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Psychologie Was ist Psychologie? Psychologie ist die Wissenschaft vom menschlichen Verhalten und Erleben Die Psychologie lässt sich durch verschiedene Paradigmen und sog. psychologische Teil- und Anwendungsdisziplinen bzw. Inhaltsfelder strukturieren. Die verschiedenen Paradigmen sind in den jeweiligen Teildisziplinen unterschiedlich stark und vielfältig vertreten, dies ist u.a. von Eigenarten des untersuchten Phänomens, dem aktuellen Zeitgeist und der Art der universitären Forschungsausrichtung abhängig. Zwischen den einzelnen Paradigmenvertretern und den jeweiligen Vertretern der verschiedenen psychologischen Teildiszip- linen gibt es immer wieder Anlass zur Kontroverse. Diese Kontroversen und deren fachlichen Hintergründe machen dement- sprechend auch einen großen Anteil des Unterrichts aus. Denn schließlich geht es hier immer auch um "Deutungshoheiten" des menschlichen Verhalten und Erleben und auch darum, welche Methodik wirklich Wissen schafft und nicht nur alte Vorurteile bestätigt. Günther Sämmer hat sich in seiner Dissertation mit den Kontroversen in der Psychologie im Zusammenhang der Didaktik des Schul- faches Psychologie beschäftigt und bringt in dem von ihm ausgewählten Zitat von Schönpflug auch eine sich daraus ergebende wich- tige Folgerung auf dem Punkt: Allgemeine Psychologie Wahr- nehmung Bewusstsein Denken Lernen Gedächtnis Experimente Validität Ob- jektivität Reliabilität Paradigmen Tiefenpsychologie Behaviorismus Ganz- heitliche Psychologie Kognitive Psycho- logie Biopsychologie Abitur Klausuren Kompetenzen Operatoren Sozialpsy- chologie Persönlichkeitspsycho- logie Diagnostik Klinische Psychologie Wirtschaftspsychologie

Psychologie - gebonn.de · Tiefenpsychologie Behaviorismus Ganz-heitliche Psychologie Kognitive Psycho- ... Thema 7: Blickpunkt Werbung (Ziel: Bezüge herstellen und Anwendungen

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Psychologie

Was ist Psychologie?

Psychologie ist die Wissenschaft vom menschlichen

Verhalten und Erleben

Die Psychologie lässt sich durch verschiedene Paradigmen und sog.

psychologische Teil- und Anwendungsdisziplinen bzw. Inhaltsfelder

strukturieren.

Die verschiedenen Paradigmen sind in den jeweiligen Teildisziplinen unterschiedlich stark und vielfältig vertreten, dies ist u.a. von

Eigenarten des untersuchten Phänomens, dem aktuellen Zeitgeist und der Art der universitären Forschungsausrichtung abhängig.

Zwischen den einzelnen Paradigmenvertretern und den jeweiligen Vertretern der verschiedenen psychologischen Teildiszip-

linen gibt es immer wieder Anlass zur Kontroverse. Diese Kontroversen und deren fachlichen Hintergründe machen dement-

sprechend auch einen großen Anteil des Unterrichts aus. Denn schließlich geht es hier immer auch um "Deutungshoheiten" des

menschlichen Verhalten und Erleben und auch darum, welche Methodik wirklich Wissen schafft und nicht nur alte Vorurteile bestätigt.

Günther Sämmer hat sich in seiner Dissertation mit den Kontroversen in der Psychologie im Zusammenhang der Didaktik des Schul-

faches Psychologie beschäftigt und bringt in dem von ihm ausgewählten Zitat von Schönpflug auch eine sich daraus ergebende wich-

tige Folgerung auf dem Punkt:

Allgemeine Psychologie Wahr-

nehmung Bewusstsein Denken Lernen

Gedächtnis Experimente Validität Ob-

jektivität Reliabilität Paradigmen

Tiefenpsychologie Behaviorismus Ganz-

heitliche Psychologie Kognitive Psycho-

logie Biopsychologie Abitur Klausuren

Kompetenzen Operatoren Sozialpsy-

chologie Persönlichkeitspsycho-

logie Diagnostik Klinische Psychologie

Wirtschaftspsychologie

„Die Vielzahl sich widersprechender und sich befehdender Theorien in der Psychologie wird oft als Ärgernis empfunden. Daraus erwächst

die Forderung nach Einigung über eine einzige wahre Theorie. Diese Forderung wird jedoch angesichts der Vielzahl von Problemfeldern

und Erklärungsansätzen in der Psychologie von maßgebenden Wissenschaftstheoretikern für unrealistisch gehalten. (...) Die Konsequenz

daraus ist: Wer sich der Psychologie widmet, muss grundsätzlich auch für die Vielfalt ihrer Theorien offen sein.“

(Quelle: SCHÖNPFLUG & SCHÖNPFLUG ,1983; S. 33; aus: Sämmer, 1999; S.9: Paradigmen der Psychologie - Eine wissenschaftstheore-

tische Rekonstruktion paradigmatischer Strukturen im Wissenschaftssystem der Psychologie)

Paradigmen in der Psychologie

(auch als "Hauptströmungen" oder "Denkschulen" bezeichnet)

-Tiefenpsychologie -Behaviorismus (=Verhaltenspsychologie) -Ganzheitliche Psychologie (z.B. Humanistische und systemische Psychologie) -Kognitive Psychologie (=Kognitivismus) -Biopsychologie (z.B. Neuropsychologie und Evolutionspsychologie)

Psychologische Teildisziplinen: z.B.:

-Allgemeine Psychologie (EF) -Sozialpsychologie (Q1); (Paradigmen: aktuell stark vertreten: Kognitive Psychologie, Systemische Psychologie, Verhaltenspsychologie und Biopsychologie in Form der Evolu-tionspsychologie) -Persönlichkeitspsychologie (Q1); (Paradigmen: alle, da multiparadigmatisch struktu-riert)) -Diagnostik (Q1); (Diagnostik ist z.B. ein Teilgebiet der Persönlichkeitspsychologie, somit gibt es hier auch alle Paradigmen) -Entwicklungspsychologie

u.a.

Psychologische Anwendungsdisziplinen: z.B.:

-Klinische Psychologie (Q2); (Paradigmen: alle) -Wirtschaftspsychologie (Q2); (Paradigmen: z.B. kognitive Psychologie, Verhaltenspsy-chologie, humanistische Psychologie und systemische Psychologie) -Werbepsychologie (siehe Link: Film vom WDR: Planet Schule) -Umweltpsychologie (siehe Link: Film vom WDR: Planet Schule) -Sportpsychologie (siehe Link: Film vom WDR und Sporthochschule Köln) -Rechtspsychologie (siehe Link: Film vom WDR und Universität Bonn) -Verkehrspsychologie (siehe Link: Universität Bonn)

-Pädagogische Psychologie u.a.

Tolle Links dazu:

Filme zu den Paradigmen und Anwendungsdisziplinen der Psychologie: http://www.planet-schule.de/wissenspool/psychologie/inhalt.html

DSHS Köln, Institut für Sportpsychologie: www.dshs-koeln.de/visitenkarte/einrichtung/psychologie/ Universität Bonn, Institut für Sozial- und Rechtspsychologie: Master der Rechtspsychologie und Master der Ver-

kehrspsychologie: www.psychologie.uni-bonn.de/abteilungen/sozial-und-rechtspsychologie Arbeitsblätter mit Erlebnisepisoden zu verschiedenen Paradigmen:www.planet-

schule.de/wissenspool/psychologie/inhalt/unterricht/die-hauptstroemungen.html Zur Dissertation von Herrn Günther Sämmer:

www.psychologielehrer.de/cnew/GS/dis/Paradigmen%20der%20Psychologie%20Kap1_2_3.PDF

Inhaltsfelder im Fach Psychologie

(Inhaltsfelder sind mit den psychologischen Teil- und Anwendungsdisziplinen

gleichzusetzen)

Inhaltsfeld 1: Menschliches Erleben und Verhalten

(=EF/ Einführung in die Psychologie// Grundlagendisziplin bzw. "Allgemeine Psy-

chologie")

In diesem Inhaltsfeld lernen die Schülerinnen und Schüler anhand ausgewählter Beispie-

le allgemeinen menschlichen Erlebens und Verhaltens die fünf psychologischen Para-

digmen zu unterscheiden. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich exemplarisch mit

den Bereichen Lernen und Gedächtnis, Wahrnehmung sowie automatische und un-

bewusste Informationsverarbeitungsprozesse aus der Grundlagendisziplin Allge-

meine Psychologie. Darüber hinaus lernen sie, die Paradigmen auch zu weiteren Fach-

disziplinen in Beziehung zu setzen.

Hierbei lernen sie psychische Phänomene aus der Sicht unterschiedli-cher psychologischer Erklärungsansätze kennen.

Sie lernen hier alle Paradigmen, Teildisziplinen und Anwendungsdiszip-linen auf einführendem Niveau kennen.

Inhaltsfeld 2: Das Individuum in Interaktion mit anderen

(=Q1//1. H.J.: Sozialpsychologie)

Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht ein Verständnis sozialer Phä-

nomene. Dabei stehen sozialpsychologische Frage- und Problemstellungen im Mittelpunkt.

Neben sozialer Wahrnehmung und Einstellung sowie Einstellungsänderung behan-

deln die Schülerinnen und Schüler Gruppenprozesse und setzen sich mit prosozialem

Verhalten und Altruismus aus unterschiedlichen paradigmatischen Sichtweisen ausei-

nander.

Die Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld führt dazu, dass die Schülerin-nen und Schüler die Bedeutung situationaler Einflüsse für menschliches Erleben und Verhalten reflektieren.

Inhaltsfeld 3: Die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung (=Q1/2.H.J.: Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik)

Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht Einsicht in die individuelle

Bedingtheit menschlichen Verhaltens und Erlebens. In diesem Kontext unterscheiden die

Schülerinnen und Schüler verschiedene paradigmatische Sichtweisen auf die mensch-

liche Persönlichkeit und ihre Entwicklung.

Die Beschäftigung mit unterschiedlichen Persönlichkeitsmodellen soll zu einer kritischen Reflexion dieser Modelle führen. Hierbei werden auch implizite eigene Persönlichkeitstheorien hinterfragt. Zudem setzen sich Schülerinnen und Schüler mit Möglichkeiten und Grenzen persönlich-keitsdiagnostischer Verfahren auseinander.

Inhaltsfeld 4: Psychische Störungen und Psychotherapie

(=Q2: Klinische Psychologie)

Dieses Inhaltsfeld ermöglicht Schülerinnen und Schüler einen vertieften Einblick in eine

Anwendungsdisziplin der Psychologie. In der Klinischen Psychologie setzten sich die Schü-

lerinnen und Schüler mit dem Spannungsfeld von Normalität und Abweichung ausei-

nander.

Die Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler sich mit Fragen der Klassifikation und Erklärung psychi-scher Störungen und Therapieverfahren unter paradigmatischer Per-spektive befassen. Dabei können sie gleichermaßen wissenschaftstheore-tische und ethische Fragestellungen reflektieren.

Inhaltsfeld 5: Wirtschaftspsychologie/Personalmanagement

(Q2)

Die Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen

Einblick in die für ihre Studien- und Berufswahl bedeutende Anwendungsdisziplin Ar-

beits- und Organisationspsychologie. Auch hierbei setzen sie sich mit verschiedenen

paradigmatischen Blickwinkeln auseinander. Schülerinnen und Schüler lernen neben

leistungsdiagnostischen Aspekten auch Verfahren der Personalbeurteilung und -

entwicklung kennen.

Übersicht der Unterrichtsvorhaben in der Ein-

führungsphase:

Thema 1: Sich ein erstes Bild von Psychologie machen: Was macht Psycho-

logie als Wissenschaft aus? Und womit beschäftigen sich eigentlich Psycho-

logen?

Thema 2: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Die menschliche Wahrneh-

mung

Thema 3: Anlage versus Umwelt – wie viel menschliches Verhalten ist er-

lernt?

Thema 4: Wir sind Erinnerung – dem Gedächtnis auf der Spur

Thema 5: Die Macht des Unbewussten

Thema 6: Die Macht der Emotionen und wie sie unseren Alltag bestimmen

Optionales Unterrichtsvorhaben:

Thema 9: Achtung Hochspannung – Stress und Stressbewältigung

Folgende Themen werden den Unterricht immer wieder begleiten oder wer-

den alternativ modular unterrichtet:

Thema 7: Blickpunkt Werbung (Ziel: Bezüge herstellen und Anwendungen

des Gelernten)

Thema 8: Experimentieren geht über Studieren – das Experiment als Me-

thode in der Psychologie (aber auch: z.B. Beobachtung, Interview und

Tests)

UV 1: „Sich ein erstes Bild von Psychologie machen“

Die Schülerinnen und Schüler

Sachkompetenz:

erläutern den Unterschied zwischen Alltagspsychologie und der Psychologie als Wissen-schaft (SK 1),

erläutern psychologische Paradigmen auf basalem Niveau (SK 2), unterscheiden die Grundlagendisziplinen und ausgewählte Anwendungsdisziplinen der Psy-

chologie (SK 3), stellen Paradigmen und Disziplinen in ihrer Beziehung zueinander dar (SK 4).

konkretisierte Sachkompetenz

unterscheiden zwischen Grundlagen- und Anwendungsdisziplinen, ordnen vorgegebenes Material einer Disziplin zu, beschreiben die fünf psychologischen Paradigmen im Hinblick auf typische Gegen-

stände, wesentliche Grundannahmen, grundlegenden Forschungsansatz, Menschen-bild und Entstehungskontext,

ordnen vorgegebenes Material einem der fünf Paradigmen zu.

Methodenkompetenz:

- analysieren psychologische Fragestellungen und Verwendung einzelner Forschungsmethoden (u.a. Experimente) (MK1).

Handlungskompetenz:

- entwerfen und präsentieren ausgewählte an den Paradigmen orientierte Ansätze von Prob-lemlösungsstrategien in Hinblick auf Alltagsphänomene (HK2).

Urteilskompetenz:

- beurteilen die Begrenztheit einer paradigmatischen Zugangsweise.

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie

Zeitbedarf: 15 Stunden

UV 2: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“

Die Schülerinnen und Schüler:

konkretisierte Sachkompetenz:

erläutern die Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmungsorganisation im Hinblick auf Gestaltprinzipien, Gestaltgesetze sowie Wahrnehmungskonstanz,

erläutern die Grundprinzipien der ganzheitlichen Psychologie und die Gestaltgesetze im Kontext der Personenwahrnehmung,

erläutern Bottom-up- und Top-down-Prozesse sowie den Einfluss von Kontext und Erwartung auf die Wahrnehmung.

Methodenkompetenz:

- analysieren psychologische Fragestellungen unter Verwendung einzelner Forschungsmethoden (u.a. Experimente) (MK 1),

- analysieren Forschungsmethoden (Experimente und Untersuchungen) kriteriengeleitet im Hin-blick auf Problemstellung, Hypothese, Variablen und deren Operationalisierung, Messverfahren, Ergebnisse und deren Interpretation (MK 2).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und adressatengerecht (HK 1).

- wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Urteilskompetenz

- beurteilen die Begrenztheit einer paradigmatischen Zugangsweise.

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie automatische und unbe-

wusste Informationsverarbeitung; Wahrnehmungsprozesse

Zeitbedarf: 15 Stunden

UV 3: „Anlage versus Umwelt-

wie viel menschliches Verhalten ist erlernt?“

Die Schülerinnen und Schüler:

Sachkompetenz:

erläutern psychologische Paradigmen auf basalem Niveau (SK 2), erklären ausgewählte psychologische Phänomene aus der Perspektive verschiedener Para-

digmen auf einem basalen Niveau (SK 5).

Konkretisierte Sachkompetenz:

erläutern die wesentlichen Schemata klassischen und operanten Konditionierens und grenzen diese voneinander ab,

erläutern die zentralen Aspekte des behavioristischen Paradigmas, erklären Beobachtungslernen und stellen es den Konditionierungsarten gegenüber.

Methodenkompetenz:

- analysieren psychologische Fragestellungen unter Verwendung einzelner Forschungsmethoden (u.a. Experimente), (MK 1),

- interpretieren einen psychologischen Fachtext oder unterschiedliche Darstellungen psychologi-scher Untersuchungsergebnisse fachlich angemessen (MK 4).

Urteilskompetenz:

- erörtern psychologische Erklärungsansätze aus der Sicht unterschiedlicher paradigmatischer Zugriffe (UK 1),

- beurteilen auf basalem Niveau den Erklärungswert psychologischer Modelle (UK 3).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und adressatengerecht (HK 1),

- wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie; Lernen und Gedächtnis

Zeitbedarf: 15 Stunden

UV 4: „Wir sind Erinnerung – dem Gedächtnis auf der Spur“

Die Schülerinnen und Schüler:

Sachkompetenz:

erläutern psychologische Paradigmen auf basalem Niveau (SK 2), formulieren relevante psychologische Fragestellungen und Hypothesen paradigmengeleitet

und im Hinblick auf ein psychisches Phänomen (SK 7), ordnen gewonnene Erkenntnisse nach vorgegebenen Kriterien und setzen sie zunehmend in

Beziehung zueinander (SK 8).

Konkretisierte Sachkompetenz:

erläutern eine kognitive Erklärung der Informationsaufnahme und -verarbeitung, erläutern neurobiologische Grundlagen des Lernens, erörtern die Begrenztheit von Lern- und Gedächtnistheorien, beurteilen den psychologischen Wert eines Experiments hinsichtlich der Störvariab-

len und der Verallgemeinerbarkeit.

Methodenkompetenz:

- analysieren Forschungsmethoden (Experimente und Untersuchungen) kriteriengeleitet im Hin-blick auf Problemstellung, Hypothese, Variablen und deren Operationalisierung, Messverfahren, Ergebnisse und deren Interpretation (MK 2),

- planen Experimente, führen sie durch und werten sie aus (MK 3).

Urteilskompetenz:

- beurteilen argumentativ eine Position oder einen dargestellten Sachverhalt (UK 2), - beurteilen auf basalem Niveau den Erklärungswert von Forschungsmethoden, insbesondere

Experimenten (UK 4).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und adressatengerecht (HK 1),

- wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie, Lernen und Gedächtnis, automatische

und unbewusste Informationsverarbeitung

Zeitbedarf: 15 Stunden

UV 5: „Die Macht des Unbewussten“

Die Schülerinnen und Schüler:

Sachkompetenz:

erläutern psychologische Paradigmen auf basalem Niveau (SK 2), erklären ausgewählte psychologische Phänomene aus der Perspektive verschiedener Para-

digmen auf einem basalen Niveau (SK 5), erläutern ausgewählte psychologische Inhalte an Beispielen aus verschiedenen Anwen-

dungsbereichen (SK 6), formulieren relevante psychologische Fragestellungen und Hypothesen paradigmengeleitet

und im Hinblick auf ein psychisches Phänomen (SK 7), ordnen gewonnene Erkenntnisse nach vorgegebenen Kriterien und setzen sie zunehmend in

Beziehung zueinander (SK 8).

Konkretisierte Sachkompetenz:

erläutern das Schichtenmodell (topologisches Modell) nach Freud, analysieren tiefenpsychologische Forschungsmethoden und grenzen sie von den an-

deren ihnen bekannten Forschungsmethoden ab, erläutern das automatische Denken in Schemata aus kognitivistischer Sicht, erläutern neurobiologische Grundlagen des Lernens.

Methodenkompetenz:

- analysieren Fallbeispiele unter Anleitung mit Hilfe hermeneutischer Verfahren (MK 6).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und Adressaten gerecht (HK 1).

Urteilskompetenz:

- beurteilen auf basalem Niveau den Erklärungswert psychologischer Modelle (UK 3).

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie, Wahrnehmung, Lernen

und Gedächtnis , automatische und unbewusste Informationsverarbeitung

Zeitbedarf: 15 Stunden

UV 6: „Die Macht der Emotionen

und wie sie unseren Alltag bestimmen“

Die Schülerinnen und Schüler:

Konkretisierte Sachkompetenz:

ordnen vorgegebenes Material einem der fünf Paradigmen und einer Disziplin zu.

Methodenkompetenz:

- analysieren psychologische Fragestellungen unter Verwendung einzelner Forschungsmethoden (u.a. Experimente) (MK 1),

- analysieren Forschungsmethoden (Experimente und Untersuchungen) kriteriengeleitet im Hin-blick auf Problemstellung, Hypothese, Variablen und deren Operationalisierung, Messverfahren, Ergebnisse und deren Interpretation (MK 2).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und adressatengerecht (HK 1),

- wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Urteilskompetenz:

- beurteilen die Begrenztheit einer paradigmatischen Zugangsweise.

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie, automatische und unbe-

wusste Informationsverarbeitung

Zeitbedarf: 9 Stunden

Folgende Themen werden den Unterricht immer wieder begleiten oder

werden alternativ modular unterrichtet:

UV 7: Experimentieren geht über Studieren –

das Experiment als Methode in der Psychologie (aber auch: z.B.: Be-

obachtung, Interview und Tests)

Die Schülerinnen und Schüler:

konkretisierte UK:

beurteilen den psychologischen Wert eines Experiments hinsichtlich der Störvariab-len und der Verallgemeinerbarkeit.

Methodenkompetenz:

- analysieren psychologische Fragestellungen unter Verwendung einzelner Forschungsmethoden (u.a. Experimente), (MK 1),

- analysieren Forschungsmethoden (Experimente und Untersuchungen) kriteriengeleitet im Hinblick auf Problemstellung, Hypothese, Variablen und deren Operationalisierung, Messverfahren, Ergebnisse und deren Interpretation (MK 2),

- planen Experimente, führen sie durch und werten sie aus (MK3), - interpretieren einen psychologischen Fachtext oder unterschiedliche Darstellungen psychologi-

scher Untersuchungsergebnisse fachlich angemessen (MK 4).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und adressatengerecht (HK 1),

- wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie, Wahrnehmung, automa-

tische und unbewusste Informationsverarbeitung

UV 8: Blickpunkt Werbung

(Ziel: Bezüge und Anwendungen des Gelernten)

Die Schülerinnen und Schüler:

Konkretisierte Sachkompetenz:

beschreiben die fünf psychologischen Paradigmen im Hinblick auf typische Gegen-stände, wesentliche Grundannahmen, grundlegenden Forschungsansatz, Menschen-bild und Entstehungskontext,

ordnen vorgegebenes Material einem der fünf Paradigmen und einer Disziplin zu, vergleichen die Erklärungsansätze der automatischen und unbewussten Informati-

onsverarbeitung mit den Erklärungsansätzen von Wahrnehmung, Lernen und Ge-dächtnis und erläutern diese ansatzweise in ihrer Bedeutung für die Anwendungsdis-ziplin Werbepsychologie.

Methodenkompetenz:

- interpretieren einen psychologischen Fachtext oder unterschiedliche Darstellungen psychologi-scher Untersuchungsergebnisse fachlich angemessen (MK 4),

- ermitteln unter Anleitung psychologisch relevante Informationen aus kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten in Nachschlagewerken und Fachliteratur aus Bibliotheken oder aus dem Internet (MK 5).

Konkretisierte Urteilkompetenz:

- beurteilen die Begrenztheit einer paradigmatischen Zugangsweise, - beurteilen den Erklärungswert von Modellen der Wahrnehmung, des Lernens und des Gedächt-

nisses sowie der automatischen und unbewussten Informationsverarbeitung im Hinblick auf ausgewählte Beispiele aus der Werbung.

Optionales Unterrichtsvorhaben

UV 9: Stress und Stressbewältigung

Die Schülerinnen und Schüler:

Konkretisierte Sachkompetenz:

ordnen vorgegebenes Material einem der fünf Paradigmen und einer Disziplin zu. Methodenkompetenz:

- interpretieren einen psychologischen Fachtext oder unterschiedliche Darstellungen psychologi-scher Untersuchungsergebnisse fachlich angemessen (MK 4),

- ermitteln unter Anleitung psychologisch relevante Informationen aus kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten in Nachschlagewerken und Fachliteratur aus Bibliotheken oder aus dem Internet (MK 5).

Handlungskompetenz:

- kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend ei-genständig und adressatengerecht (HK 1),

- wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Konkretisierte Urteilskompetenz:

- beurteilen die Begrenztheit einer paradigmatischen Zugangsweise.

Inhaltliche Schwerpunkte:

Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie, Lernen und Gedächtnis,

automatische und unbewusste Informationsverarbeitung

Zeitbedarf: 9 Stunden

Ein kleiner beispielhafter Ausblick in die Qualifikationsphasen

1 und 2:

Qualifikationsphase 1- einige Beispiele:

Sozialpsychologie

Thema 1: Vor- und Nachteile der Gruppe - Gruppenstrukturen und -prozesse: Einfluss in

sozialen Gruppen: Treffen Gruppen die besseren Entscheidungen? Was passiert in Gruppen? Bin

ich mehr als die Summe der Erwartungen anderer Menschen? Wie unabhängig ist der Mensch?

Thema 2: Manipulation und Selbsttäuschung ? – Einstellung und Einstellungsverände-

rung: Was halte ich z.B. von Karneval, Rauchern, Bratwürsten, einem gesunden Lebensstil oder

dem Umweltschutz? Wie versuchen Profis Menschen zu einem gesünderen oder umweltscho-

nenden Verhalten zu bringen bzw. wie könnte ich meine Eltern oder Freunde dazu bringen, dass

sie sich gesünder oder umweltbewusster verhalten?

Thema 3: Der Mensch edel, hilfreich und gut – ist der Mensch ein „böser Wolf, ein sozialer

Affe und/oder eine funktionierende Ameise“? Prosoziales Verhalten und Altruismus: Wie

kann man die Hilfsbereitschaft der Menschen im Alltag steigern? Kooperation und Selektion –

Wie hängt dies zusammen?

„Abi 2015“ und „Abi 2016“ in PSYCHOLOGIE in NRW/// offizielle Abiturobligatorik

(Quelle:www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=24)

Sozialpsychologie

Zu Thema 1: Gruppenstrukturen und -prozesse: Einfluss in sozialen Gruppen

- Grundbegriffe der Systemtheorie: Systembegriff, Subsystem, Grenzen, Regeln, Homöostase (=Ganzheitliches Paradigma am Beispiel der systemischen Perspektive)

- Rollen, soziale Normen, Regeln, Status, Kohäsion - Stanford-Prison-Experiment

Im Leistungskurs zusätzlich:

- Gruppendenken und Gruppenpolarisation

Zu Thema 2: Einstellungen und Einstellungsänderung

- Drei-Komponenten-Modell - Elaboration-Likelihood-Modell - Dissonanztheorie - Reaktanztheorie (Paradigmen: Kognitive Psychologie und Verhaltenspsychologie)

Zu Thema 3: Prosoziales Verhalten und Altruismus

- Prozessmodell hilfreichen Verhaltens von Darley und Latané, Experimente von Darley und Latané zur Interpretation von Notfällen und zum Bystander- Effekt (Paradigma: Kognitive Psychologie)

- Evolutionspsychologische Modelle: Verwandtenselektion und reziproker Altruismus (Paradigma: Evolutionspsychologie)

Persönlichkeitspsychologie

Thema 1: Wer bin „Ich“? Und wer bist „Du“? – Verschiedene Persönlichkeitsauffassungen:

Bin ich mein Gehirn? Bin ich eine Summe aus Eigenschaften? Bin ich „nur“ das, was ich erlernt

und was die Umwelt aus mir gemacht hat? Bist du das, was du denkst und wie du denkst? Bin ich

überhaupt „Herr meiner Selbst“? Ist da was in Dir, dass ich oder Du nur finden müssen und was

Dich ausmacht?

Thema 2: Psychologische Diagnostik: Wie versuchen Psychologen z.B. die Persönlichkeit

eines Menschen zu erfassen? Ist der Mensch „vermessbar“? Wozu sind psychologische Metho-

den gut?

„Abi 2015“ und „Abi 2016“ in PSYCHOLOGIE in NRW offizielle Abiturobligatorik

(Quelle:www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=24)

Persönlichkeitspsychologie

Zu Thema 1: Persönlichkeitsauffassungen

- Tiefenpsychologisches Modell (Freud) - Kognitivistisches Modell (Sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura) - Behavioristisches Menschenbild (Watson, Skinner) Im Leistungskurs zusätzlich:

- Ganzheitlich-humanistisches Persönlichkeitsmodell (Rogers)

Zu Thema 2: Psychologische Diagnostik:

- Test (projektive und objektive Verfahren) - Befragung - Beobachtung

Qualifikationsphase 2 - einige Beispiele:

Klinische Psychologie – Gesundheit

und Krankheit

Thema 1: Was ist schon „normal“? Das Problem der „Objektivität“ und seine Lösungsversuche

im Zusammenhang der Bestimmung einer psychischen Störung

Thema 2: Angst „warnt“ und „lähmt“ – Angststörungen und seine Folgen

Thema 3: Hilfe bei psychischen Leid – die verschiedenen Therapieformen

„Abi 2015“ und „Abi 2016“ in PSYCHOLOGIE in NRW offizielle Abiturobligatorik

(Quelle:www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=24)

Klinische Psychologie

Zu Thema 1 und 2: Psychische Störungen am Beispiel Angststörungen (Differenzierung nach

DSMIV)

Zu Thema 3: Therapieformen:

- Psychoanalyse nach Freud (Paradigma: Tiefenpsychologie) - Verhaltenstherapien (Paradigma: Behaviorismus) - Kognitive Verfahren (Paradigma: Kognitivismus) --> kognitiv-behaviorale Verfahren Im Leistungskurs zusätzlich:

- Systemische Therapie (Paradigma: Ganzheitliche Psychologie am Bsp. der systemischen Perspektive) - Gesprächspsychotherapie nach Rogers (Paradigma: Ganzheitliche Psychologie am Bsp. der humanisti-

schen Perspektive)

Wirtschaftpsychologie - Personal-

auswahl und -entwicklung

Thema 1: Aspekte der modernen Arbeitswelt- Auswahl und Coaching von Mitarbeitern

Klausuren in Psychologie

Die Klausuren im Fach Psychologie orientieren sich neben den verschiedenen Pa-

radigmen und psychologischen Teildisziplinen an sogenannten Operatoren.

Diese stellen spezifische Aufgabenformate dar und sichern verschiedene Anforderungs-

niveaus (z.B.: Reproduktion von Wissen, Anwendung von Wissen und problemlösendes

Arbeiten und Denken).

Typische Kontroversen oder auch Ergänzungen verschiedener Paradigmen und Teildisziplinen

bilden die Hauptstrukturen fast aller bisherigen Abiturklausuren. Dies ist fachlich bedingt und

ergibt sich durch die typischen Beziehungen der verschiedenen Paradigmen und Teildisziplinen

untereinander. So diskutieren z.B. Sozialpsychologen und Persönlichkeitspsychologen in-

tensiv und meist sehr kontrovers miteinander und Persönlichkeitspsychologen und Kli-

nische Psychologen ergänzen sich dagegen gut. Ebenso kontrovers geht es zwischen vie-

len Vertretern der unterschiedlichen Paradigmen zu, z.B. zwischen typischen Behavioris-

ten und Tiefenpsychologen, was sich auch in ihrer Bewertung z.B. verschiedener thera-

peutischer Erklärungs- und Therapieansätze innerhalb der Klinischen Psychologie zeigt.

Alte Abiturklausuren werden auch systematisch in den Unterricht integriert, so dass die Schüler

bezüglich des Anspruchsniveaus früh Klarheit erlangen, Kompetenzen entwickeln und im Um-

gang mit den Operatoren Sicherheit ausbilden.

Übersicht über die Operatoren

(Quelle: Siehe dazu unter „Operatoren“:www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=24 )

Anforderungsbereich I

Operatoren: Definitionen

- Nennen, Benennen: ausgewählte Elemente, Aspekte, Merkmale, Begriffe, Personen etc. unkommentiert aufzählen

- Skizzieren: einen bekannten oder erkannten Sachverhalt oder Gedankengang in seinen Grundzügen ausdrücken (Achtung: Hier ist nicht die rein zeichnerische Darstellung gemeint, Zeichnungen kön-

nen als Ergänzung dienen, dies ist aber für alle möglichen Aufgabenformate gültig!!!)

- Formulieren, Darstellen: den Gedankengang oder die Hauptaussage eines Textes oder eines anderen Materials mit eigenen Worten darlegen

- Wiedergeben: einen bekannten oder erkannten Sachverhalt oder den Inhalt eines Tex-tes unter Verwendung der Fachsprache mit eigenen Worten ausdrücken

- Beschreiben: die Merkmale eines Bildes oder anderen Materials mit Worten in Einzel-heiten schildern

- Herausarbeiten* aus Aussagen eines wenig komplexen Textes, einen Sachverhalt oder eine Position ermitteln und darstellen

- Zusammenfassen: die Kernaussagen eines Textes oder anderen Materials komprimiert und strukturiert darlegen

Anforderungsbereich II

Operatoren: Definitionen

- Einordnen, Zuordnen, Anwenden: einen bekannten oder erkannten Sachverhalt in ei-nen neuen oder anderen Zusammenhang stellen oder die Position eines Verfassers be-züglich einer bestimmten Religion, Konfession, Denkrichtung etc. unter Verweis auf Text-stellen und in Verbindung mit Vorwissen bestimmen

- Belegen, Nachweisen: Behauptungen durch Materialbezug (z.B. Textstellen) oder be-kannte Sachverhalte fundieren

- Konkretisieren: Beispiele für einen Sachverhalt finden und ihn verdeutlichen

- Erläutern, Erklären, Entfalten: einen Sachverhalt, eine These etc. ggf. mit zusätzlichen Informationen und Beispielen nachvollziehbar veranschaulichen

- Herausarbeiten* aus Aussagen eines komplexeren Textes, einer Statistik o.ä. einen Sachverhalt oder eine Position ermitteln und darstellen

- Vergleichen: nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemeinsam-keiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und darstellen

- Analysieren, Untersuchen: unter gezielter Fragestellung Elemente, Strukturmerkmale und Zusammenhänge systematisch erschließen und darstellen, z.B. bei Experimenten/

Studien: Forschungsbereich, Problemfeld, Hypothesen, Variablen, Operationalisierung, Durchführung, Design, Ergebnisse, Messverfahren, Auswertung, Präsentation benennen

- In Beziehung setzen: Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst gewählten Ge-sichtspunkten begründet herstellen

- Befragen eine Position aus einer anderen Perspektive beleuchten

Anforderungsbereich III

Operatoren: Definitionen

- Begründen: eigene Aussagen durch Argumente stützen und nachvollziehbare Zusam-menhänge herstellen

- Sich auseinandersetzen mit: ein begründetes eigenes Urteil zu einer Position (z.B. zur Reichweite und Leistungskraft einer Theorie) oder einem dargestellten Sachverhalt ent-wickeln

- Beurteilen, Bewerten, Stellung nehmen, einen begründeten Standpunkt einnehmen die eigene Überzeugung argumentativ vorstellen: zu einem Sachverhalt unter Ver-wendung von Fachwissen und Fachmethoden sich begründet positionieren (Sach- bzw. Werturteil), z.B. bei Experimenten/Studien: Objektivität, Reliabilität, Validität, Generali-sierbarkeit begründet bestimmen eine mögliche Gegenposition entwickeln und sich mit dieser kritisch auseinandersetzen Wertmaßstäbe und Beurteilungskriterien bewusst ma-chen und begründen

- Erörtern: die Vielschichtigkeit eines Beurteilungsproblems erkennen und darstellen, da-zu Thesen/gegebenenfalls Hypothesen erfassen bzw. aufstellen, Argumente formulieren und dabei eine begründete Schlussfolgerung erarbeiten (dialektische Erörte-rung)/gegebenenfalls Wege empirischer Überprüfung entwickeln

- Prüfen, Überprüfen: eine Meinung, Aussage, These, Hypothese, Argumentation nach-vollziehen, kritisch hinterfragen und auf der Grundlage erworbener Fachkenntnisse be-gründet beurteilen

- Interpretieren einen Text oder ein anderes Material (Bild, Karikatur, Tondokument, Film, Statistik etc.) sachgemäß analysieren und auf der Basis methodisch reflektierten Deutens zu einer schlüssigen Gesamtauslegung gelangen

- Gestalten, Entwerfen: sich kreativ (z.B. fiktives Gespräch oder Visualisierung) mit einer Fragestellung auseinandersetzen

- Stellung nehmen aus der Sicht von…, eine Erwiderung formulieren aus der Sicht von…: eine unbekannte Position, Argumentation oder Theorie aus der Sicht einer be-kannten Position kritisieren oder in Frage stellen und ein begründetes Urteil abgeben

- Handlungspläne entwickeln: Einen begründeten Therapie-plan/Handlungskonsequenzen zu einer Fallstudie entwerfen

- Konsequenzen ziehen Perspektiven entwerfen: aus einer Position Schlussfolgerun-gen ziehen

*Operatoren sind als formale Formulierungen nicht immer eindeutig nur einem einzigen Anforderungsbereich zuzuordnen; unter

Berücksichtigung des jeweilig angesprochenen inhaltlichen Komplexitätsgrades können sie auch in einem weiteren Anforde-

rungsbereich vorkommen.

Wenn Ihr dazu Fragen oder Anmerkungen

habt, dann meldet Euch einfach bei uns!

Eure Fachschaft in Psychologie,

Ines Bollmann, Bärbel Jakob und Katja Meinhardt