20
Ratgeber Leberzirrhose Priv.-Doz. Dr. Alexander Zipprich Prof. Dr. Axel Holstege

Ratgeber Leberzirrhose - gastro-liga.de · von Bauchwasser (Aszites) sind speziell ausgerichte-te Behandlungsschritte erforderlich. Häufig handelt es sich hierbei um lebensbedrohliche

Embed Size (px)

Citation preview

Ratgeber

LeberzirrhosePriv.-Doz. Dr. Alexander ZipprichProf. Dr. Axel Holstege

EinleitungDie Leber (griechisch: Hepar) ist mit einem Gewicht von etwa 1,5 kg das größte Stoffwechselorgan des Körpers und befindet sich im rechten Oberbauch. Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebens-wichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), die Speicherung und Verarbeitung von Nahrungs-bestandteilen (z. B. Speicherung von Glykogen und Vitaminen), die Produktion und Regulation des Blut-zuckers und die Produktion von Galle. Zudem kommt der Leber eine zentrale Rolle im Abbau und in der Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medika-menten und Giftstoffen zu. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen über die Pfortader (Vena portae) zur Leber und werden dann von dieser verarbeitet und je nach Bedarf wie-der an das Blut abgegeben oder aus dem Blut ent-fernt.

Die ErkrankungDie Leberzirrhose stellt ein fortgeschrittenes Stadi-um einer zumeist über Jahre bestehenden Leber- erkrankung dar. Sie kann viele Ursachen haben. Am häufigsten sind ein zu hoher Alkoholkonsum, eine Vi-rushepatitis (chronische Hepatitis B- und C-Infektion) und eine Fettleber für eine Leberzirrhose verantwort-lich. Eine über Jahre bestehende Erkrankung führt zu einer Zerstörung der Architektur des Organs und einem Umbau mit Anreicherung von Bindegewebe (Abb. 1). Die Vermehrung von Bindegewebe in der

2

Leber und der Verlust von normalem Lebergewebe führen zu einer Abnahme der Stoffwechselleistung. Daraus entsteht einerseits eine Abnahme der Syn-theseleistung (z. B. Abnahme der Bildung von Ei-weißstoffen wie Gerinnungsfaktoren oder Albumin) andererseits eine Abnahme der Entgiftungsfunktion der Leber. Der Umbau der Leber führt aber auch zu einer veränderten Leberdurchblutung. Die normale Leber erhält ihr Blut aus dem Darm über die Pfortader und aus der Bauchschlagader über die Leberarterie. Durch die Anreicherung von Bindegewebe und Ent-zündungsvorgänge in der Leber kommt es zu einer Erhöhung des Blutdrucks in der Pfortader und nach-folgend zu einem Rückstau des Blutes in den Venen des Darms, des Magens und der Speiseröhre. Beides, die abnehmende Leberfunktion und die Erhöhung des Blutdrucks in der Pfortader mit Rückstau in die Bauchvenen, ist für den Krankheitsverlauf und die entstehenden Nebenwirkungen (Komplikationen) entscheidend. Dieser Patientenratgeber richtet sich an Interessierte und hat zum Ziel, Sie übersichtlich und verständlich über die wichtigsten Fragen zur Le-berzirrhose zu informieren. Ein Glossar, das die wich-tigsten medizinischen Begriffe erklärt, finden Sie am Ende des Ratgebers

3

4

Abb. 1: Schnitt durch eine zirrhotisch umgebaute Leber bei chronischer Virushepatitis mit einem großen hepatozellulärem Karzinom(Quelle: Prof. Dr. H.-P. Fischer, Pathologiezentrum des Universitätsklinikums Bonn)

Wie häufig ist die Erkrankung? In den entwickelten Industrieländern wird von etwa 250 bis 300 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwoh-ner pro Jahr ausgegangen. Die Häufigkeit der Le-berzirrhose in europäischen Obduktionsstudien, also eine Feststellung einer Leberzirrhose nach dem Tod, schwankt zwischen knapp 5 % in Dänemark und Finnland und knapp 10 % in Italien. Ein Viertel bis die Hälfte der bei Obduktionen entdeckten Leberzir- rhosen waren allerdings zuvor weder dem Patienten noch den behandelnden Ärzten bekannt. Somit sind genaue Zahlen über die Gesamtzahl der Erkrankten schwierig zu ermitteln. Die Lebenserwartung wird durch die Ausbildung einer Leberzirrhose deutlich eingeschränkt. Dies gilt insbesondere dann, wenn es im Verlauf zum Fortschreiten der Erkrankung kommt und Komplikationen eingetreten sind.

5

Zusätzlich steigt mit dem Vorliegen einer Leberzir- rhose das Risiko der Entwicklung eines hepatozellulä-ren Karzinoms (HCC, lebereigener Krebs) deutlich an.

Wer ist gefährdet?Patienten1) mit einer meist über Jahre bestehenden Lebererkrankung sind besonders gefährdet, an einer Leberzirrhose zu erkranken. Neben den häufigsten Ursachen wie überhöhter und langjähriger Alkohol-konsum, Vorhandensein einer Fettleber oder chro-nische Virusinfektionen kommt eine Vielzahl von weiteren selteneren Auslösern in Frage. Dazu zählen einerseits angeborene Stoffwechselstörungen, u.a. Störung des Kupferstoffwechsels (Morbus Wilson), Störung des Eisenstoffwechsels (Hämochromatose, eine der häufigsten angeborenen Stoffwechseler-krankungen in Deutschland) und ein alpha1-Anti-trypsinmangel und andererseits autoimmune Le-bererkrankungen, wie Autoimmunhepatitis, primär biliäre und primär sklerosierende Cholangitis.

Welches sind die Krankheitserscheinungen?Das Spektrum der Beschwerden und Krankheitszei-chen wird mehr durch den Schweregrad der Leber-zirrhose und weniger durch die Krankheit, die den Le-berumbau hervorruft, bestimmt. Neben allgemeinen unspezifischen Beschwerden wie Juckreiz und

1) Aus Vereinfachungsgründen wurde unabhängig vom Geschlecht nur die männliche Formulierungsform gewählt. Die Angaben beziehen sich auf Angehörige jedweden Geschlechts.

6

Müdigkeit sind das Ausmaß des Verlustes der Leber-zellfunktion und die Entwicklung des Pfortaderhoch-drucks mit den sich daraus ergebenden Komplikatio-nen bestimmend für das klinische Erscheinungsbild (Tab. 1).

Tab. 1: Häufige Krankheitserscheinungen und Untersuchungsbefunde bei Patienten mit Leberzirrhose (diese Erscheinungen können bei Frühformen der Leberzirrhose aber komplett fehlen)

Müdigkeit und reduzierte Leistungsfähigkeit

Sternförmige Gefäßneubildungen auf der Haut

(Spider naevi, Gefäßspinnen)

Verlust der Behaarung im Bauchbereich (Bauchglatze)

Gelbfärbung der Haut und der Augen (Skleren)

mit Dunkelfärbung des Urin als eine Form von Gelbsucht

Rötung der Handballen (Palmarerythem)

Brustbildung bei Männern (Gynäkomastie)

Muskelschwund (vor allem an Armen und Beinen)

Bauchwasserbildung (Aszites)

Wassereinlagerungen (Ödeme) der Beine

Ausbildung von Krampfadern in der Speiseröhre

(Ösophagusvarizen)

Störungen der Gehirnfunktion

(hepatische Enzephalopathie)

7

Abhängig vom Vorhandensein dieser Erscheinungen wird die Leberzirrhose in unterschiedliche Krank-heitsstadien eingeteilt. Häufig verwenden die Ärzte die sogenannte Child-Pugh-Einteilung. Im Stadium Child-Pugh A sind die meisten dieser Zeichen nicht vorhanden, im Stadium Child-Pugh C nahezu alle.

Wie verläuft die Krankheit?Der Verlauf der Leberzirrhose ist sehr unterschied-lich, abhängig in welchem Stadium sie sich befin-det. Im Wesentlichen werden zwei unterschiedliche Stadien, das kompensierte und das dekompensierte Stadium, unterschieden. Im kompensierten Stadium (Child-Pugh A) sind normalerweise keine Beeinträch-tigungen zu erwarten. Entsprechend haben diese Patienten keine starke Einschränkung der Lebens-erwartung. Bei Patienten mit einer kompensierten Leberzirrhose können Krampfadern in der Speiser-öhre (Ösophagusvarizen, Abb. 2) vorhanden sein. Schreitet die Erkrankung fort, entwickelt sich eine dekompensierte Zirrhose (Stadium Child-Pugh B und C). Diese ist gekennzeichnet durch Entwicklung von Komplikationen. Die häufigsten Komplikationen in diesem Zusammenhang sind die Entwicklung von Gelbsucht (Ikterus) oder Bauchwasser (Aszites, Abb. 3), das Vorkommen einer Blutung aus den Krampfa-dern der Speiseröhre (Ösophagusvarizenblutung) und das Auftreten von Gehirnfunktionsstörungen (hepatische Enzephalopathie). Die Lebenserwartung

8

von Patienten mit dekompensierter Leberzirrho-se ist deutlich schlechter im Vergleich zu Patienten mit kompensierter Erkrankung. Weiterhin kann es sowohl im kompensierten als auch im dekompen-sierten Stadium zur Entwicklung eines lebereigenen Tumors (hepatozelluläres Karzinom, HCC) kommen, siehe Abb. 1).

Abb. 2: Endoskopischer Blick auf Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) als Folge der Erhöhung des Pfortaderdrucks (portalen Hypertension)(Quelle: PD Dr. A. Zipprich, Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Univer-sitätsklinikum Halle)

Abb. 3: Durch Flüssigkeit (Aszites) vorgewölbter Bauch bei einem Patienten mit Leber-zirrhose (Quelle: Prof. Dr. T. Sauerbruch, Universitätsklinikum Bonn)

9

Welche Untersuchungen werden bei Menschen mit Verdacht auf eine Leberzirrhose durchgeführt? Die körperliche Untersuchung steht an erster Stel-le bei Verdacht auf eine Lebererkrankung. Dabei können einige spezifische Veränderungen (Tab. 1) gefunden werden. Weiterhin sollte eine laborche-mische Untersuchung mit Bestimmung der Leber-syntheseparameter, der Blutgerinnung und des Blut-bildes durchgeführt werden. Frühzeitig sollte eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Mit diesen wenigen Untersuchungen kann relativ sicher eine Leberzirrhose und das Vorliegen von möglichen Komplikationen festgestellt werden. Die meisten Ur-sachen für eine Leberzirrhose können mit Blutunter-suchungen herausgefunden und der Schweregrad der Lebererkrankung in vielen Fällen abgeschätzt werden. Eine Gewebeentnahme aus der Leber ist nur in bestimmten Fällen und bei unklarer Ursache notwendig. In den letzten Jahren hat sich zudem die Durchführung einer Steifigkeitsmessung des Leber-gewebes durchgesetzt. Bei der Steifigkeitsmessung wird mit Hilfe von niederfrequenten Schallwellen die Festigkeit des Lebergewebes bestimmt. Patienten mit einer Leberzirrhose weisen in dieser Untersuchung eine erhöhte Festigkeit bzw. Steifigkeit auf. Weiter-hin wichtig ist die Durchführung einer Spiegelung der Speiseröhre und des Magens (Gastroskopie) zur Feststellung von Krampfadern in der Speiseröhre und im Magen (siehe Abb. 2). Liegt Bauchwasser vor, wird die laborchemische Untersuchung des Bauchwassers

9

empfohlen, um eine Entzündung auszuschließen. Bei Verdacht auf eine eingeschränkte Hirnfunktions-leistung sind die Durchführung von sogenannten psychometrischen Testen (Testung der Konzentrati-onsfähigkeit) und neuerdings die Testung von sen-sorischen Fähigkeiten (z. B. Flickerfrequenz) zur Fest-stellung einer hepatischen Enzephalopathie hilfreich.

Wie kann die Krankheit verhindert werden?Im Zentrum der Verhinderung einer Leberzirrhose steht die Behandlung der Grundkrankheit. Es gibt in den letzten Jahren Beobachtungen, dass bei erfolg-reicher Behandlung der Grundkrankheit (z. B. eine erfolgreiche Therapie der Hepatitis B und C als Ursa-che der Zirrhose, kompletter Verzicht auf Alkohol) der Umbau der Leber stehen bleibt oder sich sogar zu-rückbilden kann. Zusätzliche schädigende Einflüsse, wie lebertoxische Medikamente und vor allem Alko-hol sollten unbedingt vermieden werden. Bei Vorlie-gen einer Fettleber beugen Gewichtsabnahme und auch ausreichend Bewegung der Entwicklung einer Leberzirrhose vor. Eine direkte medikamentöse Be-einflussung der bei einer Leberzirrhose stattfinden-den übersteigerten Bindegewebsneubildung (Fibro-se) ist derzeit noch nicht ausreichend möglich. Eine spezielle Leberdiät zur Verhinderung des Fortschrei-tens der Erkrankung existiert nicht. Auch haben so-genannte Leberschutzpräparate keinen gesicherten Stellenwert in der Verhinderung oder Therapie der Zirrhose.

10 11

11

Welche Behandlungen gibt es? Bei der medizinischen Betreuung von Patienten mit Leberzirrhose müssen die unterschiedlichen Stadien berücksichtigt werden. Im Stadium der kompensier-ten Leberzirrhose steht vor allem die zur Leberzir- rhose führende Grunderkrankung im Vordergrund. Beispielsweise sind bei einer alkoholisch bedingten Leberzirrhose die Behandlung der Alkoholkrank-heit und die Beendigung des Alkoholkonsums die entscheidenden Maßnahmen. Bei einer durch Viren (Hepatitis B und C) hervorgerufenen Leberzirrhose ist wiederum die Behandlung der Hepatitis B bzw. C vordringlich. Bei andere ursächliche Erkrankungen, vor allem aus dem Formenkreis der autoimmunen Lebererkrankungen, kann mit spezifischen medika-mentösen Therapien bei vielen Patienten ein Fort-schreiten in eine Leberzirrhose verhindert werden.

Liegt bereits ein dekompensiertes Stadium vor, ori-entiert sich die Therapie an der Vermeidung und Be-handlung der Komplikationen. Bei Auftreten einer Krampfaderblutung in der Speiseröhre (Ösophagus-varizenblutung), einer Abnahme der Hirnfunktion (hepatischen Enzephalopathie) oder beim Auftreten von Bauchwasser (Aszites) sind speziell ausgerichte-te Behandlungsschritte erforderlich. Häufig handelt es sich hierbei um lebensbedrohliche Komplikatio-nen (Blutung, Bewusstseinsstörung, Nierenversagen oder auch Infektionen), die eine sofortige Klinikein-weisung erfordern. Ist die akute Situation beherrscht, müssen Maßnahmen eingeleitet werden, um das er-neute Auftreten der Komplikationen zu verhindern.

12

So wird nach endoskopischer Behandlung einer Krampfaderblutung in der Speiseröhre eine zwei-te Blutung durch endoskopisches Abbinden der Krampfadern (Ligatur) und regelmäßige Einnahme von Medikamenten, die den Pfortaderblutdruck senken (Betablocker), verhindert. Zur Therapie des Bauchwassers können harntreibende Medikamen-te oder eine Punktion des Bauchwassers eingesetzt werden. Eine Einschränkung der Hirnleistung (he-patische Enzephalopathie) wird durch die Therapie mit einem Zucker (Laktulose), der die Aufnahme von Giftstoffen über den Darm verhindern soll, oder An-tibiotika sowie Ernährungsmaßnahmen behandelt. In zweiter Linie können auch L-Ornithin-L-Aspartat oder verzweigtkettige Aminosäuren erwogen wer-den. Immer sollte bei weiterer Verschlechterung der Erkrankung die Möglichkeit einer Lebertransplantati-on mit einem Leberzentrum besprochen werden, um das weitere Überleben der Betroffenen zu sichern. Hierfür werden die Patienten nach dem sogenannten MELD-score eingeteilt.

Welchen Arzt muss ich für eine Behandlung aufsuchen?Neben dem Hausarzt sind vor allem ein Gastroen-terologe/Hepatologe (Spezialist für Magen-Darm- und Lebererkrankungen) zu kontaktieren. Dieser führt auch die entsprechende Therapie der Grunder-krankung oder die Behandlung der Komplikationen durch. Spezielle Untersuchungstechniken oder The-rapien sind häufig nur im Krankenhaus möglich.

13

Was muss nach einer abgeschlosse-nen Behandlung getan werden? Wie kann ich mir selbst helfen? Patienten mit einer Leberzirrhose benötigen alle sechs Monate einen Ultraschall der Leber. Damit kön-nen mögliche Komplikationen, wie z. B. Bauchwas-ser, relativ frühzeitig erkannt werden. Zudem kann mit dem Ultraschall frühzeitig ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) festgestellt werden. Auf einen Alko-holkonsum muss komplett verzichtet werden. Zu-sammen mit den Ärzten sollte geklärt werden, ob die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt ist.

Bitten Sie Ihre behandelnden Ärzte um eine Ernäh-rungsberatung, um sicherzustellen, dass Sie nicht zu viel Kochsalz, ausreichend Kalorien, Vitamine und Spurenelemente und die richtige Mischung einer ei-weißhaltigen Nahrung zu sich nehmen.

14

Glossar Alpha-1-Antitrypsinmangel

erbliche Stoffwechselerkran-kung, die zur chronischen Entzündung der Leber und der Lunge führen kann

Aszites

Bauchwasser

Autoimmunhepatitis

Entzündliche Lebererkran-kung durch Autoantikörper (das eigene Immunsystem sieht Teile des Lebergewebes als fremd an)

Beta-Blocker

Medikamente, die den Blutdruck in der Pfortader senken und innere Blutungen verhindern sollen

Child-Pugh

Name für eine Einteilung des Schweregrads der Leberzir- rhose (A-kompensierte Leber-zirrhose, B und C–dekompen-sierte Leberzirrhose)

Chronische Hepatitis B

chronische Entzündung der Leber aufgrund einer Hepati-tis-B-Virus-Infektion, kann zur Leberzirrhose führen

Chronische Hepatitis C

chronische Entzündung der Leber aufgrund einer Hepati-tis-C-Virus-Infektion, kann zur Leberzirrhose führen

Dekompensierte Leberzirrhose

Leberzirrhose mit speziellen Komplikationen der Krankheit

Diuretika

Medikamente zur Behandlung von Bauchwasser (Aszites), die über die Niere Salz und Flüssigkeit aus dem Körper entfernen

Endoskopie

Spiegelung der Speiseröhre, des Magens oder auch des Dickdarms, um die Ursache für Blutungen bei Leberzirrhose zu klären

Enzephalopathie (auch hepatische Enzephalopathie)

Funktionsstörung des Gehirns durch Einschränkung der Entgiftungsfunktion bei der Leberzirrhose

Fibrose

Bindegewebsneubildung (Leberfibrose – Vorstadium der Leberzirrhose)

Hämochromatose

erbliche Störung des Eisen-stoffwechsels mit vermehrter Einlagerung von Eisen in die Leber

Hepar

Leber

15

Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

lebereigener Krebs

Ikterus (Gelbsucht)

Gelbfärbung der Haut und Teile der Augäpfel

Kompensierte Leberzirrhose

Leberzirrhose ohne Krank-heitszeichen und Komplika-tionen

Komplikationen der Leberzirrhose

Bauchwasser, Leberzellkrebs (hepatozelluläres Karzinom), Bewusstseinsstörungen (Enzephalopathie), Ma-gen-Darm-Blutungen, Infekti-onen, Gelbsucht (Ikterus)

Laktulose

künstlicher Zucker (Disac-charid), der die Darmflora verändern soll, zu häufigerem Stuhlgang führt und die Ammoniak-Aufnahme in den Körper vermindern soll. Die Substanz wird zur Behand-lung der Enzephalopathie bei Leberzirrhose eingesetzt.

Leberzirrhose

Endstadium einer chronischen Lebererkrankung mit einer ausgeprägten Vermehrung des Bindegewebes, Verlust funktionsfähigen Lebergewe-bes und einem Umbau der Blutgefäße der Leber

L-Ornithin-L-Aspartat:

Substanz, die zur Behandlung der Enzephalopathie einge-setzt wird, unter der Vorstel-lung, die Entgiftungsfunktion für Ammoniak im Körper zu verbessern

MELD-Score (model for end stage liver disease score)

Punktesystem, um den Schwe-regrad der Leberzirrhose zu erfassen, wird für die Entschei-dung zur Lebertransplantation mit herangezogen

Morbus Wilson

erbliche Störung des Kupfer-stoffwechsels mit vermehrter Einlagerung von Kupfer in der Leber

Ödeme

Schwellung des Gewebes unter der Haut und der Haut durch Flüssigkeitseinlagerung, meist an den Unterschenkeln und Füßen

Primär biliäre Cholangitis (PBC), früher Primär biliäre Leberzirrhose

Lebererkrankung durch Veränderungen der Galleaus-scheidung aufgrund einer chronischen Entzündung der kleinen Gallengänge, kann zur Leberzirrhose führen

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

Lebererkrankung durch eine chronische Entzündung der großen Gallengänge, kann zur Leberzirrhose führen

16

Autoren:

Priv.-Doz. Dr. Alexander Zipprich Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin Universitätsklinikum Halle Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Ernst-Grube-Str. 40 I 06120 Halle (Saale)

Prof. Dr. Axel Holstege Medizinische Klinik 1 I Klinikum Landshut Robert-Koch-Straße 1 I 84034 Landshut

Interessenskonflikte: Die Autoren erklären, dass keine Interessenskonflikte vorliegen.

Syntheseleistung der Leber

Fähigkeit der Leber, Stoff-wechselprodukte, vor allem Eiweißstoffe, zu bilden

Varizen

Krampfadern im Magen-Darm-Trakt, die durch den Stau der Pfortader vor der Le-ber entstehen und zu inneren Blutungen (Magen-Darm-Blu-tungen) führen können, häufig aus Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagus-varizen)

Vena portae

Pfortader (sammelt das Blut vom Darm und der Milz und führt es zur Leber)

Aufnahmeantrag

an Gastro-Liga e.V. , Friedrich-List-Str. 13, 35398 Gießen

Ich möchte in die Gastro-Liga e.V. als Mitglied aufgenommen werden

Name

Vorname

Beruf

Straße

PLZ/Wohnort

Telefon / Fax

E-Mail

Der Mitgliedsbeitrag in Höhe von € (jährlicher Mindestbeitrag € 30,00)

Betrag in Worten wird jährlich per Lastschrift erhoben.

Datum und Unterschrift

Diese Angaben unterliegen dem Datenschutz und werden nicht an Dritte weitergegeben. Ich bin damit einverstanden, dass meine Anga-ben elektronisch gespeichert werden.

Erteilung eines SEPA-Basis-Lastschriftenmandats für die Zahlung des jährlichen Mitgliedsbeitrages

SEPA-Basis-Lastschriftmandat

Zahlungsempfänger/Gläubiger:Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankhei-ten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V., Friedrich-List-Str. 13, 35398 Gießen, Deutschland

Gläubiger-Identifikationsnummer: DE19ZZZ00000452908

Mandatsreferenz-Nr.: * (s.u.)

Ich/Wir ermächtige/n die Gastro-Liga e.V. Zahlungen vom u. g. Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise/n ich/wir mein/unser Kreditinstitut an, die von der Gastro-Liga e.V. auf mein/unser Konto gezogenen Last-schriften einzulösen. Hinweis: Ich kann/wir können inner-halb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungs-datum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem/unserem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Das Mandat gilt für wiederkehrende Zahlungen

* Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Vor dem ersten Einzug einer SEPA-Basis Lastschrift wird mich die Gastro-Liga e.V. über den Einzug in dieser Verfahrensart unterrichten.

IBAN: DE

BIC:

Name Kreditinstitut:

Datum und Unterschrift

19

Weitere Informationen:

Deutsche Leberstiftung (www.deutsche-leberstiftung.de)

Deutsche Leberhilfe (www.leberhilfe.org)

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (www.dgvs.de)

Die Ratgeber-Reihe der Gastro-Liga e.V. wurde erstellt in Kooperation mit Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechsel-krankheiten (DGVS).

139-

01/1

6

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung e.V.Friedrich-List-Straße 13 I 35398 Gießen I GermanyTelefon: +49 641 - 9 74 81 - 0 I Telefax: +49 641 - 9 74 81 - 18 Internet: www.gastro-liga.de I E-Mail: [email protected]

Stand: Januar 2016