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Qualit at der Gesundheitsversorgung – Was wollen Patienten wissen? Matthias Romppel und Gesine Grande Es wird seit vielen Jahren gefordert, die Patientenperspektive auch in der Qualita ¨tsforschung sta ¨rker zu beru ¨ck- sichtigen (Campbell et al., 2000; Hib- bard, 2003; Nilsen et al., 2006; Trojan et al., 2009; Wensing und Elwyn, 2003). Dabei geht es um das Recht der Patienten auf Beteiligung, Respekt und Information, aber auch um die Annahme, dass eine sta ¨rkere Beru ¨ck- sichtigung von Patientenerwartungen und Informationsbedu ¨rfnissen zu ei- ner Verbesserung der Versorgungs- qualita ¨t beitragen ko ¨nne (Aujoulat et al., 2007; Campbell et al., 2000; Hibbard, 2003; McWilliam, 2009; Wensing und Elwyn, 2003). Es wurde vermutet, dass die Vero ¨ffentlichung von qualita ¨tsrelevanten Daten Patien- ten zu qualita ¨tsbewussten Entschei- dungen befa ¨higen und damit Einfluss auf die Patientenstro ¨me und die Marktanteile qualitativ hochwertiger Versorgungsangebote nehmen wu ¨rde. Entgegen diesen Erwartungen zeigten sich jedoch kaum Auswirkungen der Qualita ¨tsberichte auf das Entschei- dungsverhalten der Versicherten oder Patienten (Hibbard et al., 2002; Kaiser Family Foundation, 2000; Marshall et al., 2000; Robinson und Brodie, 1997) sowie auf die Versorgungsstro ¨- me oder die Verbesserung der Qualita ¨t (Hibbard, 1998; Longo et al., 1997; Marshall et al., 2000). Als Ursache fu ¨r die geringen Effekte wurde vor allem die fehlende Orien- tierung an den Qualita ¨tsvorstellungen und Informationsinteressen der Nut- zer bei der Auswahl von Indikatoren in den Berichten angesehen. Es wurde festgestellt, dass Patienten Indikatoren der Prozessqualita ¨t und die Patienten- zufriedenheit als bedeutsamer bewer- ten als die in den Qualita ¨tsberichten verwendeten harten Ergebniskriterien wie Mortalita ¨t und Komplikationsra- ten (Dierks et al., 1995; Edgman-Le- vitan und Cleary, 1996; Hibbard, 1998; Hibbard et al., 1996; Menne- meyer et al., 1997; Robinson und Bro- die, 1997) und Patienten sich in ihren Qualita ¨tsvorstellungen von A ¨ rzten und anderen Akteuren des Gesund- heitssystems zum Teil deutlich unter- scheiden (Geraedts et al., 2007; Hib- bard, 1998; Hibbard et al., 2002; Kaya et al., 2003; Laine et al., 1996). Aus Patientensicht kommt dem Arzt und seinen klinischen, sozialen und kom- munikativen Kompetenzen sowie der Zeit, die er sich nimmt, eine zentrale Rolle fu ¨r die Qualita ¨t der Versorgung zu (Kaiser Family Foundation, 2000; Robinson und Brodie, 1997; Rosen- thal und Shannon, 1997), zum Teil beeinflussen auch strukturelle Merk- male der beurteilten Versorgungsein- richtung, z.B. ihre Gro ¨ße, die Quali- ta ¨tsurteile von Patienten (Rosenthal und Shannon, 1997). Fu ¨r Rehabilita- tionsteilnehmer wurden Zuwendung, Information, Aufkla ¨rung und indivi- duelle Behandlung als wichtigste Qualita ¨tsmerkmale aus Patientensicht ermittelt (Klein et al., 2003). In einer eigenen Studie stellten sich die ,,Me- dizinische Qualita ¨t‘‘ (z.B. diagnosti- sche Ausstattung, Fachrichtung der A ¨ rzte, Qualifikation des Chefarztes) und die ,,Ergebnisqualita ¨t‘‘ (z.B. Ver- besserung des ko ¨rperlichen Zustands, Wiederherstellung der Arbeitsfa ¨hig- keit) als wichtigste Qualita ¨tsdimen- sionen von Patienten heraus, die be- deutsamsten Einzelindikatoren waren Wiederherstellung der Leistungsfa ¨- higkeit, Kompetenz und Erfahrung der A ¨ rzte sowie Verbesserung des ko ¨r- perlichen Zustands (Grande und Romppel, 2008, 2010). Fu ¨ r Entscheidungen u ¨ ber die Auswahl einer Klinik oder eines Arztes werden die klassischen medizinischen Quali- ta ¨tskriterien dementsprechend nur von einer Minderheit der Patienten ge- nutzt, sie werden als schwer versta ¨nd- lich und wenig nu ¨tzlich angesehen (Hibbard und Weeks, 1989; Marshall et al., 2000; Mennemeyer et al., 1997; Robinson und Brodie, 1997). Eine Studie zu Qualita ¨tsberichten deut- scher Akutkrankenha ¨user zeigte aller- dings, dass zwei Drittel der Indikato- ren von 80% der 50 befragten Patien- ten verstanden wurden (Geraedts et al., 2007). Einen gro ¨ßeren Einfluss auf das Patientenverhalten haben da- gegen qualita ¨tsrelevante Informatio- nen in Form anekdotischer Berichte in den Medien und Empfehlungen von bekannten und vertrauenswu ¨rdi- gen Personen wie vom behandelnden Arzt oder von Freunden und Familie (Badura et al., 1995; Robinson und Brodie, 1997; Thomeit, 1999). Arzt- bewertungsseiten im Internet werden inzwischen von ca. einem Viertel der Patienten bei der Arztwahl genutzt und beeinflussen die Entscheidung fu ¨r oder gegen einen Arzt (Emmert und Meier, 2013; Emmert et al., 2013). Unklar bleibt dabei jedoch, welche konkreten Qualita ¨tsmerkmale fu ¨r die Entscheidung relevant sind. Zusammenfassend kann man sagen, dass Patienten u ¨ber differenzierte Vor- stellungen zur Qualita ¨t verfu ¨gen und bei ihren Entscheidungen eine Public Health Forum 22 Heft 83 (2014) http://journals.elsevier.de/pubhef 32.e1

Qualität der Gesundheitsversorgung – Was wollen Patienten wissen?

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Public Health Forum 22 Heft 83 (2014)http://journals.elsevier.de/pubhef

Qualit€at der Gesundheitsversorgung – Was wollenPatienten wissen?

Matthias Romppel und Gesine Grande

Es wird seit vielen Jahren gefordert,

die Patientenperspektive auch in der

Qualitatsforschung starker zu beruck-

sichtigen (Campbell et al., 2000; Hib-

bard, 2003; Nilsen et al., 2006; Trojan

et al., 2009; Wensing und Elwyn,

2003). Dabei geht es um das Recht

der Patienten auf Beteiligung, Respekt

und Information, aber auch um die

Annahme, dass eine starkere Beruck-

sichtigung von Patientenerwartungen

und Informationsbedurfnissen zu ei-

ner Verbesserung der Versorgungs-

qualitat beitragen konne (Aujoulat

et al., 2007; Campbell et al., 2000;

Hibbard, 2003; McWilliam, 2009;

Wensing und Elwyn, 2003). Es wurde

vermutet, dass die Veroffentlichung

von qualitatsrelevanten Daten Patien-

ten zu qualitatsbewussten Entschei-

dungen befahigen und damit Einfluss

auf die Patientenstrome und die

Marktanteile qualitativ hochwertiger

Versorgungsangebote nehmen wurde.

Entgegen diesen Erwartungen zeigten

sich jedoch kaum Auswirkungen der

Qualitatsberichte auf das Entschei-

dungsverhalten der Versicherten oder

Patienten (Hibbard et al., 2002; Kaiser

Family Foundation, 2000; Marshall

et al., 2000; Robinson und Brodie,

1997) sowie auf die Versorgungsstro-

me oder die Verbesserung der Qualitat

(Hibbard, 1998; Longo et al., 1997;

Marshall et al., 2000).

Als Ursache fur die geringen Effekte

wurde vor allem die fehlende Orien-

tierung an den Qualitatsvorstellungen

und Informationsinteressen der Nut-

zer bei der Auswahl von Indikatoren

in den Berichten angesehen. Es wurde

festgestellt, dass Patienten Indikatoren

der Prozessqualitat und die Patienten-

zufriedenheit als bedeutsamer bewer-

ten als die in den Qualitatsberichten

verwendeten harten Ergebniskriterien

wie Mortalitat und Komplikationsra-

ten (Dierks et al., 1995; Edgman-Le-

vitan und Cleary, 1996; Hibbard,

1998; Hibbard et al., 1996; Menne-

meyer et al., 1997; Robinson und Bro-

die, 1997) und Patienten sich in ihren

Qualitatsvorstellungen von Arzten

und anderen Akteuren des Gesund-

heitssystems zum Teil deutlich unter-

scheiden (Geraedts et al., 2007; Hib-

bard, 1998; Hibbard et al., 2002; Kaya

et al., 2003; Laine et al., 1996). Aus

Patientensicht kommt dem Arzt und

seinen klinischen, sozialen und kom-

munikativen Kompetenzen sowie der

Zeit, die er sich nimmt, eine zentrale

Rolle fur die Qualitat der Versorgung

zu (Kaiser Family Foundation, 2000;

Robinson und Brodie, 1997; Rosen-

thal und Shannon, 1997), zum Teil

beeinflussen auch strukturelle Merk-

male der beurteilten Versorgungsein-

richtung, z.B. ihre Große, die Quali-

tatsurteile von Patienten (Rosenthal

und Shannon, 1997). Fur Rehabilita-

tionsteilnehmer wurden Zuwendung,

Information, Aufklarung und indivi-

duelle Behandlung als wichtigste

Qualitatsmerkmale aus Patientensicht

ermittelt (Klein et al., 2003). In einer

eigenen Studie stellten sich die ,,Me-

dizinische Qualitat‘‘ (z.B. diagnosti-

sche Ausstattung, Fachrichtung der

Arzte, Qualifikation des Chefarztes)

und die ,,Ergebnisqualitat‘‘ (z.B. Ver-

besserung des korperlichen Zustands,

Wiederherstellung der Arbeitsfahig-

keit) als wichtigste Qualitatsdimen-

sionen von Patienten heraus, die be-

deutsamsten Einzelindikatoren waren

Wiederherstellung der Leistungsfa-

higkeit, Kompetenz und Erfahrung

der Arzte sowie Verbesserung des kor-

perlichen Zustands (Grande und

Romppel, 2008, 2010).

Fur Entscheidungen uber die Auswahl

einer Klinik oder eines Arztes werden

die klassischen medizinischen Quali-

tatskriterien dementsprechend nur von

einer Minderheit der Patienten ge-

nutzt, sie werden als schwer verstand-

lich und wenig nutzlich angesehen

(Hibbard und Weeks, 1989; Marshall

et al., 2000; Mennemeyer et al., 1997;

Robinson und Brodie, 1997). Eine

Studie zu Qualitatsberichten deut-

scher Akutkrankenhauser zeigte aller-

dings, dass zwei Drittel der Indikato-

ren von 80% der 50 befragten Patien-

ten verstanden wurden (Geraedts

et al., 2007). Einen großeren Einfluss

auf das Patientenverhalten haben da-

gegen qualitatsrelevante Informatio-

nen in Form anekdotischer Berichte

in den Medien und Empfehlungen

von bekannten und vertrauenswurdi-

gen Personen wie vom behandelnden

Arzt oder von Freunden und Familie

(Badura et al., 1995; Robinson und

Brodie, 1997; Thomeit, 1999). Arzt-

bewertungsseiten im Internet werden

inzwischen von ca. einem Viertel der

Patienten bei der Arztwahl genutzt

und beeinflussen die Entscheidung

fur oder gegen einen Arzt (Emmert

und Meier, 2013; Emmert et al.,

2013). Unklar bleibt dabei jedoch,

welche konkreten Qualitatsmerkmale

fur die Entscheidung relevant sind.

Zusammenfassend kann man sagen,

dass Patienten uber differenzierte Vor-

stellungen zur Qualitat verfugen und

bei ihren Entscheidungen eine

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Public Health Forum 22 Heft 83 (2014)http://journals.elsevier.de/pubhef

Vielzahl an Struktur-, Prozess- und

Ergebnisqualitatsindikatoren beruck-

sichtigen. Ein aktuelles Review

kommt daruber hinaus zu dem

Schluss, dass die jeweilige Gewich-

tung der Indikatoren auch von Patien-

tenmerkmalen abhangt, so dass die

relevanten Qualitatsinformationen zu-

satzlich auch zwischen verschiedenen

Patientengruppen differenzieren

(Victoor et al., 2012).

Bisher sind die Moglichkeiten der Pa-

tienten und Versicherten, Informatio-

nen uber die Qualitat der Gesundheits-

versorgung in Deutschland zu erhal-

ten, noch nicht optimal. Es fehlt an

geeigneten, offentlich zuganglichen

und vergleichenden Informations-

grundlagen. Vorhandene Qualitatsbe-

32.e2

richte enthalten nur in Ausnahmefal-

len patientenorientierte Indikatoren.

Andererseits enthalten von Patienten

haufiger genutzte Internetportale, z.B.

zur Arztbewertung, in der Regel keine

reprasentativen und zuverlassigen In-

formationen. Daruber hinaus gilt die

Operationalisierung und Messung der

Prozessqualitat medizinischer oder re-

habilitativer Versorgung, uber die Pa-

tienten besonders oft Informationen

wunschen, als schwierig. Wahrend

einzelne Aspekte wie die Koordina-

tion der Behandlung oder Wartezeiten

inzwischen uber ereignisorientierte

Ansatze der Patientenzufriedenheits-

befragung okonomisch und zuverlas-

sig erfasst werden, gibt es andere In-

dikatoren der Prozessqualitat wie die

interpersonellen und kommunikativen

Kompetenzen des Personals im Kon-

takt mit den Patienten, fur deren Er-

fassung bis heute ein erheblicher Ent-

wicklungsbedarf besteht.

Der korrespondierende Autor erklart, dasskein Interessenkonflikt vorliegt.

http://dx.doi.org/10.1016/j.phf.2014.03.020

Dr. Matthias RomppelUniversitat BremenFachbereich 11Institut fur Public Health undPflegeforschungAbteilung 2: Pravention undGesundheitsforderungGrazer Str. 228359 [email protected]

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32.e3

Public Health Forum 22 Heft 83 (2014)http://journals.elsevier.de/pubhef

Einleitung

Patienten verfugen uber differenzierte Vorstellungen zur Qualitat medizinischer Versorgung und berucksichtigen bei ihren

Entscheidungen eine Vielzahl an Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualitatsindikatoren. Es fehlt jedoch an geeigneten

patientenorientierten, offentlich zuganglichen und vergleichenden Informationsgrundlagen. Insbesondere die Operationa-

lisierung und Messung von Indikatoren der Prozessqualitat, uber die Patienten besonders oft Informationen wunschen,

wirft vielfach Probleme auf.

Summary

Patients have a differentiated view on the quality of health services and consider a variety of structural, process and

outcome indicators in their decisions. However, appropriate patient-oriented, publicly accessible and comparative

reporting systems are missing. In particular, the operationalization and measurement of indicators regarding the process

quality, about which patients often like to have information, raise many problems.

Schlusselworter:

Qualitatsindikatoren = quality indicators, Gesundheitsversorgung = health services, Patientenorientierung = patient

centered care, Qualitatsmessung = quality measurement, Subjektive Konzepte = patient’s view

32.e4