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33 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009 33 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009 REGIO REPORT IHK Hochrhein-Bodensee 34 ERFOLGREICH WEITERGEBILDET 35 VERKEHRSAUSSCHUSS Exkursion nach Hamburg 36 INDUSTRIEAUSSCHUSS Betriebsbesuch bei Hella 38 VERANSTALTUNGEN 39 AUSLANDSPRAKTIKA X-Change erweitert Horizonte 40 DUALE HOCHSCHULE Frischer Wind in Lörracher Einrichtung 41 MARTINI-APERO 41 KARRIEREMESSE 42 OPTIMA GESTARTET 43 SEMINAR Handels- und steuerrechtliche Tipps 43 KNIGGE Stilsicheres Auftreten wieder gefragt 45 UMWELTSIEGEL Drei Unternehmen ausgezeichnet 47 EUROTRAINEE 48 LEHRGäNGE UND SEMINARE D ie gemeinsame Analyse der durch An- und Abflüge auf den Flughafen Zürich hervorgerufenen Lärmbelastung wird den so genannten Fluglärmstreit nicht erledigen, wohl aber versachli- chen, ist sich die Industrie- und Han- delskammer Hochrhein-Bodensee sicher. Die Untersuchung war im April 2008 von Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Couchepin verein- bart worden, das Ergebnis liegt seit wenigen Tagen vor. Die Vertretung der regionalen Wirtschaft, die nicht müde wird, die Bedeutung des Flughafens Zürich für die Unternehmen an Boden- see und Hochrhein herauszustellen, plädiert schon seit langem dafür, die strittigen Flugrouten nicht nach der we- nig aussagekräftigen Anzahl der Über- flüge als vielmehr nach der tatsächlich hervorgerufenen Lärmbelastung zu bewerten. „Fluglärm wird nun einmal in Dezibel gemessen, nicht in der Zahl der Maschinen, die man am Himmel sieht“, betont Hauptgeschäftsführer Claudius Marx. Die nun vorliegende, auf den sechs verkehrsstärksten Monaten des Jah- res 2007 basierende Analyse zeigt die Konturen des so genannten äquivalen- ten Dauerschallpegels für die gesamte Umgebung des Flughafens Zürich und damit die effektiven „Lärmteppiche“, die aus An- und Abflügen resultieren. Das Ergebnis: Nach den Grenzwerten des deutschen Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm für bestehende zivile Flugplätze von 2007 liegen sämt- IHK begrüßt den deutsch-schweizerischen Bericht zur Lärmbelastung Dezibel messen statt Flugzeuge zählen Bild: Fotolia

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee · Unternehmenspräsentation informier-te Eduard Schill über das Wembacher Werk, das zum namhaften Automobil-zuliefererkonzern Hella mit Sitz in

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33Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009 33Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

REGIOREPORTIHK Hochrhein-Bodensee

34 erfolgreIcH weItergeBIldet

35 VerKeHrsausscHuss

Exkursion nach Hamburg

36 IndustrIeausscHuss

Betriebsbesuch bei Hella

38 Veranstaltungen

39 auslandspraKtIKa

X-Change erweitert Horizonte

40 duale HocHscHule

Frischer Wind in Lörracher Einrichtung

41 MartInI-apero

41 KarrIereMesse

42 optIMa gestartet

43 seMInar

Handels- und steuerrechtliche Tipps

43 KnIgge

Stilsicheres Auftreten wieder gefragt

45 uMweltsIegel

Drei Unternehmen ausgezeichnet

47 eurotraInee

48 leHrgänge und seMInare

Die gemeinsame Analyse der durch An- und Abflüge auf den Flughafen

Zürich hervorgerufenen Lärmbelastung wird den so genannten Fluglärmstreit nicht erledigen, wohl aber versachli-chen, ist sich die Industrie- und Han-delskammer Hochrhein-Bodensee sicher. Die Untersuchung war im April 2008 von Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Couchepin verein-bart worden, das Ergebnis liegt seit wenigen Tagen vor. Die Vertretung der regionalen Wirtschaft, die nicht müde wird, die Bedeutung des Flughafens Zürich für die Unternehmen an Boden-see und Hochrhein herauszustellen, plädiert schon seit langem dafür, die strittigen Flugrouten nicht nach der we-nig aussagekräftigen Anzahl der Über-

flüge als vielmehr nach der tatsächlich hervorgerufenen Lärmbelastung zu bewerten. „Fluglärm wird nun einmal in Dezibel gemessen, nicht in der Zahl der Maschinen, die man am Himmel sieht“, betont Hauptgeschäftsführer Claudius Marx.Die nun vorliegende, auf den sechs verkehrsstärksten Monaten des Jah-res 2007 basierende Analyse zeigt die Konturen des so genannten äquivalen-ten Dauerschallpegels für die gesamte Umgebung des Flughafens Zürich und damit die effektiven „Lärmteppiche“, die aus An- und Abflügen resultieren. Das Ergebnis: Nach den Grenzwerten des deutschen Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm für bestehende zivile Flugplätze von 2007 liegen sämt-

IHK begrüßt den deutsch-schweizerischen Bericht zur lärmbelastung

Dezibel messen statt Flugzeuge zählen

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34 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

liche Tag- und Nachtschutzzonen vollständig auf schweizerischem Ge-biet. Auch wenn man die strengeren Werte für neue zivile Flugplätze anlegt, ist deutsches Gebiet nur marginal am Tag betroffen.Die Zahl von 80.000 Überflügen über Südbaden und ihr Anteil von 80 Pro-zent an allen Anflügen auf Zürich ver-stelle leicht den Blick darauf, dass das tatsächliche Lärmvolumen, das über deutschem Gebiet niedergehe, allen-falls im einstelligen Prozentbereich des gesamten Lärms liege, bedauert Marx. Die verbreitete Meinung, der Schweiz sei es gelungen, einen erheblichen Anteil des Flughafenlärms „über die Grenze zu exportieren“ halte dem tat-sächlichen Bild nicht stand. Schenke man der Arbeit der Projektuntergruppe Glauben, seien selbst unter Anwen-dung der schärferen deutschen Grenz-werte für neue Flughäfen 64.000 Per-sonen in der Schweiz „lärmbetroffen“, in Deutschland dagegen niemand. Bei den touristischen Übernachtungen

zählt die Unterarbeitsgruppe bei ei-nem Grenzwert von 55 Dezibel knapp 600.000 in der Schweiz, während auf deutscher Seite erst bei einem Wert von 53 Dezibel 392 Übernachtungen betroffen sein sollen. Eine zeitnahe Lösung des Flughafen-streits sieht Marx dennoch nicht. Es werde noch einige Zeit dauern, bis die gegenläufigen Interessen in Einklang gebracht seien. Wichtig sei es in erster Linie, das nachvollziehbare Interesse al-ler betroffenen Bewohner der Region, von Fluglärm soweit wie möglich ver-schont zu bleiben, nicht zu Lasten einer korrekten Wahrnehmung der Fakten-lage darzustellen. In einer Region, die weder auf der Schiene noch auf der Straße die überregionale Anbindung besitze, die ihre Wettbewerbsfähigkeit erforderte, sei es wenig hilfreich, die Bedeutung eines internationalen Flug-hafens klein zu reden. „Eine Versach-lichung der Auseinandersetzung und eine faire Lastenverteilung sind des-halb oberstes Gebot“, mahnt Marx. ae

im Rahmen einer Feierstunde in der Sparkasse Hochrhein in Waldshut

erhielten insgesamt 118 Absolventen ihre Zeugnisse für ihre erfolgreichen Abschlüsse in den Weiterbildungslehr-gängen. Insgesamt waren zwölf ver-schiedene Weiterbildungslehrgänge im gesamten IHK-Bezirk, der die drei Land-kreise Konstanz, Waldshut und Lörrach

umfasst, beendet worden. Aus den Händen von IHK-Geschäftsführer Jan Glockauer, der auch die Laudatio hielt, konnten 60 Absolventen persönlich ihre Zeugnisse entgegennehmen. Rund zweieinhalb Jahre haben die Teil-nehmer berufsbegleitend an den Wo-chenenden studiert und sich weiterge-bildet. wis

Für den Maschinen- und Anlagenbau haben sich 2009 erhebliche gesetzli-che und normative Änderungen erge-ben. Für die EMV-Richtlinie 2004/108/EG ist am 19. Juli die Übergangsfrist abgelaufen, die EG Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ist ab dem 29. Dezember verbindlich anzuwenden. Wesentliche Normen, welche die Konformitätsver-mutung bewirken, wurden tiefgreifend geändert. Diese Änderungen erläutert Wolfgang Stein im Rahmen eines ganztägigen IHK-Workshops, der am Mittwoch, 16. Dezember, in Schopfheim stattfindet. Die Seminargebühr beträgt 210 Euro. sp

[email protected], Tel. 07531/2860-127 (vormittags)

118 absolventen verabschiedet

erfolgreich weitergebildet

workshop

Update zur Ce-Kennzeichnung

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Gruppenfoto mit den Absolventen am Rande der Feierstunde in der Sparkasse Hochrhein in Waldshut.

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35Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

Die diesjährige Exkursion führte den Verkehrsausschuss der IHK Hoch-

rhein-Bodensee Anfang Oktober nach Hamburg. Ein Highlight des umfangrei-chen Programms war die Besichtigung der logistischen Einrichtungen des Ha-fens Hamburg. Hierzu fanden sowohl eine Hafenrund fahrt mit ausführ-licher und fachspezifischer Information wie auch die Besichtigung des Contai-nerterminals Altenweder statt, also so-zusagen „zu Wasser und zu Land“. Am zweiten Tag stand im Mittelpunkt eine hochinteressante mehrstündige Führung durch das Airbuswerk Fin-kenwerder (siehe Bild). Größer hätte das Kontrastprogramm auch aus wirt-schaftlicher Sicht gar nicht sein können: Während der Hafen Hamburg voll von der Wirtschaftskrise erfasst ist und die logistischen Aktivitäten dort in vielen Bereichen nahezu zum Erliegen gekom-men sind, boomt das Airbuswerk der Wirtschaftskrise zum Trotz. Hier sucht man händeringend rund 1.500 Fachar-beiter und Ingenieure. Für Entspannung war auf der Exkursi-on ebenfalls gesorgt. So besuchten die Teilnehmer der Exkursion die beiden Musicals „König der Löwen“ bezie-hungsweise „Ich war noch niemals in New York“. ae

exkursion des Verkehrsausschusses

Hafen und Airbuswerk Hamburg besucht

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36 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Auf Einladung der Hella Innenleuch-ten-Systeme GmbH tagte der In-

dustrieausschuss der IHK Hochrhein-Bodensee Ende Oktober in Wembach. Im Mittelpunkt der Sitzung standen Fra-gen zur betrieblichen Pandemieplanung sowie eine Aussprache über die aktu-elle wirtschaftliche Lage in der Region. Ausschussvorsitzender Henry Rauter und Eduard Schill, Geschäftsführer des Unternehmens, konnten zahlreiche Teilnehmer im Oberen Wiesental be-grüßen. Im Rahmen der traditionellen Unternehmenspräsentation informier-te Eduard Schill über das Wembacher Werk, das zum namhaften Automobil-zuliefererkonzern Hella mit Sitz in Lipp-stadt gehört. Als Metallwerke Todtnau im Jahr 1951 gegründet, gehört die Betriebsstätte in Wembach mit ih-rem Zweitwerk in Bratislava innerhalb des Konzerns zum Geschäftsbereich Licht. Das breite Produktionsspektrum umfasst die Bereiche Innenleuchten, Konsolen, Kleinleuchten, Ambiente-Beleuchtung, Radoms, Licht- und Elektronikmodule, Signalleuchten, Sei-tenmarkierungen und hochgesetzte Bremsleuchten. Mit rund 620 Mitarbei-tern an den beiden Standorten Wem-bach und Bratislava produziert die Hella Innenleuchten-Systeme GmbH 2.500 Artikel für nahezu alle namhaften OEM-Unternehmen in der Automobilbranche der ganzen Welt. Die jährliche Stück-zahl liegt bei rund 72 Millionen. Ein ho-her Automatisierungsgrad, Qualitätsbe-wusstsein und eine ausgefeilte Logistik

sichern dem Unternehmen eine gute Wettbewerbsposition – auch im Ver-gleich zur asiatischen Konkurrenz.Gastreferent Dr. Herbert Boll, Leitender Werkarzt der Robert Bosch GmbH, re-ferierte im Rahmen des Schwerpunkt-themas „Betriebliche Pandemiepla-nung“ über die neue Grippe Influenza A H1N1, ihre Unterscheidungsmerkmale zu einer typisch saisonalen Grippe, ihre Wirkungsweise und Ansteckungswe-ge, über präventive Schutzmaßnahmen und medikamentöse Behandlungsmög-lichkeiten sowie über betriebliche Hygi-enemaßnahmen und die richtige Infor-mationspolitik.Das geeignete Risikomanagement bei einer betrieblichen Pandemieplanung war Thema des anschließenden Vor-trags von Heinz-Joachim Schicht vom Steinbeis-Transferzentrum in Bracken-heim.

Verhalten von unternehmenWas ist aus planerischer Sicht vor, während und nach einer Pandemie zur Sicherstellung der Betriebsabläufe zu beachten und wie geht man an dieses Thema, das auch von Unternehmen gerne verdrängt wird, richtig heran? Heinz-Joachim Schicht verwies in die-

sem Zusammenhang auf eine hilfreiche Publikation des Bundesamtes für Bevöl-kerungsschutz und Katastrophenhilfe, die den Titel „Handbuch Betriebliche Pandemieplanung – wegen Krankheit vorübergehend geschlossen“ trägt. Die Informationsschrift mit zahlreichen Checklisten kann von der IHK-Home-page heruntergeladen werden.

thema arbeitsmarktEin weiterer Themenschwerpunkt bil-deten die Präsentationen und die Aus-sprache der Teilnehmer zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und zum Arbeits-markt in der Region Hochrhein-Boden-see. Immo Leisinger, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, infor-mierte die Teilnehmer über die Ergeb-nisse der jüngsten Umfrage der Kam-mer. Kernaussage seiner Botschaft: Der Tiefpunkt der stärksten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg scheint überwunden. Der Auftragseingang in der Industrie bessert sich allmählich wieder. Offen bleibt allerdings die Fra-ge, mit welchem Tempo die konjunk-turelle Belebung voranschreiten wird. Eine wachsende Zahl von Unterneh-men blickt jedoch wieder zuversichtli-cher auf das kommende Jahr.

Industrieausschuss bei Hella

pandemieplanung und Konjunktur im

Mitglieder des Industrieausschusses der IHK Hochrhein-Bodensee beim Betriebsrundgang

in der Hella Innenleuchten-Systeme GmbH. Geschäftsführer Eduard Schill und der Ausschuss-

vorsitzende Henry Rauter in der Bildmitte.

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37Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

Ebenfalls schwierig bleibt die Voraus-schau der weiteren Entwicklung auf den regionalen Arbeitsmärkten. Ingo Zenk-ner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Lörrach, prä-sentierte zunächst die aktuellen Arbeits-marktdaten, die – trotz Weltrezession – immer noch ein überraschend positi-ves Bild für die Region liefern. Mit einer Arbeitslosenquote von nur 4,5 Prozent (Oktoberwert) liegt der Agenturbezirk Lörrach weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt, und auch der Ausbildungsstellenmarkt verzeichnete 2009 keine Einbrüche. Im Gegenteil, trotz schlechter wirtschaftlicher Rah-menbedingungen ist es beispielsweise der Industrie- und Handelskammer ge-lungen, den Spitzenwert von 2.700 neu-en Ausbildungsverhältnissen aus dem Vorjahr wieder zu erreichen. Hiermit konnte praktisch jedem Ausbildungswil-ligen ein qualifiziertes Angebot gemacht werden. Was die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes in den kommenden Monaten anbelangt, so bleiben aller-dings auch für den Fachmann zahlreiche Fragen offen.

400 Betriebe arbeiten kurzDerzeit arbeiten im Agenturbezirk Lör-rach rund 400 Betriebe kurz. Hiervon betroffen sind rund 5.000 Beschäftig-te. Wie viele dieser Kurzarbeiter 2010 möglicherweise ihren Job verlieren und eine neue Stelle suchen müssen, bleibt spekulativ. Es muss jedoch davon aus-gegangen werden, dass auch bei einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung im kommenden Jahr nicht alle Arbeits-plätze erhalten werden können. Dem Referenten war der Hinweis wichtig, über die kurzfristigen Bewegungen am Arbeitsmarkt hinaus den langfris-tigen demografischen Trend nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser besagt, dass losgelöst von den Konjunktur- und Wachstumstrends mittel- und langfris-tig grundsätzlich mit einer dramatischen Verknappung des Fachkräfteangebots gerechnet werden muss und daher be-reits heute auf dem gesamten Bildungs-sektor dieser Entwicklung gegenge-steuert werden muss. lei

Mittelpunkt

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38 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

Wie werden aus Ressourceneffi zienz, Klimaschutz und Innovationen tragfähige und wertschöpfende Geschäfts-

modelle? Eine Fragestellung, der Unternehmen, die Hoch-schule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung, die Handwerkskammer Konstanz, Bürgerschaftliche Organisa-tionen und die IHK Hochrhein-Bodensee gemeinsam nach-gehen. Im Rahmen von „Rendezvous mit der Zukunft“, der Nachhaltigkeitsstrategie von Baden-Württemberg, sollen Projekte entwickelt werden, die für Forschung und Lehre, der Innovation und dem Marketing gleichermaßen von wert-schöpfender Bedeutung sind. Hierzu gehört beispielsweise das Thema „strahlungsarmer Mobilfunk am Bodensee“ oder „Regionale Energieversorgung“.Unternehmen können sich an einer Forschungskooperation aktiv beteiligen und die Nachhaltige Regionalentwicklung mit-gestalten. Erste Informationen erhält man im Rahmen einer kostenlosen Veranstaltung, die am Montag, 14. Dezember, ab 14 Uhr in der HTKG Konstanz stattfi ndet. sp

[email protected] | Tel. 07531/2860-127 (vormittags)

Die Bedeutung der Nanotechnologie, eine der Schlüsseltech-nologien des 21. Jahrhunderts, nimmt stetig zu. Gerade für

die baden-württembergischen Unternehmen mit ihren traditio-nellen Stärken in der Oberfl ächentechnologie bieten sich hier besondere Chancen. Welche konkreten Möglichkeiten beste-hen für kleine Unternehmen Nanotechnologien einzusetzen? Welche erfolgreichen Anwendungsbeispiele aus kleinen und mittelständischen Unternehmen lassen sich vorweisen? Die Beantwortung dieser Fragen sind für die Wirtschaftsför-derung Südwest und die IHK Hochrhein-Bodensee Anlass, gemeinsam eine Veranstaltung zu diesem Thema anzubieten. Professor H.-J. Güntherodt von der Universität Basel wird pra-xisorientiert erläutern, welche Potenziale speziell für KMU be-stehen, diese Technologie für sich zu nutzen. Zudem stellen sich drei Unternehmen vor und berichten aus ihrer betriebli-chen Praxis, welche Fragestellung mithilfe der Nanotechno-logie gelöst werden konnte. Als dritten Programmpunkt stellt Wolf Zinkl das „i-net Basel Nano“ vor, ein Netzwerk mit vielen Angeboten zu diesem aktuellen Thema.Die kostenlose Veranstaltung fi ndet statt am Dienstag, 15. De-zember, ab 15 Uhr bei Innocel in Lörrach. sp

[email protected] | Tel. 07531/2860-127 (vormittags)

Kostenlose Informationsveranstaltung I

Nachhaltige Wertschöpfung an Bodensee und Hochrhein

Kostenlose Informationsveranstaltung II

Anwendungsbeispiele der Nanotechnologien für KMU

Mitgliedsunternehmen der IHK Hochrhein-Bodensee und die Zollverwaltungen aus Deutschland und der Schweiz

treffen sich am Jahresende wieder zum Meinungs- und Erfah-rungsaustausch in den beiden Geschäftsstellen Konstanz und Schopfheim. Mit den Leitern der regionalen und lokalen Zoll-behörden können offene Fragen, eventuelle Zollprobleme und mögliche Optimierungen besprochen werden. Diese Veranstal-tung wird von der Europäischen Kommission gefördert. hs

Termine: Konstanz: 16. Dezembervon 9 bis 12.30 Uhr im IHK-Gebäude Schopfheim: 17. Dezember von 9 bis 12.30 Uhr im IHK-Ge-bäude. Eine Anmeldung ist erforderlich.

INFORMATIONEN UND ANMELDUNGBirgit Hasel, Geschäftsfeld InternationalTelefon 07622/3907-234 | E-Mail: [email protected]

Deutsch-Schweizer Veranstaltung

Wirtschaft trifft Zoll

Die öffentliche Verwaltung und Regierung in Deutschland sind noch nicht „e-ready“. Unter den 70 weltweit größ-

ten Volkswirtschaften rangiert Deutschland nach einer IBM-Studie auf Rang 29. Die Untersuchung brachte zutage, dass deutsche Bürger deutlich weniger Online-Dienstleistungen von Bundesbehörden nutzen als andere europäische Bür-ger. Hier ist nach Erkenntnis von IBM der Staat in der Pfl icht, stärker in ITK-Lösungen zu investieren, um eine nachhaltige E-Government-Strategie zu etablieren. Während die öffentli-che Verwaltung nach Meinung der Verfasser der Studie noch ihre Hausaufgaben machen muss, hat Deutschland im Be-reich E-Business weltweit den Spitzenplatz erreicht. So ist hierzulande der Einsatz des Internets für die Bearbeitung von Geschäftsprozessen besonders ausgeprägt. Die E-Readiness-Studie zeigt auch, dass die Deutschen sehr aufgeschlossen gegenüber den ITK-Angeboten des Bundes sind und diese – wenn sie denn vorhanden sind – deutlich stärker nutzen als es in anderen Ländern der Fall ist. Das Angebot würde stärker genutzt und bei entsprechender Nachfrage auch ausgeweitet, wenn es besser bekannt wäre. Die IHK Hochrhein-Bodensee will zur stärkeren Nutzung der öffentlichen Online-Dienstleis-tungen anregen und hat deshalb auf ihrer Homepage im In-ternet eine Sammlung ausgewählter Links für Unternehmen unter dem Titel „Behörden online“ zusammengestellt. wis

� Die Ergebnisse für Deutschland der e -readiness –Studie: http://www-05.ibm.com/de/pressroom/downloads/ibv_germany_e_readiness_2009.pdf

E-Readiness in Deutschland

Business top, Behörde fl op

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39Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

auslandspraktika erfolgreich beendet

„XChange“ erweitert Horizonteim Beisein der Zürcher Re-

gierungsrätin Regine Aeppli und des Vorsitzenden der In-ternationalen Bodenseekonfe-renz IBK, Regierungspräsident Dr. Claudius Graf-Schelling, erhielten Anfang November im Winterthurer Technorama 110 junge Auszubildende ihre „XChange“-Zertifi kate.Die Jugendlichen hatten im Rahmen des Lehrlingsaus-tauschprogramms „XChange“ ein vierwöchiges Auslands-praktikum abgeschlossen. Hin-ter der Aktion, die bereits seit neun Jahren läuft, stehen die IBK und die Arbeitsgemein-schaft der Alpenländer, die das Projekt auch fi nanzieren. Die IHK Hochrhein-Bodensee hilft schon seit Jah-ren den interessierten Lehrlingen, einen geeigneten Betrieb im Ausland zu fi nden.Dr. Jan Glockauer, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei der IHK, betonte dann auch in seiner Festrede im Technorama, wie wichtig gerade zusätzliche Qualifi ka-tionen und Auslandsaufenthalte für die Berufsausbildung sind.Das „XChange“-Programm biete die gute Möglichkeit, während der Ausbildung sei-nen persönlichen Horizont zu erweitern und dadurch Erfahrungen zu sammeln und selbständig zu werden, so Glockauer.

Lehrlinge nach dem ersten Lehrjahr ha-ben die Chance, vier Wochen in einen Betrieb in der Schweiz, in Österreich oder Liechtenstein zu verbringen. Umgekehrt kommt danach dann ein Lehrling der Aus-tauschfi rma in den eigenen Betrieb. Rund 800 Jugendliche haben seit dem Start vor neun Jahren am „XChange“-Programm teilgenommen. Der Tenor bei allen: „Ab-solut empfehlenswert!“Die Jugendlichen lernen neue Arbeitsme-thoden, neue Techniken und einen ande-ren Führungsstil kennen. Das Praktikum ist ein Teil der regulären Ausbildung. Da-bei stimmen der heimische Betrieb und

die ausländische Firma untereinander die Inhalte ab. Darüber hinaus bringen die Gastfi rmen aber auch ihren Schützlingen regionale und fachliche Besonderheiten des Betriebes bei.Doch nicht nur die Azubis profi tieren von „XChange“. Die Unternehmen haben wiederum die Chance, Kooperationspart-ner kennen zu lernen und neue Märkte sowie Lieferanten zu fi nden. ae/sto

■ Ausführliche Informationen zu „XChange“gibt die IHK Hochrhein-Bodensee,Petra Böttcher, Telefon: 07531/2860-154,[email protected].

Die jugendlichen Azubis im Technorama beka-men ihre „XChange“-Zertifi kate. Im Vordergrund der frühere Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, Manfred Wolfensperger, Jan Glockauer von der IHK, Regierungspräsidentin Regine Aeppli und Regierungspräsident Claudius Graf-Schelling (von links).

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40 Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Seit dem Frühjahr 2009 sind die acht ehemaligen Berufsakademien in Ba-

den-Württemberg unter dem Dach der Dualen Hochschule Baden-Württem-berg zusammengefasst. In ihrem Status sind sie gleichrangig den Universitäten und (Fach-)Hochschulen. Sie sind eine baden-württembergische Erfindung aus den siebziger Jahren, außerordentlich praxis- und wirtschaftsnah. Die Studen-ten haben Arbeitsverträge mit Unterneh-men, besuchen abwechselnd zwölf Wo-chen die Hochschule und arbeiten dann zwölf Wochen in ihrem Betrieb. Das Studium endet nach drei Jahren mit dem Bachelor-Abschluss. Die Berufsaussich-ten der Absolventen sind ausgesprochen gut. Über 90 Prozent aller Absolventen werden übernommen. Im Regierungs-bezirk Freiburg hat die Duale Hochschule zwei Standorte: in Villingen-Schwennin-gen und in Lörrach.Die Lörracher Hochschule hat derzeit circa 50 Lehrprofessoren und Studien-gangsleiter für acht Studiengänge im Be-reich Wirtschaft und sechs Studiengän-ge im Bereich Technik. 1.700 Studenten besuchen die Hochschule, sie sind von 500 bis 700 Firmen entsandt. Darauf ha-ben die Professoren und promovierten Betriebswirte Sebastian Feichtmair und Theo Sproll bei einem Gespräch mit un-serer Zeitschrift hingewiesen.Nachdem die Duale Hochschule Lörrach jahrelang zweistellige Zuwachsraten bei

den Studenten verzeichnet hat, ist der-zeit eine gewisse Zurückhaltung zu spü-ren. Feichtmair und Sproll führen dies auf die Wirtschaftskrise zurück, die manches Unternehmen bei der Ausbildung von zu-künftigen Führungskräften sparen lässt. Dem setzt die Hochschule – neben an-deren Aktivitäten – eine Roadshow ent-gegen, mit der sie interessierte Unter-nehmen besucht und das Angebot der Hochschule demonstriert. Dieses ist breit gefächert und in manchen Berei-chen auch einmalig. So zum Beispiel mit dem Studiengang „Healthcare-Manage-ment“, den es seit 2007 gibt und der be-reits 100 Studenten zählt. Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Kranken-kassen und Kliniken, Nonprofit-Organisa-tionen und Gesundheitskonzerne entsen-den ihre Leute hierher. Ein großer Vorteil: das „Über-den-Tellerrand-Schauen“ der Beteiligten im komplizierten Gesund-heitssystem. Das erhöht die Durchlässig-keit und das gegenseitige Verständnis. Das englischsprachige Studium ist im Übrigen ähnlich international organisiert (das heißt mit Studenten aus mehreren Ländern) wie beispielsweise der Studi-

engang International Business-Manage-ment, der Abschlüsse an drei Hoch-schulen gleichzeitig (Duale Hochschule Lörrach, Université de Haute Alsace in Colmar und Fachhochschule Nordwest-schweiz Basel) ermöglicht. Bundesweit „unterwegs“ sind der Studiengang Spedition, Transport, Logistik oder das Angebot für Handels- und Dienstleis-tungsunternehmen. Den Studiengang Wirtschaftsinformatik, der sich vermehrt auf Betriebswirtschaft und „social skills“ wie Teamarbeit und Projektmanagement konzentriert, gibt es jetzt 20 Jahre. An interessierte Wirtschaftskreise, aber auch die breite Lörracher Bevölkerung, richtet sich das Angebot des „Studium Generale“ der Dualen Hochschule. Hier werden von bekannten Unternehmern (beispielsweise Götz Werner, Gründer und Inhaber von „dm“ und Wolfgang Grupp, Inhaber von Trigema) strittige Themen in Vorträgen vorgestellt und an-schließend diskutiert. Die Vorträge sind ausgesprochen gut besucht, 350 bis 400 Interessenten kommen jedes Mal. Fri-scher Wind also in der Dualen Hochschu-le Lörrach. orn

Healthcare-Management, studium generale, roadshow

Duale Hochschule Lörrach mit frischem Wind

Außenansicht: die Duale Hochschule in Lörrach.

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41Wirtschaft im Südwesten 12 / 2009

Mehr als 150 Unternehmer aus Kreuzlingen und Konstanz folgten Mitte November der Einladung des Arbeitge-

berverbandes Kreuzlingen und Umgebung (AGV) und der IHK zum traditionellen Martini-Apéro, der in diesem Jahr in der Kreuzlinger Dreispitzhalle stattfand. AGV-Präsident Christian Neuweiler und IHK-Hauptgeschäftsführer Claudi-us Marx freuten sich bei ihrer Begrüßung über das große Interesse an der Veranstaltung, die jedes Jahr abwech-selnd in Konstanz und Kreuzlingen ausgerichtet wird. Der Martini-Apéro soll die grenzüberschreitende Vernetzung der deutschen und schweizer Unternehmer fördern und unter-stützen. Als Referenten hatten die Organisatoren den Kreuz-linger Stadtammann Andreas Netzle und den Südkurier-Chefredakteur Thomas Satinsky eingeladen. Letzterer gab einen kurzen Einblick in die Entwicklung der Medien. Das Südkurier-Medienhaus mit seinem Kerngeschäft Tageszei-tung sei trotz der derzeitigen Krise gut aufgestellt und fit für die Zukunft, so Satinsky. Davon zeuge auch die Erweiterung der Druckerei, inr die das Unternehmen rund 30 Millionen Euro investiert. Trotz Internet und der elektronischen Medi-en sieht Satinsky in der gedruckten Tageszeitung nach wie vor ein großes Zukunftspotenzial, um damit in der Medien-welt wettbewerbsfähig zu bleiben.Andreas Netzle, vormals auch einmal Chefredakteur einer Schweizer Tageszeitung und nun Kommunalpolitiker, be-schäftigte sich in seinem Vortrag mit dem deutsch-schwei-zerischen Nachbarschaftsverhältnis. Um die guten Beziehun-gen zwischen Konstanz und Kreuzlingen zu verdeutlichen, verwies er auf die vielen gemeinsamen Projekte der beiden Nachbarstädte. Auf die anschließende Frage eines Konstan-zer Einzelhändlers, ob er sich denn auch einen gemeinsa-men verkaufsoffenen Sonntag vorstellen könne, antwortete Netzle mit einem Schmunzeln: „Ja, das kann ich!“ Nach den Kurzreferaten gab es beim anschließenden Apéro dann noch genügend Gelegenheit zu grenzüberschreitenden Gesprächen. ae/sto

Kreuzlingen

großer Andrang beim Martini-Apéro

iHK-Hauptgeschäftsführer Profes-sor Claudius Marx eröffnete Anfang

November zusammen mit Oberbür-germeister Horst Frank und Universi-tätsrektor Professor Ulrich Rüdiger die Karrieremesse „Kontaktpunkt 09“ im Konstanzer Konzilgebäude.Die vom Career Service der Universität Konstanz und weiteren Kooperations-partnern (unter ihnen die IHK) veran-staltete Messe bot 30 regionalen Un-ternehmen die Möglichkeit, sich jungen Hochschulabsolventen und Studieren-den zu präsentieren. Diese wiederum hatten die Chance, direkt mit potenziel-len Arbeitgebern Kontakt aufzunehmen.Viele junge Menschen nutzten denn auch die Möglichkeit und knüpften neue Kontakte oder begaben sich bei den Un-ternehmen auf die Suche nach einem Praktikumsplatz. Die Veranstalter freu-ten sich über den regen Zulauf. ae/sto

Karrieremesse

„Kontaktpunkt 09“ in Konstanz

Margit Jetter vom Career Service, Uni-Rektor Ulrich Rüdiger, Waltraut Liebl-Kopitzki, IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx, die Leiterin des Career Service Anja Pajarinen, Oberbürgermeister Horst Frank und die Leiterin der zentralen Studienberatung Heike Schwartz (von links).

änderung

Sachverändiger umgezogenDiplomingenieur (FH) Mathias Ziegler, von der IHK Cottbus öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die „Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken“, hat seine Zweigniederlassung von Steißlingen verlegt nach 79805 Eggingen, Bonndorfer Str. 8, Tel.: 07746 / 92 98 91, Fax: 07746 / 92 98 92, E-Mail: [email protected]

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geschäftsprozesse werden immer komplexer. Um wettbewerbsfähig

zu bleiben, genügt es heutzutage nicht mehr, ausschließlich ein innovatives Pro-dukt auf den Markt zu bringen. Immer mehr Kunden ziehen beim Kauf einer Maschine oder Anlage auch die Lebens-zykluskosten oder „Total Cost of Owner-ship“ (TCO) zur Entscheidungsfindung heran. Die Servicekompetenz eines An-bieters wird damit zu einem zunehmend entscheidenden Wettbewerbsfaktor –ein Aspekt, welcher gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen oftmals große Probleme bereitet. Vor diesem Hintergrund ist das Projekt Optima mit dem Titel „Wissenstransfer Dienstleistungsforschung – wie Unter-nehmen mit Dienstleistungen wett-bewerbsfähig bleiben“ entstanden. Finanziert durch die Landesstiftung Baden-Württemberg sollen in einer zweijährigen Laufzeit praxisorientierte TCO-Konzepte aus der Dienstleistungs-forschung für kleine und mittelständi-sche Unternehmen umgesetzt werden. Zudem wird ein Netzwerk zum aktiven Dienstleistungs-Innovationsaustausch errichtet, welches allen interessierten Unternehmen offensteht. Mithilfe dieses Projektes sollen Lösungsmöglichkeiten für KMU erarbeitet werden, die auf an-dere Unternehmen transferiert werden können. sp

■ Wer Interesse hat, sich an diesem kostenlosen Netzwerk zu beteiligen oder zu den Veranstal-tungen und Workshops eingeladen werden will, kann sich melden per Mail an [email protected].

dienstleistungsforschungsprojekt

optima startete im oktober

Fröhliche Gesichter der Beteiligten beim Projektstart.

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IHK Hochrhein-Bodensee RegioRepoRt

Das Jahr 2009 war ein Jahr außerge-wöhnlicher Herausforderungen. Die

weltweite Finanz- und Wirtschaftskri-se hat sich in Deutschland noch stärker ausgewirkt, als man ohnehin anfangs befürchtet hatte. Gerade in einer solchen Krise ist es notwendig, die Rechnungs-legung nicht zu vernachlässigen und die tatsächliche wirtschaftliche Situation im Rechnungswesen darzustellen. Die bewusste Vornahme von Sachverhalts-gestaltungen und Bilanzierungsentschei-dungen kann im Einzelfall von erheblicher Bedeutung für die Darstellung der Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage sein.

Durch verschiedene gesetzgeberische Maßnahmen haben sich die handels- und steuerrechtlichen Spielräume im Jahr 2009 verändert. Hier ist beispielsweise das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz sowie das sog. Konjunkturpaket II zu nen-nen, aber auch darüber hinaus gehende fl ankierende Maßnahmen ermöglichen einen zusätzlichen bilanzpolitischen Spielraum.Das Seminar gibt eine Übersicht über die verschiedenen Maßnahmen auf dem Ge-biet des Handels- und Steuerrechts und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für deren praktische Umsetzung.

Die Veranstaltung fi ndet statt:in Konstanz im Gebäude der IHK Hoch-rhein-Bodensee, Schützenstr. 8, am Dienstag, 12. Januar 2010, 16.00 bis 19.00 Uhr,in Schopfheim im Gebäude der IHK Hoch-rhein-Bodensee, E.-Fr.-Gottschalkweg 1, am Mittwoch, 13. Januar 2010, 16.00 bis 19.00 Uhr.Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro. wis

■ Weitere Informationen zu denVeranstaltungen in diesem Jahr fi nden Sie auch unter: www.konstanz.ihk.deSuchwort <Wirtschaftsrecht>.

seminar im rahmen der Veranstaltungsreihe „wirtschaftsrecht für unternehmer“

Handels- und steuerrechtliche tipps

Veranstaltung zu Benimm-fragen

Alles knigge? StilsicheresAuftreten (wieder) gefragtAnlässlich einer gemeinsamen Ver-

anstaltung haben sich die IHK Hochrhein-Bodensee und die Wirt-schaftsjunioren Hochrhein in Schopf-heim mit den häufi gsten Benimm-Fra-gen beschäftigt.Unter dem Motto „Fettnäpfchen oder Fauxpas – Peinliche Situationen galant meistern“ beeindruckte der erfahrene Benimmtrainer Alfred F. Schmidt aus München mit breit gefächertem Knig-ge-Know-how und begeisterte seine Zuhörer dabei mit Witz, Humor und ei-ner mehr als erfrischenden Gestik und Mimik. Ob auf der politischen Weltbühne, beim alles entscheidenden Geschäfts-essen, als Aspirant auf dem Wiener Opernball oder beim lang ersehnten Candle-Light-Dinner mit der Angebe-teten: Sicher ist, stilsicheres Auftreten ist eng mit Erfolg verknüpft, will aber gelernt sein. Nicht selten stellen einen Fragen zur angemessenen Kleiderord-nung, den korrekten Tischmanieren oder der kniggegerechten Begrüßung

vor ungeahnte Herausforderungen. „Begrüßt wird zuerst nach Rang, dann nach Alter, dann nach Geschlecht und die Dame läuft rechts vom Mann“, er-läuterte Schmidt.Auch wenn der Mann von Welt heu-te zum Schutz der Hausdame keinen Degen mehr schwingt und die emanzi-pierte Frau des 21. Jahrhunderts lieber selbst fährt als sich chauffi eren zu las-sen, erleben zeitgemäße Umgangsfor-men heute mehr denn je ihr verdientes Comeback. Die guten alten Benimm-regeln sind nicht angestaubt, betonte IHK-Vizepräsident Martin Siebold bei der Begrüßung der mit mehr als 140 in-teressierten Gäste restlos ausgebuch-ten Veranstaltung. Auch auf die Frage der Vorsitzenden der Wirtschaftsjunio-ren Hochrhein Angela Attenhauser, wie teuer das Auswahlmenü bei einer Ein-ladung denn sein darf, wusste Schmidt eine Antwort: „Der erfahrene Gastge-ber empfi ehlt etwas zu Orientierung, ansonsten nicht das Teuerste und nicht dass Billigste.“ Bö

Benimmtrainer Alfred F. Schmidt begeisterte seine Zuhörer mit breit gefächertem Knigge-Know-how, Witz, Humor und einer mehr als erfrischenden Gestik und Mimik.

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Die IHK war mit den beiden Ausbil-dungsberatern Evelyn Pfändler und

Rainer Reisgies auf der Ausbildungsbör-se in Weil am Rhein vertreten. Mit über 85 Unternehmen aus der Wirtschaft, Behörden und Institutionen ist dies die größte Ausbildungsbörse in der Region. So konnte Rainer Reisgies zahlreichen interessierten Schülern und Eltern Tipps zu den Möglichkeiten bei der Berufswahl geben und ihnen berufliche Perspektiven aufzeigen. Durch die anschauliche Umsetzung des DIHK-Jahresthemas „Mobilität ist Zukunft – Perspektive Logistik“ kam den beiden Berufen im Logistikbereich „Kaufmann/-frau für Spedition und Lo-gistikdienstleistung“ sowie „Fachkraft für Lagerlogistik“ eine besondere Be-deutung zu. Mit Unterstützung der beiden Ausbil-dungsbetriebe Rhenus Freight Logis-tics, Weil am Rhein, und A. Raymond, Lörrach, gelang es Evelyn Pfändler, den zahlreichen Gästen der Sonderveranstal-tung die Anforderungen an die Bewer-ber sowie die Berufsinhalte praxisnah darzustellen und Interesse zu wecken. Eine Ausbildung im Logistikbereich hat Zukunft und bietet sehr gute Weiterbil-dungsmöglichkeiten. ep

IHK beriet auf ausbildungsbörse in weil am rhein

Logistikberufe im Mittelpunkt

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IHK Hochrhein-Bodensee RegioRepoRt

eMAS ist die Selbstverpflichtung eines Unternehmens, Umwelt-

schutz zu betreiben und nicht darauf zu warten, dass der Staat diese Ver-antwortung trägt, in dem er Gebote und Verbote erlässt. Mit Überreichung der EMAS-Urkunde als Symbol für die höchste europäische Umweltaus-zeichnung wird vor allem die Leistung von Unternehmen gewürdigt, die den Aufwand für den Aufbau eines Um-weltmanagementsystems geschul-tert haben. Gerade für ein KMU ist es meist aufgrund mangelnder Personal-kapazität nicht einfach, neben der täg-lichen Auftragsarbeit die betriebliche Umweltsituation zu ermitteln, transpa-rent und nachvollziehbar darzustellen, sich nicht auf das Bauchgefühl zu ver-lassen und die Nachvollziehbarkeit der konkreten gesetzten Ziele offen dar-zulegen. In diesem Herbst haben sich wiederholt die Deponie Lachengraben in Waldshut, die WEFA Singen GmbH sowie die WEFA Inotec GmbH der He-rausforderung gestellt und ihr Umwelt-

managementsystem von einem exter-nen Gutachter überprüfen lassen. Die Deponie Lachengraben unterzog sich erstmals 2006 mit Erfolg der stren-gen Umweltbetriebsprüfung. Damit war sie die erste Deponie Baden-Württem-bergs, die sich freiwillig diesem System angeschlossen hat. Nun hat die Abfall-wirtschaft des Landkreises Waldshut erneut ihre Vorbildfunktion ernst ge-nommen und 2009 die externe Begut-achtung zum zweiten Mal mit Bravour bestanden. Die Tatsache, dass Deponien über viele Jahrzehnte betrieben werden, war ausschlaggebend für die Deponie Lachengraben, ein umweltorientiertes Managementsystem einzuführen. Denn das Langzeitverhalten und die komplexen technischen, chemischen und physika-lischen Einflussfaktoren erfordern eine sensible Behandlung des Themas und ein vorausschauendes, ressourcenscho-nendes Wirtschaften.Auch die Unternehmen Wefa Singen GmbH sowie Wefa Inotec GmbH haben sich erstmals 2006 dem EMAS-System

angeschlossen und wurden 2009 er-neut mit dem europäischen Umweltsie-gel ausgezeichnet. Ihre Motivation, sich nachhaltig zu orientieren, ist bereits in der Firmenphilosophie verankert. Umwelt-schutz und Nachhaltigkeit wird bei beiden Unternehmen als „zukunftsorientiertes Denken einer modernen und marktfähi-gen Firma“ angesehen und entsprechend umgesetzt. Beispielsweise werden konti-nuierlich die Umweltauswirkungen redu-ziert, was sich zum Beispiel daran zeigt, dass allein im Vorjahr das Waschwasser um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden konnte. Aber auch in der Störfallvorsorge sind beide Firmen vorbildlich und sehr aktiv. Alle drei, die Deponie Lachengraben und die Wefa Gruppe mit ihren beiden Standorten, zeigen mit ihrem wieder-holten umweltorientierten Engage-ment auf, dass eine ressourcenscho-nende und gleichzeitig wirtschaftlich effiziente Zukunftsplanung Realität werden kann, die langfristig auch die Arbeitsplätze sichert. sp

umweltsiegel

Drei Betriebe ausgezeichnet

Am Rande einer Veranstaltung bei der Novartis in Wehr traf IHK-Präsident

Kurt Grieshaber den neuen Bundesum-weltminister Norbert Röttgen. Der Bun-despolitiker, bisher parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundes-tagsfraktion und ein enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel, nahm sich Zeit zu einem ausführlichen Gedan-kenaustausch.Röttgen sprach sich dabei für klare Struk-turen aus, damit Deutschland seinen Weg aus der Krise findet. Dabei müsse man auch die Eigenverantwortung der Bürger fordern und fördern, so Röttgen. Der Bundesminister brach eine Lanze für das Ehrenamt. Dieses müsse viel mehr Anerkennung bekommen als bisher. „Die Menschen, die ihre kranken Ange-hörigen pflegen und dabei nicht gleich nach dem Staat rufen, verdienen unsere

größte Anerkennung“, so Norbert Rött-gen im Gespräch mit Kurt Grieshaber.Röttgen bekannte sich auch klar für eine Stärkung der Familie in der Gesellschaft. Ebenso sieht er den Mittelstand und das Handwerk als zu wenig anerkannt und gewürdigt. ae

treffen

grieshaber sprach mit Röttgen

Im Gespräch: Norbert Röttgen (r.) und Kurt Grieshaber.

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RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

Andreas Eschbach, 29-jähriger Jung-unternehmer und seit 2004 Inhaber

der Eschbach IT GmbH, ist der dies-jährige Träger des Existenzgründerprei-ses, der vom Waldshuter Arbeitskreis Existenzgründungs-Initiative seit 1993 verliehen wird. Mit diesem Preis – ge-stiftet von der Sparkasse Hochrhein, den Volksbanken des Landkreises und der Badenova – werden besonders er-folgreiche Firmenneugründungen aus-gezeichnet.Dietmar Kühne, Vorsitzender des Arbeits-kreises, überreichte in einer Feierstunde im Kommunikationszentrum der Sparkas-se Hochrhein in Waldshut den mit 5.000 Euro dotierten Preis vor rund 200 gelade-nen Gästen, würdigte die Leistungen des Preisträgers und zeichnete ihn für seine webbasierten Anwendungen und Dar-stellungen für das Internet aus. Zur Feier begrüßte Edwin Bürsner als Hausherr auch Landrat Tilman Bolla-cher, Bad Säckingens Bürgermeister-stellvertreter Wolfgang Lücker und den Vorstandsvorsitzenden der Badenova Thorsten Badenslaben. Seinen Festvor-

trag widmete er der Zukunft der Ener-giewirtschaft.Andreas Eschbach hatte bereits 1999 die Vision, „das Internet für Unternehmen nutzbar zu machen“. Damals, als dieses noch keiner täglich brauchte und der Be-sitz einer E-Mail-Adresse auch nicht üb-lich war, hatte er abends nach der Arbeit für einige seiner ersten Kunden E-Mails abgerufen, ausgedruckt und per Fax wei-

tergeleitet. Heute erstellt Eschbach IT Websites und Internet-Portale, bringt die Firmen-Homepage bei Google und ande-ren Suchmaschinen auf Platz 1, beschleu-nigt firmeninterne Prozesse und verbindet Mitarbeiter beispielsweise mit dem elekt-ronischen Schichtbuch; so wird wichtiges Wissen, um zeitnah bessere Entscheidun-gen treffen zu können, für alle Mitarbeiter jederzeit und allerorts zugänglich. kö

5.000 euro für eschbach It

Waldshuter gründerpreis 2009Preisträger Andreas Eschbach (links) empfängt den Preis und die Urkunde vom Sprecher des Arbeitskreises Existenz-gründungs-Initiative Dietmar Kühne.

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Warum nicht diese Chance nutzen, mein Praxiswissen über Landes-

grenzen hinweg erweitern und zudem meine Sprachkenntnisse verbessern?“ Das sagten sich 20 Auszubildende aus Baden-Württemberg, die im Frühjahr eine Zusage für das Projekt „Eurotrainee 2009“ erhielten. Eurotrainee ist ein An-gebot von „Go.for.europe“, der Service-stelle für Auslandspraktika Auszubilden-der, und wird zum größten Teil durch das Berufsbildungsprogramm Leonardo da Vinci der Europäischen Union finanziert, so dass der Eigenanteil für die Teilneh-mer entsprechend gering ausfällt. Zudem erhalten die Auszubildenden während des Praktikums weiter ihre Vergütung vom Ausbildungsbetrieb, da Auslands-praktika als Bestandteil der Ausbildung anerkannt werden. „Das Auslandspraktikum sehen mein Arbeitgeber und ich als Chance, mich beruflich und persönlich weiterzuentwi-ckeln. Ich könnte eine neue Perspektive von anderen Unternehmensstrukturen gewinnen, die ich in Zukunft sinnvoll in meinen täglichen Arbeitsabläufen einset-zen kann“, begründet eine Teilnehmerin in ihrem Motivationsschreiben die Be-werbung. Bei einem eintägigen Vorbe-reitungsseminar in der IHK Hochrhein-Bodensee wurden die Teilnehmer auf

fremde Kulturen, deren Gewohnheiten und Umgangsweisen vorbereitet und hatten die Möglichkeit, sich kennenzu-lernen.Am 4. Oktober war es dann für die erste Gruppe soweit: Zehn motivierte Auszubil-dende starteten ins englische Plymouth, die zweite folgte in der darauf folgenden Woche am 11. Oktober ins spanische Malaga – jeweils für vier Wochen. Wäh-rend der ersten Woche absolvierten sie dabei einen Intensivsprachkurs, in den drei darauf folgenden Wochen ein Be-triebspraktikum. Die Praktikumsplätze wurden dem Ausbildungsplan so weit wie möglich angepasst. An den Wo-chenenden standen Kultur und Freizeit auf dem Programm. Die England-Grup-pe wurde in Gastfamilien, die Spanien-Gruppe in Apartments untergebracht. Ansprechpersonen der Partnerorganisa-tionen in beiden Ländern standen den Auszubildenden rund um die Uhr für de-ren Anliegen zur Verfügung.Nach dem erfolgreichen Auslandsprak-tikum erhielten alle Auszubildenden den „Europass Mobilität“, ein europaweit gül-

tiges Transparenzdokument, das die wäh-rend des Auslandaufenthalts erworbenen fachlichen, sprachlichen und interkulturel-len Kompetenzen bestätigt.„In der ersten Woche hatten wir täglich vier Stunden Sprachkurs und haben viel gelernt. In der zweiten Woche begann der Ernst des Lebens mit dem Einstieg in den spanischen Arbeitsalltag. Mein Gast-betrieb gefiel mir auf Anhieb sehr gut, und die Leute waren sehr sympathisch. Erstmal musste ich mich an die anderen Arbeitszeiten gewöhnen, aber das hat sich alles erstaunlich schnell eingespielt. Ich würde jedem, dem sich solch eine Chance bietet, raten, diese wahrzunhe-men, denn es ist wirklich eine gute Erfah-runge“, berichtet eine Teilnehmerin nach ihrer Rückkehr. Im Herbst 2010 gibt es wieder je zehn Plätze für England (Plymouth) und Spa-nien (Malaga). Bewerben können sich kaufmännische Auszubildende sowie Lehrlinge aus Handel, Dienstleistung und dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Die Ausschreibung wird voraussichtlich im Frühjahr bei www.goforeurope.de un-ter „Aktuelles“ veröffentlicht. wis

InforMatIonBianca Woelke, Tel.: 07531 2860-157 E-Mail: [email protected]

eurotrainee

Als Azubi insAusland

Praktikum unter spanischer Sonne: Zehn baden-würt-tembergische Aus-zubildende während ihres „Eurotrainee“-Aufenthalts im spanischen Malaga.

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RegioRepoRt IHK Hochrhein-Bodensee

leHrgänge und seMInare der IHKdatuM tHeMa Veranstaltungsort euroInformationen: Konstanz, tel. 0 75 31/28 60-133; schopfheim, tel. 076 22/39 07-230

ausbildungsakademie

regelmäßig AEVO-Lehrgänge Konstanz/Schopfheim 490

Training für Auszubildende

Februar 2010 Prüfungsvorbereitung Einzelhandel und Verkauf Konstanz/Schopfheim 180

10.12.09/Februar 10 Prüfungsvorbereitung Industriekaufleute Schopfheim/Konstanz 49

19.01./01.02.10 Prüfungsvorbereitung IT-Berufe Schopfheim/Konstanz 49

auf Anfrage Prüfungsvorbereitung Groß- und Außenhandel auf Anfrage 49

außenwirtschaft

21./22.01.10 Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht zum Jahreswechsel Schopfheim/Konstanz 240

Bewachungsgewerbe

01.02. – 05.02.10 Unterrichtung im Bewachungsgewerbe Konstanz 425

Büromanagement / edV / finanz- und rechnungswesen / einkauf

10./11.12.09 Personalbüro / Lohnsteuerpraxis 2010 Konstanz/Schopfheim 240

ab 01.02.10 Professionelles Office-Management Schopfheim 460

ab 02.02.10 Buchführung und Abschluss Teil 2 – Aufbaustufe Schopfheim 460

führung / persönlichkeitsentwicklung

03. + 04.12.09 Effektive Mitarbeiterführung: Kommunikation als Führungsaufgabe Schopfheim 390

04. + 05.12.09 Mitarbeitergespräche trainieren – zur Zielvereinbarung und Zielkontrolle Konstanz 390

07.12.09 Kompetenter Umgang mit schwierigen Zeitgenossen Schopfheim 240

10.12.09 Business-Etikette Konstanz 240

gesundheit/pflege

24.02.10 Sicher und gelassen im Stress Schopfheim 360

Marketing und Vertrieb

02.12.09/26.01.10 Verkaufen am Telefon Schopfheim/Konstanz 240

technik/umwelt

ab Frühjahr 2010 IHK Fachkraft CNC-Technik Lörrach 2.100

gaststättenunterrichtung

regelmäßig Gaststättenunterrichtung Schopfheim/Konstanz 75

prüfungslehrgänge

April 10 Geprüfte/r Personalfachkauffrau/-mann Überlingen 3.250

Mai 10 Kombinierter Studiengang Wirtschaftsfachwirt/in + Betriebswirt/in Überlingen 6.200

März 10/Herbst 10 Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Konstanz/Schopfheim 3.950

auf Anfrage Geprüfte/r Rechtsfachwirt/in Konstanz 3.450

auf Anfrage Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik oder Mechatronik Singen anfragen

Frühjahr 10 Zusatzqualifikation zur Elektrofachkraft in der Industrie Lörrach 1.800

Januar 10 Fachwirt/in für Wellness und Beauty IHK – Fernstudium mit 20 Präsenztagen Ihringen 4.350

Frühjahr 10 Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Singen 3.950

Frühjahr 10 IHK-Fachkraft CNC-Technik Lörrach 2.100

auf Anfrage Geprüfte/r Medienfachwirt/in auf Anfrage 3.950

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Firmen

St. georgen. Bilder über eine USB-Schnittstelle von der Di-gitalkamera auf den Computer transferieren, ohne dafür eine eigene Software installieren zu müssen – das ist inzwischen bei Kameras der meisten großen Hersteller wie Olympus, Panaso-nic, Kodak, Fuji oder Samsung möglich. Das Patent für dieses Verfahren hatte ursprünglich aber nicht einer dieser Weltkon-zerne, sondern ein kleines Würzburger Messtechnikunterneh-men. „Das könnte das Patent aber nicht gegen all die großen Unternehmen durchsetzen, das wäre viel zu teuer“, sagt Tobias Kessler, Rechtsanwalt und Syndikus bei Papst Licensing aus St. Georgen. Deshalb haben die Würzburger ihr Patent an Papst Licensing verkauft – so, wie andere mittelständische Unter-nehmen auch. Das Patentverwertungsunternehmen versucht nun, Lizenzverträge mit den großen Digitalkameraherstellern abzuschließen. Gegen diese führen die Schwarzwälder zurzeit in den USA Prozesse. „Wir wollen, dass möglichst viele Unter-nehmen Technologien verwenden, für die wir Patente haben. Sie sollen aber dafür Lizenzgebühren zahlen“, so Kessler. Denn damit verdient Papst Licensing Geld.140 Lizenzverträge mit Unternehmen aus der Elektronikin-dustrie wie Sony, IBM, HP, Hitachi, Samsung und Toshiba hat Papst Licensing bereits abgeschlossen. 1994 waren es 14. Ein Jahr zuvor hatte Georg Papst das Unternehmen gegründet. Den Grundstock bildeten die 600 Patente und Patentanmel-dungen vor allem im Bereich Elektrotechnik und Maschinen-bau des 1992 verkauften Familienunternehmens Papst Moto-ren – darunter sind die Rechte für Computerfestplatten. Wie viele Patente Papst Licensing heute besitzt, verraten die Mit-glieder der Geschäftsführung nicht. Zu dieser gehören seit Januar dieses Jahres neben dem heute 74-jährigen Firmengründer auch seine Söhne, der Volkswirt Constantin Papst (37) und der Elektrotechniker und Patent-

anwalt Daniel G. Papst (34), sowie Tobias Kessler (45). Auch wenn der Senior nach wie vor Geschäftsführer ist, überträgt er immer mehr Verantwortung auf die jüngere Generation. 15 Männer und Frauen sind bei Papst Licensing angestellt. Außerdem arbeitet das Unternehmen weltweit mit Patentan-wälten und Sachverständigen zusammen – bis zu 20 können es pro Gerichtsverfahren sein. Patentanwälte sind es meistens auch, die entscheiden, ob Papst Licensing gegen Unternehmen wegen einer ver-muteten Patentverletzung vorgeht. Dem voraus gehen Untersuchungen im Labor, wo Experten beispielsweise die Teile von Computerfestplat-ten, in denen Patentverletzungen vermutet wer-den, unter die Lupe nehmen. Entdecken sie, dass ein Patent von Papst Licensing verletzt wird, for-dern sie Gebühren von dem jeweiligen Unterneh-men für die Nutzung. „Oft wird lange gerungen“, sagt Daniel Papst. „Nur etwa zehn Prozent der Lizenzverträge kommen ohne größere Auseinandersetzungen zustande.“ Die anderen werden teils vor Gericht, teils außer-gerichtlich verhandelt. Verlieren große Unternehmen vor Gericht oder einigt man sich außergerichtlich, leisten sie häufi g eine hohe Einmalzahlung. Deshalb seien die Umsätze von Papst Licensing „Schwan-kungen unterzogen“, sagt Kessler, der darum auch keine Zah-len nennt. Kleinere Unternehmen wie die meisten Hersteller von Computerlüftern, von denen Papst circa 90 Prozent des Weltmarktes lizenziert hat, zahlen dagegen beispielsweise pro Quartal kleinere Summen. Auf diese Weise ist auch Papst Li-censing von der Konjunktur abhängig: Werden weniger Com-puterlüfter mit Papst-Patenten verkauft, sinken die Umsätze der Schwarzwälder – und umgekehrt. mae

Papst Licensing ist Patentverletzungen auf der Spur

Lizenz gegen Gebühr

Impressionen von Papst Licensing: der Firmensitz in St. Georgen im Schwarz-wald, Arbeit im Labor sowie die Mitglieder der Ge-schäftsführung Constantin Papst, Tobias Kessler, Georg Papst (Firmengründer und Geschäftsführer) sowie Daniel Papst (von links).

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Firmen

Schopfheim. Vier Millionen Euro hat die Industrie-Service GmbH in ein neues Produktions- und Verwaltungsgebäude investiert. In diesem Monat soll der Umzug der Fertigung in den neuen Standort in Schopfheim abgeschlossen sein. Da-mit verdreifacht das Unternehmen seine Produktionsfläche auf künftig rund 4.500 Quadratmeter. Dazu kommt eine Lager- und Umschlagsfläche von 5.000 Quadratmetern sowie eine Verwal-tungsfläche von 1.200 Quadratmetern. Der gestiegene Platzbe-darf war nach den Worten von Rainer Schwald, der gemeinsam mit Hansjürgen Blum und Jürgen Zimmermann die Geschäfte des Unternehmens führt, auch der Grund für den Neubau, mit dem im Oktober vergangenen Jahres begonnen wurde. Die Industrie-Service GmbH, die die Gesellschafter Blum und Schwald 1998 gegründet haben, hat eine Tochtergesellschaft in den USA und Niederlassungen in Grenzach-Wyhlen sowie im bayerischen Dingolfing. Rund 130 Mitarbeiter sind zurzeit bei dem Unternehmen beschäftigt. 2006 waren es mit 60 Mitarbei-tern noch nicht einmal halb so viele. Gestiegen ist seitdem auch der Umsatz: von 7,3 Millionen Euro vor drei Jahren auf 15,5 Mil-lionen Euro 2007 und 22,2 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die aktuelle Lage: „Die Krise hat auf uns keine nennenswerten Auswirkungen“, betont Schwald.Der Stahl-, Metall- und Rohrleitungsbau macht mit 75 Prozent Prozent den größten Teil des Umsatzes aus. Weitere Standbei-ne des Unternehmens sind die Industrieinstandhaltung sowie die Wartung technischer Maschinen und Anlagen (10 Prozent), der Maschinen- und Anlagenbau (10 Prozent) sowie logistische Systemlösungen und Firmenverlagerungen (5 Prozent). mae

Industrie-Service GmbH

In neues Gebäude investiert

Das neue Produktions- und Verwaltungsgebäude der Schopfheimer Industrie-Service GmbH: Im Laufe dieses Monats

soll die Produktion einziehen, das Verwaltungsgebäude soll kommenden Sommer bezugsfertig sein.

oberkirch. Die Steuerberatungskanzlei Augustin Beetz hätte dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Im Januar ist der Firmengründer aber im Alter von 81 Jahren gestorben. Doch sein Unternehmen konnte weiter bestehen. Durch Umwand-lung ging im März die Abego Steuerberatungsgesellschaft mbH aus der Steuerberatungskanzlei Augustin Beetz hervor. Sie übernahm alle Mandanten und alle sechs Mitarbeiter. Im Mai kam noch ein siebter hinzu.Geschäftsführer des neuen Unternehmens ist Achim Gott-lieb. Der 32-Jährige hat eine Ausbildung zum Steuerfachan-gestellten absolviert sowie Steuern und Prüfungswesen an der Berufsakademie Mannheim studiert. Danach arbeitete er bei einer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft in Stuttgart, wo er 2007 zum Steuerberater bestellt wurde. Weiterhin ist auch Cornelius Beetz (42) leitend im Un-ternehmen aktiv. Der Sohn von Augustin Beetz ist Diplom-Betriebswirt und war bereits seit über 20 Jahren in der Kanz-lei seines Vaters tätig.Neu ist dagegen die Kooperation mit dem Offenburger Rechts-anwalt Joachim A. Schulz, der die Mandanten der Abego in Fra-gen des Handels-, Gesellschafts- und Verbraucherrechts berät.Die Abego Steuerberatung – wie auch ihre Vorgängergesell-schaft – ist für Privatpersonen, Existenzgründer und Unterneh-men tätig. Über 300 Privat- und mehr als 80 Firmenkunden zählen zum Mandantenstamm der Kanzlei. Das ganzheitliche Angebot reicht von der klassischen Steuerberatung bis zur un-ternehmerischen Zukunftsplanung. ine

Abego Steuerberatung

Neue Spitze zum Jubiläum

Drei Steuerexperten: Cornelius Beetz, Achim Gottlieb und Joachim A. Schulz (von rechts).

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Rauch feiert 25-jähriges Bestehen

Fotopapier für belgische TemposünderSpaichingen. Für die Fotos von Tempo-sündern liefert die Rauch GmbH aus Spai-chingen das entsprechende Papier an die belgische Polizei. Auch Werbeagenturen, die Banner für Stadionwerbung oder Kle-befolien für Autos bedrucken, gehören zu den Kunden des Papier- und Folienhänd-lers. Museen, die Bilder auf Künstlerlein-wand drucken, sind ebenso darunter wie Architekten und Fotografen. Vor 25 Jahren startete der heute 69-Jäh-rige Rolf Rauch, der inzwischen die Ge-schäftsführung gemeinsam mit Elmar Kneer und Armin Herdecker bildet, als freier Handelsvertreter unter anderem für Lichtpaus-Papiere mit sechs Mitar-beitern. In den folgenden Jahren baute er mit seiner Frau Helga einen bundes-weiten Fachhandelsvertrieb auf, der nach und nach sein Sortiment erweiterte – in den 90er Jahren beispielsweise um Pa-piere für Tintenstrahl- und Thermoplotter. Wichtige Ereignisse in der Firmenge-schichte waren 1993 der Umzug in ein neues Bürogebäude samt Lager in Spai-chingen sowie die Umwandlung der Fir-ma in eine GmbH. Drei Jahre später wur-de die Rauch Ausrüsterei, die später zwei Industriehallen in Spaichingen bezog, für die Fertigung eigener Medien für Plotter

gegründet. Mehr als 5.000 Tonnen Papier können dort pro Jahr verarbeitet werden. Das heißt, verschiedene Arten von Papier werden von den großen Rollen aus der Fabrik auf kleinere Rollen, die die Kunden verarbeiten können, umgerüstet. Weitere Veränderungen gab es 1998: Das Unternehmen nennt sich seitdem „Rauch – Papiere, Folien und Ideen“. Und Rauch gründete gemeinsam mit Andreas Malassa in Dresden Amcad und Rauch. Der Systemanbieter für Konstruktion, Architektur und Ingenieurwesen hat Nie-derlassungen in Berlin, Leipzig, Erfurt und expandiert in Ostdeutschland. Mit der Firma Kalle Repro Media Handels GmbH mit Sitz in Wien, die Rauch 2002 übernahm und die nach seinen Angaben führender Anbieter von Grafi ksoftware ist, wuchs die Firmengruppe erneut. 2008 setzte die Rauch Firmengruppe mit ihren derzeit 88 Mitarbeitern, zu der ne-ben der Rauch GmbH (28 Beschäftigte), die Ausrüsterei (16) sowie Kalle (26) und Amcad (18) gehören, insgesamt 23 Millio-nen Euro um – so viel wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Für dieses Jahre er-wartet Elmar Kneer „eine leichte Steige-rung“. In den ersten neun Monaten habe man wegen der Wirtschaftskrise zwar sieben Prozent verloren. Doch, so betont er, „seit Oktober verspüren wir eine leich-te Verbesserung der Konjunkturlage“. Kneers Ziel für 2010 ist ein Umsatzplus von 25 Prozent. mae

In der Ausrüsterei, einer Tochter der Rauch GmbH, in Spaichingen wird Fotopapier von den großen Rollen aus der Fabrik auf kleinere Rollen für die Kunden umgerüstet.

KURZ NOTIERTDie Volksbank Lahr hat den „Private Banking-Award 2009“ der DZ Bank Gruppe in Frankfurt am Main gewonnen. Die Lahrer kamen dabei mit dem besten Ergebnis im Neuge-schäft auf den ersten Platz. Die DZ Bank verleiht den Award bereits zum fünften Mal.

Der Europa-Park (Rust) hat den Initi-ativpreis Aus- und Weiterbildung 2009 des DIHK für das Trainingsprogramm erhalten, mit dem er seine Aushilfs-kräfte qualifi ziert. Zudem vermeldete der Europa-Park gerade die erfolg-reichste Saison seit seiner Gründung

1975. Er hat 2009 zweistellig zugelegt. 80 Prozent der Besucher kamen zum wiederholten Male. Die Auslastung der vier Erlebnis-Hotels lag mit weit mehr als 90 Prozent erneut über der des Vorjahres. Die Planung für ein weiteres Hotel ist angelaufen. Künftig koope-riert der Europa-Park mit Gazprom. Im Isländischen Themenbereich baut der russische Energiekonzern eine dreistö-ckige Veranstaltungs- und Informati-onshalle. Der Europa-Park unterhält auch Industriepartnerschaften mit Mercedes, Coca-Cola, Nestlé und Schöller, Adidas sowie Kraft Foods.

Die Freiburger HighQ Computer-lösungen GmbH hat bei dem von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg ausgelobten In-novationswettbewerb „Zukunftsfähig mit IT“ gewonnen. Als eines von vier mittelständischen Unternehmen, die über ein besonders viel versprechen-des Entwicklungspotenzial verfügen, erhält das Softwarehaus als Preis ein individuelles Roadmap-Coaching für seine künftige Geschäftsent-wicklung im Wert von 6.000 Euro.

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willStätt. Fertig ist das neue Verwaltungsgebäude der Mann GmbH schon seit dem Frühjahr. „Aber mit leeren Hal-len wollten wir kein Fest feiern“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Holger Mann. Jetzt läuft es bei dem Willstät-ter Planer, Produzenten und Systemlieferanten im Stahl- und Anlagenbau wieder gut, seit Oktober gibt es keine Kurzarbeit mehr, und deshalb wurde nun die Einweihung des neuen, drei-geschossigen Gebäudes gefeiert. Ein großzügiger Empfang sowie Umkleideräume und ein Büro für die Arbeitsvorberei-tung sind ins Erdgeschoss gezogen; Geschäftsführung, Buch-haltung und Konstrukteure haben im ersten Obergeschoss Büros bekommen, außerdem gibt es hier Platz für einen Kon-ferenzraum und eine Teeküche. Das zweite Obergeschoss ist einstweilen dem Archiv vorbehalten, kann bei Bedarf aber auch produktiv genutzt werden.Rund eine halbe Million Euro hat Mann in das Verwaltungsge-bäude investiert. Der Neubau verschaffe dem Unternehmen nun gute Perspektiven für die Zukunft. „Unser Unternehmen hat sich stetig weiterentwickelt, doch die Büros sind seit 20 Jahren unverändert geblieben“, berichtete Holger Mann bei der Einweihung. Sein Vater Hans-Dieter Mann hat die Firma 1972 in Wilstätt gegründet, die mittlerweile zu einem mittel-ständischen Betrieb mit 20 festangestellten Mitarbeitern ge-worden ist. Vor fünf Jahren ist Holger Mann in die Geschäfts-führung eingestiegen.Die Mann GmbH entwickelt und fertigt vor allem Regallager für die Holzproduktion und -verarbeitung. Auch die Automobil- und Freizeitindustrie zählen zu den Kunden. Ein großer Abneh-mer ist beispielsweise der Wohnwagen- und Wohnmobile-Hersteller Bürstner (Kehl). Aktuell sorgt ein Großauftrag des Badischen Stahlwerks in Kehl dafür, dass das Geschäft in den fünf Produktionshallen von Mann wieder läuft und das Unter-nehmen sogar wieder Leiharbeiter beschäftigt. Der Jahresum-satz der Mann GmbH liegt nach Darstellung von Holger Mann zwischen 3,5 und 4 Millionen Euro. ine

Stahlbau Mann

Mehr Platz für die Verwaltung

Blick auf das neue Verwaltungs-gebäude von Stahlbau Mann.

kappelrodeck. Die alte und neue Zeit gibt es in der Emil Scheibel Schwarzwald-Brennerei GmbH jetzt Tür an Tür: In dem Familienunternehmen aus Kappelrodeck wurde im Ok-tober die Brennerei namens „Neue Zeit“ eingeweiht. Sie ist, so Geschäftsführer Michael Scheibel, „das Pendant zur 1991 eröffneten ,Alten Zeit‘“. In der „Alten Zeit“, die mit ihren höl-zernen Brennkesseln urig-rustikal wirkt, werden Obstbrände nach traditioneller Art und Weise über dem Holzfeuer destil-liert. Im modernen Design kommt die „Neue Zeit“ daher: Die fünf neuen Brennsäulen sind mit Kupfer und Schiefer verklei-det, die Brenntechnik ist auf dem neuesten Stand. Die Brenne-rei, die eine ältere ersetzt, wurde mit einem „Herz aus Gold“, wie Scheibel betonte, eigens für das Unternehmen entwickelt. „Filigrane, leichte, moderne Brände entstehen hier“, sagte der Geschäftsführer, als er gemeinsam mit Weinexpertin Natalie Lumpp die Anlage in Betrieb nahm. Das Unternehmen finanzierte die Brennerei komplett aus Eigenmitteln. Scheibel nannte die Investitionssumme nicht und betonte, dass das Unternehmen traditionell keine Ge-schäftszahlen veröffentliche. Allerdings vermeldete er einen im Geschäftsjahr 2008/2009 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Umsatz. Bei der 1921 gegründeten Bren-nerei, die der 56-Jährige in dritter Generation führt, sind 28 Mitarbeiter fest angestellt. In der neuen Brennnerei werden alle Produktlinien außer der „Alten Zeit“, also beispielsweise „Edles Fass 350“, „Premi-um“ und „Finesse“, destilliert. Die limitierte Produktserie „Alte Zeit“, die weiterhin traditionell gebrannt wird und aus-gebaut werden soll, gibt es unter anderem in der Business-Class der Lufthansa und im Berliner KaDeWe. Allgemein sind die Kunden der Schwarzwald-Brennerei der Fachhandel und die gehobene Gastronomie. 6,5 Prozent der Produkte werden exportiert – unter anderem nach Japan, China, Holland, die Schweiz, Australien und Taiwan. mae

Emil Scheibel Schwarzwald-Brennerei

„Neue Zeit“ eingeweiht

Stoßen auf die „Neue Zeit“ in der Schwarzwald-Brennerei an: Geschäftsführer Michael Scheibel und Weinexpertin Natalie Lumpp.

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KURZ NOTIERTDer Freiburger Tofuhersteller Life Food/Taifun-Tofuprodukte wurde mit dem Preis „Biomarke des Jahres 2009“ in Gold in der Kategorie Vertriebsschwerpunkt Bio-Fachhandel ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde zum zweiten Mal vom Fachverlag Lebensmittel Praxis in Kooperation mit der Bioexperten Consulting Group in zwei Kategorien verliehen. Die Jury würdigte Markenführung, Innovationskraft, Qualität und Geschmack der Produkte, Bio-Engagement sowie eine nachhaltige Unternehmensführung. „Wir betrachten den Preis als Aufforderung und Rückenwind uns weiterhin für gute, gerechte und nachhaltige Nahrung einzusetzen“, so Taifun-Geschäftsführer Wolfgang Rainer Heck.

Der Badhersteller Duravit hat in Kairo ein neues Hauptquartier (Bild) für seine ägyptische Tochter-gesellschaft bezogen. In dem 2.600 Quadratmeter großen Gebäude ist auch ein Showroom mit 1.200 Quadratmetern untergebracht – der fünfte, nach den Showrooms in New York und Paris sowie den beiden deutschen Ausstellungen. Duravit ist seit zehn Jahren in

Ägypten, das mengenmäßig der größte Auslandsmarkt für das Hornberger Unternehmen ist. In Ägypten werden sowohl kera-mische Produkte (bis zu zwei Millionen Teile pro Jahr) als auch Acrylwannen und Wellnessprodukte (als einzigem Standort in der Duravit-Gruppe) hergestellt. Für Duravit, das 80 Prozent des Wertumsatzes im Exportgeschäft erzielt, arbeiten weltweit rund 5.300 Beschäftigte, davon etwa die Hälfte in Ägypten.

Die BCT Technology AG in Willstätt hat ein Schweizer Tochterunternehmen in Küsnacht gegründet und damit ihre Vertriebspartnerschaft mit Siemens PLM Software erweitert. BCT ist seit 1994 Vertriebspartner von Siemens in Deutschland und wurde vor zwei Jahren als weltweit erster Partner zum „Software Partner of the Year“ gewählt. Das Unternehmen ist Spezialist für Softwarelösungen und Dienstleistungen zur Standardisierung und Optimierung von Produkten und Prozes-sen über den gesamten Produktlebenszyklus. BCT erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 8,8 Millionen Euro und beschäftigt 42 Mitarbeiter, dazu jetzt vier im Schweizer Büro.

Die Transa GmbH, ein Tochterunternehmen der DB Schen-ker AG, unterhält seit 1994 eine Geschäftsstelle in Singen. Das international tätige Logistikunternehmen leitet vom Singener Standort aus die europaweiten Schienenverkehre sowie die Aktivitäten in den GUS-Staaten. Transa-Singen, eine von insgesamt 28 Geschäftsstellen in Deutschland, transportierte allein im Jahr 2008 insgesamt 340.000 Ton-nen Güter. Die Transa Spedition GmbH erzielt einen Umsatz von 346 Millionen Euro mit multimodalen Transportketten und beschäftigt insgesamt 430 Mitarbeiter in 11 deutschen Niederlassungen und europaweit 45 Geschäftsstellen.

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Schopfheim. Die Ekato-Gruppe, Weltmarktführer in der industriellen Rühr- und Mischtechnik, hat im Geschäftsjahr 2008/2009 (31. März) einen Umsatz von 156 Millionen Euro erzielen können. Dies entspricht einer Steigerung von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr (141 Millionen Euro). Wie Geschäftsführer Helmut Gänser erläuterte, ist die Auslas-tung der Produktion nach wie vor gut. Die Mitarbeiterzahl blieb 2008/2009 im Vergleich zum Vorjahr mit rund 600 Be-schäftigten konstant. Die Krise hat allerdings auch Ekato zu spüren bekommen: Der Auftragseingang ging im Geschäftsjahr 2008/2009 um 25 Prozent zurück. Momentan registriert man aber eine deutliche Belebung sowohl bei der generel-len Nachfrage als auch bei der Wie-deraufnahme verschobener Pro-jekte, wie Dr. Erich Todtenhaupt, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, berichtete. Es gibt auch Geschäftsbereiche, die von der Krise weitgehend un-berührt blieben, wie etwa das Projektgeschäft bei Rauchgasent-schwefelungsanlagen. Die Auf-tragsverschiebung seit November 2008 betrafen vor allem Großpro-jekte im Bereich der Rohstoffgewinnung. Insgesamt geht die Geschäftsführung von einem Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr von circa zehn Prozent gegenüber 2008/2009 aus, so dass man auf das Niveau des Jahres 2007/2008 kom-men wird. Die Ertragslage, so Todtenhaupt, sei weiterhin sta-bil auf einem sehr guten Niveau, und man rechne mit weiter deutlich steigenden Auftragseingängen. orn

Ekato gut ausgelastet

Belebung nach Rückgang

umkirch. Der Nutzfahrzeugteile-Spezialist Winkler ist An-fang November mit seinen elf Mitarbeitern von Gundelfi ngen ins Gewerbegebiet von Umkirch bei Freiburg gezogen. Wink-ler beliefert Speditionen, Werkstätten, Bau- und Busunterneh-men mit Ersatzteilen für Lkw, Transporter und Omnibusse. Der Grund für den Umzug ist, dass „der Standort in Gundelfi ngen aus allen Nähten platzte und nicht erweitert werden konnte“, erklärte Betriebsleiter Bernd Henninger. Ein weiterer Vorteil von Umkirch sei die direkte Anbindung an die A 5. Das neue Gelände ist rund 2.700 Quadratmeter groß. 680 Quadratmeter entfallen auf die Lagerhalle, 400 Quadratmeter auf Shop und Bürofl ächen. Winkler ist einer von 22 Betrieben der Winkler Unternehmensgruppe mit Sitz in Stuttgart, einem führenden Großhändler für Nutzfahrzeug-Ersatzteile. Über 900 Mitarbei-ter setzten 2008 europaweit rund 223 Millionen Euro um. wis

Winkler

Umzug nach Umkirch

KURZ NOTIERTLadenbau Ganter aus Schramberg-Sulgen hat im Auftrag des Landesmuseums in Trier für elf neue Räume, in welchen auf 2.000 Quadratmetern über 3.000 Stücke präsentiert werden, die Vitrinen und Exponatträger gebaut. Die Konstruktionen sind formal und statisch genau den Ausstellungsstücken – von zierlich bis kolossal – angepasst. Der Auftrag war mehr als 900.000 Euro wert. Ladenbau Ganter hat auch schon den teils musealen Ausstellungsbereich der Duravit AG und den des Kölner Doms gebaut. Das Geschäftsfeld „Museums-bau“ hat damit, so die Firma, den Durchbruch geschafft.

Die Sulzburger Werbeagentur Land in Sicht AG ist kürz-lich in ihr neu gebautes Haus umgezogen. Am bisherigen Sitz, einem historischen Fachwerkhaus, war man aus allen Nähten geplatzt, so Carolin Höfl er und Ralf Vogel, Vorstände des Unternehmens. Land in Sicht wurde 1995 gegründet und hat heute 20 Mitarbeiter. Seit 2001 ist man Aktiengesellschaft. Schwerpunkt des Unternehmens ist der Tourismus. In das neue Gebäude, das Investitionen von circa einer halben Million Euro erfordert hat, ist auch eine Krabbelgruppe namens „Schatzinsel“ integriert.

Die Blumeninsel Mainau hat im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Besucher begrüßen können und einen Umsatz von 19,84 Millionen Euro (2007: 19,71 Millionen Euro) erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat 3,4 Millionen Euro erreicht. Zum Jahresende konnte eine wirtschaftliche Eigenkapitalquote von über 30 Prozent erzielt werden. Die Investitionen lagen bei 750.000 Euro, ein großer Teil davon ging in das Gastronomie-Selbstbedienungsrestau-rant „Würstle-Grill“. Das laufende Jahr ist bislang sehr erfolgreich verlaufen. Die Besucherzahlen konnten gegenüber dem Jahr 2008 um 15 Prozent gesteigert werden: Die Mainau erwartet eine Gesamtbesucherzahl von 1,25 Millionen Gästen.

Die Druckerei Meisterdruck aus Reute ist beim Innovations-preis 2009 der deutschen Druckindustrie unter 300 Einsendun-gen im Bereich Printmedien in der Kategorie „Gedruckte Eigen-werbung“ auf den zweiten Platz gekommen. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft des Bundeswirtschaftsministers.

Die Conductix Wampler AG in Weil am Rhein hat vor einigen Wochen ihre neue Logistikhalle eingeweiht. Der 1.400 Quadrat-meter große Bau hat 1,1 Millionen Euro Investitionen erfordert.

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freiburg. Die zur Trumpf-Gruppe (Dit-zingen) zählende Hüttinger Elektronik GmbH & Co. KG hat das vergangene Ge-schäftsjahr 2008/09, das am 30. Juni en-dete, mit einem positiven Ergebnis abge-schlossen. Und das, obwohl der Umsatz um elf Prozent auf 119 Millionen Euro sank. Auch der Auftragseingang ging deutlich zurück: von 159 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2007/08 auf 98 Milli-onen Euro im Geschäftsjahr 2008/09. Dies bedeutet ein Minus von 38 Prozent. Der starke Rückgang lasse sich vor allem durch das zyklische Projektgeschäft, in welchem Hüttinger tätig ist, erklären, teilte das Unternehmen mit.Dazu, dass die Rückgänge sich nicht auf das Ergebnis auswirkten, trug vor allem ein Kostensenkungsprogramm bei. Zu-dem reduziert Hüttinger nach eigener Darstellung seine Personalkapazitäten durch den Abbau von Arbeitszeitkonten und führte im Juni Kurzarbeit ein. Die Zahl der Mitarbeiter blieb bislang nahezu unverändert. Zum Geschäftsjahresende beschäftigte das Unternehmen weltweit 587 Männer und Frauen, 407 davon in Freiburg. Die Firma Hüttinger, die ihren Stammsitz im Freiburger Gewerbegebiet Haid hat, zählt zu den weltweit führen-

den Herstellern von Stromversorgungen für Plasmaanwendungen, Induktionser-wärmung und Laseranregung. Sie hat Vertriebs- und Serviceniederlassungen in Europa, Amerika und Asien. Seit 1990 ist Hüttinger Elektronik Teil der Trumpf-Gruppe aus Ditzingen nahe Stuttgart, die mit rund 8.000 Mitarbeitern weltweit vergangenes Jahr 1,66 Milliarden Euro umsetzte. Mit 59 Tochtergesellschaften und Niederlassungen ist die Gruppe in fast allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika sowie in Asien vertre-ten. Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, China, Frankreich, Groß-britannien, Japan, Mexiko, Österreich, Polen, in der Schweiz, in Tschechien und in den USA. Im gesamten Konzern ging

der Umsatz im abgelaufenen Geschäfts-jahr um 22 Prozent, der Auftragseingang sogar um 35 Prozent zurück. Dennoch konnte auch die Trumpf-Gruppe, die aus den drei Geschäftsbereichen Werkzeug-maschinen/Elektrowerkzeuge, Laser-technik/Elektronik sowie Medizintechnik besteht, ein positives Ergebnis erzielen. Der Vorsteuergewinn lag 2008/2009 bei 52,2 Millionen Euro, teilte Firmenchefin Nicola Leibinger-Kammüller auf der Bi-lanzpressekonferenz mit. ine

Hüttinger Elektronik

Weniger Umsatz, dennoch Gewinn

Dieser neue Hochfrequenzgenerator ist Teil der Innovationsoffensive, mit der Hüttinger der Kri-

se begegnet. Er eignet sich für Anwendungen in der Halbleiter- oder Solarzellenfertigung.

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Co.

KG

endingen. Die Keller Metallbau GmbH aus Endingen am Kaiserstuhl trotzt der Wirtschaftskrise: Das Unternehmen er-wartet für dieses Jahr einen um sechs bis acht Prozent höheren Umsatz als 2008. Im vergangenen Geschäftsjahr konnte der Metallbearbeitungsbetrieb seinen Umsatz allerdings um rund zwölf Prozent steigern. Nicht nur der Umsatz, auch der Maschi-nenpark des Unternehmens ist in diesem Jahr gewachsen: 200.000 Euro inves-tierte Keller im Sommer in eine Laser-

schweißmaschine, mit der filigrane Teile präziser und verzugsärmer bearbeitet werden können als von Hand, sowie in eine Laserbeschriftungsanlage, mit der Metalle und Kunststoffe beschriftet wer-den können, wie Harald Keller, geschäfts-führender Gesellschafter des Familienbe-triebs, erklärt.Außerdem berichtet er von einer stabi-len Auftragslage und davon, „dass das Unternehmen in den ersten neun Mo-naten dieses Jahres viele neue Kunden gewonnen hat“. Besonders erfreulich

entwickele sich der Bereich Baugrup-penfertigung, den das Unternehmen seit dem Jahr 2007 ausgebaut hat. Die neuen Auftraggeber kommen vor allem aus den Branchen Medizintechnik, Nahrungsmit-tel und Landmaschinenbau. Bei Keller sind 30 Mitarbeiter beschäftigt, darunter vier Auszubildende. Das Unter-nehmen hat sich über vier Generationen von der 1901 gegründeten traditionellen Hufschmiede zu einem Metallbearbei-tungsbetrieb mit moderner Fertigungs-technik entwickelt. mae

Keller Metallbau GmbH wächst auch 2009

In den Maschinenpark investiert

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