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Radsport-Freunde Spiez 40 Jahre RSF Spiez Collée-Splitter Der Versuch eines Magazins Jubiläumsausgabe Nr. 25 Dezember 2017 Liebe Radsport-Freunde Ein beinahe unglaubliches Jubiläum können wir, die Radsport-Freunde Spiez, in diesem Jahr feiern: Wie auf dem Titelblatt dokumentiert, teilen wir seit 40 Jahren unser Hobby: Die Freude am Rennrad- fahren. Ich hätte nie geglaubt, dass (m)eine Idee so lange andauern würde. Die Tatsache beweist es aber. Zudem gehören auch die geselligen Stunden in einem "Verein" dazu. Und rückblickend kann ich sagen, dass wir zusammen viele schöne Stunden und Erlebnisse feiern durften. Wenn ich in den bisherigen älteren Collée-Splittern blättere, kommen mir diese Ereignisse wieder leb- haft in den Sinn. Es gab Erfreuliches, weniger Erfreuliches aber auch ganz Tolles das wir zur Kenntnis nehmen mussten und durften. Auch diesmal versuche ich, für die Nachwelt einige Eckpunkte des Jah- res 2017 niederzuschreiben. Die einschneidenste Änderung für uns RSF-ler: Unser langjähriges Stammlokal, das Restaurant BELLE- VUE ist (im Sommer und abends) geschlossen. Der neue Besitzer und Wirt, Ribbon Barua, findet es nicht mehr angebracht, Tagesgäste zu bewirten. Er beherbergt nur noch Übernachtung-Touristen. So sind wir in die benachbarte KRONE ausgewichen. Die Monatshöcks und Durstlösch-Rituale nach dem Krafttraining werden nun hier abgehalten. Die verkaufen auch gerne gutes Bier! (Frage: sind unsere Trikots noch aktuell ?). Am 18. Januar, dem Tag einer schweren Erdbebenserie, die Mittelitalien im Schneechaos traf, war eine Lawine in der Abruzzen-Gemeinde abgegangen und hatte ein Vier-Sterne-Hotel mitgerissen und verschüttet. Das Dorf Bristen wird durch einen Erdrutsch vom Verkehr abgetrennt. Eine Männerriege aus Brittnau wird im Tirol von einer Lawine verschüttet. – Aber eigentlich wollte ich gar keine Schreckensmeldungen mehr im Splitter aufführen. Es gab und gibt deren schon fast zuviel. Und trotzdem gehen uns die Terroranschläge in London, Barcelona und in Ägypten nicht aus dem Sinn. In der Schweiz geht im Bergell ein Bergsturz mit anschliessender Sturzflut zu Tal und zerstört die Ort- schaft Bondo. Es werden 8 Wanderer vermisst. Die im November gewählte Spiezer Gemeindepräsidentin, Jolanda Brunner, wird endlich im Juli, nach gerichtlich abgelehnten Einsprachen, als Präsidentin bestätigt. Ende August und Anfangs September werden grosse Teile Südostasiens, Texas und Floridas durch Stürme heimgesucht und von Wassermassen überschwemmt. Am 12. September stürzt eine PC6 Maschine der Luftwaffe am Schreckhorn ab. Leider für den Piloten tödlich. Das Tessin erhält nach 18 Jahren endlich wieder einen Bundesrat. Ignazio Cassis wird Nachfolger von Didier Burkhalter und übernimmt gleich dessen Ressort, das Aussenministerium. Die Region Katalonien mit der Hauptstadt Barcelona will sich vom übrigen Spanien abtrennen; ein unmögliches Unterfangen. Doch wenden wir uns lieber sportlichen Meldungen zu. An der Ski-WM im Februar in St. Moritz gewinnen die Schweizer folgende Medaillen: Lara Gut Bronze im Super-G.; Wendy Holdener Gold und Michele Gisin Silber in der Kombination; Beat Feuz Gold in der Abfahrt; Luca Aerni Gold und Mauro Caviezel Bronze in der Kombination und Wendy Holdener Silber im Slalom.

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Radsport-Freunde Spiez 40 Jahre RSF Spiez

Collée-Splitter Der Versuch eines Magazins

Jubiläumsausgabe Nr. 25 Dezember 2017

Liebe Radsport-Freunde Ein beinahe unglaubliches Jubiläum können wir, die Radsport-Freunde Spiez, in diesem Jahr feiern: Wie auf dem Titelblatt dokumentiert, teilen wir seit 40 Jahren unser Hobby: Die Freude am Rennrad-fahren. Ich hätte nie geglaubt, dass (m)eine Idee so lange andauern würde. Die Tatsache beweist es aber. Zudem gehören auch die geselligen Stunden in einem "Verein" dazu. Und rückblickend kann ich sagen, dass wir zusammen viele schöne Stunden und Erlebnisse feiern durften. Wenn ich in den bisherigen älteren Collée-Splittern blättere, kommen mir diese Ereignisse wieder leb-haft in den Sinn. Es gab Erfreuliches, weniger Erfreuliches aber auch ganz Tolles das wir zur Kenntnis nehmen mussten und durften. Auch diesmal versuche ich, für die Nachwelt einige Eckpunkte des Jah-res 2017 niederzuschreiben. Die einschneidenste Änderung für uns RSF-ler: Unser langjähriges Stammlokal, das Restaurant BELLE-VUE ist (im Sommer und abends) geschlossen. Der neue Besitzer und Wirt, Ribbon Barua, findet es nicht mehr angebracht, Tagesgäste zu bewirten. Er beherbergt nur noch Übernachtung-Touristen. So sind wir in die benachbarte KRONE ausgewichen. Die Monatshöcks und Durstlösch-Rituale nach dem Krafttraining werden nun hier abgehalten. Die verkaufen auch gerne gutes Bier! (Frage: sind unsere Trikots noch aktuell ?). Am 18. Januar, dem Tag einer schweren Erdbebenserie, die Mittelitalien im Schneechaos traf, war eine Lawine in der Abruzzen-Gemeinde abgegangen und hatte ein Vier-Sterne-Hotel mitgerissen und verschüttet. Das Dorf Bristen wird durch einen Erdrutsch vom Verkehr abgetrennt. Eine Männerriege aus Brittnau wird im Tirol von einer Lawine verschüttet. – Aber eigentlich wollte ich gar keine Schreckensmeldungen mehr im Splitter aufführen. Es gab und gibt deren schon fast zuviel. Und trotzdem gehen uns die Terroranschläge in London, Barcelona und in Ägypten nicht aus dem Sinn. In der Schweiz geht im Bergell ein Bergsturz mit anschliessender Sturzflut zu Tal und zerstört die Ort-schaft Bondo. Es werden 8 Wanderer vermisst. Die im November gewählte Spiezer Gemeindepräsidentin, Jolanda Brunner, wird endlich im Juli, nach gerichtlich abgelehnten Einsprachen, als Präsidentin bestätigt. Ende August und Anfangs September werden grosse Teile Südostasiens, Texas und Floridas durch Stürme heimgesucht und von Wassermassen überschwemmt. Am 12. September stürzt eine PC6 Maschine der Luftwaffe am Schreckhorn ab. Leider für den Piloten tödlich. Das Tessin erhält nach 18 Jahren endlich wieder einen Bundesrat. Ignazio Cassis wird Nachfolger von Didier Burkhalter und übernimmt gleich dessen Ressort, das Aussenministerium. Die Region Katalonien mit der Hauptstadt Barcelona will sich vom übrigen Spanien abtrennen; ein unmögliches Unterfangen. Doch wenden wir uns lieber sportlichen Meldungen zu. An der Ski-WM im Februar in St. Moritz gewinnen die Schweizer folgende Medaillen: Lara Gut Bronze im Super-G.; Wendy Holdener Gold und Michele Gisin Silber in der Kombination; Beat Feuz Gold in der Abfahrt; Luca Aerni Gold und Mauro Caviezel Bronze in der Kombination und Wendy Holdener Silber im Slalom.

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Eine spezielle Meldung aus unseren Reihen. Am Master World Cup in Klosters Anfangs März gewinnt Kurt Ziegler in seiner Alters-Kategorie M11 die Goldmedaille im 10 km-Klassisch-Langlauf. Im 5 Km-Rennen Skating holt er die Bronzemedaille, und erzielt einen 4. Rang im 10 km Freistil. Herzliche Gra-tulation! - und nicht genug der sportlichen Tätigkeiten: am 21. August erzielt er auf den Rennrad am Radweltpo-kal in St. Anton im 40 km-Strassenrennen der Kategorie Klasse 80 den hervorragenden 9. Rang. Und gleich eine weitere Glanzleistung des unermüdlichen Kurt Ziegler: Am letzten August-Wochenende hat er erfolgreich am neu ins Leben gerufenen "Bergkönig" Swiss-Vintage Cycling Festi-val in Gstaad teilgenommen. Und dies mit einem "alten Rennvelo" und ebensolchen Velo-Klamotten! Irene und Peter Liebi radeln erfolgreich in 10 Etappen von Basel nach Hamburg. Eine tolle Leistung! Die vorgesehene Bahnrückreise in die Schweiz gestaltete sich wegen des Unterbruches auf der Rhein-tallinie etwas abenteuerlicher. Zum Glück gibt’s Mietautos! Radsportmässig gibt’s im Frühling gute Resultate des Ostschweizers Michael Albasini zu vermerken: er erzielt in den Klassikern Wallonischer Pfeil einen 5. und in Lüttich-Bastogne-Lüttich einen 7. Rang. Vorgängig erreicht er an der Vuelta a la Rioja den 2. Rang, an der Baskenland-Rundfahrt gewinnt er die 2. Etappe und am Amstel Gold Race wird er 3. Und er gewinnt gleich die erste Etappe der Tour de Romandie nach Champéry im Spurt. Die zweite, die "Kälteetappe" nach Bulle gewinnt Stefan Küng im Zweierspurt. Das Podest der T.d.Romandie sieht wie folgt aus: es gewinnt Richie Porte, vor Simon Yates und Primoz Roglic. Am 21. April ereilte eine schmerzliche Nachricht die Radsportwelt. Der italienische Spitzenfahrer Mi-chele Scarponi (nachträglicher Sieger des Giro 2011) erlitt bei einer Trainingsfahrt in seiner Heimat einen tödlichen Unfall. Silvan Dillier gewinnt die 6. Etappe des Giro in Terme Luigiane. Das Schlussklassement erlebt mit Tom Dumouilin den ersten holländischen Giro-Sieger vor Nairo Quintana und Vincenco Nibali. Am 30. April stürzt der Oberländer Extrembergsteiger Ueli Steck im Mount Everest-Gebiet tödlich ab. Eine diesmal sonnige und spannende Tour de Suisse durften wir dieses Jahr erleben. Spannend, weil zu Beginn jede Etappe einen neuen Gesamtleader präsentierte. Im Prolog sowie im Schlusszeitfahren belegte Stefan Küng jeweils hinter seinem Teamkollegen Rohan Dennis den zweiten Platz. Am zweiten Tag durfte er sich sogar das goldene Trikot überstreifen –allerdings auch nur für einen Tag. Peter Sagan erspurtete sich die TdS-Tagessiege 14 und 15. Ein 5. Rang im abschliessenden Zeitfahren in Schaffhausen reichte Simon Spilak (SLO/KAT), um zum zweiten Mal nach 2015 die Tour de Suisse zu gewinnen. Die weiteren Schlussränge: 2. Damiano Caruso, 3. Steven Kruijswik, 7. Mathias Frank. Zur Tour de France startet Stefan Küng mit einer tollen Leistung: im Prologzeitfahren verpasst er als Zweiter nur knapp – mit 5 Sekunden – das Maillot Jaune. Und trägt dafür das weisse Trikot als bester Jungfahrer für zwei Tage. Das Rennen wurde gezeichnet anfangs durch diverse Leaderwechsel und Ausfälle verschiedener Favoriten, mehrheitlich wegen Verletzungen durch Stürze. So u.A. Alejandro Valverde, Peter Sagen (Ausschluss), Mark Cavendish, Richie Porte, Robert Gesink, Philippe Gilbert, Marcel Kittel (mit 5 Etappensiegen). Das Schlussresultat in Paris: 1. Chris Froome (zum 4.), 2. Rigoberto Uran, 3. Romain Bardet. Eine eher langweilige Vuelta – der schlussendliche Sieger war schon während 18 Etappen im Leader-trikot – zeigte folgendes Klassement: 1. Chris Fromme, 2. Vincenzo Nibali, 3. Ilnur Zakarin. Ein unermüdlicher Alberto Contador hat mit seinem tollen Sieg am Angliru seine glanzvolle Radsport-Karriere vollendet. Mit Christian Stucki gewinnt nach 30 Jahren wieder einmal ein Berner den Unspunnen-Schwinget. An der Mountain-Bike-WM in Australien gewinnen Nino Schurter und Jolanda Neff je eine Goldmedail-le. Bei den Herren wird Thomas Litscher sogar 3. Der sagenhafte Peter Sagan erzielt in Bergen seinen 3. Weltmeistertitel im Strassenrennen in Folge. Im Spurt meistert er den Lokalhelden Alexander Kristoff und den Australier Michael Matthews. Michael Albasini wird guter 7. An einem regnerischen und stürmischen Novembersonntag qualifiziert sich die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft in Basel gegen Nordirland mit einem 0 : 0 für die Weltmeisterschaft 2018 in Russ-land. Curling-Abend, Freitag, 27. Januar Es war nicht das Eis des zugefrorenen Stocken-Sees, auf welches wir uns an diesem Fasnachts-

Freitagabend hinauswagten. Nein. Unser Curler-Meister Fritz hatte eine Bahn, pardon, einen Rink in der Curlinghalle in Thun reserviert. Und es erschienen 9 interessierte Teilnehmer, um sich mit dieser

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für Velofahrer etwas ungewohnten Sportart zu versuchen. Vorweg: es war ein gelungener Anlass. Wir

RSF-ler waren jedoch nicht die einzigen auf dem Eis. Alle 4 Rinks waren von "Freizeitcurlern" besetzt

und es herrschte eine lärmige Stimmung wie an einer Welt- oder Europameisterschaft. Und entspre-chend wurde auch gewischt, geflucht und gejubelt!

Spass aufs Velo: Einer der Meistercurler, Kurt Ziegler, hatte sich kurz vorher beim Langlauf durch ei-nen Sturz verletzt, konnte somit keine Steine abschieben und übernahm den Posten eines Chef-Heads

der "Roten Gruppe". Zäh wurden um die einzelnen Steine gekämpft und Rot hatte das Glück (oder

war es Können?) und ging mit den drei ersten Spielen 3:0 in Führung. Gelb fing sich jedoch langsam auf und Dank einem 2-er Haus und einem weiteren Stein war der Ausgleich geschafft. Doch im unter

Zeitdruck ausgetragenen letzten Spiel konnte Rot den Sieg mit einem Stein mehr an sich reissen. Der Applaus war entsprechend!

So konnte der Abend unter Fachsimpeln im Curler-Beizli gemütlich genossen werden; immer mit ei-nem kritischen Auge und entsprechenden Kommentar auf und über die noch Spielenden.

Brätelabend Waldhütte, Freitag, 17. Februar

Ein Anlass, den wir seit dem 19. Januar 1980 mit schöner Regelmässigkeit zu Beginn des Jahres durchführen. Also diesmal zum 38. Mal. Und es war nicht unbedingt ein winterlicher Abend. Mit Hilfe

von Kurt Ziegler konnte die Waldhütte aufgeheizt und die Plätze eingerichtet werden. Erfreulich, dass

schlussendlich 21 Teilnehmer zum Schmaus eingetroffen waren. Dass die Gäste auch von weither anreisten, d.h. von Kappel SO und Aesch BL, war ausserordentlich erfreulich. Den Apérowein stiftete

Erbsmehl Martin, übrigens ein sehr guter Tropfen. Als Snacks wurden aus Basel Fastenwähen, aus Thun eine Speckzüpfe und aus Uetendorf die RSF-Tartarbrötchen mitgebracht. Urs Ramseier – extra

aus Kappel angereist – waltete als bester europäischer Grillmeister der Velofahrer-Gilde seines Amtes und verzauberte die Holzfäller-Steaks gekonnt zu Meisterwerken. Die gespendeten Beilagen dürfen

nicht vergessen werden: es waren da Salate in diversen Ausführungen wie Reis-, Rüebli-, Mais-, Hörn-

li- und Grünsalat aufgetischt. Also alles was das Herz (und Gaumen) begehrt. Kurz vor dem Kaffee erläuterte unser Obmann die Aufgaben und Sorgen eines desselbigen. Und war-

tet sehnsüchtig auf tatkräftige Unterstützung aus dem "Verein". (Ein neuer Präsi wurde gleichwohl nicht entdeckt!)

Nach dem Kaffee Mit und Ohne und den mitgebrachten Desserts waren schlussendlich alle zufrieden-

stellend gesättigt und es wurde emsig und heftig bis Mitternacht diskutiert. Und irgendeinmal musste man ja den Heimweg antreten.

Vielen Dank auch an Martin Bichsel und Hanspeter Schad für die Mithilfe beim Aufräumen am Sams-tagmorgen. – Und nächstes Jahr sollten wir noch am gleichen Ort feiern können. Denn es stehen ja

seitens der Burgergemeinde Umzugspläne, d.h. Neubau an.

Velodrome Grenchen, Freitag, 17.3.2017

Unser "Langlaufweltmeister" Kurt Ziegler hatte für uns die Radrennbahn für den Nachmittag reser-viert. Es hatten sich 22 Personen, davon 13 Auswärtige, d.h. Freunde und Bekannte, für diesen Event

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angemeldet. Rechenaufgabe: Wie viele vom RFS waren dabei? Leider wieder eine fast verschwinden-

de Minderheit. Wir Spiezer reisten mit dem "Vereinsbus", von Kurt pilotiert ohne Probleme nach Gren-

chen, um sich mit den separat Angereisten am Empfang zu treffen. Und nach dem Entrichten des "Obolusse" hiess es Umziehen, Velo und Schuhe fassen und

dann auf die Bretter, die die Radsportwelt bedeuten. Erfreu-lich, dass auch Kiebitze und Supporter anwesend waren.

Urs Ramseier erschien sogar mit dem Fotoapparat und

knipste unermüdlich das Geschehen. Auch Martin Kaufmann war aufgetaucht und unterstütze lauthals seinen RSG-

Kollegen Bruno aus Thun. (RSG heisst Radsport-Gentlemen Thun, eine gleichgesinnte Gruppe, welche nächstes Jahr

ihre 40 Jahre feiern darf.) Für die noch "Unerfahrenen" waren 2 Trainer aufgeboten,

welche die Anfänger in die Geheimnisse des Bahnfahrens

einweihten. Wir, die "Erfahrenen", also alle RSF-ler, durften sogleich auf die Bahn und fassten bald schon Bekanntschaft

mit dem sibirischen Fichtenholz. Und es rollte sogleich von Anfang an bestens. Runde um Runde wurde auf dem Oval

absolviert und manch einer getraute sich schon bald mal

ganz hoch an die Balustrade. Ein herrliches, aber auch pri-ckelndes Gefühl. Einzeln oder in Gruppen jagte man sich um

die Bahn. Nach der Theorie kamen auch schon die Neulinge auf das Holz und begannen sachte die ersten Versuche mit

auch ein wenig Bange vor der Steilkurve. Aber es klappte alles vorzüglich, die Einführung trug erfolg-reich Früchte. Das Wichtigste: es gab keine heikle Situationen oder Stürze; es wurde diszipliniert ge-

fahren. Zwischendurch gab es Boxenhalte, vor allem um den Durst zu stillen. Gegen Ende der Bahn-

zeit organisierten die beiden Trainer ein kleines Velospiel, wobei es galt, die gegnerische Mannschaft einzuholen.

Rasch, fast zu schnell, vergingen die beiden Stunden und es galt mit ein wenig müden Beinen aber zufriedenen Gesichtern Abschied von der Bahn zu nehmen.

Nach einem dringend notwendigen Bier entschlossen sich die RSF-ler nach Spiez zu fahren. Diesmal

war Peter Liebi unser Fahrer und chauffierte uns durch den völlig staufreien Verkehr nach Hause. In der "Krone" beschlossen wir bei Cordons Bleu, Läberli und Rösti den erfolgreichen Nachmittag in

Grenchen. Gerne freuen wir uns auf eine Wiederholung, vielleicht schon im November?

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Abschluss RSF Kraft- und Fitnesstraining, Donnerstag, 27. April

Heute war Schlusstag unseres Wintertrainings. Erfreulich, dass noch recht viele Teilnehmer erschienen

sind. Allerdings liess das schlechte Wetter keine Alternative zu. Ski- oder gar Velofahren lag bei solch garstigem Wetter überhaupt nicht drin. Also liessen wir zum letzten Mal unsere Muskeln spielen und

bewegten die Riesengewichte der Trainingsgeräte nochmals so richtig gewaltig. Das gab nochmals tüchtig Durst, den es anschliessend im Bellevue zu löschen galt.

Die Beteiligung am Training war wiederum erfreulich gut; bei 26 Durchführungen lag der Durschnitt

bei 8-9 Personen. Dies animiert, das Training auch im kommenden Winter durchzuführen. Die Zusi-cherung der Gemeinde haben wir jedenfalls bereits erhalten!

Saison-Eröffnung, Samstag, 29. April Nach 4 grässlichen Schlechtwettertagen, sogar mit Schneefall am Freitagmorgen, präsentierte sich

heute das Wetter wie ein Unschulds-Lämmchen von der schönsten Seite. Strahlend blauer Himmel,

Sonnenschein; also eine wunderbare Kulisse für eine Eröffnungsfahrt. Wenn nur die noch herrschende Kälte nicht wäre. So trauten sich gar nur 4 wetterfeste RSF-Fahrer nachmittags auf die Rennräder. Es

waren dies Brunner Rolf, Erbsmehl Martin, Weibel Franz und der tatsächlich in kurzen Hosen fahrende Von Känel Fritz! (er hat die langen Hosen nicht gefunden). Die Fahrt führte über die Allmend nach

Wichtrach – bei prächtiger Aussicht auf die neu verschneiten Alpen und Voralpen und über Seftigen-

Zwieselberg-Wimmis zurück ins Bellevue. In Schattenlagen setzte die Kälte jedoch den Fahrern arg zu. Auf eine Zusatzschleife hinauf nach Aeschi wurde jedoch verzichtet. Im Bellevue wurden die 4 Muske-

tiere bereits von den Biertrinkenden Ryter Fritz, Woodtli Heinz und dem Schreiberling empfangen. Gleichwohl lechzten die Rennfahrer ebenfalls nach einem (oder 2) guten "Braufrisch" vom Fass. Mit

einem schmackhaften Jubiläums-Imbiss (nicht mehr vom Wirt gespendet) erlebte die Velosaison einen würdigen Anfang.

RSF-Fernfahrt, 7. Juli bis 17. Juli 2017 Zell am See – Spiez Unser Reiseleiter, Fritz von Känel, hat für dieses Jahr wiederum eine interessante "Veloreise" ausge-

tüftelt. Angemeldet als Teilnehmer und voller Vorfreude waren: Augsburger Walter, Bösiger Beat,

Erbsmehl Martin, Liebi Peter und Weibel Franz. Später sollte sich noch Meier Otto dazugesellen. Er-freulicherweise hat Peter Liebi einen bebilderten Reisebericht verfasst, den ich hier mit einem grossen

Merci zur Lektüre einfüge.

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Bericht RSF Tour 2017 Zell am See nach Spiez 7. Juli bis 17. Juli

Freitag 7. Juli Fahrt mit Bus nach Zell a/S.

Busfahrt von Spiez via Brünig, Hirzel, Arlberg, Innsbruck nach Zell am See.

Nachdem die Velos verstaut waren geht es bei schönem und heissem Wetter mit dem Bus (mit Kom-

fort früherer Tage, da ohne Klimaanlage) Richtung Zell am See. Zum Zeitvertreib auf der langen Reise schauen wir uns das Buch von Martin mit dem Titel „Berühmte

Pässe von Giro d’Italia und Tour de France“ genauer an. Insbesondere die Beschreibung der in Radsportkreisen nahezu unbekannten Grossglockner-

Hochalpenstrasse gewinnt unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit! Von langen, „furchterregenden“ Steigungen von über 12% ist geschrieben. Das konnte ja lustig wer-

den!

Nach etwa 8-stündiger Fahrt kommen wir im Hotel in Zell am See an. Und bis auf Beat hat auch nie-mand mehr Lust ins Dorf hinunter zu gehen. Stattdessen ruhen wir uns im Hotel etwas aus um für das

„Problem“ Grossglockner am nächsten Tag bereit zu sein.

1. Etappe Samstag 8. Juli

Zell am See nach Lienz: 94.9 km / 2337 Hm / 5:00 Std / Ø 19,0 km/h

In der Nacht hat es geregnet. Nachdem die Strasse mehr oder weniger abgetrocknet hatte, starten wir Richtung Grossglockner-

pass. Kurz vor Beginn des Anstiegs fängt es noch einmal leicht zu regnen an. Glücklicherweise müssen wir die Regensachen aber

nicht anziehen und nach ein paar Kilometern wird es wieder tro-

cken. Wir gehen den Pass mit dem nötigen Respekt an. Der Auf-stieg erweist sich, wie im Buch beschrieben, wirklich als steil und

lang. Nach über zwei Stunden erreichen alle nach und nach die Passhöhe auf ca. 2500 müM, wo wir uns im Restaurant wieder

erholen und aufwärmen können. Denn die Temperatur ist in die-ser Höhe mit ca. 10°C sehr „erfrischend“ geworden.

Gestärkt geht es, nach einem kurzen Zwischenanstieg, auf die

lange Abfahrt, einmal mit einem seeehr gewagten Überholmanö-ver eines Reisebusses, in südlicher und zunehmend wärmerer

Richtung nach Heiligenblut bis Winklern. Hier beginnt den auch

der letzte Anstieg über den Iselsberg, den wir auch noch relativ sportlich bewältigten. Oben angekommen warten wir, dass sich

alle wieder zusammenschliessen. Da auch nach längerer Warte-zeit Beat immer noch nicht eintrifft, entscheiden wir uns in einer

kleinen Tattoo-Studio-Bar auf ihn zu warten. Nachdem wir uns schon Gedanken über dessen Verbleib gemacht haben erschien

er plötzlich. Zur Schonung seiner Kräfte musste er sich im Anstieg

ein bisschen hinsetzen. Unglücklicherweise auf einen harztriefen-den Baumstamm, so dass er mit seiner Radhose fast am Sattel

kleben blieb. Das Problem konnte aber nach Reinigungsanstren-gungen einigermassen gelöst werden so, dass wir uns auf die

rassige Abfahrt Richtung Lienz machen. Im Hotel angekommen

genehmigen wir uns ein Bier und lassen die erste, sehr anstren-gende Etappe Revue passieren.

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2. Etappe Sonntag 9. Juli

Lienz nach Tolmezzo 81.8 km / 1112 Hm / 3:53 Std / Ø 21,0 km/h

Die zweite Etappe ist eigentlich nicht sehr lang und die Route die über den Plöckenpass (1357m) führt, der die Grenze zwischen Österreich und Italien bildet, erscheint uns am Morgen als nicht allzu

schlimm. Bei guten Wetterbedingungen fahren wir in Lienz los. Aber schon kurz nach dem Start erlei-

det Wale einen Platten. Fritz hat natürlich nicht damit gerechnet und war mit dem Auto schon an die Tankstelle weiter gefahren. Und wie man weiss, kann Wale nicht mit nur knapp 7 bar aus der Not-

pumpe weiterfahren! Fritz muss also wieder zurück um mit der Standpumpe den notwendigen Druck von knapp 20 bar in Wales Pneu sicherzustellen .

Kurz darauf geht es weiter Richtung erstes Hindernis des Tages. Ab Oberdrauburg führt die Strasse über Serpentinen Richtung Gailberg mit ca. 400 Hm. Nach einer kleinen Pause und einer kurzen

Abfahrt nach Kötschach-Mauthen beginnt der Anstieg zum Plöckenpass (Passo Monte Croce) der von

Kärnten ins Friaul führt. Typisch für diese Gegend sind auch die hier befindlichen Militär-Denkmäler wie ein neben der Strasse liegendem Heldenfriedhof, denn im ersten Weltkrieg war Nahe der

Passhöhe ein strategisch wichtiger Punkt an der Gebirgsfront. Die Nordauffahrt überwindet auf 11 km 650 Höhenmeter. Zunächst geht es in einigen Kurven im Wald

gut bergauf (ca. 11 %). Es folgt ein kurzes Flachstück. Eigentlich ist damit der schöne Teil dieses

Anstiegs erledigt, denn es folgt ein langer und steiler Anstieg in einer Galerie bei einer Steigung von rund 13 % auf etwa einem Kilometer Länge. Mitten in der Galerie überholt uns eine Gruppe von zirka

20 Sportwagen. Der Lärm von den uns überholenden Ferraris und Lamborghinis im Tunnel ist ohrenbetäubend!!

Nach dem Ende dieser Qual folgen ein paar Kehren mit Aussicht, man schöpft Hoffnung, dass alles gar nicht so schlimm ist – und sieht die Ankündigung eines langen Tunnels. Auf weiss nicht wie vielen,

unendlichen Kilometern (!?) steigt es dann bei spärlicher Beleuchtung mit über 14% Steigung durch

den Tunnel auf die Passhöhe. In einem kleinen Restaurant verpflegen wir uns zur Stärkung mit Ravioli, Suppe und natürlich Coca-Cola.

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Danach geht es auf 12, fast senkrecht übereinander

angeordneten Serpentinen, mit Schuss hinunter ins Tal.

Über Paluzza erreichen wir, wieder nach einer schnellen Schlussfahrt, die Stadt Tolmezzo.

Fritz hat noch ein bisschen Mühe das Hotel mitten in der

Stadt zu finden. Gemeinsam und dank GPS ist aber schlussendlich auch das kein Problem.

3. Etappe Montag 10. Juli

Tolmezzo nach Cortina d’Ampezzo 110 km / 2216 Hm / 5:22 Std / Ø 20,0 km/h

Die 3. Etappe ist eher eine Überführungsetappe zu den nächsten grossen Herausforderungen in den Dolomiten. Sie führt zuerst über stark befahrene und breite Hauptstrassen. Nach zirka 1½ Stunden

Fahrzeit erreichen wir den Anstieg zum Passo di Maurio (1298m) der uns vom Friaul ins Trentino

führt. Durch schöne, nicht mehr so stark befahrene Strassen und einige Serpentinen erreichen wir die Passhöhe nach 5/4 Stunden. Da wir nur auf 300 müM gestartet waren haben wir aber schon über

1000 Hm in den Beinen. Ohne Pause geht es aber weiter und nach einer schönen Abfahrt kommen wir in das Tal welches auf einer wiederum stark

befahrenen Strasse nach Cortina d’Ampezzo führt. In Pieve die Cadore erwischen wir blö-

derweise die Umfahrungsstrasse. Den langen

Tunnel durchqueren wir zwar in einem Affen-zahn, trotzdem werden wir noch von Lastwagen

überholt, so dass es uns fast vom Velo bläst.

Kurz darauf machen wir einen Zwischenhalt und

verpflegen uns mit Spaghetti. Nur Wale hat keine Lust anzuhalten. Er verpflegt sich fast

ausschliesslich mit Gel’s und zieht die Fahrt alleine bis zum Hotel durch. Die Fahrt nach

Cortina erweist sich als relativ anstrengend da die Strasse nicht steil aber ununterbrochen

ansteigt. Also eigentlich nichts von

„Überführungsetappe“! Martin und dann Franz schlagen auch noch ein Tempo in Giro d’Italia-

Manier an. Froh Cortina erreicht zu haben genehmigen wir uns nur ein Panache, denn das

Ziel ist noch nicht erreicht. Unser Hotel liegt

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Wale im Aufstieg zum Falzarego

nämlich noch 4 km weiter im steilen Aufstieg zum Falzarego-Pass.

Endlich im Hotel angekommen beziehen wir unsere Unterkunft. Die Velos nehmen wir mangels eines

sicheren Veloraumes in unsere Zimmer. Das blödeste für die Fortsetzung unserer Reise wäre wenn diese abhandenkommen würden!

Dienstag 11. Juli

Ruhetag.

Fritz will heute auch einmal in die Pedale treten. Er

kann das Rennrad von Beat ausleihen und macht sich an den Anstieg zur Falzarego-Passhöhe.

Martin hat auch noch nicht genug! Er unternimmt

eine Tour zum Passo di Giau! – nach dem Motto auf einen Pass mehr kommt es auch nicht an !

Beat, Franz und ich machen einen Ausflug nach

Cortina d’Ampezzo, klappern ein paar Veloläden ab und suchen in Shopping-Centern nach einem Reini-

gungsmittel zur Entfernung der Harzflecken in Beats

Radhose. Wale geniesst den freien Tag mit ausgiebigem Fau-

lenzen.

4. Etappe Mittwoch 12. Juli

Cortina d’Ampezzo nach Bozen 98.7 km / 1747 Hm / 4:43 Std / Ø 20,9 km/h

Heute ist die Königsetappe über vier Pässe ange-sagt. Zuerst der Aufstieg zum Falzarego auf 2105m

den wir nach knapp 50 Minuten erreichen. Auf der Passhöhe warten wir bis auch Beat wieder da ist. Wir

geniessen die einmalige Kulisse und sind super froh,

dass es trotz Ferienzeit gar nicht so viel Autoverkehr hat.

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Der Lagazuoi (2778m) war im Ersten Weltkrieg ein hart umkämpfter Berg, lag er doch genau an der Front, an der sich österr. k.u.k Kaiserjäger und ital. Soldaten einen erbarmungslosen Stellungskrieg lieferten. Der Berg ist voller alter Kriegsstollen.

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Der Aufstieg zum Valparolapass 2192m beginnt direkt auf der Passhöhe des Falzarego und ist nur etwa 2

km weit entfernt. Super endlich mal ein mehr oder

weniger „geschenkter“ Pass.

Danach beginnt die Abfahrt über Armentarola ins Tal von Alta Badia. Vorbei an der extrem steilen Wor-

ldCup Riesenslalom-Skipiste Gran Risa. Die letzten

paar Kilometer bis Corvara sind nicht sehr angenehm zu fahren. Die Strasse ist eng und verkehrsreich. Zum

Glück nur ein kurzer Abschnitt unserer Tagesetappe.

In Corvara machten wir einen kurzen Stopp um uns

für den Aufstieg zum Grödnerjoch zu verpflegen und die Gilets und Ärmlinge bei Fritz abzugeben.

Für ein paar von uns auch eine schöne Gelegenheit mit zwei hübschen, jungen Rennvelo-Fahrerinnen, die

die Sella-Ronde machen wollten, zu schäckern!

Dann gings los Richtung Grödnerjoch. Ein einmaliger, wunderschöner Aufstieg. Wenig Autoverkehr, modera-

te Steigungen und sehr viele Velofahrer aus aller Her-ren Länder.

Franz versuchte Wale, der natürlich in Corvara ohne

Verpflegungsstopp durchgefahren war, einzuholen. Martin und ich gingens gemütlicher und genussvoller an. Einmalig schön!! Unterwegs unterhielten wir

uns mit einem älteren Velo-Haudegen aus Canada. Sein Fahrstil war aussergewöhnlich. Manchmal

meinte man er komme nicht mehr mit, im anderen Moment gab er wieder Vollgas um kurz darauf wieder fast einzubrechen.

Oben am Pass genossen wir die einmalige Aussicht

und warteten bis auch Beat eingetroffen war. Wale macht währenddessen Bekanntschaften mit einer

schönen Touristin.

Danach gings auf die lange Abfahrt bis Wolkenstein.

Dort, auf einer gemütlichen Terrasse bei sehr ange-nehmen Temperaturen verpflegten wir uns mit Pasta.

Frisch gestärkt fahren wir weiter über Santa Christina, am Zielschuss der Grödner WorldCup-Abfahrt vorbei,

nach St. Ulrich und dann noch über den letzten Pass

den Panidersattel (Passo del Pinei). Weil die Tunnel-zufahrt zum Pass gesperrt ist, müssen wir eine Ne-

benstrasse mit einem kurzen, steilen Zwischenstück von notabene 20%, bewältigen. Fritz aber muss eine

Umfahrung nehmen, so dass wir uns erst am Ziel

wieder sehen würden. Der Aufstieg zum Pass ist steil aber sehr schön. Nach

einer kurzen Pause auf einem Bänkli starten wir in die lange, kurvenreiche und superschöne Abfahrt über

Kastelruth nach Bozen. Am Schluss des Tages haben

wir eine wunderschöne Etappe erlebt und wir können uns noch am Pool im Hotel super erholen.

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Am Abend unternehmen wir einen Ausflug ins schöne Stadtzentrum von Bozen. Das Nachessen ge-niessen wir in einem sehr guten, kleinen Strassenrestaurant

und lassen den Tag revue passieren.

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5. Etappe Donnerstag 13. Juli

Bozen nach Stilfs: 101.0 km / 1283 Hm / 4:46 Std / Ø 21,2 km/h

Um 8:45 Uhr fuhren wir Richtung Meran Nach Prad am

Stilfserjoch los. Von Beginn weg war eigentlich klar, dass wir

nach Bozen den Etsch-Radweg erwischen mussten. Am Anfang klappte das, meinem GPS folgend, wunderbar. Plötzlich kam ein

Fahrverbot und der Wegweiser für den Radweg führte über eine Brücke über die Etsch. Wir folgten dem Radweg. Statt flach

führte dieser aber plötzlich einen Anstieg hinauf. Nach rund 40

Minuten bergauffahrt, entschieden wir uns anzuhalten und die Lage zu checken. Irgendwo mussten wir eine Abzweigung

verpasst haben, denn wir stellten fest dass wir im falschen Tal waren. Also umkehren und in vollem Schuss die Hauptstrasse

runter wieder ins Tal. So haben wir es dann doch noch geschafft den Weg der Etsch entlang zu finden.

Der Radweg ist wirklich super ausgebaut. Führt wunderschön

hauptsächlich am Fluss und an riesigen Obstplantagen entlang. Steigt aber, auch mit einer kurzen, super ausgebauten Serpenti-

nenstrasse, immer kontinuierlich an - was mit der Zeit auch an die Substanz geht. Unterwegs machen wir zweimal einen

Zwischenhalt. Kurze Zwischenpassagen sind aber, nicht zur

Freude aller, aus Naturstrasse. Ja nu!

Bald erreichen wir Prad. In einem Restaurant treffen wir Fritz, trinken etwas und warten auf

Otto, der heute von Scuol – über den Reschen-

pass kommend – zu uns stossen soll. Übrigens hat Fritz noch eine kleine Überra-

schung für uns bereit! Das Hotel ist nämlich nicht in Prad, sondern in Stilfs, und das liegt rund 350 Hm weiter oben!!! Merci Fritz !

Auf jeden Fall für mich ist es zu viel. Ich hätte in Prad doch noch etwas essen sollen. Auf halbem

Weg ist bei mir der Ofen aus!! Zum Glück hat

Martin noch ein Gel, das rettet mich. Nach einer kurzen Pause fahre ich weiter Richtung Hotel.

Das Bier haben wir uns auch heute redlich verdient.

6. Etappe Freitag 14. Juli

Stilfs nach Zernez 71.5 km / 2409 Hm /

4:28 Std / Ø 16 km/h

Fahrt übers Stilfserjoch 2757m, Umbrail 2501m und Ofenpass 2149m. Am Morgen starten wir schon um 8:35 h früh zur ultimativen Bergetappe. Zuerst geht’s von Stilfs wie-

der runter zur Stilfserjoch-Passstrasse auf 1262m. Von nun an geht’s rund 1500m nur bergauf. Die

Strasse steigt stetig zwischen 8 und 11%. 48 Serpentinen erwarten uns auf dem Weg zur Passhöhe. Kurz vor Trafoi kommt die erste Kehre, die Nummer 48. Bis oben sind alle Kehren abnehmend num-

meriert. Also Geduld und Ausdauer sind gefragt bis zur Nummer 1! Je höher wir kommen desto frischer wird es. Trotzdem ist es noch angenehm und mit der Anstren-

gung hat man sowieso warm genug. Kehre um Kehre geht es hinauf, zwischendurch werden wir we-

gen Bauarbeiten angehalten und können uns ein bisschen erholen. Hoffentlich geht’s aber bald weiter, denn stillstehend beginnt man schnell auszukühlen.

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Kehre mit dem Schild 48

Endlich, nach knapp 2 Stunden, erreichen wir die letzte

Kurve. Otto und Franz sind durchgefahren. Martin und ich

halten schnell an um dies bildlich festzuhalten. Hinter uns kommt noch Beat. Wir schauen hinunter, können ihn aber

noch nirgends sehen. Wir fahren auf die Passhöhe und gehen so schnell wie möglich in ein warmes Restaurant um

auf ihn zu warten.

Für die Abfahrt nach Zernez über den Umbrail mussten wir

uns warm anziehen. Denn hier oben war es mittlerweile mit 4°C empfindlich kalt geworden. Rennvelofahrer und Skifah-

rer zusammen auf der Passhöhe waren ein ungewohntes

Bild. Dann ging es die lange Abfahrt nach Santa Maria Val Müstair hinunter. Den Umbrailpass nahmen wir etwa in 30

Sekunden und ohne anzuhalten. Nach 25 Minuten rassiger, teilweise holpriger Abfahrt von 2750m auf 1350m waren wir

unten. Um etwas zu trinken und zu essen wollten wir auf einer Sonnenterrasse Platz nehmen. Doch leider fängt es

plötzlich zu regnen an und wir müssen nach innen

dislozieren. Als wir Richtung Ofenpass aufbrechen war das Wetter

wieder besser. Unterwegs aber beginnt es plötzlich richtig zu „Schütten“. Glücklicherweise können wir rechtzeitig unter

dem Dach einer Bushaltestelle Unterschlupf finden. Kurz

darauf gesellt sich auch noch ein Pärchen Motorradfahrer aus Passau zu uns. Nach

einiger Zeit wird der Regen weniger und wir machen uns weiter auf die Fahrt. Nach 70

Minuten erreichen wir die Passhöhe des Ofenpasses. Ohne anzuhalten, weil das Wetter

wieder schlecht wurde, machen wir uns auf

die Abfahrt Richtung Engadin. Mehr oder weniger trocken und leicht durchgefroren

erreichen wir Zernez. Beat, der im Aufstieg etwas hinter uns zurückgeblieben war, stieg

auf der Passhöhe zu Fritz ins warme und

trockene Auto.

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7. Etappe Samstag 15. Juli

Zernez nach Chur: 92.3 km / 1245 Hm / 3:57 Std / Ø 23.4 km/h

Heute hat uns Beat Bösiger verlassen, er reist mit dem

Zug nach Hause. Für uns geht’s über den Flüelapass,

Wolfgang und durchs Prättigau hinunter nach Chur. Nach einer kurzen Anfahrt hinunter nach Susch beginnt

der 13 km lange Aufstieg zum Flüela. In mehreren Keh-ren gewinnt die Strasse rasch an Höhe. Steigungen

zwischen 7 % und 9 % machen den Anfang. Die Stras-

se ist breit und in einem ausgezeichneten Zustand. Nachdem die Anfangssteigung überwunden ist, folgt

ein etwa 2 km langes flacheres Stück mit Steigungen um die 4 %, eine wohl verdiente Erholung für die ers-

ten 4 km im untern Teilstück. Die Zeit der Kehren ist vorläufig vorüber, auf einer bei-

nahe geraden Strecke mit Steigungen von durchschnitt-

lich 8 % (Maximum 10 %) schlängelt sich die Pass-strasse durch das Hochtal der Susasca. Auf mittlerweile

weit über 2000 m wird die Luft immer dünner und plötzlich eisig kalt, so dass wir Fritz bitten müssen an-

zuhalten damit wir warme Kleidung anziehen können.

Auch eine Gruppe italienisch sprechender Radfahrer kämpft sich durch die eisigen Winde hoch. Mehrere

Male denkt man, die Passhöhe zu erahnen. Jedoch entpuppt sich das vermeintliche Hospiz abermals als

„nur” ein Bauernhof oder eine Alpwirtschaft. So zieht

sich der Aufstieg noch über mehrere Kilometer dahin. Erst beim Erreichen des ersten der zwei kleinen Berg-

seen erblickt man das echte Hospiz und somit die Passhöhe. Hier oben beträgt die Temperatur nur noch

2°C!! Während die Anderen Fritz mit dem Begleitfahr-zeug ausmachen und anhalten sehe ich ihn nicht und

fahre ohne zu stoppen durch. Mit Schuss geht es so

schnell wie möglich runter Richtung Davos. Erstaunli-cherweise weniger durchgefroren als erwartet kann ich

die Fahrt bis auf den Wolfgangpass durchziehen. Dort warte ich in einem Restaurant bis auch die anderen

eintreffen.

Nach einer kurzen Verpflegungspause fahren wir weiter Richtung Klosters. Kurz nach Grüsch und einer rassigen

Fahrt das Prättigau hinunter, zweigen wir auf den Ve-loweg ab.

Für die letzten Kilometer haben wir mit Otto vorab eine ausgezeichnete Zugmaschine. Mit fast einem 40er-

Schnitt „rasen“ wir Richtung Chur. Nach einem kurzen

Zwischenstopp im Athleticum, wo ich noch ein paar Gels einkaufen muss, erreichen wir unser Hotel. Fritz

erwartet uns schon. Bei sommerlich warmen Tempera-turen geniessen wir unser wiederum wohlverdientes

„Mineralwasser“…mit Schaum.

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8. Etappe Sonntag 16. Juli

Chur nach Andermatt 92.6 km / 1887 Hm / 4:34 Std / Ø 20.2 km/h

Um 8:30 h machen wir uns auf den Weg über den Oberalp nach

Andermatt. Für die heutige Etappe habe ich die Strasse von Bona-duz über den Aufstieg nach Versam vorgeschlagen. Während die

Hauptstrasse nördlich der Rheinschlucht über die bekannten Win-

tersportorte Laax und Flims führt, gibt es südlich eine weniger stark befahrene und wunderschöne Variante über Versam. So

kommt man an dieser Stelle zwar zu einigen Höhenmetern, wird dafür jedoch mit der atemberaubenden Landschaft inklusive herr-

lichem Tiefblicke in die Schlucht, mehr als entschädigt.

Auch die Abfahrt nach Ilanz ist zum Geniessen. Ab da steigt die Strasse nach Disentis. Fritz wartet auf

einem Parkplatz am Strassenrand und wir entscheiden in ein Restaurant einzukehren und etwas zu essen.

Einmal mehr will Wale nicht anhalten und fährt alleine Richtung Oberalp weiter.

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Nach dem Essen machen wir uns auch daran den 21km langen Pass mit rund 950Hm zu erklimmen.

Nach ca. 1 ½ h erreichen wir die Passhöhe mit 2046müM. Die Temperatur ist sehr angenehm, so dass

wir auf der Terrasse etwas trinken können. Jetzt liegt nur noch die Abfahrt nach Andermatt vor uns. Auf der sehr gut ausgebauten Passstrasse

geht‘s mit einer Spitzgeschwindigkeit von 75 km/h talwärts. Als wir in der Pension ankommen ist die Gastgeberin noch nicht zur Stelle. Wir fahren noch ein kleines

bisschen weiter die Passstrasse runter und finden ein Restaurant wo wir ein sehr gutes aber überteu-

ertes Bier zu uns nehmen können. Am Abend fahren wir mit dem Bus nach Andermatt ins Dorf, wo wir in einem gemütlichen Restaurant

das Abendessen geniessen. Morgen geht es auf die zehnte und letzte Etappe! Einerseits schade, andererseits sind wir sicher auch

froh, dass die „Strapazen“ bald hinter uns liegen – schliesslich sind wir nicht mehr „füfezwänzgi“.

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9. Etappe (Schlussetappe) Montag 17. Juli

Andermatt nach Spiez: 116.5 km / 1720 Hm / 5:09 Std / Ø 22.6 km/h

So… heute ist es soweit, die Schlussetappe via Furkapass

2429m und Grimsel 2164m nach Spiez ist angesagt. Unsere Gastgeberin in der Pension verwöhnt uns mit einem ausge-

zeichneten Frühstück. Wieder um 8:30 Uhr fahren wir los.

Mit dem Training der vergangenen Tage nehmen wir die ersten 1000 Hm auf den Furkapass relativ locker. Trotzdem

und obschon eigentlich gemäss Ehrenkodex auf der Schlus-setappe nicht mehr angegriffen werden darf, können wir

dem Tempo von Otto wieder einmal nicht folgen! Auf der

Passhöhe machen wir einen kurzen Halt um die Windwesten anzuziehen. Dann geht’s in einer rassigen Abfahrt nach

Gletsch. Mit dem Grimsel kommt noch der letzte nennens-werte „Stutz“ unserer Tour.

Oben auf dem Grimselpass machen wir einen Halt und ver-pflegen uns, diesmal alle (!), im Restaurant.

Frisch gestärkt machen wir uns auf die Abfahrt. Teils wegen

der Windböen vorsichtig und nicht zu schnell, andererseits, wenn die Verhältnisse es zulassen mit Vollgas. Im letzten

Tunnel vor Handegg, erreichen wir eine Spitzengeschwindig-keit von über 80 km/h.

Ab Meiringen fahren wir auf dem Veloweg über Unterbach

nach Brienz. Einzig Wale bleibt auf der Hauptstrasse. Ab Bri-enz bis Interlaken geht’s im Zeitfahrtempo. Immer wieder

wechseln Martin, Otto, Franz und ich uns an der Spitze ab. Trotzdem staunen wir, dass wir Wale erst kurz vor Ringgen-

berg einholen.

Am Thunersee entlang nehmen wir es dann noch ein biss-chen gemütlicher. Immerhin müssen wir die letzten Kräfte

noch für das Anstossen mit dem Schlussbier sparen. Proooost!

Alles in Allem war es eine SUPER VELOTOUR! Etwas vom

schönsten – und anstrengendsten!! – was wir je gemacht

haben. Danke Fritz, Martin, Franz, Wale, Beat und Otto.

Insgesamt haben wir (gemäss meinem GPS) rund

857 km und etwa 15‘956 Hm gemacht. Dafür waren wir

insgesamt 41 h 54 m 39 s, d.h. die einen noch ein bisschen länger, die andern ein bisschen weniger lang, im Sattel !

Fertig.

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40 Jahre RSF Jubiläumstag, Samstag, 5. August 2017 Eigentlich war dieser Tag von meiner Seite aus minutiös vorbereitet. Alles schien klar abzulaufen.

Auch das Wetter war super; strahlend blauer Himmel erwartete die Jubilare. – Bloss die SBB jagten mir einen gewaltigen Schrecken ein: wegen Bauarbeiten auf der Strecke Olten-Bern, woher Urs und

Beatrix kommen sollten, waren noch eine Stunde vor dem offiziellen Treffpunkt grosse Verspätungen angesagt. Nun also der Reihe nach:

Um 12 Uhr erschienen 16 Teilnehmer am Bahnhof Spiez, um mit dem Postauto zur Schiffländte zu

fahren. Dank Überredungskunst konnte der Chauffeur zum etwas längeren Warten angehalten werden und somit erreichten doch noch alle zur rechten Zeit die "Berner Oberland". An der Ländte warteten

die zu Fuss gekommenen restlichen 13 Teilnehmer schon fast ungeduldig auf die Verspäteten. Doch es reichte. Wir konnten das Schiff stürmen. Im Oberdeck der 1. Klasse waren die Plätze für uns reser-

viert und gleich nach dem Ablegen wurde jeder Person ein "Cüpli" überreicht. Dazu wurden noch

Apérohäppchen serviert. Das gab sogleich genug Grund zum Anstossen und Führen von allerlei Ge-sprächen.

Als Ehrengäste waren Irene und Erwin Maurer vom ehemaligen Bellevue Spiez eingeladen. Die beiden haben uns während ihrer ganzen Aktivzeit grosszügig finanziell und kulinarisch unterstützt und unser

Vereinsleben ermutigt. Ihnen beiden einen ganz herzlichen Dank. Nach beinahe 1½ Stunden ruhiger Seefahrt erreichten wir Interlaken-West. Hier wartete auf dem

Bahnhofplatz bereits ein "Wenger-Car" auf uns. Und zwar nicht bloss ein gewöhnlicher; es war der

Mannschaftsbus des FC Thun! Ziel war nun die Brauerei Rugenbräu. Der Grossteil liess sich im kom-fortablen Fahrzeug über einen kleinen Umweg hinauf chauffieren. Ein kleiner Teil Unentwegter mar-

schierte aber zu Fuss zu unserem Ziel. Hier galt es, bis zum vereinbarten Termin eine kurze Wartezeit zu überbrücken. So konnten wir den letzten November eröffneten neuen Verkaufsladen und dessen

Genussartikel bewundern.

Und nun begann der Besichtigungsrund-gang. Unser Guide, ehemaliger Wirt und in

Interlaken "Schnadi" genannt, führte uns treppauf, treppab durch die verschiedenen

Stationen einer Brauerei; durch warme, heisse und kühle Räume, immer darauf be-

dacht, dass das "grüne Trikot", als Tür-

schliesser beauftragt, eingetroffen sei. Gerne lauschten wir seinen mit sonorer Stimme

humorvoll vorgetragenen Ausführungen. – er spielte ja jahrelang den Wilhelm Tell. -

Viel Interessantes haben wir dabei ver-

nommen und glaubten am Schluss gar sel-ber kleine Bierbrauer zu sein. So führte uns

der Weg von der Maischpfanne zu Läuterbottich, Würzpfanne, Whirlpool (nicht zum Baden geeignet), Kühlapparat, Gärtank, Lagertank und über die Abfüllanlagen (auch für Rivella!) zum riesigen Ausliefe-

rungslager, wo auch viel Mineralwasser zur Weiterverteilung und Transport bereitliegt.

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Dass die Rugenbräu aber nicht nur Bier brauen kann sollten wir auch noch erleben. Ein weiteres

Standbein ist die Distillery, und hier werden seit dem gelockerten Lebensmittelgesetz auch Whiskys,

Gin, Liquor und Brände hergestellt. Davon gab es im tiefen Felsenkeller bei schummrigen Licht gleich eine Degustation, nachdem Schnadi lautstark über die "gestohlenen" Probiergläser schimpfend endlich

zu Ersatzgläsern gekommen war. Mit "zittrigen Beinen" galt es noch den letzten Aufstieg zu erklimmen, um im Verkaufsladen an der Bar

das einzigartige Rugenbräu mit Brezel zu degustieren. Prost!

Alsdann galt es noch den letzten Teil unsers kleinen Festes zu geniessen. Wir dislozierten zu Fuss ins nahegelegene Waldhotel Unspunnen. Hier wurde für uns das bekannte Hayduki vorbereitet. Die War-

tezeit wurde überbrückt durch Apéros und Amuse-Bouches. Auch erschien Schnadi nochmals bei uns – er war ja hier früher der Wirt – und gab "als Vorspeise" noch einige seiner Witzgeschichten zum Bes-

ten. Und dann machten wir uns einen gemütlichen Abend mit Speis (eben dem Hayduki) und Trank (Wein und Bier) inkl. Kaffees und Desserts. Und viele Geschichten unserer glorreichen Vorzeit wurden

zum Besten gegeben. Motto: "weisch no".

Langsam zogen draussen Wolken von der Jungfrau her und die Nacht brach übers Land. Kurz vor 10 Uhr erschien wiederum Chauffeur Hanspeter mit dem Car, um uns gekonnt und seidenfein nach Spiez

zu fahren. So endete bei bester Stimmung ein wunderschöner Festtag. Und hiermit sei auch allen Spendern, welche für das mir als Anerkennung übergebene Kässeli mitgeholfen haben vielmals ge-

dankt.

NB. Von Liebi Irene und Peter treffen Jubiläumsgrüsse ein von ihrer Velotour Basel-Hamburg aus Bad-Karlshafen an der Weser. Sie haben in 8 Tagen bereits 800 km. zurückgelegt. Weitere 5 Etappen war-

ten noch auf sie.

Fazit dieses Tages: ein zufriedenes Fest, das wir in 40 Jahren wiederholen könnten!

Mit Freude habe ich von Irene und Erwin Maurer eine Dankeskarte erhalten, deren Text ich euch nicht

vorenthalten möchte:

Liebe Radsportfreunde. wir danken Euch allen nochmals für den wunderschönen Tag und Eure herzliche Gesellschaft am 40 Jahre Jubiläum des RSF! Wir haben uns sehr gefreut, dass wir an diesem würdigen Anlass dabei sein durften! Dieser Tag bekommt einen Sonderplatz in unseren Gedanken! Euch allen wünschen wir wei-terhin starke Gesundheit und viel Freude auf tollen Veloausflügen! Danke und herzliche Grüsse Irene + Erwin.

Velodrome Grenchen, Freitag, 10. November 2017

Mit 9 Personen besetztem "Spiezer Vereinsbus" führte uns Peter Liebi gekonnt ins Mekka des Rad-sports. Das Bahnfahren im Frühjahr auf dem Velodrome in Grenchen hat bei uns derart Spass gefun-

den, dass wir es in diesem Jahr nochmals versuchen wollten. Im Restaurant noch einen Kaffee trin-

kend trafen und begrüssten sich die angemeldeten Teilnehmer. Als Zaungast war auch Hanspeter Schad aus Aesch BL angereist. Mit total 16 Bahnenthusiasten, davon deren 8 vom RSF, zuzüglich

Brunos Partnerin Doris und Kurts Neffe Patrick, bezogen wir nachmittags die vorbereiteten, mit unse-ren Namen angeschriebenen silbergrauen BMC-Bahnräder. Nach kurzen Anpassungen der Sitzhöhe

empfingen uns die beiden Instruktoren, um uns in die Geheimnisse des Velofahrens auf einer Renn-bahn einzuweihen. – Wobei die meisten von uns ja bereits genügend Erfahrungen gesammelt, resp.

erfahren hatten. - Item; irgendeinmal durften wir uns endlich auf die Bretter, die das Velofahren be-

deuten, begeben. Dann wurde gefahren, in Gruppen oder einzeln. Auch unter Anleitung erfolgten Angewöhnungen im Geradeaus- und im Wellenfahren. Sogar einhändiges Fahren wurde geübt.

Auch das Mannschaftsfahren mit Ablösungen wurde mehrmals durchgespielt, was besonders Spass machte. In der Kurve vorne hinaufsteigen um hinten am Feld wieder anzuschliessen. Zum Abschluss

gab's sogar unter den beiden gegenüber fahrenden Teams ein Verfolgungsrennen: Aus der Kurve

musste jeweils der erste Fahrer einzeln los spurten und ins "vordere" Team hineinfahren. Dies kostete Kraft und Puste.

Ab und zu mussten aber auch Pausen eingelegt werden; die trockene Luft in der Halle machte gar Durst. Peter Liebi erhielt überraschend aus dem Innenraum, wo die vorher stattgefundene LANDI-

Ausstellung abgebaut wurde, eine Flasche Wein von einem dort anwesenden - Peter Liebi.!

In den Fahrpausen zwischendurch erteilten die beiden Instruktoren weitere Anweisungen und Korrek-turen, manchmal etwas gar weit ausholend, aber wir haben es ausgehalten. Ein Tipp für die "erfahre-

nen Teilnehmer": sich nächstes Mal nicht mehr bei den Anfängern einreihen!

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So vergingen die 2 Stunden im Fluge. Alle waren zufrieden. Spass hat's jedenfalls riesig gemacht und

die Hauptsache: kein Sturz oder Unfall. (Nach Tachometer sind unsere Cracks 56 km gefahren, d.h.

224 Runden).

So liessen wir uns nach einem Schluck Bier gerne etwas müde aber zufrieden wieder von Peter nach Spiez chauffieren. Ein grosses Dankeschön dem Chauffeur! Und damit wir einmal eine neue Strecke

kennen lernten, führte er uns über die neu eröffnete Ost-Umfahrung der A5 von Biel und durch die

neuen Büttenberg- und Längholztunnel. NB.1. Die Fahrer der diesjährigen RSF-Tour feierten anschliessend in Spiez im "Holzmichel" mit

Partnerinnen ihren Abschlussabend; deshalb gab's keine Velodrome-Feier in der Krone. NB.2. und ich bin überzeugt, nächstes Jahr fahren wir wieder im Velodrome.!

Zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres danke ich allen RSF-Kollegen für die Treue und Unterstüt-zung, die ich während all den Jahren erleben durfte. Ohne euer Mitmachen hätten wir kaum über eine solch lange Zeit so viel miteinander erleben dürfen. Danke aber auch unseren Partnerinnen, welche auch sehr oft viel Verständnis für unser Hobby (und unsere Abwesenheiten) entgegengebracht haben. Noch einige administrative Angaben: Den "Austritt" erklärt haben Bösiger Beat, Rüfenacht Werner, Wymann Martin und schon Ende 2015 Kläy Godi. Für das Jahr 2018 gilt es vorerst folgende Daten zu reservieren: Freitag, 12. Januar. 18:45 Curling-Abend in Thun Freitag, 9. Februar. 19:00 Uhr Brätelabend Waldhütte Schluckhals eventuell März Velodrome Grenchen ? Die Trainingsfahrten werden sicher wieder Mittwoch und Samstag durchgeführt.

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Nun wünsche ich euch allen eine schöne Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest, ein fröhliches Silvester-Neujahrsfest und alles Gute – vor allem gesundheitlich – für das neue Jahr 2018. mit besten Grüssen

Georges

Aussage eines Ex-Radprofis:

Früher war das Mass aller Dinge ein roter Reifen,

heute ist es ein reifer Roter !