"Rahmenrichtlinien für das Fach Politik an ... - nibis.de · PDF fileNiedersächsisches Kultusministerium Rahmenrichtlinien für das Fach Politik in der Berufseinstiegsschule Berufsschule

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    Niederschsisches Kultusministerium

    Rahmenrichtlinien fr das Fach

    Politik

    in der

    Berufseinstiegsschule

    Berufsschule

    Berufsfachschule

    Fachoberschule

    Berufsoberschule

    Fachschule

    im

    Beruflichen Gymnasium - Einfhrungsphase -

    Stand: Juni 2015

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    Herausgeber: Niederschsisches Kultusministerium Schiffgraben 12, 30159 Hannover Postfach 1 61, 30001 Hannover Hannover, Juni 2015 Nachdruck zulssig Bezugsadresse: http: / / www.bbs.nibis.de

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    Bei der Erarbeitung dieser Rahmenrichtlinien haben folgende Lehrkrfte des berufsbildenden Schulwesens mitgewirkt:

    Ansorge, Olaf, Northeim

    Bruns, Nicole, Cloppenburg

    Dring, Astrid, Hannover

    Hinz, Sonja, Wittmund

    Roggenbrodt, Gerd, Celle

    Schoolmann, Knut, Bremervrde (Kommissionsleitung)

    Tourneur, Kerstin, Hannover

    Dr. Vogt, Marcus, Wolfsburg

    Als Vertreterinnen und Vertreter des Landesschulbeirats haben mitgewirkt: Jachalsky, Silke, Bad Harzburg

    Stegenwallner, Uwe, Osnabrck

    Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Lange, Dirk, Leibniz Universitt Hannover

    Greco, Sara Alfia, Leibniz Universitt Hannover

    Berater:

    Schneider, Burkhard, Verden

    Redaktion: Niederschsisches Landesinstitut fr schulische Qualittsentwicklung (NLQ) Kelerstrae 52 31134 Hildesheim Abteilung 3 - Stndige Arbeitsgruppe fr die Entwicklung und Erprobung beruflicher Curricula und Materialien (STAG fr CUM) -

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  • Rahmenrichtlinien fr das Fach Politik an berufsbildenden Schulen

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    Inhaltsverzeichnis

    1 Grundstze 1

    1.1 Verbindlichkeit 1

    1.2 Ziele der berufsbildenden Schulen 1

    1.3 Didaktische Grundstze der berufsbildenden Schulen 2

    1.4 Deutscher Qualifikationsrahmen 3

    1.5 Ziele und didaktische Grundstze fr das Fach Politik 3

    2 Lernfelder 5

    2.1 Struktur 5

    2.2 bersicht der Lernfelder 5

    2.3 Zuordnung der Lernfelder zu Schulformen 6

    2.4 Lernfelder 8

    Lernfeld Eigene Lebenskonzepte entwickeln und andere respektieren 8

    Lernfeld Interessen in Schule und Betrieb wahrnehmen 10

    Lernfeld Medien kritisch reflektieren und nutzen 12

    Lernfeld Verantwortungsvoll wirtschaften 14

    Lernfeld Demokratie gestalten und vertreten 16

    Lernfeld In Europa arbeiten und leben 18

    Lernfeld Welt im Wandel mitgestalten 20

    3 KMK-Elemente 22

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  • Rahmenrichtlinien fr das Fach Politik an berufsbildenden Schulen

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    1 Grundstze

    1.1 Verbindlichkeit

    Rahmenrichtlinien weisen Mindestanforderungen aus und schreiben die zu entwickelnden Kompetenzen sowie die didaktischen Grundstze fr den Unterricht verbindlich fest. Die Rahmenrichtlinien sind so gestaltet, dass die Schulen ihr eigenes pdagogisches Konzept sowie die besonderen Ziele und Schwerpunkte ihrer Arbeit weiterentwickeln knnen.

    Die Lernfelder sind in einem schuleigenen Curriculum1 zu konkretisieren. Die Zeitvorga-ben sind Richtwerte, die Hinweise zum Unterricht sind als Anregungen fr die Schulen zu verstehen.

    1.2 Ziele der berufsbildenden Schulen

    Die Berufseinstiegsschule umfasst die Berufseinstiegsklasse und das Berufsvorbereitungsjahr. In der Berufseinstiegsklasse knnen Schlerinnen und Schler ihre Kenntnisse und F-higkeiten fr eine Berufsausbildung oder den Besuch einer Berufsfachschule verbessern. Sie knnen in der Berufseinstiegsklasse den Hauptschulabschluss erwerben. Im Einzelfall knnen auch Schlerinnen und Schler mit Hauptschulabschluss aufgenommen werden, wenn deren Besuch fr sie frderlich ist. Im Berufsvorbereitungsjahr werden Schlerinnen und Schler, die auf eine besondere individuelle Frderung angewiesen sind, fr eine Berufsausbildung oder eine Berufst-tigkeit vorbereitet.2

    In der Berufsschule erwerben die Schlerinnen und Schler eine fachliche und allgemei-ne Bildung, die eine breite berufliche Grundbildung einschliet und die Anforderungen der Berufsausbildung und in der Berufsausbung bercksichtigt.

    Die Berufsfachschule fhrt Schlerinnen und Schler nach Magabe ihrer schulischen Abschlsse in einen oder mehrere Berufe ein oder bildet sie fr einen Beruf aus. Darber hinaus knnen die Schlerinnen und Schler in der Berufsfachschule auch schulische Ab-schlsse erwerben, die sie befhigen, nach Magabe dieser Abschlsse ihren Bildungs-weg in anderen Bildungsgngen im Sekundarbereich II fortzusetzen.

    Die Fachoberschule und die Berufsoberschule ermglichen ihren Schlerinnen und Schlern eine fachliche Schwerpunktbildung und befhigen sie, ihren Bildungsweg an einer Fachhochschule bzw. Hochschule fortzusetzen.

    Das Berufliche Gymnasium vermittelt seinen Schlerinnen und Schlern eine breite und vertiefte Allgemeinbildung und ermglicht ihnen entsprechend ihrer Leistungsfhigkeit und ihren Neigungen eine berufsbezogene individuelle Schwerpunktbildung sowie den Erwerb der allgemeinen Studierfhigkeit.

    In der Fachschule werden Schlerinnen und Schler nach Magabe ihrer schulischen Ab-schlsse nach einer einschlgigen beruflichen Erstausbildung oder einer ausreichenden einschlgigen praktischen Berufsttigkeit mit dem Ziel unterrichtet, ihnen eine vertiefte berufliche Weiterbildung zu vermitteln. In der Fachschule knnen die Schlerinnen und Schler auch schulische Abschlsse erwerben, die sie befhigen, nach Magabe dieser Abschlsse ihren Bildungsweg in anderen Bildungsgngen im Sekundarbereich II oder an einer Hochschule fortzusetzen.

    1 Zur konkreten Ausgestaltung der Jahresplanung auf der Ebene der jeweiligen Lerngruppe siehe die Ausf hrungen im Abschnitt 1.5.

    2 Fr diesen Bildungsgang sind die vorliegenden Rahmenrichtlinien als Handlungs empfehlungen anzusehen.

  • Rahmenrichtlinien fr das Fach Politik an berufsbildenden Schulen

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    1.3 Didaktische Grundstze der berufsbildenden Schulen

    Handlungsorientierung Der Unterricht ist nach dem didaktischen Konzept der Handlungsorientierung durchzufhren.3

    Handlungskompetenz4 Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Wissen und Fertigke i-ten (Fachkompetenz), Selbstkompetenz und Sozialkompetenz (Personale Kompe-tenz).

    Fachkompetenz Personale Kompetenz

    Wissen und Fertigkeiten Selbstkompetenz und Sozialkompetenz

    Fachkompetenz umfasst Wissen und Fertigkeiten Sie ist die Bereitschaft und Fhigkeit, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Knnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstndig zu lsen und das Ergebnis zu beurteilen.

    Personale Kompetenz umfasst Selbst- und Sozialkompetenz Selbstkompetenz5 Sie ist die Bereitschaft und Fhigkeit, als individuelle Persnlichkeit die Entwick-lungschancen, Anforderungen und Einschrnkungen in Familie, Beruf und ffentl i-chem Leben zu klren, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebensplne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigen-schaften wie Selbstndigkeit, Kritikfhigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlssigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehren insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

    Sozialkompetenz Sie ist die Bereitschaft und Fhigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gesta l-ten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verstn-digen. Hierzu gehrt insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidaritt.

    Methodenkompetenz, kommunikative Kompetenz und Lernkompetenz sind imma-nenter Bestandteil von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz.

    Methodenkompetenz Sie ist die Bereitschaft und Fhigkeit zu zielgerichtetem, planmigem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen (zum Beispiel bei der Planung der Arbeitsschritte).

    Kommunikative Kompetenz Sie ist die Bereitschaft und Fhigkeit, kommunikative Situationen zu verstehen und zu gestalten. Hierzu gehrt es, eigene Absichten und Bedrfnisse sowie die der Partner wahrzunehmen, zu verstehen und darzustellen.

    Lernkompetenz Sie ist die Bereitschaft und Fhigkeit, Informationen ber Sachverhalte und Zusa m-menhnge selbstndig und gemeinsam mit anderen zu verstehen, auszuwerten und in gedankliche Strukturen einzuordnen. Zur Lernkompetenz gehrt insbesondere auch die Fhigkeit und Bereitschaft, im Beruf und ber den Berufsbereich hinaus Lerntechniken und Lernstrategien zu entwickeln und diese fr lebenslanges Lernen zu nutzen.

    3 Ergnzende Bestimmungen fr das berufsbildende Schulwesen (EB-BbS) 4 Vgl. Handreichung der KMK fr die Erarbeitung von Rahmenlehrplnen der Kultusministerkonferenz fr den berufsbezogenen Lernbereich in

    der Berufsschule [] vom 23. September 2011, S. 15 5 Der Begriff Selbstkompetenz ersetzt den bisher verwendeten Begriff Humankompetenz. Er bercksichtigt strker den spezifis chen

    Bildungsauftrag der berufsbildenden Schulen und greift die Systematisierung des DQR auf.

  • Rahmenrichtlinien fr das Fach Politik an berufsbildenden Schulen

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    1.4 Deutscher Qualifikationsrahmen

    Fr das deutsche Berufsbildungssystem besteht die Herausforderung, die notwen-dige Transparenz und Durchlssigkeit gegenber anderen europischen Bildungs-systemen herzustellen. Das Kompetenzmodell der Kultusministerkonferenz (KMK) umfasst bereits die wesentlichen Elemente des Europischen Qualifikationsrahmens (EQR) bzw. des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR)6 (vgl. 1.3).

    1.5 Ziele und didaktische Grundstze fr das Fach Politik

    Die Rahmenrichtlinien sind fr den Politikunterricht an allen Schulfor