26
Lehrstuhl für Bauphysik Qualitätsmanagement und Gleichstellung Prof. Dr.Ing. SchewRam Mehra Dipl.Ing. Holger Röseler Pia Krause, M.Sc. Gefördert durch: Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 16OH21045 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor/ bei der Autorin.

Qualitätsmanagement und Gleichstellung · Diese Regelung präzisiert die Modul-struktur bzw. Größe, gibt den benötigten Workload an, bestimmt die Prü-fungsanzahlen und definiert

Embed Size (px)

Citation preview

Lehrstuhl für Bauphysik

Qualitätsmanagement 

und Gleichstellung

Prof. Dr.­Ing. Schew­Ram Mehra Dipl.­Ing. Holger RöselerPia Krause, M.Sc.

Gefördert durch:

Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben 

wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für 

Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 

16OH21045 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor/ bei der Autorin.

1

Inhalt

1. Einleitung 2

2. Einrichtung eines Studienganges an der Universität Stuttgart 3

3. Struktur des Qualitätsmanagementsystems bei MOCC 4

3.1 Ebene 1: Lehrveranstaltungen / Module 7

3.1.1 Evaluation 8

3.1.2 Gender und Diversity 9

3.1.3 Lernergebnisse und Lernziele 10

3.1.4 Lehr-Lern-Interaktion 11

3.1.5 Lehrmaterialien 12

3.2 Ebene 2: Studiengang 13

3.2.1 Evaluation 13

3.2.2 Gender und Diversity 14

3.2.3 Bildungstechnologie 15

3.3 Ebene 3: Struktur und Organisation 17

3.3.1 Akkreditierung 17

3.3.2 Evaluation 19

3.3.3 Gender und Diversity 19

3.3.4 Qualität der Lehrenden 20

3.3.5 Studiengangservice 21

4. Advisory Board 23

5. Quellenverzeichnis 25

2

1. Einleitung

Bildung ist ein immaterielles, nicht quantifizierbares Gut. Eine Qualitätsbeur-

teilung von Bildung unterliegt daher besonderen Herausforderungen. So kann

nach [1] eine qualitativ hochwertige Lehre nur erfolgen, wenn ein zyklisch

aufgebautes Managementsystem alle Ebenen, Strukturen und Prozesse in-

nerhalb der Qualitätsbewertung berücksichtigt. Ohne eine permanente Quali-

tätssicherung besteht die Gefahr, dass die Qualität der Lehre abnimmt und

sich dies negativ auf den Lernerfolg der Studierenden auswirkt.

Bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Pro-

jekt „Aufbau des berufsbegleitenden Studienganges Klima - und Kulturgerech-

tes Bauen“ (MOCC) wird frühzeitig ein Qualitätsmanagementsystem entwi-

ckelt und in die Studiengangstruktur implementiert. Neben der Evaluation wird

ein Schwerpunkt auf die Anpassung der Gender- und Diversity-Kompetenzen

gelegt. Sie werden daher nicht nur innerhalb der Lehre beachtet, sondern

ebenfalls in der organisatorischen Ebene des Studiums verankert.

Gleichzeitig unterliegt das Qualitätsmanagementsystem von MOCC den

strengen Vorgaben der Universität Stuttgart, die systemakkreditiert ist und als

wegweisend für andere Universitäten gilt. Auch der zu implementierende Stu-

diengang MOCC muss das hochschulinterne Qualitätssicherungsverfahren

erfolgreich durchlaufen und die geltenden Rahmenvorgaben nachweislich er-

füllen.

In dem vorliegenden Dokument wird zuerst das Antragsverfahren bzw. die

Voraussetzungen für die erfolgreiche Einrichtung eines Studienganges an der

Universität Stuttgart beschrieben. Weiter wird die Struktur des Qualitätsma-

nagementsystems für den Studiengang „Klima- und Kulturgerechtes Bauen“

erläutert. Dabei werden detailliert die drei Qualitätsebenen Lehrveranstaltung

/ Modul, Studiengang sowie Struktur und Organisation mit deren Qualitätsdi-

mensionen vorgestellt.

3

2. Einrichtung eines Studienganges an der Universität Stuttgart

Die Universität Stuttgart wurde im Jahr 2012 durch die Akkreditierungskom-

mission für Akkreditierung und Qualitätssicherung der Schweizerischen Hoch-

schulen (OAQ) systemakkreditiert. Bei einer Systemakkreditierung wird das

Qualitätssicherungssystem der Universität im Allgemeinen und nicht ein Stu-

diengang im spezifischen zertifiziert. Das bedeutet, dass alle neu einzurich-

tenden Studiengänge das hochschulinterne Qualitätssicherungsverfahren er-

folgreich durchlaufen und alle geltenden Rahmenvorgaben nachweislich erfül-

len müssen. Im Folgenden wird der Vorgang zur Studiengangseinrichtung an

der Universität Stuttgart erläutert. Da die Vorlagen für den Einrichtungsantrag

universitätsinterne Dokumente sind, wird der Ablauf der Einrichtung lediglich

kurz umrissen.

Bevor ein Einrichtungsantrag an das Ministerium für Wissenschaft, Forschung

und Kunst in Baden-Württemberg gestellt wird, müssen vielzählige Instanzen

und Prüfstellen innerhalb der Universität durchlaufen werden. Bereits frühzei-

tig sind detaillierte Informationen zu den Qualifikations- und Modulzielen, der

Struktur des Studienganges, das didaktische Konzept und die Organisation

darzulegen. Weiter müssen die Charakteristika des Studienganges z.B. durch

die Benennung der nachhaltigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und wis-

senschaftlichen Perspektiven erläutert werden.

Als Folge der Bolognavereinbarung definierte die Universität Stuttgart eine für

alle Studiengänge geltende Regelung. Diese Regelung präzisiert die Modul-

struktur bzw. Größe, gibt den benötigten Workload an, bestimmt die Prü-

fungsanzahlen und definiert die Anzahl und Art von möglichen Prüfungsfor-

men. Das Dokument erfüllt alle Anforderungen und Kriterien der Strukturvor-

gaben der Kulturministerkonferenz von 2010. Weiter werden Regelungen bzw.

Empfehlungen von Akkreditierungsagenturen wie z.B. der ASIIN in den Rah-

menvorgaben aufgenommen. Durch die strengen Rahmenvorgaben für die

Einrichtung eines Studienganges wird die Studierbarkeit, die Qualitätssiche-

rung, sowie die kontinuierlichen Verbesserungen der Studiengänge an der

Universität Stuttgart sichergestellt.

4

3. Struktur des Qualitätsmanagementsystems bei MOCC

Da das Qualitätssicherungssystem der Universität Stuttgart für die grundstän-

digen Präsenzstudiengänge entwickelt wurde und nicht spezifisch auf die wis-

senschaftliche Weiterbildung mit dem Schwerpunkt der Onlinelehre angepasst

ist, muss dieser Aspekt bei MOCC berücksichtigt und das bestehende Quali-

tätsmanagementsystem entsprechend erweitert werden. Insbesondere basiert

das Qualitätsmanagementsystem bei MOCC, im folgenden QMS-MOCC ge-

nannt, auf dem diskursiven Stuttgarter Evaluationsmodell [2]. Das QMS-

MOCC gliedert sich in Qualitätsebenen, Qualitätsdimensionen, Messinstru-

mente und PDAC-Zyklen (Bild 1). Das System ist sowohl interaktiv, als auch

diskursiv aufgebaut. Die Qualitätsebenen bilden die übergeordnete Struktur

des QMS-MOCC. Um alle Bereiche des Studienganges zu erfassen und in

das QMS-MOCC zu integrieren, ergeben sich Mikro-, Meso- und Makroebe-

nen mit:

Lehrveranstaltung- und Modulebene (Mikroebene),

Studiengangebene (Mesoebene),

Struktur- und Organisationseben (Makroebene).

In jeder Ebene ist die Beeinflussung und Kommentierung durch unterschiedli-

che Beteiligte wie Lehrende, Studierende oder Studiengangverantwortliche

vorgesehen. Da Qualitätsmerkmale in der wissenschaftlichen Weiterbildung

als latente, d.h. nicht direkt messbare Konstrukte einzuordnen sind, müssen

deren Erhebungen theoretisch begründet und über empirische Erfassungen

(z.B. über eine Literaturrecherche) zu messbaren Indikatoren transferiert wer-

den. Das QMS-MOCC ist daher in zyklische d.h. sich permanent wiederholen-

de Strukturen aufgebaut, so dass Verbesserungen von Ebenen, Strukturen

und Prozessen stetig in das System eingreifen. Dies geschieht über die soge-

nannten PDCA-Zyklen nach [3]. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung

sowohl der Lehre, als auch der Studiengangorganisation. Der Verbesse-

rungsprozess wird dabei in jeder Ebene in vier Phasen untergliedert:

5

PLAN (Planen)

Der erste Schritt des Zyklus ist die Analyse der vorherrschenden Situation.

Dazu zählen neben der Identifikation von Problemen, auch die Festlegung

und Definition von Zielen, die auf die Umsetzung von Verbesserungsmaß-

nahmen abzielen.

DO (Ausführen)

Im zweiten Schritt werden die definierten Verbesserungsmaßnahmen um-

gesetzt und dokumentiert.

CHECK (Soll-Ist-Vergleich)

Der dritte Schritt beinhaltet die Überprüfung und Auswertung der im ersten

Schritt definierten Ziele. Gleichzeitig wird analysiert, ob die Umsetzung der

entsprechenden Ziele die gewünschte Verbesserung zur Folge hat.

ACT (Handeln)

Wurde die gewünschte Verbesserung entsprechend den Zielvorgaben er-

reicht, wird diese Verbesserung standardisiert und fest in das System inte-

griert. Bei dem nächsten Durchlaufen des PDAC-Zyklus ist diese Verbesse-

rungsmaßnahme die Ausgangsbasis.

Wenn die gewünschten Verbesserungen nicht bzw. nur zu Teilen erzielt wur-

den, dienen die Ergebnisse als Ausgangsbasis für einen weiteren Durchlauf

des Zyklus.

6

Bild 1: Struktur des Qualitätsmanagementsystems.

7

Eine Literaturrecherche hat ergeben, dass der PDCA-Zyklus bereits erfolg-

reich in Weiterbildungsmaßnahmen als Bestandteil des Qualitätsmanage-

mentsystems integriert wurde. So findet das Modell beispielsweise in der DIN

EN ISO 9000 ff. [4] Anwendung. Auch spezifisch in der Weiterbildung für Er-

wachsene findet der Zyklus in dem LQW-Modell [5] Beachtung.

Die oben genannten Modelle können für das QMS-MOCC jedoch nicht adap-

tiert werden, da das Qualitätsmanagementsystem in die bestehenden Struktu-

ren der Universität Stuttgart integriert werden muss. Dies hat zur Folge, dass

Bestandteile des Systems übernommen werden können, jedoch stets an das

Qualitätssystem der Universität anzupassen sind. Im Folgenden wird jede

Ebene des QMS-MOCC mit den daraus resultierenden Qualitätsdimensionen

und Messinstrumenten vorgestellt.

Da der Studiengang sehr heterogene Lerninhalte, mit einer Vielzahl von Akt-

euren verbindet, ist dieses Dokument gleichzeitig für alle Beteiligten als Ori-

entierungshilfe zu verstehen. Klare Vorgaben und Zieldefinitionen helfen die

Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement mit allen Be-

teiligten zu kommunizieren. Insbesondere fließen die Qualitätsstandards der

Studie „Instrumente zur Qualitätssicherung und Entwicklung für berufsbeglei-

tende, online-basierte und wissenschaftliche Weiterbildung in MINT-Fächern“

erstellt von dem Verbundprojekt mint.online [6] in das QMS-MOCC mit ein.

Diese Studie wurde speziell für die Entwicklung eines Qualitätsleitfadens im

wissenschaftlichen Weiterbildungsbetrieb als praktikable Hilfeste llung entwi-

ckelt. Durch die Studie sollen Qualitätsstandards identifiziert werden, die über

das Qualitätssicherungssystem der Universität hinausgehen und somit we-

sentlich zur Verbesserung des berufsbegleitenden Studienganges und dessen

Studierbarkeit beitragen.

3.1 Ebene 1: Lehrveranstaltungen / Module

Die erste Ebene des QMS-MOCC (Bild 2) beinhaltet das Qualitätsmanage-

ment der Lehrveranstaltungen und Module. Mittels einer Literaturrecherche

wurden die Qualitätsdimensionen, welche die Qualitätsebene der Lehrveran-

8

staltungen und Module beeinflussen, identifiziert. Im Folgenden werden die

Ziele und Handlungsfelder der Qualitätsdimensionen von Evaluation, Gender

und Diversity, Lernergebnisse, Lernziele, Lehr-Lern-Interaktion und Lehrmate-

rialien erläutert. Die Ergebnisse fließen in die zweite (Studiengang) und dritte

(Struktur und Organisation) Qualitätsebene ein und fördern den diskursiven

Dreiebenenansatz des QMS-MOCC.

Bild 2: Erste Ebene des QMS-MOCC – Lehrveranstaltung und Modul.

3.1.1 Evaluation

Das QMS-MOCC wurde so konzipiert, dass sich das Stuttgarter Evaluations-

modell integrieren lässt. Innerhalb der ersten Ebene werden die Qualitäten

einzelner Module bzw. Lehrveranstaltungen evaluiert und bewertet. Hierzu

erfolgen zum einen Lehrveranstaltungsbefragungen während des Semesters,

zum anderen Modulbefragungen nach Abschluss eines Moduls. Die Modulbe-

fragung dient neben der Qualitätskontrolle auch der Bestimmung und Kontrol-

le eines angemessenen Workloads. Die Evaluation wird kurz vor den Prü-

fungsterminen stattfinden, da die Studierenden zu diesem Zeitpunkt eine rea-

listische Einschätzung und Bewertung der Lerneffekte und des Workloads an-

geben können. Der Modulfragebogen besteht insbesondere aus Fragen zu

den Themen „Lernbedingung“ und „Lerneffekte“. Die Lernbedingungen bezie-

hen sich vertiefend auf die technische Infrastruktur, Abstimmung der einzel-

nen Lehrveranstaltungen sowie die Klarheit eines Modulaufbaus. Die Lernef-

fekte erheben die erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen, die inha ltliche

9

Tiefe und das Verständnis in einem Modul im Gesamten. Die Ergebnisse der

Lehr- und Modulevaluation sind im Modulbericht zusammenzufassen. Jeder

Modulbericht besteht aus vier Teilen und beinhaltet:

Allgemeine Abgaben zum Modul (z. B: Vergleich zwischen Konzeption und

studentischer Bewertung)

Bestehensquote

Ergebnisse der Lehrveranstaltungsevaluation

Ergebnisse der Modulevaluation

Kommentierung des Dozierenden

Der Modulbericht ist nach Beendigung des Moduls, d.h. spätestens nach ei-

nem Jahr zu erstellen. Die Ergebnisse des Berichts werden mit dem Modul-

verantwortlichen, den Lehrenden des Moduls sowie den Studierenden kom-

muniziert. Im Anschluss daran werden Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert

und eingeleitet.

3.1.2 Gender und Diversity

Die Förderung geschlechtlicher Parität wird durch die Implementierung einer

gender- und diversitätssensiblen Lehr- und Lernkultur innerhalb der Lehrver-

anstaltungs- und Modulebene sichergestellt. Das Ziel ist eine diskriminie-

rungs- und barrierefreie Lernumgebung zu schaffen. Die erste Stellschraube

hierbei ist ein gender- und diversitätssensibles Kommunikationsverhalten, das

in allen Lehrveranstaltungen anzuwenden ist. Hierfür bildet der Leitfaden für

„Chancengleichheit und Gleichstellung“ der Universität Stuttgart [7] die

Grundlage. Weiter muss stets eine respektvolle Lernatmosphäre geschaffen

werden. Das bezieht sich sowohl auf die Präsenzphasen, als auch den Um-

gangston innerhalb der Foren und online-Meetings. Zusätzlich soll in Abspra-

che mit dem jeweiligen Dozierenden erörtert werden, ob die Fachinhalte eine

Gender- und Diversitätsforschung sinnvoll erweitern.

10

3.1.3 Lernergebnisse und Lernziele

Um eine gute Qualität und eine übersichtliche Struktur innerhalb der Lehrver-

anstaltungs- und Modulebenen sicherzustellen, wird die Zielsetzung jeder

Lehrveranstaltung bzw. jedes Moduls klar definiert und den Studierenden be-

reits vor Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. Neben einer schriftlichen

Ausformulierung der Lernziele, Inhalte und den zu erzielenden Kompetenzen

müssen diese auch mündlich zu Beginn jeder Lehrveranstaltung mit den Stu-

dierenden besprochen werden. Die schriftliche Darlegung der Lernziele und

Inhalte erfolgt bei MOCC durch das Modulhandbuch. Jede Modulbeschrei-

bung ist gleich strukturiert und beinhaltet:

Benennung des Modulverantwortlichen,

zu erzielenden Leistungspunkte und den Arbeitsaufwand,

Dozierende,

Die empfohlenen Voraussetzungen für die Belegung des Moduls,

Lernziele,

Lerninhalte,

Literatur,

Lehrveranstaltungsform,

Prüfungsnummer,

Grundlage für welches weiterführende Modul,

Medienform.

Zusätzlich werden die Lernziele sowohl vor, als auch nach jeder online-

basierten Lerneinheit schriftlich gelistet. Die Auflistung der Ziele nach jeder

Lerneinheit dient zur Selbstkontrolle der Studierenden. So können sie am En-

de des Moduls überprüfen, ob sie die geforderten Lernziele erreicht haben

oder ob das Modul zu wiederholen ist.

Die erfolgreiche Kommunikation der Lernergebnisse ist durch Lehrveranstal-

tungs- und Modulevaluationen zu überprüfen. Beispielsweise durch Fragestel-

lungen wie „Stimmen die formulierten Lernergebnisse mit dem Grad der Ziel-

erreichung überein?“ kann überprüft werden, ob eine erfolgreiche Kommuni-

11

kation stattfand. Weiter sind durch Statistiken wie die Notenverteilungen und

Abbruchquoten zu analysieren, ob die im Vorfeld definierten Lernergebnisse

erreicht wurden. Verbesserungen innerhalb der Lernergebnisse und Lernziele

werden durch den PDCA-Zyklus stetig im System berücksichtigt.

3.1.4 Lehr-Lern-Interaktion

Durch die Integration der Lehr-Lern-Interaktion in dem QMS-MOCC soll ein

aktiver Austausch sowohl zwischen den Studierenden untereinander, als auch

zwischen den Studierenden und Dozierenden unterstützt werden. Das QMS-

MOCC hat zum Ziel, ein vernetztes, kollaboratives Lernen zu fördern. Keines-

falls soll das online-basierte Lernen zu einer Isolation der Studierenden füh-

ren.

Die Lehr-Lern-Interaktion soll im QMS-MOCC durch ein Forum, in dem sich

die Studierenden und Dozierenden austauschen können, angeregt werden.

Foren werden auf der Lernplattform ILIAS (vgl. Kapitel 3.2.3) eingerichtet. Die

Studierenden können dort nicht nur gezielte Fragen (z.B. wie wird die Anla-

genaufwandszahl in der Frage xy berechnet?) an Kommilitonen und Dozie-

rende richten, sondern auch einen Diskussionsthread zu aktuellen Fragestel-

lungen eröffnen (z.B. wird das klimagerechte Bauen durch die aktuelle ENEV

gefördert oder ist diese eher hinderlich?). Weiter werden gezielt Module kon-

zipiert, die einen Austausch der Studierenden (z.B. durch die Bildung von he-

terogenen Arbeitsgruppen) untereinander fördern. Damit die Studierenden

bzw. die Arbeitsgruppen diese Module erfolgreich absolvieren können, steht

mit „Adobe Connect“ ein virtueller Arbeitsraum für jede Gruppe zur Verfügung.

In diesem Arbeitsraum können sich die Studierenden in interaktiven Sitzun-

gen ortsunabhängig austauschen und Diskussionen führen. Jeder virtuelle

Klassenraum wird von einem Dozierenden begleitet, um den Lernerfolg und

die Lernfortschritte zu prüfen.

Eine erfolgreiche Lehr-Lern-Interaktion kann durch Studierendenbefragungen

(z.B. Wie bewerten Sie in der Lehrveranstaltung xy die Möglichkeit mit Kom-

militonen und den Dozierenden zu kommunizieren?) erhoben werden. Weiter

sind die Notenverteilungen in Modulen mit Gruppenarbeiten zu analysieren.

12

Bei schlechten Ergebnissen ist nachzuvollziehen, ob unzureichende Aus-

tauschmöglichkeiten dafür verantwortlich sind.

Eine Vernetzung der Studierenden und Dozierenden kann maßgeblich zu ei-

ner nachhaltigen Verbesserung der Lernergebnisse führen. So werden die

Studierenden durch Diskussionen mit Dozierenden und Kommilitonen mit

neuen Informationen, Ansichten und Erfahrungen konfrontiert.

3.1.5 Lehrmaterialien

Insbesondere bei der wissenschaftlichen Weiterbildung mit einer online-

basierten Lehre hat die Qualität der Lehrmaterialien einen wesentlichen Ein-

fluss auf die Lernergebnisse und die Studierbarkeit. Das Ziel des QMS-MOCC

ist es, durch eine intuitiv gestaltete Lernumgebung das Lernen zu unterstüt-

zen und zu fördern.

Eine besondere Herausforderung bei MOCC besteht darin, die heterogenen

und von vielzähligen Fachgebieten erstellten Lehrmaterialien, in ein einheitli-

ches und strukturiertes Gesamtbild zu integrieren. Um dies zu erreichen, soll

jeder Dozierende ein ausführliches und kommentiertes Skript zur Verfügung

stellen. Daraufhin arbeitet das MOCC-Team die Lerninhalte in das Studien-

ganglayout ein. In Absprache mit den Dozierenden werden zusätzlich Vorle-

sungsaufzeichnungen, Übungen und Selbsttest erstellt. Dieses Vorgehen ist

zwar arbeits- und damit zeitintensiv, jedoch wird dadurch sichergestellt, dass

alle Lehrmaterialien einheitlich und nach den Vorgaben des QMS-MOCC den

Studierenden zur Verfügung gestellt werden.

13

3.2 Ebene 2: Studiengang

Die zweite Ebene des QMS-MOCC (Bild 3) beinhaltet das Qualitätsmanage-

ment des Studiengangs im Gesamten. Ziel dieser Qualitätsebene ist das Er-

stellen eines Studiengangberichts, der alle vier bis sechs Jahre veröffentlicht

wird. Der Bericht enthält neben den Evaluationsergebnissen der Lehrveran-

staltungs- und Modulbefragungen auch Absolventenevaluationen. Außerdem

werden Daten hinsichtlich der Stärken und Schwächen zu Gender und Diver-

sity-Kompetenzen im Gesamten erhoben. Eine weitere bedeutende Qualitäts-

dimension wird mit der Bildungstechnologie in das QMS-MOCC integriert. Mit-

tels Dokumentenprüfungen, Absolventenbefragungen sowie Erhebung und

Analyse von Statistiken werden Daten im Kontext analysiert und interpretiert.

Durch die integrative Funktion der Ebenen werden stets die Ergebnisse der

Lehrveranstaltungs- und Modulebene berücksichtigt. Der Studiengangbericht

kann als Selbstbericht für Fremdevaluationen, insbesondere bei der Sys-

temakkreditierung, verwendet werden.

Bild 3: Zweite Ebene des QMS-MOCC – Studiengang.

3.2.1 Evaluation

Die Evaluation im Kontext des gesamten Studienganges zu beurteilen. Es

wird erörtert, ob die Studierbarkeit und eine hohe Qualität über alle Semester

hinweg gewährleistet ist. Dabei wird sowohl die Zusammenwirkung aller Mo-

14

dule bewertet, als auch die Zufriedenheit der Studierenden mit strukturellen

Aspekten, wie der technischen Ausstattung und Infrastruktur. Weiter werden

auf der zweiten Ebene die Prozessqualitäten, wie die (Medien)Didaktik, die

Lernatmosphäre und das fachliche Niveau im Gesamten erhoben.

Die Instrumente zur Beurteilung der Studierbarkeit und der Qualität des ge-

samten Studienganges beziehen sich neben den Studierendenbefragungen

aus einzelnen Studienabschnitten auch auf Absolventenbefragungen nach

dem Abschließen des Studiums. Die Evaluationen durch die Absolventen fin-

den, wie zuvor die Lehrveranstaltungs- und Modulbefragungen zum einen

anonym statt, zum anderen wird eine offene Diskussionsrunde angeregt.

Die Analyse der Evaluationsergebnisse wird durch die PDAC-Zyklen stetig

kritisch auf Verbesserungspotenziale überprüft. Bei identifizierten Schwach-

stellen können entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung initiiert werden.

3.2.2 Gender und Diversity

Die Aspekte von Gender und Diversity auf der Ebene des Studienganges ha-

ben insbesondere die Integration von genderbezogenen Studieninhalten und

Gender-Kompetenzen zum Ziel. Die Gender-Kompetenzen beziehen sich

nach [8] auf vier Kompetenz-Dimensionen:

Fachkompetenzen

Methodenkompetenzen

Sozialkompetenzen

Selbstkompetenzen (curriculare Verankerung)

Die Fachkompetenz umfasst neben dem Aneignen von Fachwissen auch kog-

nitive Fähigkeiten. Es gilt Wissen über historische, kulturelle, rechtliche und

soziale Aspekte in die Lerninhalte zu integrieren. Bei MOCC eignen sich ins-

besondere die soziokulturellen Lehrveranstaltungen (z.B. Kulturwissenschaf-

ten, Menschen und Gebäude, Grundlagen Baukultur), um Gender- und Diver-

sitätsforschung sinnvoll in den Lehrbetrieb zu integrieren.

15

Die Methodenkompetenzen fordern die Attribute des Gender-Wissens in un-

terschiedlichen Kontexten anzuwenden und auf andere Situationen zu trans-

ferieren. Hierzu zählt neben einer Antidiskriminierungspolitik auch die Fähig-

keit zur Kooperation mit Fachleuten im berufsspezifischen Kontext. Besten-

falls sollen die in MOCC angewendeten Methodenkompetenzen direkt in den

beruflichen Alltag der Studierenden einfließen.

Die Sozialkompetenzen lehren Rollenflexibili tät, Team-, Kritik- sowie Konflikt-

fähigkeit. Dies wird durch die differenzierenden Prüfungsformen und Studie-

rendenformate innerhalb des Curriculums sichergestellt. Bei MOCC werden

neben den klassischen schriftlichen Prüfungen auch neue innovative Prü-

fungsformen (z.B. Lehrportfolio, Poster) eingesetzt. Insbesondere bei letzte-

ren Prüfungsformen eignet sich das Arbeiten in Gruppen. Um Gruppenarbei-

ten bei dem online-basierten Lernen zu unterstützen, richtet das MOCC-Team

Foren und virtuelle Gruppenarbeitsräume für die Studierenden ein (vgl. Kapi-

tel 3.1.4 „Lehr-Lern-Interaktion“).

Schließlich bezieht sich die Selbstkompetenz auf die Selbstreflexion, Lernfä-

higkeit, Selbständigkeit und die Belastbarkeit der Studierenden. Auch dies

wird durch die Studienstruktur und das Blended-Learning-Konzept des Studi-

engangs unterstützt (vgl. Kapitel 3.2.3 „Bildungstechnologie“). Dabei gibt das

Team des Studiengangs mit Zeitplänen und definierten Lernzielen Rahmen-

bedingungen vor. Dennoch setzt insbesondere die Onlinelernphase eine hohe

Selbständigkeit und Lernfähigkeit der Studierenden voraus.

3.2.3 Bildungstechnologie

Für den gesamten Studiengang und die Qualität des Studiums ist eine nutzer-

freundliche Bildungstechnologie ausschlaggebend. Auf Grundlage einer Ana-

lyse des Mediennutzungsverhaltens der Zielgruppe von MOCC wurde sowohl

ein didaktisches als auch ein mediendidaktisches Konzept nach der Blended-

Learning-Methode entwickelt. Die Verteilung von Online- und Präsenzlehre ist

in einem Verhältnis von 80 % zu 20 % vorgesehen. Jedes Semester wird in

drei Präsenzphasen mit einer Dauer von je drei Tagen und zwei Onlinephasen

mit einer Dauer von je zwölf Wochen gegliedert. Um ein erfolgreiches Lernen

16

während der Onlinephase sicherzustellen, werden vielfältige online Lernar-

rangements ermöglicht. Die Universität Stuttgart stellt hierfür die erforderliche

Infrastruktur zur Verfügung. Mittels der Lernplattform ILIAS werden den Stu-

dierenden alle Inhalte und benötigten Unterlagen bereitgestellt. In ILIAS ste-

hen ihnen unterschiedliche Medien, wie Online-Skript, PDF, Selbsttests und

Videoaufzeichnungen zur Verfügung (Bild 4). Außerdem unterstützt ILIAS ein

kollaboratives Arbeiten, z.B. durch das virtuelle Klassenzimmer, Etherpad o-

der Wiki.

Zu Beginn des Studiums wird durch das Team des Studienganges die Lern-

plattform ILIAS vorgestellt. Im Verlauf des Studiums stehen bei technischen

Fragen zur Lernplattform neben dem MOCC-team auch die Technischen In-

formations- und Kommunikationsdienste der Universität Stuttgart zur Verfü-

gung

Das Ziel ist es, mit der Bildungstechnologie zum einen den Studierenden

übersichtlich strukturierte Lerninhalte zur Verfügung zu stellen und zum ande-

ren eine höchstmögliche Flexibilität von Studium, Familie und Beruf zu ge-

währleisten.

Bild 4:Struktur eines Lernmodules mit Online-Skript, PDF-Skript und Vorle-

sungsaufzeichnung

17

3.3 Ebene 3: Struktur und Organisation

Die dritte Ebene des QMS-MOCC (Bild 6) beinhaltet die Qualitätsebene der

Struktur und Organisation. Sie umfasst die Qualitätsdimensionen Systemak-

kreditierung, Evaluation, Gender und Diversity, Sicherung der Qualität der

Lehrenden sowie den Studiengangservice. Durch Dokumentenprüfungen, Sta-

tistiken wie die Abbrecherquoten und Noten, Studierenden-, Absolventen- und

Exmatrikuliertenbefragungen werden die Qualitäten von Struktur und Organi-

sation erhoben und analysiert. Die Ergebnisse und Verbesserungspotenziale

in den Qualitätsebenen Lehrveranstaltung / Modul sowie des Studienganges

fließen stets in die Ebene der Struktur und Organisation ein.

Bild 5: Dritte Ebene des QMS-MOCC – Struktur und Organisation

3.3.1 Akkreditierung

Wie bereits im Kapitel 2 „Einrichtung eines Studienganges an der Universität

Stuttgart“ beschrieben wurde, ist die Universität Stuttgart seit 2012 systemak-

kreditiert. Dabei konnte die Universität Stuttgart nachweisen, dass sie im Be-

reich Studium und Lehre ein hochschulweites Qualitätssicherungssystem

nutzt. Damit setzt die Universität Stuttgart alle Beschlüsse bzw. Regeln des

Akkreditierungsrates vom 08.12.2009 um. Darüber hinaus besteht an der Uni-

versität Stuttgart ein kontinuierliches Verfahren zur Überprüfung und Weiter-

entwicklung der Qualifikationsziele der Studiengänge. Für neu einzurichtende

18

Studiengänge an der Universität Stuttgart sind daher folgende Rahmenbedin-

gungen einzuhalten:

regelmäßige interne und externe Evaluation von Studium und Lehre

regelmäßige Evaluation der Kompetenzen der Lehrenden, sowie deren

Förderung

regelmäßige Kontrollen zur Einhaltung der Systemakkreditierung an der

Universität Stuttgart.

Alle oben gelisteten Rahmenbedingungen sind im QMS-MOCC integriert. Da

die Systemakkreditierung an der Universität Stuttgart jedoch für die grund-

ständigen Präsenzstudiengänge optimiert wurde, ist im Rahmen des QMS-

MOCC eine Anpassung für das berufsbegleitende Studium vorzunehmen. Da-

her kommt im QMS-MOCC ein weiterentwickeltes System zum Einsatz. Ins-

besondere werden bei dem berufsbegleitenden Studiengang eine angemes-

sene zeitliche Belastung, sowie eine transparente Anrechnung von außer-

hochschulisch erworbenen Kompetenzen nach der „Handreichung zur Akkre-

ditierung von berufsbegleitenden und/oder weiterbildenden Studiengängen“

[9] integriert. Danach sind Studienpläne, die geplante Arbeitsbelastung und

die Organisationsform mit den Studierenden zu kommunizieren. Bei MOCC

wird dies entsprechend den Vorgaben der Handreichung umgesetzt.

Als Zugangsvoraussetzung für MOCC wird unter anderem eine qualifizierte

berufspraktische Erfahrung von mindesten einem Jahr vorausgesetzt. Nach

den Rahmenvorgaben der Universität Stuttgart ist es auch bei MOCC möglich

bis zu 50 % der Leistungspunkte durch außerhochschulisch erworbene Kom-

petenzen anzurechnen. Hierzu muss ein Verfahren implementiert werden,

welches sicherstellt, dass die angerechneten Kompetenzen, dem anzurech-

nenden Teil des Studiums gleichwertig sind. Weiter ist ein transparentes und

für alle Beteiligten nachvollziehbares Anrechnungsverfahren zu integrieren.

Um das zu realisieren wurden bei MOCC bereits frühzeitig mögliche Kompe-

tenznachweise gesichtet und untersucht. Es wurden aufgrund der erwarteten

Zielgruppe insbesondere die Kompetenzen der Architekten- und Ingenieur-

kammern analysiert. Die damit verbundenen Kompetenzen wurden im Studi-

19

engang gelistet. In einem weiteren Schritt sollen Empfehlungen für mögliche

Anrechnungen erarbeitet werden.

3.3.2 Evaluation

Mit der Evaluation auf der Ebene der Struktur und Organisation soll der Eva-

luationsgegenstand in der Gesamtsicht bewertet werden. Neben den Stärken

und Schwächen des Lehrbetriebs werden diese auch auf der Ebene der Stu-

diengangorganisation und Studiengangstruktur identifiziert. In die Evaluation

auf Ebene der Struktur und Organisation fließen alle bisherigen Evaluationen

und statistischen Auswertung der Ebenen Lehrveranstaltung bzw. Module und

Studiengang mit ein.

In der dritten Ebene gilt es die Erkenntnisse aller erworbenen Evaluationser-

gebnisse zu bündeln, um dadurch Verbesserungspotenziale zu formulieren.

Weiter wird in der dritten Ebene der Evaluation der Schwerpunkt auf die Qua-

lität der Struktur des Studiums im Gesamten gesetzt. Dies erfolgt sowohl mit-

tels internen Evaluationen (durch Studierenden-, Absolventen-, Exmatrikulier-

tenevaluationen) als auch mittels externen Evaluationen (durch Systemakkre-

ditierung und ein berufenes Gremium von Experten).

3.3.3 Gender und Diversity

Gender und Diversity bedeutet nicht nur die Chancengerechtigkeit zwischen

Frauen und Männer in der wissenschaftlichen Weiterbildung zu fördern, son-

dern auch der Heterogenität der Zielgruppe gerecht zu werden. Um dies zu

gewährleisten ist es nicht ausreichend, Gender- und Diversity-Aspekte ledig-

lich innerhalb den Lehrveranstaltungen zu verankern. Um eine umfassende

Berücksichtigung von Gender- und Diversity-Aspekten zu garantieren, müs-

sen diese ebenfalls auf der Ebene der Struktur und Organisation zum Einsatz

kommen.

Für MOCC bedeutet dies, heterogenen Gruppen den Zugang zum Studium zu

ermöglichen und diese im Verlauf des Studiums bestmöglich zu unterstützen.

Die Studiengangstruktur muss daher Wege finden, um die Studierenden

ganzheitlich zu fördern und zu begleiten. In enger Zusammenarbeit mit dem

20

Gleichstellungsreferat der Universität Stuttgart wird dafür ein Mentorenpro-

gramm entwickelt. Bei dem Programm begleiten erfahrene Studierende und

Alumni neu eingeschriebene Studierende. Die Mentoren stehen den Studie-

renden als persönliche Ansprechpartner für organisatorische und strukturelle

Fragen zur Seite. Das Programm ist ein Angebot, das auf freiwilliger Basis

von den Studierenden angenommen werden kann. Die Mentoren beraten die

Studierenden in folgenden Punkten:

Zeitplanung und Zeitmanagement,

technische Infrastruktur,

Studien- und Prüfungspläne,

Anrechnung von Studienleistungen,

Finanzierung durch Stipendien.

3.3.4 Qualität der Lehrenden

Die Qualität und Motivation der Lehrenden ist wesentlich für den erfolgreichen

Abschluss der Studierenden verantwortlich. Um die Qualität der Lehrenden

stetig zu bewerten und zu verbessern, wird diese in die dritte Ebene des

QMS-MOCC integriert. Die Herausforderung bei nicht ortsansässigen Studie-

renden besteht darin, die Lerninhalte über die Lernplattform ILIAS verständ-

lich, übersichtlich und strukturiert den Studierenden zur Verfügung zu stellen.

Die Qualität der Lehrenden wird bei MOCC durch zwei Kriterien sichergestellt:

Berufung von fachlich renommierten und anerkannten Forschern als Dozie-

rende und

Technischer Support des MOCC Teams bei der Erstellung aller Lerninhalte.

Um eine hohe Qualität der Lerninhalte im Studiengang sicherzustellen, wer-

den bei MOCC ausschließlich renommierte und anerkannte Forscher berufen.

In der Regel sind die Dozierenden promoviert und haben eine langjährige Er-

fahrung in Praxis und Wissenschaft. Zu Beginn eines neuen Semesters wer-

den die Dozierenden vom Team des Studiengangs auf das (medi-

21

en)didaktische Konzept, sowie die heterogenen Vorkenntnisse und fachlichen

Kompetenzen der Studierenden vorbereitet.

Ein Anreiz für die Dozierenden bei MOCC motiviert mitzuwirken, besteht

durch die Möglichkeit, die Lehre in der wissenschaftlichen Weiterbildung als

Deputat anzurechnen. Nach der neugefassten Lehrverpflichtungsverordnung

(LVVO) Baden-Württembergs ist das auch möglich. Außerdem kann eine

Lehrtätigkeit, die außerhalb der Hochschultätigkeit wahrgenommen wird, ge-

mäß der Honorarverordnung der Universität Stuttgart vergütet werden.

Es besteht eine besondere Herausforderung in der Strukturierung und Dar-

stellung der heterogenen und von vielzähligen Fachgebieten erstellten Lehr-

materialien (vgl. Kapitel 3.1.5). Ein einheitliches und somit strukturiertes Ge-

samtbild wird vom Team des Studiengangs gewährleistet. Das MOCC-Team

arbeitet die von unterschiedlichen Instituten erstellten Lehrmaterialien in ILI-

AS ein. Dabei orientiert sich das Team des Studiengangs an einem einheitli-

chen Layout und garantiert somit ein einheitliches Gesamtbild.

3.3.5 Studiengangservice

Durch die Einbeziehung eines Studiengangservice in die dritte Ebene des

QMS-MOCC wird sichergestellt, dass kontinuierlich die Qualität der Beratung

und das Serviceangebot des Studiengangs bewertet werden. Das Ziel des

Studiengangservice ist es, die Studierenden bestmöglich bei der Erlangung

des Masterabschlusses zu unterstützen. Für den Studiengang muss daher

frühzeitig ein Support etabliert werden, der eine hervorragende Betreuung für

nicht ortsansässige und berufsbegleitende Studierende gewährleistet.

Um diese Ziele zu verwirklichen, wird bei MOCC ein Betreuungskonzept an-

gestrebt, dass eine schnelle Reaktionszeit hinsichtlich organisatorischer,

technischer und fachlicher Fragen sowohl online, als auch in den eingeplan-

ten Präsenzphasen, garantiert. Eine hohe Qualität wird durch die Beantwor-

tung von Fragen binnen 24 Stunden gewährleistet. Während der Onlinepha-

sen erfolgt der inhaltliche, technische und organisatorische Support asyn-

chron über Foren und E-Mails sowie synchron über Chats, virtuelle Klassen

22

oder Telefonate. Insbesondere bei Anfragen über asynchrone Medien wird

durch das Betreuungskonzept eine Struktur sichergestellt, die schnelle Ant-

worten gewährleisten. Alle Fragen gehen zunächst zentral beim Team des

Studiengangs ein. Dort werden sie in organisatorische, technische oder fach-

liche Kategorien eingeteilt und daraufhin den Verantwortlichen, wie den Do-

zierenden, dem technischen Informationsdienst der Universität Stuttgart oder

dem Team des Studiengangs zugewiesen. Die detaillierten Ziele, Funktionen

und die Umsetzung des didaktischen Konzepts von MOCC sind in der Publi-

kation „Didaktisches Konzept und Bildungstechnologien bei MOCC“ auf der

Homepage des Studienganges zu finden [10]. Weiter hilft die Universität

Stuttgart zur Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf bei der Suche ei-

ner Kinderbetreuung durch Tagesmütter oder Babysitter während den Prä-

senzphasen.

Der Erfolg bzw. Misserfolg des Studiengangservice wird durch Studierenden-

und Absolventenevaluationen, sowie durch Evaluationen der Studiengangab-

brecher ermittelt, um daraufhin Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.

23

4. Advisory Board

Bild 6: Funktion des Gremiums „Advisory Board“ bei MOCC

Um die in Kapitel 3 definierten Ziele und Qualitätsdimensionen kontinuierlich

zu verbessern, wird ein Advisory Board aus namenhaften Vertretern aus der

Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft berufen. Es besteht aus fünf exter-

nen Mitgliedern sowie des Leiter des Studiengangs. Die externen Mitglieder

werden für eine Amtszeit von drei Jahren von dem Rektor der Universität

Stuttgart ernannt. Der Studiengangsleiter gehört kraft des Amtes dem bera-

tenden Gremium an. Das Advisory Board soll mit dem Start des Studiengan-

ges im Jahr 2018 mindestens einmal pro Jahr tagen.

Das Ziel des Gremiums ist es, das Team des Studiengangs hinsichtlich dem

QMS-MOCC sachkundig zu beraten, um dadurch die Qualität von Studium

und Lehre kontinuierlich zu verbessern. Zu den Aufgaben des Gremiums zählt

unter anderem die Weiterentwicklung des QMS-MOCC durch Analysen der

Evaluationsergebnisse. Nach Sichtung der Evaluationsergebnisse sollen von

dem Gremium Optimierungspotenziale hinsichtlich dem QMS-MOCC definiert

werden. Weiter dient das Gremium zur Stärkung der Vernetzung von Wissen-

schaft und Praxis. Die Gremiumsmitglieder unterstützen das Team des Studi-

enganges auch in der Durchführung von praxisnahen Veranstaltungen (Fal l-

studien, Vortragsreihen) oder in der Formulierung von praxisrelevanten Pro-

jektarbeiten. Die geplanten fünf Gremiumsmitglieder des QMS-MOCC sind in

Tabelle 1 gelistet:

24

Tabelle 1: Geplantes Advisory Board MOCC

Institution Mitglied

Deutsche Bundesstiftung Umwelt Osnabrück

Dipl.-Ing. Sabine Djahanschah

Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart Vizepräsident der Ingenieurkammer Baden-Württemberg

Prof. Dr.-Ing. Stephan Engels-mann

Leiter der Akademie SAINT.GOBAIN ISOVER G+H AG Ladenburg

Dipl.-Ing. Alexander Geißels

Institut für Hoch- und Industriebau, Fakultät für Bauingenieurwesen, Technische Universität Graz

Ao. Uprof. DDr. Peter Kautsch

Vizepräsident des Bund Deutscher Baumeisterm Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg

Dr. techn. Dipl.-Ing. Wolfgang Naumer

Universität Stuttgart Studiengangsleiter

Prof. Dr.-Ing. Schew-Ram Mehra

25

5. Quellenverzeichnis

[1] Hartz, S., Meisel, K.: Qualitätsmanagement. Bertelsmann, Bielefeld (2006).

[2] Das Stuttgarter Evaluationsmodell http://www.qe.uni-stuttgart.de/uni/sem/

(Stand: 02.01.2017).

[3] Weigert, J.: Der Weg zum leistungsstarken Qualitätsmanagement. Schlüter,

Hannover (2008).

[4] Europäische Norm: DIN EN ISO 9000 (11-2015).

[5] Vomberg, E.: Praktisches Qualitätsmanagement. Kohlhammer, Stuttgart

(2010).

[6] Dobmann, B., Fischer, M., Wetzel Karin: MINTmaps:Qualitätsstandards der

Kurs-, Programm- und Organisationsebene

https://de.mintonline.de/projekt/publikationen.html (Stand: 18.11.2016).

[7] Hille, N.: Leitfaden für eine geschlechtergerechte Sprache www.uni-

stuttgart.de/genderconsulting/ (Stand: 18.11.2016).

[8] Handbuch Gender-Kompetenz. vdf Hochschulverl. an der ETH, Zürich (2009).

[9] Arbeitsgruppe "Berufsbegleitende Studiengänge": Handreichung zur Akkredi-

tierung von berufsbegleitenden und/oder weiterbildenden Studiengängen

https://www.acquin.org/wp-content/uploads/2013/07/Handreichung-berufsbegl-

final.pdf (Stand: 02.01.2016).

[10] Lehrstuhl für Bauphysik: Master:Online Klima- und Kulturgerechtes Bauen

http://www.mocc.uni-stuttgart.de/ (Stand: 18.01.2016).