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ROTOR Dieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von AUSGABE 1/2015 Sie möchten ROTOR regelmäßig, pünktlich und bequem in Ihrem Briefkasten haben? Sie wollen keine Ausgabe mehr versäumen? Dann sollten Sie ROTOR jetzt im Abonnement bestellen. Es warten tolle Prämien auf Sie! Besuchen Sie auch unseren Onlineshop und entdecken Sie ac- tionreiche DVDs, informative Bücher und vieles mehr! Hubschrauber-Modellflug kompetent I informativ I seriös INHALT: Unterwegs 12 RC-Heli-Tour auf Mallorca Scale 16 Bell AH-1S »Tzefa« 56 Big Lama im Maßstab 1:2,5 74 Ausgegraben Praxis 8 Neue Funknorm EN 300 328 V1.8.1 36 Tiefziehen von Kleinteilen Vorstellung 22 SOXOS 700 62 LiPo-Heizkoffer von ETLZ 64 HPS 2 und HP 3 von SAB 68 mz-12 von Graupner 72 Helibag 500 & 600 Thema 3D-Druck 42 Aktuelle 3D-Druckverfahren 43 Vorstellung: printupy von 2PrintBeta 45 Tutorial: CAD-Zeichnungen 51 Zehn 3D-Drucker zwischen 500 und 1.500 Euro

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ROTORDieser Bericht wird zur Verfügung gestellt von

AUSGABE 1/2015

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Hubschrauber-Modellflugkompetent I informativ I seriös

INHALT:Unterwegs12 RC-Heli-Tour auf Mallorca

Scale16 Bell AH-1S »Tzefa«56 Big Lama im Maßstab 1:2,574 Ausgegraben

Praxis8 Neue Funknorm EN 300 328V1.8.136 Tiefziehen von Kleinteilen

Vorstellung22 SOXOS 70062 LiPo-Heizkoffer von ETLZ64 HPS 2 und HP 3 von SAB68 mz-12 von Graupner72 Helibag 500 & 600

Thema 3D-Druck42 Aktuelle 3D-Druckverfahren43 Vorstellung:

printupy von 2PrintBeta45 Tutorial: CAD-Zeichnungen51 Zehn 3D-Drucker

zwischen 500 und 1.500 Euro

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23ROTOR 1I201522 1I2015 ROTOR

Ron SebastianSOXOS 700www.heli-professional.com

VORSTELLUNG

SOXO

S70

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»Swiss made«-Produkte stehen weltweit für Funktionalität und Innovation. Dasssich dieses Gütesiegel nicht nur auf Uhren und Funktionswerkzeuge begrenzt,beweist die neue Soxos-Reihe des schweizer Herstellers Heli Professional, diemit zahlreichen Detaillösungen und einer gut durchdachten Konstruktionaufwartet. Ron Sebastian hat den SOXOS 700 gebaut und berichtet.

SchweizerInnovation

Der Baukasteninhalt ist aufgrund dergeringen Teilezahl überschaubar undübersichtlich aufgebaut.

Die Haube weist nebeneiner tadellosen Verar-beitung bereits einlami-nierte Führungsschienenbzw. Haltebolzen auf.Dieses Haubenver-schluss-System funktio-niert hervorragend; ohnenervige Gummitüllen.

Die CAD-Zeich-nung des obe-ren, einteiligenHauptrahmens.Hier wurden we-der Kosten nochMühen gescheut.

Als Nachfolger des Alien 600 und desRevolution 500 präsentiert sich die So-xos-Reihe. Teilweise auf gleichen Teilenbasierend, werden Modelle in der 600er,700er und 800er-Klasse angeboten. Dasich der SOXOS 700 mit einem UVP von849,– Euro in der Oberliga behauptenmöchte, wurde er mit entsprechendenKomponenten ausgestattet. Neben ei-nem Kontronik-Antrieb und Savox HV-Servos, fiel dieWahl auf die GR-18 Flybar-less-Empfänger-Kombi von Graupner.

Lieferumfang underster EindruckNeben einem Sichtfenster auf die edlen

Alumniumteile, sind auf der ansprechendgestalteten Umverpackung Textbausteinewie etwa »Freutmichdich kennenzulernen,ich bin dein Heli« angebracht, was auf eingut durchdachtes und konzeptionelles Ge-samtdesign hinweist. Die bullige Haubemit dem kontrastreichen Design ist bereitsvorbereitet und liegt zusammen mit diver-senBlistertüten undHeckrohr-Beiwerk bei.Die hochwertigen Aluteile werden in einergesonderten Packung geliefert. Auf denersten Blick ist der Bausatz sehr hochwer-tig, alleine schon aufgrund des umfangrei-chen Lieferumfangs. Neben der üblichenRotorblattauflage sind auch Klettkabelbin-der für die Befestigung der Akkus auf derentsprechenden Schiene vorhanden, so-wie wie selbstklebendes Klettband, Kabel-binder, Aufkleber und eine gedruckte An-leitung. Diese ist sehr knapp gehalten undfür den fortgeschrittenenModellbauer ge-dacht. Es wird jede Baustufe in detaillier-ten Explosionszeichnungen dargestelltund die passend gekennzeichnete Tütebereitgestellt. Auf Einstellhinweise wirdverständlicherweise nicht eingegangen,da Einsteiger nicht zur Zielgruppe diesesModells gehören.Neben den RC-Komponenten sowie

Haupt- und Heckrotorblättern wird jenach Ausstattung noch das passendeMotorritzel (nicht im Lieferumfang) benö-tigt, sowie ein bis zwei Servoverlänge-rungskabel.

»Generell wurde an Material-und Fertigungsaufwand nichtgespart, was die gute Qualitätwiderspiegelt. Auch sämtlicheKunststoffteile weisen sehr gutePassungen für die Lager auf undliefen von Anfang an in den vor-definierten Achsabständen fürgespritzte Teile äußerst präzise.«

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ROTOR 1I2015

Dennoch liegen für die Rotorwelle Passschei-ben bei, falls sich die Lager über die Betriebs-dauer etwas setzen. Hiermacht dann auchdiegesonderte Verschraubung des Domlagersim Chassis Sinn, da das Lager zwecks Einbauzusätzlicher Scheiben, so zügig entfernt wer-den kann. Zur Getriebeeinheit sollte noch er-wähnt werden, dass das Tellerrad von untenzusätzlich mittels eines Kugellagers abge-stützt ist. Bei einigen Modellen, die eine Telle-radlösung nutzen, und inzwischen nicht mehr

auf dem Markt sind,war im etwas härterenFlugbetrieb oftmalsZahnradkaries ausge-brochen. Auf dieseWeise kann selbst beimodernen Antriebennichts passieren.Einen interessan-

ten Ansatz verfolgtdie Hauben-Halte-rung: In dieser sindim vorderen Bereichseitlich je eine kleineFührungsschieneund am hinteren Ende wiederum ein Kugelbolzen eingear-beitet. Kugelköpfe, die am Chassis angeschraubt sind,werden so bei der Haubenmontage vorn in die Schlitzeeingeführt – die hinteren Kugelköpfe können dann in spe-zielle Kugelpfannen am Chassis geklipst werden. Da die fi-ligrane Konstruktion etwas empfindlich ist, liegt dem Bau-kasten ein Ersatz bei. Im Flug ist es ausgeschlossen, dassetwas passieren kann, und auch die Montage geht schnellund deutlich angenehmer als mit der Gummitüllen-Lö-sung. Sehr positiv ist, dass dem Hersteller auch die nega-tiven Aspekte der innovativen Lösung bewusst sind undein Ersatzexemplar beiliegt!

24 1I2015 ROTOR

Das ChassisDer Bau des SOXOS beginnt mit dem Chas-

sis, der aufgrund der sinnvollen Kombinationaus Kunststoff, CfK und Aluminium sowie derausgeprägtenMultifunktionalität innerhalb kur-zer Zeit abgeschlossen ist. So ist beispielswei-se die Führungsschiene für die Akkuhalterunggleichzeitig der passende Abstandshalter (anmehreren Stellen) zwischen CfK-Unterbauund dem einteiligen oberen Aluminiumrah-men. Hervorzuheben ist auch das bereitsentgratete CfK, das nicht unbedingt als Stan-dard gilt und einen weiteren wertigen Ein-druck vermittelt. Sehr praktisch sind auchdie beiliegenden Kufengummies; die Kunst-stoff-Kufenendkappen wurden jedoch amBesprechungsmuster nicht montiert.Das Getriebe besteht, außer dem Motorrit-

zel, komplett aus gespritzten Kunststoff-Zahn-rädern mit Schrägverzahnung. Die Lagerungder Zwischenwelle ist direkt in dem einteiligenHauptrahmen integriert – der Heckabtriebzum Beispiel, besitzt eine gesonderte Lager-einheit, die mittels angespritzter Zapfen klarpositioniert wird. Das einteilige Chassis mitZahnrädern zu füllen, macht besonders Freu-

de, erst recht, wenn man sich den immensenFertigungsaufwand für dieses Teil vor Augenführt. Generell wurde an Material- und Ferti-gungsaufwand nicht gespart, was die guteQualität widerspiegelt. Auch sämtliche Kunst-stoffteile weisen sehr gute Passungen für dieLager auf und liefen von Anfang an in den vor-definierten Achsabständen für gespritzte Tei-le äußerst präzise.Etwas nervenzehrend war die Rotorwelle.

Nicht aufgrund von Passproblemen oderMängeln, sondern lediglich wegen der vor-handenen Ölkonservierung. ZähflüssigesMaschinenöl durchtränkte die Welle in derVerpackung und ein intensives Reinigen derhohlen Welle war nötig. Nach Rücksprache

mit dem Hersteller wurde jedoch versichert,dass mittlerweile weniger und dünnflüssi-ges, synthetisches Öl verwendet wird.Sämtliche Lager, die in den Alurahmen ein-

gebaut werden, sind entweder aufgrund derKonstruktion oder mittels zusätzlichen Stütz-schrauben gegen ein Herausrutschen gesi-chert. In Kombinationmit den gut ausgearbei-teten Passungen, kommt hier beim ersten Zu-sammenbau an sich kein Spiel zustande.

An den Abstandshaltern derKunststoff-Akkuführunglässt sich gut die Multifunk-tionalität einiger Teile erken-nen (links).

Die gespritzten Getriebe-räder sind formschlüssigineinandergreifend undschrägverzahnt.

Die Heckabtriebseinheit ist mittels mehrererStifte in sich selbst sowie im Hauptchassis fix

positioniert. Gerade einmal drei Kunststoffteilesowie zwei Kugellager umfasst (neben der Ver-

schraubung) der Heckabtrieb.

SOXOS 700Länge 1.380 mmBreite 155 mmKufenabstand 183 mmHöhe 370 mmHauptrotordurchmesser 1.620 mmHeckrotordurchmesser 283 mmHauptrotorblätter* Nick Maxwell Helix Blades

715 mmHeckrotorblätter* Thunder Tiger 105 mmHauptrotordrehrichtung rechtsÜbersetzung Motor/Hauptrotor 9,43:1Übersetzung Hauptrotor/Heckrotor 1:4,8Schwebeflugdrehzahl 1.300 U/minKunstflugdrehzahl 1.950 U/minMotor* Kontronik Pyro 750-50 L, 500 KvRegler* Kontronik Jive Pro 120+ HVAkku* 2x MyLipo 35/70C / 6s, 5.000 mAhTaumelscheibenanlenkung CCPM 120°TS-Servos* Savox SB-2271SGGyro/FBL/ Graupner GR-18+3xG+3AEmpfänger*Heckservo* Savox SB-2275MGAbfluggewicht 5.130 gRC-System* Graupner mz-18Preis € 849,–Hersteller / Vertrieb CH Heli-Professional AG

www.heli-professional.comVertrieb Deutschland www.krick-modell.de

* nicht im Lieferumfang

TECHNISCHE DATEN

Das einteilige, obere Chassis wirdaus dem Vollen gefräst; das Resultatist ein filigranes Gerüst. Die hierfürnötige Bearbeitung ist mit nicht uner-heblichem Aufwand verbunden.

Der Zusammenbau der Getriebeeinheit ist mit der Inte-gration in das untere Chassisteil abgeschlossen. Der

hierfür benötige Innengewinde-Verbinder ist natür-lich nicht nur rund, sondern auch mit entspre-chenden 6-Kant-Oberflächen für eine einfa-chere Montage versehen.

Servos & AntriebDie Servos werden liegend im oberen, eintei-

ligen Aluminium-Chassis eingebaut und nicht zu-sätzlich abgestützt. Hier handelt es sich um eine

Glaubensfrage, ob Servos vertikal, horizontal, einseitigoder mit push-pull Anlenkung integriert werden sollen. Beider Soxos-Familie wurde die platzsparendste Variante mitdem geringsten Montage- und Teileaufwand gewählt. In Zei-

Das montierteChassis bildeteine steife und

gleichzeitigleichte Einheit.Es ist sehr kom-pakt und wirktsehr massiv.

Zur Montage der Klemm-Servohebelmuss zunächst eine innenverzahnte Wel-le auf die Servos aufgeschraubt werden.Das System funktioniert einwandfrei undspart insgesamt Teile und Aufwand ein.

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fung, und kleinste Unwuch-ten bei dem sehr hoch dre-henden Heckrotor könnenals Vibrationen direkt in dieNabe gehen und bis zum Er-müdungsversagen führen.Um dem entgegenzuwirken,gibt beim SOXOS die ge-samte Getriebeeinheit etwasnach. Eine gewisse Massedes Getriebes vibriert somit,und kann entsprechenddämpfend wirken. Auch hierist es lobenswert, dass sichein Hersteller über diesesProblem Gedanken ge-macht hat. Die etwas unge-wöhnliche Montage mittelsder O-Ring- Lagerung funk-tioniert jedenfalls reibungs-los, und die bereits vormon-tiertenHeckblatthalter-Nabe-einheit sowie dieSchiebehülsen-Mimik sind

natürlich begrüßenswert. In der Anleitung wirdauf eine Kontrolle der vorgefertigten Baugrup-pen aufmerksam gemacht – im Falle des Test-modells war alles fest und gut gesichert.Die Heckblatthalter sind zusätzlich mit ange-

frästen Propellermomentgewichten (PMGs)für die Minimierung der Servokräfte ausge-stattet, was heutzutage bei hochklassigenModellen immer öfter Verwendung findet.

Elektronik und ProgrammierungUm die Elektronik im oberen Bereich des

Chassis unterzubringen, hat sich der Herstel-ler einiges einfallen lassen. Hier ist zunächsteinmal die kunststoffgespritzte RC-Box er-wähnenswert, die direkt vor demMotor mon-tiert wird. Diese Box bietet zum einen die Auf-lagefläche für den Regler, und zum anderendie Umhausung fürmögliche RC-Komponen-ten. Zusätzlich ist in ihr der Verschluss für dieAkkuträgerplatte integriert, die sehr funktio-nell und gut zu bedienen ist. An dieser Stellekommt es auf die Auswahl des Empfängers,dessen Stromversorgung sowie des Flybar-less-Systems an. Im Fall einer separatenStromversorgung, die nicht mittels Regler-BEC realisiert wird, sowie für getrennte Fly-barless-Systeme (Sensor und Kabelbox ge-trennt) oder separatem Empfänger (kein Sa-tellit o.ä.) macht die RC-Box durchaus Sinn.Wählt man aber, wie in meinem Fall, dieplatzsparendere Variante, wie z.B. das All-in-

komplette Einheit demontierbar. Geführtwird die Drehstabanlenkung mittels mehre-rer Kugellager, wobei die Befestigung amServo selbst durch eine Klemm-Adapterhül-se gelöst ist; die Mittenposition des Heckser-vos ist so sehr angenehm einzustellen.Der Heckrotor setzt beim SOXOS erstmalig

auf eine Entkopplungdes gesamtesHeckrotor-gehäuses. Der Sinn dahinter: Vibrationen dieam Heckrotor entstehen, vom Hauptchassisund dessen Komponenten fernzuhalten. Derzweite wichtige Punkt ist die Verwendung einersteifen Heckrotorblattnabe. Anders als beimHauptrotorkopf hat diese oftmals keine Dämp-

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ten von FlybarlessSystemen, die auch leich-te Abweichungen (z.B. beim Nachgeben derServogummies) ausregeln, ist diese Bauwei-se in der Praxis gegenüber anderen sicher-lich nicht nachteilig. Für die Montage ver-schiedener Servofabrikate liegen noch diver-se Abstandshalter sowie längere Schraubenbei. Hier ist darauf zu achten, dass Servosmit passendem Abtrieb gewählt werden.Passend sind alle Servos mit dem gängigen25-Zähne-Abtrieb, wie etwa Futaba, Savox,MKS, Hitec etc. Entgegen der üblichen Mon-tage von Servohebeln, werden auf sämtli-chen Servos des Soxos entsprechende Hül-sen oder spezielle Abtriebsteile geschraubt.Auf die beiden Rollservos wird später ein He-bel geklemmt und auf diese Weise stufenlosdie Neutralposition eingestellt. BeimNickser-vo ist diese Funktion in dem Nickhebel inte-griert, der gleichzeitig die Taumelscheiben-führung übernimmt – die Servoabtriebshülsedes Nickservos wird daher zusätzlich in zweiKugellagern im Chassis abgefangen.

In diesem Bauabschnitt wird auch die Tau-melscheibemontiert; ebenso wie deren untereAnlenkungsgestänge. Bei diesen ist zu erwäh-nen, dass die Gewindestangen in derMitte einen breiten Steg besitzen. Dies ermög-licht das Einschrauben der sehr stramm undpräzise laufenden Kugelpfannen bis auf An-schlag, ohne dabei nachmessen zu müssen.Der nächste Bauabschnitt befasst sich mit derMontage des Motors. Hier wurde ein kräftigerKontronik Pyro 750-50 ausgewählt; als Ritzelwurde auf eine Zähnezahl von 16 zurückgegrif-fen (nicht im Lieferumfang), was eine Unterset-zung von 9,41:1 ergibt. In Bezug auf Leistungund Drehzahlabstimmung ist das Zusammen-spiel mit einem Jive Pro 120-Regler sowie zwei6s/5.000 mAh-Akkus eine hervorragendeWahl. Sowohl niedrige Drehzahlen mit ausrei-chendDrehmoment, als auch kräftige, weiträu-mige und auch knackige Passagen sind somöglich. Damit die Leistung auch gut übertra-gen wird, sitzt ist die Motorwelle in einem

schrägverzahnten Ritzel, das in zwei Radial-kugellagern sowie einem Axiallager ge-führt wird. So üben keine Scher- oderaxiale Druckkräfte auf den Motor, unddessen oftmals grenzwertig bean-spruchte Lagerung kann deutlichentspannter laufen.

RotorkopfHier handelt es sich um einenabsolut klassischen Rotor-kopf: Je Blatthalter zwei Radi-al- und ein Axiallager, einzeln

verschraubte Anlenkungshebel sowie ge-sondert abgesetzte Taumelscheibenmitneh-merarme. Die Fertigungsqualität ist aufhöchstem Niveau, und die Rotorkopfeinheitwird sicherlich auch auf lange Sicht absolutproblemlos funktionieren. Hervorzuhebensind z.B. die abgesetzten Verschraubungender Mitnehmerarme. Hier handelt es sichzwar um erhöhten Fertigungsaufwand fürden Hersteller, aber der Kunde benötigt einePassscheibe weniger.

Heckabtrieb und HeckrotorDer Heckrotor steht im Gegensatz zum

schlichten, aber ausgereiften Konzept desRotorkopfs: Die Drehstabanlenkung ist vonden Vorgängermodelle bereits bekannt undwurde weiter beibehalten. Für diese wird dasHeckservo mittels einer Aluminiumhalterungdirekt am Heckrohr angeflanscht. Die Heck-einheit ist nach dem Lösen der Heckstreben,des Heckrohrs sowie des Servokabels als

gefallen hat:Einteiliger, filigranerund durchdachter ChassisblockGesamtdesign der Mechanik über Haubebis hin zur VerpackungGeringe TeileanzahlKompakter und übersichtlicher Aufbau, da-zu gut zu wartenFunktionalität steht über Fertigungsaufwand

nicht ganz überzeugen konnte:Einstellwerkzeug für Servohebelwäre hilfreichZähflüssiges Lagerungsölan der Haupt- und Blattlagerwelleknapp die 5 kg-Grenze überschritten (aberAkku-abhängig)

AUF EINEN BLICK

Das Innenleben des Hauptrotorkopfs istäußerst konservativ aufgebaut, hält aber, wasman erwartet. Insgesamt ist der Rotorkopfmit wenigen Teilen sehr schlicht und form-schön gehalten.

Auch das Heckgetriebe ist mit großem Ferti-gungsaufwand hergestellt worden und bieteteine neuartige Heckdämpfung in Form von O-Ringen. Den Heckblatthalter wurden außer-dem Propellermomentgewichte spendiert.

Die Heckanlenkung mittels Drehstab ist einfach undfunktionell konzipiert. Servoseitig wird der Drehstabin dem passenden Adapter geklemmt.

Die Motorhalterung ist so konzipiert, dass die Motorwelle selbst nurdie Drehmomente des Abtriebs aufnehmen muss. Alle anderen Be-lastungen werden vom Ritzel direkt an zwei Radial- und ein Axialla-ger übertragen.

Fliegen kann er auch, und das sehrgut sogar! Verschleiß kann nur beistark materialbeanspruchendenFlugmanövern auftreten.

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und schon kann es Richtung Flugplatz gehen. Die gesamte Bauzeitwar gegenüber manch anderen Modellen erstaunlich kurz, und dankder Multifunktionalität vieler Teile absolut überschaubar. Das endgül-tige Gewicht liegt mit zwei 6s/5.000er-Akkus mit 5.130 Gramm zwarleicht über der 5 kg-Grenze, allerdings spart ein ebenfalls ausreichen-der Pyro 700 bereits die Hälfte des Übergewichts ein; eine kleinereAkkukapazität erledigt bei Bedarf den Rest.

FlugerprobungFür einen Autor ist es immer sehr beruhigend, wenn beim Erstflug al-

les glatt läuft. Angenehm aufgefallen ist das bullige Design der Haube– besonders bei ordentlicher Drehzahl und weiträumigen, kräftigenManövern ist man über eine gute Lageerkennung froh. In Kombinationmit demangenehmenunddennoch kräftigenBetriebsgeräuschmachtdas Quälen des Antriebs richtig Freude. Der SOXOS sorgt auch nachinzwischen ca. 20 Flügen für jede Menge Flugspaß und sieht – abge-sehen von leichten Mähspuren – fast noch schachtelneu aus.

FazitAls Modellbauer kannman die SOXOS-Familie guten Gewissens als ei-

nen typischen Vertreter der schweizer Fertigungskunst bezeichnen. DieDetaillösungen sind wohlüberlegt und die Kombination Funktionali-tät/Material ist perfekt umgesetzt. Weniger Bauteile und ein noch größe-rer Aufbaukomfort als er am Soxos zu finden ist, dürfte nur äußerstschwierig umzusetzten sein. Die solide und dennoch filigrane Konstruk-tion siehtmit den aufwendig gestalteten Teilen nicht nur gut aus (wie z.B.dem einteiligen oberen Chassisteil), sondern lässt auch fliegerisch hin-sichtlich Wartungsfreiheit und Stabilität keine Wünsche offen.

Die Akkuschie-ne (ganz links)wird mittels derin der RC-BoxenthaltenenArretierung ge-halten.

Der Gesamtauf-bau wirktschnörkellosund strukturiert;hier hat alles sei-nen Platz.

Die Verlegung der Empfängerantennen ist meist von den Gegebenheitenabhängig. Sitzt diese über dem Heckrohr, können Kabelbinder und etwasSchrumpfschlauch eine einfache Lösung sein.

One System GR-18-Flybarless, kommt man auch gut mit einer leerenRC-Box sowie dem Bestücken der Sensorplattform aus. Den Reglersichert man idealerweise mit zusätzlichen Kabelbindern anstatt nurmit Doppelklebeband auf der RC-Box. Unabhängig davon, ob FBL-System bzw. Empfänger vorn oder hinten sitzen, benötigt man ein biszwei Servoverlängerungskabel. Entweder um die Servos in RichtungVorbau zu verlängern, oder um die Anschlusskabel des Drehzahlreg-lers zur Flybarless-Plattform zu legen.Die Neutralstellung der Servos soll durch die Klemm-Servohebel

maßgeblich vereinfacht werden. Hier muss allerdings die Taumel-scheibe in irgendeiner Form fixiert werden, was zum Beispiel durchUnterlegen von Teilen in passender Höhe lösbar ist. Sind die Servosin Neutralstellung, müssen die Klemmhebel nur noch festgezogenund zusätzlich mit Schraubensicherung zwischen Hebel und Hülseverklebt werden. Der Hersteller plant hier ein zusätzliches höhenver-stellbares Werkzeug, das für verschiedene Modelle genutzt werdenkann. Abschließend muss noch der Regler programmiert werden,

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