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Qualitätsbericht der Dr. Becker Klinik Möhnesee für das Jahr 2010 Dr. Becker Klinikgesellschaft Möhnesee GmbH Klinik Möhnesee Schnappweg 2 59519 Möhnesee Akademische Lehrstätte der Universität Duisburg-Essen Mitgliedsklinik der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED)

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Qualitätsbericht der Dr. Becker Klinik Möhnesee für das Jahr 2010 Dr. Becker Klinikgesellschaft Möhnesee GmbH Klinik Möhnesee Schnappweg 2 59519 Möhnesee Akademische Lehrstätte der Universität Duisburg-Essen Mitgliedsklinik der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED)

Akademische Lehrstätte der Universität Duisburg-Essen Psychosomatik und Kardiologie Rehabilitation und Prävention

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Anschrift Dr. Becker Klinikgesellschaft Möhnesee GmbH Klinik Möhnesee Schnappweg 2 59519 Möhnesee [email protected] www.klinik-moehnesee.de IK-Kennzeichen: 510 596 419

Träger Dr. Becker Klinikgesellschaft mbH & Co. KG Parkstraße 10 50968 Köln Tel.: (02 21) 93 46 47-0 Fax: (02 21) 93 46 47-40 [email protected] www.dbkg.de

Ansprechpartner Bei allen Fragen ob per Post, telefonisch oder per E-mail, stehen zur Verfügung: Verwaltungsdirektor Uwe Hackenbracht Tel: (0 29 24) 8 00-5 10, Fax: -5 57 [email protected] Sekretariat Rita Hadam Tel.: (0 29 24) 8 00-5 11, Fax: -5 57 [email protected]

Patientenanmeldung Helga Stratenschulte, Nina Gördes, Valentina Kassem Tel.: (0 29 24) 8 00-5 14, Fax: -5 57 [email protected] [email protected]

Chefärzte Kardiologie Dr. med. Rainer Schubmann Tel.: (0 29 24) 8 00-5 20, Fax: -5 56 [email protected] Sekretariat Heidemarie Gerdesmeyer Telefon: (0 29 24) 8 00-5 21, Fax: -5 56, [email protected]

Psychosomatik Dr. med. Thomas Müller-Holthusen Tel.: (0 29 24) 8 00-5 59, Fax: -4 33 [email protected] Sekretariat Daniela Glahe Tel.: (0 29 24) 8 00-4 95, Fax: -4 33 [email protected]

Dieser Qualitätsbericht wurde für das Jahr 2010 erstellt (Berichtszeitraum 01.01.2010 – 31.12.2010) und bezieht sich auf die im Kalenderjahr angereisten Patienten (= Fälle).

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Kontaktadresse des Verbandes

DEGEMED Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. Geschäftsführer Max Lux Fasanenstr. 5 10623 Berlin Tel: (0 30) 28 44 96-6 Fax: (0 30) 28 44 96-70 http://www.degemed.de E-Mail: [email protected]

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Inhalt KONTAKTADRESSE DES VERBANDES 31 REHABILITATION - KONZEPTE, ERGEBNISSE, ENTWICKLUNGEN 51.1 Die Klinik 5

1.1.1 Lage der Klinik und Ausstattung 51.1.2 Träger der Einrichtung 61.1.3 Beleger, Zulassungen und Verträge 7

1.2 Das Behandlungs- und Rehabilitationskonzept 81.2.1 Qualitätsverständnis 91.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- und Rehabilitationsangebote 101.2.3 Rehabilitationskonzepte 141.2.4 Besondere Betreuungsstrukturen 161.2.5 Ergebnisqualität 171.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen und Patienten 181.2.7 Weiterentwicklung der Rehabilitationskonzepte 181.2.8 Zertifizierung 21

2. DOKUMENTATION – ZAHLEN, DATEN, FAKTEN 222.1 Mitarbeiter und medizinisch-technische Leistungen 22

2.1.1 Mitarbeiter 222.1.2 Medizinisch-technische Leistungen und apparative Versorgung 242.1.3 Medizinische Notfallversorgung 25

2.2 In der Klinik behandelte Krankheitsbilder 262.2.1 Kardiologie 262.2.2 Psychosomatik 28

3 QUALITÄTSPOLITIK UND QUALITÄTSSICHERUNG 333.1 Qualitätspolitik der Einrichtung 33

3.1.1 Strategische und operative Ziele 333.1.2 Umsetzung von Leitlinien 343.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anforderungen 35

3.2 Qualitätssicherung für die Einrichtung 353.2.1 Internes Qualitätsmanagement 353.2.2 Qualifizierung der Mitarbeiter 393.2.3 Externe Qualitätssicherung 423.2.4 Ergebnisse der internen Qualitätssicherung 473.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten 49

4 AKTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN 504.1 Vermittlung von Konzepten und Erfahrungen 504.2 Sonstige Aktivitäten der Einrichtung 515 AUSBLICK UND AKTUELLES 525.1 Klinikziele 525.2 Integrierte Versorgung 535.3 MACHBARKEITSSTUDIEN ZUR THERAPEUTISCHEN ANWENDUNG DER NINTENDO WII KONSOLE IN BEIDEN ABTEILUNGEN 546 GLOSSAR 557 IMPRESSUM 59

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1 Rehabilitation - Konzepte, Ergebnisse, Entwicklungen

1.1 Die Klinik

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee ist eine Rehabilitationsklinik mit insgesamt 230 Betten mit den Indikationsgebieten Psychosomatik und Kardiologie. In unserem 1997 erbauten Haus führen wir sowohl Anschlussheilbehandlungen und Heilverfahren für Patienten mit allen Formen von Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen als auch Rehabilitations-maßnahmen für Patienten mit einem breiten Spektrum an psychosomatischen Erkran-kungen durch. Die Klinik ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 plus. Des Weiteren verfügt sie über den Status einer Privatkrankenanstalt nach § 30 GewO. Es besteht Beihilfefähigkeit nach § 6 der Beihilfeverordnung des Landes NRW. Ein Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V sowie die Anerkennung als “gemischte Anstalt” für den Bereich der PKV liegen vor. Am 01.10.2007 wurde die Klinik zur Akademischen Lehrstätte der Universität Duisburg-Essen ernannt. Sie ist die erste Rehabilitationsklinik in Nordrhein-Westfalen, die als aner-kannte Lehrstätte an der universitären Ausbildung im Fach Rehabilitation für Medizinstu-denten teilnimmt.

1.1.1 Lage der Klinik und Ausstattung

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee befindet sich am Rande der Ortschaft Möhnesee-Körbecke und liegt auf einer Anhöhe am Nordufer des Möhnesees. Direkt gegenüber der Klinik beginnt der Arnsberger Wald. Die Ortschaft Körbecke bietet neben einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen und Freizeitbeschäftigungen auch abwechslungsreiche Mög-lichkeiten zu Wanderungen oder Ausflügen sowie vielfältige Freizeitbeschäftigungen. Die Stadt Soest mit ihrem gut erhaltenen historischen Stadtkern liegt nur acht Kilometer ent-fernt. Die Dr. Becker Klinik Möhnesee verfügt über 200 komfortable Einzelzimmer, 20 Eltern/Kind-Zimmer und 10 eigens ausgestattete Doppelzimmer für die Aufnahme von Begleitpersonen. Weiter stehen 2 Betten in einem Überwachungszimmer zur Verfügung. Alle Zimmer verfügen über Dusche, WC, Balkon, Telefon und Fernsehanschluss. Einige Zimmer sind behindertengerecht ausgestattet und der Großteil bietet einen herrlichen Blick über den Möhnesee. Kinder, die ihre erkrankten Eltern begleiten, sind uns herzlich willkommen. Für sie hat die Klinik eine Kindertagesstätte eingerichtet, in der sie während der Therapiezeiten betreut werden. Schwimmbad und Sauna können nach ärztlicher Unbedenklichkeitsbescheinigung frei genutzt werden. Die Klinik bietet neben Freizeitsport zahlreiche Veranstaltungen im Haus und Ausflüge in die Umgebung an. Insbesondere der Möhnesee bietet jegliche Form von Wassersportmöglichkeiten. Räumliche Ausstattung und Außenanlagen:

- Überwachungseinheit mit 2 Betten als Coronary-Care Unit - Räume für Gruppenarbeit und Gruppentherapie

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- Physikalisch-balneologische Abteilung - Sport- und Gymnastikhalle - Gestaltungstherapie / Ergotherapie - Je ein Schwimm- und Bewegungsbecken - Räume für Gymnastik in kleinen Gruppen bzw. für Einzeltherapie - Räume für Elektrotherapie - Fahrradergometerraum - Fitnessraum - Kneippabteilung, Massageräume, Unterwassermassage - Sauna - Räume für Elektrotherapie - Fahrradergometerraum - Fitnessraum - Konferenz- und Schulungsräume, die auch für kulturelle Veranstaltungen

nutzbar sind - Freizeit- und Aufenthaltsräume - Cafeteria - Internet-Café - Billardtisch - Fußpflege, Frisörsalon im Hause

Anzahl der Behandlungsplätze zum 31.12.2010: 200

1.1.2 Träger der Einrichtung

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee gehört zum Verbund der Dr. Becker Unternehmensgrup-pe. Die Bettenkapazität liegt bei 2.233, davon 1.756 Rehabetten, 61 im Akutbereich und 416 Pflegeplätze. Zur Unternehmensgruppe gehören bundesweit

- 8 Rehabilitationskliniken - 4 Dr. Becker PhysioGym (ambulante Therapiezentren) - 4 Vitalis Wohnpark (Pflegeeinrichtungen) - Dr. Becker Services (Dienstleistungen für Unternehmen) - Dr. Becker Beratung & Training (Seminare, Coachings)

Die Kernkompetenz liegt in der Psychosomatik, der Orthopädie und der Neurologie. In diesen Indikationen werden mehr als 70 % der Patienten behandelt. Ergänzende Indika-tionen sind u. a. die Kardiologie, die Onkologie, die Innere Medizin und die Pädiatrie. Es besteht eine Beteiligung an der RehaNova Köln GmbH, einer neurologischen und neurochirurgischen Klinik, die ein bundesweit einmaliges Konzept zur Frührehabilitation in diesem Bereich anbietet. Das Unternehmen wird in zweiter Generation von Dr. Petra Becker und Dr. Ursula Becker inhabergeführt.

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1.1.3 Beleger, Zulassungen und Verträge

Kardiologie Die Kardiologie wird überwiegend durch Krankenkassen im sog. AHB-Verfahren belegt. Hauptzuweiser sind die Krankenkassen der Region Nordrhein-Westfalen. Die Beleger-struktur kann dem nachfolgend dargestellten Diagramm entnommen werden. Belegende Rentenversicherungsträger sind die Bundesknappschaft (BKN) und zu einem kleinen Teil die Deutsche Rentenversicherung Westfalen. Mit nahezu allen Belegern existieren Kooperationsverträge; mit der TK, der DAK, der IKK und der BKK Pronova bestehen Verträge der Integrierten Versorgung. Seit 2005 ist die Dr. Becker Klinik Möhnesee Vertragspartner im DMP Koronare Herzkrankheit.

23,1 %

12,5 %11,4 % 11,2 % 10,1 % 9,7 %

6,0 % 5,9 %4,1 %

2,7 % 1,7 % 1,6 %

0,0 %

5,0 %

10,0 %

15,0 %

20,0 %

25,0 %

TK IKK

BKK Pronova

Privat

DAK

Sonstige

BKK Siemen

s

BKK Sonstige

AOKDRV

Postbea

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BEK GEK

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Psychosomatik

Hauptbeleger der Psychosomatischen Abteilung ist die Deutsche Rentenversicherung Bund, unter deren Federführung und Qualitätssicherungsprogramm die Abteilung steht. Die Deutsche Rentenversicherung Bund wies der Psychosomatischen Abteilung 48,7 % aller Patienten des Jahres 2010 zu. Zweitgrößter Kostenträger mit 16,5 % war die Bun-deswehr, für deren Soldaten die Abteilung in erster Linie Präventivmaßnahmen nach Auslandseinsatz durchführt.

16,5 %

7,8 % 7,0 % 6,7 % 6,2 % 3,5 % 1,9 % 0,6 % 0,5 % 0,3 % 0,3 %

48,7 %

0,0 %

10,0 %

20,0 %

30,0 %

40,0 %

50,0 %

60,0 %

DRV Bund

Wehrbe

reich BIG

DRV Nord

DRV Westf

alen TK

Sonstige

Privat

AOKBKK

DRV Knapp. B

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DRV Sonsti

ge

1.2 Das Behandlungs- und Rehabilitationskonzept

Zum Behandlungsspektrum der kardiologischen Abteilung zählen sämtliche Formen von Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, kardiovaskuläre Risikoprofile sowie Multi-morbidität. Auf der Grundlage der fachgerechten medizinischen Diagnostik - die entweder im eigenen Hause durchgeführt wird oder auf den Befunden der verlegenden Kliniken beruht - werden der Schweregrad, das Stadium und die möglichen Ursachen der Erkran-kung und der damit verbundenen Fähigkeitsstörungen sowie die sozialen Beeinträchti-gungen des Rehabilitanden erfasst. Hierauf aufbauend werden die individuell mit dem Rehabilitanden abgestimmten Rehabilitationsziele definiert und ein entsprechender Re-habilitationsplan erarbeitet. Die kardiologische Abteilung der Dr. Becker Klinik Möhnesee hat sich insbesondere auf die Bedürfnisse der älteren Patienten eingestellt. In einer eigenen Studie konnte nachge-wiesen werden, dass auch das üblicherweise in Anlehnung an die Empfehlungen des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) durchgeführte Patientenschu-lungsprogramm für diese Zielgruppe modifiziert werden muss. Dieser Erkenntnis haben wir im Rehabilitationsalltag Rechnung getragen. So legen wir beispielsweise Wert auf eine besonders intensive Begleitung durch unser Pflegeteam, angepasste Bewegungs-

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therapie wie Hockergymnastik, geführte Spaziergänge unter der Leitung des Pflege-teams, in Länge und Inhalt angepasste Patientenschulungen, entsprechende Möglichkei-ten der Physikalischen Therapie und die Integration von Begleitpersonen. Die Psychosomatische Abteilung wird psychiatrisch-psychotherapeutisch geleitet und verfolgt ein ganzheitliches Behandlungskonzept, das sich an den Leitlinien qualifizierter und wissenschaftlich fundierter psychosomatischer Rehabilitation und Prävention orien-tiert. In der multiprofessionell und teamorientiert ausgerichteten Behandlung werden die psychotherapeutischen Maßnahmen durch medikamentöse, bewegungstherapeutische, ergotherapeutische, physikalische /physiotherapeutische sowie soziotherapeutische An-gebote ergänzt. Wir beziehen den Patienten / Rehabilitanden aktiv ein und orientieren uns an seinen individuellen Bedürfnissen. Unser Ziel ist die Verbesserung von Gesund-heit, (beruflichem) Leistungsvermögen und Lebensqualität und damit auch die Reduktion von Krankheitskosten.

1.2.1 Qualitätsverständnis

Um die gesundheitsbezogene Lebensqualität unserer Patienten nachhaltig verbessern zu können, möchten wir Spitzenrehabilitation anbieten. Fünf Bausteine sollen dabei helfen, unser Ziel zu erreichen: • Outcome Unsere spezialisierten Behandlungsprogramme sind wissenschaftlich überprüft und somit transparent, messbar und qualitätsgesichert. Dabei konkurrieren wir mit den besten Re-habilitationsanbietern und sind in vielen Bereichen sogar Vorreiter. • Innovation Unsere Unternehmenskultur lebt von ihrer Dynamik, Innovation und ihrer Offenheit für Ideen. Eine stetige Analyse des Marktes und der Patientenbedürfnisse hilft uns dabei, schnellstmöglich auf grundlegende Entwicklungen reagieren zu können. Und so entwi-ckeln wir kontinuierlich neue Konzepte und Programme oder verbessern das Etablierte. • Kundenkontakt Serviceorientierung wird bei uns groß geschrieben. Damit sich der Patient wohl fühlt, müssen nicht nur die medizinisch-therapeutischen Leistungen stimmen. Auch menschli-che Nähe und Aufmerksamkeit sind uns bei der Behandlung sehr wichtig. Angehörigen, Patientenzuweisern und Kostenträgern begegnen wir ebenfalls mit dieser Einstellung. • Mitarbeiter Nur engagierte Mitarbeiter können unsere Patienten bestmöglich behandeln. Deshalb möchten wir unseren Beschäftigten ein attraktiver Arbeitgeber sein und gehen flexibel auf diese ein. • Präsenz

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Damit unsere Patienten auch von unseren Leistungen erfahren, kommunizieren wir diese nachhaltig. Denn nur so können wir diesen unsere qualitativ hochwertigen Angebote nä-her bringen. Als Familienunternehmen legen wir bei all unseren Leistungen auch Wert auf einen ganz besonderen Umgang untereinander. Denn nur ein offener, fairer und vertrauensvoller Austausch kann die Freude an der gemeinsamen Arbeit prägen.

1.2.2 Leistungsspektrum/Therapie- und Rehabilitationsangebote

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee gewährleistet ein breites Spektrum an Therapieangebo-ten, das individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt wird.

Kardiologische Abteilung

Diagnostische Ausstattung

Das interdisziplinäre Therapiezentrum ist nach den neuesten Erkenntnissen angelegt und mit moderner, den medizinischen Aufgaben angepasster Medizintechnik ausgestattet. Das Therapieangebot

Nach Prüfung der vorliegenden medizinischen Befunde und Informationen sowie auf-grund der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung gewonnenen Erkenntnisse wird für jeden Patienten am Aufnahmetag ein individueller Behandlungsplan erstellt. Hierbei werden die nachfolgend aufgeführten Therapieformen differenziert nach der jeweils erforderlichen Notwendigkeit und Anwendungsdauer in Absprache mit dem Patienten als Kunden der Dr. Becker Klinik Möhnesee eingesetzt. Der Therapieplan wird in den interdisziplinär be-setzten Konferenzen besprochen, gestaltet und kontinuierlich angepasst. Die gesamte therapeutische Konzeption richtet sich nach der „Deutschen Leitlinie zur Rehabilitation von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen (DLL-KardReha)“ von 2007. Medizinische Therapieschwerpunkte

Zum medizinischen Therapieangebot zählt insbesondere die ergänzende Funktions- und Leistungsdiagnostik sowie die Anpassung bzw. Überprüfung der notwendigen medika-mentösen Therapie an den Krankheitsverlauf. Für die kardiologische Rehabilitation im Besonderen ist die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit je nach Krankheitssta-dium, z. B. im Rahmen eines monitorüberwachten Ergometertrainings, wesentlicher Be-standteil. Die Therapie erfolgt insbesondere in Anlehnung an die Richtlinien der Deut-schen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

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und der aktuellen „Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen“ (publiziert 2009).

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Verhaltensmedizinische Therapieschwerpunkte

Zum verhaltensmedizinischen Therapieangebot zählen vor allem die Patientenschulung und das Gesundheitstraining. Dies sind wesentliche Aufgaben einer modernen Rehabili-tation. Sie haben fundamentale Bedeutung für den Erfolg einer Langzeitbehandlung. Der Patient soll den Krankheitsprozess verstehen, die Pathogenese in den Grundzügen überblicken sowie die Ziele und die Details der Therapie begreifen. Der geschulte, koope-rationsfähige Patient wird aus seiner passiven Rolle herausgenommen und entwickelt durch Selbstverantwortung und Selbstmanagement eine höhere Selbstkompetenz hin-sichtlich seiner chronischen Erkrankung. Neben den Trainingsprogrammen (mit jeweils unterschiedlichen Gewichtungen auf das Krankheitsverhalten des jeweiligen Patienten bzw. auf die Optimierung von Gesundheits-verhalten) werden im Einzelfall auch verhaltensmedizinisch orientierte, psychologische Einzeltherapien und Übungsbehandlungen durchgeführt. Ausdauerorientiertes Kreislauftraining, Koordinations- und Konditionstraining

Das sporttherapeutische Programm ergänzt die gesundheitsbezogenen Behandlungsan-gebote der Dr. Becker Klinik Möhnesee. Physikalische Therapie

Zur Rückbildung von Krankheitsfolgen und Stabilisierung des psychovegetativen Gesamtzustandes kommen indikationsgemäß verschiedene Verfahren der aktiven und passiven physikalischen Therapie zur Anwendung, wie sie weiter unten auch für die Psy-chosomatik beschrieben werden. Ernährungsberatung (Diätetik)

Die Ernährungsberatung bietet dem Patienten zahlreiche Hilfen zu gesundheitsbewusster Ernährung an. Es werden alle aktuellen ernährungswissenschaftlichen und diätetischen Maßnahmen für die Patienten durchgeführt. Medikamentöse Therapie

Neben den oben aufgeführten therapeutischen Verfahren werden in der Dr. Becker Klinik Möhnesee medikamentöse Neueinstellungen und Anpassungen entsprechend den gülti-gen Leitlinien durchgeführt.

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Psychosomatische Abteilung

Für jeden Patienten wird neben einer Reihe von Einführungsveranstaltungen (zu den Themen “Psychosomatische Rehabilitation”, “Sozialdienst”, “Entspannungsverfahren”, “Ergotherapie und Freizeitangebot”, “Klinikabläufe und Hausordnung”) ein zielführendes, individuelles Therapieprogramm zusammengestellt, das folgende Elemente umfassen kann:

− Tiefenpsychologische oder verhaltenstherapeutische Einzel- und Gruppentherapie

− Körper-/Bewegungsorientierte Gruppentherapie (Tanztherapie, Yoga, Feldenkrais, integrative Bewegungstherapie, meditativer Tanz)

− Indikative (störungsspezifische) Gruppen für Depressionen und Angststörungen

− Berufsorientiertes Behandlungsangebot “GiGS” (Gesundheit im Gesundheits- und Sozialwesen)

− Rückenschule für Pflegekräfte

− Schulungsgruppe “Seelische Gesundheit”

− Psycho-kardiologische Psychotherapiegruppe

− Entspannungsverfahren (z. B. Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Atemfeedback)

− Ergotherapie (verschiedene ressourcen- und ausdruckszentrierte Maßnahmen wie Kreativgruppe, Themenzentriertes Malen, Produktorientiertes Arbeiten)

− Sport- und Bewegungstherapie (Angepasste Trainingsprogramme: Geführte Wanderung, Walking leicht, Walking, Lauftraining, Ergometertraining, Fitnessgymnastik, Wassergymnastik, Aquatrai-ning, Spinning, Gerätetraining)

− Soziotherapie (Sozialmedizingruppe, Einzelberatungen, Einleitung von gestuften Wiedereingliederungen, Beantragungen von Leistungen zur Teilhabe und vieles andere)

− Physikalische Therapie (U. a. Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Akupressur, Lymphdrainage, Fußref-lexzonentherapie, Klassische Massagen, Unterwassermassagen, Kneipp´sche Anwendungen, Stangerbad, Reizstrom- und Interferenzstrombehandlungen, Ultra-schalltherapie, Iontophorese, Eispackungen, medizinische Wannenbäder, Inhala-tionen)

− Qualifizierte Psychosomatische Pflege (unter anderem unterstützende Gespräche, Begleitung bei Verhaltenstrainings, Anleitungen zur Blutdruck- und Blutzuckermes-sung)

− Ernährungstherapie (u. a. Lehrküche, Ernährungsberatung)

− Akupunktur

− Kognitives Training

− Gesundheitsvorträge

− Behandlung mit Psychopharmaka

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1.2.3 Rehabilitationskonzepte

Beide Abteilungen der Dr. Becker Klinik Möhnesee erbringen Rehabilitationsleistungen. In der Dr. Becker Klinik Möhnesee werden stationäre und ganztägig ambulante Leistun-gen zur medizinischen Rehabilitation erbracht. Sofern die Rentenversicherung Kostenträger der medizinischen Rehabilitation ist, steht die Erwerbsfähigkeit der Patienten ganz im Vordergrund. Ist die Krankenversicherung Kostenträger der medizinischen Rehabilitation, so steht im Zentrum der Maßnahme gemäß § 11 SGB V das Bestreben, “...eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, auszugleichen, ihre Ver-schlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern”. Die Dr. Becker Klinik Möhnesee verfügt für ein breites Spektrum von Erkrankungen über speziell abgestimmte Rehabilitationskonzepte, die bei Bedarf gesondert angefordert wer-den können. In der Kardiologie werden sowohl Patienten nach Aufenthalt im Krankenhaus (An-schlussheilbehandlung), als auch im Rahmen der so genannten stationären Heilverfahren der Krankenversicherungen und der Rentenversicherungsträger behandelt. Die Klinik bietet die rehabilitationsmedizinische Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen im engeren Sinne:

− Zustand nach chirurgischen Eingriffen an Herzkranzgefäßen und Herzklappen (auch frühpostoperativ) (I 25, I 34, I 35, I 36, Z 95ff)

− Zustand nach Herzinfarkt mit und ohne PTCA (I 25ff, Z 95.5)

− Herzrhythmusstörungen (I 44 bis I 49), auch mit Zustand nach ICD- und/oder Schrittmacherimplantation (Z 95.0)

− Zustand nach entzündlichen Herzerkrankungen (I 39)

− Koronare Herzkrankheit (I 20, I 22, I 24)

− Herzinsuffizienz unterschiedlicher Genese (I 50ff)

− Hypertonie und Folgeschäden (I 10 bis I 15)

− Zentrale und periphere Durchblutungsstörungen (I 70 bis I 79)

− Erkrankungen des Lungenkreislaufes (I 26 bis 28)

− Tako-Tsubo-Kardiomyopathie (auch brokenheartsyndrome genannt) (I 48.8)

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− Akutes Koronarsyndrom

Kontraindikationen

− Floride Endokarditis

− Dekompensierte Herzkrankheiten

− Schwere geistige oder körperliche Behinderung

− Suchterkrankungen

− Stark beeinträchtigende hirnorganische Erkrankungen mit Wesensveränderungen

In der Psychosomatischen Abteilung realisieren wir, entsprechend der Umsetzung des

bio-psycho-sozialen Modells von Gesundheit und Krankheit, ein umfassendes, ganzheit-

lich angelegtes und interdisziplinäres Rehabilitationskonzept.

Die Behandlungsschwerpunkte in der Psychosomatik liegen bei folgenden Störungen:

− Depressionen (depressive Episoden, rezidivierende depressive Störungen, depressive Reaktionen, Dysthymie)

− Angststörungen (Agoraphobie mit und ohne Panikstörung, soziale Phobien, andere spezifische Phobien, Panikstörung, generalisierte Angststörung)

− Erschöpfungszustände (Burn-out)

− Anpassungsstörungen

− Akute Belastungsreaktion und posttraumatische Belastungsstörungen

− Somatoforme Störungen (Somatisierungsstörung, somatoforme autonome Funktionsstörungen, funktionelle Herzbeschwerden, somatoforme Schmerz-störung, hypochondrische Störung)

− Adipositas bei Störung des Essverhaltens

− Psychologische Faktoren und Verhaltensfaktoren bei anderen Erkrankungen, insbesondere Migräne, Spannungskopfschmerzen, posttraumatische Kopfschmer-zen, arzneimittelinduzierte Kopfschmerzen, arterielle Hypertonie und Herzerkran-kungen in Kooperation mit der Kardiologie

− Persönlichkeitsstörungen

− Störungen der Krankheitsverarbeitung und Krankheitsbewältigung

− Aktive substanzgebundene Abhängigkeitserkrankungen (z. B. Alkohol- und Drogenabhängigkeit)

Nicht behandelt werden:

− Schwerere hirnorganische Erkrankungen (z. B. Demenz)

− Akute schizophrene Psychosen

− Akut selbst- oder fremdgefährdende Patienten

− Pflegebedürftige Patienten ab Pflegestufe 2

− Patienten mit unzureichenden Deutschkenntnissen (Ausnahme: serbisch und kroa-tisch)

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1.2.4 Besondere Betreuungsstrukturen

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee möchte allen Patientinnen und Patienten die bestmögli-chen Bedingungen für ihre Behandlung bieten. Dazu gehört, dass unser Haus “barrieref-rei” ist, d. h. alle Räume und Behandlungsplätze sind für Rollstuhlfahrer zugänglich. Kin-der ab einem Alter von 6 Monaten bis zu 12 Jahren können in der klinikeigenen Kinderta-gesstätte betreut und außerhalb der Klinik beschult werden. Insbesondere in der kardio-logischen Abteilung können erwachsene Begleitpersonen, z.B. die Ehepartner, zur Un-terstützung der Rehabilitation mit aufgenommen werden. Kardiologische Abteilung

Die Klinik bietet ein bundesweit einmaliges Konzept zur Patientenschulung bei Herz-insuffizienz an. Es wurde in Kooperation mit dem Zentrum Patientenschulung der Univer-sität Würzburg manualisiert und evaluiert sowie publiziert. Ein entsprechender Prozess für unser Herzklappenseminar konnte Ende 2008 abgeschlossen werden. Seit 2009 wird auch ein manualisiertes Programm der Hypertonieschulung in 3 Modulen angeboten. Vorausgegangen war die Teilnahme von drei ärztlichen und drei nichtärztlichen Mitarbei-tern an spezifischen Ausbildungen der Deutschen Hochdruck-Liga (DHL). Die INR-Schulung sowie die Diabetes-Basisschulung richten sich nach vorhandenen strukturierten und publizierten Manualen. Patienten mit sowohl kardialen als auch psy-chosomatischen Problemen werden indikationsübergreifend behandelt (im Zentrum für Psycho-Kardiologie der Klinik). Psychosomatische Abteilung

Um optimale Ergebnisse zu erreichen, sind geeignete Betreuungsstrukturen innerhalb und außerhalb der Klinik wichtig. An dieser Stelle soll in der gebotenen Kürze auf einige wesentliche hingewiesen werden. Bei uns beginnt die Psychosomatische Rehabilitation bereits vor der Aufnahme und ist in vielen Fällen nach der stationären Phase noch nicht beendet. Therapievorbereitung:

Wir senden unseren Patienten hierfür einen Fragebogen zur stationären Rehabilitation zu, mit dem sich diese auf die Rehabilitation vorbereiten können und den sie bereits vor der Aufnahme zurücksenden. Dieser Fragebogen wird in den ärztlichen und psychothe-rapeutischen Aufnahmegesprächen besprochen und ggf. ergänzt.

Hier ist die Intensivierte Reha-Nachsorge (IRENA) der Deutschen Rentenversicherung zu nennen, in die Rehabilitanden der Psychosomatischen Abteilung insbesondere dann vermittelt werden, wenn sich Transferprobleme des in der Klinik Erreichten auf den Alltag voraussehen lassen. Für definierte Patientengruppen bietet die Klinik eine internetbasier-te Nachsorge (via Chat) an. Des Weiteren streben wir nach Möglichkeit die Vermittlung in

Nachsorgemaßnahmen:

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Selbsthilfegruppen und auch die frühzeitige Anmeldung zur ambulanten Psychotherapie noch während der stationären Maßnahme an (falls eine psychotherapeutische Weiterbe-handlung angezeigt und noch kein Behandler benannt ist). Insbesondere bei länger bestehender Arbeitsunfähigkeit und erhaltenem Leistungsver-mögen für die zuletzt ausgeübte Tätigkeit werden häufig stufenweise Wiedereingliede-rungen eingeleitet, um die Patienten wieder in das Erwerbsleben einzugliedern.

1.2.5 Ergebnisqualität

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dr. Becker Klinik Möhnesee ist es wichtig, dass unsere Patienten erfolgreich behandelt werden. Mit verschiedenen Verfahren kont-rollieren und dokumentieren wir deshalb die Behandlung; denn nur, was erfasst wird, kann auch verbessert werden. Interne Ergebnismessungen nehmen wir z. B. dadurch vor, dass alle Patienten am Ende der Behandlung in der Dr. Becker Klinik Möhnesee einen Fragebogen zur Zufriedenheit mit allen Aspekten der Maßnahme ausfüllen. Dieser Fragebogen dient der ständigen Überwachung und Verbesserung der Ergebnisqualität. In beiden Abteilungen gibt es eine Reihe von weiteren internen und externen Maßnah-men zur Feststellung der Ergebnisqualität (Näheres siehe Kapitel 3.2.3. und 3.2.4.). In der Kardiologie bekommen alle Patienten mit einer Herzerkrankung den PHQ D (Dep-ression) und GAD 7 (Angst) Fragebogen zu Beginn der Rehabilitationsbehandlung aus-gehändigt. Der Fragebogen dient auch der Rehabilitationszielfestlegung und der Ver-laufsüberprüfung sowie der Steuerung der psycho-kardiologischen Indikation. In den Jahren 2005 bis 2007 erfolgte die externe Überprüfung im Rahmen von QS-Reha, die Synopse der Ergebnisse ist weiter unten dargestellt. Das QS-Reha Zertifikat ist bis Ende 2010 gültig. In der Psychosomatischen Abteilung erhalten alle Patienten am Beginn und am Ende der Behandlung mindestens einen psychometrischen Test, um auf diese Weise den Rückgang psychischer Beschwerden im Rehabilitationsverlauf feststellen zu können. Außerdem nimmt die Abteilung am Qualitätssicherungsverfahren der Deutschen Renten-versicherung Bund teil, zu dem auch regelmäßige Rehabilitandenbefragungen gehören.

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1.2.6 Fallzahl behandelter Patientinnen und Patienten

Im Jahr 2010 wurden in unserer Klinik als Patientinnen und Patienten behandelt und ent-lassen: Indikationen AHB/AR

Anschlussheilbehandlung / Anschlussrehabilitation

HV Heilverfahren

Ganztags ambulant

Anzahl Verweil-dauer

Anzahl Verweil-dauer

Anzahl Verweil-dauer

Kardiologie 877 20,76 130 20,73 20 14,25 Psychosomatik - - 1.445 32,10 6 15,83

1.2.7 Weiterentwicklung der Rehabilitationskonzepte

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee entwickelt ihre Rehabilitationskonzepte ständig weiter und verbessert sie fortlaufend. Daneben gibt es regelmäßig innovative Projekte. Beide Abteilungen gründeten 2007 das Zentrum Psycho-Kardiologie (Näheres siehe unter Kapi-tel 2.2.3.). Nachdem alle internen Schulungen in 2009 gründlich überarbeitet wurden, hat die Klinik in 2010 eine Patientenschulungsbeauftragte benannt, um den Standard zu halten. In einer Stichprobe von 100 befragten Patienten wurde schriftlich um Rückmeldung zu drei Schulungen (Diabetes, Modul Pflege; Stressbewältigung und herzgesunde Ernährung) über einen Fragebogen mit 28 Items gebeten. Die Befragung wurde anonymisiert ausge-wertet. Die Rückmeldungen wurden und werden zur Optimierung der Schulungen ver-wendet. Die Antworten der Patienten waren sehr differenziert und positiv. Kardiologie Hier sind insbesondere die manualisierte Patientenschulung Herzinsuffizienz (im Rahmen des IV Projektes CorBene) sowie die Optimierung der Herzklappenseminare zu nennen. Drei ärztliche Mitarbeiter wurden zu Hypertensiologen bei der Deutschen Hochdruck Liga ausgebildet, drei nichtärztliche Mitarbeiter zu Hypertonie-Assistenten. Hieraus ergibt sich ein neues Kompetenzzentrum für Bluthochdruckbehandlung und –schulung. Anfang 2010 konnten die vier Fachärzte der kardiologischen Abteilung die Fortbildung zum „Kardiovaskulären Präventivmediziner DGPR“ abschließen. Ein Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) musste absolviert werden. Die Fortbildung vermittelt be-sondere Qualifikationen im Bereich der Prävention, die im Klinikalltag gut eingesetzt wer-den können.

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Patientenschulung Teilnehmerzahl Herzinsuffizienz (je 2 Schulungseinheiten) 146 Herzklappe (je 1 Schulungseinheit) 209 Diabetes (je 5 Schulungseinheiten) 182 Gerinnungs-Selbstmanagement (je 5 Schulungseinheiten) 17 Hypertonie-Schulung (3 Schulungseinheiten, neu seit 10/2009) 283

Psychosomatik Gemeinsam mit der Kardiologischen Abteilung wurde, ausgehend von Verfahren, die dazu dienen sollen, kritische Ereignisse in der Medizin zu erfassen, zu berichten und in Zukunft zu verhüten, KEBS (Kritisches Ereignis-Bericht-System) eingeführt. KEBS ist ein Berichts- und Lernsystem der Dr. Becker Klinik Möhnesee. Es ist auf Wunsch anonym und immer sicher und ermöglicht gegenseitiges Lernen durch Berichten von kritischen Ereignissen und Erarbeiten von Lösungen. Es richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dr. Becker Klinik Möhnesee. Kritische Ereignisse sind Vorkommnisse, die die Behandlungsqualität oder die Patientensicherheit oder die Mitarbeitersicherheit be-drohen oder beeinträchtigen. Im Zentrum Psycho-Kardiologie wurde der zweite Teil einer Studie in Kooperation mit der Universität Würzburg vorangetrieben (die sogenannte Interventionsphase). Die Da-tenerhebung wird Anfang 2011 abgeschlossen. In Folge einer Anregung aus einem der regelmäßig stattfindenden Audits wurden der ärztliche und der psychotherapeutische Aufnahmebogen mit Unterschriftsfeldern für die Untersucher versehen. Die Verordnung von Bedarfsmedikamenten für häufig auftretende Beschwerden wie Atemwegsinfekte, Kopfschmerzen, leichter innerer Unruhe und Insek-tenstichen wurde vereinfacht. Das Formular für die Einverständniserklärung / Schweigepflichtentbindung von Pa-tienten zur Anforderung von Entlassungsbriefen wurde vereinfacht und vereinheitlicht. Um den Anforderungen der Kostenträger gerecht zu werden, wurde ein aktualisierter Leitfaden der DRV Bund zum Thema Entlassungsberichte mit entsprechenden Kommen-tierungen und Hinweisen für Psychotherapeuten und Ärzte erstellt. Es wurden Textbausteine für die Ergotherapie für den Abschlussbericht erstellt. Außer-dem wurde ein neuer Abschnitt „Ergotherapeutischer Verlauf“ in die Abschlussberichte eingefügt. Der Prozess bei geplanten gestuften Wiedereingliederungen wurde mit Blick auf die en-gen Zeitvorgaben weiter optimiert. Die Original-Vorlagen aller relevanten Kostenträger zur Einleitung einer IRENA (intensi-vierte Reha-Nachsorge) wurden in der Kliniksoftware hinterlegt. Die Nachverschlüsselung / Dokumentation und Erfassung nicht terminierter Leistungen wurde weiter ausdifferenziert.

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Der erhöhten Patientenzahl (Kontingenterhöhung der Deutschen Rentenversicherung Bund) wurde u. a. dadurch Rechnung getragen, dass die Gruppenangebote ausgeweitet wurden. Im Bereich Bewegungstherapie wurde das angeleitete Ergometertraining für psychosomatische Patienten eingeführt. Organisatorische Umstrukturierungen haben dazu geführt, dass die Patienten noch schneller und gezielter als bisher die erforderlichen Anwendungen erhalten; so erhalten z.B. alle Patienten unter 60 Jahren automatisch und somit ohne Zeitverzögerung eine Einweisung in die medizinische Trainingstherapie. Als Innovation ist erwähnenswert das Projekt „Aktivierung und Stimmungsaufhellung bei depressiven Patienten durch Einsatz der Wii-Konsole: Machbarkeit und Akzep-tanz“: hier wird erkundet, wie die sogenannten „Exergames“ für den Einsatz in der Psy-chosomatischen Rehabilitation nutzbar gemacht werden können. Das Projekt startete am 31.08.2010 (vgl. ausführlicher hierzu auch Abschnitt 5.3.). Die im letzten Qualitätsbericht erwähnte innovative Maßnahme „Lobsprechstunde“ wurde fortgeführt. Hier können sich die Patienten im Rahmen einer freiwilligen und eigen-initiativen Teilnahme lobend zu allen Aspekten ihres Aufenthaltes in der Dr. Becker Klinik Möhnesee äußern. Die Lobsprechstunde ist Teil eines umfassenden „Lobmanagements“, das sich – in Ergänzung zum allgemein verbreiteten Beschwerdemanagement – zum Ziel setzt, positive Rückmeldungen der Rehabilitanden systematisch zu erfassen und an die Mitarbeiter weiter zu geben. Auf diese Weise soll die Zufriedenheit der Mitarbeiter durch eine konsequente Beachtung ihrer Stärken auch aus Patientensicht unterstützt und ver-bessert werden. Die Lobsprechstunde startete am 30.01.2009. Bis zum 31.12.2010 war-en 36 Patienten in der 14tägig durchgeführten Sprechstunde und äußerten in sehr vielfäl-tiger Art und Weise Lob und Anerkennung. Am häufigsten genannt wurden einzelne Mi-tarbeiter (67), die Mitarbeiter ganz allgemein (22), einzelne therapeutische Maßnahmen (21), der Service in Speisesaal und Cafeteria (16) sowie die Zimmer und Lage / Ausstat-tung des Hauses (je 11).

1.2.8 Zertifizierung

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee verfügt über ein Qualitätsmanagement-System nach DIN EN ISO 9001:2008 und DEGEMED 5.0 und ist durch die Zertifizierungsgesellschaft LGA InterCert zertifiziert. Das QMS der Dr. Becker Klinik Möhnesee ist seit 1999 zertifiziert. Das QMS wird der Entwicklung der Rehabilitation ständig angepasst, um eine bedarfsge-rechte, qualitativ hochwertige, zugleich aber auch ökonomisch rationale rehabilitative Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Dazu fand im November 2010 ein Über-wachungsaudit statt, das ohne Abweichungen und mit nur wenigen Empfehlungen absol-viert wurde.

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Seite 22 Version: 2010

2. Dokumentation – Zahlen, Daten, Fakten

Im folgenden Kapitel haben wir als weitere Informationsgrundlagen detailliertere Zahlen, Daten und Fakten unseres Hauses zusammengestellt. 2.1 Mitarbeiter und medizinisch-technische Leistungen

Wir erfüllen die Basis- und Zusatzkriterien aus dem gemeinsamen Strukturerhebungsbo-gen der Gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung.

2.1.1 Mitarbeiter

Berufsgruppe Anzahl (Vollzeit-stellen)

Qualifikationen

Ärztliche Mitarbeiter 4,3 Kardiologie

Ärzte für Innere Medizin, Allgemeinmedizin Mit Zusatzbezeichnungen: Kardiologie, Rehabilitationswesen, Sportmedizin, Psycho-

therapie, Naturheilverfahren, Hypertensiologe DHL, Kar-diovaskuläre Präventivmediziner DGPR.

10,5 Psychosomatik Ärzte für Psychiatrie, Psychotherapie, Allgemeinmedizin, Sozial-

medizin, Frauenheilkunde, Neurologie, Nervenheilkunde, Orthopädie

Mit Zusatz: Kinesiologie- u. Akupunkturberechtigung, Schmerz- und

Chirotherapie, Sozialmedizin Pflege Mitarbeiter 19,6 Exam. Kinderkrankenschwester, Exam. Krankenschwestern,

Fachschwestern für Psychiatrie, Trainer für Mentale Fitness, Ge-sundheitspädagoge, Pflegekräfte, Hypertonieassistentin DHL, Wundexperte Mit Zusatz: Entspannungspädagogik, Atemtherapie nach Middendorf,

Rehabilitative Pflege älterer Menschen, Heilfasten nach Buchinger, Wundmanagement

Psychologische Mitarbeiter 5,6 Diplom-Psychologen, Psychologischer Psychotherapeut

Mit Ausbildung in: Muskelentspannung, Rational-Emotive Therapie (RET),

Reflexive Systemische Familientherapie und Beratung,

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Lösungsorientierte Therapie, Kognitive Verhaltensthera-pie bei Angststörungen, Autogenes Training und Ent-spannungstherapie, Personenzentrierte Kinderpsychothe-rapie, Traumabegleitung und -beratung

Therapeutische Mitarbeiter 16,1 Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sporttherapeuten, Masseure,

Tanztherapeuten, Dipl.-Sportlehrer Mit Ausbildung in: Manuelle Therapie, Kopfschmerz- und Skoliose-

behandlung, Fußreflexzonentherapie, Akupressur, Aro-maöltherapie, Sportphysiotherapie, Wirbelsäulentherapie nach Dorn und Breuss, Pädiatrie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Training der Feinmotorik bei zer-ebralgeschädigten Erwachsenen, Chronischer Schmerz-Baustein I und II, Facio-orale-Therapie (FOTT), Eltern-trainer, Einführung in Bobath-Konzept und PNF-Konzept, Kognitives Training, Hirnleistungstraining, Funktionsstö-rungen-Hemiparetische Schulter, Tao Yoga, Therapeuti-sches Tanzen

Rückenschule, Physiotherapeutische Ambulanz, Ergotherapeuti-sche Ambulanz, Podologische Ambulanz Übungsleiterlizenzen f. Herzsport und Rückenschule, Medizini-sches Aufbautraining (MAT), Aquafitness, Step-Aerobic, Atem- und Wassergymnastik, Spinning Partner- und Gruppenarbeit innerhalb der interaktionellen Methode

Berater 5,3 Diplom-Sozialarbeiter, Diplom-Sozialwissenschaftler, Diplom-

Sozialpädagogen, Diplom-Oecotrophologin, Diätassistentin Mit Ausbildung in: Klientenzentrierte Psychotherapie, Aquatic Bodyworker,

Wassershiatsu und –tanzen, Feldenkrais-Lehrerin, Be-treuungs- und Schwerbehindertenrecht, betriebliches Eingliederungsmanagement

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Seite 24 Version: 2010

2.1.2 Medizinisch-technische Leistungen und apparative Versorgung

Das interdisziplinäre Therapiezentrum ist nach den neuesten Erkenntnissen angelegt und

mit moderner, den medizinischen Aufgaben angepasster Medizintechnik ausgestattet:

− 12-Kanal-Ruhe EKG

− Belastungs-EKG auf dem Fahrrad-Ergometer

− Monitorüberwachtes Fahrradergometertraining

− Langzeit-EKG

− Langzeit-Blutdruckmessung

− Ein- und zweidimensionale Echokardiografie, Doppler- und Farbdoppler- Echokardiografie

− Doppler- und Farbduplexsonografie der großen arteriellen Gefäße

− Ganzkörperplethysmografie zur Lungenfunktionsdiagnostik

− Schlafapnoe-Screening

− EEG

− Möglichkeiten zur testpsychologischen Untersuchung

− Fachorthopädischer und fachneurologischer Konsildienst im Hause

− Podologie im Hause

In Kooperation mit umliegenden Kliniken:

− Labordiagnostik: Marienkrankenhaus Soest

− Koronarangiographie: Katharinen-Hospital Unna, Klinikum Stadt Soest und Ma-rienkrankenhaus Soest

− Schrittmacherkontrolle: Klinikum Stadt Soest / Marienkrankenhaus Soest

− Röntgendiagnostik: Klinikum Stadt Soest / Marienkrankenhaus Soest

− Gefäßchirurgie: Klinikum Stadt Soest / Marienkrankenhaus Soest

− Chirurgische Ambulanz: Klinikum Stadt Soest / Marienkrankenhaus Soest

− Dialyseinstitut: Am Klinikum Stadt Soest

− Schlaflabor: Marienkrankenhaus Soest

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2.1.3 Medizinische Notfallversorgung

In der Dr. Becker Klinik Möhnesee ist ein Bereitschaftsarzt rund um die Uhr anwesend, des Weiteren Pflegekräfte. Es finden regelmäßig Notfallschulungen der Mitarbeiter statt. Im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems gibt es eine detaillierte Richtlinie (RL) für das medizinische Notfallmanagement. In dieser RL und den mitgeltenden anderen RL ist Folgendes im Detail (Wer macht wann was, u. U. mit welchem Formular, was wo liegt?) geregelt:

− Die exakten Meldebestandteile eines Notfalles über das dafür reservierte Telefon

− Die Kontaktierung von Arzt und Pflegeteam

− Die Meldung eines Notfalles an eine Rettungsstelle

− Erste-Hilfe-Maßnahmen

− Maßnahmen zur Intensivüberwachung

− Die Reanimation

− Allgemeines Vorgehen bei einem Unfall

− Vorgehen bei akuter psychischer Dekompensation mit Selbst- und / oder Fremdge-fährdung

− Vorgehen bei der Verlegung in eine psychiatrische Klinik einschließlich Unterbrin-gung nach dem PsychKG

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Seite 26 Version: 2010

2.2 In der Klinik behandelte Krankheitsbilder

2.2.1 Kardiologie

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee hat drei Schwerpunkte in der Kardiologie:

- Herzchirurgische Nachsorge

- Rehabilitation bei Herzinsuffizienz unterschiedlicher Schweregrade

- Psycho-Kardiologie

2.2.1.1 Therapiekonzepte

Die kardiologische Abteilung der Dr. Becker Klinik Möhnesee hat sich insbesondere auf die Bedürfnisse der älteren Patienten eingestellt. In einer eigenen Studie konnte nachge-wiesen werden, dass auch das üblicherweise in Anlehnung an die Empfehlungen des VDR durchgeführte Patientenschulungsprogramm für diese Zielgruppe modifiziert werden muss. Dieser Erkenntnis haben wir im Rehabilitationsalltag Rechnung getragen. So legen wir beispielsweise Wert auf eine besonders intensive Begleitung durch unser Pflegeteam, angepasste Bewegungstherapie wie Hockergymnastik, geführte Spaziergänge unter der Leitung des Pflegedienstes, in Länge und Inhalt angepasste Vorträge zur Patientenschu-lung, entsprechende Möglichkeiten der Physikalischen Therapie und die Integration von Begleitpersonen.

2.2.1.2 Hauptdiagnosen

Gelistet werden hier die Hauptentlassungsdiagnosen im Berichtsjahr in absteigender Häufigkeit, denen 1027 Behandlungsfälle mit Entlassungsdiagnosen zugrunde liegen. Diagnosen einer Bypass-Operation, eines Herzklappenersatzes, eines Z.n. Schrittma-cherimplantation oder Anlage eines Stents setzen entsprechend eine koronare Herzer-krankung, einen Herzklappenfehler oder Rhythmusstörungen mit entsprechenden Komp-likationen oder Folgeerkrankungen voraus. Bei der Altersstruktur in der Kardiologie ist der Anteil der Patienten mit ausgeprägten kardiovaskulären Risikofaktoren sehr ausgeprägt: Hypertonie, Diabetes, Fettstoff-wechselstörungen, Herzinsuffizienz und Übergewicht sind häufige Nebenerkrankungen.

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Version: 2010 Seite 27

ICD-10 Code

Diagnose Anzahl Prozent

Z95.0 Z95.1 Z95.5

~ implantierter Herzschrittmacher / Kardiodefibrillator ~ aortokoronarer Bypass ~ Implantat oder Transplantat nach koronarer Gefäßplastik

318 30,96

I21 I25.2 - I25.29

Akuter Myokardinfarkt Alter Myokardinfarkt Aneurysmen und chronische ischämische Herzkrank-heiten (n. n. bez.)

298 29,02

Z95.2 Z95.3 Z95.4

~ künstl. Herzklappe ~ xenogene Herzklappe ~ anderer Herzklappenersatz

199 19,38

I30 – I52 Sonstige Formen der Herzkrankheit 42 4,09 I70 - I79 Krankheiten der Arterien, Arteriolen und Kapillaren 35 3,41 Z73 Probleme in Bezug auf Lebensbewältigungs-

schwierigkeit 31 3,02

Z95.81 Z95.88 Z95.9

~ Port-System ~ sonstige kardiale (vaskuläre) Implantate oder Trans-plantate ~ kardiales (vask.) Implantat oder Transplantat n.n. bez.

27 2,63

I10 - I15 Hypertonie (Hochdruckkrankheit) 12 1,17 I26 Lungenembolie 8 0,78 I20 Angina pectoris 7 0,68 F30-F39 F40-F48

Affektive Störungen Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen

6 0,58

Sonstige 44 4,28 Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010

2.2.1.3 Sozialmedizinische und soziodemographische Merkmale der Patienten

Kardiologie Frauen Männer Gesamt Geschlecht Anteile der Geschlechter 292 735 1027 Alter 18 bis 29 Jahre 4 19 23 30 bis 39 Jahre 2 17 19 40 bis 49 Jahre 8 48 56 50 bis 59 Jahre 17 58 75 60 bis 69 Jahre 79 233 312 70 bis 79 Jahre 129 318 447 80 und älter 53 42 95 Durchschnittsalter 70 66 67

Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010

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Seite 28 Version: 2010

Entlassungsform (nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)

Frauen Männer Gesamt

regulär 284 713 997 vorzeitig auf ärztliche Veranlassung - 1 1 vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 5 7 12 vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 1 1 2 disziplinarisch - - - verlegt 2 13 15 Wechsel zu ambulanter, teilstationärer, stationärer Reha

- - -

gestorben - - - Quelle/Stand: Klinik Möhnesee, 31.12.2010

2.2.1.4 Therapeutische Leistungen

Die Klinik erbringt ihre herapeutischen Leistungen nach den Vorgaben der KTL 2007 bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation der Behandler. Für die Kardiologische Abteilung kann an dieser Stelle keine Auswertung der Deut-schen Rentenversicherung Bund abgebildet werden, da hier keine Erhebungen vorliegen.

2.2.2 Psychosomatik

Therapiekonzept und Behandlungsschwerpunkte wurden oben in Kapitel 1.2. und 1.2.2. bzw. 1.2.3. dargestellt. Rehabilitationsziele sind:

- durch eine nachhaltige Veränderung des Lebensstils (Herstellung eines Gesund-heitsverhaltens) Krankheitsfolgen abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern oder auszugleichen

- die Partizipation im Alltag und Berufsleben zu fördern, insbesondere eine gefähr-dete Erwerbsfähigkeit wieder herzustellen oder zu stärken und Pflegebedürftigkeit abzuwenden, zu beseitigen, auszugleichen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern.

2.2.2.1 Therapiekonzept

Das “Gesamtkonzept Psychosomatische Rehabilitation” beschreibt auf 47 Seiten im De-tail alle Aspekte der psychosomatischen Rehabilitation in der Dr. Becker Klinik Möhne-see, wurde mit der Deutschen Rentenversicherung abgestimmt und von dieser geneh-migt.

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Version: 2010 Seite 29

2.2.2.2 Hauptdiagnosen

Gelistet werden hier die Hauptentlassungsdiagnosen im Berichtsjahr in absteigender Häufigkeit, denen 1451 auswertbare Behandlungsfälle mit Entlassungsdiagnosen zu-grunde liegen.

ICD-10 Code

Diagnose Anzahl Prozent

F33 Rezidivierende depressive Episode 352 24,26 F32 Depressive Episode 318 21,92 F48 Andere neurotische Störungen 172 11,85 Z73 Probleme in Bezug auf Lebensbewältigungs-

schwierigkeit 158 10,89

F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpas-sungsstörungen

145 9,99

F41 Andere Angststörungen 75 5,17 F40 Phobische Störungen 55 3,79 F34 Anhaltende affektive Störungen 28 1,93 F45 Somatoforme Störungen 26 1,79 F31 Bipolare affektive Störungen 7 0,48 F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer

psychischer Störung 6 0,41

F42 Zwangsstörungen 6 0,41 F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung 5 0,34 F20-F29 Schizophrene, schizotype und wahnhafte Stö-

rungen 4 0,28

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Be-ginn in der Kindheit

4 0,28

F51 Nichtorganische Schlafstörung 3 0,21 F54 Psychologische Faktoren oder Verhaltensfakto-

ren bei anderenorts klassifizierten KH 2 0,14

F10-F19 Psychische Verhaltensstörung durch psychotro-pe Substanzen

1 0,07

Sonstige 84 5,79 Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010

2.2.2.3 Sozialmedizinische und soziodemographische Merkmale der Patienten

Psychosomatik Frauen Männer Gesamt Anteile der Geschlechter 845 606 1451 Alter 18 bis 29 Jahre 44 96 140 30 bis 39 Jahre 151 98 249 40 bis 49 Jahre 321 191 512

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Seite 30 Version: 2010

50 bis 59 Jahre 250 185 435 60 bis 69 Jahre 62 34 96 70 bis 79 Jahre 17 2 19 80 und älter 0 0 0 Durchschnittsalter 47 44 46 Stellung im Beruf (bei Betreuungsbeginn) Auszubildender

nicht differenziert

Arbeiter / Angestellter / Beamter Selbstständiger / Freiberufler sonstige Erwerbspersonen (z.B. Wehrdienst, Elternzeit, mithelfende Familienangehörige) in beruflicher Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) arbeitslos nach SGB II od. III Schüler / Student Hausfrau / Hausmann Rentner / Pensionär Bundeswehr / Soldat sonstige Nichterwerbspersonen (z. B. SGB XII) Status Arbeitsfähigkeit bei Entlassung Arbeitsfähig 460 408 868 Arbeitsunfähig 324 172 496 Keine Beurteilung erforderlich 61 26 87

Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010

Entlassungsform (nach ärztlichem Reha-Entlassungsbericht)

Frauen Männer Gesamt

Regulär 797 589 1386 vorzeitig auf ärztliche Veranlassung 2 1 3 vorzeitig mit ärztlichem Einverständnis 31 11 42 vorzeitig ohne ärztliches Einverständnis 4 2 6 vorzeitig gegen ärztlichen Rat 8 3 11 disziplinarisch - - - verlegt 3 - 3 Wechsel zu ambulanter, teil- oder stationärer Reha - - - gestorben - - -

Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010

2.2.2.6 Therapeutische Leistungen

Die Klinik erbringt ihre therapeutischen Leistungen nach den Vorgaben der KTL 2007 bezüglich Dauer, Frequenz, Höchstteilnehmerzahl in Gruppen und Qualifikation der Be-handler.

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Version: 2010 Seite 31

2.2.3 Konsiliarische Untersuchungen Kardiologie / Psychosomatik

Die beiden Fachabteilungen der Dr. Becker Klinik Möhnesee erbringen konsiliarische Untersuchungen für die jeweils andere Abteilung. Besonders eng ist die Kooperation im Bereich der Psycho-Kardiologie. Hier wurde im Jahre 2007 das Zentrum für Psycho-Kardiologie der Dr. Becker Klinik Möhnesee mit vielfältigen Vernetzungen gegründet. Ziel ist die Optimierung der psycho-kardiologischen Versorgung im Sinne einer “best clinical practice”. Durch ein Forschungsprojekt des Arbeitsbereiches Rehabilitationswissenschaf-ten der Universität Würzburg erfolgt die Evaluation unterschiedlicher Versorgungsmodel-le. Im Zentrum Psycho-Kardiologie ergeben sich eine Vielzahl gegenseitiger konsiliari-scher Beratungen, Untersuchungen und Behandlungen. Kardiologie: Konsiliarische Kontakte für die Patienten der Psychosomatischen Abteilung

Gesamt 2010

Beratungen 311 Ruhe-EKG 17 Langzeit-EKG 42 Belastungs-EKG 158 Echokardiographie 148 Langzeit-Blutdruck-Messung 29 Lungenfunktionsprüfung 0 Sonographie 20 Doppler-Duplex-Untersuchung 4 MESAM 62

Quelle/Stand: 31.12.2010 Psychosomatik: Konsiliarische Kontakte für die Patienten der Kardiologischen Abteilung

Gesamt 2010

Psychiatrisch-psychotherapeutische Untersuchung / Beratung / Behandlung

340

Quelle/Stand: 31.12.2010 Weitere, vom Zentrum Psycho-Kardiologie unabhängige Konsiliarkontakte, ergeben sich durch die Leistungen von hier angestellten Fachärzten, die interkurrente Mitbehandlun-gen und gutachterliche Stellungnahmen erbringen. 2.2.3.1 Neurologische Untersuchung

Neurologisch-fachärztliche Untersuchungen Gesamt 2010 Konsiluntersuchung Indikation Kardiologie 64 Konsiluntersuchung Indikation Psychosomatik 91 EEG 0

Quelle/Stand: 31.12.2010

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Seite 32 Version: 2010

Orthopädisch-fachärztliche Untersuchung Gesamt 2010 Untersuchung und Diagnostik 117

Quelle/Stand: 31.12.2010 Funktionsdiagnostik Durchgeführte funktionsdiagnostische, indikationsübergreifende Maßnahmen

Funktionsdiagnostik Gesamt 2010 Ruhe-EKG 3411 Belastungs-EKG 1174 Langzeit-EKG 606 Langzeit-Blutdruck-Messung 52 Lungenfunktionsprüfung 0 Echokardiographie 1288 Sonographie 61 Doppler-Duplex-Untersuchung 21 INR-Schulung 23 Apnoe-Screening 263 EEG 0

Quelle/Stand: 31.12.2010 Wundmanagement In der Kardiologie wurden und werden Mitarbeiter kontinuierlich im Bereich des profes-sionellen Wundmanagements qualifiziert - so ist bereits eine Mitarbeiterin zertifizierte Wundexpertin - und nehmen außerdem am regionalen Arbeitskreis „Wundmanagement“ teil. Das Wundmanagement wird primär durch das kardiologische Pflegeteam in Koope-ration mit den Ärzten nach den modernsten Erkenntnissen geleistet. In der kardiologischen Abteilung wurden im Jahr 2010 insgesamt 112 relevante Behand-lungsfälle mit Wundheilungsstörungen gemäß den gesetzlichen Vorgaben u. a. mittels Formblatt und Fotodokumentation zur Qualitätssicherung dokumentiert sowie statistisch erfasst.

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Version: 2010 Seite 33

3 Qualitätspolitik und Qualitätssicherung

3.1 Qualitätspolitik der Einrichtung

Die Qualitätspolitik der Dr. Becker Klinik Möhnesee ist ausgerichtet an der Vision, Spitze-nehabilitation anzubieten, um die gesundheitsbezogene Lebensqualität unserer Patienten nachhaltig zu verbessern. Alle Klinikaktivitäten, Therapien, Programme, Produkte oder Serviceangebote wie auch der unmittelbare Patienten-Mitarbeiter-Kontakt müssen an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet sein.

3.1.1 Strategische und operative Ziele

Die strategisch-operativen Zielsetzungen der Dr. Becker Klinik Möhnesee für das Jahr 2010 waren: Mitarbeiter

KEBS (kritisches Ereignis-Berichtssystem) / Verbesserungsmanagement GeoCon –Zentrale Erfassung der Anwesenheitszeiten

• Die mitarbeiterbezogenen Daten sind zentral gespeichert und durch die Lohnbuchhaltung direkt verwertbar

• 100% Eingabe der Arbeits- und Fehlzeiten durch die Mitarbeiter oder Abteilungsleiter

Dr. Becker Triathlon – Teilnahme am Möhneseetriathlon • Teambildung möglichst interdisziplinär • Teilnahme von 15 Klinikstaffeln aus dem gesamten Klinikverbund

Outcome

Optimierte Reha-Zielvereinbarungen • Premium-Qualität • ParZivar-Studie

Überarbeitung der indikativen Gruppen i. d. Psychosomatik Kundenkontakt

„Reisender für Sozialdienste“ • Steigerung der Belegung • Stärkung der Kunden/Klinik-Bindung

IV-Vertrag BIG Psycho-Kardio • Belegungssicherung der Kardiologischen Abteilung • Stationäre Reha von Erwerbstätigen der BIG im Rahmen eines IVV

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Präsenz

Steigerung Bekanntheitsgrad Herzinsuffizienzprogramm Anbau – Patientenbetten

Innovation

Psycho-Kardiologie optimieren • Etablierung eines ressorucengemäßen Programmes • Studienergebnisse liegen vor und werden für die Praxis genutzt

DEGEMED Zertifikat: Patienten-Schulung • Erhalt des Zertifikats

Einführung der elektronische Patientenakte (EPA) • Arbeitsfähiges System bis Ende 2010 • Die Mitarbeiter arbeiten regelmäßig und störungsfrei mit EPA statt GPM

Kooperation Akademiestiftung Hellweg und Klinik Möhnesee • Vorlesungen, Praktikanten im Hause, Bachelor-Arbeiten • Partizipation am Wissen der Akademisierung v. Physio- und

Ergotherapie

3.1.2 Umsetzung von Leitlinien

Für die Psychosomatik existieren derzeit noch keine Therapiestandards der Deutschen Rentenversicherung Bund für einzelne Störungsbilder. Die Praxis der psychosomatischen Rehabilitation ist allerdings ausgerichtet an den Vorgaben der Deutschen Rentenversi-cherung Bund zur Konzept-, Prozess- und Ergebnisqualität. Die Leitlinien der DGPR (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen) werden umgesetzt. Die Kardiologie wurde zuletzt im Au-gust 2008 durch die DGPR zertifiziert. Herr Dr. Schubmann wurde Anfang 2010 in den Beirat des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen für den Bereich der stationären Rehabilitation gewählt. In diesem Gremium werden z.B. Leitlinien entwickelt.

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Version: 2010 Seite 35

3.1.3 Umsetzung spezifischer rechtlicher Anforderungen

Diese wurden wie folgt in der Dr. Becker Klinik Möhnesee umgesetzt: - Arbeitsschutzausschusssitzung: arbeits- und gesundheitsschutzrelevante Belange,

vierteljährlich

- arbeitsmedizinische Untersuchungen der Mitarbeiter durch den Betriebsarzt im vorgeschriebenen Turnus; Sehtestangebot für alle Mitarbeiter

- Hygienekommissionssitzung: halbjährlich, inkl. Fortbildung und Aktualisierung des Hygieneplans

- Arzneimittelkommissionssitzung mit Begehung der Hausapotheken

- Begehung durch das Gesundheitsamt

- Überprüfung der medizinisch-technischen Geräte lt. MP BetreibV (Medizinproduktegesetz) im vorgeschriebenen Turnus

- Jährliche Unterweisung der Mitarbeiter

Rechtsgrundlage: Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) vom Oktober 2006 UVV “Grundsätze der Prävention” (BGV A1)

- Jährliche Belehrung der Mitarbeiter gemäß § 43 IFSG (Infektionsschutzgesetz) vom Januar 2001, Abs. 4

- Bestellung von Ersthelfern lt. § 26 der UVV (Unfallverhütungsvorschrift) BGV A

- Externe Fachkräfte für Arbeitsschutz, Hygiene, Datenschutz, Betriebsarzt

- Intern: Brandschutzbeauftragter, Gefahrstoffbeauftragter, EDV-Beauftragter, 2 Sicherheitsbeauftragte, Hygienebeauftragter Arzt, Brandschutzhelfer

- Regelungen zum Datenschutz werden im Managementleitfaden de Dr. Becker Unternehmensgruppe vorgeschrieben und im Hause spezifisch umgesetzt.

3.2 Qualitätssicherung für die Einrichtung

In der Dr. Becker Klinik Möhnesee erfolgt eine interne und externe Qualitätskontrolle durch Erhebungen und Sicherungsverfahren der Rehabilitationsträger. Die Klinik erhält durch Visitationen und Berichte zur Qualitätssicherung differenzierte Rückmeldungen. Durch jährliche externe Audits wird die Einhaltung der DIN ISO 9001:2008 und der Quali-tätsgrundsätze der DEGEMED dokumentiert.

3.2.1 Internes Qualitätsmanagement

Aufbau, Struktur, Instrumente und Weiterentwicklung von QM Es finden regelmäßige Arbeitsgruppensitzungen und quartalsweise Sitzungen der Klinik-leitung mit der Geschäftsführung zur Überwachung der Zielerreichungen für das laufende Jahr und zur Besprechung innovativer Maßnahmen statt.

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Seite 36 Version: 2010

Das bereits bestehende QM-Gremium tagt regelmäßig alle 8 Wochen und bespricht Hin-weise aus Audits und Begehungen, Patientenbeschwerden, Meldungen von Mitarbeitern, Verbesserungspotential und aktuelle Themen sowie Meldungen aus dem neu eingerich-teten „KEBS“ (Kritisches-Ereignis-Berichts-System). Die ständigen Veränderungen in der Klinikstruktur und den Organisationsabläufen wur-den jeweils zeitgerecht in die Dokumentationsstruktur der Qualitätsunterlagen eingearbei-tet. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wird durch jährliche interne Audits in den ein-zelnen Abteilungen durch eine für das Gesamtunternehmen tätige Qualitätsmanage-mentbeauftragte sowie ein jährliches Qualitätsgespräch mit der Unternehmensleitung unterstützt. Seit 2006 werden im Rotationsverfahren QMBs der anderen DBKG-Kliniken bei den Audits einbezogen. Das letzte Audit fand 2010 statt und führte aufgrund der Tat-sache, dass inzwischen mehrere prozessabhängige Bereiche in einem Auditgespräch zusammengefasst werden, zu einem regen Austausch an den Schnittstellen. Obwohl sich dies an den Audittagen zeitaufwendiger gestaltet, ist der Erfolg für die Arbeitsabläufe, die Förderung der Kommunikation und die Weiterentwicklung des QM deutlich höher als bisher. Jährliche Überwachungsaudits und alle drei Jahre ein Rezertifizierungsaudit durch die Zertifizierungsgesellschaft garantieren die objektive Beurteilung der Prozessqualität. QM-Projekte In den folgenden Ausführungen wird darauf verzichtet, alle qualitätsmanagement-relevanten Veränderungen aufzuführen, sondern lediglich eine Übersicht der prozessre-levanten Veränderungen mit Tragweite gegeben. Ganz allgemein findet eine ständige Verbesserung des Qualitätsmanagementsystemes statt (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), die durch die Bearbeitung der Anregungen sowohl von Patienten und Mitarbeitern als auch durch Audits, Begehungen, Befragungen oder Änderungen der äußeren Faktoren wie Anforderungen der Kostenträger oder neuer gesetzlicher Gegebenheiten initiiert werden. Klinikanbau

Der Stand der Planung wurde in einer MA-Versammlung detailliert vorgestellt. Die Klinikleitung bezog die Mitarbeiter ein, indem sie diese aufforderte, mögli-che Korrekturen, Anmerkungen und Änderungsvorschläge schriftlich mit Be-gründung einzureichen. Damit wurde sichergestellt, dass bei der Optimierung der Raumnutzung für das ganze Haus möglichst viele Gedanken und Ideen berücksichtigt werden.

Prozessorientierte Qualitätsprojekte

Alle Formulare wurden auf die Corporate Identity und die dahinterliegenden Pro-zesse hin überprüft, was zu einer Reduzierung von Doppeldokumentationen und einer Verbesserung von Arbeitsabläufen führte.

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Version: 2010 Seite 37

In Folge einer Anregung aus einem der regelmäßig stattfindenden Audits wurde der ärztliche Anordnungsbogen ergänzt um den Punkt Arztunterschrift und eine ganz konkrete Liste zum Ankreuzen mit Bedarfsmedikation, die durch die Pflege ausgegeben werden kann, z.B. bei Atemwegsinfekten, Kopfschmerzen, leichter innerer Unruhe und Insektenstichen.

Das Formular für die Einverständniserklärung / Schweigepflichtentbindung von Patienten zur Anforderung von Entlassungsbriefen wurde vereinfacht und verein-heitlicht.

Um den Anforderungen der Kostenträger gerecht zu werden, wurde ein aktuali-sierter Leitfaden der DRV Bund zum Thema Entlassungsberichte mit entspre-chenden Kommentierungen und Hinweisen in Kopie an die Psychotherapeuten und Ärzte verteilt.

Es wurden Textbausteine für die Ergotherapie für den Abschlussbericht erstellt. Zur besseren Nutzung der Kapazitäten und freier Valenzen sowie zur optimalen

Therapieplanung z.B. während der Arztvisiten haben alle medizinisch-therapeutischen Mitarbeiter Einsicht in die Therapiepläne der Patienten.

Identifizierbare Sicherheitsrisiken in der Klinik werden in jeder Abteilungsleitersit-zung thematisiert und Lösungen direkt im Team erarbeitet. Diese werden in einer Liste zusammengefasst zur weiteren Bearbeitung und Rückverfolgbarkeit der Maßnahmen sowie deren Wirksamkeit im QM-Gremium.

Um den engen Zeitrahmen bei geplanten gestuften Wiedereingliederungen zu er-füllen, informiert der zuständige Arzt die Bezugspsychotherapeutin und das Schreibbüro darüber. Außerdem wird die Information über gestufte Wiederein-gliederungen als regelmäßiger Tagesordnungspunkt in den Teamsitzungen am Donnerstag abgefragt.

Die Original-Vorlagen aller relevanten Kostenträger zur Einleitung einer IRENA sind in der zentralen Patientendatenbank hinterlegt.

Die Nachverschlüsselung / Dokumentation und Erfassung nicht terminierter Leis-tungen erfolgt an Hand einer Liste mit Heilmittelnummern, die an den betreffen-den Arbeitsplätzen hinterlegt ist.

Um die Qualität der Handouts, die u.a. Übungsanleitungen für Eigenübungen (mit Bebilderung) z.B. für den Bereich Wirbelsäulengymnastik abbilden, für Patienten zu verbessern, wurden in Kooperation mit den anderen DBKG-Kliniken aktuelle Standards entwickelt.

Mitarbeiterbelange

Als Konsequenz aus der stattgefundenen anonymisierten Mitarbeiterbefragung wurden 4 Punkte, die in der Bewertung über „2“ lagen, im Mitarbeiterjahresge-spräch mit den einzelnen Mitarbeitern diskutiert. Dafür wurde der Fragebogen „MA-Gespräch“ entsprechend aktualisiert.

Teilnahme von 2 Mitarbeiterstaffeln der Klinik Möhnesee am Möhnesee-Triathlon sowie mehrerer Staffeln der DBKG.

Der klinikeigene Sozialdienst unterstützt Mitarbeiter in sozialrechtlichen Fragen und steht als Wiedereingliederungsbeauftragte den Mitarbeitern bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz helfend zur Seite.

EDV

Um den Umgang mit Formularen benutzerfreundlicher und schneller zu gestalten sowie zentral alle wesentlichen Informationen zur Verfügung zu stellen, erfolgte eine Zusammenlegung aller relevanten Informationsträger auf eine digitale Platt-form.

An allen Arbeitsplätzen wurden E-Mail-Adressen für alle Benutzer eingerichtet.

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Seite 38 Version: 2010

Die ergotherapeutische Verlaufsdokumentation erfolgt in der zentralen Patien-tendatenbank, so dass diese dann auch in kurzer Version in den Entlassungs-brief übernommen werden kann.

Änderungsmitteilungen werden per E-Mail-Verteiler über das Schreibbüro ver-sandt, was Zeit und Papier spart. Dazu wird technisch sichergestellt, dass sich der Posteingang von Outlook beim Anschalten des Arbeitsplatzrechners automa-tisch öffnet.

In der Patientendateneingabemaske kann eingesehen werden, ob bei einem Pa-tienten der Psychosomatik bereits ein Fragebogen vorliegt oder nicht. Bei Vor-handensein eines Fragebogens befindet sich oben rechts ein blaues Q. Dieser ist dann laut Aufnahmebüro auch in der gelben Akte bzw. befindet sich auf Station.

Für die Ärzte wurde eine neue Diagnose- Software namens „KODIP“ auf der Ba-sis ICD-10-GM installiert.

An der Rezeption werden die eingehenden Faxe nicht mehr ausgedruckt, son-dern per EDV an den entsprechenden Empfänger im Hause weitergeleitet.

Maßnahmen hinsichtlich erforderlicher Kapazitätserweiterungen bei gestiegenen Patientenzahlen

Der erhöhten Patientenzahl wurde u.a. Rechnung getragen, indem mehr Ent-spannungsgruppen, Themenzentrierten Therapiegruppen sowie eine weitere Gruppe des „Themenzentrierten Malens eingerichtet wurden.

Für psychosomatische Patienten ohne kardiologische Einschränkungen kann das angeleitete Ergometertraining als alternatives Sportangebot verordnet werden.

Für den Fitnessraum wurde ein neues Gerät für das Bizeps-/Trizeps-Training an-geschafft, um den Trainingszirkel zu vervollständigen.

Alle Patienten unter 60 Jahren erhalten automatisch und somit ohne Zeitverzöge-rung eine Einweisung in die medizinische Trainingstherapie.

Organisatorische Umstrukturierungen haben dazu geführt, dass die Patienten noch schneller und gezielter als bisher die erforderlichen Anwendungen erhalten.

Ein Psychiater bietet regelmäßig Soldaten-Gesprächsrunden an, was die Qualität der ReVit-Gruppe weiter verbessert.

Innovation

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee kooperiert seit Juli 2010 mit der Akademiestif-tung Hellweg in Soest. Studenten des dortigen Studiengangs "Bachelor of Scien-ce Physio-/ Ergotherapie" haben in diesem Rahmen die Möglichkeit, Praktika im Klinikalltag zu absolvieren. Außerdem nehmen sie gemeinsam mit Medizinstu-denten der Universität Duisburg-Essen an einem Blockpraktikum teil. Darüber hi-naus unterrichtet Herr Dr. Rainer Schubmann, Chefarzt der Abteilung Kardiolo-gie, im Bereich Gesundheitsförderung, Prävention und motorische Lerntheorien. Eine Forschungskooperation ergänzt die Vereinbarung: Im Rahmen ihrer Bache-lorarbeit untersuchen zwei Studenten in der Klinik, ob und wie man die Nintendo Wii-Konsole sinnvoll im Bereich der Rehabilitation einsetzen kann.

Im Bereich der Psychosomatik läuft ein Projekt „Nintendo Wii“ in Zusammenar-beit mit der Uni Würzburg. Ziel der Studie ist es in diesem Fall, den therapeuti-schen Nutzen einer solchen Spielekonsole für depressive Patienten in der Psy-chosomatik auszumachen.

Die ersten Module der standardisierten Patientenschulungen wurden mittels Pa-tientenfragebogen bewertet, wobei zur eventuellen Angebotserweiterung auch das Interesse an Gesundheitsschulungen über das Internet nach dem Rehabilita-tionsaufenthalt abgefragt wurde.

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Version: 2010 Seite 39

Zur optimalen Therapiezielerfassung im Bereich Kardiologie wurde ein Brains-torming durchgeführt, um den Bedürfnissen der „Silver-Generation“ besser Rechnung tragen zu können und am Alltag der Patienten orientierten Ziele fest-legen und die Therapien entsprechend planen zu können.

Einführung von KEBS (Kritisches Ereignis-Bericht-System): KEBS ist ein Be-richts- und Lernsystem der Klinik Möhnesee. Es ist auf Wunsch anonym und im-mer sicher und ermöglicht gegenseitiges Lernen durch Berichten von kritischen Ereignissen und Erarbeiten von Lösungen. Es richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik Möhnesee. Kritische Ereignisse sind Vorkommnisse, die die Behandlungsqualität oder die Patientensicherheit oder die Mitarbeitersi-cherheit bedrohen oder beeinträchtigen.

3.2.2 Qualifizierung der Mitarbeiter

Bei der Mitarbeiterentwicklung aus Sicht der Fort- und Weiterbildung ist grundsätzlich zwischen den Bereichen der Pflichtfortbildungen und Fortbildungen mit dem Ziel der Ausweitung des Leistungsangebots und Erhöhung des Fachwissens in der Dr. Becker Klinik Möhnesee zu unterscheiden. Der Bereich der internen Fortbildungen wurde bereits 2006 neu strukturiert. Im 4-wöchigen Turnus finden abteilungsübergreifende Fortbildungsveranstaltungen statt, mit der Zielsetzung, die Kooperation zu stärken und den Erfahrungsaustausch zu forcieren. Die Vorträge sind durch die Ärztekammer Westfalen-Lippe mit 1 Fortbildungspunkt pro Veranstaltung zertifiziert. In der Kardiologie wurden und werden Mitarbeiter kontinuierlich im Bereich des profes-sionellen Wundmanagements qualifiziert und nehmen am regionalen Arbeitskreis “Wundmanagement” teil. Das Wundmanagement wird primär durch das kardiologische Pflegeteam in Kooperation mit den Ärzten geleistet. Zudem qualifizieren sich in diesem Bereich fortlaufend Mitarbeiter als “Hypertonie-Assistenten”. Die nachfolgende Tabelle gibt detailliert Auskunft über alle Qualifikations- und Fortbil-dungsmaßnahmen der Klinik in 2010.

3.2.2.1 Klinikinterne Fort- und Weiterbildung

Interne Fortbildungen Teilnehmer Datum Tako Tsubo- Kardiomyopathie 43 13.01.2010 Mitarbeiterversammlung: Zielerreichung 2009, Ziele 2010 Ergebnis Mitarbeiterbefragung, geplanter Anbau

84 03.02.2010

Hygiene: Entwicklung der multiresistenen Erreger – Risiken für die Reha-Kliniken

52 17.02.2010

Hypnotherapie 39 10.03.2010 Brainstorming CIRS (KL, QMB, OÄ, AL) 17 20.04.2010 Sachkunde zur Befreiung von eingeschlossenen Personen gemäß § 12 Betriebssicherheitsverordnung

21 21. + 28.04.10

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Seite 40 Version: 2010

ICD und CRT – High-Tech für das schwache Herz 52 05.05.2010 Henne und Ei: Herzerkrankungen und Schlaf 47 19.05.2010 Posttraumatische Belastungsstörung 45 16.06.2010 Ergotherapeutische Angebote in der Klinik Möhnesee 39 23.06.2010 Notfallmanagement (Pflegeteams und Ärzte) 20 28.06.2010 Mitarbeiterversammlung: Ergebnis 2009, Klinikanbau, KEBS / CIRS

64 30.06.2010

Grundlagen Brandschutz für Brandschutzhelfer 6 13.07.2010 Wundheilungsstörungen / Wundmanagement 36 18.08.2010 Interne Fortbildungen Teilnehmer Datum Erfahrungen aus 9 Monaten Afghanistan-Einsatz 46 25.08.2010 Information Notfallmanagement 17 29.09.2010 Saisonale Grippeschutzimpfung 26 06.10.2010 So läuft’s hier! Neues aus dem Qualitätsmanagement! 44 03.11.2010 ADHS im Erwachsenenalter 51 17.11.2010 Herzratenvariabilität 21 19.11.2010

3.2.2.2 Teilnahme an externen Fort- und Weiterbildungen

Externe Weiterbildungen und Seminare Teil-nehmer

Datum

Symposium „Entstehung und Behandlung chronischer Schmerzen“

1 16.01.10

7. Soester Wundkongress 1 28.01.2010 Reiki I 1 01.-02.03.10 Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie zur Rückfallprophy-laxe bei Depression

1 02. + 03.02., 24.03.10

Metamorphose und Atem II 1 05. – 06.02.10 Hypnose als Entspannungsverfahren 1 05.02. – 06.03.10 EFT Basis-Kurs 1 06. -07.10 Craniosacrale Osteopathie 1 08. – 11.02.10 4. Dortmunder Wund- und Diabetesforum 1 19. – 20.02.10 Schwierige Gespräche mit Patient/innen führen 1 22.02.10 Diabetes-Messe – informieren – denken – handeln 1 26.-27.02.10 Zusatz-Weiterbildung „Sozialmedizin“ Aufbaukurs Teil E + F 1 22.02. – 05.03.10 2. westfälischer Kardiochirurgentag für Kardiologen 1 05. – 06.03.10 19. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium Qualität in der Rehabilitation-Management, Praxis, Forschung

2 08. – 10.03.10

Reha-Therapiestandards Depressive Störungen 1 16.03.10 2. Arnsberger WundPflegekongress 1 17.03.10 Diabetes Update 2010 1 19.-20.03.10 Manuelle Lymphdrainage und angewandte Ödemtherapie 1 01. – 26.03.10 Selbstmanagement 1 23.02.; 04.03.;

24.03.10 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 2 08. – 10.04.10 Durchführung der Polysomnographie 2 15.04.10 Hypertensiologe DHL 1 17.04.10 Demenz – Die andere Welt der Wirklichkeit 2 21.04.10

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Version: 2010 Seite 41

Deutscher Wundkongress & 6. Bremer Pflegekongress 1 14.05.10 Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen 1 Abschluss

18.05.10 Ärzterat am Telefon im Kreis Soest 2 18.05.10 37. Jahrestagung der DGPR: Kardiologische Rehabilitation – Bindeglied zwischen Akut-Therapie und Dauerbehandlung

3 04. – 05.06.10

Informationstagung für Reservisten des Sanitätsführungs-kommandos / Große Kommandeurstagung des Sanitätsfüh-rungskommandos

1 08. - 09.06.10

Craniosacrale Osteopathie CST I Einführungskurs 1 07. – 10.06.10

Externe Weiterbildungen und Seminare Teil-nehmer

Datum

Zusatzbezeichnung Psychotherapie 1 Abschluss 19.06.10

Wie sollte Vorhofflimmern im Jahr 2010 behandelt werden? 2 19.06.10 Expertenstandard (DNQP) „Pflege von Menschen mit chroni-schen Wunden“

2 22.06.10

Weiterführung der Kooperation der Uni Duisburg-Essen mit der Akademischen Lehrstätte der Klinik Möhnesee

24.06.10

Studententag der Uni Essen in der Klinik Möhnesee 83 03.07.10 1. Wissenschaftstag der Akademiestiftung Hellweg „Profes-sionalisierung in der Ergo- und Physiotherapie“

1 03.07.10

Teilnahme am 19. Warsteiner Möhnesee-Triathlon 6 10.07.10 Fortbildung und Fortbildungszertifikat 1 Gültig bis 2015 32. Fortbildung für Pflegende 2 03.09.10 60. Pfizer-Koronardialog Soest – Herzpatienten und Sexuali-tät

1 06.09.10

ZMZ – Forum BeaSanStOffZMZGesWes Sanitätskommando II an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz

1 10. – 11.09.10

11. Sozialmedizinertag in Bad Sassendorf: Aktuelle Heraus-forderungen für die Begutachtungspraxis

1 10. – 11.09.10

Diabetes Burnout 1 10. – 11.09.10 Gesundheitsförderung – Prävention, Bewegungsverhalten und motorische Lerntheorien

1 Ende 15.09.10

Selbsterfahrung 1 16. - 17.09.10 Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg: Sanitäts-dienst - Heute und Morgen

1 20. – 24.09.10

13. Rehabilitationsforum Berlin 1 25. – 26.10.10 21. Warsteiner Tag der Pflege – PflegeNotStand – Zukunfts-fähig trotz Notstand?

3 28.10.10

Fortbildungsveranstaltung für Hypertonieassistenten DHL 3 30.10.2010 3. B A D – Expertentagung: Darüber spricht man nicht … Umgang mit psychosozialen Belastungen

1 04. – 05.11.10

Schwierige Gespräche mit Patienten / innen führen 1 06. + 07.09. / 08.11.10

Enthüllung des Bronzeherzens durch den Bundesgesund-heitsminister Dr. Rösler im Herzzentrum der Uniklinik Köln

1 08.11.10

12. Arzt-Patienten-Seminar 13.11.10

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Seite 42 Version: 2010

Studenten-Blockseminar der Uni Essen in der Klinik Möhne-see

20.11.10

Symposium Kardiologische Brennpunktthemen 1 20.11.10 MS-Powerpoint – Präsentationen professionell gestalten und präsentieren

1 02.12.10

„Sich ein Bild machen“ – Wundanalyse, Wundversorgung und sichere Dokumentation

1 02.12.10

Erstellung des Reha-Entlassungsberichtes 1 13.12.10

3.2.3 Externe Qualitätssicherung

Kardiologie

Die kardiologische Abteilung der Klinik hat im Zeitraum von 2005 bis 2007 am Verfahren QS-Reha der GKV teilgenommen (Näheres: www.qs-reha.de). Der Ergebnisbericht um-fasst nahezu 60 Seiten, aus Praktikabilitätsgründen wird hier nur die Synopse der gesam-ten Untersuchung dargestellt. Der umfassende Bericht kann bei Bedarf angefordert wer-den.

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Version: 2010 Seite 43

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Seite 44 Version: 2010

Die Patientenzufriedenheit in den Bereichen “psychologische Betreuung” und “Schulun-gen” wurde im Vergleich zu den Benchmark-Kliniken als unterdurchschnittlich bewertet. Bereits 2007 haben wir auf diese Ergebnisse reagiert, die gesamte Patientenschulung der Klinik wurde überarbeitet, sämtliche schulenden Mitarbeiter wurden in “Train-the-Trainer Seminaren” geschult. In Kooperation mit der Psychosomatischen Abteilung wurde ein “Zentrum Psycho-Kardiologie” gegründet zur optimierten Versorgung der betroffenen Patienten. Die Ergebnisqualität der kombinierten Psycho-Kardiologischen Behandlung wird zur Zeit in einer umfassenden Studie in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Rehabi-litationswissenschaften der Universität Würzburg erhoben, erste Darstellungen der vor-läufigen Ergebnisse erfolgte auf Kongressen (Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquien 2010 und 2011) Psychosomatik Die Psychosomatische Abteilung der Klinik Möhnesee nimmt als Vertragsabteilung am Qualitätssicherungsverfahren der Deutschen Rentenversicherung Bund teil. Das Prog-ramm zur Reha-Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung umfasst folgende Instrumente / Auswertungen: Rehabilitandenbefragung, Peer-Review-Verfahren, Thera-peutische Versorgung (KTL-Dokumentation), Reha-Therapiestandards, Rehabilitandens-truktur und Sozialmedizinischer Verlauf nach medizinischer Rehabilitation. Außerdem werden die Brieflaufzeiten überwacht, und es werden Visitationen (Begehungen der Klini-ken vor Ort) durchgeführt. Im Folgenden werden Ergebnisse / Maßnahmen dargestellt, die in 2009 eingegangen sind bzw. stattgefunden haben. Rehabilitandenbefragung Die aktuellsten Ergebnisse der Rehabilitandenbefragung der Deutschen Rentenversiche-rung Bund beziehen sich auf Rehabilitanden, die ihre Rehabilitation in der Dr. Becker Klinik Möhnesee im 1. Halbjahr 2009 abgeschlossen haben. Eine Rücklaufquote wurde nicht mitgeteilt. Die Befragungsergebnisse unserer Rehabilitanden wurden einer Vergleichsgruppe ge-genübergestellt (Kliniken mit methodenübergreifender Ausrichtung). Als Auszug wird hier eine Tabelle mit gemittelten übergreifenden Urteilen der Rehabili-tanden zur Zufriedenheit mit der Reha wiedergegeben. Die Bewertungen werden von den Rehabilitanden auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) vorgenommen. Die Ergebnisse für die Dr. Becker Klinik Möhnesee werden in der linken Spalte angege-ben, in der Spalte “Gruppe” werden die Ergebnisse einer Vergleichgruppe von Einrich-tungen “Psychosomatik mit methodenübergreifender Ausrichtung” wiedergegeben. Ent-

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Version: 2010 Seite 45

scheidend für die Bewertung der Ergebnisse ist, ob Unterschiede zur Gruppe statistisch signifikant sind. Dazu wird im Anschluss an die Tabelle Stellung genommen. Abteilung Psychosomatik

Klinik Möhne-

see

Gruppe bester Grup-

penwert

n =

Ärztliche Betreuung während der Rehabilitation 2,2 2,4 1,9 53 Betreuung durch die Pflegekräfte 2,1 2,0 1,4 54 Psychotherapeutische Betreuung 2,3 2,3 1,8 55 Therapeutische Maßnahmen (Gruppentherapie, Einzelgespräche, Entspannungstherapie, Kreativ-therapie)

2,0 2,1 1,8 55

Psycho-edukative Maßnahmen (Arbeitstherapie, Sozial- und Berufsberatung, Beschäftigungsthe-rapie, Gesundheitsbildung)

2,1 2,0 1,9 18

Körperorientierte Maßnahmen (Sport-, Bewe-gungstherapie, Krankengymnastik, physikalische Anwendungen, Massagen)

1,6 1,7 1,3 53

Rehabilitationsplan und –ziele 2,4 2,5 2,0 54 Organisation 1,9 2,3 1,7 55 Nützlichkeit der Verhaltensempfehlungen für Be-ruf, Haushalt und Freizeit

1,9 1,7 1,2 39

Ärztliche Beurteilung der Arbeits- und Erwerbs-fähigkeit

1,9 2,5 1,8 23

Gesamturteil zur Reha 2,1 2,4 1,8 54 Quelle/Stand: Berichte zur Reha-Qualitätssicherung,

Rehabilitandenbefragung Bericht 2010, Deutsche Rentenversicherung Bund Für alle Resultate dieser Tabelle wurden Signifikanztests gerechnet. Dabei schnitt die Dr. Becker Klinik Möhnesee bei „Organisation“ signifikant besser ab als die Vergleichsgrup-pe. Alle anderen Unterschiede waren nicht signifikant. Einige erfreuliche Ergebnisse zeigten sich bei Fragen zu gesundheitlichen Einschränkun-gen in Beruf und Alltag: seelische Probleme und deren Auswirkungen auf berufliche und häusliche Aufgaben haben sich bei den Rehabilitanden der Dr. Becker Klinik Möhnesee signifikant stärker gebessert als bei den Rehabilitanden der Vergleichsgruppe (S. 15 des Berichts). Unsere Rehabilitanden haben auch eine signifikant stärkere Besserung von gesundheitlichen Einschränkungen bei alltäglichen Tätigkeiten und bei gesundheitlichen Einschränkungen im Beruf angegeben (S. 15). Das Gleiche gilt für gesundheitliche Ein-schränkungen in der Freizeit (S. 16). Hier wird deutlich, dass die Dr. Becker Klinik Möh-nesee einen ihrer Kernaufträge (nämlich die Krankheitsfolgen im Alltag zu verbessern) in der Wahrnehmung der Rehabilitanden sehr gut erfüllt hat.

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Seite 46 Version: 2010

Peer Review-Verfahren (Prüfung der Qualität der Entlassberichte): Das Peer-Review ist ein Verfahren zur Überprüfung der Prozessqualität von Rehabilitati-onsleistungen. Anonymisierte Entlassberichte mit den dazugehörigen Therapieplänen werden durch leitende Ärzte („peers“) aus anderen Reha-Abteilungen begutachtet. Hier sind in 2010 keine neuen Daten eingegangen. Wir verweisen daher auf das sehr gute Ergebnis aus dem letzten Qualitätsbericht. Patientenbeschwerden In der Psychosomatik sind im Jahr 2010 sechs Beschwerden bei Kostenträgern einge-gangen und an die Klinik weitergeleitet worden fünf. Die Beschwerdequote liegt weit un-terhalb der von der Deutschen Rentenversicherung gesetzten Toleranzgrenze von 2%. In der Kardiologie ist im Jahr 2010 eine Beschwerde bei einem Kostenträger eingegan-gen. Fallzahl Beschwerden % Anzahl Kardiologie 1027 0,1 % 1 Psychosomatik 1451 0,4 % 6

Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010 Visitationen Bei Visitationen handelt es sich um Begehungen der Klinik durch den Rentenversiche-rungsträger. Die letzte Visitation der Abteilung Psychosomatik fand im Oktober 2009 durch die Deutsche Rentenversicherung Bund statt. Das Ergebnis fiel insgesamt sehr erfreulich aus, wobei insbesondere auch die geringe Beschwerdequote hervorgehoben wurde. Es wurden keine wesentlichen Qualitätsmängel festgestellt, so dass dem bereits zuvor vorgetragenen Anliegen der Deutschen Renten-versicherung Bund, das Belegungskontingent der Dr. Becker Klinik Möhnesee deutlich anzuheben, von dieser Seite nichts im Wege stand.

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Version: 2010 Seite 47

3.2.4 Ergebnisse der internen Qualitätssicherung

Erfassung der therapeutischen Leistungen Hausintern werden monatlich Kennzahlen der Klinik erhoben und die Ergebnisse in einer Steuergruppe besprochen. Bei den therapeutischen Leistungen wird auf eine gleichmä-ßige Auslastung im Wochenverlauf geachtet. Laufzeit der Entlassberichte Alle Entlassberichte werden intern erfasst, auch die, die an Krankenkassen und sonstige Träger gehen. Statistisch ausgewertet werden alle Entlassungsberichte für den Zeitpunkt des „Postaus-gangs“. So werden im Berichtszeitraum 2010 alle Entlassungsberichte erfasst, die inner-halb dieses Zeitraumes versandt werden.

Indikation / Bereich

Laufzeit Durchschnitt

Tage

Laufzeit prozentualer Anteil

≤ 14 Tage 15-42 Tage ≥42 Tage

Kardiologie 9,27 85,11 14,89 0,00 Psychosomatik 11,74 69,55 30,28 0,16 Gesamtes Haus 10,61 76,67 23,24 0,09

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Seite 48 Version: 2010

Patientenbefragung Alle Patienten erhalten bei Abreise einen 5-seitigen Fragebogen, der die Zufriedenheit mit allen Bereichen und Maßnahmen der Klinik misst. Es handelt sich immer um Werte auf einer vierstufigen Skala von 1 bis 4, wobei 1 die beste und 4 die schlechteste Bewer-tung darstellt. Die Auswertung erfolgt monatsweise; die Ergebnisse werden in Klinikkon-ferenzen diskutiert und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse sind sehr detailliert und umfangreich: In der Kardiologie werden 37, in der Psychosomatik 54 Fra-gen gestellt. Hier wird aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die Antwort der Patienten auf die Frage: “Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit Ihrem Aufenthalt in unserer Klinik?” wiedergege-ben; dabei entspricht 1 “sehr zufrieden” und 4 “unzufrieden”. Kardiologie 2010 Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez

32 51 48 55 57 43 49 54 59 67 56 32 1,52 1,40 1,63 1,52 1,53 1,52 1,53 1,44 1,47 1,51 1,66 1,50

Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010 Psychosomatik 2010

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sep Okt Nov Dez 75 84 76 77 99 74 81 105 104 90 91 93

1,49 1,50 1,52 1,49 1,62 1,73 1,61 1,60 1,69 1,58 1,57 1,70 Quelle/Stand: Dr. Becker Klinik Möhnesee, 31.12.2010

In beiden Abteilungen liegen damit regelmäßig überdurchschnittliche Werte vor (definiert als unter dem Mittelwert der Skala von 2,5 liegend). Reduktion psychosomatischer Symptombelastung bei den psychosomatischen Patienten Für den Zeitraum Januar bis Dezember 2010 wurden N = 1432 Datensätze des Brief Symptom Inventory (BSI) erhoben und ausgewertet. Das BSI ist ein Selbsteinschätzungsverfahren zur Erfassung subjektiver Beeinträchtigun-gen durch körperliche und psychische Symptome. Das Verfahren gibt Auskunft über die Symptombelastung und umfasst 9 Skalen und 3 globale Kennwerte. Durchführung und Auswertung sind standardisiert. Die Rohwerte werden in T-Werte transformiert. Der glo-bale Kennwert GSI (Gesamt-Symptom-Index) gibt die allgemeine psychische Belastung an. Ein GSI-Wert von 63 Punkten und größer bzw. 2 Skalenwerte von 63 Punkten und größer werden als eine psychisch auffällige Belastung bzw. pathologisch interpretiert.

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Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf eine Grundgesamtheit von 1.191 Patienten. Dabei sind die Bundeswehrsoldaten, die ganz überwiegend mit einer relativ geringen Symptombelastung zu einer Präventivmaßnahme ins Haus kommen, nicht berücksichtigt. Zu Beginn der Behandlung hatten die Patienten im Mittel einen GSI von 68,86 im Sinne einer psychisch auffälligen Belastung. Am Ende der Behandlung war der Wert auf 58,04 in den Normbereich gesunken. Deutlich auffällige Werte zeigten sich bei den Patienten auch in den Subskalen Depressivität mit 65,19 Ängstlichkeit mit 66,10 und Zwanghaftig-keit mit 65,92. Auch in diesen drei Unterskalen zeigten sich am Ende der Behandlung Normwerte: (57,11 / 56,72 / 56,73). Komplikationen/Fehlermanagement Kardiologie Anzahl / Jahr Verlegung 30 davon Wiederaufnahme nach Verlegung

15

Tod 0 Psychosomatik Anzahl / Jahr Verlegung 10 davon Wiederaufnahme nach Verlegung

7

3.2.5 Weiterentwicklung von Versorgungskonzepten

Vgl. hierzu bitte Kap. 1.2.7.

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4 Aktivitäten und Veranstaltungen

Die Dr. Becker Klinik Möhnesee hat im Jahr 2010 eine Vielzahl von öffentlichen Verans-taltungen, Presseaktivitäten, Vorträgen, Veröffentlichungen, Mitarbeit in Fachgesellschaf-ten sowie anderen Aktivitäten aufzuweisen, von denen im Nachfolgenden die wesentli-chen vorgestellt werden. 4.1 Vermittlung von Konzepten und Erfahrungen

Seitens der Chefärzte der beiden Abteilungen wurden eine Reihe externer und interner Vorträge für unterschiedliche Zielgruppen gehalten, so z.B.:

- Vortrag im Bergmannsheil Gelsenkirchen am 17.11.2010 - Vortrag beim Weiterbildungskreis Median Klinik Bad Salzuflen am 29.09.2010 - Vortrag auf der Expertentagung des BAD in Nürnberg am 05.11.2010 - Vortrag in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg am 22.09.2010

Zwei Artikel konnten publiziert werden:

Erfassung psychischer Komorbidität in der kardiologischen Rehabilitation: Übereinsti-mung von Screeningfragebogen und klinischem Urteil B. Seekatz, J. Brüser, H. Vogel. R. Schubmann, T. Müller-Holthusen. DRV Schriften, Band 88, März 2010, 430-431 Gesundheitsbezogene Lebensqualität in der stationären kardiologischen Rehabilitation. R. Schubmann, B. Seekatz, Herzmedizin 27,4 (2010). Für 2011 wurden zwei Zeitschriftenbeiträge bereits angenommen, ebenso drei Beiträge für das Rehabilitationswissenschaftliche Kolloquium in Bochum März 2011. Zur überregionalen Medienpräsenz der Klinik scheint erwähnenswert:

• Bundeswehr: - Vortrag: 03: Winterberg, 07: Lippstadt, 11: Thüringen - Radio Hellweg 11/2010 - Fortbildung Pandemie, Klinik Möhnesee, Jan. 2010

• Psychosomatik: - Manager Seminare Juli 2010 „Identität im Job“ - BIG Podcast am 03.11.2010

Nennenswerte Präsenzen der Klinik in den Medien können im Detail auf der Homepage der Klinik unter der Rubrik „Presse“ eingesehen werden.

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4.2 Sonstige Aktivitäten der Einrichtung

Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung organisierte die Dr. Becker Klinik Möhnesee die Teilnahme am Möhneseetriathlon und stellte ein Team aus der Sportthe-rapie und eines der Klinikleitung (beide Chefärzte und der Verwaltungsdirektor nahmen teil). Außerdem wurde für „Schwesterkliniken“ aus dem Verbund der Dr. Becker-Klinikgesellschaft die Teilnahme ermöglicht und organisiert. Die Klinik als Akademische Lehrstätte der Universität Duisburg-Essen Dr. Schubmann hat als Chefarzt der kardiologischen Abteilung seit 2003 einen Lehrauf-trag an der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen für den Querschnitts-bereich Rehabilitation / Physikalische Therapie / Naturheilverfahren. In jedem Semester (üblicherweise 1. und 2. klinisches Semester) werden drei Vorlesungen in Essen gehal-ten. Für 80 Studenten wird jedes Semester ein Pflichtpraktikum in der Dr. Becker Klinik Möhnesee angeboten und durchgeführt. So gut wie alle Abteilungen der Dr. Becker Klinik Möhnesee sind an der Durchführung beteiligt, auch die Psychosomatische Abteilung ist mit einem Vortrag präsent. Zusätzlich kommen oft noch Kleingruppen von Studenten (vier bis sechs Studenten) für einen ganzen Tag in die Klinik, um das Praktikum zu absolvie-ren (im SS 2010 z. B. zusätzlich zu dem Blockpraktikum noch 6 Kleingruppen), da die Studentenzahl der jeweiligen Semester sehr hoch sein kann (zwischen 70 und 190). Nach Antrag und Diskussion wurde durch den Studiendekan mit einer Kommission ent-schieden, dass der Vertrag mit der Dr. Becker Klinik Möhnesee als „Akadamische Lehr-stätte“ um weitere drei Jahre bis 2013 verlängert wird.

Die Klinik als Premium-Partner der DAK

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Nach langjähriger erfolgreicher Kooperation und Überprüfungen wurde die Klinik für das Vertragsgebiet Nordrhein-Westfalen zum Premiumpartner für die stationäre Rehabilitation und für Nachsorgeleistungen „befördert“. Diese Auszeichnung wird durch ein eigens von der DAK konzipiertes Plakat innerhalb der Klinik kommuniziert.

5 Ausblick und Aktuelles

5.1 Klinikziele

Als Klinikziele für 2011 wurden in bereichsübergreifenden Gesprächen mit der Klinik- und Geschäftsleitung folgende Punkte festgeschrieben: − Optimale Einarbeitung der neuen Mitarbeiter für den Anbau − Betriebliche Gesundheitsförderung - Die Dr. Becker Klinik

Möhnesee lädt Teams aller Becker-Einrichtungen an den Möhnesee zu einem Triathlon-Staffel-Wettkampf ein

− Betriebliche Gesundheitsförderung – Spinning – Einrichtung Mitarbeiter-Spnning-Gruppe, sowie Teilnahme im Team an einem großen Volkslauf

− Steigerung der Patientenzufriedenheit

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− Präsenz bei Sozialdiensten – monatlich drei Besuchstermine − Präsentation des Anbaus / Tag der offenen Tür – Einweihungsfeier / Tagung − Gutes Medienecho Anbau − Inbetriebnahme des neuen Kinderhortes im Anbau inklusive Spielplatz und

Speisesaal − Durchführung der Wii-Studie Kardio und PsySom mit 40 kardiologischen und

50 psychosomatischen Patienten − Privatzimmer – Einrichtung von 10 Komfortzimmern für Selbstzahler − HRV Biofeedback – Informationsveranstaltung mit 40 Mitarbeitern 5.2 Integrierte Versorgung

Ende 2010 wurde die kardiologische Abteilung der Klinik aufgefordert, sich in den Vertrag des sich neu etablierenden „Westdeutschen Herznetzes“ als Erweiterung eines beste-henden Vertrages zur integrierten Versorgung einzuschreiben. Das „Westdeutsche Herz-netz“ ist noch im Aufbau begriffen, weitere Kooperationspartner sind bisher das Herzzent-rum der Universität Köln und die Techniker Krankenkasse. Das „Westdeutsche Herz-netz“ entwickelt sich an dem Vorbild des gut etablierten „Norddeutschen Herznetzes“ mit Zentrum In Hamburg.

Weiterhin wurde ein Vertrag zur Integrierten Versorgung „Kardiologie im Rheinland“ unter Federführung der AOK Rheinland/Hamburg unterschrieben. Im Oktober haben Vertreter der Klinik Möhnesee erstmals an einer regionalen Arbeitsgruppe teilgenommen.

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5.3 Machbarkeitsstudien zur therapeutischen Anwendung der Nintendo Wii Konsole in beiden Abteilungen

Im medizinisch-therapeutischen Bereich werden in den letzten Jahren zunehmend Com-puterspiele, v.a. sog. „Exergames“, als therapeutische Alternativen und Ergänzungen erprobt. Im Gegensatz zu klassischen Computerspielen erfolgt bei Exergames die Bedie-nung der Spiele nicht über Tastatur, Joystick oder Maus, sondern z.B. über einen Cont-roller, der über eingebaute Bewegungssensoren die Positionen und Bewegungen der Spieler im Raum erfassen kann, oder über ein so genanntes „Balance Board“, eine Ba-lance-Körper-Waage, die über betretbare Sensorflächen Verlagerungen des Körperge-wichts registriert. In diesem Projekt wird versucht, die vielfältigen Möglichkeiten der Exergames (modifizier-barer Schwierigkeitsgrad; Abwechslung; Möglichkeit positiver Rückmeldung; Möglichkeit für Gruppenspiele) für Patienten der kardiologischen Rehabilitation einerseits und Patien-ten der psychosomatischen Rehabilitation andererseits nutzbar zu machen. Im kardiolo-gischen Bereich soll überprüft werden, ob Exergames als motivierende Ergänzung für die Aufnahme und Beibehaltung körperlicher Aktivitäten genutzt werden können. Bei depres-siven Patienten soll überprüft werden, ob Exergames potentiell zur Stimmungsaufhellung und Aktivierung beitragen können. Bei beiden Patientengruppen stehen Fragen der Durchführbarkeit und Akzeptanz im Vordergrund.

In der Kardiologie werden nach Schweregrad der körperlichen Beeinträchtigung 2 Grup-pen (je n=25) gebildet. Die leichter beeinträchtigten Patienten erhalten 3 Mal pro Woche Wii-Training mit Übungen der DVDs „Wii Fit“ und „Wii Fit Plus“. Bei diesen Patienten liegt das Ziel im Aufbau und Beibehaltung der körperlichen Aktivität. Die schwerer beeinträch-tigten Patienten erhalten ebenfalls 3-mal pro Woche ein Wii-Training, allerdings mit leichteren Übungen der DVD „Wii Sports Resort“. Hierbei liegt der Fokus auf dem Aufbau koordinativer Fertigkeiten. Bei beiden Gruppen wird vor und nach jedem Training die Herzfrequenz erfasst, die Zufriedenheit und Akzeptanz werden mit einem selbstentwi-ckelten Fragebogen ermittelt.

In der Psychosomatik wird der Einsatz der Exergames im Gruppensetting überprüft. Zu-nächst werden verschiedene Exergames durch Patienten mit depressiver Symptomatik bezüglich Schwierigkeit, Anstrengungsgrad und Spaßfaktor bewertet. Anschließend wer-den die am besten bewerteten Spiele über 4 Monate in Gruppen von 4-6 Patienten 2-mal pro Woche eine Stunde lang gespielt. Die Wii-Stunden werden von einer Psychothera-peutin geleitet, die das Schwierigkeitslevel der Wii-Spiele den Fähigkeiten der Patienten anpasst und für positives Feedback sorgt.

Bislang liegen erste Ergebnisse zur Umsetzbarkeit und Akzeptanz bei n=46 kardiologi-schen Patienten vor. Patienten aller Altersgruppen (26-84 Jahre) zeigten sich hoch moti-viert, die Übungen an der Wii durchzuführen und waren mit der Intervention sehr zufrie-den. Die Patienten fühlen sich eher durch Koordinations- und Konzentrationsanforderun-gen als durch die physische Aktivität beansprucht. Bei schwerer belasteten Patienten ist

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eine Einzelbetreuung notwendig und es müssen primär Spiele ausgewählt werden, die im Sitzen durchführbar sind.

Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass das i. d. R. höhere Alter von Patienten mit chro-nischen körperlichen Erkrankungen kein Hindernis bei der Implementierung von Exerga-mes in den klinischen Alltag darstellt. Exergames scheinen nach den ersten Ergebnissen für alle Altersstufen zumindest positive motivationale Effekte zu haben. Die Umsetzung in den klinischen Alltag bereitet bislang keine Probleme. Der weitere Projektverlauf wird zeigen, inwiefern sich die Ergebnisse für depressive Patienten replizieren lassen und ob sich potentielle Wirksamkeitseffekte zeigen.

6 Glossar

Audit Audit ist die Bezeichnung für eine Begutachtung der Einrichtung durch entsprechend ausgebildete Personen. Die Gutachter sollen sich einen Eindruck von den Örtlichkeiten, den in einem Handbuch beschriebenen Prozessen und durch die Gespräche mit den Verantwortlichen gelebte Realitäten machen. Sie untersuchen, ob Vorgaben, z.B. einer Norm oder einer Fachgesellschaft oder der Einrichtung selbst, auch eingehalten bzw. umgesetzt werden. Interne Audits führt die Einrichtung im Sinne einer Eigenüberprüfung selbst durch. Externe Audits werden z. B. von einer Zertifizierungsstelle oder vom Kun-den durchgeführt. Auditoren sind diejenigen, die Audits durchführen, Menschen mit einer speziellen Ausbildung. BADO-Verfahren Basisdokumentation, ein Verfahren, mit dem wesentliche Patientendaten erhoben und ausgewertet werden, um herauszufinden, ob die Rehabilitationsbehandlung für den ein-zelnen Menschen sowie für die Gesellschaft sinnvoll und nachhaltig war. Eine Datener-hebung findet in der Regel bei Beginn der Rehabilitationsbehandlung, zum Ende und ca. 6 Monate nach Entlassung statt. Die Datenerhebung erfolgt mittels Fragebögen. DEGEMED Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e. V., ein Fachverband der die Interessen der Leistungserbringer im System der medizinischen Rehabilitation vertritt. Der Verband wurde 1997 gegründet. Laut Satzung der DEGEMED müssen Rehabilitati-onskliniken, die Verbandsmitglieder werden wollen, ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen und weiterentwickeln und sich nach den Qualitätsgrundsätzen der DEGEMED zertifizieren lassen. Internet: www.degemed.de Externe Qualitätssicherung der DRV Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat vor einigen Jahren ein System entwickelt, welches es ermöglichen soll, die Qualität von Kliniken unter bestimmten Gesichtspunkten zu überprüfen. Dazu zählt z. B. eine Befragung von Patienten nach ihrer Rehabilitation

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durch die DRV, eine Überprüfung der Entlassberichte sowohl hinsichtlich ihrer zeitlichen Fertigstellung als auch der Inhalte. ICD-10-Codierung Mit dem Diagnoseschlüssel ICD-10 können alle Krankheiten für alle Fachleute verständ-lich nach ganz bestimmten Kriterien erfasst und beschrieben werden. Indikationen Heilanzeige, aus ärztlicher Sicht der Grund für die Durchführung eines bestimmten Heil-verfahrens. Interessenspartner Ein anderer und erweiterter Begriff für Kunde. Ein Unternehmen hat vielfältige Vertrags- und Geschäftspartner wie Menschen, die etwas kaufen wollen, Lieferanten, Mitarbeiter usw. Jede natürliche oder juristische Person, die eine (Geschäfts)beziehung zum Unter-nehmen unterhält, ist ein Interessenspartner. Die wichtigsten Interessenspartner der Dr. Becker Klinik Möhnesee sind: die Patienten, die Leistungsträger, der Träger, die Mitarbei-ter, die Einweiser, die Konsiliardienste, die Lieferanten. IRENA IRENA-Programm der Deutschen Rentenversicherung, meint Intensivierte Rehabilitati-onsnachsorgeleistung. Um die Nachhaltigkeit des Behandlungserfolgs der stationären medizinischen Rehabilitationsbehandlung zu fördern, hat die Rentenversicherung dieses Programm aufgelegt. Bereits während des Rehabilitationsaufenthalts in der Klink be-kommen interessierte Patienten Kontaktadressen zur IRENA vermittelt. Sie werden dann angehalten, Kontakt aufzunehmen und regelmäßig an den Veranstaltungen des Prog-ramms teilzunehmen. Katamnese Eine Katamnese ist eine Nachbefragung, die sowohl – wie oben angedeutet – durch den Rentenversicherungsträger als auch die jeweilige Klinik in der Regel nach einem Jahr durchgeführt wird. In dieser Befragung sollen die Wirkungen der Rehabilitation auf ihren Erfolg hin durch die Befragten bewertet werden. KTL (Klassifikation therapeutischer Leistungen) Der KTL-Katalog umfasst alle therapeutischen Leistungen, die während der Rehabilitati-on von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik durchgeführt werden. Dies betrifft z. B. die Einzelgespräche, Gruppengespräche aber auch die Sporttherapie, Kreativthera-pie usw. Leitlinien der DRV Die indikationsspezifischen Leitlinien der DRV geben ein gewisses Gerüst für die statio-näre Rehabilitation vor. Hier wird z. B. anhand sog. evidenzbasierter Therapiemodelle (ETM) festgelegt, welche Mindestanforderungen die Klinik hinsichtlich der Durchführung

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der entsprechenden Therapien (z. B. Einzelgespräche, Gruppengespräche, aber auch Kontakte zum Sozialdienst, entsprechende Anwendungen usw.) zu erfüllen hat. PDCA Handlungsregelkreis aus dem Qualitätsmanagement: Plan, Do, Check, Act = Planen, Handeln, Kontrolle und Aktion. Peer-Review-Verfahren Das Peer-Review-Verfahren ist eine Bewertung der durch einen Zufallsindikator pro Jahrgang herausgezogenen Entlassberichte durch entsprechend geschulte leitende Ärzte der Einrichtungen. In diesem Verfahren werden die Berichte nach vorgegebenen Kriterien durchgelesen und auf Vollständigkeit hin geprüft. Psychoedukation Als Psychoedukation wird die Schulung von Menschen bezeichnet, die an einer psychi-schen Störung leiden. Einsatzgebiete sind Schulungen von Patienten mit Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und Persönlichkeitsstörungen sowie Patientenschu-lungen im Rahmen der Behandlung körperlicher Erkrankungen. Ziel ist, die Krankheit besser zu verstehen und besser mit ihr umgehen zu können, zum Beispiel, indem per-sönliche Erfahrungen mit der eigenen Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über die Erkrankung verbunden werden. Auch sollen eigene Ressourcen und Möglichkeiten kennengelernt werden, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst langfristig zur eigenen Gesundheit beizutragen. Qualitätsmanagementsystem nach DEGEMED Es umfasst die Vorgaben der DIN EN ISO 9001. Da die DIN branchenübergreifend gültig ist, sind in der Basischeckliste der DEGEMED über die Kriterien der Norm hinaus speziel-le Merkmale festgelegt, die eine Rehabilitationsklinik erfüllen muss, um ein Zertifikat nach DEGEMED zu erlangen. Internet: www.degemed.de/pdf/Inhalt_Basischeckliste.pdf Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 DIN steht für Deutsche Industrie-Normungsgesellschaft, EN für Europäische Norm und ISO für internationale Standard Organisation. Die DIN EN ISO 9001 ist eine international gültige Darlegungsnorm für Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme. Hier sind Merkmale festgelegt, die eine Einrichtung aufweisen muss, um ein Zertifikat nach o. g. Norm zu erhalten. Das Vorhandensein der Merkmale wird im Rahmen einer Zertifizierung überprüft. Visitationen Besuch, Überprüfung, im Zusammenhang mit Qualitätssicherung versteht man darunter den Besuch eines Expertengremiums, welches die Ausprägung der einzelnen Qualitäts-dimensionen in der Einrichtung nach bestimmten Kennzeichen untersucht. Die Visitation der Deutschen Rentenversicherung Bund ist Teil ihres Qualitätssicherungsprogramms.

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Zertifizierung Beglaubigung, Bescheinigung. Im Zusammenhang mit Qualitätssicherung, Qualitätsma-nagement die Untersuchung einer Einrichtung durch ein unabhängiges autorisiertes Insti-tut, ob Vorgaben, z. B. einer Norm oder einer Fachgesellschaft oder der Einrichtung selbst auch eingehalten, bzw. umgesetzt werden. Wenn die Untersuchung zu dem Er-gebnis kommt, dass die Vorgaben erfüllt sind, wird die Erteilung eines Zertifikats empfoh-len, z. B. darüber, dass ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2000 eingeführt ist und weiterentwickelt wird. Zertifizierungsstelle Eine Institution, welche autorisiert ist, Zertifizierungen durchzuführen. Unter Zertifizierung und Zertifizierungsaudit ist dasselbe zu verstehen.

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7 Impressum

Dr. Becker Klinik Möhnesee Schnappweg 2 59519 Möhnesee Telefon: (0 29 24) 8 00-0 Verantwortliche für den Qualitätsbericht: Uwe Hackenbracht, Verwaltungsdirektor Telefon: (0 29 24) 8 00-5 10 E-Mail: [email protected] Dr. Thomas Müller-Holthusen, Chefarzt Psychosomatik Telefon: (0 29 24) 8 00-5 59 E-Mail: [email protected] Dr. Rainer Schubmann, Chefarzt Kardiologie Telefon: (0 29 24) 8 00-5 20 E-Mail: [email protected] Ansprechpartner: Links Besuchen Sie uns im Internet unter: http://www.dbkg.de/Kliniken/Klinik-Moehnesee/index.html Die Klinikgruppe im Internet: http://www.dbkg.de Ausgabedatum: April 2011 In allen Texten wurde überwiegend die männliche Schreibweise verwendet. Wir gehen selbstverständlich von einer Gleichstellung von Mann und Frau aus und haben aus-schließlich zur besseren und schnelleren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. In allen Fällen gilt jeweils die weibliche und männliche Form. Wir bitten hierfür um Ihr Verständnis.