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Regensburger Studien zur Musikgeschichte
Band 10 – Beilage 1
Beethovens Messe op. 86 / Christian Schreiber
Wolfgang Horn
Beethovens C-Dur-Messe op. 86 und ihre Texte.Sondierungen im historisch-liturgisch-ästhetischen Dickicht
Beilage 1:
Chorpartitur von Beethovens Messe op. 86mit dem unterlegten Alternativtext in Form von „Drei Hymnen“
von Christian Schreiber: „Tief im Staub anbeten wir“(hrsg. von Wolfgang Horn, 2013)
mit einem Epilog zu den deutschen Alternativtextender Messen op. 77 und 80 von Johann Nepomuk Hummel
Anmerkung
Eine von einem Autor verantwortete wissenschaftliche Publikation im Internet ist nach den Regeln guter wissenschaftli-cher Praxis zu behandeln und im Falle einer Verwendung korrekt und fair zu zitieren; im vorliegenden Fall wäre auf dieAdresse http://epub.uni-regensburg.de und den Autor Wolfgang Horn zu verweisen. Eine undokumentierte Übernahmevon nicht-trivialen Informationen und Materialien erfüllt den Sachverhalt des Plagiats.
Wolfgang HornBeethovens C-Dur-Messe op. 86 und ihre Texte …
Beilage 1:Chorpartitur … mit dem unterlegten Alternativtext … von Christian Schreiber
1. Das Hybridprojekt „Beethovens C-Dur-Messe op. 86 und ihre Texte“
(a) Was heißt „Hybridprojekt“?
Der Ausdruck „hybrid“ hat sich (trotz einer unerwünschten Zweitbedeutung im Sinne von „vermessen“)
heute etabliert zur Bezeichnung von Dingen, die "aus Verschiedenem zusammengesetzt" sind. Im Be-
reich der Edition wird der Ausdruck insbesondere auf solche Projekte angewandt, die mit einer Kombi-
nation aus gedruckten Texten und virtuellen Daten operieren. Der Grad der Aufbereitung dieser Daten
kann dabei reichen von der bloßen online-Stellung von Texten (auf die sich unser eng dimensioniertes
Projekt beschränkt) bis hin zu diffizil strukturierten Datenbanken, die dann z. B. den synoptischen Blick
auf Fassungen und Quellen erlauben würden.
Die in dieser Datei enthaltene Chorpartitur ist ein online verfügbarer Bestandteil eines Projekts, dessen
Kern in einem Buch publiziert ist:
Wolfgang Horn,
Beethovens C-Dur-Messe op. 86 und ihre Texte.
Sondierungen im historisch-liturgisch-ästhetischen Dickicht,
in: Wolfgang Horn, Fabian Weber (Hrsgg.), colloquium collegarum. Festschrift für David Hiley zum
65. Geburtstag, Tutzing 2013 (Regensburger Studien zur Musikgeschichte, Band 10), S. 229–268
(Verlag Hans Schneider, Tutzing, ISBN 978-3-86296-058-3)
Der Buchtext wird vorläufig nicht ins Internet eingestellt. Nach der Meinung des Verfassers wären die im
Druck niedergelegten differenzierten Ausführungen im „schnellen“ Medium Internet nicht gut aufgeho-
ben, in dem man unmittelbar verwertbare Informationen und nicht nachdenklich machende Reflexionen
erwartet. Man findet das Buch über jeden OPAC einer wissenschaftlichen Bibliothek und im Buchhan-
del. Die Ausführungen des Buchtextes werden im Folgenden nicht wiederholt. Es werden aber knappe
Informationen zur Quellenlage und zum Verständnis der Chorpartitur gegeben. Mein Dank gilt dem
Beethoven-Haus Bonn für die Bereitstellung der Quellen und manche hilfreiche Korrespondenz.
Das Internet fungiert im Kontext des Messenprojekts als Aufbewahrungsort und Multiplikator für Mate-
rialien, die auch die Qualität des gedruckten Textes entscheidend verändern und insofern mit diesem eng
verbunden sind. Die vorliegende Chorpartitur, deren Sinn sich erst durch die Kommentare und Interpre-
tationen im gedruckten Text voll erschließt, hätte nicht dem unsubventionierten Druck anvertraut wer-
den können: der ökonomische Aufwand stünde in keinem Verhältnis zum erwartbaren finanziellen Er-
trag.
i
(b) Wie erklärt sich der Titel „Beethovens Messe und ihre Texte“?
Normalerweise hat eine Messe nur einen Text: das lateinische Ordinarium Missae mit den Teilen Kyrie,
Gloria, Credo, Sanctus/Benedictus und Agnus Dei. Oder irgendein deutsches Surrogat, das dann „Deut-
sche Singmesse“ heißt. Zu Beethovens Zeit gab es aber Messen, die sowohl den liturgischen Text als auch
einen deutschen Alternativtext aufwiesen. Welchen Umfang das Phänomen hatte, wäre noch zu erfor-
schen.
Ludwig van Beethoven (1770–1827) hat seine Messe in C-Dur (op. 86) 1807 komponiert. (Belege für
alle faktischen Angaben finden sich im gedruckten Text; sie werden hier nicht wiederholt.) Die Messe
war ein Auftragswerk des Fürsten Esterhazy für den Namenstag (8. September) seiner Gattin Maria Her-
menegilda, der traditionellerweise in der Bergkirche zu Eisenstadt im Burgenland mit einer neu kompo-
nierten Messe begangen wurde. Zu den in diesem Umkreis nach 1800 komponierten Messen gehören et-
liche der späten Messen von Joseph Haydn, auch einige Messen von Johann Nepomuk Hummel. Beetho-
vens Messe wurde am Sonntag, den 13. September 1807 in Eisenstadt uraufgeführt, authentischen Zeug-
nissen zufolge ohne großen Erfolg.
Beethoven selbst schätzte sein Werk dagegen sehr hoch ein. Am 8. 6. 1808 bot er die Messe zusammen
mit den Symphonien 5 und 6 sowie der großen A-Dur-Sonate für Violoncello und Klavier op. 69 seinem
„Hausverlag“ Breitkopf und Härtel in Leipzig an. Als sich der Verlag gegen die Publikation der Messe
sträubte, entgegnete Beethoven am 17. 7. 1808 (die Orthogrpahie wurde hier leicht normalisiert): „,man
frägt nicht nach Kirchen-Sachen‘ sagen sie, […] aber lassen sie die Messe einmal zu Leipzig im Konzert
aufführen und sehen sie, ob sich nicht gleich Liebhaber dazu finden werden, die sie wünschen zu haben,
geben sie dieselbe meinetwegen im Klavierauszug mit deutschem Text, ich stehe ihnen jedesmal wie im-
mer für den Erfolg gut“.
In der Partitur, die im Jahre 1812 endlich erschien, war neben dem lateinischen Originaltext auch ein
deutscher Alternativtext unterlegt. Beethovens Vorschlag einer konzertanten Darbietung und eines Kla-
vierauszugs mit deutschem Text mochte äußere Gründe haben. Der Verlagsort Leipzig war eine Hoch-
burg der lutherischen Orthodoxie; und der Katholizismus selbst hatte auch zu Beginn des 19. Jahrhun-
derts noch unter den Nachwirkungen der „Aufklärung“, des „Josephinismus“, und der Französischen Re-
volution mit ihren Säkularisationen zu leiden. Erst langsam begannen sich Kräfte für eine katholische Er-
neuerungsbewegung zu regen.
Der Verlagsmitinhaber Gottfried Christoph Härtel beauftragte den Theologen Christian Schreiber
(1781–1857), den er gut kannte, mit der Abfassung eines deutschen Textes. Beethoven hat diesen Text
bereits vor der Drucklegung der Partitur gekannt und sich kooperativ verhalten. In einem Brief vom
16. 1. 1811, über 20 Monate vor dem Erscheinungstermin des Erstdrucks, schrieb er an den Verlag: „Die
Übersetzung zum Gloria scheint mir sehr gut zu passen. Zum Kyrie nicht so gut, obwohl der Anfang ,tief
im Staub anbeten wir‘ sehr gut paßt, so scheint [er] mir doch bei manchen Ausdrücken wie ,ew’ger Wel-
tenherrscher, Allgewaltiger‘ mehr zum Gloria tauglich.“
Schreibers Text zur C-Dur-Messe ist keine „Übersetzung“, sondern eine freie Dichtung, die nur zuweilen
Anklänge an das Ordinarium aufweist. Der Messentext ist lateinische (teilweise griechische) Prosa; anti-
ke Prosa aber lässt sich durch deutsche Prosa kaum nachbilden – zu verschieden sind Syntax und Flexion
in der lateinischen und der deutschen Sprache. Notlösungen lassen sich vorausahnen, wie etwa die Not-
ii
wendigkeit, Melismen des Originals mit deutschen Silben zu unterlegen und umgekehrt, was die Bre-
chung langer oder die Zusammenziehung kurzer Noten zur Folge hatte. Und die Wendung „Tief im
Staub anbeten wir“ (statt „beten wir an“) war sicher auch schon um 1810 falsches Deutsch. Dennoch
scheint Beethoven Schreibers Text insgesamt akzeptiert zu haben.
Im Jahre 1823 wurde Beethoven durch einen Boten eine handschriftliche „Gesang Partitur“ seiner C-
Dur-Messe mit einem neuen deutschen Text aus der Feder eines gewissen Benedict Scholz überbracht;
das Kyrie beginnt mit den Worten: „Andachtsvoll ergieße unsre Seele sich“. Von diesem Text soll
Beethoven begeistert gewesen sein. Die „Scholz-Partitur“ ist Gegenstand der online verfügbaren „Bei-
lage 2“ zum Messenprojekt.
An die Stelle der Gliederung in die fünf Teile des Messordinariums tritt in den deutschen Texten eine
Gliederung in „Drei Hymnen“, in der Kyrie und Gloria den ersten, das Credo den zweiten und Sanctus
(mit dem Benedictus) und Agnus Dei schließlich den dritten „Hymnus“ bilden. Der Begriff „Hymnus“ ist
nicht mit der konkreten Bedeutung der katholischen Vesperliturgie in Verbindung zu bringen, sondern
mit einem allgemein „hymnischen“, „erhabenen“ Ton, den Schreiber und nach ihm dann Scholz zu tref-
fen versuchen. Die Einteilung in drei Hymnen lässt sich in Verbindung damit bringen, dass im „Ordinari-
um Missae“ zwischen Kyrie und Gloria sowie Sanctus und Agnus Dei kein Propriumsgesang steht, wäh-
rend das Credo zu beiden Seiten eingerahmt ist von Graduale und Alleluja einerseits, vom Offertorium
andererseits. Zudem ergeben sich so drei annähernd gleich umfangreiche Stücke, eben „Drei Hymnen“.
Die deutschen Texte zu Beethovens C-Dur-Messe op. 86 sind historische Dokumente ersten Ranges. In
der vorliegenden Datei werden erstmals moderne Chorpartituren mit diesen Texten publiziert; sie sind
kompatibel zu existierenden gedruckten Instrumentalstimmensätzen von Beethovens C-Dur-Messe. Der
Notentext ist sorgfältig erstellt worden und wird hier in wesentlichen Punkten nach den Maßgaben einer
wissenschaftlich-kritischen Edition präsentiert und kommentiert. Über die reine Chorpartitur hinaus
wäre anzustreben eine kritische Edition des Klavierauszugs, den der Verlag zugleich mit der Partitur pu-
blizierte und der ebenfalls beide Texte enthält. Man würde damit einer Intention Beethovens folgen, des-
sen Appell an den Verlag hier wiederholt sei, nunmehr aber in der eigenwilligen originalen Orthographie:
„geben sie dieselbe meinetwegen im Klawierauszug mit Deutschem Text,
ich stehe ihnen jedesmal wie immer für den Erfolg gut“.
2. Spezielle Angaben zur Chorpartitur von Beethovens Messe op. 86
mit dem unterlegten Alternativtext von Christian Schreiber: „Tief im Staub anbeten wir“
(a) Zur Quelle
Ein Digitalisat der Quelle ist online zu finden im Digitalen Archiv des Beethoven-Hauses Bonn,
http://www.beethoven-haus-bonn.de. Verfügbar sind mehrere Exemplare des Erstdrucks (teilweise nur mit
ausgewählten Seiten), darunter ein Exemplar mit eigenhändiger Widmung Beethovens an Prof. Heinrich
Klein in Pressburg mit der Signatur: Sammlung H. C. Bodmer, HCB C BMd 5. Nach diesem Exemplar
wurde die Chorpartitur erarbeitet.
iii
Der Text auf dem Titelblatt des Erstdrucks lautet:
„Messa | à quattro Voci coll'accompagto dell' Orchestra | composta da | LUIGI van BEETHOVEN ||
Drey Hymnen | für vier Singstimmen mit Begleitung des Orchesters | in Musik gesetzt und | S r Durchl.
dem Herrn Fürsten von Kinsky | zugeeignet | von | Louis v. Beethoven || PARTITUR | 86 tes Werk. Ei-
genthum der Verleger. Pr. 4 Rthlr. | Bei Breitkopf & Härtel in Leipzig [1812]“
Der Vokalsatz weist im Erstdruck - im Folgenden auch zitiert mit der Sigle ED - italienische Stimmenbe-
zeichnungen und „alte Chorschlüsselung“ auf: „Soprano“ (c1-Schlüssel), „Alto“ (c3), „Tenore“ (c4), „Bas-
so“ (f4). Die Verzeichnung der Partituranordnung ist hier entbehrlich; nur das Benedictus verdient Er-
wähnung. Der Vokalsatz umfasst hier 6 Systeme, und zwar „Soprano e Alto“ sowie „Tenore e Basso“ (je-
weils 2 Stimmen in 1 System), verbunden mit einer Schweifklammer und dem Schriftzug „Coro“, darun-
ter dann auf 4 Systemen das Vokalquartett „Soprano“, „Alto“, „Tenore“, „Basso“, verbunden mit einer
Schweifklammer und dem Schriftzug „Voce solo“ [sic]. Unsere Chorpartitur weicht hiervon gemäß
neueren Gepflogenheiten ab und verwendet 8 Systeme für das Solistenquartett (1–4) und den Chor
(5–8).
Die Textunterlegung in ED ist oft so gestaltet, dass je zwei Stimmen den lateinischen und die beiden an-
deren Stimmen den deutschen Text aufweisen. Nur an komplizierteren Stellen weisen alle Stimmen den
lateinischen wie auch den deutschen Text auf. Die Herstellung der gemeinten Version ist aber stets un-
problematisch.
(b) Zum Notentext unserer Chorpartitur
Da Beethovens Messe eine lange Editionsgeschichte hat, kann ihr Notentext als grundsätzlich etabliert
und „festgestellt“ gelten. Leitquelle für unsere Partitur muss ED sein. Die eigentlich wünschbare synopti-
sche Unterlegung des lateinischen und des deutschen Textes in einer einzigen Partitur (Latein – Schrei-
ber, Latein – Scholz) würde eine Arbeit bedeuten, die das Zeitbudget des Herausgebers überstiege. Für
den Credo-Beginn kann hier immerhin auf die Dreifach-Synopse in der Druckpublikation verwiesen wer-
den (colloquium collegarum, S. 258–268). Wer sich aber mit der Materie beschäftigt, wird mit der Musik
so vertraut sein, dass ihm/ihr kurze Annotationen in der Partitur genügen werden, um den deutschen
Text auf die analoge lateinische Stelle beziehen zu können.
In längeren Pausenpartien der Singstimmen sind im Sopransystem der Chorpartitur kleine Stichnoten
mit dem undifferenzierten Zusatz „Orchester“ ergänzt zur Wahrung des musikalischen Zusammenhangs;
gegebenenfalls mögen die Stichnoten auch die Orientierung bei einer Aufführung erleichtern. Sogenann-
te „Melismenbögen“, die im Druck gelegentlich die genaue Zuordnung der Noten zu einer Silbe anzeigen
sollen, wurden schon deshalb nicht in die Ausgabe übernommen, weil sie sich in ED auf den lateinischen
Text beziehen. Die deutsche Textierung wird in ED gegebenenfalls durch eine doppelte Hals- und Bal-
kensetzung gegenüber dem lateinischen Text verdeutlicht. Nur in ganz wenigen Fällen verwendet auch
die Übertragung Melismenbögen, um eindeutig authentische, aber womöglich befremdlich wirkende
Textzuweisungen zu verdeutlichen. Zuweilen finden sich in der Chorpartitur eingeklammerte dynami-
sche Angaben oder Akzente. Dabei handelt es sich nie um freie Zusätze, sondern stets um Übernahmen
der entsprechenden Angaben aus dem Orchestersatz der Gesamtpartitur.
In den Singstimmen finden sich sehr selten „zweistimmige Stellen“ (z. B. im Teil „Heilig / O wie selig“,
iv
T. 52, im Solo-Bass F und f oder ebenda in T. 165f. im Solo-Tenor und Solo-Bass). Diese Stellen bieten
Alternativen für die Sänger, denen extreme Tiefe oder Höhe erspart werden soll. Vorzuziehen ist die je-
weils „schwierigere“ Version, die Beethoven nicht notiert hätte, wenn ihm die leichtere Version optimal
erschienen wäre.
Der Text für das Chortutti ist stets in der gewohnten Weise unter dem System notiert; der Text für die
Vokalsoli ist dagegen konsequent über das betreffende System geschrieben worden. Dieses Verfahren hat
sich nach mehreren Versuchen als das übersichtlichste erwiesen und wird den Solisten keine Probleme
bereiten. Bei längeren Solopartien wurde auf die Ergänzung von Ganztaktpausen für den Chor verzich-
tet, da durch den fehlenden Text das geforderte Pausieren deutlich genug dargestellt wird. Zusätzlich
werden konsequent die Angaben „Solo“ und „Tutti“ gesetzt, um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen.
In dem Satz „O wie selig“ („Benedictus“) wurden die Soli und der Chor separat gesetzt, da das ständige
Ineinander sonst zu unübersichtlich geworden wäre. Die Akkoladen haben hier also 2 × 4 Systeme.
(c) Einzelanmerkungen zum Verhältnis Chorpartitur – ED
Im Folgenden werden verzeichnet die wenigen explizit kommentierenswerten Abweichungen zwischen
der neu angefertigten Chorpartitur und ED als einzig relevanter Quelle mit Schreibers Text. Wir verwen-
den die moderne Chorschlüsselung (g2, g2, g2-oktaviert, f4 statt c1, c3, c4, f4). Die Anmerkungen beschrän-
ken sich auf das Wesentliche. Die leichte – und wohl nur begrenzt erkenntnisfördernde – Arbeit, Noten-
trennungen und -kontraktionen durch Vergleich der lateinisch textierten Version und der deutschen Ver-
sion zu ermitteln, kann den Nutzern der Partitur überlassen werden. Aus ED sind die Unterschiede un-
mittelbar ersichtlich. Die Kompatibilität des Notentextes unserer Partitur mit einem modernen Stan-
dardtext der lateinisch textierten Version wurde durchweg geprüft. Die Angaben S, A, T, B stehen für So-
prano, Alto, Tenore, Basso.
Erster Hymnus
Kyrie keine Anmerkung
Gloria T. 279 T: In ED irrig nur Ganze c' mit Silbe „Ju-“ statt 2 Halbe c' mit dem Wort „Ju-bel“.
T. 295 T: 1. Note H statt h (die Note ist die erste Note auf S. 33 der Quelle, was den offen-
kundigen Fehler aber nicht erklärt).
Zweiter Hymnus
Credo T. 22 T: Anstelle eines 4tels c' zur Silbe „-er-“ hat ED Doppelhalsung bei den beiden 8teln,
die in der lateinisch textierten Version („-li et“) die dritte Zählzeit einnehmen.
T. 109 S, A, T, B: Zwei 4tel gleicher Tonhöhe vom lateinischen Text „coe-lis“ her; der
deutsche Text lautet aber nur einsilbig „Lichts“. Unsere Ausgabe belässt es beim einsilbi-
gen Wort und ersetzt die zweite Viertelnote durch eine Pause. Alternativ wäre denkbar die
Deklamation „Lich-tes“ mit Beibehaltung der beiden Viertelnoten.
T. 189 B: Anstelle des zweiten 4tels c hat die Quelle zwei 8tel c-cis. Im Einklang mit der
gängigen Ausgabenpraxis verzichtet auch unsere Ausgabe auf den etwas stilwidrig wirken-
den chromatischen Durchgang cis, der musikalisch freilich keinen Schaden anrichten wür-
v
de. Im lateinischen Text tragen die beiden 8tel c-c (oder c-cis) die 2. und 3. Silbe des Wor-
tes „se-cun-dum“.
T. 194: Halbe in S und T, 4tel in A und B gemäß dem ED. Ein tieferer Sinn ist nicht er-
kennbar, zumal alle Instrumente nur ein 4tel haben und die Halben in S und T die General-
pause stören. Da die Partitur so eng wie möglich an der Quelle bleiben möchte, wird deren
Befund trotz Bedenken wiedergegeben. Bei einer Aufführung wären wohl 4tel auch in S
und T zu singen.
T. 241, 2. Takthälfte, S: Die Quelle hat für den lateinischen Text „fi-li-o“ die Noten g'-4tel
und a'-b'-8tel; für den deutschen Text werden durch Punktierung der 4tel und Doppelhal-
sung allein des 8tels b' nur die beiden Noten punktiertes 4tel g' und 8tel b' verlangt. Unsere
Ausgabe übernimmt diese Lesart.
Dritter Hymnus
Sanctus T. 7 (mit Auftakt im T) bis 8: In ED wird der Akkord fis-ais-e'-cis'' umnotiert in ges-b-e'-
des''; die Schreibweise mit Beibehaltung der Kreuze erscheint in ED in einer "Anmerkung",
die auf S. 108 (unpaginiert) auf der Rückseite des Agnus-Dei-Schlusses abgedruckt ist. Un-
sere Ausgabe wählt die Schreibweise dieser „Anmerkung“, die im übrigen auch der Schrei-
ber der „Scholz-Partitur“ gewählt hat. Für einen Chor ist sie sicher „ungefährlicher“.
T. 33 S (und öfter): Die synkopische Halbe zu Beginn des Fugenthemas ist in ED stets
durch zwei 4tel mit Haltebogen wiedergegeben, was unsere Ausgabe übernimmt; diese An-
merkung gilt auch für das Osanna nach dem Benedictus.
T. 42–43 S: Die Unterlegung des deutschen Textes ist eindeutig; eine Analogie zu „dir dan-
ken“ (T. 33 und öfter) ist demnach nicht beabsichtigt.
Benedictus T. 132 Tutti-A: Erste Note in ED d' statt c'. Die Änderung in c' liegt nicht nur aus harmoni-
schen Gründen nahe, sondern auch deshalb, weil die den A verdoppelnde Vl II an dieser
Stelle die Tonfolge d'-c'-d' (und nicht d'-d'-d') aufweist.
Agnus Dei T. 29–31 T: In ED Textierungsfehler im deutschen Text; auf die Silbe „Au-“ bei T. 29, 1. Note,
folgt die Silbe „ne“, T. 31, 4. Note. Dazwischen steht kein Text; die Ausgabe schreibt statt
„Au-“ die verkürzte Form „Aug’“ und ergänzt die Silben „ins Ver-borg-“ in eckigen Klammern.
T. 94 A: ED (wie auch die „Scholz-Partitur“) haben irrig d' statt h (d' ergäbe ohne Not Ein-
klangsparallelen mit S).
(d) Zu Orthographie und Interpunktion des in der Chorpartitur unterlegten Textes
Es ist nicht möglich, den Text exakt so abzubilden, wie er in der Messe unterlegt wurde: dazu müsste der
Text viermal (für das Benedictus achtmal) wiedergegeben werden, damit keine Wiederholungen von
Wörtern verlorengehen, die zuweilen mit kleinen Modifikationen verbunden sind. Deshalb ist der Text-
abdruck als „Steinbruch“ zu betrachten, der alle Bausteine des unterlegten Textes enthält, die dann erst
vom Komponisten und/oder vom Textunterleger in die individuelle Form gebracht worden sind. Die
Wiedergabe des Grundtextes beansprucht wegen ihres weitgehenden Verzichts auf Wiederholungen nur
einen minimalen Raum ein. Unter Punkt 3 wird unten der Text so gut wie möglich in der Orthographie
vi
und Interpunktion der Quelle wiedergegeben. Für die Textunterlegung in unserer Partitur wurde aber
eine behutsame Normalisierung vorgenommen, deren Grundsätze im Folgenden zusammengestellt sind.
– Die Orthographie wurde behutsam normalisiert, jedoch stets unter Bewahrung des originalen Laut-
wertes. Beispiele: „Thräne“ wird in der Chorpartitur zu „Träne“, „Quaal“ zu „Qual“, „Stral“ zu „Strahl“,
„gieb“ zu „gib“, „sey“ zu „sei“. ED verwendet nur ss, nicht ß; die Ausgabe schreibt jedoch nach Di-
phthong und langem Vokal stets ß, also: „heißer“ statt „heisser“, „süßer“ statt „süsser“).
– Gemäß heutiger Praxis ist die Verwendung eines Apostrophs zur Kennzeichnung ausgefallener Buch-
staben in poetischen Formen fakultativ, wenn die verwendete Form unmissverständlich ist. Deshalb
verzichtet die moderne Partitur grundsätzlich auf Apostrophen in Fällen wie „schaun“ (statt „schau’n“)
für „schauen“, „ewgen“ („ew’gen“) statt „ewigen“, und insbesondere bei den häufigen Imperativformen
ohne -e: „ström“ („ström’“), „bekenn“ („bekenn’“). Beibehalten wurde der Apostroph nur bei Schrei-
bers unorthodoxen Wendungen „Tief’ und Höhen“ im Sanctus und „dess’ Auge“ (auch: „dess’ Aug’“)
im Agnus Dei.
– Die emphatischen Texte weisen viele Ausrufezeichen auf, nach denen die Quelle oftmals das folgende
Wort klein schreibt; die moderne Partitur unterwirft sich hier keinem Zwang, folgt aber insbesondere
bei kurzen Interjektionen grundsätzlich der Quelle: „ach so ferne! kam mir Trost“.
– Interpunktionszeichen wurden behutsam ergänzt oder gegebenenfalls verändert.
– Bei der Silbentrennung werden die heute üblichen Grundsätze angewandt, die der Silbenverteilung
beim Singen in der Regel gut entsprechen. Getrennt wird: „Ent-zü-ckun-gen“ und nicht „Ent-zük-kun-
gen“.
– Zuweilen waren an Ort und Stelle kleine Eingriffe nötig, insbesondere die Ergänzung von Haltebögen
bei weiterklingender Silbe oder auch die Wiederholung von Silben (vor allem bei „A-men“-Melismen),
wenn im Inneren eines Melismas Tonrepetitionen begegnen. Ergänzte Bögen erscheinen gestrichelt,
ergänzte Silben in eckigen Klammern.
3. Der Text „Tief im Staub anbeten wir“ von Christian Schreiber
in quellennaher Orthographie und Interpunktion
Der Erstdruck setzt zu Beginn der Ordinariumsteile (von Kyrie bis Agnus Dei) keine Kopftitel. Zu Be-
ginn des Kyrie, des Credo und des Sanctus erscheinen nur die Angaben Erster Hymnus, Zweiter Hymnus,
Dritter Hymnus. Wir ziehen in eckigen Klammern zur besseren Orientierung die Namen der Ordinari-
umsteile und innerhalb dieser Teile kurze Zwischentitel ein. Eine Gliederung in Kurzzeilen oder Pseudo-
verse erschien angesichts der Prosastruktur des Textes entbehrlich; eine Vorlage, die die Intention des
Autors zeigen könnte, existiert nicht. Eine solche Vorlage hätte gewiss weniger Wiederholungen und
Redundanzen aufgewiesen als der aus der Partitur gewonnene Text, der demnach nicht beanspruchen
will, Schreibers Dichtung als „Werk“ zu präsentieren.
vii
Erster Hymnus
[Kyrie]
[Kyrie eleison]
Tief im Staub anbeten wir Dich, den ew’gen Weltenherrscher, dich, den Allgewaltigen!
[Christe eleison]
Wer kann dich nennen? und wer dich fassen? unendlicher! Ach unermessen, unnennbar ist deine Macht!
wir stammeln nur mit Kindeslallen den Namen Gott!
[Kyrie eleison]
Tief im Staub anbeten wir, Dich, den ew’gen Weltenherrscher, dich, den Allgewaltigen!
[Gloria]
Preis sey dir, Lieb’ und Dank ström’ aus der Herzen Glut zu dir auf! In stiller Ehrfurcht schau’n wir deine
Wunder an; denn von dir und durch dich sind, leben, athmen wir, und alles Seyns, was die Sphären
durchglüht und den Staub beseelt, Urgrund und Quell bist du, Preis und Dank sey dir!
[Gratias agimus tibi]
Stralt nicht in Blumen der Erde wie im Glanz der Sonnen, dein Wiederschein. Ja in den Blumen der Erde,
wie im Glanz der Sonnen erscheinst du. Du nahst dem Geist im stillen Denken, du nahst dem Würmchen
im Frühlingslicht. Du siehst die Thräne, die dich sucht, im Verborgenen, siehst und stillst sie, Du stillst
sie gnädig Und winkst dem Seufzer Erhörung zu!
[Qui tollis peccata mundi]
Oft wenn in der Nacht der Schmerzen, aller Trost mir ferne stand, ach so ferne! kam mir Trost von dei-
ner Hand. Oft wenn in der Nacht der Schmerzen, aller Erden Trost verschwand, aller Hoffnung Licht
verschwand, kam mir Trost, kam mir Licht, kam mir Trost, süsser Trost vom Licht der Sterne, du Star-
ker, du Mächt’ger, du Schöpfer des Weltalls! auch dem Staube bist du nah! und er denkt und fühlt dich,
und ist göttlich, auch dem Staube bist du nah!
[Quoniam tu solus Sanctus / Cum Sancto Spiritu]
Vereint von allen Zungen, im ew’gen Jubelklang, sey Ruhm und Preis und Dank, Weltschöpfer dir gesun-
gen! Und aller Mund bekenn’ es laut: Gott ist die Liebe amen. Ja vereint von allen Zungen, sey Ruhm
und Preis dir gesungen im ew’gen Jubelklang! Und aller Mund bekenn’ es laut: Gott ist die Liebe amen.
Zweiter Hymnus
[Credo]
Ahnend schwingt der Glaube sich auf den Flügeln heiliger Gott Gedanken zu dem, der unerforschlich,
nur im Vollgenuss unausdenkbarer Seeligkeit dem Herzen fühlbar ist[,] den das Geister Auge der Erstge-
schaff’nen nur von ferne in dem Urglanz seines Lichts erblickt; denn die ew’gen Räume der Unendlich-
keit, misst der Sterblichen [auch: misst Sterblicher] Auge nicht!
[Deum de Deo]
Wenn du die Fülle, Deiner Erbarmungen, mir in die Seele strömst[,] o dann dämmert ein Stral von dei-
ner Herrlichkeit, leuchtend mir hernieder! dann verklärest du im Glanze der Allgegenwart, meinem Auge
näher dich! Ewiger, Heiliger, Unaussprechlicher!
viii
[Qui propter nos homines]
O Geist der Andacht, durchdringe meine Seele, dass näher mir strale, die Fülle des Lichts[,] dass schwin-
de, was hemmt den höhern Flug, die dunkelen Schatten, dass schwinden der Erde dunkle Schatten!
[Et incarnatus est]
Und schon entfesselt sich, mein Geist von den Banden seines Erdenstaubes, der täuschend ihn umfangen
hält. und Verlangen glüht in meinem Innern, heisser Durst, mich kühn empor zu schwingen, auf zu ihm,
den kein Gedank erschöpfet, zu ihm, den [sic] Unerschaffnen, sehnend empfind’ [auch: fühl’] ich, dass
seines Geschlechts wir sind, zwar zum Staub verbannt.
[Et resurrexit]
Dennoch erkohren zur Unsterblichkeit, aus Tod zum Leben, [in ED: Punkt] aufzuschweben [auch: zu
schweben] ins Reich des Lichts, und Gott zu schauen wie er ist[,] denn einst wird aus den Gräbern Gott
rufen, zur Herrlichkeit, die Auserwählten, und zu der Quaal der Verdammniss der Frevler Schaar, und
seines Reiches, wird nie ein Ende seyn, nie!
[Et in Spiritum Sanctum]
Welche Wonne, dereinst enthüllt zu schau’n die Räthsel dieses Lebens, und die Weisheit seiner Führun-
gen, die geheimnissvoll durchs [auch: durch das] Daseyn uns geleitet, dann sinkt die Wolke, die der Ver-
gangenheit Jahrtausende verschleierte[,] dann rollet der Vorhang der Zukunft auf vor der Unendlichkeit
Gefilden, und anbetend niederfallen werden wir in deinem Licht [auch: im Licht] und verstummen,
[Et vitam venturi saeculi]
bis laut zur Mitverherrlichung [auch: zur Verherrlichung] uns der Jubel der Schöpfung ruft [auch: bis
laut uns der Jubel ruft] amen!
Dritter Hymnus
[Sanctus]
Heilig, heilig, heilig nennt dich der Mund der Cherubim und der Seraphim, heilig nennt dich sterblicher
Lippen Preis-Gesang!
[Pleni sunt coeli]
Voll deines Ruhmes ist aller Lebendigen Odem[,] Himmel und Erde sind deiner Güte voll,
[Osanna]
dir danken Tief’ und Höhen, dir singen, dir jauchzen die Tiefen, die Höhen, Tief’ und Höhen!
[Benedictus]
[Soli] O wie seelig, wer in der Gedanken Entzückungen, in dem Fluge heil'ger Andacht, in der Inbrunst
des Gebetes, dass näher ihm Gott vernimmt, o wie seelig, wer nach seinen Erbarmungen dürstete und Er-
hörung in seiner Liebe fand.
[Coro] und Erhörung, o wie seelig,
[Soli] wer Erhörung in seiner Liebe fand,
[Coro] O wie seelig, wer bey ihm Erhörung fand. süsse Andacht, du Inbrunst des Gebetes, du stillest das
Sehnen des Endlichen!
[Soli] o wie seelig wer in der Gedanken Entzückungen, in dem Fluge heil'ger Andacht[,] in der Inbrunst
des Gebetes, dass näher ihm Gott vernimmt,
ix
[Coro] o heiliger Andacht Flug[,] du stillest das Sehnen des Endlichen,
[Soli] wer nach seinen Erbarmungen dürstete,
[Coro und Soli] und Erhörung in seiner Liebe fand, wer bey ihm Erhörung fand!
[Coro] heil'ger Glaube, du stillest das Sehnen des Endlichen!
[Soli] o wie seelig, wer nach seinen Erbarmungen dürstete und Erhörung in seiner Liebe fand,
[Coro] süsse Andacht, du Inbrunst des Gebetes[,] du stillest das Sehnen des Endlichen.
[Soli] Erhörung, Erhörung fand.
[Osanna]
Dir jauchzen Tief’ und Höhen, dir danken, dir jauchzen, dir singen Höhen, Tief’ und Höhen!
[Agnus Dei]
Geist der Liebe dess’ [auch, aber irreführend: des] Auge tief in’s Verborg’ne schauet, Gott des Trostes,
des Auge tief ins Verborg’ne schauet, o erbarme deiner Menschheit dich! Geist der Liebe, des Trostes,
dess’ Auge tief ins Verborg’ne schauet o erbarme deiner Menschheit dich!
[Dona nobis pacem]
Vater[,] neig’ uns mild dein Antlitz [auch: neig’ dein mildes Antlitz], gieb uns Heil und Frieden[,] lass
das Dunkel der Prüfung schwinden und erbarme deiner Menschheit dich. Vater, neig’ uns mild dein Ant-
litz, Vater, gieb uns Heil und Frieden!
4. Epilog: Zu den deutschen Alternativtexten der Messen op. 77 und 80
von Johann Nepomuk Hummel (1778–1837)
Im folgenden werden die deutschen Alternativtexte aus den Erstdrucken der um 1820 erschienenen Mes-
sen von J. N. Hummel mitgeteilt, die eine Vermutung der gedruckten Abhandlung in colloquium collega-
rum (S. 249 f.; dort auch präzise Belege und eine genauere Erläuterung des Sachverhalts) zur Gewissheit
machen. Hummels Messen op. 77 und 80 waren ebenso wie Beethovens C-Dur-Messe mit deutschen Al-
terantivtexten gedruckt worden, was im übrigen auch bei Hummel bislang fast gänzlich ignoriert oder
wenigstens bagatellisiert worden ist. Hummel hat die deutschen Texte dieser Messen als Paraphrasen zu
Schreibers Beethoven-Text angelegt, was die herablassenden bis hämischen Kritiken an Schreiber doch
ein wenig relativieren könnte. Wie oben bereits angedeutet, steht eine systematische Untersuchung der
Verbreitung von Alternativtextierungen katholischer Kirchenmusik vor, um und nach Beethoven noch
aus.
Die Texte wurden aus den gedruckten Originalstimmen transkribiert, woraus sich manche womöglich
allzu ausladenden Textwiederholungen erklären mögen. Ihre Verwandtschaft zu Schreibers Texten ist
auch ohne aufwendige synoptische Darstellung auf den ersten Blick erkennbar, zumal man ja die Blätter
eines Dateiausdrucks leicht nebeneinanderlegen kann. Wie stark sich Hummel an Schreibers Text anleh-
nen konnte, hängt natürlich davon ab, welchen Grad an struktureller Ähnlichkeit die jeweiligen Ab-
schnitte zur Messe Beethovens aufweisen.
x
4.1 Johann Nepomuk Hummel, Messe in B-Dur, op. 77 (1805; Druck 1818)
Haupttitel gemäß Organo-Stimme (er erscheint nur hier, nicht bei den anderen Stimmen):
„Erste | MESSE | für | 4 Singstimmen, | 2 Violinen, Viola, Violoncello und Contrabass, | 2 Hoboen, 2 Fa-
gotte, 2 Trompeten, | Pauken und Orgel | von | J. N. HUMMEL. | 77tes Werk. || No 2752 - Eigenthum des
Verlegers. - Preis [alte Währungsangabe] || Wien, bey Tobias Haslinger, | Musikverleger, | im Hause der
ersten österr. Sparkasse | am Graben No 572“.
Benutzt wurde das Exemplar des Originalstimmensatzes in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regens-
burg (D-Rp Mus. pr. 4170); eine Partitur wäre noch vergleichend zu konsultieren. Dass auch dieser Text
nach Art eines „Steinbruchs“ wiedergegeben wird, muss nicht mehr eigens erläutert werden. Laut MGG2
Personenteil Bd. 9 (2003), Sp. 505, sind für die op. 77 folgende Daten relevant: „UA im Herbst 1805“;
Druck Wien 1818.
Kyrie
Tief vor dir im Staube Herr! fleh’n wir zu dir! Dich o Gott anbeten wir! Dich, den ew’gen Herrscher, dich
beten wir an; tief im Staube fleh’n wir zu dir! Allmächtiger! Dich allein anbeten wir, wer kann dich fassen,
dich nennen? wie gross ist deine Güte! Unendlicher! sieh’ uns erbarmend an! sieh’ auf unsre Reue, sieh’
uns erbarmend an! Dich, den ew’gen Herrscher, dich beten wir im Staube an! Gross ist deine Güte, wer
kann dich fassen? wer kann dich nennen? Allgüt’ger! Unendlicher! Tief vor dir im Staube, Herr! fleh’n
wir zu dir! Gross ist deine Güte! wer kann dich fassen? Unendlicher! Allmächtiger! allmächtiger Gott!
sieh’ auf unsre Reue; Dich allein anbeten wir.
Gloria
Ewiger! Dank und Lieb’ ström’ aus der Herzen-Glut zu dir! Deine Wunder schau’n wir voll Ehrfurcht an!
denn durch dich ist Leben; und alles Seyns, was die Sphären durchglüht, und den Staub beseelt, Urgrund
und Quell bist du. o grosser Gott! wir beten an, und verherrlichen dich! in Ewigkeit sollst du gepriesen
seyn! Dank sey dir! Herr des Lebens! ach wir fühlen innig deine Gnade. Sey uns gnädig, und erhöre dei-
ne[r] Kinder heisses Fleh’n! Du siehst die Thräne die dich suchet und dir trauernd weint; im Verborgnen
siehst und stillest sie; du bist und bleibst uns Herr in alle Ewigkeit.
[Qui tollis]
Oft wenn in der Nacht der Schmerzen nur ferne mir Trost gewunken, kam vom Licht der Sterne, kam
mir Trost von deiner Hand. Oft wenn in der Nacht der Schmerzen mir jeder Trost verschwunden, kam
mir Trost, süsser Trost, kam mir Trost vom Licht der Sterne; du Starker, du Mächt’ger, du Schöpfer des
Weltalls! auch dem Staube bist du nah’!
[Quoniam tu solus Sanctus]
Lob erschall’ vor deinem Throne, und ew’ger Jubel dir von allen Zonen, Welten Schöpfer!
[Cum Sancto Spiritu]
und jeder Mund verkünde laut die Herrlichkeit Gottes!
Credo
Hoch aus der Erde Nacht empor schwingt sich zu dir der Glaube; zu dem der unerforschlich nur im Voll-
genuss der Seeligkeit, ganz dem Herzen fühlbar ist. Den das Geisteraug’ der Erstgeschaff’nen, fern nur im
xi
Urglanz seines Lichts erblickt; denn die ew’gen Räume der Unendlichkeit misst der Sterblichen Auge
nicht! welche Tiefe an Weisheit und Verstand! und in deinem Reiche, dann verklärest du im Glanze mei-
nem Auge näher dich! des Glaubens erhabner Geist durchdringe meine Seele! dass näher mir strahle die
Fülle des Lichtes! dass schwinden der Erde dunkle Schatten zur ew’gen Nacht!
[Et incarnatus est]
Und schon entfesselt sich mein Geist von den Banden, seines Erden Staubes der ihn umfangen hält. Und
Verlangen glüht in meinem Innern; heisser Durst mich zu ihm empor zu schwingen; sehnend fühl’ ich
mich zum Staub verbannt. Auf zu ihm, den kein Gedank’ erschöpfet, zu ihm, den [sic] Unerschaff’nen!
Sehnend empfind’ ich, dass ich zum Staub’ verbannt.
[Et resurrexit]
Erkohren zur Unsterblichkeit, aus Tod und Leben, auf zu schweben in’s Reich des Licht’s, Gott zu schau-
en wie Er ist! die Seeligen zur Herrlichkeit und zur Quaal der Verdammniss der Frevler Schaar; seines
Reiches wird nie ein Ende seyn! Und die Weisheit seiner Führungen, die geheimnissvoll uns durchs Da-
seyn leitet. Welche Wonne, dereinst enthüllt zu schau’n, die Räthsel des Lebens, dann sinkt die Wolke,
die Jahrtausende verschleiert war; dann sinket sie; dann rollt der Vorhang der Zukunft auf vor der Un-
endlichkeit Gefilden, und anbetend niederfallen werden wir in deinem Licht und verstummen; bis laut
uns der Jubel der Schöpfung ruft, Amen.
Sanctus
Heilig, heilig, heilig, schall’ es laut, Herr Gott Sabaoth!
[Pleni]
Himmel und Erde, sind deiner Güte voll! Voll deines Ruhmes ist Aller Odem!
[Osanna]
Aus Tief’ und Höhen jauchzen alle Sphären dir! es jauchzen alle Sphären Dir!
Benedictus
O wie seelig, wer in dem Flug’ der Andacht, dass näher ihm Gott vernimmt, Erhörung in seiner Erbar-
mung fand. O wie seelig, wie glücklich, wer in dem Flug’ der Andacht Erhörung und Erbarmen fand. O
wie seelig, wer Erhörung, Erbarmen in seiner Liebe fand. Heil’ger Glaube, du stillest das Sehnen des End-
lichen.
[Osanna]
Aus Tief’ und Höhen jauchzen alle Sphären Dir!
Agnus Dei
Geist der Liebe, Geist der Gnade, dess’ Auge tief ins Verborg’ne schaut, ach erbarme deiner Menschheit
dich!
[Dona nobis pacem]
Vater schenk’ uns Friede! Heil und Frieden schenk’ uns, Vater! lass uns mild dein Antlitz schau’n! Vater
schenk’ uns Fried’ und Heil! lass der Prüfung Dunkel schwinden! neig’ uns mild dein Antlitz o Vater!
schenk’ uns Heil und Frieden! lass der Prüfung düst’res Dunkel schwinden. gieb uns Heil und Frieden!
gieb uns, o Gott! gieb uns Heil und Frieden!
xii
4.2 Johann Nepomuk Hummel, Messe in Es-Dur, op. 80 (1804; Druck 1819/20)
Haupttitel gemäß der Organostimme (er erscheint nur hier):
„2te | MESSE | für Vier Solo-Singstimmen, und Chor; | (mit unterlegten latein- und deutschem Texte) |
mit Begleitung des Orchesters. | In Musik gesetzt, und | S.r KÖNIGLICHEN HOHEIT | Herrn Gross-
herzog Ludwig von Hessen und bei Rhein etc.etc. | zu Darmstadt, | in tiefster Ehrfurcht gewidmet | von |
J. N. HUMMEL, | Grossherzogl: weimarischen Hof-Kapellmeister. | 80tes Werk. || No 3020. Eigenthum
der Verleger. Preis [alte Währungsangabe] | WIEN | bei S. A. Steiner und Comp.“
Benutzt wurde das Exemplar des Originalstimmensatzes in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regens-
burg (D-Rp): Mus. pr. 138. Laut MGG/2/Personenteil Bd. 9 (2003), Sp. 505, sind für op. 80 folgende
Daten relevant: "(1804)"; Druck Wien 1819/20.
In der Ausgabe Johann Nepomuk Hummel, Messe in Es-Dur, op. 80 (hrsg. von John Eric Floreen, Wien
1994), ist im Anschluss an das Vorwort der Anfang des Gloria nach der autographen Reinschriftpartitur
faksimiliert. Dort findet man im Soprano die Worte „Preis erschall“, im Tenor „Preis erschall aus jedem
Munde, Preis erschall aus jedem Munde! und in stiller“. Dort ist schön zu sehen, wie der deutsche Text
gelegentliche rhythmische Anpassungen erforderlich macht (Doppelhalsung). Der Herausgeber misst
dem deutschen Text (obwohl er in einer autographen Partitur erscheint!) offensichtlich keine Bedeu-
tung bei; er kommentiert ihn nicht und erwähnt in der Quellenbeschreibung zu der autographen Rein-
schrift lediglich: „Hummel hat eine deutsche Übersetzung des Messentextes unter die lateinischen Worte
geschrieben. Die Quelle dieser literarischen und nicht wörtlichen Übersetzung ist unbekannt. Die einzel-
nen Teile der Messe tragen folgende Überschriften: Erster Hymnus (statt Kyrie); Gloria; Zweiter Hymnus
(statt Credo); Dritter Hymnus (statt Sanctus); Benedictus sowie Agnus Dei“ (a. a. O., S. 230). Die „Hym-
nen“-Bezeichnung, die Hummel in Analogie zu Beethovens Messe wählte, ist nicht in den bei Steiner ge-
druckten Stimmensatz übernommen worden. Dagegen ist die Quelle von Hummels Text nunmehr be-
kannt.
Kyrie
Tief im Staub flehen wir zu dir, o Herr! dich allmächt’ger! bethen wir an. tief im Staub flehen wir zu dir,
grosser güt’ger Gott! o güt’ger Gott! sieh uns gnädig, erbarmend an. gross ist deine Allmacht! wer fasset
sie? dich allein nur, anbethen wir; sey uns gnädig, schenk uns Erbarmen, erhöre uns; hier im Staub’ fleh’n
wir zu dir.
[Fuga] Gross ist der Herr in seiner Gnade, und alles zeiget seinen Ruhm. – Tief im Staube flehn wir dich
an.
Gloria
Preis erschall’ aus jedem Munde! und in stiller Ehrfurcht schauen wir deine Wunder an; denn wir sind
durch dich allein, Urgrund und Quell bist du! Urgrund alles Seyns! Lob schall’ aus jedem Munde, aus je-
dem Munde Jubel, durch dich allein, durch dich allein sind wir, o Herr! in Ewigkeit sollst du gepriesen
seyn. Dank sey dir, Herr des Lebens! deiner Kinder heisses Flehen! sey uns gnädig, Schöpfer der Welten!
sieh diese Thräne, die dich suchet, und dir trauernd weint; du siehst und stillest sie im Verborg’nen, Herr
und Gott! bleibst uns Herr in alle Ewigkeit.
xiii
[Qui tollis]
Oft, wenn Hoffnung mir verschwunden, voll der Schmerzen, kam mir Trost von deiner Hand; wenn
Hoffnung mir fruchtlos verschwunden, kam mir Trost, süsser Trost vom Licht der Sterne! Du Starker, du
Schöpfer des Weltalls! auch dem Staube bist du nah.
[Quoniam tu solus Sanctus]
Preis dir, Preis erschall’ vor deinem Throne! und ew’ger, Jubel dir, von allen Zonen! sieh uns gnädig an!
[Cum Sancto Spiritu]
Lob, Preis und Ruhm gebührt dem Herrn der Welt! Amen.
Credo
Ahnend schwingt sich zu dir der Glaube, zu dem, der unerforschlich, nur im Vollgenuss der Seeligkeit
dem Herzen fühlbar ist; den das Geister Auge der Geschaffnen, fern, nur im Strahle seines Lichts er-
blickt. Der Unendlichkeit Räume, denn die ew’gen Räume misst der Sterblichen Auge nicht, welch eine
Tiefe! welch eine Weisheit! welche Tiefe an Weisheit und Verstand in deinem Reiche. Dort verklärest du
im Glanze meinem Auge näher dich! des Glaubens erhab’ner Geist durchdringe meine Seele, dass näher
mir strahle die Fülle des Lichtes, dass schwinden der Erde dunkle Schatten zur ew’gen Nacht.
[Et incarnatus est]
Ja, schon entfesselt sich mein Geist von den Banden seines Erdenstaubes, der ihn umfangen hält, ja schon
entfesselt sich mein Geist von den Banden, die täuschend ihn umfangen, und Verlangen glüht in meinem
Innern auf zu ihm, den [sic] Güt’gen, den kein Gedank’ erschöpfet, sehnend fühl ich tief in meiner Seele
mich zum Staub verbannt.
[Et resurrexit]
Dennoch erkoren zur Unsterblichkeit, aus Tod und Leben in’s Reich des Lichts, Gott zu schauen wie Er
ist; die Seeligen zur Herrlichkeit, und zu ewigen Qualen der Verdammnis der Frevler Schar. Seines Rei-
ches wird nie ein Ende seyn, welche Wonne einst zu schauen die Räthsel des Lebens! und die Weisheit
seiner Führungen, die durch’s Daseyn uns geleiten, und zu End’ der Welt wenn der Tag erscheint, dann
sinkt die Wolke des Irrthums, die tausend der Jahre verhüllte, dann rollt der Vorhang der Zukunft auf vor
der Unsterblichkeit Gefilden, und anbethen werden wir, oh Herr dich, und verstummen, bis laut uns der
Schöpfung Jubel ruft: Amen.
Sanctus
Heilig! heilig! heilig schall’ es laut, Herr Gott Sabaoth!
[Pleni/Osanna]
Lasst uns den Schöpfer lobpreisen! voll deines Ruhmes ist aller Lebendigen Odem! aus Tief’ und Höhen
jauchzen alle Sphären dir!
Benedictus
O wie seelig fühlt sich das Herz, das tröstend, erhebend, im Fluge der Andacht, Erhörung und Erbarmen
fand; o wie seelig! o wie glücklich! wer in der Andacht Erhörung fand. Durch dich ist Kraft und Stärke!
uns’re Hoffnung! heil’ger Glaube belebe mich! Hoffnung! uns’re Hoffnung! unser Leben! durch dich ist
Kraft und Stärke! O wie seelig! fühlt sich das Herz, das tröstend, erhebend im Fluge der Andacht Erhö-
rung, Erbarmen fand,
xiv
[Osanna]
Lasst uns den Schöpfer preisen! voll deines Ruhms ist aller Lebendigen Odem, aus Tief’ und Höhen
jauchzen alle Sphären dir!
Agnus Dei
Geist der Liebe, Geist der Gnade! dess’ Aug’ ins Verborgne schauet, und streng jedes Herz durchfor-
schet, ach erbarm der Menschheit dich! schenk’ uns Mitleid! ach erbarm’ der Menschheit dich! erbarme
dich unser!
[Dona nobis pacem]
Vater schenk’ uns Frieden! Vater schenk’ uns Ruhe! Heil und Frieden schenk’ uns Herr! gross ist deine
Macht o Herr! gross ist deine Macht in Ewigkeit! lass dein Antlitz schauen! Gross ist deine Macht in alle
Ewigkeit!
xv
Zitierfähiger Titel der folgenden Chorpartitur:
Ludwig van Beethoven, Messe in C-Dur op. 86. Chorpartitur mit dem deutschen Text von Christian
Schreiber, hrsg. von Wolfgang Horn (2013; online verfügbar unter http://epub.uni-regensburg.de)
Messa
à quattro Voci coll’accompagto dell’ Orchestra
composta da
LUIGI van BEETHOVEN
Drey Hymnen
für vier Singstimmen mit Begleitung des Orchesters
in Musik gesetzt und
Sr Durchl. dem Herrn Fürsten von Kinsky
zugeeignet
von
Louis v. Beethoven
PARTITUR
86tes Werk Eigenthum der Verleger. Pr. 4 Rthlr.
Bei Breitkopf & Härtel in Leipzig [1812]
In Form einer Chorpartitur
für Singstimmen ohne Instrumentalbass
mit dem deutschen Text von Christian Schreiber
hrsg. von Wolfgang Horn
Regensburg 2013
xvii
Inhalt
Erster Hymnus
1. Tief im Staub anbeten wir („Kyrie“) .................................................................................................................................... 1
2. Preis sei dir („Gloria“) ................................................................................................................................................................. 6
Zweiter Hymnus
3. Ahnend schwingt der Glaube sich („Credo“) ............................................................................................................... 23
Dritter Hymnus
4a. Heilig nennt dich („Sanctus“) .............................................................................................................................................. 42
4b. O wie selig („Benedictus“) ..................................................................................................................................................... 46
5. Geist der Liebe („Agnus Dei“) ............................................................................................................................................. 58
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Andante con moto assai vivace quasi Allegretto ma non troppo
SopranoTutti/Solo
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Erster Hymnus: Tief im Staub anbeten wir ("Kyrie") - Preis sei dir ("Gloria")
Ludwig van Beethoven: Messe in C-Dur op. 86 / Drei Hymnen
(1) Tief im Staub anbeten wir ("Kyrie")
Deutscher Text: Christian Schreiber (Erstdruck 1812)
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AltoTutti/Solo
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TenoreTutti/Solo
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Copyright an dieser Chorpartitur: Wolfgang Horn, 20131
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Copyright an dieser Chorpartitur: Wolfgang Horn, 20136
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Zweiter Hymnus: Ahnend schwingt der Glaube sich ("Credo")
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Copyright an dieser Chorpartitur: Wolfgang Horn, 201323
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(Alto solo, Alternativversionen)
(Im Erstdruck der Messe erscheint die - für den lat. wie dt. Text mögliche -ACHTELVERSION in Kleindruck mit dem Zusatz "ad libitum")
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(Tutti)p
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dich
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cher.Â
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10
Copyright an dieser Chorpartitur: Wolfgang Horn, 201342
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( p ) (cresc. poco a poco)
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(4b) O wie selig, wer in der Gedanken Entzückungen ("Benedictus")
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55
Copyright an dieser Chorpartitur: Wolfgang Horn, 2013
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