Pneumatische Aufbau-Drillmaschine

RAUCH/KUHNVENTA AL 452(geprüft als Teil einer Bestellkombination)

Hersteller und AnmelderRAUCH Landmaschinenfabrik GmbHLandstraße 14 Telefon 0 72 21 / 9 85-0D-76547 Sinzheim Telefax 0 72 21 / 9 85-200

VertriebKUHN - Maschinenvertrieb GmbHIndustriestraße 14 Telefon 0 39 225 / 9 60-0D-39291 Schopsdorf Telefax 0 39 225 / 9 60-10

Prüfbericht 4803

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Beurteilung - kurzgefaßtPneumatische Aufbau-Drillmaschine RAUCH/KUHN VENTA AL 452RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH, Landstraße 14, D-76547 SinzheimKUHN - Maschinenvertrieb GmbH, Industriestraße 14, D-39291 Schopsdorf

Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung

Eignung Aussaat von Normal- und Feinsaaten wie Getreide, Erbsen, Raps und Grassamen auf gepflügten und unter günstigenBedingungen auf konservierend bewirtschafteten Flächen

PrüfstandsergebnisseSaatmengenbereiche für alle praxisüblichen Ausbringmengen +Querverteilung in der EbeneWeizen, Gerste sehr gut ++Raps, Erbsen gut +Grassamen ausreichend -Längsverteilung in der EbeneWeizen, Gerste, Raps, Erbsen gut +Feldergebnisse auf gepflügter Fläche konservierend bearbeitetFeldaufgang, Raps sehr gut gut ++/+Feldaufgang, Weizen nicht geprüft gut /+PflanzenlängsverteilungRaps sehr gut sehr gut ++/++Weizen nicht geprüft sehr gut /++Fahrgeschwindigkeit (mit Bodenbearbeitungsgerät Kreiselegge)Getreide, Raps 5 bis 8 km/hErforderlicher SchlepperLeistungsklasse ab 130 kW mit entsprechenden, zulässigen AchslastenBetriebssicherheit im allgemeinen gut +Haltbarkeit während der Prüfung (450 ha) geringer Schaden,

kein nennenswerter VerschleißHandhabungSteuerung und Überwachung wichtigste Funktionen mit Bedieneinheit FS 3 +Saatgutbehälter befüllenmaschinell sehr leicht, mit normaler Befülltechnik ++von Hand leicht, vom Anhänger, nicht vom Erdboden +Saatgutbehälter entleeren einfach +Saatgutvorrat verstellbare elektronische Kontrolle +Saatmengeneinstellung einfach, über Richtwert der Sätabelle und Abdrehen +Schardruckeinstellung einfach, Druckbereich 20 bis 180 N, von Hand zu

verstellen +Striegeldruck Be- und Entlastung über Federpakete von Hand �Betätigung der Spuranreißer hydraulisch vom Fahrer �Fahrgasse und Vorauflauf- Schaltung und Anzeige automatisch über Bord- +markierung displayUmrüstenauf anderes Saatgut umstellen einfach, Anhaltswerte aus Sätabelle; 15 AKmin +Striegel in Transportstellung einfach; 5 AKmin +Drillmaschine vom Boden- einfach, mit Hilfe von 4 Stützen; 1 AK, 10 AKmin +bearbeitungsgerät trennen

19 99

AN

E R K A N

NT

3

� Pneumatische Drillmaschine mit Schlepp-scharen zum Aufbau auf Bodenbearbei-tungsgeräte (z.B. Kreiselegge), Abstützungauf Walze des Grundgerätes;

� Arbeitsbreite 4,5 m;� vorgesehen für gepflügte und konservierend

bearbeitete Flächen;� 36 Schleppschare in drei Reihen angeordnet;� zentraler Saatgutbehälter mit Abdeckung,

zum Füllen nach hinten und unten ver-schiebbar;

� außerhalb des Saatgutbehälters befindlichesSteigrohr mit Saatgutverteilerkopf;

� zentrale Dosiereinheit unter dem Behälter

für Normal- und Feinsämereien; � Gebläse mit hydraulischem Antrieb (Pumpe

am Durchtrieb der Kreiselegge) mit automa-tischer Regeleinrichtung “Vario” für kon-stante Gebläsedrehzahl;

� Saatmengeneinstellung durch Verstellen derwirksamen Zellenradbreite;

� Antrieb der Dosiereinheit über Spornrad;� Schardruck zentral mechanisch oder

hydraulisch (Option), Striegeldruck überzwei Federpakete verstellbar;

� Scharaushebung hydraulisch;� Elektronische Überwachungs- und Anzeige-

einheit FS 3.

Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung

WartungWartungsaufwand gering, 6 Schmiernippel (ohne Gelenkwelle) +Betriebsanleitung und übersichtlich und ausführlich +ErsatzteillisteArbeitssicherheit bestätigt durch DPLFVerkehrssicherheit am Schlepper angebaut nicht gegeben, geeigneter

Langfahrwagen erforderlich

Bewertungsbereich: ++ / + / � / – / – – (� = Standard)

Kurzbeschreibung

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(Beschreibung und Technische Daten siehe Seite 10)

Systemskizze RAUCH/KUHN VENTA AL 452

1) Saatgutbehälter2) Dosiereinheit3) Verteiler4) Drillschare5) Striegel6) Bodenrad7) Saatgutbehälter

in Füllposition8) Kreiselegge

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EignungDie pneumatisch arbeitende Aufbaudrillma-schine RAUCH/KUHN VENTA AL 452 mitSchleppscharen und Saatstriegel eignet sich inVerbindung mit einem angetriebenen Boden-bearbeitungsgerät zur Aussaat von handelsüb-lichen Normal- und Feinsaaten wie Getreide,Erbsen, Raps und Grassamen auf gepflügtensowie unter günstigen Bedingungen (mitgeringem Anteil organischer Rückstände) aufkonservierend bewirtschafteten Flächen.*)

Für Gerätekombination dieser Größenordnungund Bauart sind Schlepper ab 130 kW mitentsprechend zulässigen Achslasten geeignet.

Prüfstandsergebnisse� Der Einstellbereich für die Saatmengen ent-

spricht bei allen verwendeten Saatgutartenden Anforderungen (z.B. praxisüblicheMengen von 2 kg/ha Raps und 220 kg/haWeizen).

� Die Angaben in der Sätabelle sind wegender stark schwankenden Tausendkornmassein g (TKM) und dem Einfluß der Beize nurgrobe Richtwerte. Eine Einstellhilfe (Einstell-scheibe) ist nicht vorhanden.Mit prozentualen Verstellschritten gelangtman nach drei Abdrehvorgängen sicher zurgewünschten Aussaatmenge.

Prüfergebnisse

Tabelle 1 Verteilgenauigkeit des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung (Querverteilung) auf dem Prüfstand (Fahrgeschwindigkeit ca. 8 km/h)

Saatgut Tausendkornmasse Ausbringmenge Position und Neigung Variationskoeffizient (TKM) der Maschine VK1)

[g] [kg/ha]

Weizen 47,3 200 eben 1,1

eben, mit Fahrgasse 2,1

nach links 20% 3,1

nach rechts 20 % 3,2

nach hinten 20% 2,8

nach vorn 20% 4,0

Gerste 45,5 150 eben 1,6

Raps 4,95 3 eben 4,7

Erbsen 292 180 eben 3,1

Grassamen 2,04 40 eben 5,61) Der Variationskoeffizient (VK) ist eine Maßzahl dafür, wie stark die von den einzelnen Scharen ausgebrachte

Körnermenge vom Mittelwert abweicht. Je kleiner der VK ist, umso gleichmäßiger ist die Verteilung.

Beurteilung der Querverteilung VK bei Getreide, Erbsen, Gras VK bei Raps

sehr gut �2,0 �2,9

gut 2,0-3,2 2,9-4,7

zufriedenstellend 3,3-4,5 4,8-6,6

ausreichend 4,6-6,3 6,7-9,4

nicht ausreichend �6,3 �9,4

*) Lt. Mitteilung des Herstellers sind für hohe Rück-standsmengen Scheibenschare lieferbar (nichtgeprüft).

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� Die ausgebrachte Saatmenge wird durchdie Füllhöhe im Behälter und durch dieFahrgeschwindigkeit nicht nennenswertbeeinflußt (< 2,5%).

� Bei aktivierter Fahrgassenschaltung leitenUmlenkklappen in den gewählten Saatlei-tungen (Anzahl frei wählbar; hier 2x2Leitungen) das Saatgut wieder in den Be-hälter (Saatgutrückführung). Die Aussaat-menge, bezogen auf die restlichen 32Leitungen, verringert sich dabei geringfügigum 2 %.

� Die Aussaatmenge wird durch die Neigungder Maschine nicht beeinflußt.

� Die gemessene Verteilgenauigkeit quer zurFahrtrichtung (Querverteilung) wird durchden Variationskoeffizienten (VK) charakteri-siert (Tabelle 1).In der Ebene ist die Verteilgenauigkeit beiWeizen und Gerste sehr gut, bei Erbsenund Raps gut und bei Grassamen ausrei-chend.Durch Neigung der Maschine (20 %) wirddie Verteilgenauigkeit beeinträchtigt(Tabelle 1).

� Die gemessene Verteilgenauigkeit in Fahrt-richtung (Längsverteilung) in der Ebene warsowohl bei Raps als auch bei Weizen,Gerste und Erbsen gut (Tabelle 2).

Feldergebnisse� Der ermittelte Feldaufgang bei Raps auf

Pflugfurche war sehr gut, bei Raps- undWeizen-Mulchsaat war er gut (Tabelle 3).

� Die Pflanzenverteilung (Längsverteilung)bei Weizen und Raps war sehr gut.

� Gegenüber der vor dem Einsatz abgedreh-ten Saatmenge änderte sich die Aussaat-menge bei der Überprüfung auf dem Feld(nochmaliges Abdrehen) nur sehr gering(d.h. <2,5 %). Eine Kontrolle der Ausbring-menge nach kurzem Einsatz wird trotzdemempfohlen.

� Der Schardruck kann zentral mit einerKurbel und an jedem Schar mittels Federeinfach und leicht verstellt werden. Die ein-stellbare Auflagekraft der Schare liegt imBereich von 20 bis 180 N. Bei Saatgut, dasin einem lockeren Saatbett flach abgelegtwerden soll, sind Tiefenführungskufen(Option) vorteilhaft.

� Die hydraulische Scharaushebung verbes-sert beim Wenden die Bodenfreiheit unterden Säscharen.

� Der Saatstriegel arbeitet auch bei größerenMengen an Ernterückständen gut und ver-stopfungsfrei. Er kann über zwei Federpake-te und entsprechende Anlenkpunkte be-oder entlastet werden. Der Anstellwinkel istüber Lochleisten leicht einstellbar.

� Die am Striegel angebaute Vorauflaufmar-kierung arbeitet gut, der Striegel muß dabeieventuell entlastet werden.

Der Hersteller bietet weitere Geräte mit glei-chen Bauteilen für die Saatgutdosierung und -einbringung an. Bei den Ausführungen mitvergleichbarer Arbeitsbreite (Venta AL 402 mit4,0 m, Venta AL 502 mit 5,0 m) ist eine ähnli-che Arbeitsqualität wie bei der geprüften Ma-schine AL 452 zu erwarten.

Saatgut TKM Ausbring- %-Anteile der Abschnitte1) mittleremenge mit einer Belegung von ... Körnern Kornzahl

0 1 2 3 4 5 6 7 8[g] [kg/ha] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [Stück]

Weizen 47,3 200 6,4 17,6 24,2 22,2 15,2 8,4 3,8 1,5 0,5 2,7

Gerste 45,5 150 9,1 21,8 26,1 20,9 12,5 6,0 2,4 0,8 0,8 2,4

Raps 4,95 3 29,3 36,0 22,1 9,0 2,8 0,7 0,1 0 0 1,2

Erbsen 292 180 31,0 36,3 21,2 8,3 2,4 0,6 0,1 0 0 1,2

1) Länge der Abschnitte bei Getreide 5 cm, bei Raps und Erbsen 15 cm.

Tabelle 2 Verteilgenauigkeit des Saatgutes in Fahrtrichtung (Längsverteilung) auf dem Prüfstand (Fahrgeschwindigkeit ca. 8 km/h)

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SaatgutbehälterDas Fassungsvermögen des Saatgutbehältersbeträgt etwa 1,6 m3 bzw. 355 dm3 je MeterArbeitsbreite. Eine Behälterfüllung Weizenwiegt etwa 1210 kg; damit können bei einerAussaatmenge von z.B. 200 kg/ha etwa 6,1 habestellt werden.Durch das hydraulische Verschieben desBehälters nach hinten und unten ist eine"Handbefüllung" vom Anhänger leicht mög-lich. Eine "Handbefüllung" vom Boden aus ist,konstruktiv bedingt, nicht möglich.*) Bei einermaschinellen Befüllung ist die Übergabe-strecke kurz und das Heranfahren leicht. Durch die Trichterform ist ein sicherer Saat-gutfluß ohne Brückenbildung gegeben, dieRestmenge ist sehr gering. Auch die Entleerung über eine Entleerungsöff-nung und eine Restentleerungsklappe kannwegen der günstigen Position schnell undleicht durchgeführt werden.Einzelne Körner sowie Staub im Behälter undbesonders in der Dosiereinheit müssen mitentsprechenden Hilfsmitteln entfernt werden. Ein Draht-Siebboden hält die typischen Fremd-körper (Papier etc.) zurück.Der elektronische Füllstandsanzeiger isthöhenverstellbar, so daß der Füllstand, beidem alarmiert wird, nach eigenem Ermesseneingestellt werden kann. Über zwei Fenster inder Vorderwand ist nach kurzer Einsatzzeit,

besonders bei gebeiztem Saatgut, der Füllstandnicht mehr sicher erkennbar.Die feststehende Blechabdeckung mit Gum-midichtung schließt regendicht. Die sich den-noch ansammelnde Staubmenge war nichtfunktionsstörend.

Arbeitsgeschwindigkeit und FlächenleistungDie mögliche Arbeitsgeschwindigkeit derBestellkombination hängt davon ab, inwie-weit das Bodenbearbeitungsgerät bei einemgegebenen Bodenzustand die erforderlicheSaatbettqualität für die Fruchtart erzielen kann.Bei typischen Einsatzbedingungen für eineKreiselegge sind Arbeitsgeschwindigkeiten bismaximal 8 km/h möglich. Daraus ergibt sicheine durchschnittliche Flächenleistung von2,7 ha/h. In der Summe der Aufwendungenvon 22,1 min/ha sind 3,2 min/ha Wendezeitund 2,3 min/ha Befüllzeit (bei 200 kg/ha Ausbringmenge) enthalten.

Erforderlicher SchlepperDie Aufbaudrillmaschine ist vorwiegend inKombination mit einem Bodenbearbeitungs-gerät einsetzbar.**)

Für Gerätekombinationen dieser Größenord-nung und Bauart sind entsprechende Schlep-per ab 130 kW vorzusehen.Außer der erforderlichen Motorleistung istVoraussetzung, daß die zulässigen Achs-

Tabelle 3 Verteilgenauigkeit der Pflanzen in Fahrtrichtung (Längsverteilung) auf dem Feld(Fahrgeschwindigkeit ca. 8 km/h)

Saatgut TKM Ausbring- %-Anteile der Abschnitte1) mittlere Feld-menge mit einer Belegung von ... Pflanzen Pflanzenzahl aufgang

0 1 2 3 4 5 6 7 8[g] [kg/ha] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [%] [Stück] [%]

Raps2)

Mulchsaat 4,7 3,16 33 37 21 7,7 2,2 0,5 0,1 0 0 1,12 89

nach Pflug 4,7 3,15 31 36 21 8,5 2,5 0,6 0,1 0 0 1,18 94

Weizen3) 50,8 149,7 21 33 26 14 5,4 1,7 0,4 0,1 0 1,53 861) Länge der Abschnitte bei Getreide 5 cm, bei Raps und Erbsen 15 cm2) Raps nach Wintergerste, sandiger Lehm, trocken, feinkrümelig3) Weizen nach Zuckerrüben und Bearbeitung mit Scheibenegge, sandiger Lehm, trocken, klutig

*) Lt. Mitteilung des Herstellers ist für die Handbefüllung vom Boden aus eine Treppe als Zusatzausrüstung lie-ferbar (nicht geprüft).

**) Für einen Soloeinsatz der Aufbaudrillmaschine ist lt. Mitteilung des Herstellers ein Fahrgestell lieferbar (nichtgeprüft).

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lasten, das zulässige Gesamtgewicht sowiedie Reifentragfähigkeit nicht überschrittenwerden.Zum Anheben der mit 1210 kg befülltenBestellkombination bis zu einem Überhang-winkel von 15 Grad ist an den Kupplungs-punkten der unteren Lenker des Dreipunkt-anbaus (Kategorie 3) in Anlehnung an DINISO 730-1 eine Hubkraft von 5000 daN erfor-derlich; dabei ergibt sich eine Bodenfreiheitvon 100 mm. (Bei Abweichungen der zugrun-de gelegten Abmessungen aus dieser Normkönnen sich andere Werte ergeben).Damit ergibt sich eine zusätzliche Belastungder Hinterachse von 8600 daN sowie eineVorderachsentlastung von 3100 daN (bezogenauf einen Achsabstand des Schleppers vonz.B. 3 m). Analog ist zum Anheben der Bestellkombina-tion ohne Saatgut eine Hubkraft von 3800 daNerforderlich. Daraus ergibt sich eine zusätzli-che Belastung der Hinterachse von 6500 daNsowie eine Vorderachsentlastung von 2300daN.*)

Der Geräteschwerpunkt liegt 770 mm hinter

den Kupplungspunkten der unteren Lenker.Zur Betätigung der Bestellkombination sindam Schlepper drei hydraulische Steuergeräteerforderlich:� 1 x einfachwirkend für die Spuranreißer,� 1 x doppeltwirkend für das Verschieben des

Saatgutbehälters,� 1 x doppeltwirkend für die Einstellung der

Scharaushebung.

BetriebssicherheitDie Betriebssicherheit war im allgemeinengut.Auf konservierend bearbeiteten Flächen mitgeringen Pflanzenrückstandsmengen ist dieVerstopfungsneigung der Schleppscharegering.Da das vereinzelte Zusetzen von Saatleitun-gen nicht gänzlich auszuschließen ist, sindKontrollen empfehlenswert.Bei Ausfall der elektronischen Steuereinheitkann mit Einschränkung weitergearbeitet wer-den; es fallen die Überwachungsanzeigenund die automatische Fahrgassenschaltungeinschließlich Vorauflaufmarkierung aus.

An- und Abbau an/vom Schlepper einfach, Schnellkuppeltragachse der KreiseleggeAnschlüsse trennen/verbinden 5 Hydraulikleitungen, 1 E-LeitungSteuer- und Überwachungseinheit einfach, übersichtlich, jedoch ohne WarntonEin- und Umstellungen� Spuranreißer einfach, vom Schlepper aus beliebig schaltbar, senk-

rechte Stellung in Ruhe- und Transportstellung� Schardruck (Sätiefe) einfach, zentral und einzeln von Hand� Striegel einfach, Be- und Entlastung von Hand, Transportstel-

lung leicht und einfach von Hand� Fahrgasse automatisch, über Steuergerät, beliebige Reihenzahl� Gebläsedrehzahl konstant bei schwankender Antriebsdrehzahl (im

Antriebsdrehzahlbereich 750 bis 1.000 min-1)� Luftmenge für Grob- und Feinsaat einfach, Blende in der Leitung umsteckenSaatgutbehälter befüllen durch Verschieben des Saatgutbehälters gute Position

für Handbefüllung vom Wagen, ebenso bei maschinel-ler Befüllung mit Füllschnecke oder Big Bag

Saatgutbehälter entleeren einfach, über Entleerungsöffnung und Restentleerungs-klappe, guter Zugang

Abdrehen (25 Umdrehungen für 1/20 ha) leicht und schnell mit Kurbel, guter ZugangEinstellungen zum Abdrehen einfach, übersichtlich, Zellenrad für Normal- bzw.

Feinsaat aktivieren, Zellenradbreite einstellenAuffangen des Saatgutes gut, sicher, guter Zugang

Übersicht 1 Handhabung

*) (1 daN [deka-Newton] = 10 N = 1,02 kp)

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Für die Bedieneinheit FS 3 wären ein Verpol-schutz*) (Anschluß bei falscher Polung verur-sacht Geräteausfall), eine akustischeFehlermeldung und eine längere Elektro-anschlußleitung, um das Display immer imBlickfeld des Fahrers plazieren zu können,erforderlich.

HaltbarkeitWährend der Prüfung wurden auf insgesamtetwa 450 ha Getreide und Feinsämereiengesät.Das Kreuzgelenk der Gelenkwelle des Säan-triebes brach zweimal.**)

Der Verschleiß war normal.

UmfrageergebnisDie Drillmaschinen der befragten Landwirtewurden seit 1994 auf gepflügten, gegrubbertenund in geringem Umfang auch auf unbearbei-teten Hackfruchtflächen eingesetzt. Die Be-triebsgrößen lagen zwischen 200 und 2000 ha.Mit Schleppern von 140 bis 162 kW Motor-leistung wurde eine jährliche Einsatzflächevon 500 bis 700 Hektar erreicht.Der Transport erfolgte vorwiegend mit einemTieflader. Hervorgehoben wurden die gute Haltbarkeitund die sichere Funktion sowie der großeSaatgutbehälter mit günstiger Befüllposition.Trotz guter Wartung wurden die Lager derSpuranreißer bemängelt.***)

Mit dem Kundendienst war man zufrieden. Alle Besitzer kamen zu einem guten Gesamt-urteil und würden die Drillmaschine wiederkaufen.

WartungDer Wartungsaufwand der Aufbaudrillmaschi-ne ist gering. Die 6 Schmiernippel sind freizugänglich und müssen alle 100 Betriebsstun-den versorgt werden (fünf Minuten). Der Öl-vorrat des hydraulischen Gebläseantriebes istzu kontrollieren.Betriebsanleitung und Ersatzteilliste sind über-sichtlich und ausreichend.

VerkehrssicherheitDie Maschine darf, am Schlepper angebaut,wegen der Breite von 4,60 m nicht auf öffent-lichen Straßen und Wegen transportiert wer-den. Für den Transport auf öffentlichen Straßenund Wegen ist ein geeigneter Langfahrwagenmit Betriebserlaubnis und entsprechenderSicherheitskennzeichnung einzusetzen.

ArbeitssicherheitDie pneumatische Drillmaschine RAUCH/KUHN VENTA AL 452 wurde von der Prüf-stelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) be-gutachtet. Gegen die Verwendung derMaschine bestehen aus arbeitssicherheitstech-nischer Sicht keine Bedenken.

für den Transport (Zeitbedarf nicht geprüft) einfach, Maschine auf Transportwagen laden, fixieren,Schlepper umhängen

für die Arbeit (Zeitbedarf nicht geprüft) einfach, Schlepper an Maschine anbauen, vom Wagenabladen

andere Saatmenge einstellen einfach, Zellenradbreite prozentual verstellen, Abdre-hen; 10 AKmin

auf anderes Saatgut umstellen einfach, Dosiereinheit gemäß Sätabelle umstellen,Abdrehen; 15 AKmin

Saatgutbehälter entleeren bei geringer Restmenge; ca. 10 AKminSpuranreißer einklappen und sichern einfach; 1 AKminStriegel umrüsten einfach, in Transport- oder Arbeitsstellung; je 5 AKminTrennen vom Bodenbearbeitungsgerät einfach, Abstellen auf vier Stützen; 1 AK, 10 AKminAufbau auf Bodenbearbeitungsgerät einfach, genaues Heranfahren erforderlich; 15 AKmin

Übersicht 2 Umrüsten

*) laut Mitteilung des Herstellers ab Frühjahr 1999 Serienausstattung**) laut Mitteilung des Herstellers ab 1999 geändert***) ab 1996 geändert

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Bild: Der Striegel kann für denTransport zurückversetzt werden.

Bild 3: Mechanische Schardruck-verstellung zentral über Hand-kurbel (hydraulische Schardruck-verstellung optional möglich)

Bild 1: Der Saatgutbehälter läßtsich zum Befüllen nach hintenunten verschieben.

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Bauart � Pneumatisch arbeitende Aufbaudrillmaschi-

ne mit Anbautrapez, über Oberlenker mitdem Dreipunktbock des Bodenbearbei-tungsgerätes verbunden und auf Zahn-packerwalze abgestützt;

� 36 Särohre mit Schleppsäscharen, über fle-xible Saatleitungsrohre mit dem Verteiler-kopf verbunden, Reihenweite 12,5 cm;

� nachlaufender Exaktstriegel; � Fahrgasseneinrichtung;� vier Stützen zum Abstellen der Drillmaschi-

ne bei Trennung vom Bodenbearbeitungs-gerät;

� Arbeitsbreite 4,5 m.

Saatgutbehälter� Mittig angebrachter, trichterförmiger Saat-

gutbehälter mit Aufsatz und Blechabdeck-haube; zur Befüllung hydraulisch um 140cm nach hinten und 40 cm nach unten ver-schiebbar, ca. 1,6 m3 Fassungsvermögenbzw. 355 dm3/m Arbeitsbreite;

� vorn außenliegendes Wellrohr mit Saatgut-verteilerkopf;

� zentraler Saatgutauslauf, darunter Dosier-einheit mit einem Normalsaat-Zellenradund einem Feinsaatschieber;

� abschaltbare Rührwelle, ein Draht-Sieb-boden;

� zentrale Entleerungsöffnung mit Verschluß-klappe, Restentleerungsklappe;

� Füllstandssensor im Saatgutbehälter, höhen-verstellbar, signalisiert Füllstand optischüber Borddisplay; Sichtfenster in schrägerBehälterwand;

� Einfüllhöhe 1,86 m über dem Boden.

Säeinrichtung und Saatgutfluß� Saatgut gelangt von den Zellenrädern der

zentralen Dosiereinheit über die Injektor-schleuse in den Luftstrom des Gebläses,über Wellrohr, Verteilerkopf mit 36 Ausgän-gen, flexible Saatleitungen und Särohre zuden Schleppsäscharen;

� Radialgebläse, über Hydraulikmotor an-getrieben, der von einer am Zapfwellen-durchtrieb der Kreiselegge aufgestecktenHydraulikpumpe versorgt wird, Gebläse-drehzahl 2850 min-1, “Vario-Antrieb” wirkt

bei schwankender Zapfwellendrehzahl (750bis 1000 min-1) regulierend;

� 36 Schleppsäschare mit eingenietetenHartgußkeilen, in drei Reihen (vorn 12,mittig 12, hinten 12 Schare), vorderer undhinterer Scharschritt je 330 mm;

� an jedem Schar Überlauföffnung undPendelklappe (Schutz gegen Verstopfenbeim Zurückrollen);

� Schardruckeinstellung durch Feder mitGliederkette an jedem Schar und mechani-sche Zentralverstellung durch Handkurbeloder wahlweise hydraulisch;

Antrieb und Saatmengeneinstellung� Antrieb der zentralen Dosiereinheit und der

Rührwelle durch seitliches Spornrad(Durchmesser 0,8 m) über Gelenkwelle,einem Zahnantrieb zum Zellenrad (einSchubrad mit vorwählbaren Fein- undGrobsaatzellen);

� Saatmengeneinstellung durch Verändernder wirksamen Zellenradbreite;

� Auf Wunsch ist eine Saatmengenfernverstel-lung (elektrische Verstellung der Zellenrad-breite) lieferbar (nicht geprüft).

� Abdrehen über Kurbel an der Dosiereinheit.

Markierung der Anschlußspur� Spuranreißer mit Hohlscheiben auf der

Kreiselegge montiert, Länge und Angriffs-winkel verstellbar;

� Seitenwechsel über Schlepperhydraulikvom Fahrer mit Senkrechtstellung des nichtbenötigten Anreißers, Kontrolle überBorddisplay;

� Beim Transport senkrechte Stellung (“Aus”-Stellung).

Fahrgasseneinrichtung� Automatische Fahrgassenschaltung für

beliebige Lage und Anzahl von Saat-leitungen;

� Umleiten des Saatstromes in den Saat-gutbehälter über Umlenkklappen in denjeweiligen Saatleitungen;

� Elektromotorbetätigung, Schaltung überSteuergerät, Anzeige am Borddisplay.

Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte)

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Vorauflaufmarkierung� Automatische Markierung der Fahrgassen

durch zwei Hohlscheiben mit hydraulischerBetätigung, am Striegel angebaut.

Steuerung und Überwachung� Elektronische Überwachungs- und Bedien-

einheit mit Folientastatur;� Eingabe der Fahrgassendaten;� automatische Anzeige des aktiven Spur-

anreißers und der Fahrgassenschaltung, derRestsaatgutmenge sowie der Funktion desDosierantriebes und des Gebläses.

Saatstriegel� Einbalkiger Flachstriegel mit 32 in zwei

Reihen angeordneten Federzinken;� Striegel über zwei Federpakete be- und ent-

lastbar, für den Transport über die Schareverschiebbar;

� Zinkenabstand 275 mm, Striegellänge 250mm, Rundmaterial 8,5 mm Durchmesser.

Straßentransport� Der Hersteller stellt selbst keine entspre-

chende Transporteinrichtung her.� Während der Prüfung wurde ein einachsi-

ger, ungebremster Wagen mit kleinerAufstandsfläche für Kreiselegge undPackerwalze eingesetzt (nicht geprüft).

Hauptabmessungen und Gewicht

Länge 2950 mm

Breite, Spuranreißer oben 4600 mm

Höhe, abgestellt, Spuranreißer oben 2840 mm

Gewicht, leer 3880 kg

Die Angaben

beziehen sich auf

die einsatzfähige

Kombination aus

Kreiselegge und

pneumatischer

Drillmaschine

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für LandmaschinenMax-Eyth-Weg 1, D-64823 Groß-UmstadtTel. 0 60 78/96 35-0, Fax 0 60 78/96 35-90E-mail Tech@dlg-frankfurt.de

Herausgegebenmit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft undForsten.

Juli 1999 98-107� DLG DLG-Anerkennung gültig bis 2004 Gruppe 5a/127

Die Prüfung wurde nach dem DLG-Prüfrahmen für Drillmaschinen imRahmen einer Gruppenprüfungdurchgeführt. Für die Prüfung stand eine pneuma-tische Drillmaschine RAUCH/KUHNVENTA AL 452 zur Verfügung. Siewurde für den praktischen Einsatzauf eine Kreiselegge vom Typ KUHNHR 4502 aufgebaut.Auf dem Prüfstand wurden mit ver-schiedenem handelsüblichen Saat-gut die Quer- und Längsverteilunguntersucht. Im Herbst 1998 wurdeauf Parzellen mit konventionellerBearbeitung und mit konservieren-der Bewirtschaftung der Feldaufgangund die Längsverteilung bestimmt.Darüber hinaus erfolgte in landwirt-schaftlichen Betrieben der Praxisein-satz auf mittelschweren Böden mitgeringem Steinbesatz. Mit der Ma-schine wurden insgesamt rund 450ha bearbeitet.Während der Prüfung wurden vomHersteller Änderungen an der Ma-schine vorgenommen, die beimPrüfergebnis berücksichtigt wurden.Gemäß Erlaß des Bundesministeri-ums für Verkehr im Einvernehmenmit dem Bundesministerium für Er-nährung, Landwirtschaft und Forstenwurde die Drillmaschine auf ver-kehrssichere Gestaltung untersuchtund der Hersteller entsprechendberaten.

PrüfungsdurchführungDLG-Prüfstelle für Landmaschinen,Außenstelle Potsdam,Lerchensteig 42, 14469 Potsdam

Praktischer EinsatzAgro GmbH Zachow, Agrargenossenschaft Uetz

BerichterstatterDipl.-Ing. Siegfried Rusch, Potsdam-Bornim

DLG-PrüfungskommissionDr. Domsch, ATB Potsdam-BornimDr. Gruber, LWK Rheinland, BonnIng. Krause, Landtechnik SchönebeckDipl.-Ing. agr. Mußhoff, KetzinLdw. Schöppler, Gohlitz

Prüfung