütung, um Ressourcen

zu bündeln und von den Erfahrungen anderer Mitglieder zu lernen. Der Austausch mit Vertretern von Organisationen aus anderen Ländern gehört von Beginn an zu den Aufgaben der BAG. Bereits 1999 organisierte die Bundesarbeitsgemeinschaft ein internationales Treffen mit Vertretern aus Großbritannien, den USA, Österreich und Kanada. Seit Ende 2002 ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. Mitglied im weltweiten Bündnis „Safe Kids Worldwide“.

3.2. Veröffentlichungen

Die Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. hat sich als Informationsplattform etabliert. Drei Zielgruppen sollen mit spezifischen Informationen be-dient werden: Eltern im roten Bereich, Multiplikatoren im gelben Bereich und die Presse im orangenen Bereich.

Abb. 12: Internetauftritt der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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In den vergangenen Jahren hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. ihren Weg der intensiven Medienarbeit weiter ausgebaut und vertieft. Mit vielfachen Kontakten im Printbereich und mehr als 600 Artikeln hat die BAG einen hohen Stellenwert in der Pressearbeit. Mit 26 Agenturmeldungen hat die Bundesarbeitsgemeinschaft bei den Nachrichtenverteilern viel Aufmerksamkeit erzeugt und eine starke Verbreitung der dort ge-streuten Meldungen erreicht. Spontane Anfragen, häufige Nachfragen zu den Pressemittei-lungen sowie änderungsfreie „Eins-zu-Eins-Übernahmen“ derselben zeigen, dass sich die BAG als erster Ansprechpartner der Agenturen etabliert hat, wenn es um Themen der Kin-dersicherheit im Heim und Freizeit geht. Darüber hinaus erreichen die BAG wöchentlich mehrere Anrufe von Redakteuren, die das Thema in ihre Zeitschriften, Radiosendungen oder als TV-Beitrag bringen wollen. Aus diesen Anfragen ergeben sich häufig Interviews oder Sendetermine, oft auch eine rege Zusam-menarbeit über einen längeren Zeitraum. Um möglichst breit in die Fläche zu wirken, können Informationsmaterialien für Eltern, Kin-der und Multiplikatoren über die Bundesarbeitsgemeinschaft bezogen werden. Auf der Web-site www.kindersicherheit.de können diese Materialien bestellt werden.

• „Erste Hilfe-Broschüre: Unfälle mit Kindern“: Bereits im ersten Projektjahr hat die BAG einen Ratgeber zu Sofortmaßnahmen bei Kinderunfällen herausgegeben. In dieser mit Hilfe von Dr. S. Märzheuser erstellten Broschüre werden Eltern und Betreuungspersonen Hilfen angeboten, wie diese Zeit sinnvoll überbrückt und genutzt werden kann. Der Ratgeber nennt Verhaltensregeln für alle denkbaren Notfall-Situationen in Haushalten mit Kindern.

• „Unfälle vermeiden: Mehr Sicherheit für Kinder“ – Broschüre: Diese

Broschüre wurde zum Kindersicherheitstag 2004 mit Unterstützung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer herausgegeben. Sie soll Eltern und Betreuungspersonen für Gefahren sensibilisieren und ihnen Tipps zur Unfallverhütung im Kinderalltag geben. Die Broschüre geht auf die verschiedensten Unfallgefahren vom Säuglingsalter bis ins Kindergartenalter ein und gibt Tipps zur Vorbeugung von Unfällen.

Daneben hat die Bundesarbeitsgemeinschaft zahlreiche Informationsmaterialien und Broschüren zu speziellen Themen der Kindersicherheit herausgegeben. Diese können auf der Website der Bundesarbeitsgemeinschaft kostenlos bezogen werden. Des Weiteren sind von der Bundesarbeitsgemeinschaft zahlreiche Tipps zu verschiedenen Medien herausgegeben worden.

Abb. 13: Broschüre „Erste Hilfe“ (Quelle: www.kindersicherheit.de)

Abb. 14: Broschüre „Unfälle vermeiden“ (Quelle: www.kindersicherheit.de)

Abb. 15: Werbemittelauswahl (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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3.3. Aktionen

Bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. gibt es ausgesuchte Pro-jekte und Aktionen, die von verschiedenen Gesellschaften gefördert werden. Dabei geht es nicht nur um die Bereitstellung von Geldern, sondern auch um den gemeinsamen Erfah-rungsaustausch und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Aus diesem Zweck hat die Bundesarbeitsgemeinschaft verschiedene Projekte bzw. Aktionen ins Leben gerufen. Safe Kids – Kindersicherheit für die Kleinsten Davon ausgehend, dass es neben der Vermittlung durch verschiedene Medien vor allem die persönliche Beratung ist, die Eltern für das Thema Unfallverhütung sensibilisiert, entwickelte die Bundesarbeitsgemeinschaft ein Konzept zur Durchführung von Elternkursen zum Thema Kindersicherheit, das vorerst als Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen erprobt werden soll-te. Ermöglicht wurde das Projekt durch die finanzielle Unterstützung von Johnson & John-son. Zielgruppe sind dabei die Kleinsten, das heißt Säuglinge und Kleinkinder bis zum Alter von drei Jahren, weil in dieser Lebensphase besonders viele Unfälle zu Haus passieren. Das Aufklärungs- und Informationsprogramm soll Mütter und Väter direkt ansprechen. Die An-sprache der Eltern findet in Eltern-Kind-Gruppen (z.B. PEKIP – Prager Elternkind-Programm) statt, weil hier ein hoher Anteil von Eltern mit dem ersten Kind zu finden ist und ein großes Interesse am Thema Kindersicherheit besteht. Anfang März 2004 fand das Fortbildungswochenende für den Elternkurs „Kindersicherheit“ mit 12 erfahrenen Kursleiter/-innen von Eltern-Kind-Gruppen aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens statt. Die Kursteilnehmer/-innen erhielten eine umfangreiche Kursmappe und einen „Musterkoffer Kindersicherheit“ mit Produkten zur Sicherung der Wohnung, sowie die Broschüre für Eltern „Sicherheit von A-Z“, in der die wichtigsten Informationen noch einmal zusammengefasst sind. Aufgabe der Moderator/-innen war es, Kontakt zu Eltern-Kind-Gruppen in der eigenen Region aufzunehmen und im Laufe des Jahres verschiedene solcher Gruppen zu besuchen, um dort zum Thema Kindersicherheit zu informieren. Dabei wurden Themen angesprochen, wie

• Daten zu Kinderunfällen • Entwicklungsstufen des Kindes, • Kinder mit hohem Unfallrisiko – Kinder mit ADS, • Vorbeugendes Verhalten zur Unfallverhütung, • Tipps zur Sicherheitserziehung und • Produkte zur Sicherheit des Haushaltes.

Anfang Mai 2004 konnte die Bundesarbeitsgemeinschaft das Projekt „Safe Kids – Kindersi-cherheit für die Kleinsten“ bei einer Auftaktpressekonferenz in Dortmund vorstellen. Das Projekt „Safe Kids – Kindersicherheit für die Kleinsten“ ist im Verlauf des Projektzeitraums bei Eltern, Einrichtungen, in den Medien auf positive Resonanz gestoßen. Daher hatte die Bundesarbeitsgemeinschaft beschlossen, das Projekt auch auf andere Bundesländer auszu-weiten. Das Projekt, das im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen als Modellprojekt erfolg-reich gestartet war, ist seit dem Jahr 2005 auf Rheinland-Pfalz ausgeweitet worden.

Abb. 16: „Safe Kids“ (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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Wanderausstellung „Riesenküche“ Die Wanderausstellung „Riesenküche“ wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersi-cherheit (BAG) entwickelt. Das Unternehmen Johnson & Johnson hat diese Küche gespon-sert. Planung, Bau und Durchführung der Wanderausstellung wurden mit Unterstützung des Unternehmens Johnson & Johnson erst ermöglicht. Die Idee und die Bereitstellung der Baupläne der „Riesenküche“ erfolgte durch Herrn Dr. Johann Böhmann vom Verein „Ge-sundheit im Kindesalter“ (Kinderklinik Delmenhorst). Ziel der Ausstellung ist es, Erwachsene für Unfallgefahren zu sensibilisieren sowie über Möglichkeiten zu informieren, wie Kinder vor Gefahren geschützt werden können. Die Riesenküche tourt durch Deutschland. Sie steht interessierten Einrichtungen, wie zum Beispiel Gesundheitsämtern, Volkshochschulen, Krankenhäusern, sowie Unternehmen für ihre Kindersicherheits-Aktionen zur Verfügung. Die Riesenküche zeigt die Küchenwelt aus Kindersicht. Sie lässt Erwachsene auf die Größe eines etwa 3jährigen Kindes schrumpfen und ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern, die Welt mit Kinderaugen zu betrachten und so typische Unfallsituationen selbst wie ein Kind zu erleben. Damit will die BAG für Er-wachsene erfahrbar machen, wie riesig, wie interessant und verlockend, aber vor allem auch wie gefährlich die Küche für Kinder sein kann. Verhaltensregeln, die im Zusammenhang mit der Ausstellung „Riesenküche“ an Eltern und Betreuungspersonen vermittelt werden sollen, sind:

• Kinder in der Küche nicht aus den Augen lassen! • Einen gesicherten Platz zum Spielen schaffen. • Erklären, was und warum etwas gefährlich ist! • Kinder altersgemäß an Alltagstätigkeiten beteiligen.

Das größte Präventionspotenzial liegt in der Fähigkeit von Eltern und Betreuern – und letztlich auch der Kinder selbst – Gefahren zu erkennen und zu beseitigen! Das Wissen um Gefahrenquellen und Sicherheitsvorkehrungen, Aufmerksamkeit sowie ruhiges und umsichtiges Verhalten sind hierfür die besten Voraussetzungen. Dank einer Vielzahl regionaler Kooperationspartner ist die Riesenküche der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. auch im Jahr 2005 weiterhin als Wanderausstellung unterwegs. Eltern-Hotline Seit dem 9. März 2005 stellt die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V. eine Eltern-Hotline zur Verfügung. Regelmäßige Anfragen – vor allem von Eltern – zur Unfallvermeidung zeigten der Bundesarbeitsgemeinschaft, wie interessiert Eltern sind und wie groß der Informations-bedarf ist. Im persönlichen Gespräch können Eltern, Erzieher und Betreuungspersonen Antwort auf Fragen zum Thema Kindersicherheit in Heim und Freizeit erhalten. Die Hotline ist Montag, Mittwoch und Donnerstag von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr erreichbar. Gleichzeitig können Eltern einen Mailservice nutzen und sich auch schriftlich an die BAG wenden. Mit dem Elterntelefon und dem Internet-Forum sollen Verbraucherfragen zukünftig noch besser und ausführlicher beantwortet werden. Gefördert wird die Eltern-Hotline vom Bundesminis-terium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.

Abb. 17: „Riesenküche“ (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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Bundesweiter Wettbewerb „Kindersicherheit in Städten und Gemeinden“ In Deutschland wurde im Jahr 2001 ein bundesweiter Wettbewerb für Städte und Gemein-den zur Erhöhung der Kindersicherheit ausgeschrieben. Mit der Auslobung des Wettbewerbs "Kindersicherheit in Städten und Gemeinden" sollten Kommunen angeregt werden, modell-hafte Lösungen zur Verbesserung der Kindersicherheit vor Ort zu entwickeln und umzuset-zen. Gesucht wurden sowohl gute Projektideen, die durch Preisgelder unterstützt werden konnten, als auch Berichte über bereits laufende Projekte, Arbeitskreise, Initiativen etc. in den Kommunen. Diese konnten die Preisgelder für ihre weitere Arbeit einsetzen. Bewerben konnten sich u.a. öffentliche Verwaltungen, Ärzte/-innen, Kindergartenmitarbei-ter/-innen, Lehrer/-innen oder Sportvereine, Wohlfahrtsverbände, Krankenkassen, Kranken-häuser, Polizei, Feuerwehr, Gesundheitsämter, Verkehrswachten oder Rettungs-Gesellschaften bis zum 31.Oktober 2001. Die besten Konzepte und Aktivitäten wurden nach Abschluss des Wettbewerbs im Dezember 2001 prämiert und ausführlich dokumentiert. Innerhalb des Wettbewerbes wurden sechs Hauptpreise in Höhe von 2.000 DM an die Ge-winner vergeben. Darüber hinaus erhielten weitere 10 Modelle guter Praxis eine Anerkennung ohne finanzielle Prämierung und wurden in die Veröffentlichung des Wettbewerbs einbezogen. Alle prämierten Kommunen mussten das Preisgeld zweckgebunden entweder zur Umsetzung des prämierten Konzeptes oder für weitere Aktivitäten in diesem Bereich einsetzen. Wettbewerb „Kinderunfälle vermeiden – besondere Lebenslagen berücksichtigen“ Unter dem Motto „Kinderunfälle vermeiden – besondere Lebenslagen berücksichtigen“ hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. ihren zweiten Wettbewerb durchgeführt. Vorbildliche Projekte sollten mit einem Geldpreis ausgezeichnet werden. Die Preisgelder sollten zweckgebunden für die weitere Projektarbeit verwendet werden. Bewer-ben konnten sich alle in der Prävention engagierten Institutionen und Gruppen bzw. Kom-munen mit entsprechenden Konzepten. Im Frühjahr 2003 hatte die BAG den Wettbewerb bei ihren Mitgliedern und Kooperations-partnern sowie den Fachmedien bekannt gemacht. Die Bewerbungen sollten die konkreten zielgruppenorientierten Maßnahmen zur Unfallprävention darstellen. Für die Auswahl der Preisträger haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe 2 als Jury fungiert. Die Jury wählte drei Hauptgewinner aus, die einen Geldpreis in Höhe von je 1.500 Euro er-hielten. Weitere vier Projekte wurden als besonders vorbildlich ohne finanziellen Gewinn gewürdigt.

Abb. 18: Gewinner des Wettbewerbes „Kindersicherheit in Städten und Gemeinden“ (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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Die Preisverleihung fand am 06. Juni 2004 im Rahmen einer Fachveranstaltung des Arbeits-kreises „Kinderunfälle“ in Berlin statt. Die Projekte der Hauptpreisträger waren:

• Merkblätter zum Thema Kindersicherheit auf russisch oder türkisch (Bayouma-Haus, AWO Berlin-Friedrichshain)

• „Kinder sehen anders“ (Landesgesundheitsamt Brandenburg)

• Das Motomobil (Stadt Regensburg) Die weiteren Preisträger waren:

• Runder Tisch zur Prävention von Kinderunfällen in Dortmund • Sozialzentrum Bode e.V. • ARGUS – Arbeitsgemeinschaft Unfallverhütung im Saarland • Jugendtreff Bad Abbach

Die Urkunden und Geldpreise wurden durch Präsidentin Dr. Stefanie Märzheuser und Vize-präsident Thomas Altgeld überreicht. Die einzelnen Inhalte der Projektpreisträger können auf den Seiten der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. nachgelesen wer-den. Wettbewerb „Gehüpft wie gesprungen; Bewegung fördern – Unfälle vermeiden“ Unter dem Motto „Gehüpft wie gesprungen: Bewegung fördern – Unfälle vermeiden“ hat die Bundesarbeitsgemeinschaft den dritten Wettbewerb ins Leben gerufen. Hierzu sind alle Grundschulen in Deutschland eingeladen, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Es werden Beiträge gesucht, die zeigen, wie sich Schulklassen engagiert und kreativ mit dem Thema „Unfallverhütung durch mehr Bewegung“ auseinander setzen. Der Phantasie der Klassen bzw. Kurse oder Arbeitsgemeinschaften sind keine Grenzen gesetzt. Die Wettbe-werbsbeiträge sollen auf einem Video oder als Fotodokumentation sowohl das Ergebnis als auch die Phasen der Entstehung wiedergeben. Ziel ist es, anderen Schulen Ideen zu geben, wie das Thema in Schulen bearbeitet und umgesetzt werden kann. Die drei besten Beiträge werden mit einer Siegerprämie in Höhe von 500 Euro belohnt. Des Weiteren werden die Preisträger eingeladen, ihre Beiträge im Juni 2006 zum Kindersicherheitstag der Öffentlich-keit vorzustellen. Die Gewinner der Plätze vier bis zehn erhalten eine Gewinnprämie in Höhe von 200 Euro. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. schreibt die-sen Wettbewerb aus, um Schulen zu motivieren, sich mit dem Thema „Bewegung und Un-fälle“ kreativ und nachhaltig auseinander zu setzen.

Abb. 19: Gewinner des Wettbewerbes „Kinderunfälle vermeiden“ (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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4. Kindersicherheitstag 4.1. Hintergrund

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. veranstaltet jedes Jahr am 10. Juni den nationalen Kindersicherheitstag zu einem prioritären Unfallthema. Sie organi-siert vielfältige Aktionen und entwickelt Informationsmaterial, mit dem Multiplikatoren, Poli-tiker und die Allgemeinbevölkerung über das Thema aufgeklärt werden sollen. Ziel es ist, ein Bewusstsein für Unfallgefahren zu wecken, und das zu jeder Zeit und an jedem Ort. Spezielles Augenmerk gilt sozial benachteiligten Familien, die besonders häufig von Unfällen betroffen sind. Die Mitgliedsorganisationen der BAG und alle interessierten lokalen Koopera-tionspartner zeigen mit dezentralen Begleit- und Folgeveranstaltungen, dass die Verhütung von Kinderunfällen vor Ort eine Rolle spielt. Der Kindersicherheitstag gibt Eltern, aber auch Betreuungspersonen und Multiplikatoren konkrete Hinweise dazu, wie sich Unfälle im Alltag vermeiden lassen. Dabei wird eine nachhaltige Wirkung erzielt, weil die jeweiligen Themen auf sehr anschauliche Weise vermittelt werden.

4.2. Kindersicherheitstag von Anfang an

1. Kindersicherheitstag 2000 Am 10.06.2000 hat die Bundesarbeitsgemeinschaft zum ersten Mal den jährlich stattfindenden Kindersicherheitstag ausgerufen. Das Thema war „Vorsicht Fallen“ - Prävention von Sturzverletzungen. Die öffentliche Auftaktveranstaltung fand in der Düsseldorfer City statt. Dort wurden im Rahmen eines Kinderfestes in einem eigenem „Safe Kids-Areal“ Aktions- und Informationsstände für Kinder und Eltern zur Vermeidung von Sturzverletzungen angeboten. Folgende Themen standen an den Informations- und Aktionsständen im Vordergrund:

• Säuglinge und Kleinkinder: Augenmerk auf Kinder und Schutzmaßnahmen ergreifen • Kindergartenkinder: Bewegungsabläufe trainieren und Fallen üben • Schulkinder: Gefahren erkennen und Schutzkleidung tragen.

Bei den Aktionsständen zur Aufklärung über Sturzvermeidung, handelte es sich um: • einen Geschicklichkeits- und Balancierparcours, • ein Torwartspiel, • einen Roller-, Fahrrad- oder Inlineparcours, • ein Springspiel und • einen Beratungsstand zu Sicherheitsartikeln.

Damit im gesamten Bundesgebiet über die Prävention von Sturzunfällen diskutiert und in-formiert werden konnte, hatte die BAG für die Mitglieder und Kooperationspartner ein Ver-anstaltungspaket, die „Safe Kids-Aktionsbox“, zur Durchführung entsprechender Aktivitäten vor Ort entwickelt.

Abb. 20: Logo Kindersicherheitstag 2000 (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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2. Kindersicherheitstag 2001 Zum zweiten Mal veranstaltete die Bundesarbeitsgemeinschaft Kindersicherheit mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit den deutschen Kindersicherheitstag. Das Thema "Gefahren mit Feuer und Wasser" wurde durch Aktionen unterstützt. Unter dem Motto "Gefahr aufspüren - Unfälle vermeiden" informierten die Mitglieder und Kooperationspartner der Arbeitsgemeinschaft bundesweit über Maßnahmen zur Vermeidung von Verbrühungs- bzw. Verbrennungsunfällen sowie Ertrinkungsunfällen. Das hat seinen guten – oder besser gesagt: traurigen – Grund, denn während die so genannten thermischen Unfälle die zweithäufigste Unfallursache bei Kindern darstellen, enden Unfälle am oder im Wasser oft tödlich. 3. Kindersicherheitstag 2002 Der Kindersicherheitstag 2002 stand ganz im Zeichen „Ich sehe was, was du nicht siehst…..“ – Unfallgefahren zu Hause entdecken und beseitigen. Das Thema „Kinderunfälle im häuslichen Bereich“ sollte die Zielgruppe der Kleinkinder und deren Eltern bzw. Betreuungspersonen ansprechen. Dabei wurde der Schwerpunkt auf die Funktionsräume Küche, Bad, Kinderzimmer und Treppe als Gefahrenorte gelegt. Als wichtigste Unfallursachen standen Stürze, Verbrennungen, Verbrühungen und Ertrinken im Vordergrund. Mit der Pressekonferenz am 06. Juni 2002 in Berlin wurde der Kindersicherheitstag 2002 eingeleitet. Highlight des damaligen Kindersicherheitstages waren neben der Aktionsmappe und diversen Begleitveranstaltungen, der Bau und der Verleih der „Riesenküche“. Der Einsatz der Küche wurde von einer Mitarbeiterin begleitet, die die Eltern vor Ort beraten konnte. Zur weiterführenden Information der Besucher/-innen wurde spe-zielles Informationsmaterial mit Unterstützung der Bundesarbeitsgemeinschaft entwickelt und verteilt. 4. Kindersicherheitstag 2003 Der nationale Kindersicherheitstag 2003 wurde wie jedes Jahr am 10. Juni mit einer Auftaktveranstaltung und mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit als Medienereignis begangen. Die Pressekonferenz fand am 05. Juni auf dem Charité Campus Virchow Klinikum, Berlin statt. Damit wollte die BAG auf das Thema „Kinderunfälle“ aufmerksam machen, Informationen zu sicherheitsbewusstem Verhalten verbreiten und Organisationen, Initiativen und Unternehmen dazu anregen, sich mit eigenen Aktionen für die Verhütung von Kinderunfällen einzusetzen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. organisierte den Kindersicherheitstag in diesem Jahr zum vierten Mal. Er wurde vom Bun-desministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung gefördert und von dem Düsseldorfer Konzern Johnson & Johnson gesponsert. Der Kindersicherheitstag 2003 hatte den Schwer-

Abb. 22: Logo Kindersicherheitstag 2002 (Quelle: www.kindersicherheit.de)

Abb. 21: Logo Kindersicherheitstag 2001 (Quelle: www.kindersicherheit.de)

Abb. 23: Logo Kindersicherheitstag 2003 (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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punkt „Freizeitunfälle“ und sollte unter dem Motto „Auf die Plätze. Fertig. Los. Unfälle in der Freizeit vermeiden.“ auf die Gefahren bei Spiel und Sport aufmerksam machen. Die Attrak-tion zum Kindersicherheitstag 2003, der „Funsport-Triathlon“, lud Kinder und Jugendliche im Alter von 7-14 Jahren zum Klettern, Inlinern und Mountainbiken ein. Zugleich konnten die Kids Schutzausrüstungen ausprobieren, wurden zu sicherem Verhalten angeleitet und erhielten Sicherheitstipps. 5. Kindersicherheitstag 2004 Der nationale Kindersicherheitstag fand 2004 zum fünften Mal statt. Das Motto 2004 lautete „Kinderunfälle gehen jeden an. Jeden Tag.“. Unter diesem Motto sollten zum einen Zielgruppen angesprochen werden, die besonders häufig von Unfällen betroffen sind, und andererseits alle Multiplikatoren aufgerufen werden, sich für Kindersicherheit einzusetzen. In Anknüpfung an das Motto „Kinderunfälle gehen jeden an. Jeden Tag.“ fand vom 07. bis 12. Juni eine bundesweite Kindersicherheitswoche statt. Die Mitgliedsorganisationen der BAG und lokale Kooperationspartner wollten mit dezentralen Begleit- und Folgeveranstal-tungen zeigen, dass die Verhütung von Kinderunfällen auch vor Ort eine Rolle spielt. Die Auftaktveranstaltung wurde am 08. Juni durch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt in Berlin eröffnet. Danach folgte für alle Interessierten ein Rundgang durch den Kinderpar-cours mit:

• dem Sicherheitstraining für Kinder, • Helmi – dem außerirdischem Sicherheitsexperten und • dem Puzzle-Haus.

Ziel des Kindersicherheitstages 2004 war es, in jedem ein Bewusstsein für Unfallgefahren zu wecken, und das zu jeder Zeit und an jedem Ort. Das bedeutet auch, Verantwortung für sich und für andere zu übernehmen. 6. Kindersicherheitstag 2005 Der Kindersicherheitstag 2005 beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Bewegungsförderung und Unfallverhütung. Unter dem Motto „Gehüpft wie gesprungen: Bewegung fördern – Unfälle vermeiden“ fand am 08. Juni in Berlin die Auftaktveranstaltung statt. Ziel des diesjährigen Kindersicherheitstages ist es, ein Bewusstsein für die Vermeidbarkeit von Unfällen zu wecken und den positiven Beitrag von Bewegung zur Unfallverhütung zu vermitteln. Zielgruppen sind zum einen Multiplikatoren und zum anderen Eltern und ihre Kinder. Der Slogan "Gehüpft wie gesprungen: Bewegung fördern - Unfälle vermeiden" vermittelt die zentrale Botschaft des Kindersicherheitstages 2005. Mit diesem Motto soll sowohl die breite Öffentlichkeit als auch die Fachwelt, pädagogische Einrichtungen und viele weitere örtliche Kooperationspartner angesprochen werden.

Abb. 24: Logo Kindersicherheitstag 2004 (Quelle: www.kindersicherheit.de)

Abb. 25: Logo Kindersicherheitstag 2005 (Quelle: www.kindersicherheit.de)

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Das Motto soll dazu anregen, eigenständig Bewegungsprojekte und Kindersicherheitsaktio-nen auf den Weg zu bringen. Anlässlich des 6. Kindersicherheitstages findet ein Grund-schulwettbewerb zum Thema „Unfallverhütung durch mehr Bewegung“ statt. Ähnlich wie in den Vorjahren stellte die BAG Anregungen, Hintergründe, praktische Tipps und Materialien für regionale Partner zur Verfügung. Ziel ist es, dass an möglichst vielen Standorten in Deutschland Aktionen durchgeführt werden - als breite Bewegung mit einem gemeinsamen Thema, aber mit durchaus unterschiedlichen Veranstaltungsformen, örtlichen Besonderhei-ten und eigenständiger Organisation.

4.3. Ausblick

Der Kindersicherheitstag hat sich als Medienereignis und als Startschuss für eine nationale Präventionskampagne mit zunehmend auch regionalen Veranstaltungen zur Kindersicherheit etabliert. Dieser Trend in die Fläche hinein soll in Zukunft noch verstärkt werden. Die Bun-desarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. möchte Präventionsarbeit vor Ort leisten, dort:

• wo Familien leben und im Gespräch erreicht werden, • wo Kinder betreut werden, spielen oder Sport treiben, • wo Experten an einer Verbesserung des kindlichen Umfelds arbeiten.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft möchte einen Schwerpunkt bei der Initiierung und Unter-stützung regionaler Allianzen zur Kindersicherheit, bei der fachlichen Begleitung und Fortbil-dung von Multiplikatoren, beim Aufbau von Ankerpunkten in Form von Organisationen oder engagierten Personen an möglichst vielen Orten in Deutschland setzen.

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Abb. 26 (v. l.): S. Märzheuser, T. Altgeld, U. Schmidt, E. Andresen, G. Riedel (Quelle: Pressekonferenz Kindersicher-heitstag 2004)

5. Die Bundesarbeitsgemeinschaft und das Projekt KUG 5.1. Das Projekt

Seit 1998 besteht das studentische Projekt „Kinder – Umwelt – Gesundheit“ unter der Lei-tung von Prof. Dr. Thomas Hartmann an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Die Pro-jektgruppe wird aus Studenten und Studentinnen des Studienganges Gesundheitsförde-rung/ -management der Hochschule Magdeburg-Stendal gebildet. Das Projekt beschäftigt sich mit der ökologischen Gesundheitsförderung für Kinder im Sinne der Ottawa-Charta. Hierunter sind Informationen und Maßnahmen zu verstehen, die einerseits Kinder vor den Gefahren aus der Umwelt schützen sollen und die andererseits die Lebens(um)welten von und mit Kindern so zu gestalten, dass gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen für Kin-der erreicht werden können. Im November 2000 wurde im Rahmen des Aktionsprogramms „Umwelt und Gesundheit“ ei-ne bundesweite Tagung zum Thema „Kinder-Umwelt-Gesundheit in den neuen Bundeslän-dern“ organisiert und durchgeführt. Seitdem ist das Projekt Mitglied im Netzwerk Kinderge-sundheit. Zu den Kooperationspartnern des Projektes gehören u. a. das Ministerium für Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalt, die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Sachsen-Anhalt, das Jugend- und Gesundheitsamt Magdeburg und die AOK Sachsen-Anhalt.

5.2. Die Idee

Am 08. Juni 2004 wurde vom Bundesgesundheitsministerium eine Pressekonferenz anlässlich des Kindersicherheitstages zu dem Thema „Kinderunfälle gehen jeden an. Jeden Tag.“ in Berlin durchgeführt. Initiatoren waren die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. in Zusammenarbeit mit dem Gesamtverband der deutschen Versichertenwirtschaft e.V. sowie dem Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung. Im Rahmen des Projektstudiums besuchten wir, die Studierenden des Projektes KUG III, diese Pressekonferenz und wurden so mit der Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen bezüglich Kinderunfälle vertraut gemacht. Das Projekt KUG III hatte es sich zum Ziel gemacht, Eltern und Erzieher/-innen über den Zusammenhang zwischen kindlicher Entwicklung und Unfallgefahren aufzuklären und sie mit notwendigen Präventionsmaßnahmen vertraut zu machen. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Kindersicherheitstages plante das Projekt für Juni 2005 eine Veranstaltung zum Thema „Kinderunfälle“ in der Stadt Magdeburg. Dabei sollten verschiedene Themenbe-reiche u. a. Verkehrssicherheit, Kindertagesstätten/Schulen, Heim/Haushalt und Freizeit im Mittelpunkt stehen. Die Auftaktveranstaltung für den 1. Magdeburger Kindersicherheitstag am 19. Juni 2005 fand am 05. Juni 2005 beim Pusteblumenfest der Magdeburger Volksstimme im Elbauen-park statt.

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5.3. Die Zusammenarbeit

Der jährlich stattfindende nationale Kindersicherheitstag wird initiiert von der Bundesar-beitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.. Unser Projektvorhaben sollte im Rahmen dieses Kindersicherheitstages vollzogen werden. Daher war es nur selbstverständlich, mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. Kontakt aufzunehmen. Nach Aufnahme in die Liste der Kooperationspartner, war die Bereitstellung von Werbe- und In-formationsmaterialien sowie Broschüren gewährleistet. Die Projektleiterin Frau Ruhe stand Fragen und Anregungen stets offen gegenüber. Wie jedes Jahr veröffentlichte die Bundesarbeitsgemeinschaft anlässlich des Kindersicher-heitstages auch einen regionalen Veranstaltungskalender. Nach Vorlage unseres Projektvor-habens und des Konzeptes wurde das Projekt Kinder-Umwelt-Gesundheit III mit der ge-planten Veranstaltung in diesen Kalender aufgenommen. Pünktlich zum Termin unserer Veranstaltung hatte die Bundesarbeitsgemeinschaft die er-forderlichen Materialien geliefert und das Projekt konnte diese erfolgreich an die Zielgrup-pen verteilen.

5.4. Die Durchführung

Am 19. Juni 2005 fand von 10 bis 17 Uhr am Landesfunkhaus des Mitteldeutschen Rund-funks der 1. Magdeburger Kindersicherheitstag statt. Das Motto dieser Veranstaltung war „Mach´s mit, mach´s nach, mach´s SICHER“. Zum Veranstaltungstag gehörte eine Vielzahl von Aktionen und Informationen, wie:

• die Riesenküche, einmal die Welt aus Kinderaugen zu sehen; • ein Fahrradparcours; • eine Mal- und Bastelstraße; • ein Verkehrszeichenrad; • der ADAC, Kindersitze im Auto; • ein Kinderkino; • Informationsstände zur Kindersicherheit; • Clown Wuschel vom Spielwagen e.V.; • C&A, Modenschau zur Kindersicherheitsbekleidung; • Demonstration an Kinderbett und Wickelkommode.

Der 1. Magdeburger Kindersicherheitstag sollte die Eltern, die Kinder und Jugendlichen so-wie die im Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitsbereich Tätigen für das Thema „Kinder-unfälle“ weiter sensibilisieren und Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen aufzeigen. E-benfalls erhoffte sich das Projekt ein Netzwerk „Unfallprävention Magdeburg“ anzuregen, mit dem Ziel, die unfallbedingten Verletzungen in der Stadt Magdeburg zu reduzieren.

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6. Literaturverzeichnis Bohnke, B.; Afflerbach, K.: Kinderunfälle verhindern. Mehr Sicherheit in Haus und Umge-

bung. Marburg: Kilian 1999

Ellsäßer, G.: Aktion statt Aktionismus. Anleitung zur Prävention von Kinderunfällen. Mar-burg: Kilian 1999

Ellsäßer, G.: Daten für Taten. Fakten zur Prävention von Kinderunfällen. Marburg: Kilian 1998

Köhler, G.: Unfall ist kein Zufall. Psychologische Hintergründe der besonderen Unfallgefähr-dung des Kindes. In: Institut Sicher Leben (Hrsg.): Kindersicherheit: Was wirkt? Fach-buchreihe Band 8, Wien/ Essen, 1997, S. 291-300

Limbourg, M.: Kinder im Straßenverkehr. GUVV, Münster 1994

Limbourg, M.: Der Kinderunfall – Epidemiologie und Prävention. In: Kuratorium ZNS: Ta-gungsbericht: Schädelhirnverletzungen bei Kindern und Jugendlichen: Prävention, Reha-bilitation, Re-Integration vom 23.10.1997 in Düsseldorf. Bonn, 1998

Schlag, B.; Roesner, D.; Zwipp, H. (Hg.): Epidemiologie, Ursachen und Prävention von Kin-derunfällen. Opladen: Leske & Budrich 2002

Statistisches Bundesamt: Gesundheitswesen. Reihe 4: Todesursachen in Deutschland 1999: Wiesbaden, Metzler-Poeschel, 2001

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7. Internetquellen Seite Mehr Sicherheit für Kinder/ Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. Diese Website informiert Eltern und Betreuungspersonen, Fachleute, Journalisten und Inte-ressierte zum Thema Kindersicherheit. Diese einzelnen Personengruppen können sich unter anderem Informationen zu speziellen Gefahrenorten, Unfallarten, Produktsicherheit, Fachin-formationen, Politischen Daten sowie zu aktuellen Geschehnissen und Veranstaltungen in-formieren. Besonders wird auf dieser Website auf die Kinderunfälle und deren Prävention eingegangen. http://www.kindersicherheit.de Seite BAuA / Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Die Website informiert Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Interessierte und Laien gleichzeitig zu Fragen des Arbeitsschutzes. Die BAuA arbeitet weiterhin an der Regelsetzung mit, entwi-ckelt Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, führt Links zu anderen Organisationen auf wie dem Deutschem Zentrum der Internationalen Dokumentationsstelle in Genf ( CIS) oder der WHO. Weiterhin kann man sich informieren zu Forschungsprojekten, der deutschen Ar-beitsschutzaustellung, zu Gefahrenstoffen, sowie Informationen zu den jeweiligen Berufs-gruppen und deren Arbeitsschutzvorschriften und -maßnahmen. http://www.baua.de

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8. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Zuständigkeiten für die Unfallprävention in Deutschland

Quelle: Abschlussbericht der BAG

Abb. 2: Mitglieder des DVR

Quelle: Abschlussbericht der BAG

Abb. 3: Gesetzliche Schüler-Unfallversicherung

Quelle: Abschlussbericht der BAG

Abb. 4: Bonner Erklärung

Quelle: Abschlussbericht der BAG

Abb. 5: Logo der BAG

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 6- 10: Dr. S. Märzheuser, T. Altgeld, H.-P. Wullenweber, P. Lümming-Klemm, A. Bergmeier

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 11: Zusammensetzung des Teams der BAG

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 12: Internetauftritt der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.

Abb. 13: Broschüre „Erste Hilfe“

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 14: Broschüre „Unfälle vermeiden“

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 15: Werbemittelauswahl

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 16: „Safe Kids“

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 17: „Riesenküche“

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 18: Gewinner des Wettbewerbes „Kindersicherheit in Städten und Gemeinden“

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 19: Gewinner des Wettbewerbes „Kinderunfälle vermeiden“

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 20: Logo des Kindersicherheitstages 2000

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 21: Logo des Kindersicherheitstages 2001

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 22: Logo des Kindersicherheitstages 2002

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 23: Logo des Kindersicherheitstages 2003

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 24: Logo des Kindersicherheitstages 2004

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 25: Logo des Kindersicherheitstages 2005

Quelle: www.kindersicherheit.de

Abb. 26: Pressekonferenz Kindersicherheitstag 2004

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9. Tabellenverzeichnis Tab. 1: Unfälle und Verletzungen in Haus und Freizeit nach Unfallursache

Quelle: Repräsentative Haushaltsbefragung 1996/ 1997. BAuA, Dortmund; Stand: Februar 1998.

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10. Glossar vulnerabel verletzlich Mortalität Sterblichkeitsziffer Morbidität Krankheitsstand, Erkrankungsziffer Akquise (Kunden-)werbung

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11. Abkürzungen BAuA Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAG Bundesarbeitsgemeinschaft NRW Nordrhein-Westfalen GmbH Gesellschaft mit eingeschränktem Handelsrecht e.V. eingetragener Verein z.B. zum Beispiel etc. et cetera bzw. beziehungsweise ECOSA European Consumer Safety Association EU Europäische Union UN United Nations