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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien KLIMA Der überwiegende Teil des Landes liegt in der warm-gemäßigten Subtropenzone mit winterli- chen Niederschlägen. Nur die südliche Küsten- zone des Roten Meeres (Tihama) mit dem daran anschließenden Asir-Gebirge gehören bereits zum randtropischen Sommerregengebiet - im Asir-Gebirge kommt es deswegen zu sommerli- chen Monsunregenfällen. Der Großteil Sa’udi-Arabiens hingegen ist arid, also durch extrem trockene und heiße Sommer, geprägt. Im zentralen Hochland (Nadjd) steigt das Ther- mometer im Sommer tagsüber auf bis zu 46°C. In der Nacht kann es bis auf ca. 20°C abkühlen. Trotz der geringen Luftfeuchte ist die Hitze meist nur schwer erträglich. Im Winter hinge- gen steigen die Temperaturen auf max. 20°C tags an und sinken nachts mitunter bis unter den Gefrierpunkt. Das winterliche mittlere Tem- peraturminimum liegt allerdings noch bei 7- 8°C. In den Wintermonaten (Nov-Feb) kommt es zu seltenen, aber meist sehr heftigen Regen- fällen. Ähnliche Temperaturen und Verhältnisse herr- schen in der südlich anschließenden Rub al- Khali. In der nördlich liegenden Nafud und im Nordo- sten des Landes (Badiyat ash-Sham) sind die Sommer vergleichbar heiß und trocken. Anders als im Süden fällt in der Nafud im Winter mehr Regen (besonders Jan-Feb), außerdem ist es in den nördlichen Wüsten im Winter deutlich käl- ter (mittleres Minimum im Jan in Ha’il nur 2°C!). In den am Arabischen Golf liegenden Gebieten (al-’Ahsa oder Hasa) sind die Sommer ebenso heiß wie im Nadjd, allerdings steigt die Luft- feuchtigkeit auf im Durchschnitt 60% an. Die weitgehend niederschlagsfreien Winter sind gemäßigt warm (20-25°C am Tag). In der Tihama ist es im Sommer etwas kühler (d.h. selten über 40°C am Tag), doch durch die extreme Luftfeuchte (bis 80%) ist das Klima un- angenehm. Im Winter herrschen dagegen ver- gleichsweise angenehme Temperaturen zwi- schen 20 und 25°C am Tag. Auch die Luftfeuch- te ist in dieser Jahreszeit niedriger, abends und nachts kühlt es ab. Während es direkt an der Küste kaum regnet, steigt die Niederschlagskur- ve in den höheren Lagen des ‘Asir-Gebirges ra- Bitte lesen Sie die Hinweise auf den folgenden Seiten sehr sorgfältig und beherzigen Sie sie auch. Es kommt immer wieder vor, daß bei der Ausreise An- tiquitäten und ähnliche Dinge von den Beamten konfisziert werden. Halten Sie sich dies- bezüglich — im Interesse der Natur und Kultur des Landes — an die gesetzlichen Vor- schriften. Die Ausrede „Wenn ich’s nicht tu, tun die anderen es“ macht Sie exakt zu dem Touristen, von dem man sich ja gottlob so unterscheidet und der man selber nie ist — oder doch? VISAINFORMATIONEN FÜR DAS KÖNIGREICH SAUDI-ARABIEN Für die Einreise benötigen deutsche Staatsbür- ger einen gültigen Reisepass mit einem Visum. Da die Beantragung des Visums kompliziert ist, bieten wir Ihnen gegen eine Bearbeitungsge- bühr von derzeit EUR 20 die Erledigung des Schriftverkehrs an. Die Beantragung des Visums erfolgt in zwei Schritten: 1. Bei Reiseanmeldung oder spätestens, nach- dem Sie dieses Merkblatt erhalten haben, sen- den Sie uns bitte folgende Unterlagen zu: eine vergrößerte, gut lesbare Kopie Ihres Reisepasses (Seite mit dem Bild sowie Sei- ten 1-3) den gemäß unserer “Ausfüllhilfe” ausge- füllten und unterschriebenen Visumantrag ein Passbild Mit diesen Daten beantragen wir etwa fünf Wochen vor Reisebeginn eine Genehmigungs- nummer bei Sa’udi-Arabian Airlines. 2. Sobald uns die Nummer vorliegt, können wir die eigentlichen Visa bei der Botschaft in Berlin beantragen. Hierzu benötigen wir spätestens 4 Wochen vor Reiseantritt: Ihren Reisepass, den Sie uns bitte per Ein - wurfeinschreiben ( derzeit EUR 3,05) zu- senden Der Pass muss noch mindestens 6 Monate über die Ausreise hinaus gültig sein und noch eine unbestempelte rechte Seite haben. Der Pass darf keinen israelischen Sichtvermerk tragen. Fotos mit Kopftuch sind für Frauen nicht erfor- derlich. Die Visum-Gebühr beträgt derzeit EUR 72. Offiziell gestattet Saudi-Arabien alleinreisen- den Frauen unter 50 Jahren die Einreise nicht, diese Regelung scheint jedoch in letzter Zeit nicht mehr angewandt worden zu sein. Wir können in keinem Fall die Verantwortung für die Erteilung oder Nicht-Erteilung eines Visums durch die Botschaft des Königreiches überneh- men. ADRESSE DER BOTSCHAFT Botschaft des Königreichs Sa’udi-Arabien Konsularabteilung Kurfürstendamm 63 D-10707 Berlin Tel: 030 - 8 89 25 00. Fax: 030 - 88 92 51 79. Mo-Do 09.00-15.00 Uhr, Fr 10.00-13.00 Uhr (Publikumsverkehr) Mo-Fr 09.00-15.00 Uhr (tel. Anfragen) Seite 1 © NOMAD. REISEN IN ARABIEN. Julietta Baums Travel, Gerolstein zuletzt aktualisiert: November 2001 •WEITERE FRAGEN? • 06591-94998-0•

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

KLIMA

Der überwiegende Teil des Landes liegt in derwarm-gemäßigten Subtropenzone mit winterli-chen Niederschlägen. Nur die südliche Küsten-zone des Roten Meeres (Tihama) mit dem darananschließenden Asir-Gebirge gehören bereitszum randtropischen Sommerregengebiet - imAsir-Gebirge kommt es deswegen zu sommerli-chen Monsunregenfällen. Der Großteil Sa’udi-Arabiens hingegen ist arid,also durch extrem trockene und heiße Sommer,geprägt. Im zentralen Hochland (Nadjd) steigt das Ther-mometer im Sommer tagsüber auf bis zu 46°C.In der Nacht kann es bis auf ca. 20°C abkühlen.Trotz der geringen Luftfeuchte ist die Hitzemeist nur schwer erträglich. Im Winter hinge-gen steigen die Temperaturen auf max. 20°Ctags an und sinken nachts mitunter bis unterden Gefrierpunkt. Das winterliche mittlere Tem-peraturminimum liegt allerdings noch bei 7-8°C. In den Wintermonaten (Nov-Feb) kommtes zu seltenen, aber meist sehr heftigen Regen-fällen.Ähnliche Temperaturen und Verhältnisse herr-schen in der südlich anschließenden Rub al-

Khali.In der nördlich liegenden Nafud und im Nordo-sten des Landes (Badiyat ash-Sham) sind dieSommer vergleichbar heiß und trocken. Andersals im Süden fällt in der Nafud im Winter mehrRegen (besonders Jan-Feb), außerdem ist es inden nördlichen Wüsten im Winter deutlich käl-ter (mittleres Minimum im Jan in Ha’il nur2°C!).In den am Arabischen Golf liegenden Gebieten(al-’Ahsa oder Hasa) sind die Sommer ebensoheiß wie im Nadjd, allerdings steigt die Luft-feuchtigkeit auf im Durchschnitt 60% an. Dieweitgehend niederschlagsfreien Winter sindgemäßigt warm (20-25°C am Tag).In der Tihama ist es im Sommer etwas kühler(d.h. selten über 40°C am Tag), doch durch dieextreme Luftfeuchte (bis 80%) ist das Klima un-angenehm. Im Winter herrschen dagegen ver-gleichsweise angenehme Temperaturen zwi-schen 20 und 25°C am Tag. Auch die Luftfeuch-te ist in dieser Jahreszeit niedriger, abends undnachts kühlt es ab. Während es direkt an derKüste kaum regnet, steigt die Niederschlagskur-ve in den höheren Lagen des ‘Asir-Gebirges ra-

• Bitte lesen Sie die Hinweiseauf den folgenden Seiten sehrsorgfältig und beherzigen Siesie auch.

• Es kommt immer wieder vor,daß bei der Ausreise An-tiquitäten und ähnliche Dingevon den Beamten konfisziertwerden. Halten Sie sich dies-bezüglich — im Interesse derNatur und Kultur des Landes— an die gesetzlichen Vor-schriften.

• Die Ausrede „Wenn ich’s nichttu, tun die anderen es“ machtSie exakt zu dem Touristen,von dem man sich ja gottlobso unterscheidet und der manselber nie ist — oder doch?

VISAINFORMATIONEN FÜR DAS KÖNIGREICH

SA’UDI-ARABIEN

Für die Einreise benötigen deutsche Staatsbür-ger einen gültigen Reisepass mit einem Visum.Da die Beantragung des Visums kompliziert ist,bieten wir Ihnen gegen eine Bearbeitungsge-bühr von derzeit EUR 20 die Erledigung desSchriftverkehrs an. Die Beantragung des Visumserfolgt in zwei Schritten:1. Bei Reiseanmeldung oder spätestens, nach-dem Sie dieses Merkblatt erhalten haben, sen-den Sie uns bitte folgende Unterlagen zu:• eine vergrößerte, gut lesbare Kopie Ihres

Reisepasses (Seite mit dem Bild sowie Sei-ten 1-3)

• den gemäß unserer “Ausfüllhilfe” ausge-füllten und unterschriebenen Visumantrag

• ein PassbildMit diesen Daten beantragen wir etwa fünfWochen vor Reisebeginn eine Genehmigungs-nummer bei Sa’udi-Arabian Airlines. 2. Sobald uns die Nummer vorliegt, können wirdie eigentlichen Visa bei der Botschaft in Berlinbeantragen. Hierzu benötigen wir spätestens 4Wochen vor Reiseantritt:• Ihren Reisepass, den Sie uns bitte per Ein-

wurfeinschreiben ( derzeit EUR 3,05) zu-senden

Der Pass muss noch mindestens 6 Monate überdie Ausreise hinaus gültig sein und noch eineunbestempelte rechte Seite haben. Der Passdarf keinen israelischen Sichtvermerk tragen.Fotos mit Kopftuch sind für Frauen nicht erfor-derlich. Die Visum-Gebühr beträgt derzeit EUR72.Offiziell gestattet Saudi-Arabien alleinreisen-den Frauen unter 50 Jahren die Einreise nicht,diese Regelung scheint jedoch in letzter Zeitnicht mehr angewandt worden zu sein. Wirkönnen in keinem Fall die Verantwortung fürdie Erteilung oder Nicht-Erteilung eines Visumsdurch die Botschaft des Königreiches überneh-men.

ADRESSE DER BOTSCHAFT

Botschaft des Königreichs Sa’udi-ArabienKonsularabteilung

Kurfürstendamm 63D-10707 Berlin

Tel: 030 - 8 89 25 00. Fax: 030 - 88 92 51 79. Mo-Do 09.00-15.00 Uhr, Fr 10.00-13.00 Uhr

(Publikumsverkehr)Mo-Fr 09.00-15.00 Uhr (tel. Anfragen)

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•WEITERE FRAGEN? • 06591-94998-0•

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

• Latzhosen und Overalls sind wegen der aufunseren Überlandtouren nicht vorhandenen„Indoor-Toiletten“ ungeeignet

• für die letzten Tage in Djiddah eine etwasstadtfeinere Garderobe (Herren)

AUSRÜSTUNG

• Schlafsack (Temperaturbereich bis -10°C)und evtl. ein Baumwoll-Inlett

• bei Touren mit Zeltübernachtungen: Iso-matte bzw. Luftmatratze; evtl. ein kleinesKopfkissen. Wir empfehlen wegen des ho-hen Komforts selbstaufblasbare Isomatten.Schaumstoffmatten können wir auf Anfra-ge stellen.

• handelsübliche stabile Aluminium- oderPlastikflasche mit dichtem Schraubver-schluss für Trinkwasser (1,0 oder 1,5 l)

• Wasserentkeimungstabletten (Micropuroder Certisil) für den Fall, dass Sie unserTrinkwasser zusätzlich entkeimen wollen

• Taschenmesser• Taschenlampe mit Ersatzbatterien; sehr gut

bewährt haben sich Taschenlampen mitStirnhalterung (etwa von Petzl)

• Sonnenhut und/oder Kopftuch• Sonnenbrille• Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor

(ab Faktor 15 aufwärts)• persönliche Toilettenartikel, u.a.

• (feuchtes) Toilettenpapier bzw. Feucht-tücher• Handtücher• Tampons bzw. Binden• NassrasiererNetzabhängige Elektrogeräte sind auf un-seren Touren unbrauchbar, da kein Stromzur Verfügung steht

• Nähzeug und Handwaschmittel• statt Shampoo, Seife und Handwaschmittel

eignet sich als umweltverträgliches All-roundmittel sog. Outdoorseife

• Hautcreme sowie• Lippenpflege (wegen der geringen Luft-

feuchte)• genügend Filmmaterial: in den größeren

Städten ist zwar gutes Fotomaterial erhält-lich, insbesondere Diafilme sind jedochteurer als in Deutschland (Verfallsdatumbeim Kauf prüfen!). Während unserer Expe-ditionen werden Sie kaum Gelegenheit ha-ben, Filme nachzukaufen!

pide an. Dort herrschen - auch bedingt durchden steten leichten Wind - tagsüber recht an-genehme Temperaturen zwischen 25 und 30°Cim Sommer bzw. zwischen 10 und 15°C imWinter und eine wesentlich geringere Luft-feuchte. Nachts kühlt es merklich ab; in denHöhenlagen kann es im Winter empfindlich kaltwerden. Während den durch den Monsun be-dingten Regenzeiten im März/April undJuli/September kommt es insbesondere nach-mittags zu kurzen aber starken Regenfällen. Eine Ausnahme stellt schließlich der Hidjaz imNorden dar. Während die Temperaturwerte mitdenen im Asir vergleichbar sind, fallen hier wie-der die meisten Regen im Winter (Dez-Feb), dadieses Gebiet außerhalb der Monsunzone liegt.

KLEIDUNG

Wir empfehlen für die Reise robuste und stra-pazierfähige Kleidung aus Natur- (Baumwolle)oder modernen Mikrofasern. Kurze Hosen oderRöcke sowie ausgeschnittene und enge Klei-dung sind in jedem Fall unangebracht - derKörper sollte von den Fußknöcheln bis zum Un-terarm vollständig bedeckt sein. Eine Kopfbe-deckung ist schon der Sonne wegen zu empfeh-len; insbesondere Frauen sollten die Haare zu-mindest zusammenbinden. Eine “Kopftuch-Pflicht” besteht nicht, allerdings sollte frau inden abgelegenen Gegenden die lokalen Bräucheachten und den Kopf bedecken. Das Tragen ei-ner ´Abaya (mantelartiges, knöchellanges undlangärmeliges schwarzes Kleidungsstück) ist fürFrauen obligatorisch. Diese erhalten unsereMitreisenden bei der Ankunft in Riyadh. In denStädten wird das ordnungsgemäße Tragen der´Abaya streng überwacht, während in unbe-wohnten Gebieten - je nach aktueller Situationund dem lokalen Reiseleiter - die Möglichkeitbesteht, die Kleidungsvorschriften etwas gelas-sener zu sehen.Ansonsten:• eine leichte bzw. in den Wintermonaten re-

gendichte und windundurchlässige Jacke• ein leichter bis mittelwarmer Pullover (für

die kühleren Nächte, z.B. aus Fleece), beiReiseterminen im Winter und Frühjahrauch warme (!) Kleidung

• leichte, knöchelhohe Wanderschuhe mitfester Sohle.

• Sandalen oder leichte Halbschuhe• evtl. Badehose bzw. einteiliger Badeanzug

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• Wir sind gerne bereit, Sie inFragen der Kleidung und Aus-rüstung weitergehend zu be-raten und Ihnen auch Bezugs-möglichkeiten für Ausrü-stungsgegenstände etc. zunennen.Rufen Sie uns einfach kurz an:06591-94998-0

•WEITERE FRAGEN? • 06591-94998-0•

• Das von uns verwendeteTrinkwasser stammt aus Lei-tungen bzw. Quellen, die wirbereits in der Vergangenheitausprobiert und für unbe-denklich befunden haben.Wir weisen ausdrücklich dar-auf hin, dass wir unbedenkli-ches TRINKwasser nicht wei-ter mit Entkeimungsmittelnversetzen. Sollten Sie einezusätzliche Entkeimungwünschen, so bitten wir Siedarum, sich selbst Entkei-mungsmittel mitzunehmenund dieses entsprechend an-zuwenden.

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

GEPÄCK

Am besten geeignet sind Reisetaschen.Von Hartschalenkoffern und Rucksäcken ratenwir dringend ab, da sie sperrig und unhandlichsind. Zur Aufbewahrung von Kleidung undKleinkram empfehlen sich wasser- und staub-dichte Packsäcke mit Rollverschluss.Denken Sie in jedem Fall an einen leichten undnicht zu großen Tagesrucksack.Das Gewicht des Gepäcks sollte nicht mehr als15 kg betragen.Es empfiehlt sich, wichtige Medikamente undHygieneartikel sowie ein Minimum an Kleidungwährend der Anreise im Handgepäck zu trans-portieren. Für den Fall, dass Gepäckstückewährend des Fluges abhanden kommen sollten,verfügen Sie so wenigstens über eine Notaus-stattung.

ZAHLUNGSMITTEL, GELDUMTAUSCH

Der sa’udische Rial (SAR) ist in einhundert Ha-lala unterteilt und frei konvertierbar. Es gibtBanknoten zu 1, 5, 10, 50 und 100 Rial, Münzenzu 10, 25, 50 Halala und zu 1 Rial. Zu Ver-wechslungen kann es kommen, da bei Barge-schäften außerdem die Bezeichnung Girsh oderGrush (10 Gr = 1 SAR) gebräuchlich ist. BeiPreisausschilderungen also besser noch malnachfragen, welche Einheit gemeint ist.Der SAR ist an den USD gekoppelt, der Tausch-kurs liegt konstant bei etwa 1USD = 3,75SAR.Für die Mitnahme eignet sich Bargeld in EURoder US-Dollar. Wir empfehlen, Devisen amMorgen nach der Ankunft bei einer Bank in derStadt oder in einer lizenzierten Wechselstube(mit leicht besserem Kurs) zu tauschen. DerTausch in großen Hotels ist ebenfalls möglich,wenn auch zu deutlich schlechteren Kursen.Unsere Reiseleitung wird Ihnen beim Umtauschgerne behilflich sein.Für Notfälle ist es ratsam, Reiseschecks oder ei-ne Kreditkarte mitnehmen. In den meistenStädten gibt es ATM-Automaten, an denen mitKreditkarte und Geheimnummer Bargeld abge-hoben werden kann.Kreditkarten werden darüber hinaus in Bankenund großen Hotels sowie von Autovermieternakzeptiert.

TASCHENGELD, SOUVENIRS

Die Lebenshaltungskosten in Sa’udi-Arabienentsprechen in etwa deutschen Verhältnissen,wobei importierte Güter und vor allem impor-

• Ersatzbatterien für Ihre Kamera und andereElektrogeräte; leere Batterien bitte wiedermit nach Hause nehmen!

• evtl. Ersatzbrille• evtl. Wecker• evtl. Fernglas

GESUNDHEITSVORSORGE

Die täglichen Temperaturunterschiede und un-ser Programm erfordern eine gute körperlicheVerfassung.Impfungen sind bei Direkt-Anreise aus Europanicht erforderlich.Gegebenenfalls ist eine Auffrischung der Polio-und Tetanusimpfung sinnvoll. Wir weisen aberausdrücklich darauf hin, dass wir bezüglich derImpfbestimmungen und Reiseapotheke nurHinweise geben dürfen. Bitte wenden Sie sichan Ihren Hausarzt oder ein tropenmedizinischesInstitut. Die Adressen können Sie bei uns erfra-gen.Sollten Sie regelmäßig Medikamente einneh-men müssen, dann besorgen Sie sich bitte vonIhrem Hausarzt eine entsprechende Bescheini-gung in englischer Sprache (welches Medika-ment; in welchen Mengen) zur Vorlage bei derZollkontrolle.Ihre Apotheke sollte/kann umfassen:• Elektrolytpulver (wie z.B. Elotrans) zur Sta-

bilisierung bei Durchfällen, aber auch beistarker körperlicher Anstrengung

• Durchfallmittel• Kreislaufmittel• Desinfektionsmittel bei Hautverletzungen• Nasen- und Augensalbe oder -tropfen• Wundsalbe• Insektenschutzmittel• Salbe oder Gel bei Verbrennungen und In-

sektenstichen• Paracetamoltabletten o.ä. bei Kopf- oder

anderen Schmerzen• Breitbandantibiotikum• Pflaster für kleine Wunden oder Blasen (be-

sonders geeignet sind spezielle Blasenpfla-ster wie compeed)

Wer sicher gehen möchte, kann ein Schlangen-bzw. Insektenstichset mitnehmen. Schlangen-bisse oder Skorpionstiche sind selten und kön-nen mit etwas Vorsicht zumeist vermieden wer-den. Sollte es dennoch dazu kommen (wir hat-ten allerdings noch keinen Fall), helfen dieseExtraktoren, das Gift aus dem Körper zu saugen.

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•WEITERE FRAGEN? • 06591-94998-0•

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

und rigoros geahndet! Alkoholschmuggel ziehtGefängnis oder sofortige Ausweisung nach sich,Drogenhandel wird mit dem Tod bestraft.Sollten Sie regelmässig Medikamente einneh-men müssen und einführen, beachten Sie bitteunsere Hinweise unter “Gesundheitsvorsorge”!Videokassetten und Spielfilme müssen beim Zollabgegeben werden und können nach Überprü-fung und eventueller Zensierung in der Regelzwei Tage später wieder abgeholt werden.Sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausreisebitten wir um Ruhe und Geduld. Passkontrolleund Zollabwicklung sind teilweise sehr zeitrau-bend.Die Einfuhr von Korallen und anderer „Meeres-produkte“ nach Deutschland (Artenschutzab-kommen!) ist strikt untersagt.

TELEKOMMUNIKATION

Von örtlichen Telekommunikationszentren odervon den recht zahlreichen Karten- und Münz-fernsprechern kann problemlos ins Ausland te-lefoniert werden. In den Hotels ist Telefonierendeutlich teurer.

ZEITVERSCHIEBUNG

Die Ortszeit in Sa’udi-Arabien errechnet sichaus der MEZ + 2 Stunden. Die Sommerzeit giltin Sa’udi-Arabien nicht.

ELEKTRIZITÄT

Zumeist 220 Volt, Eurostecker passen meist, ge-legentlich ist ein Adapterstecker zu Steckdosendes englischen Systems notwendig.

REISELITERATUR IN AUSWAHL

Aktuelle Reiseführer zu Sa’udi-Arabien sind(noch) absolute Mangelware. Einen Reiseführerspeziell für das Land gibt es nicht. Zur Vorberei-tung empfiehlt es sich daher, alte Reiseberichtezu lesen - diese sind nicht nur sehr informativ,sondern meist auch vergnüglich zu lesen. EineReihe dieser Berichte ist inzwischen als Neu-auflage herausgegeben worden, andere leidernur antiquarisch zu finden.•• Reiseführer, Allgemeines:

• Gerhard Heck, Manfred Wöbcke: ArabischeHalbinsel. DuMont Richtig Reisen. Köln,19992

umfasst die gesamte Arabische Halbinsel undkann deswegen nicht detailliert sein. Für einenersten Überblick sicher gut geeignet

tierte Frischwaren wie Obst und Gemüse erheb-lich teurer sind als in Deutschland. Sa’udi-Ara-bien ist also kein Billigreiseland, rechnen Siemit bei den Expeditionen mit etwa 5-8 EUR Ne-benkosten pro Tag (exklusive evtl. Trinkgelderfür die Crew). Der guten Auswahl an westlichenGebrauchsgütern aller Art in den großen Städ-ten steht eine geringere Auswahl an landestypi-schen Souvenirs gegenüber.Im „Goldsuq“ in Riyadh und in Djiddah kannhandgefertigter Gold- und Silberschmuck er-worben werden, dessen Preis sich ausschließlichnach dem Edelmetallgewicht richtet. Außerdem lohnt es sich, im Suq von Djiddahnach traditionellem Silberschmuck, buntlackierten Töpferwaren, Holzarbeiten, Lederwa-ren, Kopftüchern (sog. Palästinensertücher inverschiedenen Farben), traditionellen Djalla-biyas und Farshat (Badu-Teppichen), Wasser-pfeifen, Weihrauchbrennern und Zubehör fürKaffeezeremonien (Mühlen und Mörser ausMessing und Kupfer) zu suchen.Bitte verzichten Sie in jedem Fall auf den Er-werb von Korallenschmuck, zumal die Einfuhr indie BRD (Artenschutzabkommen) untersagt ist.Handeln gehört in Sa’udi-Arabien in vielen Lä-den zu einem Kauf dazu. Lebensmittel habenallerdings meist feste Preise.

REISEDOKUMENTE

Bitte denken Sie an folgende Dokumente:• Reisepass (mit gültigem Visum - s.o.)• Flugticket und -plan• Reiseschecks/Kreditkarte bzw. Bargeld (s.o.)• Auslandskrankenversicherungsnachweis• Kopien aller hier genannten Dokumente

(getrennt aufzubewahren)

Zollbestimmungen & EinreiseFür den sa´udischen Rial und alle anderen Devi-sen gibt es keine Ein- oder Ausfuhrbeschrän-kungen. Die Einfuhr von Gegenständen des persönlichenGebrauchs sowie von Reisebedarf ist zollfrei.Fotokameras können problemlos mitgenommenwerden, Videokameras werden gelegentlich inden Pass eingetragen.Die Einfuhr von Alkohol, Drogen, Schweine-fleisch, Devotionalien, Hefe und Malz, Waffen,Sprechfunkgeräten und Publikationen mit por-nografischem oder anti-sa’udischem Inhalt bzw.Bildern (teils auch Fotos mit Strandszenen etc.)ist strikt verboten. Das wird gründlich überprüft

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

zinierender Blick in die den „Ungläubigen“ ver-schlossenen Städte

• Geoffrey King: The Traditional Architectureof Saudi Arabia. Tauris, 1998„Records a unique architectural tradition en-compassing the greatest variety of styles in theArabian peninsula. With the full flow of the oileconomy came a wholesale rebuilding and ex-pansion of Saudi Arabia's towns and cities. Kingdefines and illustrates a vernacular tradition foreach region“ (Klappentext)

• Uwe Pfullmann: Durch Wüste und Steppe.Entdeckerlexikon arabische Halbinsel. Bio-grafien und Berichte. Trafo, Berlin, 2001umfangreiches Lexikon der bekannten und weni-ger bekannten Arabienreisenden. Einziges Man-ko: die Quellen, aus denen der Autor schöpft, sindden einzelnen Artikeln nicht zugeordnet

•• Reiseberichte und Verwandtes:

• T.E. Lawrence: Die sieben Säulen der Weis-heit. dtv 1978, engl. Originalausgabe „Se-ven Pillars of wisdom“, 1936Autobiografie des „Lawrence von Arabien“, derim Ersten Weltkrieg auf Seiten der arabischenStämme gegen die Türken kämpfte; unter ande-rem wegen der detaillierten Beobachtungen zumLeben der Badu ausgesprochen lesenswert

• Werner Koch: Lawrence von Arabien. Lebenund Werk. Insel Verlag, Frankfurt, 1995Hintergrundinformationen zu T.E. Lawrence undden „Sieben Säulen der Weisheit“, dazu „Urteilevon Zeitgenossen und Weggefährten“

• Jeremy Wilson: Lawrence von Arabien. DieBiographie. List Verlag, 1999„Der Autor erzählt packend und kenntnisreichvom Leben, das hinter diesem Mythos steht, einLeben, das gekennzeichnet war von großenSelbstzweifeln, Depressionen und manchmalübertriebener Bescheidenheit, die vielleicht ver-hüllte Eitelkeit war. Das Buch ist (...) glänzendgeschrieben und vermittelt gleichzeitig auch ei-nen Blick in den Zeitgeist jener Zeit, in der La-wrence lebte und agierte.“ (Rezensent bei ama-zon.de). Sicher eine der lesenswertesten Biogra-fien der letzten Jahre!

• Rosemary O’Brien (Hrsg.): Gertrude L. Bell,The Arabian Diaries, 1913-1914. SyracuseUniversity Press, Syracuse (USA), 2000kommentierte Ausgabe der Briefe, die G. Bellwährend Ihrer Reise durch das heutige nördlicheSaudi-Arabien (südlichster Punkt war Ha’il) , Iraqund Syrien schrieb. Absolut lesenswert!

• div.: Middle East. Lonely Planet Publicati-ons, Victoria, 20003

in der bekannten lonely-planet-Qualität, jedochwegen des großen Umfanges an beschriebenenLändern (Libyen bis Iran und Türkei!) ebenfallswenig detailliert. Eher für Individualreisende ge-eignet

• Gordon Robinson: Arab Gulf States. LonelyPlanet Publications, Victoria, 19962

leider vergriffener Reiseführer, der sich auf dieGolfstaaten beschränkt und weitaus detaillierterüber Sa’udi-Arabien berichtete als der aktuelle,oben genannte Reiseführer.

• Patrick Pierard and Patrick Legros, Off Roadin the Hedjaz, Motivate Publishing, Dubai1997spiralgebundener Routenführer mit zahlreichenDetailkarten. Kurzbeschreibungen von Farbbilderauch abgelegener „sites“. Für die vielen „ex-pats“geschrieben, die am Wochenende ihr Gastlanderkunden wollen. Nur über gute Reisebuchhand-lungen zu erwerben

• Hans Karl Barth, Konrad Schliephake: SaudiArabien. Klett-Perthes, Gotha 1998 (= Pert-hes Länderprofile)umfassender Überblick über die Geographie desLandes. Zur Vorbereitung sehr empfehlenswert!

• Kamal H. Batanouny: Plants in the Desertsof the Middle East. Springer Verlag, Berlin2001wissenschaftliches Werk mit (leider) nur wenigenSchwarzweißbildern der typischen Wüstenpflan-zen. Eher für Spezialisten geeignet

• Frank Rainer Scheck: Die Weihrauchstraße.Von Arabien nach Rom — Auf den Spurenantiker Weltkulturen. Gustav Lübbe Verlag,Bergisch Gladbach, 1995spannend und unterhaltsam geschriebenesSachbuch zur Geschichte einer der wichtigstenHandelsstraßen der Welt

• Jörg Dieter Brandes: ...mit Säbel und Koran.Saudi-Arabien oder der Aufstieg der Kö-nigsfamilie Saud und der Wahabiten. Thor-becke Verlag, Stuttgart, 1999ambitioniert geschriebene Geschichte des König-reiches; von einem ehem. Mitarbeiter des Bun-desnachrichtendienstes

• Ali Kazuyoshi, Seyyed Hossein Nasr: Mekka.Frederking&Thaler, München, 1997Bildband mit zahlreichen Fotos der HeiligenStädte Mekka und Madina - ein seltener und fas-

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

Als Einstimmung auf Reisen in die Rub al-Khaliunbedingt zu empfehlen: Beschreibung seinerRitte durch das „Leere Viertel“ in den 40er Jahrendes 20. Jh.: ‘Wilfred Thesiger is perhaps the last,and certainly one of the greatest, of the Britishtravellers among the Arabs’.

•• Belletristik:

• Abu Bakr Bagader (Hrsg.): Voices of Chan-ge. Short Stories by Saudi Arabian WomenWriters. Three Continents Press 1997„This anthology consists of a selection of worksfrom the last three decades of women's writingin Saudi Arabia. They offer a rare insight into thetraditional and changing roles, relationships andexpectations of women in a patriarchal society(Klappentext)

•• Thema Islam:• Peter Antes: Der Islam als politischer Fak-

tor. Lizenzausgabe für die Bundeszentralefür politische Bildung, Bonn, 1997fundierte Einführung in die Lehre des Islam

• Andreas Meier: Politische Strömungen immodernen Islam. Lizenzausgabe für dieBundeszentrale für politische Bildung,Bonn, 1995ebenso fundierte Einführung in die Geschichteder islamischen Welt unseres Jahrhunderts

• Michael Lüders (Hrsg.): Der Islam im Auf-bruch? Perspektiven der arabischen Welt,Piper, München, 1992Texte verschiedener Wissenschaftler und Publizi-sten aus Orient und Okzident zum Standort derislamischen Welt

• Gerhard Hoffmann: Lust an der Geschichte:Die Blütezeit der islamischen Welt, Piper,München, 1994thematisch gegliederte Sammlung von Original-texten aus dem 8.-13. Jh.

•• Nachschlagewerke, Lexika:

• Udo Steinbach, Rolf Hofmeier, MathiasSchönborn (Hrsg.): Politisches Lexikon Nah-ost/Nordafrika. Beck’sche Reihe Bd. 850,München, 1994

• Horst Mensching, Eugen Wirth (Hrsg.):Nordafrika und Vorderasien. Fischer Län-derkunde Bd. 4. Fischer, Frankfurt, 1989

• Hans Leu: Hocharabisch. Wort für Wort (=Kauderwelsch Band 76). Reise Know-HowVerlag Peter Rump GmbH, Bielefeld, 20004

für erste Einblicke in die grammatikalisch leidernicht sehr einfache arabische Sprache, hilft aberim Falle des Falles bei der Verständigung enorm

• Gertrude L. Bell, Ich war eine Tochter Ara-biens. Das abenteuerliche Leben einer Frauzwischen Orient und Okzident, Bern 1993ausgewählte Briefe G. Bells an ihre Eltern undFreunde, mit biografischen Kommentaren. Dar-unter auch einige Briefe aus den „ArabianDiaries“. Vermittelt ein gutes Bild vom Leben undDenken dieser (selbst nach heutigen Maßstäben)außergewöhnlichen Forscherin und Politikerin

• Janet Wallach: Königin der Wüste. Dasaußergewöhnliche Leben der Gertrude Bell.Goldmann, München, 1999etwas reißerisch geschriebene Biografie mit teilsgewagten Schlussfolgerungen zur Person Bells

• Heinrich von Maltzan: Meine Wallfahrtnach Mekka. Thienemann, Stuttgart, 1982Reisebeschreibung eines der kundigsten Orient-kenners seiner Zeit (19. Jh.); teils ätzende Schil-derungen der Umstände und der Personen, denener begegnet

• Johann Ludwig Burckhardt: In Mekka undMedina. An den heiligen Stätten des Islam.edition ost, Berlin, 1994Bericht des zum Islam übergetretenen professio-nellen Entdeckers - nicht sehr unterhaltsam ge-schrieben, aber „Nie, gewiss nie habe ich von derWelt, die mich umgab, Dinge gesagt, in denenmich mein Gewissen nicht rechtfertigte...“

• Charles M. Doughty: In Arabiens Wüsten.Ein Christ entdeckt den Vorderen Orient.edition ost, Berlin, 1996Doughty reiste ohne finanzielle Mittel und lehn-te es als überzeugter Christ strikt ab, sich alsMuslim auszugeben (wodurch er sich von denmeisten seiner „Kollegen“ unterscheidet). T.E. La-wrence schätzte die Schilderung Doughtys alsunersetzliche Quelle zur Kultur der Badu. Erwanderte und ritt anderthalb Jahre durch dieWüsten des Landesinneren

• Julius Euting: Tagebuch einer Reise in In-ner-Arabien. Soldi-Verlag, Hamburg, 1993Tagebuch des Teilnehmers einer wissenschaftli-chen Expedition in die Nafud und den Hidjaz.Viele alltägliche Beobachtungen machen das Ta-gebuch lesenswert. Andererseits ist Euting wiedie meisten seiner Reisekollegen von der kultu-rellen Überlegenheit des Okzidents zutiefst über-zeugt

• Wilfred Thesiger, Arabian Sands (PenguinTravel Library, 3. Auflage 1991); in deut-scher Übersetzung „Die Brunnen der Wü-ste“ (Piper, München 1991)

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

seren Sätzen entsprechen (10%), üblich. DasTrinkgeld für den Kofferträger im Hotel beträgtbeispielsweise ca. #Für unsere Begleiter bzw. Ihre Fahrer bei Gelän-dewagenrundreisen — und den/die ReiseleiterIn— sind etwa USD 1-2 pro Tag und pro Teilnerh-merIn angemessen, für Transferfahrer jeweilsetwa die Hälfte dieses Betrages. Selbstver-ständlich hängt die Höhe des Trinkgeldes ent-scheidend davon ab, wie zufrieden die Teilneh-merInnen mit der Crew waren. Bitte geben Sieaber im Zweifelsfall lieber kein als ein margina-les Trinkgeld. Wenn Sie sich ganz persönlich beiIhren BegleiterInnen bedanken möchten, kön-nen Sie auch Teile Ihrer Ausrüstung verschen-ken. Bitte geben Sie aber in keinem Fall ge-brauchte Kleidung oder Schuhe, sofern diesenicht in sehr gutem Zustand sind. Dies könnteleicht als Beleidigung aufgefasst werden.Trinkgelder aller Art sind nicht im Reisepreiseingeschlossen.

FOTOGRAFIEREN UND FILMEN

Beim Fotografieren von Personen ist Zurückhal-tung angesagt, denn die Tradition verbietet dieAbbildung von Menschen. Während sich aberMänner und teilweise Kinder doch ganz gernemal ablichten lassen, gilt das Fotografieren vonFrauen als ‘aib’, als Schande. Also fragen Siebitte die betreffende Person um Erlaubnis (dasgeht auch mit Zeichensprache) und fotografie-ren Sie nicht, wenn Der- oder Diejenige Ein-wände erhebt.Ansonsten ist das Fotografieren von militäri-schen Objekten (Kasernen, Straßensperren, Mi-litärfahrzeuge, Soldaten) strengstens verbotenund kann zu ernsthaften Schwierigkeiten fürdie gesamte Gruppe führen.

MÜLLVERMEIDUNG

Leider gibt es kaum ein Umweltbewusstsein inSa’udi-Arabien. Autowracks gehören zumStraßenbild und werden selbst nach Jahrennicht entsorgt. Trotzdem möchten wir alle un-sere Mitreisenden darum bitten, Natur und Um-welt pfleglich zu behandeln und “nichts außerFußabdrücken” zu hinterlassen. Wir sammelnden Müll ein, der bei unseren Campübernach-tungen entsteht, und entsorgen ihn in denStädten. Wir möchten Sie darum bitten, folgen-de Hinweise zu beherzigen:• Versuchen Sie schon beim Einkauf inDeutschland auf Umverpackungen zu verzich-

LANDKARTEN

sind sowohl in Deutschland als auch in Sa’udi-Arabien in einschlägigen Buchläden erhältlich.Bei der Beschaffung sind wir Ihnen gerne be-hilflich.• World Cart.Map of Asia: Arabische Halbin-

sel 1:2.000.000 (RV-Verlag)bietet einen guten Überblick, mit anschaulichemGeländerelief, halbwegs aktuell, durchdachteUmschrift arabischer Namen

• Michelin 954: Afrique Nord-Est, Arabie.1:4.000.000

• Zaki M.A. Farsi: The Kingdom of Saudi Ara-bia. National Road Atlas and Touring Guide,1: 1.000.000, Stadtpläne 1:500.000recht aktuell, nur in Sa’udi-Arabien erhältlich

• Tactical Pilotage Chart, Blätter TPC H-5B,H-5C, H-6A, H-6C, H-6D, J-6 A-D, J-7A1:500.000unerlässliche Basis für unsere Expeditionen mitGPS-Unterstützung. Leider in Bezug auf Orte undStrassen veraltet

EIN PAAR HINWEISE ZU DEN SITTEN DES LANDES

GENERELL

möchten wir Sie bitten, den Menschen undIhren Lebenssitten mit größtmöglichem Respektzu begegnen. Bitte beherzigen Sie die entspre-chenden Hinweise auf den ersten Seiten unse-res Kataloges.

TRINKGELDER UND GESCHENKE

Wir möchten ganz dringend zu bedenken ge-ben, dass Sa´udi-Arabien kein ‘Bakschisch-Land’ist. Das bedeutet, dass Trinkgelder und Ge-schenke keineswegs wahllos verteilt werden,sondern nur als Anerkennung für eine erbrachteLeistung oder als Gastgeschenk dienen sollten. Sollte man in eine Familie eingeladen werden,sind Geldgeschenke absolut unangebracht! AlsGastgeschenk eignen sich in solchen Fällenbunte Tücher, Parfüms oder Haarschmuck fürFrauen; für Männer Armbanduhren, Spannrie-men, die stabilen Wasserflaschen oder -beuteloder andere Ausrüstungsgegenstände. Kekseund Obst für die Kinder sind ebenfalls ein ange-messenes Gastgeschenk.Im Dienstleistungsgewerbe, also z.B. in Hotelsund in ausgesprochenen Touristenrestaurantssind Trinkgelder in einer Höhe, die in etwa un-

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

Die Mutawa’in sind eine vom sa’udischen Staatunterstütze und bezahlte Polizei, die sich aus-schließlich um die Einhaltung der religiösenVorschriften kümmert. Mutawa’in erkennt manmeist an einer nur bis zu den Knöcheln reichen-de Djallabiyah, wallenden Bärten, dem Fehlender Kopfschnur (‘Agal) auf dem weißen Kopf-tuch und einem dünnen Rohrstock. Die Muta-wa’in genießen uneingeschränkte Autorität. Siefordern die Muslime nicht nur zu den Gebetenauf, sondern wachen auch über die Einhaltungder Kleidungsvorschriften für Einheimische undAusländer. Da die Mutawa’in Frauen nie direktansprechen, machen sie beispielsweise auf Ver-stöße gegen die Kleidungsordnung mit Stock-schlägen aufmerksam. Das bei weitem Klügsteist es, solche Zusammentreffen zu vermeiden.Bei einer Begegnung sollten alle Betroffenenabsolute Ruhe bewahren, der Reiseleitung dieVerhandlungen überlassen und allen Anweisun-gen der Reiseleitung unbedingt Folge leisten.Wir werden während der Reise sicher häufigermit der Frage nach unserer Religionszugehörig-keit konfrontiert werden. Ein Bekenntnis zumAtheismus würde nicht nur völliges Unver-ständnis hervorrufen, sondern führt beispiels-weise bei der Ankunft zur Verweigerung derEinreise. Bitte achten Sie bei allen öffentlichenund privaten Kontakten darauf, sich bei Nach-fragen zur christlichen Religion zu bekennen.Frauen sind besonderen Restriktionen ausge-setzt. So dürfen Frauen in Sa’udi-Arabien nur inden “family-rooms” von Restaurants essen. Die-se “family-rooms” sind uneinsehbare Separees,die auch von den Kellnern nur nach Aufforde-rung betreten werden. Der Besuch von Musik-geschäften ist Frauen untersagt. In den öffent-lichen Telefonshops gibt es gesonderte Bereichefür Frauen und Männer.Zu beachten ist auch, dass Frauen nie von Män-nern angesprochen werden. Das kann zu teilsabsurden Situationen führen, da selbst wennfrau eine Frage stellt, diese in der Regel mitBlick auf einen beistehenden Mann beantwor-tet wird bzw. der Frau nicht ins Gesicht geblicktwird. Hier hilft oft nur Humor weiter ...Zärtlichkeiten sollten Sie nicht in der Öffent-lichkeit austauschen. In den Augen Ihrer Gast-geber werden Zuneigungsbekundungen zwi-schen Männern und Frauen als höchst unpas-send empfunden.Moscheen können in Sa’udi-Arabien von Nicht-muslimen nirgendwo betreten werden.

ten. So gibt es beispielsweise Feuchttüchernicht nur einzeln verpackt, sondern auch inwiederverschließbaren Boxen zu kaufen.• Bitte werfen Sie auf keinen Fall Müll indie Landschaft. Wir führen Abfallsäcke mit.• Bitte werfen Sie auf keinen Fall ver-brauchte Batterien weg, sondern nehmen Siediese wieder mit nach Deutschland. Bessernoch: Verwenden Sie Akkus.• Toilettenpapier und sonstige ÜberbleibselIhres Ganges hinter die nächste Düne solltenSie in einem tiefen Loch versenken und/bzw.verbrennen. Denken Sie also bitte an ein Feuer-zeug oder an Streichhölzer bzw. einen Spaten,bevor Sie losmarschieren. Da die sa´udischenAbwassersysteme nicht auf Klopapier einge-stellt sind, werfen Sie dieses bitte auch in Ho-tels nicht in die Kloschüssel, sondern in die be-reitstehenden Abfallkörbe.• Versuchen Sie, auch beim Einkauf im Landauf Einwegflaschen und Aluminiumdosen, Pla-stikverpackungen und die allgegenwärtigenPlastiktüten zu verzichten. Verlangen Sie in Re-staurants beispielsweise Softdrinks in Mehr-wegflaschen. Das in Restaurants gereichte Ka-raffenwasser (mayya adi) ist gesundheitlich un-bedenklich.• Auf allen Überlandtouren führen wirTrinkwasser in speziellen Trinkwasserkanisternmit. Dieses Wasser können Sie sich in mitge-brachte handelsübliche Trinkflaschen, am be-sten aus Aluminium, abfüllen.Sie helfen uns damit, einen Großteil des Müllseinzusparen und die Landschaft zu erhalten.

RELIGION UND ÖFFENTLICHES LEBEN

Die wahhabitische Auslegung des Islam hatstarken Einfluss auf das öffentliche Leben.Jede Form von Alkohol ist strengstens verboten.Genuss und Handel werden rigoros bestraft -unabhängig von Staats- und Religionszu-gehörigkeit. Zuwiderhandlungen werden mitStockschlägen bestraft.Während der fünf täglichen Gebetszeitenkommt das öffentliche Leben völlig zum Erlie-gen. Alle Muslime werden von den Mutawa’in(Religionspolizisten; s.u.) dazu aufgefordert, inder nächstgelegenen Moschee beten zu gehen.Dementsprechend sind alle Geschäfte, Tankstel-len, Museen, Restaurants etc. während dieserZeit geschlossen. Auch die Fahrer unserer Wa-gen unterliegen dieser Gebetspflicht. Dies kannzu Verzögerungen im Tagesablauf führen.

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Reisemerkblatt Sa’udi-Arabien

UNTERBRINGUNG

Die Unterbringung erfolgt entweder in einfa-chen, aber ordentlichen Hotels (Zimmer mit ei-genem Bad/Dusche) oder in Zelten (geräumigeDrei-Personen-Kuppelzelte, die aber maximalmit 2 Personen belegt werden). In Riyadh undDjiddah nächtigen wir allerdings in Hotels dergehobenen Kategorie, die sich durchaus mit eu-ropäischen Standards messen lassen.Wer möchte, kann außer im Zelt selbst natür-lich auch draußen im „Hotel der 1000 Sterne“nächtigen. Schlafsäcke müssen prinzipiell mit-gebracht werden (s.o.), einfache Schlafunterla-gen (Schaumstoffmatten) können wir auf An-frage stellen.

REISEN IM RAMADAN UND WÄHREND DES IHD

bieten wir in Sa’udi-Arabien nicht an. Auchwährend des Wallfahrtsmonats führen wir kei-ne Reisen durch.

HINWEISE ZUM TAGESABLAUF

VERPFLEGUNG

Die Verpflegung vor Ort wird soweit wie mög-lich „arabisch“ oder „beduinisch“ sein. Das be-deutet Reis, Fleisch (Schaf, Ziege, Huhn) undFladenbrot (teils von uns selbst gebacken). Dazukommen je nach Angebot Gemüse, Obst undHülsenfrüchte.Während der Überlandtouren und Treks berei-ten wir unser Frühstück (Tee/Kaffee, Fladenbrot,Honig/Marmelade, manchmal Joghurt, Müsli)selbst zu. Mittags wird gepicknickt (Brot undRohkost in Form von Salat oder Gemüse,manchmal Joghurt, Thunfisch oder Käse). EineEssenspause während der heißesten Stundendes Tages müssen wir bei den Expeditionen we-gen der Fahrer einhalten. Das Abendessen ist inder Regel die Hauptmahlzeit, meist bestehendaus Reis oder frischem Brot und Gemüse odereiner Fleischspeise (oft mit Labban, einer ArtSauermilch, zubereitet). Die tätige Mithilfe allerMitreisenden beim Holzsammeln, bei Lagerauf-bzw. abbau und der Küchenarbeit setzen wirvoraus.Das Frühstück in den Hotels ist entweder „eng-lisch“ (Kaffee oder Tee, Toast, Marmelade undRührei) oder ein Buffet, das zusätzlich mit Roh-kost und Labban „angereichert“ ist.Bei Hotelübernachtungen nehmen wir dasAbendessen entweder im Hotel (meist Pommesfrites oder Reis mit gebratenem oder gegrilltemFleisch und Salat) oder in einem Restaurant ein.In der Regel sind das dann Restaurants mit An-leihen aus der türkischen, libanesischen oderindischen Küche. Eine genuin sa’udische Küchegibt es kaum.

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Nächte im CampBei unseren Expeditionen undTrekkings treffen wir in der Re-gel ein bis zwei Stunden vorEinbruch der Dunkelheit am La-gerplatz für die Nacht ein. So-fort nach Ankunft werden dieZelte ausgegeben, die die Teil-nehmer selbst aufbauen. In derZwischenzeit richten die Fahrer,Guides und der Reiseleiter dieKüche ein. Nehmen Sie es aberbitte einem Fahrer, der denganzen Tag gefahren ist, nichtübel, wenn er sich mal „faul indie Ecke setzt“, anstatt zu hel-fen.Die Mitreisenden, die mit demZeltaufbau bzw. der Einrichtungdes Schlafplatzes fertig sind,beteiligen sich an den anfallen-den Küchenarbeiten wie Gemü-seputzen und Spülen. Bis zumEinbruch der Dunkelheit sollteder Hauptteil der abendlichenArbeiten erledigt sein.Gegessen wird in der Regel inder Dämmerung oder aber beimSchein des Lagerfeuers.Anschließend kann man’s sich— sofern genügend Holz vor-handen ist — am Feuer gemüt-lich machen und „de Schnüssschwade“ (kölsch für: er-zählen).Da es außer dem meist grandio-sen Sternenhimmel und ande-ren Nebensächlichkeiten keineGelegenheit gibt, die Nacht „aufden Kopf zu hauen“, liegen oftalle schon um 21 Uhr in denBetten.Dafür wird man morgens kurznach Sonnenaufgang wach (imFrühling und Herbst etwa 6Uhr). Nach dem Frühstück bau-en die Teilnehmer ihre Zelte abund packen ihren persönlichenKram, während Fahrer/Guidesund Reiseleiter die Ausrüstungverstauen.