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1. mit einem blauen Auge davonkommen nur leichten Schaden nehmen/ eine ungünstige Situation mit relativ geringen Schäden überstehen; einer Gefahr so eben entrinnen "Da bist du noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen" ("Du hattest Glück im Unglück"; "Es hätte schlimmer kommen können") 2. sich (wegen etwas) keine grauen Haare wachsen lassen sich keine Sorgen machen/ sich keine unnötigen Sorgen machen umgangssprachlich; Die grauen Haare sind das äußere Zeichen des Alters. Man sagt, dass man auch durch Sorgen, Stress oder im Zuge schlimmer Ereignisse graue Haare bekommt. Dies ist allerdings wissenschaftlich nicht erwiesen "Jetzt lass dir mal keine grauen Haare wachsen, es wird schon nichts Schlimmes passiert sein" 3. auf keinen grünen Zweig kommen; nicht auf den grünen Zweig kommen sich keine solide Lebensgrundlage schaffen; keinen Erfolg haben "Wenn du dein Studium nicht bald beendest, kommst du nie auf einen grünen Zweig!"; "Lukas alleinerziehende Mutter will finanziell auf den grünen Zweig kommen und integriert in die winzige Wohnung, die eh von der halben Siedlung zum Tratsch bevölkert wird, ein Sonnenstudio und eine Art Schönheitssalon"; "Die Lehrerin meinte, er solle schön fleißig weiterlernen, sonst käme er in Mathematik nie auf keinen grünen Zweig"; "Wenn heute zunehmend immer mehr Menschen das Gefühl haben, dass machen könne, was man wolle, man käme sowieso nie auf ist das nichts Gefühltes, nichts Abstraktes, sondern eine Tatsache"; "Die Zahlungsmoral ist katastrophal, wie soll man da auf einen grünen Zweig kommen?"; "Altverträge werden gekündigt, neue Verträge werden abgeschlossen. Und wenn der nächste Finanzverkäufer kommt, geht das Spiel von vorne los. Bis sich irgendwann der Verbraucher wundert, warum er mit seinen Sparverträgen auf keinen grünen Zweig kommt" umgangssprachlich; Der grüne, sprießende Zweig ist natürlich per se ein Sinnbild des Wachstums und Gedeihens. Man hat zur Erklärung dieser Redensart wohl vielleicht auch an den alten Rechtsbrauch zu erinnern, wonach dem Käufer eines Grundstücks vom Vorbesitzer ein Stück Rasen mit einem hineingesteckten Zweig - beides vom übereigneten Grundstück - überreicht wurde. Die Redensart ist seit dem 15. Jahrhundert belegt, der Rechtsbrauch selbst bis ins 17. Jahrhundert. Die Wendung könnte durch eine

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1. mit einem blauen Auge davonkommen

nur leichten Schaden nehmen/ eine ungünstige Situation mit relativ geringen Schäden überstehen; einer Gefahr so eben entrinnen

"Da bist du noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen" ("Du hattest Glück im Unglück"; "Es hätte schlimmer kommen können")

2. sich (wegen etwas) keine grauen Haare wachsen lassen

sich keine Sorgen machen/ sich keine unnötigen Sorgen machen

umgangssprachlich; Die grauen Haare sind das äußere Zeichen des Alters. Man sagt, dass man auch durch Sorgen, Stress oder im Zuge schlimmer Ereignisse graue Haare bekommt. Dies ist allerdings wissenschaftlich nicht erwiesen

"Jetzt lass dir mal keine grauen Haare wachsen, es wird schon nichts Schlimmes passiert sein"

3. auf keinen grünen Zweig kommen; nicht auf den grünen Zweig kommen

sich keine solide Lebensgrundlage schaffen; keinen Erfolg haben

"Wenn du dein Studium nicht bald beendest, kommst du nie auf einen grünen Zweig!";

"Lukas alleinerziehende Mutter will finanziell auf den grünen Zweig kommen und integriert in die winzige Wohnung, die eh von der halben Siedlung zum Tratsch bevölkertwird, ein Sonnenstudio und eine Art Schönheitssalon";

"Die Lehrerin meinte, er solle schön fleißig weiterlernen, sonst käme er in Mathematik nie auf keinen grünen Zweig";

"Wenn heute zunehmend immer mehr Menschen das Gefühl haben, dass machen könne, was man wolle, man käme sowieso nie auf ist das nichts Gefühltes, nichts Abstraktes, sondern eine Tatsache";

"Die Zahlungsmoral ist katastrophal, wie soll man da auf einen grünen Zweig kommen?";

"Altverträge werden gekündigt, neue Verträge werden abgeschlossen. Und wenn der nächste Finanzverkäufer kommt, geht das Spiel von vorne los. Bis sich irgendwann der Verbraucher wundert, warum er mit seinen Sparverträgen auf keinen grünen Zweig kommt"

umgangssprachlich; Der grüne, sprießende Zweig ist natürlich per se ein Sinnbild des Wachstums und Gedeihens. Man hat zur Erklärung dieser Redensart wohl vielleicht auch an den alten Rechtsbrauch zu erinnern, wonach dem Käufer eines Grundstücks vom Vorbesitzer ein Stück Rasen mit einem hineingesteckten Zweig - beides vom übereigneten Grundstück - überreicht wurde. Die Redensart ist seit dem 15. Jahrhundert belegt, der Rechtsbrauch selbst bis ins 17. Jahrhundert. Die Wendung könnte durch eine

Stelle in der Bibel angeregt worden sein. In der Lutherübersetzung (Hiob 15, 29-30) heißtes: "Er wird nicht reich bleiben, und sein Gut wird nicht bestehen, und sein Glück wird sich nicht ausbreiten im Lande. Unfall wird nicht von ihm lassen. Die Flamme wird seineZweige verdorren, und er wird ihn durch den Odem seines Mundes wegnehmen"