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Rechenschaftsbericht des FaDaF e.V. 1 Rechenschaftsbericht des FaDaF-Vorstands Geschäftsjahr 2016/17 Dr. Matthias Jung Anhang: Finanzbericht Bericht der Kassenprüfer Martin Herold und Dr. Fritz Neubauer

Rechenschaftsbericht des FaDaF e.V. 2010/11 · Rechenschaftsbericht des FaDaF e.V. 3 6.3 Nachwuchstagungen DaF und DaZ 23 6.4 GMF-Bundeskongress in Nürnberg 24 6.5 IDT 2017 in Fribourg

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Rechenschaftsbericht des FaDaF e.V.

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Rechenschaftsbericht des FaDaF-Vorstands

Geschäftsjahr 2016/17

Dr. Matthias Jung

Anhang:

Finanzbericht Bericht der Kassenprüfer Martin Herold

und Dr. Fritz Neubauer

INHALT

Einleitung 5 1 Mitgliederzahlen 6 2 Vorstand und Beirat 6

2.1 Mitglieder des Vorstands und des Beirats 6

2.2 Aufgabenverteilung im Vorstand 7 2.3 Sitzungen des FaDaF-Vorstands und -Beirats 7 3 Geschäftsstelle 8

3.1 Struktur und Personal 8

3.2 Aufgaben 8 3.3 Anbindung an die Universität Göttingen 9 4 Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen 9

4.1 Website, Facebook und Twitter 9

4.2 Online-Service Mitglieder auf fadaf.de 11 4.3 Öffentlichkeitsarbeit: Presse und Rundfunk 11 4.4 Broschüren und Werbemittel 12 4.5 Materialien Deutsch als Fremdsprache (MatDaF) 12

4.5.1 OAPEN 13 4.5.2 MatDaF-E-Book 13 4.5.3 Information, Werbung, Verkauf 13

4.6 Fachzeitschrift InfoDaF 14

5 Zusammenarbeit mit Institutionen 15

5.1 Universität Göttingen 15 5.2 Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) 15 5.3 Goethe-Institut 16 5.4 ÖDaF, AkDaF, DACH(L) 16 5.5 Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Kultusministerkonferenz (KMK) 17 5.6 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 17 5.7 Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) 17

5.8 Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) 18

5.9 Studienkollegs 18 5.10 TestDaF-Institut (G.A.S.T.) 19 5.11 Gesamtverband Moderne Fremdsprachen (GMF) 19 5.12 Deutsche Auslandsgesellschaft 20 5.13 Internationaler Deutschlehrerverband (IDV) 20 5.14 Internationale Vereinigung für Germanisten (IVG) 20 5.15 Deutsche Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) 21 5.16 Verlage 21 6 Tagungen, Workshops, Messen

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6.1 44. Jahrestagung DaF/DaZ in Berlin 22 6.2 Fortbildung für ausländische GermanistikdozentInnen 23

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6.3 Nachwuchstagungen DaF und DaZ 23 6.4 GMF-Bundeskongress in Nürnberg 24 6.5 IDT 2017 in Fribourg (Schweiz) 24 6.6 GATE-Hochschulmessen 25 6.7 Arbeitskreis „Wirtschaften mit DaF“ 25 6.8 Erster Fachtag DaFF in Dresden und Flüchtlingsinitiativen 26 6.9 DaFWEBKON 26 6.10 Sitzungen des IQ-Dialoggremiums Berufsbezogenes Deutsch 26 7 Schwerpunkte der Vorstandsarbeit

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7.1 Vorbereitung der 44. Jahrestagung an der TU Berlin 27 7.2 Qualitätssicherung DSH und Hochschulzugangsprüfungen allgemein 28 7.3 DaF/DaZ als Beruf und die Situation der Honorarlehrkräfte 29 7.4 Deutsch als Zweitsprache und Integration – DaZ in den Schulen 30 7.5 Nationale und internationale Projekte 31 7.6 FaDaF und die Flüchtlingsthematik 34 7.7 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 7.8 Verbandsarbeit für Mitglieder und Nicht-Mitglieder

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8 Berichtszeitraum 2016/2017: Zusammenfassung und Ausblick 36

9 Dank 36

ANHANG: a) Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2016 (mit Ausblick 2017) b) Bericht der Kassenprüfer für das Jahr 2016

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Einleitung Das Fach und der Verband befinden sich aktuell in einer besonders wichtigen Phase. Zwar wächst die Bedeutung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache seit Jahren, aber mit dem starken Anstieg der Zuwanderung Geflüchteter seit 2015 hat sich diese Entwicklung noch einmal beschleunigt. Noch nie gab es so viele öffentlich geförderte Sprachkurse und För-dermittel für Projekte und noch nie nahmen so viele Personen an den Jahrestagungen teil wie 2016 (gut 500) und 2017 (fast 600). Auch die mediale Verbandspräsenz bleibt hoch mit zahlreichen Anfragen von Journalistinnen und Journalisten auf lokaler, regionaler oder deutschlandweiter Ebene. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass dieses große Interesse nicht nur in der Inlandsper-spektive mit der Teildisziplin DaZ, sondern auch in der Auslandsperspektive DaF offensicht-lich ist: Noch nie war die Zahl ausländischer Studierender in Deutschland so hoch (und wächst weiter), noch nie wurden qualifizierte Deutschlehrkräfte weltweit so stark nachge-fragt wie im Moment, ohne dass dieser Bedarf befriedigt werden könnte. Aufgrund des Mangels an gut ausgebildeten Fachleuten für die Sprachvermittlung sind des-halb jetzt aus fachlicher Sicht vor allem die Ausbildungskapazitäten und -modalitäten ebenso wie die Stellensituation der DaF-/DaZ-Lehrkräfte in den Fokus gerückt. Denn auch darüber definiert sich ein Fach: Inwieweit gibt es inhaltlich und finanziell ausbildungsadäquate Be-rufsperspektiven bzw. wie kann man diese gerade in der aktuellen Situation nachhaltig ver-bessern? Mit einer Erhöhung der Ausbildungskapazitäten alleine wird man dieses Ziel nicht erreichen, im Gegenteil: Man trägt u.U. ungewollt dazu bei, dass nach dem Ende des aktuellen Booms – derzeit kann man davon ausgehen, dass die Zahl der Geflüchteten sich im Vergleich zu 2015 und damit zeitversetzt auch der Deutschbedarf wieder um rund 2/3 reduziert – Entloh-nung und soziale Sicherung der Lehrkräfte außerhalb des öffentlichen Schulwesens wegen eines Überangebots an qualifizierten Lehrkräften weitgehend auf den Stand vor 2015 zu-rückfallen. Deshalb ist es so wichtig, gerade jetzt Berufsbild, Stellen und eine hochwertige Ausbildung von DaF-/DaZ-Lehrkräften auch in der Erwachsenenbildung fest zu etablieren, die sich dabei durchaus an Lehrkräfteausbildung im Schulwesen, auch mit einer Art Referendariat und ei-nem zweiten praktischen Examen, orientieren könnte. In der Bildungs- und Förderpolitik finden die Weichenstellungen weitestgehend ohne die professionelle Expertise der DaF-/DaZ-Lehrenden und -Forschenden statt. Entscheidungen, die das Fach unmittelbar betreffen, fallen typischerweise mit den staatlich vernetzten Insti-tutionen, die jeweils für eine bestimmte Klientel stehen: Gesprächspartner der Parteien, der Ministerien auf Bundes- oder Landesebene (Arbeit und Soziales, Wissenschaft und Bildung, Innen- und Kultusministerien) bzw. der Arbeitsagentur oder des BAMF sind die Gewerkschaf-ten und Schullehrerverbände, das Goethe-Institut, der DAAD oder der Deutsche Volkshoch-schulverband, nicht aber der FaDaF. Die Selbstdefinition des FaDaF als Fachverband, der die verschiedenen Mitgliedergruppen (Forschende, Lehrkräfte, Institutionen, Kursträger, Verlage im Inland wie im Ausland) über ein Interesse an der Förderung der DaF-/DaZ-Lehre und -Forschung, ist hier Stärke und Schwäche zugleich: Stärke, weil die Fokussierung auf das Fach verbindet und zu einem Interessenausgleich führt; Schwäche, weil institutionell-politisch gesehen die Partizipation der genannten Gruppen und Institutionen meist schlag-kräftiger ist. Den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen für das Fach Rechnung zu tragen, hat das Bemühen der Berliner Veranstalter und des FaDaF-Vorstands bei der Programmgestal-tung der Jahrestagung 2017 geprägt. Der vorliegende Rechenschaftsbericht dokumentiert daneben aber auch die Kontinuität und das ganze Spektrum der Verbandsarbeit, die übers Jahr von Geschäftsstelle, Geschäftsführung, Vorstand und Beirat erledigt werden: Projekte, Vorbereitung von Sitzungen bzw. Tagungen, der internationale Austausch mit den DaF-/DaZ-KollegInnen und befreundeten Verbänden weltweit, die immer vielfältigere institutio-

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nelle Vernetzung und gegenseitigen Konsultationen, die Serviceleistungen für Mitglieder und die Öffentlichkeit im Allgemeinen, um nur einige Aktivitäten zu benennen. Bei seiner Arbeit ist der FaDaF nicht zuletzt auf die Mitarbeit seiner Partner, seines Beirats namhafter Experten, vor allem aber auf die Unterstützung und das Vertrauen seiner Mitglie-der angewiesen. Der Vorstand und die Geschäftsstelle hoffen, dass wir mit all den hier und im Folgenden genannten Aktivitäten Ihre Interessen als FaDaF-Mitglied vertreten haben, auch wenn es so viel mehr zu tun gäbe. Oft hätten wir uns gewünscht, mehr zu schaffen, mehr zu bewirken oder besser unterstützen zu können, uns aber andere Male haben wir ns auch gefreut, wenn wir unsere Ziele erreichen oder helfen konnten. 1 Mitgliederzahlen Die Zahl der effektiv Beiträge zahlenden Mitglieder beträgt zurzeit (22.03.2017) 743 (2015/2016: 728). Die Mitgliederzahl setzt sich wie folgt zusammen:

320 persönliche Mitglieder zahlen den Normalbeitrag von € 60 (2015/2016: 329)

79 Mitglieder zahlen den reduzierten Beitrag von € 40 (2015/2016: 65)

113 Mitglieder zahlen den reduzierten Beitrag von € 20 (2015/2016: 106)

122 privatrechtliche Einrichtungen zahlen einen Beitrag von € 125 (2015/2016: 120)

109 öffentliche Institutionen zahlen einen Beitrag von € 125 (2015/2016: 108) In Berichtszeitraum sind 33 Mitglieder ausgetreten (2015/2016: 17). Seit April 2016 wurden 60 (2015/2016: 24) neue Beitritte verzeichnet, davon 16 institutionelle. Insgesamt 12 Mit-glieder gelten als verschollen (2015/2016: 13), d.h. es liegt keine funktionierende Post- oder Email-Adresse vor und es werden daher keine neuen Mitgliedsbeitragsrechnungen mehr er-stellt, bis das Mitglied wieder erreicht werden kann. 2 Vorstand und Beirat Der Beirat, seit der Satzungsänderung 2013 aus sieben Mitgliedern (vorher neun) beste-hend, wird vom Vorstand für jeweils zwei Jahre ernannt, wobei Vorschläge aus der Mitglie-derschaft berücksichtigt werden. Er setzt sich aus VertreterInnen der Hochschullehre und -forschung sowie wichtiger institutioneller Vertreter des Faches zusammen und soll die Kompetenzen des Vorstands erweitern, so dass auch die vielfältigen Interessen und Arbeits-felder der FaDaF-Mitglieder in ihrer Gesamtheit berücksichtigt werden. Der Beirat wurde 2015 neu berufen und tagte im Berichtszeitraum gemeinsam mit dem Vorstand am 13. Januar 2017 beim DAAD in Bonn. Darüber hinaus gibt es das Jahr über in-dividuelle Kontakte und Abstimmungen zwischen den Mitgliedern des FaDaF-Beirates und des -Vorstandes. Insbesondere wirken die Mitglieder des Beirates auch bei den Jahresta-gungen mit und haben im Berichtsjahr den Vorstand speziell bei Fragen und Beratungen im Zusammenhang mit der Flüchtlingsintegration unterstützt. Bei der Sitzung des Beirats am 13. Januar 2017 wurde Prof. Dr. Uwe Koreik, Fachbereich Deutsch als Fremdsprache der Universität Bielefeld, im Amt bestätigt. Die Amtszeit des aktuellen Beirats endet mit der Wahl eines neuen Vorstandes auf der Jahrestagung 2017.

2.1 Mitglieder des Vorstands und des Beirats Seit der Neuwahl auf der Mitgliederversammlung im März 2015 gehören dem Vorstand fol-gende Personen an:

PD Dr. Olaf Bärenfänger, Sprachenzentrum der Universität Leipzig Dr. Alexis Feldmeier, Germanistisches Institut der Universität Münster Dr. Matthias Jung, Institut für Internationale Kommunikation e.V. (IIK), Düsseldorf

und Berlin

Prof. Dr. Gabriele Kniffka, Institut für Deutsche Sprache und Literatur der PH Frei-burg/Br.

Prof. Dr. Thorsten Roelcke, Institut für Sprache und Kommunikation der TU Berlin Prof. Dr. Winfried Thielmann, Professur für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der

TU Chemnitz Dr. Mattheus Wollert, Internationales Studienzentrum der Universität Frankfurt/M.

Zum Beirat gehören seit der Benennung im Juli 2015 folgende Personen:

Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Abteilung Interkulturelle Germanistik der Universität Göttingen

Prof. Dr. Christian Fandrych, Herder Institut der Universität Leipzig

Prof. Dr. Hermann Funk, Institut für Auslandsgermanistik und Interkulturelle Wirt-schaftskommunikation, Bereich DaF/DaZ der Universität Jena

Amadeus Hempel, Interkulturelle Bildung Hamburg e.V. (IBH) Prof. Dr. Uwe Koreik, Fachbereich Deutsch als Fremdsprache der Universität Bielefeld

– Sprecher des Beirats

Prof. Dr. Christian Krekeler, Fachbereich Deutsch als Fremdsprache der HTGW Kon-stanz

Prof. Dr. Nicole Marx, Fachbereich Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache der Uni-versität Bremen

Prof. Dr. Udo Ohm, Fachbereich Deutsch als Fremdsprache der Universität Bielefeld 2.2 Aufgabenverteilung im Vorstand Auf seiner ersten Sitzung am 12.06.2015 wählten die Vorstandsmitglieder aus ihrer Mitte den Geschäftsführenden Vorstand: Vorsitzender Dr. Matthias Jung

Stellvertretende Vorsitzende PD Dr. Olaf Bärenfänger Prof. Dr. Gabriele Kniffka Finanzbeauftragter Dr. Matthias Jung 2.3 Sitzungen des FaDaF-Vorstands und -Beirats Im Berichtsjahr 2016/2017 fanden folgende Sitzungen statt: 09.03.2016: FaDaF-Vorstandssitzung an der Universität Duisburg-Essen 11.03.2016: FaDaF-Vorstandssitzung an der Universität Duisburg-Essen 24.06./25.06.2016: FaDaF-Vorstandssitzung an der TU Berlin 14.10./15.10.2016: FaDaF-Vorstandssitzung an der TU Berlin 13.01.2017: FaDaF-Beiratssitzung beim DAAD in Bonn 14.01.2017 FaDaF-Vorstandssitzung im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn Die Sitzungsleitung hatte jeweils der Vorstandsvorsitzende, Dr. Matthias Jung, inne.

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3 Geschäftsstelle 3.1 Struktur und Personal Die Professionalisierung der Geschäftsstelle konnte sich trotz Stundenreduktion im Bereich Büro und Buchhaltung weiter konsolidieren. Die 58 Std./Woche verteilen sich auf 6 Perso-nen: eine Geschäftsführerin (10 Std./Woche) zwei Stellvertreterinnen (8 + 15 Std.en/Woche), wobei die Stelle mit dem größeren Umfang zugleich auch die Büroleitung ist, zwei Buchhalterinnen, von denen eine das Hauptgeschäft erledigt (12 Std./Woche) und die andere sich um die Mahnbuchhaltung kümmert (5 Std./Woche), eine GATE-Koordinatorin und Medienbeauftragte (2 + 6 Std./Woche). Also insg. 58 Std./Woche, was zwar 9 Std./Woche mehr ist als im Berichtszeitraum 2015/16, aber immer noch weniger als im Be-richtszeitraum 2014/15. Dabei sind die zu erfüllenden Aufgaben quantitativ wie qualitativ stetig gestiegen. Das liegt u.a. an der aktuell hohen bildungs- und gesellschaftspolitischen Bedeutung des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache (intensive Pressearbeit, rasanter Anstieg von Beratungsanfragen von Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern etc.), an neuen Pro-jekten (s. 7.5), die konzipiert, beantragt, durchgeführt und dokumentiert wurden, an DSH-Stunden, die trotz der Auslagerung des Bereichs in die PH Freiburg weiterhin bzw. neu anfal-len (Buchhaltung, Organisation und Durchführung von DSH-Treffen), und nicht zuletzt hat die Geschäftsstelle zunehmend Aufgabenbereiche übernommen, die über viele Jahre vom Vorstand bzw. bei der Vorbereitung der Jahrestagung vom Ausrichter erledigt worden wa-ren. In zwei der drei Projekte wurden Projektassistenzen über Werkverträge finanziert, der große Teil der Projektarbeit jedoch auf den ohnedies kleinen Stellen bewältigt. Ferner waren im Berichtszeitraum zwei Praktikantinnen in der FaDaF-Geschäftsstelle tätig. Die Stelle der Geschäftsführerin ist eine Konzeptstelle, was sich an zahlreichen programma-tischen und inhaltlichen Innovationen sowie an strukturellen Reformen (seit der Einrichtung dieser Stelle im November 2005) ablesen lässt: sei es das Programm zur Förderung der Teil-nahme von ausländischen DaF-/GermanistikdozentInnen an der Jahrestagung, das in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem DAAD zum sechsten Mal angeboten wird, die jährliche An-passung der Jahrestagungen an die lokalen Gegebenheiten, die Idee und Verstetigung des Forums B „Beruf und Qualifizierung“ und des „Abschlusspanels“ als feste Einrichtungen auf Jahrestagungen, die Initiierung und Durchführung von nationalen und internationalen Pro-jekten, sei es auf der Ebene der FaDaF-Gremien die Einführung des Amtes eines „Beirats-sprechers“, bei den Publikationen die Erneuerung des Konzeptes der „Materialien DaF“ oder die Einrichtung und Erneuerung der vom DAAD geförderten DaF-Wikis „Topographie der DaF-Studiengänge im In- und Ausland“, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Mitarbeiterinnen der FaDaF-Geschäftsstelle haben alle eine doppelte Ausbildung und zum Teil mehrere Studien- und Berufsabschlüsse, so dass sie über die dem Verwaltungsbe-reich zugeordneten Aufgaben hinaus auch für Fachfragen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus nehmen sie regelmäßig die Fortbildungsangebote der Universität Göttingen wahr (In-design, Wirtschaftsadministration, Finanzmanagement, Kaufmännisches Rechnungswesen, EDV-Kompetenz, Verwaltungssysteme u.a.). 3.2 Aufgaben Die Aufgaben der Geschäftsstelle sind in den letzten Jahren – mit zunehmender nationaler und internationaler Bedeutung des FaDaF und zunehmender Professionalität der Geschäfts-stelle – enorm gestiegen, bei o.g. Stellensituation. Ohne die besondere Atmosphäre im Team und das hohe Verantwortungs- und Qualitätsbewusstsein jeder einzelnen Mitarbeite-rin, was im Übrigen auch auf die Arbeit der PraktikantInnen ausstrahlt, wären der enorme Arbeitsaufwand und der hohe Standard kaum zu halten.

Zum Tagesgeschäft gehören u.a. folgende Aufgaben:

die umfangreiche Betreuung der Mitglieder und die Verwaltung der Dateien; CI, Marketing und PR (FaDaF-Homepage, FaDaF-Tagungshomepage, Facebook, Twit-

ter, Qualitätskontrolle von fadaf aktuell und Materialien DaF, Insertion von Werbean-zeigen, Durchführung von größeren Werbeaktionen), was zur Verbesserungen der Selbstdarstellung und zur verstärkten Präsenz des FaDaF in der Öffentlichkeit geführt hat;

die organisatorische Betreuung von Tagungen (Vor- und Nachbereitung der Jahres-tagung 2017, der Vorstands- und Beiratssitzungen und des Treffens der DSH-Arbeits-gruppe, Gesamtkonzeption und Koordination des Förderprogramms für ausländische DaF- und GermanistikdozentInnen [inkl. speziellem Workshop]);

die Zusammenarbeit mit dem DAAD (s. 5.2) und anderen Kooperationspartnern (s. 5)

die Zusammenarbeit mit den DaF-/DaZ-Verlagen; Koordination der FaDaF-Aktivitäten bei GATE-Germany (s. 6.6) die Verwaltung des DSH-Bereichs, die Ausrichtung von DSH-Treffen (s. 3.1 und 7.2),

Versand von DSH-Handbüchern; die Betreuung der FaDaF-Publikationen;

die Vertretung des FaDaF im In- und Ausland – die Geschäftsführerin ist Mitglied der D-A-CH-L-Gruppe des IDV und Initiatorin des vom DAAD unterstützten Förderpro-gramms für ausländische DaF- und GermanistikdozentInnen im Rahmen der FaDaF-Jahrestagung, Leiterin der Sektion E2 auf der IDT in Fribourg 2017 (s. 6.5)

3.3 Anbindung an die Universität Göttingen Die FaDaF-Geschäftsstelle ist 2004 nach Göttingen umgezogen, Ende 2005 wurde eine Ge-schäftsführungsstelle mit 10 Std.en/Woche eingerichtet. Die Geschäftsführerin, Dr. Annegret Middeke, arbeitet, u.a. auf ihrer Hauptstelle an der Abteilung Interkulturelle Germanistik, eng mit den wichtigen Abteilungen und Gremien der Universität Göttingen zusammen, was der FaDaF-Arbeit zugutekommt. Im Gegenzug wird der FaDaF von universitären Einrichtun-gen, wie z.B. dem Universitätsverlag oder dem EU-Büro, als verlässlicher Partner hoch ge-schätzt und häufig in deren Aktivitäten einbezogen. Als besonders fruchtbar erweist sich die Zusammenarbeit mit der von Prof. Dr. Hiltraud Cas-per-Hehne (zurzeit vertreten von Prof. Dr. Haymo Mitschian) geleiteten Abteilung Interkultu-relle Germanistik, dem Sitz der Geschäftsstelle. Die Abteilung Interkulturelle Germanistik hat zwei Masterstudiengänge („Interkulturelle Germanistik/DaF“ und „Interkulturelle Germanistik Deutschland – China; M.A./Doppelabschluss“) sowie eine Zusatzqualifikation „Interkulturali-tät und Mehrsprachigkeit, DaF/DaZ (ZIMD)“, aus denen zahlreiche PraktikantInnen, aber auch die festen Mitarbeiterinnen kommen. Zum Teil haben die FaDaF-Mitarbeiterinnen an der Abteilung Lehraufträge, so dass nicht nur personell, sondern auch inhaltlich ein reger Austausch besteht. Der FaDaF als nicht-universitäre Einrichtung an der Universität hat den Status eines Dauergastes inne, der auf eine starke institutionelle Anbindung, d.h. auch das Wohlwollen einer Abteilung der Hochschule angewiesen ist. Andererseits profitiert die Hoch-schule, insbesondere natürlich die Abteilung für Interkulturelle Germanistik, von den so zur Verfügung stehenden Plätzen für hochwertige Pflichtpraktika oder von den EU-Projekten und dem fachpolitischem Input des FaDaF, um nur einige Felder des regelmäßigen Austauschs zu nennen. 4 Öffentlichkeitsarbeit und Publikationen 4.1 Website, Facebook und Twitter Der Internetauftritt des FaDaF wird regelmäßig aktualisiert. Die FaDaF-Homepage bietet FaDaF-Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern aktuelle Informationen rund um den Bereich DaF und DaZ und die Verbandsarbeit des FaDaF; sie präsentiert unterschiedliche Publikationen mit Bestellmöglichkeit (inkl. Sonderangeboten, für die in diversen Fachschriften Anzeigen

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geschaltet werden); weiterhin geboten werden regelmäßig aktualisierte Hinweise zur DSH und den Registrierungsverfahren, eine Suchmaschine für die DaF-/DaZ-Sprachkurse in Deutschland, Stellenangebote im DaF-/DaZ-Bereich, Online-Services und vieles mehr. Die FaDaF-Website verzeichnet im Berichtszeitraum (Stand: 18.03.2017) 3.691.875 Besuche und fast 8 Mio. Seitenaufrufe (im Vorjahr, Stand 05.03.2016: 1.225.194 Besuche und 5,7 Mio. Seitenaufrufe), was durchaus mit der verstärkten FaDaF-Präsenz und den sich daraus ergebenden Verlinkungen auf Facebook und Twitter, aber auch der gestiegenen Aufmerk-samkeit für das Fach zusammenhängen dürfte. In neuem Design und moderner Technik er-scheint darüber hinaus die von Anara Smagulova aufgebaute und gestaltete „externe“ Jah-restagungs-Website (http://daf-jahrestagung.de), die im Laufe eines Jahres (bis 18.03.2017) 72.495 Besuche und 746.867 Seitenaufrufe erzielte.

Insgesamt wächst die Bedeutung der Internetpräsenz des FaDaF für die Verbandsarbeit deutlich. Die Erweiterungen der Vorjahre (neue interaktive Tools bzw. Verbesserungen der bisherigen Online-Formulare, Fotogalerien) wurden auch 2016/17 weiter intensiv genutzt und im Detail ausgebaut. So wird im Anmeldeformular die Zustimmung oder Ablehnung der Veröffentlichung von Namen und Ort der Besucher explizit abgefragt. Dies ermöglicht 2017 wieder wie früher die Ausgabe von TeilnehmerInnenlisten, nach denen viele BesucherInnen wie auch Verlage regelmäßig fragen. Online-Umfragen sind mittlerweile fester Bestandteil der Kommunikation mit den FaDaF-Mitgliedern. Die Evaluation der Jahrestagung 2016 sowie die Auswertung der DAAD-FaDaF-Fortbildung für die AuslandsgermanistInnen im Anschluss an die Jahrestagung erfolgten an-hand von Online-Umfragen, deren Ergebnisse im Internet zu finden sind: http://www.fadaf.de/de/archiv/2016/auswertung_umfrage_jt_2016.pdf http://www.fadaf.de/de/archiv/2016/evaluationsauswertung_fortbildung_2016_3_.pdf Die weiterhin geplante Migration zu einem neuen, dann nicht mehr proprietären Content-Management-System stellt einen wesentlicher Schritt zur Weiterentwicklung der FaDaF-Webpräsenz dar, jedoch ist der Wechsel zu dem weitverbreiteten Open-Source-System Joomla aufgrund von Personal- und Ressourcenknappheit (s. 3) immer noch nicht vorange-kommen. fadaf aktuell Unter der redaktionellen Leitung von Dafinka Georgieva-Meola ist im Berichtszeitraum eine Ausgabe von fadaf aktuell (2-2016 im Oktober 2016) erschienen, Heft 1-2017 erschien di-rekt vor Beginn der Jahrestagung in Berlin. Für Design und Layout ist Anara Smagulova zu-ständig. Die mit der Umstellung von print auf digital verbundenen neuen Möglichkeiten und erhebliche Kosteneinsparung wurden auf der Mitgliederversammlung am 21.03.2014 in Münster dargelegt. Schon da stieß die Innovation auf hohe Akzeptanz, was sich im Berichts-zeitraum fortsetzte.

Zentrale Themen von fadaf aktuell waren die neuen Entwicklungen im Bereich der DSH (Rahmenordnung, Qualitätssicherung, Registrierungen) sowie die Jahrestagung 2016 in Es-sen (Rückblick) und 2017 in Berlin (Vorschau, CfP usw.) Außerdem: Ankündigungen und Be-richte über Tagungen DaF/DaZ, Nachrichten der DACHL-Initiative, die Datenbank Wikis „To-pographie der DaF-Studiengänge“, das vom DAAD geförderte Projekt „Erhebung von Absol-ventInnenzahlen DaF/DaZ“ u.a.m. FaDaF-Facebook

Die Facebook-Seite, die im Juli 2011 eingeführt wurde, wird wei-terhin regelmäßig durch die Geschäftsstelle aktualisiert. Sie bietet stets Neuigkeiten aus dem Verband und dem Themenbereich DaF/DaZ, die von bis zu mehreren Tausend Nutzern pro Posting gesehen und z.T. kommentiert werden. Die Seite hat zurzeit 1.576 AbonnentInnen (Stand: 24.03.2017) und meldet zahlreiche Interak-

tionen. FaDaF-Twitter

Außerdem ist der FaDaF jetzt auch bei Twitter – und steht mit 444 Tweets und 97 Followern im Unterschied zu Facebook noch am An-fang der Aufbauphase.

4.2 Online-Service für Mitglieder auf fadaf.de Der Online-Service auf www.fadaf.de umfasst eine Datenbank, in der Deutschkursanbieter ihre Angebote einstellen können, die dann von Interessenten nach bestimmten Kriterien wie Ort und Kurstyp durchsucht werden können, sowie das Wiki zu DaF-/DaZ-Studiengängen weltweit, auf das aber an anderer Stelle (s. 7.5) genauer eingegangen wird. Auch Abstract-einreichungen und Anmeldungen zur Jahrestagung sowie Bewerbungen für das Förderpro-gramm für AuslandsgermanistInnen werden mittlerweile über Online-Formulare mit ange-schlossener Datenbank abgewickelt. Schließlich sind hier auch Online-Umfragen zur Evalua-tion der Jahrestagung oder zur Einholung von Meinungen der Mitglieder bzw. der in der DaF-/DaZ-Szene Tätigen zu nennen. 4.3 Öffentlichkeitsarbeit: Presse und Rundfunk Die Öffentlichkeitsarbeit 2016/17 war stark durch das ab Sommer 2015 stetig wachsende In-teresse an dem Thema „Flüchtlingsintegration“ geprägt. Hier wurde der FaDaF von ca. 70 JournalistInnen aus verschiedenen Medien (darunter die SZ, WELT, Focus, die ZEIT, NDR, BR, WDR, DPA sowie zahlreiche Lokal- und Regionalzeitungen bzw. -sender) zu seinen Posi-tionen bzw. wegen seiner Expertise bzgl. der sprachlichen Integration, Ausbildung und Ein-stellungschancen von Deutschlehrkräften befragt, um kurze Statements gebeten oder wegen der Vermittlung von Kontakten zu DaF-/DaZ-Lehrenden in bestimmten Regionen angespro-chen, die dann Einblicke in ihre tägliche Arbeit geben sollten. Die mediale Aufmerksamkeit wurde wesentlich durch die Veröffentlichung von FaDaF-Pressemitteilungen über die Home-page seit September 2015 gefördert, war aber auch sehr zeitintensiv und verlangte meist schnelle Reaktionen von Geschäftsstelle und Vorstand, und insbesondere dem Vorsitzenden, der die Pressearbeit überwiegend übernommen hat. Dabei setzte sich der FaDaF vor allem für die Schaffung von Stellen in Schule und Erwachsenenbildung für DaF-/DaZ-Absolven-tInnen ein. Eine ausgewählte Pressezitate und Links zu Radiobeiträgen finden sich in der FaDaF-Facebookgruppe: https://www.facebook.com/FaDaFeV bzw. auf Twitter: https://twitter.com/FaDaFeV. Die Pressemitteilungen des Verbands finden sich auf der FaDaF-Homepage.

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4.4 Broschüren und Werbemittel Nach der Umbenennung des Verbandes und seinen Beitritt im GMF (s. 5.11) wurden die FaDaF-Flyer und die anderen CI-Produkte überarbeitet. Die neueste Auflage erschien zur Jahrestagung 2017. Ein weiteres vor allem international verbreitetes Werbemittel für den FaDaF sind die Flyer des FaDaF-GATE-Kursanbieterkonsortiums, von denen pro Jahr ca. 5.000 in verschiedenen Sprachversionen verteilt werden (aktuell: Deutsch, Englisch, Chine-sisch, Spanisch und Französisch). Sie werben für das Deutschlernen in Deutschland und stel-len kurz den Verband vor und wurden im Berichtsjahr aktualisiert. 4.5 Materialien Deutsch als Fremdsprache (MatDaF) Die Reihe Materialien Deutsch als Fremdsprache (MatDaF) wird von der Geschäftsstelle des FaDaF betreut, wobei Kostenkalkulation, Marketing und Verkauf in den originären Aufgaben-bereich der Geschäftsstelle fallen und Konzeptionelles, Inhaltliches und Fachliches von Dr. Annegret Middeke sowie die Betreuung und Beratung der jeweiligen Herausgeber(teams) von Annett Eichstaedt M.A. mit durchschnittlich bis 150 Std.en pro Band auf ehrenamtlicher Basis mit geleistet werden. Ein Plan zur Ökonomisierung wird zurzeit ausgearbeitet. Die Reihe wird im Göttinger Universitätsverlag herausgegeben. Dieser verfolgt das Prinzip des Open Access, was für FaDaF-Publikationen bedeutet, dass diese nach einer Schutzfrist von max. zwei Jahren komplett online gestellt werden. Aufgrund des freien Zugangs und der erhöhten Sichtbarkeit sowie der Zitierfähigkeit der Online-Dokumente wird ein weitaus grö-ßerer Leserkreis erreicht als bei einem reinen Printerzeugnis, was aufgrund der erhöhten Auffindbarkeit in Suchmaschinen für die Autoren von großem Vorteil ist. Die inhaltliche und formale Qualität der Materialien DaF, besonders der Jahrestagungsbände, wurde kontinuier-lich verbessert. So werden nicht mehr automatisch alle Beiträge zum Druck angenommen, sondern nur noch solche, die von den jeweiligen ThemenschwerpunktbetreuerInnen für gut befunden werden. Die Geschäftsstelle des FaDaF hat darüber hinaus verbindliche Publikati-onsrichtlinien erstellt, die die formale Einheitlichkeit der Beiträge von Anfang an sicherstellen soll. Dennoch kommt es zuweilen zu Komplikationen und Verzögerungen, die bisher in allen Fällen von den HerausgeberInnen ausgingen. Die Schriftleiterinnen Dr. Annegret Middeke und Annett Eichstaedt M.A., die auf ehrenamtlicher Basis die inhaltliche und formale Qualität der Reihe und die gute Zusammenarbeit mit dem Verlag sicherstellen, entwickeln deshalb verbindliche Regularien für die Arbeit der Herausgeber, damit diese zumindest in einem ge-wissen Umfang gesteuert und kontrolliert werden kann. Im aktuellen Berichtszeitraum sind die Bände 94 (hrsg. von Annett Eichstaedt und Alexis Feldmeier) und 95 (hrsg. von Regina Freudenfeld, Ursula Gross-Dinter und Tobias Schick-haus) entstanden.

Band 94 Feldmeier, Alexis; Eichstaedt, Annett (Hg.): Lernkulturen – Schriftsprache in DaZ- Grammatik – Sprachliche Anforderungen in den Fächern 1. Auflage Göttingen: Universitätsverlag 2016 Band 95 Freudenfeld, Regina; Gross-Dinter, Ursula; Schickhaus, Tobias (Hrsg.) Feuser, Florian (Bearb.) In Sprachwelten über-setzen 1. Auflage Göttingen: Universitätsverlag 2016 Für das Jahr 2017 sind die Bände 96 bis 98 in Planung: Band 97 fasst die wichtigsten Bei-träge der 43. Jahrestagung, die 2016 vom Institut Deutsch als Zweit- und Fremdsprache der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen durchgeführt wurde, zusammen, Band 98 ist der Sammelband einer Tagung zur Landeskunde im DaF-Unterricht an der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM). 2017 erscheint außerdem der MatDaF-Band zum Thema „Wie schaffen wir das? Beiträge zur sprachlichen Integration geflüchteter Menschen“ (hrsg. von Annett Eichstaedt, Matthias Jung, Gabriele Kniffka und Annegret Middeke). Der im Frühjahr 2016 verbreitete Call for Manuscripts erbrachte mehr als 50 Beitragsvorschläge, von denen etwa die Hälfte in den Band aufgenommen werden konnte. Mit dem Band soll die Reihe in Materialien Deutsch als Fremd- und Zweitsprache umbenannt werden. 4.5.1 OAPEN Ausgewählte MatDaF-Bände sind auf OAPEN (Open Access Publishing in European Networks: http://www.oapen.org/) zu finden, was insofern noch einmal für die gute Qualität der Reihe spricht, als ansonsten nur Bücher aus der qualitätsgeprüften wissenschaftlich orientierten Sparte des Göttinger Universitätsverlages dort aufgenommen werden. Obwohl MatDaF – aus eigener Entscheidung, weil die Reihe durchaus auch einen praxisorientierten Anspruch hat – nicht in dieser Sparte erscheint, wurde die Bitte an den FaDaF herangetragen, einige MatDaF-Bände für die Online-Bibliothek OAPEN zur Verfügung zu stellen. Diese sind zu finden unter: http://www.oapen.org/ Stichwort „fadaf“. 4.5.2 MatDaF-E-Book

Alle MatDaF-Bände in der neuen Reihe (ab Bd. 78) können auch als E-Book erworben werden. Mehr als 4.700 zitier-fähige Seiten im PDF quer durch aktuelle DaF-/DaZ-Themen aus Forschung, Unterricht und Beruf werden ab sofort auf einem speziellen FaDaF-Stick – mit FaDaF-Logo – angeboten.

4.5.3 Information, Werbung, Verkauf Informations- und Werbeaktionen, darunter regelmäßige Werbeanzeigen in einschlägigen Zeitschriften, wie z.B. Zielsprache Deutsch oder Presse und Sprache, und die ständige Ak-tualisierung der MatDaF-Seite auf der Homepage des FaDaF wirken sich durchaus verkaufs-fördernd aus.

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4.6 Fachzeitschrift InfoDaF Das Berichtsjahr 2016/17 war für die Fachzeitschrift Informationen Deutsch als Fremdspra-che (InfoDaF) sehr erfolgreich und von der Anbahnung großer Veränderungen geprägt. Neben der Auswahlbibliographie in Heft 1 und dem beliebten Doppelheft 2/3 für Rezensio-nen erschienen eine ganze Reihe interessanter Einzelbeiträge sowie zwei Themenreihen – die eine mit dem Titel „Forschungsprojekte DaF/DaZ“ in Heft 4 und die andere mit dem Titel „Lehrwerke“ in den Heften 5 und 6. Weitere Themenhefte mit Länderschwerpunkten (etwa „DaF in China“) sind in Vorbereitung. InfoDaF versteht sich als ein internationales Fachor-gan, das insbesondere Forschenden wie auch Lehrenden aus dem Ausland sowie dem wis-senschaftlichen Nachwuchs eine Plattform bietet; dies zeigt sich wieder einmal in einer ho-hen Zahl von entsprechenden Beiträgen, die in diesem Berichtszeitraum erschienen sind. Im Weiteren werden in der Zeitschrift regelmäßig verbandsbezogene Hinweise sowie Calls (ins-besondere auch für die Jahrestagung des FaDaF) abgedruckt. Die Redaktion von InfoDaF wird im Allgemeinen von mehreren ehemaligen und amtierenden Mitgliedern des Vorstands und des Beirats des FaDaF gebildet; als Schnittstelle fungiert der-zeit Prof. Dr. Thorsten Roelcke (TU Berlin). Die Redaktionssitzungen von InfoDaF werden daher in aller Regel mit den Jahrestagungen des FaDaF verbunden, an denen auch Kontakt-personen des DAAD teilnehmen; dies gilt auch für diejenigen der Jahre 2016 und 2017. Die Zusammenarbeit mit dem DAAD und dem Iudicium-Verlag war im Berichtszeitraum gut und konstruktiv. Der Redaktion gehören derzeit die folgenden Personen an:

Christian Krekeler (HTWG Konstanz) (Schriftleitung, verantw. Redakteur) Frank G. Königs (Universität Marburg) Lutz Köster (Universität Bielefeld) (verantwortlich für Rezensionen) Uwe Koreik (Universität Bielefeld) Fritz Neubauer (Universität Bielefeld)

Thorsten Roelcke (TU Berlin) Dietmar Rösler (Universität Gießen) Michael Schart (Keio Universität, Tokio, Japan) Barbara Schmenk (University of Waterloo, Kanada) Ursula Paintner (DAAD)

Das Jahr 2016 war für die verlegerische Zukunft der „Informationen Deutsch als Fremdspra-che“ von großer Bedeutung. Das Angebot des Verlags Walter de Gruyter (Berlin), die Zeit-schrift künftig zu verlegen, wurde seitens der Redaktion einer ausgesprochen genauen Prü-fung unterzogen und intensiv diskutiert. Letztlich wurde aus verschiedenen Gründen (darun-ter Public Relations und Distribution, elektronische Verarbeitung und Erschließbarkeit) be-schlossen, die Zusammenarbeit mit dem Iudicium-Verlag (München) mit großem Dank auf-zugeben und die Zeitschrift ab dem 44. Jahrgang (2017) beim de Gruyter-Verlag verlegen zu lassen. Die damit verbundenen vertraglichen Schritte wurden in enger Zusammenarbeit mit dem DAAD erfolgreich umgesetzt.

5. Zusammenarbeit mit Institutionen 5.1 Universität Göttingen Die Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen ist durch die Ansiedlung der Geschäfts-stelle innerhalb der Abteilung für Interkulturelle Germanistik begründet und darüber hinaus auch personell vielfach unterfüttert. So ist die Geschäftsführerin, Dr. Middeke, gleichzeitig mit einer wissenschaftlichen Stelle in der Abteilung beschäftigt. Auch alle weiteren Teilzeit-Angestellten sind i.d.R. mit Stundenkontingenten oder Lehraufträgen dort tätig bzw. sind Absolventinnen der Interkulturellen Germanistik. Darüber hinaus findet immer wieder auch eine inhaltliche Zusammenarbeit statt, etwa wenn Studierende die recht beliebten Praktika in der Geschäftsstelle absolvieren oder Austauschstudierende der German Jordan University dort Praxiserfahrungen sammeln. Aus der gemeinsamen FaDaF-/DAAD-Sektion auf dem Kongress der IVG 2015 in Shanghai hat sich im Oktober 2016 eine Studienreise von Germanistikstudierenden der Universität Ma-riopul (UA) an die Universität Göttingen ergeben. Die Studierenden haben u.a. an ausge-wählten akademischen Lehrveranstaltungen von Dr. Annegret Middeke teilgenommen. Dar-über hinaus hat sie einen Vortrag zum Thema „Das internationale DaF-/DaZ-Handlungsfeld – Kooperationen, Projekte, Visionen. Und was nützt mir der FaDaF in der Ukraine?“ gehalten. Die Leiterin der Abteilung und Vizepräsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, ist zudem Beiratsmitglied des FaDaF. Weitere Synergien ergeben sich regel-mäßig durch die EU-Projekte mit Beteiligung des FaDaF. Der FaDaF zeigt außerdem zunehmend Präsenz außerhalb des universitären Kontextes in Göttingen, z.B. über Pressemitteilungen im Göttinger Tageblatt oder über die Teilnahme am sog. „Girls‘ Day“, einem Zukunftstag für Schülerinnen und auch Schüler, die sich Einblicke in die verschiedenen Berufsfelder verschaffen möchten, z.B. das der FaDaF-Geschäftsstelle. 5.2 Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) Der DAAD, vor allem das für den FaDaF zuständige Referat „S14: Germanistik, deutsche Sprache und Lektorenprogramm“, unterstützte auch im Berichtsjahr wieder vielfach gemein-same Aktivitäten mit dem FaDaF, insbesondere die Vorstandssitzungen und die traditionelle Beiratssitzung im Januar, die zudem in den Räumlichkeiten des DAAD stattfand. Die gemein-samen Sitzungen, an denen Dr. Ursula Paintner regelmäßig teilnahm, dienen dem ständigen fachpolitischen Austausch zwischen DAAD und FaDaF, insbesondere bei der Vorbereitung der Jahrestagung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, an der sich der DAAD auch dieses Jahr wieder inhaltlich beteiligt: mit einem Grußwort bei der Eröffnung, beim Treffen der Aus-landsgermanistInnen, im Forum „Beruf & Qualifizierung“ und bei der Pressekonferenz. Bereits zum sechsten Mal förderte der DAAD im Zusammenhang mit der Jahrestagung mit der Übernahme von Reise- und Fortbildungskosten das von der FaDaF-Geschäftsführung initiierte Weiterqualifizierungsprogramm für ausländische DaF- und GermanistikdozentIn-nen, das die Teilnahme an der Jahrestagung bzw. einer speziellen Fortbildung für diese Zielgruppe umfasst. Der FaDaF zeichnet sich in Abstimmung mit dem DAAD für die Konzep-tion und Auswahl der Geförderten verantwortlich und hat seit 2014 vollständig die Verwal-tung der Fördermittel übernommen. Die im Vorjahr vom DAAD finanzierte Einrichtung eines Online-Bewerbungsformulars mit integrierter Bewerberdatenbank hat sich bei der Verwal-tung der Bewerbungen besonders bewährt. Bis zu 20 DaF-und Germanistikdozentinnen und -dozenten konnten auch 2017 wieder vom DAAD gefördert werden. Zwei weitere Projektförderungen sind für den Berichtszeitraum zu nennen: das Projekt „To-pographie der DaF- und Germanistikstudiengänge weltweit“ (s. 7.5) und das Projekt „Erhe-bung von Absolventenzahlen von DaF/DaZ-Studienangeboten an deutschen Hochschulen“ (s. 7.5) Bei der täglichen Arbeit an gemeinsamen Projekten (hier vor allem mit der Geschäftsstelle bzw. Geschäftsführung), aber auch im Rahmen der FaDaF-Mitarbeit im Vorstand der „Ge-sellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung“ (Trägerverein des

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TestDaF-Instituts) ergeben sich im schnellen Austausch zahlreiche Anknüpfungspunkte zwi-schen dem DAAD und dem FaDaF. Systematischer Ort des Austauschs sind aber jedoch die Vorstands- und Beiratssitzungen; an der Beiratssitzung im Berichtsjahr nahm auch dieses Jahr wieder Christian Müller, Direktor der Abteilung Strategie, teil. 5.3 Goethe-Institut Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut hat sich weiter vertieft. So nahm der Bereichsleiter Bildungskooperation Deutsch am Goethe-Institut, Herr Sebastian Vötter, mit einem Gast-Status regelmäßig an den Vorstandssitzungen des FaDaF teil. Gegen-stand der Gespräche war unter anderem die Ausrichtung der Internationalen Deutschlehrer-tagung in Fribourg (Schweiz) sowie die Beteiligung des Goethe-Instituts und des FaDaF bei dieser strategisch wichtigen Konferenz. Das Goethe-Institut ist mittlerweile fester Partner bei den Jahrestagungen, hat einen Stand und ist in das Vortrags- bzw. Ausstellerprogramm integriert. So nahm auf der Jahrestagung 2017 beispielsweise die Leiterin der Abteilung Sprache in der Münchner Zentrale, Dr. Heike Uhlig, an dem Abschlusspanel teil, weitere Mitarbeiterinnen des Goethe-Instituts waren im Forum „Beruf & Qualifizierung“ bzw. mit Fachvorträgen in den Themenschwerpunkten betei-ligt. Seitdem der FaDaF Mitglied des GMF ist, können FaDaF-Mitglieder zu vergünstigten Bedin-gungen die Zeitschrift „Fremdsprache Deutsch“ abonnieren. 5.4 ÖDaF, AkDaF, DACHL Der Austausch mit der DACHL-Arbeitsgruppe, die sich 2007/08 auf Initiative des IDV länder-übergreifend neu gegründet hat, wurde im Berichtszeitraum fortgesetzt. Hauptziele sind die Weiterentwicklung der Landeskundedidaktik sowie die Zusammenarbeit der vier deutsch-sprachigen Länder. Vertreten sind: der IDV, das Fürstentum Liechtenstein, aus der Schweiz der AkDaF; aus Österreich das Unterrichtsministerium (BMBF), der österreichische akademi-sche Austauschdienst (OeAD) und der ÖDaF, aus Deutschland der DAAD, das Goethe-Institut und der FaDaF. Dr. Annegret Middeke vertritt seit September 2012 den FaDaF in der DACHL-AG und nimmt regelmäßig an deren Sitzungen teil. Im Oktober 2013 hat der FaDaF selbst ein Treffen aus-gerichtet. Hauptziele sind eine Weiterentwicklung der Landeskundedidaktik sowie eine ver-stärkte Zusammenarbeit der vier deutschsprachigen Länder. Tagesordnungspunkte bei dem Treffen waren: Rückblick auf die DACHL-Präsenz und -Aktionen auf der IDT, Auswertung der DACHL-Seminare und Perspektiven des Angebots, DACHL-Website, DACHL-Programmatik 2013-2017, Kooperationsvorschläge von DaF-/DaZ-Institutionen. Über die DACHL-Gruppe wird auch der Informationsaustausch zwischen FaDaF, IDV, ÖDaF und AkDaF intensiviert. VertreterInnen des ÖDaF und AkDaF haben seit 2013 regelmäßig die FaDaF-Jahrestagungen besucht; umgekehrt haben 2015 Dr. Annegret Middeke mit einem Workshop (gem. mit Monika Urbanik) und Dr. Matthias Jung mit einem Impulsvortrag an der Jahrestagung des ÖDaF teilgenommen. Auf der Internationalen Deutschlehrertagung (IDT) 2017 in Bozen wird Dr. Annegret Middeke gemeinsam mit Dr. Renata Asali-van der Wal (Amman) die Sektion „DACHL-Landeskunde“ leiten. Die institutionelle und personelle Zusammenarbeit mit den KollegInnen aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein wird vom FaDaF ausdrücklich begrüßt – und das nicht nur, weil die Vielfalt der deutschen Sprache und Kultur ein gemeinsamer Werbefaktor für die Erhö-hung der Attraktivität des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache in der Welt ist.

5.5 Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Kultusministerkonferenz (KMK) Die Zusammenarbeit mit der HRK und Herrn Dr. Thomas Böhm, der dort für Fragen des Hochschulzugangs ausländischer Studienbewerber zuständig ist, war auch im Jahr 2016/2017 sehr intensiv. Sie betraf vor allem die Qualitätssicherung der DSH-Standorte so-wie die zahlreichen in diesem Zusammenhang auftauchenden Anfragen und Grundsatzent-scheidungen, da die HRK die Registrierungen bzw. Ablehnung von Registrierung auf Emp-fehlung des FaDaF vornimmt, aber auch regelmäßig viele aufkommen. Dr. Thomas Böhm nahm an den Sitzungen des DSH-Komitees am 23.03.2016 in Göttingen und am 13.01.2017 in Bonn teil. Der FaDaF wird auch regelmäßig bei Fachfragen konsultiert bzw. eingeladen: So nahm im Berichtsjahr der FaDaF-Vorsitzende am 09.06.2016 an einem Fachgespräch „Deutschkennt-nisse für den Hochschulzugang“ im Kontext des EU-Pilotverfahrens „Language Discrimination against EU-Students in Germany“ in Bonn (HRK) sowie an einem weiteren Treffen zur Quali-tätssicherung der in der RO-DT aufgeführten Prüfungen am 09.12.2016 in München, organ-siert vom Ständigen Sekretariat der KMK, teil. 5.6 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Der FaDaF ist über seine Beiratsmitglied Prof. Dr. Udo Ohm in der sogenannten Bewer-tungskommission sowie Amadeus Hempel, der an den Gesprächen der Sprachkursträger mit dem BAMF beteiligt ist, indirekt im Kontakt mit dem BAMF. Allerdings sind beide nicht als FaDaF-Vertreter, sondern individuell bzw. als Vertreter ihrer jeweiligen Institution benannt, so dass es nur einen einseitigen Informationsfluss gibt. Die erneute, deutliche Erhöhung der vorgegebenen Honorare (von 20 auf 23 EUR zum 01.01.2017 und auf 35 EUR seit 01.07.2017) bei entsprechender Anhebung der Erstattun-gen an die Kursträger hat auch nachweisliche Auswirkungen auf die Honorare außerhalb des staatlich regulierten Bereichs, zumal sie nicht zuletzt dem Mangel an qualifizierten Kräf-ten geschuldet ist. Hier beeinflusst das BAMF zunehmend die Berufsperspektiven von DaF/DaZ-Absolventen. Der FaDaF setzt sich dafür ein, die finanziell besonders – durch die knappen finanziellen Vorgaben des BAMF bei der Kostenübernahme von Deutschkursen bedingte – schwierige Si-tuation der Honorarkräfte in den Integrationskursen weiter zu verbessern. Die jetzt vorge-nommene Erhöhung ist hierfür bei weitem nicht ausreichend. Uneingeschränkt positiv ist aus Sicht des FaDaF dagegen, dass jetzt zumindest die Asylbe-werber und Geflüchtete mit „guter Bleibeperspektive“, d.h. einer Anerkennungsquote von über 50% aus den Ländern Syrien, Irak, Eritrea, Somalia und Iran mittlerweile ab der Stel-lung des Asylantrags an Integrationskursen teilnehmen können, auch wenn sachlich nicht einsehbar ist, warum diese Regelung nicht auch auf Antragsteller aus Afghanistan ausge-dehnt wird, bei denen mittlerweile die Anerkennungsquote ebenfalls mehr als 50% beträgt. 5.7 Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Durch die verstärkte Präsenz des FaDaF in der Presse im Zusammenhang mit der sprachli-chen Integration von Geflüchteten bzw. den prekären Arbeitsbedingungen für die Lehrkräf-ten, kam es auch zu verstärkten Kontakten mit GewerkschaftsvertreterInnen. So wird auch ein GEW-Vertreter am Abschlusspanel der Jahrestagung 2017 teilnehmen, in dem es um die beruflichen Perspektiven von DaF-/DaZ-AbsolventInnen geht, ähnlich wie Gewerkschafts-vertreterInnen regelmäßig im Forum „Beruf & Qualifizierung“ präsent sind, wo etwa Erwin Denzler (GEW Bayern) mehrfach Sozialberatungen für freiberufliche DozentInnen durch-führte. Der FaDaF kann von einer engeren Zusammenarbeit mit der GEW, der ganz andere politi-sche Zugänge und Einflussmöglichkeiten als dem FaDaF im Bildungsbereich zur Verfügung stehen, sehr profitieren und über diese Kanäle verstärkt seine fachliche Expertise einbrin-gen. Hier gilt es allerdings auch die Gewerkschaft ver.di einzubeziehen, die sich ebenfalls für die Verbesserung der Lage freiberuflicher Honorarkräfte einsetzt.

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5.8 Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) Die Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen wurde im vorliegen-den Berichtszeitraum erfolgreich fortgesetzt. ZfA und FaDaF koordinieren gemeinsam eine „Special Interest Group“ (SIG) zum Thema Vorbereitungsklassen, deren Ergebnisse am ers-ten Tag der Internationalen Deutschlehrertagung 2017 in Fribourg präsentiert und diskutiert werden. Das Auswahlverfahren für DaF-/DaZ-MasterabsolventInnen, die als Programmlehrkräfte an deutschen Auslandsschulen arbeiten möchten, wurde implementiert. Der FaDaF weist darauf hin, dass dieses Berufsfeld noch nicht hinreichend im Bewusstsein von MA-Absolventen ver-ankert ist und es bislang relativ wenige Bewerbungen gab. Wie in den Vorjahren ist die ZfA mit einem Stand auf der Jahrestagung vertreten, um gezielt Interessenten für unterschiedli-che Tätigkeiten an Deutschen Auslandsschulen, PASCH-Schulen und DSD-Schulen anzuspre-chen. Auf der Jahrestagung in Berlin 2017 informierte die ZfA in einem Vortrag zu persönli-chen und fachlichen Voraussetzungen für den Auslandsschuldienst. 5.9 Studienkollegs

Die positive Entwicklung, die die Studienkollegs auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durch die Einrichtung zusätzlicher Plätze für Geflüchtete erfahren haben, hat dazu beigetragen, dass dieser Institution eine lange nicht mehr in dieser Form erlebte Wertschätzung zukommt. Um Fördermittel aus dem Integra-Programm, das der DAAD im Auftrag des BMBF durchführt, zu erhalten, haben 37 Studienkollegs im Jahr 2016 einen Antrag gestellt. Gefördert werden Deutschkurse für akademische Zwecke sowie stu-dienvorbereitende Fachkurse und Propädeutika. Laut Angaben des BMBF besuchten 959 Ge-flüchtete mit einer Hochschulzugangsberechtigung oder mit Vorstudienzeiten im Jahr 2016 einen Kurs an einem Studienkolleg. Diese Anzahl bedeutet für die Studienkollegs einen Auf-wuchs um fast ein Drittel, die Kapazitäten der Studienkollegs wurden also tatsächlich deut-lich aufgestockt. Für einige staatliche Studienkollegs hatte dies zur Folge, dass geplante Ein-sparungen oder sogar Schließungen abgewendet wurden, manche Studienkollegs erleben aber auch eine Überdehnung ihrer Kapazitäten. Gleichzeitig hat die Aufwertung der Institution Studienkolleg zur Folge, dass zunehmend private Bildungseinrichtungen auf den „Wert“ eines Studienkollegs aufmerksam werden. So sind offenbar unter den 37 Studienkollegs, die am Integra-Programm teilnehmen, knapp 30% nicht-öffentliche Institutionen, die erst in den letzten Jahren eingerichtet wurden. Ne-benbei bemerkt: Dies entspricht in etwa der Zahl der staatlichen Studienkollegs, die in den letzten 10 Jahren geschlossen wurden. Da der Begriff des „Studienkollegs“ weder rechtlich geschützt noch auf öffentliche Institutionen beschränkt ist, lohnt sich der Eintritt in diesen Bildungssektor nach Marktregeln. Diese Entwicklung muss man bedauern, wenn man daran denkt, dass hochwertige Arbeitsplätze in öffentlichen Institutionen durch in der Regel prekä-re Arbeitsverhältnisse in gewinnorientierten Unternehmen ersetzt wurden. Wenn anderer-seits der „Markt“ die Lücke schließt, die durch den Rückzug des Staats entstanden ist, dann kann dies für die entsprechenden „Kunden“ wie z.B. die große Zahl von geflüchteten und anderen ausländischen Studienbewerberinnen und Studienbewerbern, die nicht an den staatlichen Studienkollegs unterkommen, eine Chance auf Studienvorbereitung bedeuten, die sie sonst nicht hätten. Kritisch sieht es der Vorstand des FaDaF, wenn bei privat-rechtlichen und häufig gewinnori-entierten Studienkollegs die direkte Anbindung an eine öffentliche Hochschule fehlt und dies vom Geschäftsmodell her auch gar nicht beabsichtigt ist. Dann besteht aus Sicht des FaDaF die Gefahr, dass qualitative Standards unterlaufen werden. Dies lässt sich am Beispiel der

Durchführung der DSH erkennen. Die Zahl privater Studienkollegs, die sich als DSH-Standort registrieren lassen wollen, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Zusammenhang zwischen kommerzieller Verwertung der DSZ-Lizenz und erheblichen Qualitätsmängeln ist jedoch seit langem bekannt. Denn diese Standorte haben bei unzureichender Qualität selbst keine direkten, negativen Folgen zu tragen. Die Haftung, Verantwortung und Rückkoppelung mit der Hochschule, für die die DSH normalerweise durchgeführt werden soll, ist bei ihnen aufgehoben. Somit werden die Gewinne privatisiert, die möglicherweise negativen Konse-quenzen, die aus der Nicht-Einhaltung von qualitativen Standards resultieren, werden auf die öffentlichen Institutionen übertragen. Der FaDaF-Vorstand lehnt deshalb die Durchführung der DSH durch private Träger bzw. de-ren Registrierung als DSH-Standort ab, wenn die grundsätzliche Bedingung der Anbindung an die Hochschule und die Verantwortung der Prüfung durch die Hochschule nicht gegeben ist. Der FaDaF-Vorstand plant, diesbezüglich eine Änderung der RO-DT bei KMK und HRK zu beantragen. 5.10 TestDaF-Institut (G.A.S.T.) Der FaDaF ist Gründungsmitglied der Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e.V. (G.A.S.T.), der als Trägerverein für das TestDaF-Institut fungiert. Als solches ist der FaDaF Vereinsmitglied und der bzw. die FaDaF Vorsitzende wird traditio-nell auch in den G.A.S.T-Vorstand gewählt. Die Zusammenarbeit mit G.A.S.T. ist für die beiden Institutionen in vielen Hinsichten wichtig: Zum einen ist im FaDaF ein Großteil der inländischen TestDaF-Testzentren vertreten. Zum anderen ist der TestDaF als einziger sta-tistisch abgesicherter Hochschulzulassungstest für Deutsch, der für ausländische Studien-bewerber weltweit zugänglich ist, eine Referenz für alle anderen in der RO-DT genannten Sprachnachweise. Daneben bietet das TestDaF-Institut den Einstufungstest OnSet für Deutsch (früher unter dem Namen OnDaF) bzw. andere Sprachen an, führt allgemeine Studierfähigkeitstests wie den TestAS durch und betreibt die Deutsch-Uni Online (DUO), die Lernmodule für die Stu-dienvorbereitung und -begleitung entwickelt hat. Im Berichtsjahr nahm der Vorsitzende an beiden turnusmäßigen Vorstandssitzungen teil, und zwar am 08.04.2016 in Berlin und am 11.11.2016 in Leipzig. Regelmäßige Kontakte gibt es auch u.a. beim Hinweis auf unseriöse Prüfungsanbieter, bei statistischen Erhebun-gen zur DaF-Prüfungslandschaft bzw. allgemein zur Qualitätssicherung hochschulbezogener DaF-Tests. Und schließlich ist das TestDaF-Institut regelmäßig auf den FaDaF-Jahrestagun-gen mit einem Stand vertreten. 5.11 Gesamtverband Moderne Fremdsprachen (GMF) Im Berichtsjahr ist die Dualität zweier DaF-/DaZ-Verbände in Deutschland offiziell zu Ende gegangen, nachdem der „Verband für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V.“ im GMF sich zum 30.09.2015 aufgelöst und seinen Mitgliedern den Beitritt zum FaDaF empfohlen hatte, soweit sie dies nicht schon waren. Der hier gewählte, zwischen den beiden Verbänden abgestimmte Weg stellte die einfachste und schnellste Lösung für ein auch formal korrektes Zusammengehen dar und stärkt die deutschlandweite wie internationale Vertretung des Fa-ches DaF/DaZ, auch weil mit dem Goethe-Institut, das bisher traditionell dem GMF-Verband verbunden war, die Zusammenarbeit zwischen der DaF-/DaZ-Fachvertretung und wichtigen institutionellen Akteure in unserem Feld konzentriert wird. Dies hatte für die Mitglieder be-reits die positive Konsequenz, dass sie ein Exemplar der Zeitschrift „Fremdsprache Deutsch“ Anfang 2016 kostenlos erhalten haben und fortan zu vergünstigtem Preis beziehen können (vgl. 5.3). Das einvernehmliche Vorgehen und enge Verhältnis zwischen den beiden Verbänden fand nicht zuletzt seinen Ausdruck in zwei Personalia: Dr. Olaf Bärenfänger (Leipzig), zum dama-ligen Zeitpunkt noch Vorsitzender des „Verband für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V.“ im GMF, wurde auf der FaDaF-Mitgliederversammlung am 06.03.2015 in München in den FaDaF-Vorstand bzw. anschließend auch zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden

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gewählt, und Prof. Dr. Hermann Funk (Jena), längjähriger Vorsitzender des GMF bzw. des DaF-/DaZ-Verbandes im GMF, wurde in den FaDaF-Beirat berufen. Damit sind nicht zuletzt die Kontinuität der bisherigen Arbeit des GMF-Verbandes, etwa im Internationalen Deutsch-lehrerinnen- und Deutschlehrerverband (IDV), und die Kontakte zum GMF-Vorstand gewähr-leistet. Der Beitritt erscheint auch nicht zuletzt angesichts der gewachsenen Bedeutung von DaF/DaZ in der Schule – der GMF ist ganz wesentlich ein Verband der schulischen Fremd-sprachenlehrenden – und zur Stärkung von Mehrsprachigkeitskonzeptionen in Deutschland ein strategisch sinnvoller Schritt. Seitdem der FaDaF Mitglied im GMF ist, gehört dieser dem erweiterten Präsidium an, an dessen Sitzungen i.d.R. der Vorstandsvorsitzende oder ein/e VerbandsvertreterIn teilnimmt. So nahm die FaDaF-Geschäftsführerin, Dr. Annegret Middeke, an den erweiterten Präsidi-umssitzungen des GMF am 02.04.2016 in Erfurt und am 28.09.2016 in Nürnberg teil. Die nächste Sitzung am 13.05.2017 wird von der FaDaF-Geschäftsstelle in Göttingen ausgerich-tet. Dr. Annegret Middeke hat auch die Sektion „DaF, DaZ und MigrantInnensprachen“ auf dem 6. Bundeskongress des GMF geleitet (s. 6.4). 5.12 Deutsche Auslandsgesellschaft Die Deutsche Auslandsgesellschaft e. V. (Lübeck) ist eine kleinere Mittlerorganisation, die wie das Goethe-Institut vom Auswärtigen Amt gefördert und u.a. Fortbildungen in aktueller Landeskunde für Deutschlehrkräfte aus Nord- und Nordosteuropa organisiert und durch-führt. Die 2011 entstandene Zusammenarbeit ist mittlerweile insofern institutionalisiert, als die Deutsche Auslandsgesellschaft Mitglied des FaDaF e. V. ist und der Geschäftsführer, Herr Martin Herold, seit 2012 in seiner Funktion als einer der beiden Kassenprüfer die Ordnungs-gemäßheit der Buchführung des FaDaF überprüft. Der FaDaF unterstützt die Deutsche Aus-landsgesellschaft bei Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Internationalen Deutschlehrer-verband (IDV). Beiden Aktivitäten fördern immer wieder den informellen Austausch. 5.13 Internationaler Deutschlehrerverband (IDV) Der FaDaF ist Mitglied des Internationalen Deutschlehrerverbandes (IDV) und damit über die Aktivitäten des IDV gut unterrichtet. Auf der Internationalen Deutschlehrertagung (IDT) 2017 in Fribourg (Schweiz), die unmittelbar bevorsteht, wird der FaDaF – repräsentiert durch Mitglieder des Beirates, Vorstandes und Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle – als Ple-narrednerInnen, ReferentInnen in Sektionen oder als DiskutantInnen auf diversen DaF-Podien vertreten. Zudem ist mit Dr. Annegret Middeke der FaDaF in der DACHL-Gruppe des IDV vertreten. Es fanden Sitzungen am 18./19.09.2016 in Warschau und am 03./04.03.2017 in Zürich statt, auf denen u.a. die Internationale Deutscholympiade (IDO) 2016 in Berlin, der Wettbewerb „DACHL-Fundstücke“, das DACHL-Seminar 2017, der DACHL-Webseiten-Wettbewerb und natürlich die Vorbereitung der IDT 2017 in Fribourg besprochen wurden. Darüber hinaus ging es auch um das Konzept eines IDV-Magazins, das sich ausschließlich dem Thema DACHL widmen und Ende 2017 erscheinen soll. 5.14 Internationale Vereinigung für Germanistik (IVG) Auf internationaler Ebene fand vom 23. bis zum 31.08.2015 der alle fünf Jahre veranstaltete große Kongress der Internationalen Vereinigung der Germanisten (IVG) in Shanghai statt. Ca. 2.000 TeilnehmerInnen besuchten die Tagung an der Tongji-Universität, FaDaF-Vorstands- und Beiratsmitglieder gestalteten dabei die Sektionen „Germanistische Qualifika-

tionen weltweit – Curricula und Berufsbilder von AuslandsgermanistInnen“ (FaDaF-Beteiligte war Dr. Annegret Middeke) und „Bedeutung und Vermittlung des Deutschen für die Fach- und Berufskommunikation weltweit“ (FaDaF-Beteiligte: Dr. Matthias Jung und Prof. Dr. Udo Ohm). Erschienen ist im Berichtszeitraum der Tagungsband „Germanistische Qualifikationen welt-weit. Curricula und Berufsbilder“, hgg. von Annegret Middeke; Nikolina Burneva; Almut Hille. In: Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation: Bd. 4, hrsg. von Jianhua Zhu, Jin Zhao und Michael Szu-rawitzki. Frankfurt a.M.: Peter Lang et al. 2017, S. 95-207. Darin ist auch ein von Dr. Ursula Paintner und Dr. Annegret Middeke gemeinsam verfasstes Nachwort zu finden. Der nächste IVG-Kongress findet 2020 an der Universität Palermo statt. Der FaDaF und der DAAD beginnen demnächst die Planungen, wie die gute Zusammenarbeit fortgesetzt werden kann.

5.15 Deutsche Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF)

Durch die Neuwahl des FaDaF-Vorstands und Berufung neuer Beiratsmitglieder 2015 wur-den die traditionell bestehenden inhaltlichen wie personellen Verbindungen zur DGFF weiter gestärkt, was angesichts der Herausforderungen für Lehre und Forschung im Bereich der Zweitsprachenforschung 2015 auch zu konkreten Vernetzungen führte. So trafen sich der neu gewählte DGFF-Vorsitzende, Prof. Dr. Lars Schmelter (Wuppertal), und der FaDaF-Vorsitzende Dr. Matthias Jung am 13.01.2016 und vereinbarten einen regelmäßigen Aus-tausch und gegenseitige Unterstützung. 5.16 Verlage Insbesondere bei den Jahrestagungen ist die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Verla-gen ein wichtiger Zweig der Arbeit des FaDaF. Durch ihre Präsenz bei der Verlagsausstel-lung und Vorträge tragen die Verlage wesentlich zur Bereicherung der Jahrestagung bei und ziehen viele Besucher an. Durch die Standgebühren und andere bezahlte Leistungen des FaDaF, wie z.B. Anzeigen im Abstractband der Tagung oder Einlagen in die Tagungs-mappen, finanzieren die Verlage die Jahrestagung in keinem geringen Maße mit. Der Austausch ist sehr konstruktiv. Die BesucherInnen können sich über die aktuellen Neu-erscheinungen informieren oder mit den Redaktionen als mögliche freie Autoren und/oder potenzielle MitarbeiterInnen ins Gespräch kommen. Gleichzeitig gibt die Tagung den Vertre-terInnen der Verlage die Möglichkeit, sich einen Überblick über die neusten Trends im Fach DaF/DaZ zu verschaffen. Die bisher vor allem mit dem Fokus Jahrestagung betriebene Zu-sammenarbeit wurde in den letzten Jahren erfolgreich ausgeweitet, z.B. über verschiedene Online-Werbeformen und -Sponsoring. Da die Verlage wichtige Geschäftspartner für eine erfolgreiche Gestaltung der Jahrestagung sind, bemüht sich die Geschäftsstelle fortgesetzt intensiv und erfolgreich um eine fruchtbare Zusammenarbeit und hat ihren Service in den letzten Jahren ausgebaut, so dass die Zahl der Aussteller von Jahr zu Jahr steigt. Erfreulich ist die Tatsache, dass neben den bekann-ten überregionalen Verlagen auch kleine regionale Verlage und universitäre Einrichtungen Interesse an der Jahrestagung zeigen. Bei der 44. Jahrestagung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache wirken dabei so viele Aussteller mit wie noch nie zuvor. 33 Verlage und Insti-tutionen nehmen auf vielfältige Weise an der Tagung teil. Ebenso wie die Zahl der Ausstel-ler war auch die Zahl der Tische bei der Verlagsausstellung noch nie so hoch wie 2017. Der FaDaF konnte insgesamt 80 Tische vergeben. Auch die sog. Ausstellerpräsentationen sind ein Format, welches auf großes Interesse von Seiten der Verlage trifft. Bei der Jahrestagung 2017 wurden 21 solcher Vorträge angeboten, auch hier war es in den letzten Jahren noch nie so eine hohe Zahl an Präsentationen. Kurz vor der Jahrestagung wurde, wie bereits in den Jahren zuvor, unter den angemeldeten Ta-gungsteilnehmerInnen eine Umfrage zum Besuch der Ausstellerpräsentationen durchge-führt. Durch die Umfrage wird die Anzahl der potenziellen Besucher der einzelnen Vorträge bzw. Workshops ermittelt. Die Umfrageergebnisse wurden den Verlagen mitgeteilt, um die

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Planung der benötigten Lehrwerke in den Workshops zu erleichtern. Ein weiterer positiver Effekt der Umfrage ist, dass die Ausstellerpräsentationen auf diesem Weg kurz vor Beginn der Tagung noch einmal beworben werden und es im besten Fall mehr Teilnehmer gibt. 6 Tagungen, Workshops, Messen

6.1 44. Jahrestagung DaF/DaZ in Berlin Vom 30. März bis zum 01. April fand die Jahrestagung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unter dem Motto „DaFFür Berlin – Perspektiven für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Schule, Beruf und Wissenschaft“ statt. Veranstalter sind das Fachgebiet „Deutsch als Fremd-sprache“ der Technischen Universität Berlin, das die Tagungsorganisation übernimmt in Zu-sammenarbeit mit dem FaDaF. Hauptverantwortliche der TU Berlin sind Prof. Dr. Thorsten Roelcke und Kristina Pelikan, M.A. (zum Vorbereitungsteam s. 7.1). Die weltweit größte jährliche Tagung im Bereich DaF/DaZ fokussiert in diesem Jahr insbe-sondere den Gebrauch des Deutschen als Fremdsprache in Wissenschaft, Technik und Insti-tutionen und darüber hinaus mediale Aspekte sowie das Thema Vorbereitungsklassen. Es werden vier Tagungsschwerpunkte angeboten: „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ (TSP 1), „Sprache in der Wissenschaftlichen Lehre“ (TSP 2), „Berufsbezogenes Deutsch / Deutsch für den Beruf“ (TSP 3), „Deutsch lernen in Vorbereitungsklassen“ (TSP 4); hinzu kommen wie in jedem Jahr die beiden Praxisformen „Unterricht“ (Forum A) und „Beruf und Qualifizierung“ (Forum B) sowie zahlreiche Ausstellerpräsentationen. Am Vortag der Tagung findet zudem eine eigene Tagung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaft-lern statt, die in einem dynamisch-interaktiven Tagungsdesign ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Unter dem Titel „Berufs- und fachbezogener Deutschunterricht: lernerorien-tiert, handlungsorientiert, kommunikativ“ findet im Anschluss an die Jahrestagung wieder eine Fortbildung für eingeladene AuslandsgermanistInnen statt. Diverse Grußworte aus dem akademischen und politischen Umfeld, Plenarvorträge zu aktuel-len Themen sowie eine Pressekonferenz rundeten das umfangreiche Programm der 44. Jah-restagung ab: Grußworte sprachen Dr. Matthias Jung (Vorstandsvorsitzender FaDaF e.V.), Heike Schmitt-Schmelz (Bezirksstadträtin Charlottenburg-Wilmersdorf), Prof. Dr. Angela It-tel, (Vizepräsidentin der TU Berlin), Dr. Ursula Paintner (DAAD, Leiterin des Referats Germa-nistik, deutsche Sprache und Lektorenprogramm) und Prof. Dr. Thorsten Roelcke (Dekan der Fakultät I, Fachgebietsleitung Deutsch als Fremd- und Fachsprache). Schirmherr war Rein-hard Naumann (Bezirksbürgermeister Charlottenburg-Wilmersdorf. Plenarvorträge hielten am Donnerstag Dr. Matthias Jung (FaDaF und IIK Düsseldorf&Berlin) zum Thema „Sprache und Integration: Kontinuitäten und Diskontinuitäten der institutionel-len Sprachförderung und Konsequenzen für das Fach DaF/DaZ“ sowie am Freitag Prof. Dr. Nicola Würffel (Herder-Institut, Universität Leipzig) zum Thema „Hausaufgaben im DaF-/DaZ-Unterricht: Ein vernachlässigtes Thema (digital) neu denken“. Am Samstag fanden der dritte Plenarvortrag von Prof. Dr. Gerd Antos (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) zum Thema „Gemeinsam eine Sprache finden. Chancen und Grenzen von Verständlichkeits- und Vermittlungsstilen in der Fachsprachen- und Fremdsprachendidaktik“ und ein vom FaDaF-Beiratsmitglied Prof. Dr. Uwe Koreik moderiertes Panel zum Thema „DaF/DaZ unter-richten als Beruf: Ausbildung, Probleme, Perspektiven“ statt. Auch einschlägige Fachverlage stellten wieder die neuesten DaF- und DaZ-Lehr- und Lern-materialien sowie wichtige Fachbücher vor. Auf dem Programm standen im Weiteren die bewährten Treffen der DaF-/DaZ-Interessengebiete: der AuslandsgermanistInnen und Lek-torInnen für Deutsch im Ausland; der DaF-/DaZ-Studierenden; der DaF-/DaZ-Nachwuchs-wissenschaftlerInnen; der Lehrkräfte an Studienkollegs; der DaF-/DaZ-Lehrgebiete; der DaF-

/DaZ-Lehrbeauftragten, -Honorarlehrkräfte und universitären Lehrkräfte; der Aussteller und Verlage. Die Treffen der Interessensgruppen wurden auch dieses Jahr von einem Vorstands- und Beiratsmitglied betreut, was auf die intensivierte Zusammenarbeit zwischen den beiden Gremien zurückzuführen ist. Zum Rahmenprogramm gehörten wieder der Gesellige Abend und der FaDaF-Stammtisch, zu dem am 31.03.2017 im Anschluss an die Mitgliederversammlung eingeladen wurde. 6.2 Fortbildung für ausländische GermanistikdozentInnen

Das vom FaDaF initiierte, personell verantwortete und vom DAAD finanziell geförderte Pro-gramm für DaF- und GermanistikdozentInnen aus dem Ausland im Rahmen der FaDaF- Jah-restagung konnte dieses Jahr zum sechsten Mal durchgeführt werden. Das Fortbildungspro-gramm beinhaltet nicht nur die Tagungsteilnahme, sondern – neben dem Treffen der Aus-landsgermanistInnen – auch Beratungsangebote und eine von Prof. Dr. Olga Averina gelei-tete Fortbildung zum Thema „Berufs- und fachbezogener Deutschunterricht: lernerorientiert, handlungsorientiert, kommunikativ“ im Anschluss an die Tagung (am 01.04.2017 von 14:00 bis 18:00 Uhr). Die Förderung umfasst eine Reisekostenpauschale nach den Regularien des DAAD und die Übernahme der Tagungsgebühren sowie die Kosten für die besagte Fortbildung. Der DAAD hat das Programm über das Lektorenforum verbreitet, von der Geschäftsstelle wurden parallel gezielt über 300 Mails an Germanistik- und DaF-Standorte im Ausland sowie an Standorte, die Deutsch in den Fächern anbieten, geschickt. Darüber hinaus wurden FaDaF-Vorstand und -Beirat um Unterstützung bei der Verbreitung gebeten. Die Resonanz war durchweg positiv. Ca. 100 hoch qualifizierte Bewerbungen sind eingegangen. Die Ge-schäftsführerin des FaDaF, Dr. Annegret Middeke (Leitung der Auswahlkommission), Prof. Dr. Uwe Koreik (FaDaF-Beirat) und Prof. Dr. Olga Averina (TU Berlin, Leiterin der Fortbil-dung) bildeten 2017 die Auswahlkommission und schlugen dem DAAD 20 KandidatInnen zur Förderung vor. Das gemeinsame Förderprogramm des DAAD und FaDaF ermöglichte auch in diesem Jahr Germanistik-/DaF-DozentInnen aus dem Ausland, internationale germanistische Kontakte zu knüpfen bzw. bestehende zu intensivieren und speziell den Austausch mit der Hochschul-germanistik in Deutschland bis hin zu Forschungs- und Projektkooperationen zu suchen. Au-ßerdem konnten die geförderten Personen sich über DAAD-Angebote für die Auslandsger-manistik oder über die neuesten DaF-/DaZ-Lehrmaterialien und Fachpublikationen in den Ausstellerpräsentationen informieren und am 30. März auf dem Treffen der Auslandsgerma-nistInnen und LektorInnen für Deutsch im Ausland im Rahmen der Treffen der DaF-/DaZ-Interessensgebiete teilnehmen. Das Treffen wurde von Dr. Ursula Paintner (DAAD), Dr. An-negret Middeke (FaDaF-Geschäftsstelle) und Prof. Dr. Christian Fandrych (FaDaF-Beirat) moderiert. 6.3 Nachwuchstagungen DaF und DaZ Auch im Berichtsjahr 2016/2017 wurde die jährlich stattfindende Veranstaltung für den wis-senschaftlichen Nachwuchs abgehalten. Das engagierte Berliner Team – Christoph Lammers, Anna Gryszko, Marlene Schierozek und Katharina Seydel – wurde von Kristina Pelikan und Prof. Dr. Thorsten Roelcke (FaDaF) unterstützt und organisierte die Tagung, in der dem wis-senschaftlichen DaF/DaZ-Nachwuchs die Gelegenheit gegeben wurde, laufende Projekte vorzustellen. Eröffnet wurde die Nachwuchstagung am 29.03.2017 mit dem Vortrag von Dr. Olga Averina (Berlin). Es folgten Vorträge von Theres Werner (Jena), Marlene Schierozek (Berlin), Ricarda Theobald (Leipzig), Elisabeth Möckel (Jena), Nishant K Narayanan (Neu-Delhi) und Almut Netzer-Nöltge (Leipzig). Im Rahmen einer „Science Gallery“ erhielten zu-dem weitere NachwuchswissenschaftlerInnen die Gelegenheit, ihre Projekte in Form von Postern o.Ä. vorzustellen. Am 30.03.2017 fand zudem das im Rahmen der FaDaF-Tagung jährlich stattfindende Tref-fen des wissenschaftlichen Nachwuchses. Begleitet wurde dieses von Prof. Dr. Uwe Koreik und Prof. Dr. Thorsten Roelcke.

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Die bereits vier Mal organisierte EmMeth-Nachwuchstagung („Empirische Methoden in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) fand auch an diesem Jahr leider keine Fortsetzung. 6.4 GMF-Bundeskongress in Nürnberg Der Bundeskongress des Gesamtverbands Moderne Fremdsprachen (GMF) fand in Zusam-menarbeit mit dem Sprachenzentrum Nürnberg der Universität Erlangen-Nürnberg vom 29.09. bis zum 01.10.2016 in Nürnberg statt. Das Motto lautete „Gelebte Mehrsprachigkeit – Sprachen als Tor zur Verständigung“. Der FaDaF beteiligte sich mit einer Sektion „DaF, DaZ und MigrantInnensprachen“, die von Dr. Annegret Middeke geleitet wurde. Alle Veranstaltungen waren mit durchschnittlich 20 TeilnehmerInnen sehr gut besucht. Dies waren Lehrende fremdsprachlicher Fächer und DaF/DaZ an Schulen und Hochschulen, von denen ein Großteil in der Deutschvermittlung für Flüchtlinge tätig ist. Entsprechend groß war das Interesse an Vorträgen, welche die Herkunftssprachen und -kulturen thematisierten, und Workshops, in denen kreative Methoden zur sprachlichen und kulturellen Integration angeboten wurden. Mit insgesamt knapp 1.000 Anmeldungen war es einer der größten Bundeskongresse in der Geschichte des GMF für dessen reibungslosen Ablauf vor allem Dr. Mario Oesterreicher und sein Team vom Fremdsprachenzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Ta-gungsorganisatoren aus dem Präsidium des GMF und Herr Walter Christ, der als kooptiertes Mitglied das Kongressprogramm zusammengestellt hat, gesorgt haben. Neben den Plenar-vorträgen und 11 Fachsektionen wurden eine Buchmesse, auf der man neueste Fremdspra-chenlehrwerke und fremdsprachendidaktische Fachpublikationen kennenlernen konnte, und eine englisch-französischsprachige Führung durch die Altstadt angeboten. Der GMF-Bundeskongress 2018 wird in Karlsruhe stattfinden. 6.5 IDT 2017 in Fribourg (Schweiz) Vom 31.07. bis zum 04.08.2017 findet die 16. Internationale Deutschlehrertagung in Fri-bourg (Schweiz) statt. Das Motto lautet „Brücken gestalten – mit Deutsch verbinden: Men-schen – Lebenswelten – Kulturen“ – vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwick-lungen ein hochaktuelles Motto. Prof. Gabriele Kniffka vertritt den FaDaF im Rat der IDT, der zweimal pro Jahr in Fribourg tagt und die Organisation der Tagung begleitet. Die IDT 2017 wird eine veränderte Struktur aufweisen. Am ersten Tagungstag wird der Fo-kus auf fach- und sprachenpolitischen Themen liegen. Es gibt Diskussionen auf Fachpodien und es werden die Ergebnisse der elf Expertenarbeitsgruppen (Special Interest Groups) präsentiert. Prof. Gabriele Kniffka leitete, in Kooperation mit Ulrich Dronske (ZfA) und Nadia Montefiori (PH Bern), eine SIG, Dr. Annegret Middeke ist Mitglied der Expertengruppe „Deutsch als Sprache des deutschsprachigen (Diskurs- und Kultur-)Raums. Vermittlung der sprachlichen und kulturellen Pluralität des DACHL-Raums in DaF“ und PD Dr. Olaf Bären-fänger arbeitet mit in der SIG „Sprachpolitisches Handeln von Verbänden“. Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne aus dem FaDaF-Beirat vertritt die deutsche Seite in dem sog. Reso-lutionskomitee, das die Ergebnisse aller SIGs zusammenfasst. Nach dem auf den 01.08.2017 verlegten Ausflugstag findet von Mittwoch, dem 02.08., bis Freitag, den 04.08.2017, das klassische IDT-Fachprogramm statt. Wie immer gibt es die Verbandsfenster der DACHL-Länder, das DACHL-Café, das PASCH-Schul-Forum, internatio-nale Aussteller sowie ein vielfältiges Kulturprogramm. Auch das DACHL-Café und die Verbandsfenster gestaltet der FaDaF mit, indem er sich an einem gemeinsamen DACHL-Apero beteiligt und am Donnerstag, dem 03.08.2017, mit einer Einführung von Dr. Annegret Middeke, die als Vertreterin des FaDaF in der DACHL-AG des

Internationalen Deutschlehrerverbandes das Arbeitspaket DACH übernommen hat, den Film „Werden Sie Deutscher“ zeigt. Dr. Matthias Jung wird auf dem Fachpodium 5 das Thema „Hat der allgemeinsprachliche Deutschunterricht ausgedient?“ diskutieren und die Sektion „Selbst erstellte Unterrichtsma-terialien“ leiten. Dr. Annegret Middeke leitet die Sektion „DACH-Landeskunde“. Am 24./25.03.2017 fand in Fribourg das Sektionsleitertreffen statt. 6.6 GATE-Hochschulmessen Der im Jahr 2005 ins Leben gerufene Zusammenschluss mehrerer institutioneller Mitglieder des FaDaF zum FaDaF-Kursanbieterkonsortium ist nach wie vor aktiv. Er widmet sich der Bekanntmachung des Konzepts „Deutschlernen in Deutschland“ allgemein und der Gewin-nung potenzieller Deutschlernender für studienvorbereitende oder -begleitende Kurse, ins-besondere solche, die von einschlägigen und qualitativ anspruchsvollen Kursanbietern des FaDaF durchgeführt werden. Diese Ziele werden seit über elf Jahren vornehmlich durch die gemeinsame Teilnahme an internationalen Bildungsmessen im Ausland unter Führung des DAAD verfolgt (die vom BMBF geförderte GATE-Initiative). Zudem existiert eine Konsorti-ums-Website, die in den vergangenen Monaten inhaltlich sowie optisch vollständig überholt wurde. Auch der Konsortiumsflyer, der bei Messen und zu weiteren Anlässen mehrsprachig verteilt wird, wurde umfassend aktualisiert. Das aktuelle Konsortium besteht aus acht Mitgliedsinstitutionen, die an den Standorten Hamburg, Berlin, Hannover, Düsseldorf, Aachen, Mannheim, Stuttgart und München ange-siedelt sind. Im Berichtszeitraum tagten die Konsortialpartner am 14./15.04.2016 in Berlin (organisiert vom IIK berlinerID), am 18.11.2016 in Hannover (organisiert vom ISK Hanno-ver) und am 02./03.02.2017 erneut in Berlin (organisiert vom IIK berlinerID). Die Teilnahme an Präsenz-Bildungsmessen in Taiwan (Taipei, Taichung), Indonesien (Jakar-ta), Mexiko (Mexico City, Monterrey) und Indien (Neu-Delhi, Hyderabad) sowie virtuellen Messeformaten für Lateinamerika (Argentinien, Kolumbien, Chile), Ghana und Kamerun bot dem Konsortium im vergangenen Jahr erneut die Möglichkeit, die Bedarfe der Interessenten in den Zielländern besser kennenzulernen und über das gemeinsame Angebot zu informie-ren: Beratungsgespräche und Vorträge trugen dazu ebenso bei wie persönliche Treffen mit Multiplikatoren und die Pflege des bestehenden internationalen Netzwerks aus Partnerinsti-tutionen, Hochschulen, Botschaften und natürlich den lokalen Repräsentanzen des DAAD. Die Personendaten und zentralen Interessen der Besucher an den FaDaF-Messeständen werden standardmäßig erfasst, so dass im Nachgang zur jeweiligen Messe alle Interessen-ten zeitnah mit einer Rundmail bedacht werden können, in der sie erneut auf die Möglich-keit hingewiesen werden, studienvorbereitende Sprachkurse bei seriösen Anbietern in Deutschland zu belegen. Die Präsenz und Beratungsarbeit des FaDaF-Konsortiums wird von den jeweiligen DAAD-Außenstellen sowie den beteiligten deutschen Hochschulen, die durch interessante Studien-programme besonders fachkundige Absolventen für weiterführende Studiengänge zu rekru-tieren suchen, sehr geschätzt, da diese Zielgruppe spezifischen Beratungsbedarf hinsichtlich der sprachlichen Anforderungen im deutschsprachigen Lebens- und Universitätsalltag hat. Für die Koordination der Konsortiumsaktivitäten stehen bei der FaDaF-Geschäftsstelle einige Hilfskraftstunden zur Verfügung, deren Kosten (sowie sämtliche weiteren anfallenden Ge-bühren) von dem Kursanbieterkonsortium selbst getragen werden. 6.7 Arbeitskreis „Wirtschaften mit DaF“ Im Arbeitskreis „Wirtschaften mit DaF“ treffen sich Kursträger innerhalb des FaDaF zu einem lockeren Austausch der Branchevertreterinnen und -vertreter. Damit soll nicht zuletzt auch jenseits der Jahrestagungen eine Möglichkeit geschaffen werden, die Interessen und Exper-tise dieser Mitgliedergruppe stärker in die Verbandsarbeit einzubringen. So ist aus dem Ar-beitskreis beispielsweise auch das FaDaF-Konsortium hervorgegangen, das den Verband und sein Interesse für das Deutschlernen in Deutschland zu werben, auf Hochschulmessen im

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Ausland als Teil der deutschen Delegation vertritt, die vom DAAD im Rahmen der GATE-Initiative organisiert wird (s. 6.6). Der Arbeitskreis, auf Verbandsebene betreut vom FaDaF-Vorsitzenden, traf sich am 15./16.04.2016 in Berlin beim Institut für Internationale Kommunikation (IIK berlinerID), wobei knapp 30 Kursträger anwesend waren. Dabei ging es wesentlich um die aktuellen Entwicklungen im Bereich sprachliche Integration, hier vor allem für akademisch orientierte Flüchtlinge, das Impulsreferat hielt die zuständige Referatsleiterin des DAAD. Ein weiteres Treffen war am Vorabend der Berliner Jahrestagung geplant, wurde aber wegen Raumprob-lemen und Arbeitsüberlastung auf den Herbst 2017 verschoben. 6.8 Erster Fachtag DaFF in Dresden und Flüchtlingsinitiativen Der FaDaF-Vorsitzende moderierte am 26.08.2016 auf dem 1. Fachtag DAFF (= Deutsch von Anfang an für Flüchtlinge fördern) an der TU Dresden das Eröffnungspodium, auf dem Flüchtlingsinitiativen und Integrationskursträger vertreten waren, woraus sich verschiedene Vernetzungen mit der Verbandsarbeit ergaben. Der 2. Fachtag an der TU Dresden ist bereits in Planung; auf der Jahrestagung 2017 wurden Flyer am FaDaF-Stand ausgelegt. 6.9 DaFWEBKON Die DaFWEBKON ist die wichtigste Online-Konferenz im Bereich DaF/DaZ und erfreut sich steigenden Zulaufs. Unterstützt wird sie in Deutschland vor allem vom Goethe-Institut und der Deutschen Welle, aber auch vom FaDaF. Da eine Online-Konferenz natürlich vor allem für die DaF-KollegInnen im Ausland und auf anderen Kontinenten höchst attraktiv ist, fördert sie die Internationalisierung des Faches in besonderem Maße. Außerdem sollen auch die FaDaF-Mitglieder an diese neuen Formen der Fortbildung und des kollegialen Austauschs herangeführt werden. Die 6. DaFWEBKON fand vom 01. bis zum 04. März 2017 statt, diesmal unter dem Motto „Tauch ein in die deutsche Sprache und Kultur“ und hatte den Schwerpunkt „Fachsprache Deutsch“. FaDaF-Beiratsmitglied Prof. Dr. Hermann Funk hielt einen Plenarvortrag zum Thema „Deutsch im Beruf“, der FaDaF-Vorsitzende Dr. Matthias Jung berichtete über „DaF im Gesundheitswesen: Erfahrungen mit berufsbegleitendem Lernen & Prüfungstrainings“. Al-le Beiträge der DaFWEBKON wurden aufgezeichnet und sind online hier abrufbar: http://dafwebkon.com/archiv/aufzeichnungen-dafwebkon2017/ 6.10 Sitzungen des IQ-Dialoggremiums Berufsbsbezogenes Deutsch Der FaDaF-Vorsitzende nahm im Berichtszeitraum an zwei Sitzungen (20./21.10.2016 und 27./28.03. 2017) des Dialoggremiums Berufsbezogenes Deutsch im Rahmen des bundeswei-ten Netzwerks „Integration durch Qualifizierung“ (IQ) teil, in der die Jobcenter, Unterneh-men, Ministerien und Bildungsträger zusammenarbeiten. Die Sitzungen fanden jeweils am Sitz der betreffenden IQ-Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch in Hamburg statt (http://www.netzwerk-iq.de/sprachbildung.html) und führten zu zahlreichen Vernetzungen, insbesondere im Rahmen des Themenschwerpunkts 3 der Berliner Jahrestagung DaF/DaZ 2017 (s. 6.1 und 7.1).

7 Schwerpunkte der Vorstandsarbeit

7.1 Vorbereitung der 44. Jahrestagung an der TU Berlin Ein großer Teil der Vorstandsarbeit galt der intensiven Vorbereitung der Jahrestagung Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unter dem Motto „DaFFür Berlin – Perspektiven für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Schule, Beruf und Wissenschaft“ an der Techni-schen Universität Berlin (TUB). Der Leiter des ausrichtenden Fachgebiets „Deutsch als Fremdsprache“ an der TUB (Prof. Dr. Thorsten Roelcke) ist zugleich Mitglied im Vorstand des FaDaF. Die weltweit größte jährliche Tagung im Bereich DaF/DaZ fokussiert in diesem Jahr insbe-sondere den Gebrauch des Deutschen als Fremdsprache in Wissenschaft, Technik und Insti-tutionen. In einem internen Abstimmungsverfahren des FaDaF wurden folgende Themen für die vier Tagungsschwerpunkte ermittelt und festgelegt: „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ (TSP 1), „Sprache in der Wissenschaftlichen Lehre“ (TSP 2), „Berufsbezogenes Deutsch / Deutsch für den Beruf“ (TSP 3), „Deutsch lernen in Vorbereitungsklassen“ (TSP 4); hinzu kommen wieder die beiden Praxisformen „Unterricht“ (Forum A) und „Beruf und Qualifizierung“ (Forum B) sowie zahlreiche Ausstellerpräsentationen. Am Vortag der Ta-gung findet zudem eine eigene Tagung von NachwuchswissenschaftlerInnen statt, die in ei-nem dynamisch-interaktiven Tagungsdesign ihre Forschungsergebnisse präsentieren wer-den. Unter dem Titel „Berufs- und fachbezogener Deutschunterricht: lernerorientiert, hand-lungsorientiert, kommunikativ“ findet im Anschluss an die Jahrestagung wieder eine Fortbil-dung für eingeladene AuslandsgermanistInnen statt. Vorstand und Geschäftsstelle waren in Zusammenarbeit mit den KollegInnen von der TUB zuständig für die Entwicklung der Themenschwerpunkte und Praxisforen sowie für die Einla-dungsliste der ReferentInnen. Die Geschäftsstelle übernahm in Zusammenarbeit mit dem Team der TUB, neben Thorsten Roelcke vor allem Kristina Pelikan und im Weiteren Kerstin Zimmermann, Annette Friedland, Felicitas Tesch, Olga Averina, Corinna Kaiser, Anna Grysz-ko und Christoph Lammers, die Organisation der Jahrestagung, wobei die Abrechnung (An-meldung, Einnahmen, Ausgaben), die Kommunikation mit den Ausstellern (Stand- und An-zeigenbuchungen, Programm der Veranstaltungsschienen, die Erstellung der Tagungshome-page, des Tagungsprogramms und des Abstractbands, die Tagungsevaluation, der FaDaF-Stand, die Vorbereitung der Mitgliederversammlung, des FaDaF-Stammtisches und der Ab-schlussveranstaltung mit der großen Tombola in der Hand der Geschäftsstelle lagen, wäh-rend das Team der TUB sich um alle Raumfragen, um alle logistischen Fragen, die Hilfskräf-te, den Geselligen Abend sowie in Absprache mit Sabrina Erdmann von der Geschäftsstelle die Platzierung der Aussteller und um die von Sabrina Erdmann koordinierte Pressekonferenz kümmerte. Innovativ war eine Konferenzbegleitung durch Twitter, in deren Rahmen sich die Tagungs-gäste direkt zum Tagungsgeschehen äußern konnten; das mediale Konzept wurde vom Team der TUB in enger Zusammenarbeit mit Stephan Frühwirt und Studierenden des Fach-gebiets „Medienwissenschaft“ entwickelt. In programmatischer Hinsicht ist es gelungen, erstens den wichtigen Aspekt der fachlichen und beruflichen Orientierung von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zu fokussieren und zu konturieren, zweitens die internationale Perspektive im Tagungskonzept weiter zu stär-ken und ReferentInnen und TagungsteilnehmerInnen aus dem Ausland zu gewinnen und drittens aktuelle bildungspolitische Fragen und Herausforderungen zu diskutieren. 7.2 Qualitätssicherung DSH und Hochschulzugangsprüfungen allgemein

Die Qualitätssicherung der DSH kann auch in diesem Berichtsjahr auf erfreuliche Fortschrit-te zurückblicken. Die DSH-Koordinierungsstelle ist weiterhin mit Frau Sonja Domes als fest angestellter Fachkraft mit 20 Wochenstunden und zusätzlich einer studentischen Hilfskraft besetzt und an der Pädagogischen Hochschule Freiburg angesiedelt. Die Tätigkeiten umfas-sen hauptsächlich zwei Bereiche: die Bearbeitung der formalen Registrierungsanträge sowie

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die Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Standardisierung bzw. Qualitätssicherung der DSH. Registrierungen Seit Erscheinen des letzten Berichts konnten fünf weitere Standorte registriert werden. Die Anträge zweier Institutionen wurden abgelehnt, ein Antrag wurde vom Antragsteller zu-rückgezogen. Momentan befinden sich noch fünf Anträge auf Registrierung einer lokalen DSH in Bearbeitung. Um auch bei den Anträgen auf Registrierung einer Fern-DSH für eine der lokalen DSH vergleichbare Qualität zu sorgen, wurden Richtlinien für die formale Regi-strierung einer Fern-DSH erarbeitet. Die Antragsformulare für die Registrierung einer DSH-Prüfungsordnung wurden erneuert und dabei in Formulare für lokale DSH und Fern-DSH getrennt. Die neuen Formulare sind auf der Homepage zu finden. DSH-Zahlen 2015 Die jährliche Erhebung der DSH-Teilnehmerzahlen per Online-Umfrage ergab, dass im Jahr 2015 über 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an insgesamt 76 Standorten an einer DSH teilgenommen haben. Der Standort mit der höchsten Teilnehmerzahl nahm insgesamt über 2.000 Prüfungen ab, am kleinsten Standort wurden weniger als zehn Teilnehmer ge-prüft. Neu war in diesem Jahr die verbindliche Erfassung der Prüfungsergebnisse der ein-zelnen Standorte in DSH-Stufen. Die Bestehensquoten an den einzelnen Standorten variie-ren deutlich. Zusammengefasst lässt sich jedoch folgendes Bild festhalten: 35% haben die DSH nicht bestanden. 19% aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben mit DSH-1 abge-schlossen, 38% mit DSH-2, 8% erzielten das Ergebnis DSH-3. DSH-Komitee und Qualitätszirkel Das DSH-Komitee besteht z.Zt. aus 7 Mitgliedern. Es tagt in ca. vierteljährlichem Abstand, um grundsätzliche Themen der Qualitätssicherung und spezifische Qualitätsprobleme an einzelnen Standorten zu diskutieren. Eine weitere Aufgabe des DSH-Komitees ist der Auf-bau und die Koordination des Qualitätszirkels. Der Qualitätszirkel besteht aus 15 Mitgliedern und hat inzwischen seine Arbeit aufgenommen. Dabei geht es in dieser Anfangsphase um die Entwicklung umfassender Qualitäts- und Bewertungskriterien für die Begutachtung von DSH-Prüfungssätzen. Die Kriterien wurden zunächst vom DSH-Komitee auf Grundlage der RO-DT erarbeitet. Anschließend fanden Workshops mit dem Qualitätszirkel statt, um die Anwendbarkeit der Kriterien anhand realer anonymisierter Prüfungssätze zu überprüfen. Bislang wurden Kriterien für die Prüfungsteile Lese- und Hörverstehen entwickelt. Die nächsten Arbeitstreffen und Workshops zur Erarbeitung der Kriterien für die weiteren Prü-fungsteile sind bereits in Vorbereitung. Die Kriterien sollen nach ihrer Fertigstellung allen DSH-Standorten in Form einer übersichtlichen „Checkliste“ zur Verfügung gestellt werden und als Orientierung für die Testerstellung, -durchführung und -bewertung dienen. Mittel-fristig ist eine detaillierte Rückmeldung für die einzelnen Standorte zu den von ihnen einge-reichten Prüfungssätzen durch den Qualitätszirkel geplant, des Weiteren die Gründung bzw. Unterstützung von regionalen DSH-Gruppen zum fachlichen Austausch. Zentrale DSH Das Angebot der zentralen DSH wurde, wie bereits berichtet, vorübergehend ausgesetzt, um ein neues Konzept zu entwickeln. Die zunächst auf voraussichtlich Herbst 2017 ange-kündigte Wiederaufnahme des Angebots wird sich auf das Frühjahr 2018 verschieben. Weitere Maßnahmen der Qualitätssicherung Weitere Maßnahmen der Qualitätssicherung waren u.a. die Abmahnung einer Sprachen-schule aufgrund Missbrauchs des DSH-Namens, die Veröffentlichung eines Statements des

FaDaF zur Zuordnung der DSH zum GER sowie die Überprüfung zweier bereits registrierter DSH-Standorte aufgrund bekannt gewordener Mängel. Diese Überprüfung ist noch nicht abgeschlossen. Arbeit der Koordinierungsstelle Es ist das Ziel der Koordinierungsstelle, Transparenz über die DSH-bezogene Arbeit des FaDaF herzustellen. Dazu werden die DSH-Standorte über wichtige Neuigkeiten per Rund-mail informiert. Im Herbst 2016 kam die erste Ausgabe des künftig halbjährlich erscheinen-den DSH-Rundbriefs heraus. Zusätzlich wurde und wird die DSH-Seite der FaDaF-Home-page sukzessive überarbeitet und dabei sowohl mit grundlegenden als auch mit aktuellen Informationen bestückt. Darüber hinaus soll die aktive und direkte Kommunikation mit den Zulassungsstellen der Hochschulen und Universitäten verbessert werden. Im Rahmen der FaDaF-Jahrestagung 2016 in Essen wurde zum ersten Mal eine DSH-Beratung am FaDaF-Stand durch die Koordinatorin Sonja Domes angeboten. Dieses Angebot wurde gut ange-nommen und wird auf der diesjährigen Tagung in Berlin fortgeführt. Hochschulzugangssprüfungen allgemein Der FaDaF arbeitet auf regelmäßigen Treffen intensiv mit den anderen Akteuren im Bereich der Hochschulzugangsprüfungen zusammen, u.a. mit HRK, KMK, dem TestDaF-Institut und der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Studienkollegs. Zu den zentralen Themen, über die Austausch und Abstimmung gepflegt werden, gehören Qualitätsentwick-lung und -sicherung sowie die Vergleichbarkeit aller Hochschulzugangsprüfungen. 7.3 DaF/DaZ als Beruf und die Situation der Honorarlehrkräfte Die Situation der DaF-/DaZ-Honorarlehrkräfte ist seit vielen Jahren von einer oft prekären sozialen Situation aufgrund niedriger, nicht qualifikationsgerechter Honorare geprägt, wobei das BAMF mit seinen niedrigen Honorarvorgaben und Erstattungssätzen einen nicht gerin-gen Anteil hatte. Besonders umstritten bleibt dabei vor allem die Frage der sogenannten „Scheinselbständigkeit“, die vor allem im Zusammenhang mit der Nachzahlung von Sozial-versicherungsbeiträgen durch die Honorarkräfte bzw. Arbeitgeber im Berichtsjahr für Schlagzeilen gesorgt hat, nachdem die Deutsche Rentenversicherung entsprechende Nach-forderungen an das Goethe-Institut gestellt hat, das bis zur Klärung dieser Frage alle Hono-rarverträge gekündigt hat. Durch die aktuell sehr hohe Nachfrage nach DaF-/DaZ-Lehrkräften infolge der verstärkten Anstrengungen zur sprachlichen Integration von Flüchtlingen hat sich die Situation der Ho-norarlehrkräfte aber erstmals seit Jahren deutlich verbessert, da deshalb einerseits die Ho-norare derzeit auf breiter Front steigen und außerdem zahlreiche Stellen etwa im Schul-dienst für Seiteneinsteiger eröffnen, aber auch Kursträger durch Anstellungen Lehrkräfte zu binden versuchen. Eine starke Signalwirkung hatte in dieser Situation die Erhöhung der Mindesthonorare in In-tegrationskursen zunächst von 20 auf 23 € pro UE zum 01.01.2016 und dann noch einmal zum 01.07.2016 auf 35 € durch das Bundesamt, d.h. eine Erhöhung um 75% innerhalb ei-nes Jahres. Im Unterschied zu früher, wo es sich beim Mindesthonorar nur um eine Emp-fehlung handelte, wurde die Erhöhung diesmal zum einen durch eine entsprechende Erhö-hung der Kostenerstattungssätze für die Kursträger ermöglicht und gleichzeitig durch insti-tutionellen Druck auch tatsächlich durchgängig umgesetzt. Dieses Honorar hat auch eine starke Bindewirkung auf andere öffentlich geförderte Kurse (etwa an Hochschulen oder mit Landesmitteln finanziert) und für Selbstzahlerprogramme (insbesondere im studienvorberei-tenden Bereich) und zu einem Anstieg der Honorare geführt, auch wenn die 35 € pro UE bei weiterem nicht erreicht werden. Die Herausforderung besteht darin nun nachhaltige Verbesserungen der Stellensituation und sozialen Absicherung von DaF-/DaZ-Absolven-tInnen zu erreichen, die auch über die derzeit für Lehrkräfte günstige, aber so nicht unbe-dingt anhaltende Nachfragesituation Bestand hat. Festzuhalten bleibt aber, dass auch diese Erhöhung keine angemessene Bezahlung im Ver-gleich zu anderen, ähnlich anspruchsvollen Tätigkeiten, die einen Hochschulabschluss vo-

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raussetzen, ermöglicht. Hier sind noch zahlreiche weitere Verbesserungen bei Bezahlung wie bei der sozialen Absicherung durch die Schaffung weiterer Stellen, für die sich der Ver-band zusammen mit Akteuren wie den Gewerkschaften bzw. Lehrkräftevertretungen (s.o., Abschnitt 5) einsetzt. Diese Diskussion treibt der FaDaF nicht zuletzt durch seine Pressear-beit (s. 4.3) bzw. auf der Jahrestagung 2017 mit einem Abschlusspanel und weiteren Bei-trägen bzw. Diskussionen zum Thema im Forum „Beruf & Qualifizierung“ voran. Diese seit 2006 feste Programmschiene auf den Jahrestagungen ist ein kleiner Baustein zur besseren Information und der Erhöhung der Berufschancen von AbsolventInnen der DaF-/DaZ-Studiengänge. Neben Informationen über potenzielle Arbeitsbereiche stehen hier Tipps aus der beruflichen Praxis und Weiterbildungsangebote, um die „Beschäftigungsfä-higkeit“ zu verbessern – sei es in der Wissenschaft, in der Lehre, im Inland oder Ausland, im Management, Sozialarbeit, Verlagen u.a.m. Die Stellenausschreibungen auf www.fadaf.de/Mitgliederservice können ebenfalls ein wenig helfen, einen Einstieg in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu finden oder sich durch eine Auslandstätigkeit dafür zu qualifizieren und für eine Anstellung zu empfeh-len. 7.4 Deutsch als Zweitsprache und Integration – DaZ an den Schulen Im Jahr 2015 ist die Zahl neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher deutlich angestiegen, wie eine aktuelle Studie des Mercator-Instituts verdeutlicht (von Dewitz et al. 2016). Demnach hat sich der Anteil neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher im schulpflichtigen Alter von 1% im Jahr 2014 auf 2% im Jahr 2015 verdoppelt. Bundesweit entspricht dies einer Anzahl von gut 640.000 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Zu-sammensetzung dieser Zuwanderungsgruppe hat sich verändert: Im Vergleich zu den Vorjahren sind erstmals mehr Kinder und Jugendliche aus Asien als aus europäischen Staa-ten nach Deutschland zugewandert. Dabei nimmt Syrien den ersten Platz in der Reihenfolge der Herkunftsländer ein. Wenngleich es nicht in allen Bundesländern Schulpflicht von Anfang an für Asyl suchende Kinder und Jugendliche gibt, so sind insgesamt doch große Anstren-gungen im Bereich der schulischen Erstintegration zu verzeichnen. Die Situation in den Schulen ist nach wie vor insofern prekär, als es nicht genügend qualifi-zierte Lehrkräfte im DaZ-Bereich gibt. In Sachsen können derzeit Lehramtsstudierende über das sogenannte Erweiterungsfach DaZ eine schulartenspezifisch ausdifferenzierte vollum-fängliche fachliche Qualifikation im DaZ-Bereich erlangen; vergleichbare Angebote gibt es auch in anderen Bundesländern, wenn auch nicht flächendeckend. Zudem werden bundesweit für bereits im Beruf stehende Lehrkräfte berufsbegleitende Weiterbildungen angeboten, die dem Erweiterungsfach inhaltlich gleichzustellen sind. Außerdem werden für Lehrkräfte sogenannte Zertifikatskurse angeboten, die für die DaZ-Situation sensibilisieren bzw. den Lehrkräften Basiskompetenzen im Umgang mit DaZ-Lernenden vermitteln. Zugleich wird an anderer Stelle ein wichtiger Bedarf sichtbar: Es ist insgesamt noch nicht hinreichend erforscht, welche Sprachkenntnisse für die erfolgreiche Teilnahme am Regel-unterricht bzw. zur Vorbereitung einer Berufsausbildung notwendig sind, bzw. wie die Anfor-derungen in diesen Bereichen genau aussehen. In den Bildungsstandards sind zwar sprachliche Anforderungen etwa für den mittleren Schul-abschluss in Form von Kompetenzbeschreibungen niedergelegt, aber sie gelten allgemein für alle Schülerinnen und Schüler und können für neu Zugewanderte allenfalls ein Fernziel dar-stellen, nicht aber eine Messlatte für den Übergang von der Vorbereitungs- in die Regel-klasse. Behelfsweise wird in einigen Bundesländern der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) mit seinen Niveaubeschreibungen herangezogen. Dabei wird im Sekun-

darbereich die Niveaustufe B1 als Schwelle für den Übergang in die Regelklasse angesetzt. Das Niveau B1 ist aber für die sprachlichen Anforderungen einer Berufsausbildung nicht ausreichend bzw. die für das Niveau ausgewiesenen Kompetenzen entsprechen inhaltlich nicht den Anforderungen von Schule bzw. Berufsausbildung. Der Verband der sächsischen Bildungsträger (VSBI e.V.) wird auf diesen Zustand demnächst auch öffentlich aufmerksam machen und Mittel für die sprachliche Nach- bzw. Weiterqualifikation Ausbildungsinteressier-ter fordern. In den meisten Bundesländern gibt es so etwas wie curriculare Grundlagen für den Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht in den Vorbereitungsklassen, vor allem für die Primarstufe (vgl. Decker-Ernst 2017). Eine Reihe von ihnen ist erst in jüngerer Zeit entstanden. Bis auf die Lehrpläne in Hamburg, Sachsen oder Schleswig-Holstein sind sie wenig differenziert mit Hinblick auf sprachliche Inhalte. Ihnen fehlen vielfach, so Decker-Ernst 2017, 133 explizite Hinweise auf den stufenweisen Kompetenzaufbau von der Alltagssprache hin zur Fach- und Bildungssprache. Bei allen Anstrengungen, die unternommen wurden, gibt es auch weiterhin einen großen Bedarf an der Entwicklung von Konzepten und Maßnahmen im Bereich Deutsch als Zweit-sprache. Dazu müssen vor allen Dingen finanzielle Mittel – langfristig – bereit gestellt wer-den.

7.5 Nationale und internationale Projekte Der FaDaF hat sich auf Initiative der Geschäftsführerin in den letzten Jahren regelmäßig an internationalen Projekten beteiligt. Im Berichtszeitraum wurden zudem drei Projekte – alle beim DAAD – beantragt und nach deren Bewilligung von der Geschäftsführerin mit Unter-stützung der Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle durchgeführt, wobei das Projekt „Erhe-bung der Absolventenzahlen“ maßgeblich auf das Engagement des Vorstandsvorsitzenden Dr. Matthias Jung zurückzuführen ist. Projekt 1 „Erhebung von Hochschulabsolventenzahlen DaF/DaZ“

Laufzeit: 20.10.2016-31.12.2016 Gefördert vom DAAD Fördersumme: 5.121 €

Idee und Konzept: Dr. Matthias Jung Projektantrag und -leitung: Dr. Annegret Middeke Projektassistenz: Julia Panferov

Qualifizierte Lehrkräfte für als Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF-/DaZ) sind gefragt wie nie, und zwar im Inland wie im Ausland, da in allen Bildungsbereichen (Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung) zurzeit ein Mangel herrscht. Im Inland ist der Bedarf vor allem durch den verstärkten Zuzug von Flüchtlingen seit 2015 ausgelöst worden, der trotz des Rückgangs von 891.000 (2015) auf ca. 300.000 (2016) auch in den nächsten Jah-ren bei 100.000 bis 300.000 Personen pro Jahr, darunter zahlreiche Kinder im schul-pflichtigen Alter, liegen dürfte. DaF-/DaZ-Absolventenzahlen sind in diesem Kontext zu einer besonders wichtigen Planungsgröße für Schulämter und Behörden wie das BAMF oder die Bundesagentur für Arbeit geworden, um verstetigte und nachhaltige Integrationskonzepte mit qualifizierten Fachkräften umsetzen zu können. Da aber keinerlei Zahlen vorlagen, hat der FaDaF mit Unterstützung des DAAD das Projekt zur Erhebung der aktuellen DaF-/DaZ-Absolventenzahlen ins Leben gerufen. Das Projekt startete im Oktober 2016 mit einer zweieinhalbmonatigen Laufzeit bis Ende Dezember 2016. Zunächst wurden ca. 400 Hochschulen nach DaF-/DaZ-Studienangeboten durchsucht und die entsprechenden Kontaktdaten von Studiengangskoordinatoren und Abteilungsleitern vermerkt. Es wurde für die Erhebung ein Online-Fragebogen in Zusammen-arbeit mit dem DAAD entwickelt, der allgemeine Informationen zu den DaF-/DaZ-Studien-angeboten, ebenso wie die Erstsemester- bzw. Absolventenzahlen einheitlich abfragt.

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Aus der Vielfalt an wissenschaftlichen DaF-/DaZ-Qualifikationen wurden vier heuristische Kategorien definiert: Kategorie I – Grundständige Studiengänge (BA und MA) Kategorie II − Zusatzqualifikationen/Zertifikate (ca. 30 CP) Kategorie III − Erweiterungsfächer in Lehramtsstudiengängen Kategorie IV − Sonstige Wahl(pflicht)module Nach einer Testphase wurde der Fragebogen gemeinsam mit einem allgemeinen Anschrei-ben an die Studiengangskoordinatoren oder Abteilungsleiter, kurz Ansprechpartner, der DaF-/DaZ-Studienangebote verschickt. 54 Hochschulen mit 96 DaF-/DaZ-Studienangeboten ha-ben an der Erhebung teilgenommen. Von nur wenigen Standorten kamen keine oder unvoll-ständige Rückmeldungen; diese werden in den nächsten Wochen noch einmal kontaktiert. Zusammenfassend kann von einem Anstieg der DaF-/DaZ-Absolventenzahlen von 2015 auf 2016 gesprochen werden. Im SoSe 2015 gab es ca. 2.393 DaF-/DaZ-Absolventen, im WiSe 2015/16 etwa 2.090 und im Sommer 2016 waren es ca. 3.110. (Stand: 28.02.2017) Eine Studie mit den Projektergebnissen und differenzierenden Tabellen findet sich dem-nächst auf der Homepage des FaDaF. Projekt 2 „Topographie der DaF- und Germanistikstudiengänge weltweit“

Laufzeit: 01.7.2016-31.12.2016 Gefördert vom DAAD Fördersumme: 8.882,25 € Idee und Konzept: Dr. Annegret Middeke Projektantrag und -leitung: Dr. Annegret Middeke

Projektassistenz: Tessa Träger Das Projekt „Topographie der DaF- und Germanistikstudiengänge weltweit“ (DaF-Wikis), in dem alle auffindbaren Germanistik-/DaF-Studiengänge im Ausland und DaF-/DaZ-Studien-angebote in den deutschsprachigen Ländern erfasst wurden, wurde fristgerecht abgeschlos-sen (wobei es aufgrund der Dynamik und Veränderlichkeit des Gegenstandes nicht ab-schließbar ist). Studienstandortvertreter können nach Erhalt eines Passwortes die Informati-onen zu ihren Germanistik-/DaF bzw. DaF-/DaZ-Qualifizierungsangeboten in die Datenbank einstellen, sind damit im Internet rasch auffindbar und auf einen Blick überschaubar. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

Insgesamt konnten 146 Passwörter an insgesamt über 700 individuell kontaktierte Personen vergeben werden, die damit ihre Standortinformationen in die Datenbank eingeben können.

Alle (u.a. mithilfe der DAAD-Lektorate weltweit) als „DaF-/Germanistik“ identifizier-ten Standorte europa- und weltweit wurden in die Datenbank eingetragen.

Von den 56 in Kooperation mit dem „Absolventenprojekt“ angeschriebenen DaF/DaZ-Standorten in Deutschland haben 23 Standorte Aktualisierungen vorge-nommen.

Außerdem wurden inhaltliche Aktualisierungen, z.B. die Aufnahme von nicht grund-ständigen wissenschaftlichen DaF-/DaZ-Qualifizierungsangeboten im deutschspra-chigen Raum, und Vereinheitlichungen in allen Kategorien der Datenbank durchge-führt.

Eine bibliographische Liste mit länderbezogenen Fachpublikationen, z.B. in InfoDaF, wurde auf den jeweiligen Startseiten eingestellt.

Für die weitere Kommunikation wurde eine Mailingliste mit dem Absender-Domain „deutsch-als-fremdsprache.de“ eingerichtet.

Zu den positiven Effekten des Projektes kann gezählt werden, dass nicht nur über die Ein-tragungen in den Wikis, sondern auch über die Korrespondenzen wichtige Einblicke in die aktuelle Lage des Faches an den verschiedensten Standorten gewährt werden. Einige ha-ben noch nicht auf BA/MA umgestellt. Für sie war die Wiki-Maske zu „neu“. Ebenso sind die Abschlussprüfungen und Abschlüsse auch in BA/MA-Systemen nicht immer einheitlich, was den Bologna-Vorgaben „Komparabilität“ und „Kompatibilität“ widerspricht. Durch die Mitar-beit an dem Projekt wurde bei vielen Standortvertretern das Bewusstsein für die internatio-nale Einbindung ihres Germanistik/DaF-Studiengangs geweckt bzw. gestärkt. Darüber hinaus wurde an zahlreichen Standorten eine Reflexion des fachlichen Selbstver-ständnisses initiiert. Die Frage, was eigentlich ein DaF-Studiengang/eine DaF-Ausbildung im Ausland sei, wurde unter den Kollegen vor Ort, aber auch in zahlreichen E-Mails und Skype-Gesprächen auch mit den Projektmitarbeitern des FaDaF diskutiert. Und nicht zuletzt ist die gemeinsame FaDaF-/DAAD-Initiative weltweit bekannt und hat eine neue Aufmerksamkeit nicht nur für die Programme und Angebote beider Institutionen, son-dern, wie bereits angedeutet, auch für die Internationalität des Faches Germanistik/DaF hervorgerufen. Projekt 3: Fortbildung zum Thema „Berufs- und fachbezogener Deutschunterricht: lernerorientiert, handlungsorientiert, kommunikativ“ (s. 6.2). Die Projekte 2 und 3 belegen die steigende Internationalisierung der Verbandsarbeit. Meh-rere Schwerpunktaktivitäten haben in den vergangenen Jahren diese Tendenz begründet:

seit nunmehr elf Jahren die FaDaF-Präsenz auf GATE-Hochschulmessen im Ausland, bei denen für den Bildungsstandort Deutschland geworben wird;

seit nunmehr sechs Jahren das Förderprogramm für ausländische Germanistik- und DaF-Lehrende zur Teilnahme an der Jahrestagung (= Projekt 3);

Fachveranstaltungen und andere Maßnahmen im Bereich „DaF- und Germanistikstu-diengänge im Ausland“;

thematische MatDaF-Bände wie z.B. „Schwerpunkte der DaF-Studiengänge und Ger-manistik im östlichen Afrika“ (Bd. 91) oder „Entwicklungstendenzen germanistischer Studiengänge im Ausland” (Bd. 84);

die Mitwirkung an der IVG 2015 in Shanghai und die wieder erstarkte Zusammenar-beit mit dem IDV für die IDT 2017;

die Beteiligung an EU-Projekten (2008-2014); die Beteiligung an der DaFWEBKON 2016, einer Online-Konferenz, die vor allem von

Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland genutzt wird. Bei der Jahrestagung ist die Internationalisierung fester Bestandteil der Programm und Teil-nehmerstruktur: Jedes Jahr kommen regelmäßig viele TeilnehmerInnen, darunter auch Re-ferentInnen aus dem nicht deutschsprachigen Ausland. Zu den weiteren Internationalisierungsmaßnahmen gehören auch die intensivierte Zusam-menarbeit mit verschiedenen Verbänden im Inland und im Ausland (z.B. mit dem ÖDaF oder dem IDV oder auch mit der IVG) und die Pflege der DaF-Wikis „Topographie der DaF-Studiengänge im europäischen Hochschulraum“ (= Projekt 2). Die programmatische Einbeziehung der auslandsgermanistischen Perspektive in die Vor-standsarbeit begann mit dem vom DAAD geförderten Projekt „Studiengänge und Kerncurri-cula DaF im In- und Ausland“ (2005-2007) und hat sich seitdem kontinuierlich verstärkt. Im Berichtszeitraum fand sie ihren exemplarischen Ausdruck in der gemeinsam von FaDaF und DAAD gestalteten Sektion D3 „Germanistische Qualifikationen weltweit – Curricula und Be-rufsbilder von AuslandsgermanistInnen“ während der Tagung der Internationalen Vereini-gung der Germanistik (IVG) an der Tongji-Universität in Shanghai. Die Zusammenarbeit mit der Auslandsgermanistik ist dem FaDaF sehr wichtig, da die aus-ländischen DaF-KollegInnen wichtige Multiplikatorenarbeit in ihren Ländern zur Verbreitung und Förderung der deutschen Sprache und des Faches DaF leisten. Qualitativ gute germa-nistische Studiengänge (im weitesten Sinne, also auch Studiengänge mit deutschlandkundli-

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chen Komponenten) bedeuten auch eine gute Vorbereitung von Studien- und Arbeitsaufent-halten in den Zielsprachenländern und bringen die internationale Zusammenarbeit in allen Bereichen voran. Zahlreiche persönliche und institutionelle Mitglieder des FaDaF im Bundes-gebiet unterhalten Austauschprogramme mit Partnerhochschulen im Ausland, einige Pro-gramme finden im Rahmen der so genannten Germanistischen Institutspartnerschaften (GIP) statt, die wiederum entscheidende finanzielle Unterstützung durch den DAAD erfah-ren. Zu den Aktivitäten im Bereich Auslandsgermanistik gehörte auch das auf der FaDaF-Jahrestagung 2010 in Freiburg/Br. erstmalig durchgeführte Treffen der Auslandsgerma-nistInnen und DAAD-LektorInnen, das seitdem ein fester Bestandteil der Jahrestagung ist. Zum 31.10.2014 ist das EU-geförderte Projekt BID (BetreuerInnenqualifizierung in Deutsch), in dem es um innovative berufsbegleitende Portfoliomaterialien für Pflegehaushaltshilfen ging, ausgelaufen. Es ist zu erwarten, dass auch dieses EU-Projekt – wie die vorangegange-nen (IDIAL und IDIAL4P) – weiterhin vielfach zu Anfragen und kleineren Folgeprojekten führt. Der FaDaF plant, sich auch in Zukunft an EU-Projekten zu beteiligen. 7.6 FaDaF und die Flüchtlingsthematik

Die starke Zuwanderung von Flüchtlingen im Berichtsjahr bringt für das Fach DaF/DaZ zahl-reiche Chancen aber auch neue Herausforderungen mit sich, u.a. weil die ehrenamtliche Lernbegleitung bzw. Sprachhilfe (d.h. ohne eine abgeschlossene bzw. anerkannte DaF/DaZ-Ausbildung) dadurch besonders in den Fokus gerückt ist. Viele Kolleginnen und Kollegen wie auch Studierende haben sich persönlich intensiv in der Flüchtlingshilfe engagiert, nahelie-genderweise vor allem im Bereich des Deutschunterrichts, wobei erfahrene DaF-/DaZ-Lehrkräfte vor allem die Betreuung und Ausbildung von Sprachbegleiterinnen und -begleitern übernahmen. Bei der Flüchtlingsthematik waren und sind FaDaF-Vorstands- und Beiratsmitglieder sowie Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle vielfach mit Vorträgen, Fachartikeln und Tagungsbeiträ-gen involviert (s. z.B. 6.8), und zwar sowohl im Rahmen ihrer hauptberuflichen Tätigkeiten als auch im Namen des FaDaF, sei es in der Forschung, der Ausbildung von zusätzlichen Lehrkräften, bei der Schaffung neuer Studienangebote, der Unterstützung von Schulen und ehrenamtlichen Sprachlernbegleitungsprojekten. Praktisch alle Vorstands- und Beiratsmitglieder werden von den Medien weiterhin regelmäßig auf das Thema Flüchtlingsintegration und Deutschlernen angesprochen, so wie auch bei der FaDaF-Geschäftsführung in Göttingen immer wieder Anfragen von lokalen, regionalen und landesweiten Medien zum Thema eingehen (s. 4), die meistens von der Geschäftsführerin bzw. dem Vorsitzenden umgehend beantwortet werden, soweit es sich nicht um spezielle Fachfragen handelt, welche an die entsprechenden Experten verwiesen werden. Insgesamt haben sich die Anfragen aber stärker auf die Frage der Qualifizierung und des Bedarfs an Deutschlehrkräften bzw. ihrer sozialen Absicherung verlagert. Auf der fachlichen Ebene wurde ein MatDaF-Band mit dem Titel „Wie schaffen wir das? Bei-träge zur sprachlichen Integration geflüchteter Menschen“ zusammengestellt, der im Juni 2017 erscheinen wird, wie auch das Tagungsprogramm bzw. Beiträge zum Band der Berliner Jahrestagung 2017 (6.1 und 7.1) vielfach die Flüchtlingsthematik widerspiegeln. 7.7 Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Auch im Zeitraum 2016/2017 wurde der wissenschaftliche Nachwuchs durch den FaDaF ge-fördert; die Nachwuchsförderung wurde von Prof. Dr. Gabriele Kniffka und Dr. Alexis Feld-meier vertreten. Die Nachwuchstagung an der TU Berlin (6.3) bot zahlreichen Nachwuchs-wissenschaftlerInnen die Gelegenheit, ihre Forschungsprojekte vorzustellen. Darüber hinaus

unterstützte der FaDaF den Nachwuchs im Rahmen des jährlich stattfindenden Treffens für NachwuchswissenschaftlerInnen. Dieses Treffen wurde am 30.03.2017 von Prof. Uwe Koreik und Prof. Thorsten Roelcke moderiert. Diskutiert wurden im Treffen, welche Aktivitäten des FaDaF zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses laufen. Das Treffen bot zudem eine Gelegenheit für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Wünsche und Erwartungen an den FaDaF zu richten. Die Mailingliste für den wissenschaftlichen Nachwuchs zählt zum Berichtszeitpunkt deutlich über 400 Mitglieder. Diese erhalten regelmäßig relevante Informationen, z.B. Stellen- und Stipendienausschreibungen, Tagungsankündigungen und weitere aktuelle Informationen. Die Mailingliste wird von Dr. Alexis Feldmeier betreut. Im Berichtsjahr 2016/2017 fand die Nachwuchstagung „Empirische Methoden in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ („EmMeth“) leider nicht statt. Wie auch im letzten Jahr drängt sich an dieser Stelle die Frage auf, ob der FaDaF stärker bei der Organisation der „EmMeth-Nachwuchstagung“ mitwirken sollte.

7.8 Verbandsarbeit für Mitglieder und Nicht-Mitglieder Die Geschäftsstelle beantwortet schriftliche Anfragen in der Reihenfolge ihres Eingangs, wobei Anfragen von FaDaF-Mitgliedern prioritär behandelt werden. Für telefonische Anfra-gen gelten die Geschäftszeiten. Sollte in der Zeit das Büro nicht besetzt sein, sind die Mitar-beiterinnen in Besprechungen oder erledigen externe FaDaF-Aufgaben. Dann besteht im-mer die Möglichkeit, eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter zu hinterlassen oder eine E-Mail zu schicken. Neuerdings häufen sich beispielsweise Anfragen zur Bewertung ausländischer germanisti-scher Abschlüsse für Seiteneinsteiger in den Schuldienst. Komplexe Anfragen aus speziellen Themengebieten werden an ExpertInnen aus dem FaDaF-Vorstand und -Beirat weitergelei-tet. Komplexe Anfragen aus speziellen Themengebieten werden an ExpertInnen aus dem FaDaF-Vorstand und -Beirat weitergeleitet. Jedoch muss dieser Service – nicht zuletzt auf-grund der Ehrenamtlichkeit – ebenso wie umfangreiche Recherchen, FaDaF-Mitgliedern vorbehalten sein. In letzter Zeit sind es vor allem Anfragen von JournalistInnen, aus denen zahlreiche Interviews hervorgegangen sind. Um das Beratungsangebot zu erweitern, arbeitet die Geschäftsstelle ab Januar 2014 mit der von Vorstandsmitglied Prof. Dr. Gabriele Kniffka geleiteten DaF-/DaZ-Beratungsstelle der PH Freiburg zusammen. Diese bietet Institutionen Beratung zu Fragen, die das Berufsfeld DaZ/DaF betreffen, z.B.

Welche Lehrmaterialien sind für meinen Kurs geeignet? Welcher Test ist geeignet, um die Lernenden in Kurse einzuteilen? Wie plane ich einen Kurs zum berufsbezogenen Deutsch? Welches Zertifikat benötige ich für folgende Tätigkeit?

Die Anfragen werden in der Regel per Mail beantwortet, ggf. ist auch eine telefonische Be-ratung möglich. In der Beratungsstelle arbeiten ExpertInnen zusammen mit Studierenden, die durch die Auseinandersetzung mit den Anfragen Beratungskompetenzen erwerben sol-len. Bei Interesse richten Sie bitte Ihre Anliegen an: [email protected]. 8 Berichtszeitraum 2016/2017: Zusammenfassung und Ausblick Der Berichtszeitraum 2016/2017 stand einerseits weiterhin im Zeichen der Zuwanderung und Integration von Geflüchteten, andererseits sind die Internationalisierung der Verbands-arbeit, die Qualitätssicherung der DSH und der Einbezug von DaZ-relevanten Fragestellun-gen in die Vorstandsarbeit wie auch die Erhebung von fachrelevanten Daten (DSH, Absol-venten, Studiengänge) gut vorangekommen. Dabei bemüht sich der Vorstand, die Inlands-perspektive (DaZ) wie die Auslandsperspektive (DaF) im Blick zu behalten und wo immer sinnvoll zu verbinden.

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Als Schwerpunkte und Perspektiven der Arbeit des Vorstands im nächsten Jahr in Zusam-menarbeit mit seinen Partnerinstitutionen sind zu nennen:

Vorbereitung der Jahrestagung 2018; Mitgestaltung der IDT in Fribourg (Schweiz); Konstruktive Begleitung und Beeinflussung der sprach- bzw. bildungspolitischen

Entwicklungen bei der sprachlichen Integration von Flüchtlingen; Schärfung des Berufsbildes DaF/DaZ-Lehrkraft (Definition und Vereinheitlichung

notwendiger Qualifikation; Anerkennung von Abschlüssen) und Verbesserung der Situation der Honorarlehrkräfte;

Umsetzung des DSH-Qualitätssicherungskonzeptes und die Entwicklung von DSH-Prüferschulungen;

Datenerhebungen zu DSH- und DaF/DaZ-Absolventen Fortlaufende Dokumentation der DaF/DaZ-Studiengänge weltweit Integration von DaZ-Modulen in Lehramtsstudiengänge; Qualitätssicherung bei Deutschkursangeboten in der Erwachsenenbildung; Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich DaF/DaZ; Sprachenpolitische Aktivitäten und Werbung für das Deutschlernen in Deutschland; Weitere Internationalisierung des FaDaF im Allgemeinen, vor allem die Zusammen-

arbeit mit den DaF- und Germanistikstudiengängen im nicht deutschsprachigen Ausland.

9 Dank Der Dank des Vorstands insgesamt und des Vorsitzenden insbesondere gilt vor allem den Personen und Institutionen, die den FaDaF tatkräftig unterstützt haben:

dem Deutschen Akademischen Austauschdienst für die gute Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung zentraler Bereiche der FaDaF-Arbeit, vor allem Dr. Ursula Paintner, Susanne Lüdtke und Jutta Behnen;

den Mitgliedern des Beirats, die dem Vorstand jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen;

dem Team der Geschäftsstelle in Göttingen: Sabrina Erdmann, Steffanie Frost, Dafinka Georgieva-Meola, Dr. Annegret Middeke, Julia Panferov, Anara Smagulova und Lu Zhang sowie den Praktikantinnen Vanessa Diaz und Katharina Schüssler, die alle auf ihren sehr kleinen Stellen trotz erheblichem und steigendem Arbeitsaufwand mit viel Schwung, guten Ideen und großer Effizienz die Hauptlast der FaDaF-Arbeit bewältigen und auch die programmatische Arbeit vorantreiben;

der Redaktionsgruppe InfoDaF, vor allem dem Schriftleiter Prof. Dr. Christian Krekeler, aber auch allen anderen Redaktionsmitgliedern, denen die Qualität und das gute Image der Zeitschrift zu verdanken ist;

dem Goethe-Institut und insbesondere Sebastian Vötter, Bereichsleiter „Sprache und Bildungspolitik“, der regelmäßig an den Vorstandssitzungen teilgenommen hat, für die stets konstruktive Zusammenarbeit;

den Kassenprüfern Martin Herold und Dr. Fritz Neubauer für ihre nützlichen Hinweise und Anregungen;

den Schriftleiterinnen von MatDaF, Dr. Annegret Middeke und Annett Eichstaedt, die mit sicherem Gespür für Textqualität und -ästhetik ehrenamtlich für die Auswahl und Prüfung der eingereichten Manuskripte, die Qualität der Druckvorlage und die insge-samt sehr ansprechende Gestaltung der neuen MatDaF-Reihe verantwortlich sind und die HerausgeberInnen zum Teil intensiv betreuen;

PD Dr. Olaf Bärenfänger, Prof. Dr. Gabriele Kniffka, Ute Koithan, Gabriela Leder, Prof. Dr. Winfried Thielmann und Dr. Mattheus Wollert für ihre Mitwirkung im DSH-Komitee bei schwierigen formalen Fragen wie bei Konzeption und Beratung der inhaltlichen Qualitätssicherung, wofür sie unzählige Arbeitsstunden eingesetzt haben, sowie Sonja Domes, die als DSH-Koordinatorin die Kontinuität der DSH-Qualitätssicherung systematisch ausbaut;

Dr. Thomas Böhm von der Hochschulrektorenkonferenz für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der DSH-Qualitätssicherung und in der HRK-KMK-Arbeitsgruppe zur RO-DT.

Zu guter Letzt gilt natürlich unser Dank dem Berliner Institut, vertreten durch Prof. Dr. Thorsten Roelcke und sein Team, das trotz schwieriger administrativer Umstände, und ohne über dieselben Ressourcen wie andere Standorte zu verfügen, Gastgeber der Rekord-Jahrestagung 2017 waren. Und damit ist das gesamte Berliner Team gemeint: Kristina Pelikan, Kerstin Zimmermann, Christoph Lammers, Anna Gryszko, Annette Friedland und Corinna Kaiser; aber auch die Themenschwerpunkt- und ForenbetreuerInnen aus Berlin: Andreas Kraft (TSP1), Prof. Dr. Thorsten Roelcke und Kristina Pelikan (TSP2), Annette Friedland, PD Dr. See-Young Cho (TSP3), Julia Schallenberg, Kerstin Zimmermann (TSP4), PD Dr. Felicitas Tesch (Forum A), Prof. Dr. Simone Knab und Diana Böbe (Forum B). Auch den OrganisatorInnen der Pre-Conferences Christoph Lammers, Katharina Seydel, Marlene Schierozek, Anna Gryszko sowie der Leiterin der FaDaF-/DAAD-Fortbildung für Auslandsger-manistInnen im Anschluss an die Jahrestagung, Prof. Dr. Olga Averina, möchten wir herzlich danken. Gedankt sei auch all den vielen anderen, die im Hintergrund wirksam waren und sind. Alle haben in überaus engagierter Weise dafür gesorgt, dass die Tagung so hervorragend vorbereitet wurde und sicherlich erfolgreich verlaufen wird. Einen ganz besonderen Dank gilt es abschließend auszusprechen: Der langjährigen Vor-standsvorsitzenden des FaDaF und jetzigen Vizepräsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, und den Göttinger Kolleginnen und Kollegen sei nachdrücklich für die Unterbringung der Geschäftsstelle des FaDaF in der Interkulturellen Germanistik, die vielfältige Unterstützung und die Geduld gedankt, auf die der FaDaF immer wieder unbüro-kratisch und wohlwollend zählen konnte. Die Geschäftsstelle und der FaDaF profitieren viel-fältig von der Nähe und den personellen Verbindungen dieser fachlich dynamischen Abteilung. Göttingen im März 2017 Dr. Matthias Jung Vorsitzender Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V. (FaDaF)

Rechenschaftsbericht des FaDaF e.V.

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Anhang

a) Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2016 (mit Ausblick 2017) Die FaDaF-Finanzen im Jahr 2016 sind durch einen Anstieg der Einnahmen auf € 241.606,03 und einen deutlichen Überschuss gekennzeichnet, der insbesondere auf den Anstieg der Einnahmen für die DSH-Qualitätssicherung, die gelungene Jahrestagung 2016 (rund 500 statt zuvor 300 Teilnehmende) und einen Anstieg der eingeworbenen Projektgelder zurück-zuführen ist. Diese Überschüsse wurden in eine zweckgebundene Rücklage zur Finanzierung der DSH-Qualitätssicherung und anderer Vereinszwecke eingestellt. Weiterhin wurden aus den Einnahmen 2016 insgesamt 30.000 € für vermutlich uneinbringliche Forderungen sowie 10.884,33 € laut Vorstandsbeschluss vom 14.01.2017 für Gehaltsnachzahlungen an die drei (Teilzeit-)Angestellten der Geschäftsstelle rückgestellt, damit die Gehaltsentwicklung der Ge-schäftsstellenmitarbeiterinnen jetzt wieder den Tarifvorgaben des TV-L entspricht. Dass es möglich war, die Gehälter anzupassen wie auch die Rücklagen zur Absicherung von Zahlungsausfällen kräftig zu erhöhen, ohne die Eigenmittel des Vereins einsetzen zu müs-sen, hat zwei Gründe: Einerseits war die Jahrestagung 2016 sehr gut besucht und von dem Essener Tagungsteam hervorragend und effizient abgewickelt, so dass auch der Personal-aufwand in der Geschäftsstelle für die Jahrestagung weitgehend gedeckt war. Andererseits geht diese erfreuliche Entwicklung auch auf das sparsame Wirtschaften der Geschäftsfüh-rung bzw. Geschäftsstelle zurück, die zahlreiche Überstunden und außerdem im nicht unbe-trächtlichen Maße ehrenamtliche Arbeit leisten. Der gewachsene Spielraum bei den Ausga-ben soll nach den Vorstellungen des Vorstands vor allem dafür genutzt werden, um die Buchhaltung durch Einbindung eines externen Steuerberaters weiter zu professionalisieren. Insgesamt gibt es wenige Veränderungen bei den einzelnen Erlös- und Aufwandspositionen, wobei die größten Änderungen jeweils der Anstieg der Kostenerstattungen sowie der Perso-nalausgaben für die DSH-Qualitätssicherung, die Geschäftsstelle (Projektaufwand) und die Jahrestagung war. Die Projektgelder insgesamt sind aufgrund neuer Projekte mit dem DAAD (s. Kap 5) um 16,2% gestiegen und zwar trotz Auslaufen eines EU-Projektes im Vorjahr, das 2015 immerhin noch mit einer Schlusszahlung von 5.618,05 € zu Buche geschlagen hatte. Dank einer Aufstockung im Bereich der Buchhaltung und der Rückkehr der Buchhalterin aus der Elternzeit sind die Außenstände zum 31.12.2016 im Vergleich zum Vorjahr um € 12.063,36 gesunken, mit auf € 82.930,62 aber immer noch vergleichsweise hoch, was

zum größten Teil auf späte Rechnungsstellungen von Mitgliedsbeiträgen und Rechnungen zur Qualitätssicherung zurückzuführen ist. Nach Rückkehr der etatmäßigen Buchhalterin aus der Elternzeit wird ihre Vertretung aber dennoch als zusätzliche Buchhaltungskraft stunden-weise weiterbeschäftigt, d.h. die Buchhaltung ist aktuell besser denn je aufgestellt und dabei die alten Außenstände in Höhe von € 43.934,07 (=Forderungen, die am 31.12.2016 älter als ein Jahr waren) endgültig aufzuarbeiten. Die inzwischen gebildeten Rückstellungen für diese Altlasten übersteigen diesen Betrag um € 9.493,53, so dass also auch für Zahlungsausfälle bei den neueren Forderungen vorgesorgt ist. Dennoch hat das 2016 intensivierte Mahnver-fahren gezeigt, dass auch Altforderungen zum Teil noch eingetrieben werden können. Bei der DSH-Qualitätssicherung erhöhten sich die Einnahmen von € 61.488,10 auf € 81.915,75, die Personalausgaben stiegen von 22.829,96 € auf € 32.669,76 (davon € 3.950 als interne Umbuchung für den Buchhaltungsaufwand). Neu sind vor allem die stark auf € 3.228,50 angestiegenen Reisekosten für Treffen des erweiterten QS-Komitees. Nach Abzug sonstiger Kosten in Höhe von € 2.807,09 ergab sich ein Überschuss in Höhe von € 43.310,42 für 2016 wurden Rücklagen gebildet, u.a. um den Gutachtern zukünftig eine nominelle Auf-wandsentschädigung zahlen zu können.

Anlage 1: Kontenstände zum 31.12.2016

2016 2015

Sparkasse Göttingen 125.534,77 18.215,74

Kasse 11,56 478,56

Summe 125.546,53 18.694,30

Anlage 2: Leistungsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung)

Einnahmen 2016 2015

Projektgelder 27.347,70 23.541,09

Mitgliedsbeiträge 51.836,25 55.946,90

Kostenerstattungen (Tagungen etc.) 162.376,74 95.094,35

Sonstige Einnahmen 45,34 2.576,03

Summe Einnahmen 241.606,03 177.158,36

Aufwendungen

Projekte (Fachtagungen etc.) 4701,16 481,40

Telefonkosten 261,46 288,13

Bürobedarf

Büromaterial 3.240,74 706,28

Druck-, Kopierkosten 7.209,22 8.365,69

Porto, Versandkosten 1.206,11 1.090,46

Summe Bürobedarf 11.656,07 10.162,43

Reisekosten 13.635,42 12.682,77

Verpflegung und Bewirtung 8.516,45 9.803,14

Personalkosten und Honorare gesamt (inkl. Sozialversi-cherung sowie Kosten der Lohnbuchhaltung) 113.967,18 83.098,83

Internetkosten 275,00 275,00

Bankkosten 27,07 190,52

Aufwand Vorjahr und Außenstände 32.516,45 13.675,81

Sonstige Aufwendungen 5.783,39 8.276,95

Summe Aufwendungen 191.339,65 138.934,98

Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 50.266,38 38.223,38

Rücklagen u.a. zur DSH-Qualitätssicherung u.a. -50.266,38 -38.223,38

0 0

Rechenschaftsbericht des FaDaF e.V.

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Anlage 3: Vermögensrechnung (Bilanz)

31. Dez 16 31. Dez 15

AKTIVA

Forderungen 82.930,62 94.993,97

Aktive Rechnungsabgrenzung 0 11.980,00

Schecks, Kassenbestand, Bankguthaben 125.546,33 18.694,39

Summe AKTIVA 208.476,95 125.668,27

PASSIVA

Vereinsvermögen / zweckgebundene Rücklagen zum 31.12. d. J. 90.173,80 51.950,42

Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 38.497,60 38.223,38

Summe Rücklagen 128.671,40 90.173,80

Rückstellungen 77.203,97 33.750.80

Verbindlichkeiten 2.601,58 1.743,67

Summe PASSIVA 208.476,95 125.668,27 b) Bericht der Kassenprüfer für das Jahr 2016 Die Prüfung wurde am 23. März 2017 von 11.30 bis 14.30 Uhr in der Geschäftsstelle in Göt-tingen durchgeführt. Anwesend waren Herr Matthias Jung, Frau Annegret Middeke und Frau Lu Zhang und als Kassenprüfer Herr Martin Herold sowie Herr Fritz Neubauer. Herr Matthias Jung ist weiterhin auch Finanzbeauftragter, er hatte die Buchungsunterlagen schon im Vor-feld der Prüfung per Email versandt. Die Aufgaben der Buchhaltung in der Geschäftsstelle sind zunehmend vielfältig und haben auch in der Menge zugenommen, insbesondere durch die Gebührenerhebung für die DSH-Qualitätssicherung. Im vergangenen Jahr gab es weiterhin inzwischen behobene Probleme durch Personalfluktuation bei der Betreuung der Buchhaltung. Das erklärt auch die teilweise sehr späte Erhebung von Mitgliedsbeiträgen. Im Berichtsjahr wurden auch bei den Mitglie-dern mit ermäßigten Beiträgen nachgefragt. Die angekündigte Professionalisierung durch Einschaltung eines Steuerberaters wird positiv zur Kenntnis genommen Der Geschäftsführerin ist es gelungen, durch umfangreiche Antragsstellungen Projekte beim DAAD erfolgreich einzuwerben. Belegprüfung Geprüft wurden in Stichproben, z.T. gezielt nach Beträgen, die Unterlagen der Geschäftsstel-le zum 31. Dezember 2016. Geprüft wurden außerdem dem Buchungsjournal folgend Belege aus verschiedensten Zusammenhängen, z.B. Reisekostenabrechnungen, Zahlungen von Mit-gliedsbeiträgen aus verschiedenen Jahren, Gehaltszahlungen und einzelne weitere Original-belege. Insgesamt erwiesen sich die Unterlagen als gut geordnet und die Vorgänge als nachvollzieh-bar. Kleinere Nachfragen nach Einzelposten konnten in jedem Fall sofort geklärt werden. Die

gebuchten Beträge stimmen mit dem Kontoauszug des Kontos zum 31.12.2016 überein. Auch der dokumentierte Barkassenstand wurde überprüft. Jahrestagungen Auch auf der Jahrestagung 2016 erfolgt die finanzielle Betreuung direkt über die FaDaF-Geschäftsstelle, was zwar die Abrechnungsmodalitäten erleichterte, aber zu einem hohen Arbeitsanfall in der FaDaF-Geschäftsstelle führt. DSH-Qualitätssicherung In den Unterlagen erscheinen auch die Beiträge für die DSH-Qualitätssicherung, die Mitte 2015 eingeführt wurden. Damit ist die Finanzierung einer halben Stelle Wiss. Mitarbeiterin sowie Hilfskraftstelle und Reise- und Sachkosten in Freiburg/Br. auch 2017 gesichert. Inzwi-schen gab es mehrere Treffen des DSH-Qualitätszirkels, wodurch deutlich höhere Reisekos-ten anfallen. Auch die angekündigte Honorierung der Gutachterinnen und Gutachter kann jetzt finanziert werden. Buchhaltung und Mitgliederverwaltung Die von den Kassenprüfern in den letzten Jahren angeregte Bereinigung der Außenstände bei Mitgliedsbeiträgen wurde erfolgreich weitergeführt, ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir begrüßen, daß das Mahnwesen bei den Mitgliedsbeiträgen inzwischen stark verbessert wurde, obwohl die Höhe der Rückstellungen dafür immer noch relativ hoch ist. Die Geschäftsführerin und die Geschäftsstelle haben gemeinsam mit dem Vorstandvorsit-zenden/Finanzbeauftragten gut gewirtschaftet, so daß sich die finanzielle Situation des FaDaFs im Berichtsjahr wie schon in den Vorjahren positiv weiterentwickeln konnte. Die Prüfer bitten die Mitgliederversammlung, ihnen Dank und Anerkennung auszusprechen und stellen den Antrag an die Mitgliederversammlung, den Vorsitzenden bzw. dem gesam-ten Vorstand für die Haushaltsführung des Geschäftsjahres 2016 die Entlastung auszuspre-chen. Göttingen, den 23. März 2017