Agapedia Jahresbericht 2013 2013...Wir bereiten ein ArtCamp mit viel Kreativität, Sport und Musik vor, damit unsre Kinder ihre Potentiale verwirklichen und die eigene Per- sönlichkeit

Agapedia Jahresbericht 2013

Jahresbericht 2013

2013


3Agapedia Jahresbericht 2013

Die Stiftung Agapedia ist eine Manufaktur der Menschlichkeit und ein Beispiel dafür, dass Visionen Wirklichkeit werden können.“Günther Jauch

„

4 Agapedia Jahresbericht 2013

Agapedia Kinderzentrum Esslingen am Neckar

Allgemein: Musik, Kinderzirkus und zahlreiche Aktivitäten schaffen Selbstvertrauen!Oben rechts: Siyao aus Peking im Kinderzentrum Unten rechts: Das Team des Kinderzentrums


Agapedia Kinderzentrum Esslingen am Neckar

Das Agapedia Kinderzentrum ist eine Kreativwerkstatt! Nach der offiziellen Eröffnung im letzten Jahr sind wir jetzt anerkannte Dienststelle für den Bundesfreiwilligen-dienst und auch für den europäischen Freiwilligendienst. Unsere erste „Bundesfreiwillige“ ist Siyao aus Peking, mit der die Kinder viel Spaß haben und die eine tolle Be-reicherung für das Kinderzentrum in Esslingen ist. Nächstes Jahr werden die ersten Europäischen Freiwilligen im Kinderzentrum beginnen. Wir bereiten ein ArtCamp mit viel Kreativität, Sport und Musik vor, damit unsre

Kinder ihre Potentiale verwirklichen und die eigene Per-sönlichkeit entdecken und stärken können. Seit 18 Jahren ist das Agapedia Kinderzentrum eine Anlaufstelle und Quelle der Inspiration für 20-60 Kinder im Alter von 6-12 Jahren, die das Kinderzentrum täglich besuchen.

In 2013 beliefen sich die Projektkosten für das Agapedia Kinderzentrum in Esslingen auf rund 185.000 EUR.


In Rumänien arbeitet das Agapedia Romania weiterhin an der Vorbereitung und Ausbildung von Pflege- und Adop-tivfamilien für verlassene Kinder. Zudem werden Famili-en, die bereits ein Kind über Agapedia adoptiert haben, von uns bis zum 18. Lebensjahr des Kindes psychologisch weiterbetreut. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Kinderschutzkommission des Land-kreises Brasov.

Im Jahr 2013 war Agapedia Romania für folgende soziale Dienste in Rumänien offiziell lizenziert:

» Durchführung von nationalen Adoptionen » Durchführung für soziale Dienste für bedürftige

Kinder und Familien

» Betrieb eines sozialmedizinischen Zentrums, inkl. einer gynäkologischen Praxis » Ausbildung von professionellen Pflegefamilien

(lizenziert durch den Nationalen Rat der beruflichen Bildung für Erwachsene) Aufgrund dieser sozialen Dienste konnten 192 bedürftige Kinder aus sozial schwachen Familien mit Kleidung, Le-bensmittel, Schuhen, Schulsachen, Medikamenten und Erziehungsberatung unterstützt werden, damit sie nicht in staatliche Obhut abgegeben werden. Besonders im Winter werden viele Kinder nicht mehr in die Schulen ge-schickt, da die armen Familien kein Geld für Winter- schuhe haben. Zusätzlich kommen diese Kinder in unser Sozialmedizinisches Zentrum um an Kreativworkshops

Fundatia Agapedia Romania


Fundatia Agapedia Romania

teilzunehmen, bei denen sie ihre besonderen Fähigkeiten entdecken können und somit in ihrem Selbstwertgefühl bestärkt werden.

Über 1000 arbeitslose Frauen und Männer wurden von Agapedia bei der Arbeitssuche über das EU-Projekt „Ruractiv“ unterstützt, und 102 langzeitarbeitslose Men-schen auf den Dörfern wurden als Babysitter, Alten- pflegerinnen und Gesundheitsmentoren ausgebildet. Das Altersheim „Casa Daniel“ in Brasov wurde mit Winter-kleidung und Bettwäsche unterstützt.

In unserer gynäkologischen Praxis konnten wir 1565 bedürftige Frauen kostenlos behandeln und mit Verhü-tungsmitteln versorgen.

Im August 2013 trafen sich Mitarbeiter und Kinder der Agapedia Stiftungen aus Deutschland, Rumänien, Bulga-rien und der Republik Moldau im Sommercamp in Porumbacu de Sus in Rumänien, um Teambuilding und die internationale Vernetzung zu unterstützen und um eine kreative und zukunftsweisende Woche miteinander zu verbringen.

Für die laufenden Projekte von Agapedia Romania wurden von Agapedia Deutschland im Jahr 2013 rund 140.000 EUR investiert.

Oben links: Unsere Sozialarbeiterin Tatiana im Einsatz auf den DörfernUnten links und ganz rechts: Kreativworkshop mit bedürftigen Kindern im Sozialmedizinischen Zentrum von Agapedia in BrasovMitte: Zertifizierte Ausbildung einer langzeitarbeitslosen Mutter auf dem DorfGruppenfoto: Agapedia Mitarbeiter aus vier Ländern beim SummerCamp 2013 in Rumänien


Links: Ivan Ivanov mit Cassim zu Besuch bei seiner FamilieMitte: Mitarbeiter mit den Kindern von Agapedia Bulgaria bei einem AusflugRechts: Christiana im Notaufnahmezentrum feiert Geburtstag!

Fundatia Agapedia Bulgaria

In Bulgarien nehmen wir in unserem Notaufnahme- zentrum in Sofia kontinuierlich die schwierigsten Schick-sale auf: Mehrfach Kinder und Jugendliche, vor deren Augen die eigenen Eltern gestorben sind, Kinder aus zer-brochenen Familien und aus staatlichen Kinderheimen. Durch Agapedia wird es möglich, dass diese jungen Men-schen ein neues Zuhause in Bulgarien finden und eine neue Perspektive für ihr Leben bekommen.

Agapedia Bulgaria ist an seinen Standorten in Sofia und Plovdiv für den Betrieb des Notaufnahmezentrums, zur

Ausbildung und Schulung von Pflegefamilien, als Bera-tungszentrum zur Unterstützung von verlassenen Kindern und Jugendlichen sowie als mobiles Einsatzteam zur Betreuung für Kinder im Alter zwischen 0-3 Jahren in staatlichen Institutionen staatlich lizenziert.

Auch im Jahr 2013 haben es wieder zwei unserer Ju-gendlichen in unserem Studentenprogramm geschafft, an der Universität in Sofia aufgenommen zu werden. Dies ist wirklich ein kleines Wunder, da ehemalige Sozial-waisen in Bulgarien sehr oft nicht einmal die Haupt-


Fundatia Agapedia Bulgaria

schule schaffen und sich der Teufelskreislauf von Drogen- missbrauch, Prostitution und Armut wiederholt. Diesen Kreislauf zu durchbrechen funktioniert nur durch lang-jährige, intensive Betreuung und Begleitung durch unsere hochmotivierten SozialarbeiterInnen.

Die Agapedia-Teams in Sofia und Plovdiv leisten unglaub- liche Arbeit und bewegen wirklich die Herzen der verlassenen Kinder und Jugendlichen. Insgesamt begleiteten wir mit unserem Studentenprogramm sieben Student- Innen an unterschiedlichen Universitäten.

Für die laufenden Projekte von Agapedia Bulgaria wurden von Agapedia Deutschland im Jahr 2013 rund 168.000 EUR bereitgestellt.


Im Jahr 2013 standen in der Republik Moldau zwei Pro-jekte im Vordergrund: Das eine ist die professionelle Ausbildung von Pflegefamilien im ganzen Land, um ver-lassene Kinder in Zukunft in einheimischen Familien und nicht in staatlichen Kinderheimen zu betreuen. Heime bedeuten aber auch Arbeitsplätze, deshalb werden die Kinder lieber dort untergebracht anstatt in einer familiä-ren Umgebung, in der sie sich viel besser und glücklicher entfalten könnten. Da es bis jetzt nur sehr wenige Pflegefamilien in Moldau gibt, ist dies für uns eine große Herausforderung, diesen Sozialen Dienst gemeinsam mit den lokalen Behörden nachhaltig aufzubauen.

Dieser Herausforderung begegnen wir auch mit der kon-tinuierlichen Durchführung der Sozialarbeit in einem städtischen Kinderheim in Chisinau. Seit dem Jahr 2002

ist Aliona Burduja bei der Fundatia Agapedia Moldova angestellt und arbeitet direkt im staatlichen Kinderheim in Chisinau (Centrul Municipal de Plasament si Reabilita-rea a Copiilor de Virsta Frageda). Insgesamt konnten im gesamten Zeitraum durch die beispielhafte Arbeit und das persönliche Engagement von Aliona Burduja für eine sehr große Zahl von Kindern eine neue Zukunft er-möglicht werden. Über 900 Kinder wurden betreut, davon wurden 369 Kinder in die Ursprungsfamilie integ-riert, 276 Kinder konnten in Adoptivfamilien und 62 Kinder in Pflegefamilien integriert werden.

Das andere Projekt ist unsere aufsuchende Gemeinde-pflege auf den Dörfern. Viele alte und kranke Menschen verwahrlosen und verelenden einsam und verlassen. Die jungen Menschen verlassen die Dörfer und das Land,

Fundatia Agapedia Moldova


Fundatia Agapedia Moldova

die Arbeitsmigration hat im ländlichen Raum schlimme Folgen. Da die minimale Rente nicht einmal für das Aller-nötigste reicht, sitzen viele von ihnen nur stundenweise vor dem Gasherd, um sich aufzuwärmen. Es ist beinahe übermenschlich, was unsere Gemeindepflegerinnen seit drei Jahren leisten. In keinem einzigen Haus gibt es fließendes Wasser. Die Arbeit beginnt auch bei eisigen Temperaturen damit, die Wassereimer vom Dorfbrunnen in die Häuser zu schleppen. Die Zustände und Strapazen im Winter sind für uns kaum vorstellbar. Seit 2011 wurden 562 Pflegefälle in 13 Dörfern in Moldau betreut.

Dieses Jahr kam der neue Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung Prof. Dr. Joachim Rogall und auch eine Delegation aus dem Gesundheitsministerium in Berlin zu einem Arbeitsbesuch nach Moldau, um sich die Arbeit

von Agapedia vor Ort anzuschauen und um die Imple-mentierung des aufsuchenden Pflegeprojekts in das moldauische Gesundheits- und Sozialwesen voranzu-bringen. Nur so haben die vielen bedürftigen Menschen auf den abgelegenen Dörfern in Moldau die Chance auf eine nachhaltige und menschenwürdige Versorgung.

Für die laufenden Projekte von Agapedia Moldau wurden von Agapedia Deutschland im Jahr 2013 rund 146.000 EUR bereitgestellt.

Links: Eine unserer Gemeindepflegerinnen mit ihrer PatientinGruppenfoto: Treffen mit einigen Adoptivfamilien von Agapedia in ChisinauPortrait: Rosalia im staatlichen Kinderheim in Chisinau


Projekt „Donauwandel“

Im Rahmen der europäischen Regionalentwicklung hat die EU Kommission im Jahr 2011 die EU Strategie für den Donauraum (EUSDR) verabschiedet mit dem Ziel, die sozioökonomisch schwächeren und jüngeren Demokratien in Südosteuropa in einem gemeinsamen Raum besser zu vernetzten und den Wohlstand auch in den Periphe- rieländern zu mehren.

Unter dem Motto „bewegen-begegnen-bewirken“ hat Agapedia zusammen mit der Stiftung Liebenau und dem Diakonischen Werk in Baden das „Donauwandel“ Projekt auf den Weg gebracht, um der top-down gedachten

w

Links: Gruppenfoto beim Donauwandel-Forum in Ruse, BulgarienMitte + Rechts: Interkulturelle Begegnungen und Kreativworkshops in Osijek, Kroatien


Projekt „Donauwandel“

Strategie einen bottom-up Prozess gegenüberzustellen, mit dem Ziel lokale NGOs mit guten Projekten zu identifi-zieren.

Dazu wurden vier Foren entlang der Donau durchgeführt. Der Auftakt war in Ulm, danach ging es weiter nach Osijek in Kroatien, dann nach Novi Sad in Serbien und zum Abschluss nach Ruse in Bulgarien. 161 Teilnehmer von 76 Organisationen (davon 14 wiederkehrende) konnten sich über Themen wie Jugendarbeit – Jugendaustausch, Duale Ausbildung für Soziale Berufe, soziale Dienste und Sozialunternehmertum austauschen und acht Site Visits

durchführen. Es wurden viele spannende Projekt besucht, engagierte Menschen konnten sich austauschen und die Besonderheiten und „best-practice“ Projekte bewirkten Respekt und gemeinsame Lernprozesse.

Das Projekt wurde von der Baden-Württemberg Stiftung finanziell gefördert und der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist Schirmherr des Projekts.

w


Zahlen & Fakten

185.146,92 EuroAgapedia Kinderzentrum Esslingen

83.914,23 EuroAgapedia Verwaltungs- und Werbekosten

(11,04%)

146.222,01 Euro Agapedia Republik Moldau

168.301,81 Euro Agapedia Bulgarien

140.446,97 EuroAgapedia Rumänien

35.696,98 Euro Projekt „Donauwandel“


Zahlen & Fakten

185.146,92 EuroAgapedia Kinderzentrum Esslingen

Agapedia gGmbHJürgen Klinsmann StiftungUlmer Straße 29/2D-73728 Esslingen

Fon +49 711.26 26 26 0Fax +49 711.26 26 23 [email protected]

Registergericht: Amtsgericht StuttgartRegisternummer: HRB 20049

Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Stefan Barth,Marika Barth

Sitz der Gesellschaft:Landhausstraße 2870190 Stuttgart

Kontakt und Impressum

Die Gesellschafter sind seit Gründung von Agapedia im Jahr 1995 unverändert:

» Jürgen Klinsmann, USA » Ulrich Popp, Deutschland » André Groß, Schweiz » Marika Barth, Deutschland » Stefan Barth, Deutschland

Die Geschäftsführung von Agapedia erfolgt ebenfalls seit Gründung durch Marika Barth und Stefan Barth als geschäftsführende Gesellschafter.

In den vier Agapedia Projekten bzw. Agapedia Stiftungs-töchtern in Esslingen, Brasov/Rumänien, Sofia & Plovdiv/Bulgarien sowie Chisinau in der Republik Moldau waren im Jahr 2013 durchschnittlich 78 Mitarbeiter in Vollzeit, Teilzeit oder geringfügig beschäftigt angestellt. Dazu er-möglichte das Netzwerkprojekt „Donauwandel“ den transnationalen Austausch der Agapedia Teams mit Kol-leginnen und Kollegen aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich in der Donauregion.

Die Bilanz der Agapedia gGmbH wird jährlich im Bundes-anzeiger veröffentlicht. Der Agapedia Jahresabschluss wurde von der Steuerberatungskanzlei Ehni, Höss, Hänßler, Wagner entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen

angefertigt. Für das Jahr 2013 wurden 759 TEUR Gesamtausgaben in Projektarbeit investiert, bei einer Werbe- und Verwaltungskostenquote in Höhe von 11,04% (vgl. Schaubild).

Die Verwaltungskosten werden von den Agapedia Gesell-schaftern und aus den Vermögenserträgen getragen und sind in diesem geringen Umfang nur, aufgrund des voll-ständig ehrenamtlichen Engagements der Gesellschafter Klinsmann, Popp und Groß möglich (es werden keinerlei Sitzungsgelder, Reiskosten oder sonstige Kosten erstat-tet). Weiterhin erhalten wir eine Vielzahl von freiwilligen Leistungen und Spenden, ehrenamtliche Unterstützungen und zahllose Einzelleistungen, welche das nachhaltige Engagement der Agapedia Teams in den letzten 18 Jah-ren ermöglicht haben. Herzlichen Dank für alle Unter-stützung der Agapedia Projekte!

Stuttgart, im November 2014Stefan Barth & Marika Barth

Alle

Infos, Bilder

& Videos:

agapedia.de


www.agapedia.de

Documents

Agapedia Jahresbericht 2013 2013...Wir bereiten ein ArtCamp mit viel Kreativität, Sport und Musik vor, damit unsre Kinder ihre Potentiale verwirklichen und die eigene Per- sönlichkeit