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DONNERSTAG/FREITAG, ??./??. MONAT 2010 C? zett-be: Jugend macht Zeitung Freier EntwicklungsRaum SonnenGarten in Bings Eine reformpädago- gische Einrichtung für Kindergarten und Schule stellt sich vor. BINGS. Wir Kinder vom Son- nenGarten stellen euch unsere Schule und Kindergruppe vor. Wir, das sind 12 Kinder, von der ersten bis zur vierten Klas- se, die seit September hier in die Schule gehen. Eine Kin- dergruppe haben wir auch. Das sind die kleinen Sonnen- Gärtler. Die sind von 3 Jahren bis sie eben dann zu uns in die Schule kommen. Nächstes Jahr gehen wir, die Autoren dieser Seite, in die Hauptschu- le, auch hier im SonnenGar- ten. Der SonnenGarten ist in Bings bei Bludenz. Wir haben auch ein Lädile. Dort dürfen wir selbst verkau- fen. Am Freitag und Samstag hat das Lädile immer offen. Jetzt im Advent haben wir ganz besondere Zeiten. Wir dürfen echt schöne Sachen verkaufen. Also vorbei ko isch immer guat! Das sagen die Erstklässler Dominik: „Die Lehrer wechseln oft ab. Das ist toll. Die Kinder freuen sich in der Pause aufs Schaukeln und Rutschen.“ Fiona: „Der SonnenGarten ist eine besondere Schule. Jedes Kind würde hier gerne in die Schule gehen. Es ist für uns eine Ehre, dass wir in diese Schule gehen dürfen. Schön ist, dass wir viel malen.“ Florine: „I möcht im Sunna- garta lesa, schriba und rech- na lerna, abr trotzdem so sie könna wia i bin. I möchte viel mola, bastla, spiela und denn möchte i in wald go und laufa, springa und so si wia i bin. Für mi ischt dr Sunnagar- ta net würklich Schual. Net soviel denka, sondern halt einfach nur si.“ Michael: „Toll sind die Ge- schichten von Hertha. Ich mag Geschichten und schreib auch gerne selbst mal eine.“ REFORMPÄDAGOGISCHE EINRICHTUNG SONNENGARTEN IN BINGS STICHWORT Florine, 7 Jahre, beschreibt unsere Kindergruppe. Hier gehen die Kleinen in den Sonnen- Garten, auch meine Schwester Rosa- lie. Die meisten Kinder hier sind ab 3 Jahren, bis sie dann hier in die Schule gehen, wenn sie möchten und wenn wir noch Platz haben. Die kleinen SonnenGärtler gehen viel in den Wald. Sie malen viel, wie wir. Basteln tun sie und spielen halt schon auch. Der Raum ist ganz bunt, wie bei uns in der Schule. Es ist hier fast immer lustig. Brigitte kommt hier auch zum Singen und Tanzen und Hertha erzählt hier auch Märchen. Meine Mama, Anja, ist auch manchmal bei den Kleinen. Sie malt dann mit ihnen und redet, wie es ihnen geht und was sie halt grad sagen möchten. Auszug aus unserer Arbeit WUNSCHLISTE. Meine Wünsche an die Menschen: Ich wünsche mir, dass auf der ganzen Welt Friede herrscht. Dass man auört den Re- genwald, den Dschungel und andere Wälder zu fällen. Ich wünsche mir, dass niemand hungern muss und dass kei- ner mehr schlimme Krank- heiten erleben muss. Oma und Opa sollen noch lange leben. Ich wünsche mir einen Schulbus, dass ich viel lerne und viele gut Schutzengel. Elias, 10 Jahre Mein ZauberKraftStab Ich wäre gerne eine Fee in einem Märchen. Ich hätte ei- nen Zauberstab, wo ich alles zaubern kann. Ich zaubere, dass ich ein Pferd habe, dass ich nach Irland gehen kann und dass ich mal einen Engel sehen kann, der mir Glück bringt und mich beschützt. Am Seelentag können wir viel reden. Das ist fein und mag ich sehr gerne. „Weil ich es wichtig finde, dass ihr eure Kraft spürt“ Das sagen unsere Leh- renden, warum sie im Sonnengarten sind. INTERVIEWS. Barbara Capelli: „Ich arbeite hier mit, weil der SonnenGarten ein modernes Lernkonzept verwirklicht, wie es immer mehr gefordert wird: mit dem Blick auf Visi- onskraft, Kreativität, emo- tionale Intelligenz, soziale Kompetenz und Teamfähigk- tei. Die Eltern und Lehrenden tragen gemeinsam das Ideal in sich, mindestens eine Ah- nung vom freien Menschen an die nachkommende Ge- neration weiterzugeben. Die Kinder sind unsere Zukunft.“ Elias interviewt Anja Dreier, die Leiterin unserer Schule und der Kindergruppe. War- um bist du hier? „Weil es mir ein Herzensanliegen ist, mit Kindern gemeinsam ihre See- le zu entdecken, weil ich all eure Fähigkeiten und Gaben so fördern möchte, dass es euch und uns allen gut damit geht. Weil es mir wichtig ist, dass ihr so sein könnt, mit und mit all dem was ihr seid und wie ihr seid. Weil ich ger- ne kreativ gestalte, so wie ihr, sowie mit euch. Weil ich es wichtig finde, dass ihr eure eigene Kraft spürt, sie zeigt und vor allem sie lebt. Weil ich auch gerne Kind bin. Ich danke euch mit meinem gan- zen Herzen dafür.“ Lernstoff spielend erlernen Wir fragen Hertha, warum sie hier ist: „Als Märchen- und Geschichtenerzählerin, so- wie Pädagogin, bin ich sehr glücklich, dass ich mit über- lieferten Texten, die heute noch Gültigkeit haben, jun- gen Menschen von heute die Ohren füllen, die Herzen bewegen und auch Augen be- zaubern kann. Nämlich so in- tensiv, dass sie den Lernstoff spielend erlernen wollen und auch in sich bewahren. Ich darf „altes und neues“ Wis- sen begreiar machen, dar- auf freue ich mich.“ Melanie Bereuter, Kinderbe- treuerin: „Wenn sich eine Türe schließt, geht eine an- dere auf und nun ging das Tor zum SonnenGarten auf . . . Motivation ist die Herausfor- derung immer wieder neues zu erleben und das Lächeln der Kinderaugen.“ Alltag im SonnenGarten. „Bei uns sind nette Kinder, Lehrer und Eltern“ Was Schülerinnen und Schülern an ihrer Schule besonders gut gefällt. Elias, 10 Jahre: Der SonnenGarten ist bunt und hell. Mir gefällt alles hier, besonders der Märchen und der Seelentag. Bei uns sind nette Kinder, Lehrer und Eltern. Wir machen schöne Ausflüge und wir haben ei- nen Garten. Sean, 9 Jahre: Am besten gefällt mir der See- lentag. Im Lädile gibt es Feen, Ringe, Steine, etwas zum Essen, Trinken und Spielen, kleine und große Geschen- ke. Es ist einfach schön hier. Wenn wir erwachsen sind, dann sind wir gescheit, dar- um lernen wir. Elias, 10 Jahre: Im SonnenGarten ist man kre- ativ. Bernhard ist mein Lieb- lingslehrer. Der SonnenGarten ist bunt und jeder hat ein eige- nes Zauber- und Seelenkäst- chen. Meistens sind zwei Hun- de da, Azraela und Joanah. Faye, 8 Jahre: Die Woche beginnt immer mit dem Märchentag. Bei Anja geht alles um die Seele. Hier können wir sagen, wie wir uns fühlen. Das ist gut so und es ist echt fein. Die Lehrer ha- ben viel Zeit und die Gruppe ist auch kleiner. Das mag ich gerne. Wir sind oft draußen im Wald. Rocco, 10 Jahre: Mir gefällt der SonnenGarten, weil er voller Überraschungen steckt. Wozu Ideen gut sind? Um daraus zu lernen. Ich mag den SonnenGarten wegen der Sonne. Das SonnenGarten-Team. Elias und Rosalie fühlen sich wohl im SonnenGarten. Eltern und Lehrende tra- gen gemeinsam ein Ideal in sich. BARBARA CAPELLI Eine Gruppe von Kindern ab drei Jahren haben wir auch. SONNEGARTEN-KINDER Wir sind zwölf Kinder, die seit September im SonnenGarten in Bings in die Schule gehen. Es gefällt uns sehr gut hier! FOTOS: SONNENGARTEN Die Sonne. Die Lehrer haben viel Zeit und die Gruppe ist auch kleiner. Das mag ich gerne. FAYE

REFORMPÄDAGOGISCHE EINRICHTUNG …€¦ · ... das sind 12 Kinder, von der ersten bis zur vierten Klas-se, die seit September hier in die Schule gehen. Eine Kin-dergruppe haben wir

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DONNERSTAG/FREITAG, ??./??. MONAT 2010

C? zett-be: Jugend macht Zeitung

Freier EntwicklungsRaum SonnenGarten in BingsEine reformpädago-gische Einrichtung für Kindergarten und Schule stellt sich vor.BINGS. Wir Kinder vom Son-nenGarten stellen euch unsere Schule und Kindergruppe vor.

Wir, das sind 12 Kinder, von der ersten bis zur vierten Klas-se, die seit September hier in die Schule gehen. Eine Kin-dergruppe haben wir auch. Das sind die kleinen Sonnen-Gärtler. Die sind von 3 Jahren bis sie eben dann zu uns in die Schule kommen. Nächstes Jahr gehen wir, die Autoren dieser Seite, in die Hauptschu-le, auch hier im SonnenGar-ten. Der SonnenGarten ist in Bings bei Bludenz.

Wir haben auch ein Lädile. Dort dürfen wir selbst verkau-fen. Am Freitag und Samstag hat das Lädile immer off en. Jetzt im Advent haben wir ganz besondere Zeiten. Wir dürfen echt schöne Sachen verkaufen. Also vorbei ko isch immer guat!

Das sagen die ErstklässlerDominik: „Die Lehrer wechseln oft ab. Das ist toll. Die Kinder freuen sich in der Pause aufs Schaukeln und Rutschen.“

Fiona: „Der SonnenGarten ist eine besondere Schule. Jedes Kind würde hier gerne in die Schule gehen. Es ist für uns eine Ehre, dass wir in diese Schule gehen dürfen. Schön ist, dass wir viel malen.“

Florine: „I möcht im Sunna-garta lesa, schriba und rech-na lerna, abr trotzdem so sie könna wia i bin. I möchte viel mola, bastla, spiela und denn möchte i in wald go und laufa, springa und so si wia i bin. Für mi ischt dr Sunnagar-ta net würklich Schual. Net soviel denka, sondern halt einfach nur si.“

Michael: „Toll sind die Ge-schichten von Hertha. Ich mag Geschichten und schreib auch gerne selbst mal eine.“

REFORMPÄDAGOGISCHE EINRICHTUNG SONNENGARTEN IN BINGS

STICHWORTFlorine, 7 Jahre, beschreibt unsere Kindergruppe.Hier gehen die Kleinen in den Sonnen-Garten, auch meine Schwester Rosa-lie. Die meisten Kinder hier sind ab 3 Jahren, bis sie dann hier in die Schule gehen, wenn sie möchten und wenn wir noch Platz haben. Die kleinen SonnenGärtler gehen viel in den Wald. Sie malen viel, wie wir. Basteln tun sie und spielen halt schon auch. Der Raum ist ganz bunt, wie bei uns in der Schule. Es ist hier fast immer lustig. Brigitte kommt hier auch zum Singen und Tanzen und Hertha erzählt hier auch Märchen. Meine Mama, Anja, ist auch manchmal bei den Kleinen. Sie malt dann mit ihnen und redet, wie es ihnen geht und was sie halt grad sagen möchten.

Auszug aus unserer ArbeitWUNSCHLISTE. Meine Wünsche an die Menschen:Ich wünsche mir, dass auf der ganzen Welt Friede herrscht. Dass man aufh ört den Re-genwald, den Dschungel und andere Wälder zu fällen. Ich wünsche mir, dass niemand hungern muss und dass kei-ner mehr schlimme Krank-heiten erleben muss. Oma und Opa sollen noch lange leben. Ich wünsche mir einen Schulbus, dass ich viel lerne und viele gut Schutzengel. Elias, 10 Jahre

Mein ZauberKraftStabIch wäre gerne eine Fee in einem Märchen. Ich hätte ei-nen Zauberstab, wo ich alles zaubern kann. Ich zaubere, dass ich ein Pferd habe, dass ich nach Irland gehen kann und dass ich mal einen Engel sehen kann, der mir Glück bringt und mich beschützt. Am Seelentag können wir viel reden. Das ist fein und mag ich sehr gerne.

„Weil ich es wichtig fi nde, dass ihr eure Kraft spürt“Das sagen unsere Leh-renden, warum sie im Sonnengarten sind.INTERVIEWS. Barbara Capelli: „Ich arbeite hier mit, weil der SonnenGarten ein modernes Lernkonzept verwirklicht, wie es immer mehr gefordert wird: mit dem Blick auf Visi-onskraft, Kreativität, emo-tionale Intelligenz, soziale Kompetenz und Teamfähigk-tei. Die Eltern und Lehrenden tragen gemeinsam das Ideal in sich, mindestens eine Ah-nung vom freien Menschen an die nachkommende Ge-neration weiterzugeben. Die Kinder sind unsere Zukunft.“

Elias interviewt Anja Dreier, die Leiterin unserer Schule und der Kindergruppe. War-um bist du hier? „Weil es mir ein Herzensanliegen ist, mit Kindern gemeinsam ihre See-le zu entdecken, weil ich all eure Fähigkeiten und Gaben so fördern möchte, dass es euch und uns allen gut damit geht. Weil es mir wichtig ist, dass ihr so sein könnt, mit

und mit all dem was ihr seid und wie ihr seid. Weil ich ger-ne kreativ gestalte, so wie ihr, sowie mit euch. Weil ich es wichtig fi nde, dass ihr eure eigene Kraft spürt, sie zeigt und vor allem sie lebt. Weil ich auch gerne Kind bin. Ich danke euch mit meinem gan-zen Herzen dafür.“

Lernstoff spielend erlernenWir fragen Hertha, warum sie hier ist: „Als Märchen- und Geschichtenerzählerin, so-wie Pädagogin, bin ich sehr glücklich, dass ich mit über-lieferten Texten, die heute noch Gültigkeit haben, jun-gen Menschen von heute

die Ohren füllen, die Herzen bewegen und auch Augen be-zaubern kann. Nämlich so in-tensiv, dass sie den Lernstoff spielend erlernen wollen und auch in sich bewahren. Ich darf „altes und neues“ Wis-sen begreifb ar machen, dar-auf freue ich mich.“

Melanie Bereuter, Kinderbe-treuerin: „Wenn sich eine Türe schließt, geht eine an-dere auf und nun ging das Tor zum SonnenGarten auf . . . Motivation ist die Herausfor-derung immer wieder neues zu erleben und das Lächeln der Kinderaugen.“

Alltag im SonnenGarten.

„Bei uns sind nette Kinder, Lehrer und Eltern“Was Schülerinnen und Schülern an ihrer Schule besonders gut gefällt.Elias, 10 Jahre:Der SonnenGarten ist bunt und hell. Mir gefällt alles hier, besonders der Märchen und der Seelentag. Bei uns sind nette Kinder, Lehrer und Eltern. Wir machen schöne Ausfl üge und wir haben ei-nen Garten.

Sean, 9 Jahre:Am besten gefällt mir der See-lentag. Im Lädile gibt es Feen, Ringe, Steine, etwas zum Essen, Trinken und Spielen, kleine und große Geschen-ke. Es ist einfach schön hier. Wenn wir erwachsen sind, dann sind wir gescheit, dar-um lernen wir.

Elias, 10 Jahre:Im SonnenGarten ist man kre-ativ. Bernhard ist mein Lieb-lingslehrer. Der SonnenGarten

ist bunt und jeder hat ein eige-nes Zauber- und Seelenkäst-chen. Meistens sind zwei Hun-de da, Azraela und Joanah.

Faye, 8 Jahre:Die Woche beginnt immer mit dem Märchentag. Bei Anja geht alles um die Seele. Hier

können wir sagen, wie wir uns fühlen. Das ist gut so und es ist echt fein. Die Lehrer ha-ben viel Zeit und die Gruppe ist auch kleiner. Das mag ich gerne. Wir sind oft draußen im Wald.

Rocco, 10 Jahre:Mir gefällt der SonnenGarten, weil er voller Überraschungen steckt. Wozu Ideen gut sind? Um daraus zu lernen. Ich mag den SonnenGarten wegen der Sonne.

Das SonnenGarten-Team.Elias und Rosalie fühlen sich wohl im SonnenGarten.

Eltern und Lehrende tra-

gen gemeinsam ein Ideal in sich.BARBARA CAPELLI

Eine Gruppe von Kindern

ab drei Jahren haben wir auch. SONNEGARTEN-KINDER Wir sind zwölf Kinder, die seit September im SonnenGarten in Bings in die Schule gehen. Es gefällt uns sehr gut hier! FOTOS: SONNENGARTEN

Die Sonne.

Die Lehrer haben viel

Zeit und die Gruppe ist auch kleiner. Das mag ich gerne.FAYE

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Michael ist es gelungen, die Ameise zu fangen.

13 Kinderwerdendezeit im,,Sonnen-Garten" betreut undunterrichtet. Ganzrechts im Bild:0b-fnu Anja Dreier.

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"ler retbrmpädago-5dschen Einrich-rung in Bings s-irdL nterricht er\\'as:nders r erstanden.Denn hier lerntruch die Kinder-seele zu fühlen undzu h'e5reifen.

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Ilatid bseist einan,gränen" Daumen.

I l t ;a ' - Freier EntwicklurgsRaum

rc"NTÄRJON HAMMERLE.CR.oNE(TEXT) tNiD KI-{US HARTINGER(FOTOS)

lch kann sie nicht einfangen",1ruft der sechsiährige Michael,lu'ährend er den Kunststoff-behälter fest auf den Bodendrückt. Der kleine Ameisenjä-ger überlegt und schon wenigspäter hat er die rettende Idee.Statt hochheben einfach denBecher schräg stellen Mit et-s'as Glück krabbelt das Insektdann g:lnz von selbst hinein.Und tatsächlich, stolz zeigl erdas durchsichtige Gefiß, aufdessen Deckel sich eine Lupebefindet. Ein Blick venvandeltdas drei Millimeter große Glie-dertier in einen rvahren Koloss.Deutlich erkennbar sind jetztdie Abschnitte des Körpers, dieaus Kopf, Brust und Hinterleibbestehen |a, sogar die zarten

Fiitrler sind gut sichtbar. Wfü-rend Michael noch staunt, jubeltDominik über seinen,,Fang". ImBehältnis windet sich ein Täu-sendfüßer. 'Hat ein Täusend-füßer wirklich tausend Füße",will der Erstklässler wissen? DieAnwort wird jetzt als zusätz-liches Thema in den Unterrichteinfließen

Unteric-htzum@reifen

Also nichts wie los ins Klas-senzimmer. Dort steht im Mo-ment Sachunterricht auf demProgramrn Oder doch etwaDeutsch, oder Zeichnen? Diefünf Kinder der ersten undzweiten Klasse, die es sich ietztam Tisch und Boden bequemgemacht haben, gehen nämlichnicht in die Regelschule. Sie be-suchen die reformpädagogischeEinrichtung ,,SonnenGarten"in Bings. Hier hat schon der

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Lehrplan mit ,,Kreative Sinnes-und Seelenftirderung" einenspannenden Titel. In der Pra-xis sieht das dann so aus. ,,Beiuns steht in erster Linie dasWohlbefinden der Kinder inVordergrund", erklärt AnjaDreier, Leiterin und Obfrau desVereines ,,EntwicklungsraumSonnenGarten". IJnd das be-ginnt mit der Gestaltung derSchule. Hier im ehemaligenGasthof Sonne sind die WZindeder Klassenzimmer mit buntenWandmalereien und mit Zeich-nungen geschmückt.In der Mit-te des Raumes steht ein runderTisch, der bestimmt viele ]ahreals Familienesstisch gedienthatte. Jetzt prägen die Spurenkreativen Arbeitens seine Funk-tion. Die Stühle könnten ebensodem Flohmarkt entstammen.Zum Lümmeln gibt es Sessel.Und die unterschiedlichsten

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rffflBarban Capelli mit den Erst- und Zweitklässlern. - .*, .,=:=--==Jlm Sedenzirmer werden Gefähle offenbaft.

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. 50I ' I I , IENGARTEN I \ B i \ C S, i+<,. i Verein: . , ,Entwickluncs' : - - ! : - - =-

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. 351 , 1. bis 4. Klasse Volksschu e". : Montag: Märcher- urc Ge-

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schichtentag als Wegbegre r-- ;

' Dienstag: Tag des kreat ivei - - ' . =^-rens in die eigene Seele als S== =--pf lege und SeelenbalsanrMit twoch: Natur ' - und Er leb^ . : . ;a ls Tag des Spürens. des R e:-=-.des Tastens und noch r ie e- -=--

, Donnerstag: Tag cer K a-; : :=-: Melodien, der Bewec-- : :=.' Tanzes als Melodie *- u ; . - . -, Seele.

Frei tag: Er lebnistag - ! : = -- :Spaß als Ausdruck ai := ' : '= - l= :=:Lebens

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' Mi t te lschule: ab Herbsi 2 -- 'r Die Schüler s ind auf der

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r Wissenstand wie die der Re;= . : - - -le. Sie absolv ieren eine sog€-:- - . :,,Extern istenprüf ung".

Lehrer und Kinderbetreuerrnnen:Hertha Glück, Barbara Capel l i , Me-lanie Bereuter, Erika Schallert, SonjaLengauerwww.sonnengarten-bings.at

Lehrer und Schüler gemeinsammit der ,,Plattform für Reform-pädagogik & Mehr" vergangeneWoche vor dem Landhaus stark,,Wir müssen lernen, auf neueWeise zu denken. feder ist aul--gefordert, Visionen zu haben".so die Initiatoren. Das erinnenan den deutschen Quantenphr-siker Hans-Peter Dürr, der sagn:,,Visionen sind keine Träume-reien, sondern die Vorbereiru;lgauf den nächsten Schöptungs-schritt." Gut, dass es Visionergibt wie die von Anja Dreier.Die mit dem ..SonnenGarren-auch der Kinderseele Raum gibrSchade, dass Schullandesrat Sie-gi Stemmer glaubt, die Zeit seinoch nicht reif für eine Reforrn-Doch der SonnenGarten steckrvoller Überraschungen.,,Unddie", sagt der zehnjährige Roc-co, ,,sind gut, um daraus zulernen."

\achtklsrrchen sind riel mehriL eia BlicL:ang- Js sind See--e*ä<rcher lie getirllt sind-..'.;t Di;rgen lie den Kildern+rz riichrig sind-. erzählt dieilsr-chologin Kinder- und Iu-genCpr;chorherapeutin. Fiona:elspielsrveilse har Fotos vonjlgy \{:nn: autgehängt. s'eililr anlälglish die Tren-nu.ng sor--irrl-er nel

Seelentägchen mit Krafttier

Au: Fl r-rrines Seelenliästchen;tehr eh üla Einhorn Jhr kaft-rier. r-errät Dreier. Aber auchlas Ftrtu-i rhres Golden Rerie-'. en i:-reenee- har eine ganzbesonlere Bedeurung fi.ir das\läi.-hen Es gehön zur Trau-erarbeit ler Si.eb,eniährigen. dieier 'i erlrust ihres Hundes nurs,ch.'n.ei ubenr-inden kann- Eine:::J;-ztn g n:m -\\bhlti.ihlprtr-

-:::ir- :.-.r autierdem der See-

lenraum- Kinder. die sich nichtn'ohl firHen, können sich hierauf dem Sofa zurückziehenEbenso finden hier aber auchEinzelfürderungen, Eiruelthe-rapien oder der wöchentlicheSeelentag statt, an dem die Kin-der vor allem von sich, und u'iees ihnen geht, erzählen können.

Dass im SonnenGarten aberauch der ..Ernst des Lebens" ei-ne Rolle spielt, liegt selbst denKindern am Herzen. ,,I möchtim Sunnagarta lesa, schriebaund rechna lerna, abr trotzdemso sie könna, wia i bin", bringtFlorine ihre Wtinsche ganz kon-kret aul den tlunkt. Um diese zuerfullten, hat sich Dreier auf kei-ne spezielle Unterrichtsmetho-de festgelegt.,,Die individuellenBedürfnisse jedes einzelnenSchülers zählen", sagt sie, ,,rväh-rend für das eine Kind Spie-leräume, wie sie beispielsweise

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in der Montessori-Pädagogikeingeräumt werden, der richtigeWeg ist, braucht das andere kla-re Strukturen."

Doch Lernen geht in Bingsweit übers Lesen, SchreibenundRechnen hinaus. So hat jederSchtiLler seinen eigenen Garten,den er pflegen und betreuenmuss. Außerdem gibt es da nochs'Lädele, wo die Kinder Kunst-handwerk, aber auch Selbstge-machtes verkaufen. Manchmalsind es aber auch ganz alltäg-liche Dinge, wie das Auswech-seLn einer Glühbirne. Das machtin ,,normalen" Schulen derSchulwart. ,,Doch der einfacheHandgriff hilft, lebenspraktischeZusammenhänge zu verstehen",weiß die mutige Initiatorin underkläru ,,Bei uns ist Fühlen dasHauptfach." Dass die Schuleneue Wege gehen sollte, dafiirmachten sich über 300 Eltern.

Obfrau;Anja Dreier. Ps_,:- : - ; - , -gend- und Kinderps5,c^ : - . - = ' . : . - - . -Ku nstthera peuti n.Kindergruppe für Drei- bisSechsjährige:Fachbereiche:I Wald- und Er lecr- s:3:- ; . : ; .r Kreat ive Sir^es- -- : S- =- ' : ' -oerung

Schule:

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