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R E U T E R S C H O G E R Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten BDIA Hotels I Wohnen 50+ I Baudenkmale I Ausstellungsgestaltung Reichsstraße 108 D-14052 Berlin Telefon +49.(0)30.301075 42 Fax +49.(0)30.301075 43 www.reuterschoger.de [email protected] 10 8 1 10 7 10 12 11 12 5 10 11 11 8 10 9 10 2 3 4 6 Bauherr privat Fertigstellung 2006 Projektleitung Wencke Katharina Schoger BGF 90m² Baudenkmal Alvar Aalto. INTERBAU BERLIN 1957 UMBAU Klopstockstraße 30, 10557 Berlin Wohnungsbau von Alvar Aalto 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Allraum Küche Balkon Schlafzimmer Gästezimmer Arbeitszimmer Bad Flur Kammer Einbauschrank Original Einbauschrank neu Bank Grundriss M 1:100 N

R E U T E R S C H O G E RŸe.pdf · Aalto, so steht es im damaligen Katalog der INTERBAU, habe besondere Sorgfalt auf die Ausstattung seiner Woh nungen gelegt und alle mit Einbauschränken

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R E U T E R S C H O G E R

Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten BDIA Hotels I Wohnen 50+ I Baudenkmale I Ausstellungsgestaltung Reichsstraße 108 D-14052 Berlin Telefon +49.(0)30.301075 42 Fax +49.(0)30.301075 43 www.reuterschoger.de [email protected]

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AllraumKücheBalkonSchlafzimmerGästezimmerArbeitszimmerBadFlurKammerEinbauschrank OriginalEinbauschrank neuBank

Sanierung Wohnung Klopstockstr. 30, Berlin M 1:75 Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten BDIA 2006

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Bauherr privatFertigstellung 2006 Projektleitung Wencke Katharina SchogerBGF 90m²Baudenkmal Alvar Aalto. INTERBAU BERLIN 1957

UMBAU Klopstockstraße 30, 10557 BerlinWohnungsbau von Alvar Aalto

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AllraumKücheBalkonSchlafzimmerGästezimmerArbeitszimmerBadFlurKammerEinbauschrank OriginalEinbauschrank neuBankGrundriss M 1:100

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Sanierung Wohnung Klopstockstr. 30, Berlin M 1:75 Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten BDIA 2006

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Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten BDIA Hotels I Wohnen 50+ I Baudenkmale I Ausstellungsgestaltung Reichsstraße 108 D-14052 Berlin Telefon +49.(0)30.301075 42 Fax +49.(0)30.301075 43 www.reuterschoger.de [email protected]

Eine Wohnung von heute in der Stadt von morgen

Für das Zentrum des Hansaviertels entwarf der finnische Alvar Aalto in den 50-er Jahren ein 8-geschossiges Wohnhaus. Beim Umbau galt es einen gestalterischen Weg zu entwickeln, der abseits gängiger Wohnungsbau-standards, unprätentiös und zeitgemäß auf Aaltos Gestal-tung eingeht, ohne in einen Retro- Stil zu verfallen.

Das Hansaviertel ist ein denkmalgeschütztes Ensem-ble einschließlich Grünanlagen und Freiflächen am westlichen Rand des Berliner Tiergartens. Es wurde im Rahmen einer internationalen Bauausstellung – der INTERBAU BERLIN 57 – vor 50 Jahren errichtet. Seitdem gedeiht in der damaligen „Stadt von Morgen“ der von den Landschaftsarchitekten Hermann Mattern und Hertha Hammerbacher gestaltete Außenraum. Je nach Wetterla-ge und Jahreszeit erzeugt er in den Wohnungen vielfäl-tige Farb- und Lichtstimmungen.

Besonders bei Aalto ist das harmonische Ineinandergrei-fen von städtebaulichem Ideal der durchgrünten Stadt und den funktionalen Wohnungsgrundrissen spürbar. Schlaf-zimmer, Küche und der zentrale, sogenannte „Allraum“ umfassen von drei Seiten eine zimmergroße Loggia, großzügig lenkt sie den Blick auf die Weite draußen. Wir erhielten diese unnachahmbare Qualität und steigerten Sie in ihrer Wirkung.

Die weiße Außenhaut des Gebäudes zieht sich in die Loggia und wird im Innenraum fortgeführt. Bei bedecktem Himmel entfalten zarte Farbtöne an Wän-den und Decke - die an sonnigen Tagen auf den ersten Blick weiß erscheinen - ihre Farbigkeit. In der Küche entstehen Gelbtöne, im Allraum Rosa.

Die kubischen Einbauten halten sich dezent zurück, so dass der großflächige Geschirrschrank im Essbereich erst auf den zweiten Blick als solcher wahrnehmbar ist. Auch die Schränke der Küchenzeile, selbst die Griffe ordnen sich farblich unter und sind aus fugenlos verarbeitetem

Mineralwerkstoff gefertigt. Im Eingangsbereich, in der Küche und im Bad interpretiert geschliffener und versie-gelter Estrich zeitgemäß gegossenen Terrazzo der 50er Jahre. Zusammen mit dem niveaugleich verlegten, sand-farbenen Linoleum nimmt der Estrich das feine Farbspiel auf.

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Reuter Schoger Architekten Innenarchitekten BDIA Hotels I Wohnen 50+ I Baudenkmale I Ausstellungsgestaltung Reichsstraße 108 D-14052 Berlin Telefon +49.(0)30.301075 42 Fax +49.(0)30.301075 43 www.reuterschoger.de [email protected]

Im innen liegenden Bad wiederum wird der Ton des Lino-leums durch farbgleiche Putzflächen und Fliesen aus un-glasiertem Feinsteinzeug aufgenommen. Die Installations-sockel für Waschbecken und WC wurden jeweils solitär und in Teilen als raumhohe Einbauschränke ausgebildet, die schlanken Nischen dazwischen erzeugen zusätzliche Raumtiefe. Kreisrund und vollmondgleich scheint das Licht durch den großen Spiegel der einen Schranktür. Der Leuchtenkörper selbst bleibt verborgen, ebenso wie alle Badutensilien, womit wir dem Wunsch der Bauherren sowohl nach Nützlichkeit als auch nach abstrakter Reprä-sentation entsprachen.

Aalto, so steht es im damaligen Katalog der INTERBAU, habe besondere Sorgfalt auf die Ausstattung seiner Woh-nungen gelegt und alle mit Einbauschränken versehen. Diese Ausstattungsidee führen wir in eigener Weise fort, mit Blick und Gespür für die vorhandene Substanz.

Oberhalb der vorhandenen Zimmertüren wurden die Wän-de geöffnet und rahmenlose Verglasungen als Oberlichter eingesetzt. Dieser minimale Eingriff entwickelt die Raum-wirkung wie selbstverständlich im Sinne Aaltos weiter. Die Räume erscheinen mit der nun durchlaufenden Decke viel großzügiger. Das Lebensgefühl des Allraumes weitet sich auf die umgebenden Räume aus. Die gut erhaltenen originalen Einbauschränke behielten unverändert ihren Platz. Auch einige der Leuchten sind original, darunter eine, die der Bauherr zwischen dem entsorgten Hausrat eines Nachbarn fand. In der gesamten Wohnung wurde der Estrich aufwändig asbestsaniert, der Trittschallschutz bei dieser Gelegenheit deutlich erhöht.

Materialien Böden: Calciumsulfat- Estrich, geschliffen und versiegelt,Linoleum, beige, Fa. ForboWände: Kleinmosaik, unglasiertes Feinsteinzeug, ver-schiedene Weißtöne, unbeschichteter Gipsputz Wandanstrich Bad: Amphibolin, Caparol Armaturen: Edelstahl matt, Fa. VolaEinbauten: deckend matt lackierte Holzwerkstoffegeölte Eiche, natur, Mineralwerkstoff, weiß, Fa. HiMacs

Fotos: Werner Huthmacher, Berlin