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Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) Religion und Bildung Orte, Medien und Experten religiöser Bildung

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Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)

Religion und Bildung

Orte, Medien und Experten religiöser Bildung

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Religion und Bildung

Orte, Medien und Experten religiöser Bildung

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Aus Gründen der Einfachheit und besseren Lesbarkeitverwendet diese Publikation überwiegend die männliche Sprachform.Es sind jedoch immer beide Geschlechter gemeint.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Datensind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2010 E-Book-Ausgabe (PDF)© 2008 Verlag Bertelsmann Stiftung, GüterslohVerantwortlich: Dr. Martin RiegerWissenschaftliche Mitarbeit: Ferdinand MirbachLektorat: Claudia PriemerHerstellung: Christiane RaffelUmschlaggestaltung: Nadine HumannUmschlagabbildung: Fotolia/ChanreicSatz und Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, BielefeldISBN 978-3-86793-209-7

www.bertelsmann-stiftung.de/verlag

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Liz Mohn

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Martin Rieger

Religiöse Bildung in Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Den Anfang schon verpasst?Religiöse Bildung in der Kindheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Friedrich Schweitzer

Aspekte einer Kindertheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Gerhard Büttner

Religion und der Bildungsauftrag der Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Andrea Schulte

Familie im Umbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Albert Biesinger, Ralf Gaus

Erwachsenenkatechese als neue Trägerin religiöser Bildung . . . . 48Maria Widl

Kirchliche Akademien als Orte der Unterbrechung . . . . . . . . . . . . 55Michael Schlagheck

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Frauen als Expertinnen religiöser Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69Theresa Wobbe

Religiöse Bildung in Religionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

Die Vielfalt religiöser Bildung in der DDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79Joachim Wanke

Bildung aus Sicht des Orthodoxen Christentums . . . . . . . . . . . . . . . 86Vasilios N. Makrides

Orte der Bildung im deutschen Judentum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92Andreas Nachama

Der Islam in Deutschland im Prozess der Neuformierung . . . . . . 98Michael Kiefer, Jamal Malik

Religiöse Bildung im Gottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

Das Medium Kirchenlied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Ansgar Franz

Die Predigt im evangelischen Gottesdienst –ein Bildungsmedium? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Corinna Dahlgrün

Bildung als Schlüssel zur Kommunikation zwischenGlaubenden und Nichtglaubenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122Claus-Peter März

Religiöse Bildung durch Rituale? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Benedikt Kranemann

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Religiöse Bildung durch Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

Die Rolle der Printmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Arnd Brummer

Das religiöse Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145Michael Menke-Peitzmeyer

Der Einfluss der Literatur auf die Realität von Religiosität . . . . . . 157Clemens Sedmak

Kunst als Medium religiöser Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166Thomas Sternberg

Religiöse Bildung und Internet:Ein alternatives oder ein komplementäres Verhältnis? . . . . . . . . . 175Stefan Böntert

»Religion sells« –Anmerkungen zur Fernsehtauglichkeit von Religion . . . . . . . . . . . 184David Hober

Religion und fremde Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191Jörg Rüpke

Religion im Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196Peter B. Steiner

Epilog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201Margot Käßmann

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205

Die Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

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VorwortLiz Mohn

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit! Der technische Fortschritt be-schleunigt fortwährend Abläufe und Entscheidungen in unserem pri-vaten und beruflichen Leben. Die viel diskutierte Globalisierung lässtdas Leben unübersichtlich erscheinen. Viele Menschen spüren ange-sichts der mannigfaltigen Veränderungen eine große Unsicherheitund haben Ängste: Sie fürchten um ihren Arbeitsplatz, neiden ande-ren den Erfolg, verlieren ihren Halt und die Orientierung. Intoleranzund Hass können daraus entstehen.

Deshalb sollte es ein Grundanliegen sein, die Chance eines jedeneinzelnen Menschen auf eine gute Allgemein- und Berufsausbildung zufördern. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zu gesell-schaftlicher Teilhabe und Integration ist. Der amerikanische Zukunfts-forscher Jerome Glenn weist zu Recht darauf hin, dass aufgrund derweltweiten Verfügbarkeit von Wissen durch neue Technologien auchinnovative, gerechtere Formen der Vermittlung möglich sind. Wir soll-ten sie ebenso nutzen, wie auch die Stärkung von Selbstorganisationund Eigenverantwortung im Umgang mit den Inhalten vorantreiben.

Denn: Die Bildung des Einzelnen bestimmt maßgeblich seineChancen auf freie Entfaltung und persönliche Zukunft im Zeitalterder Globalisierung. Bildung schafft die Grundlage für unser Zusam-menleben – in unserer Kommune, in unserem Land, auf unseremKontinent und auf unserem Globus. Angesichts der Veränderungenund der wachsenden Unterschiedlichkeit in unserer Gesellschaft wirdes jedoch immer wichtiger, den Bildungsbegriff weiter zu fassen.Allzu oft verlieren Menschen in Anbetracht der gesellschaftlichen Dy-

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namik die Orientierung. Viele suchen Werte, die dem Leben Haltund Sinn geben.

Doch wo lernen junge Menschen, ein sinnvolles Leben zu führen?Welche Werte benötigen sie, um eigenverantwortlich und selbstständigihr Leben zu gestalten, ohne die Solidarität gegenüber dem Nächstenzu vernachlässigen? Wo erhalten sie diese Werteorientierung fürihren Lebensweg? Geschieht dies in den Schulen und Universitäten,im Elternhaus oder im Beruf? Wie erfahren sie beispielsweise, dasses wichtig ist und guttut, für andere da zu sein und gesellschaftlicheVerantwortung zu übernehmen?

Ich bin davon überzeugt, dass wir einen zeitgemäßen, ganzheitli-chen Bildungsbegriff brauchen: eine Bildung, die im frühkindlichenBereich beginnt und sich bis ins hohe Alter fortsetzt, die nicht mehrallein Lernstoff vermittelt, sondern die Fähigkeiten und Talente derMenschen einbezieht; eine Bildung, die die Unterschiedlichkeitenvon Völkern, Kulturen und Religionen respektiert und einen Werte-kanon vermittelt.

Ein derart modernes Bildungswesen mit einem zeitgemäßen Bil-dungsziel ist für mich Teil der gesellschaftlichen Verantwortung undgleichzeitig Voraussetzung für das Zusammenleben in einer Gemein-schaft. Denn dazu gehört auch die Vermittlung des Gefühls von Zu-sammengehörigkeit, Gemeinschaft und Toleranz. Deshalb sollten In-halte zur Stärkung gesellschaftlicher Verantwortung zu einem festenBestandteil unserer Lehrpläne werden.

Gesellschaftliche Verantwortung, eine Ethik des Zusammen-lebens, fällt jedoch nicht einfach vom Himmel. Diese Werteorientie-rung muss wachsen und sich stets weiterentfalten. Menschen brau-chen ein Fundament von Werten und Wissen, von Kompetenzen undHaltungen. Deshalb gehört zu einer guten Persönlichkeitsentwick-lung wesentlich eine Wertevermittlung, und diese ist zugleich einewichtige Grundlage für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.Ohne Orientierung und ohne Werte ist auch eine Weiterentwicklungunserer Gesellschaft nicht möglich.

Der »Religionsmonitor 2008« der Bertelsmann Stiftung hat bestä-tigt, dass 70 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung als religiös

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bezeichnet werden können. Dies ist ein Beleg dafür, dass gerade auchReligionsgemeinschaften für die Werteorientierung einen wichtigenBeitrag leisten. Für viele Menschen sind sie Kraftquellen in einemunsicheren Umfeld. Gerade in unserer schnelllebigen und globalenZeit ist es wichtig, sich unserer kulturellen und religiösen Wurzelnbewusst zu werden.

In dem vorliegenden Buch »Religion und Bildung« haben sichAutoren Gedanken über Inhalte und über zahlreiche Orte religiöserBildung gemacht. Das Buch soll helfen, die eigene Geschichte undKultur zu verstehen und über die Bedeutung von Religionen nach-zudenken. Das Wissen um die eigene kulturelle Identität und dieWurzeln unserer Gesellschaft unterstützt den gesellschaftlichenZusammenhalt. Es kann helfen, unsere eigenen Wurzeln zu erken-nen und unsere eigenen Werte zu reflektieren. Damit ist es ein wich-tiger Schritt, um Respekt und Achtung, Solidarität und Toleranz zuermöglichen und unsere Welt ein Stück weit menschlicher und fried-licher werden zu lassen.

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EinleitungMartin Rieger

Über eine ganzheitliche Bildung wird seit vielen Jahren intensiv dis-kutiert. Fragen nach den Bildungszielen, den Lehr- und Lernkompe-tenzen sowie Aspekte der Bildungsökonomie prägen den gegenwärti-gen Diskurs. Das vorliegende Buch möchte unter dem Gesichtspunktganzheitlicher Bildung auf den Bereich »Religion und Bildung« auf-merksam machen, der vor dem Horizont wachsender Heterogenitätder Gesellschaft und Globalisierung künftig weiter an Bedeutunggewinnen wird.

Dass Religiosität keine Randerscheinung individueller Lebenspra-xis ist, sondern eine wichtige Bedeutung als prägende Kraft für dieGesellschaft hat, konnte bereits der »Religionsmonitor 2008« der Ber-telsmann Stiftung feststellen. Der »Religionsmonitor« hat die Inten-sität religiöser Praxis in Deutschland und in weiteren 20 Ländernrepräsentativ erhoben. Ein Ergebnis ist, dass in Deutschland 70 Pro-zent der deutschsprachigen Bevölkerung über 18 Jahren religiös sind,dieser hohe Wert aber in den meisten Ländern sogar noch weit über-troffen wird. Deshalb scheint es nicht zuletzt wegen der vielfältigenErgebnisse des »Religionsmonitors« sinnvoll und angemessen zu sein,das Verhältnis von Bildung und Religion näher zu bedenken. An die-ser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass unter www.religions-monitor.com die Möglichkeit besteht, einen großen Teil der Fragendes »Religionsmonitors« selbst zu beantworten und sich ein persön-liches Religiositätsprofil erstellen zu lassen.

Bereits im Herbst 2007 wurde zusammen mit dem Interdiszipli-nären Forum Religion der Universität Erfurt eine Podiumsdiskussion

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zu »Religion und Bildung« durchgeführt. Die vorliegende Publika-tion entfaltet und vertieft dort angedeutete Aspekte, ohne dabei denAnspruch zu erheben, diesen Themenbereich vollständig abzubilden.Vielmehr eröffnen die Autoren einige Zugangswege, um die Bedeu-tung religiöser Bildung zu vergegenwärtigen.

Da unsere Gesellschaft stark von christlichen Werten durchdrun-gen ist und die christlichen Kirchen wichtige gesamtgesellschaftlicheAufgaben wahrnehmen, liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf denchristlichen Ausprägungen religiöser Bildung.

Darüber hinaus beschreibt Andreas Nachama Orte religiöser Bil-dung in jüdischen Gemeinden und in deutschen Hochschulen.Neben der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg konzen-triere sich die Hochschulbildung auf verschiedene Universitäten, dieunter anderem Judaistik beziehungsweise »Jewish Studies« anbietenoder verschiedene Forschungseinrichtungen vereinen würden.

Über die von der Deutschen Islamkonferenz den Muslimen zuge-wiesenen Handlungsfelder »organisatorische Verfasstheit des Islam imSinne von repräsentativen Vertretungen«, »Qualifikation der Imame«und »schulische Bildung« schreiben Michael Kiefer und Jamal Malik.Zugleich werden die Herausforderungen und Dilemmata zwischendiesen Erwartungshaltungen auf der einen Seite und den gesellschaft-lichen und theologischen Realitäten auf der anderen Seite deutlich be-schrieben.

Die Vielzahl der Artikel im vorliegenden Buch gliedert sich in vierAbschnitte: »Religiöse Bildung in Lebensräumen« betrachtet perso-nale Räume und Orte, der Abschnitt »Religiöse Bildung in Religionen«berücksichtigt neben den bereits erwähnten Autoren einen Blick zu-rück in die DDR und in die christliche Konfession der Orthodoxie.Mit dem zentralen Vermittlungsbereich »Gottesdienst« beschäftigtsich der dritte Abschnitt, bevor in »Religiöse Bildung durch Medien«auf die beeindruckende Vielfalt medialer religiöser Bildung hingewie-sen wird.

Der Epilog der Landesbischöfin Margot Käßmann fasst grund-legende Gedanken des Buches zusammen: Bildung sei ein lebens-umfassendes, lebensprägendes Geschehen, für das religiöse Orientie-

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rung maßgeblich sei. Das christliche Verständnis von Bildung fußeauf dem christlichen Menschenbild, das den ganzen Menschen inden Blick nehme. Ganzheitliche christliche Bildung meine also dieumfassende Bildung der Persönlichkeit und berücksichtige dabei dieGeschöpflichkeit mit Fähigkeiten und Grenzen. Sowohl kognitive,affektive und soziale Kompetenzen seien Teil dieses Bildungsver-ständnisses als auch religiöse, kulturelle und soziale. Das entschei-dende letzte Bildungsziel sei die Herzensbildung des Menschen, vonder wiederum die Qualität unseres gesellschaftlichen und weltweitenMiteinanders abhänge.

Über die religiöse Bildung in der Kindheit denkt Friedrich Schweit-

zer nach. Seine Grundthese ist, dass Kinder ein Recht auf Religionund religiöse Begleitung hätten und das nicht nur wegen der Kinder-rechtskonvention der Vereinten Nationen. Auch die wachsende Hete-rogenität der Gesellschaft erfordere die Hinführung zu einer Plurali-tätsfähigkeit, die religiöse Prägungen berücksichtige. Er gibt zu be-denken, ob die bekannten Defizite in der Förderung von Kindern mitMigrationshintergrund nicht auch auf eine fehlende Aufmerksam-keit hinsichtlich der religiösen Entwicklung dieser Kinder zurückge-führt werden könnten.

In die gleiche Richtung weist Gerhard Büttner, wenn er im Theo-logisieren mit Kindern Chancen für einen stilbildenden Modus imKontext der Heterogenität erkennt. Kindertheologie diene nämlichnicht nur der Profilierung der eigenen Position, sondern zugleich derrespektvollen Anerkennung anderer Ansichten. Darüber hinaus seider empirische Ansatz der Kindertheologie eine Herausforderung fürdie Theologie, ihr Diskursfeld über eine bestimmte Fixierung auf»theological correctness« hinaus zu erweitern.

Bildung als Selbstbildung beschreibt Andrea Schulte. Diese sei aufdie Subjektbildung vor dem Horizont kultureller Traditionen und aufdie Entwicklung von Handlungsfähigkeit in der Gesellschaft imSinne der Zukunftsfähigkeit ausgerichtet.

Dass religiöse Erziehung wieder als Aufgabe wahrgenommen wirdund damit den Kindern Selbstwertgefühl, Geborgenheit, wichtige ethi-sche Werte und Lebenssinn vermittelt werden, meinen Albert Biesinger

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und Ralf Gaus. Zugleich werden die Umbruchsituation der Familienund die Suche nach den angemessenen Inhalten religiöser Bildungals Herausforderungen der Gegenwart beschrieben. Keineswegssollte religiöse Erziehung nur den Hauptamtlichen überlassen blei-ben, weil in der familiären religiösen Bildung Chancen bestündenzur intensiveren Identitätsstiftung.

Einen Blick auf die religiöse Bildung Erwachsener wagt Maria

Widl. Besonders interessant sind dabei gewiss die Kurzerläuterungenüber die unterschiedlichen Glaubenskurse als Modelle von Erwachse-nenkatechese, ohne deren Defizite zu verschweigen. Beispielsweisewird die Frage aufgeworfen, ob Aspekte der Schöpfungstheologie be-ziehungsweise der Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichenErkenntnissen ausreichend berücksichtigt werden. Die Berechtigungdieser Anfrage dokumentieren die empirischen Ergebnisse des »Reli-gionsmonitors« der Bertelsmann Stiftung. Diese konnten feststellen,dass in der jüngsten erhobenen Altersgruppe (18–29 Jahre) die per-sönliche Religiosität relativ wenig Einfluss hat auf den Umgang mitder Natur.

Akademien sind als interdisziplinäre Dialogforen wichtige Ortereligiöser Bildungsarbeit, die im vielfältigen Dialog der Lebensweltenjenseits tagespolitischer Aktualität folgenreich sein wollen, wie esMichael Schlagheck erläutert. Sie würden für gesamtgesellschaftlicheund globale Themen Perspektivenwechsel fördern und damit Orteund Akteure des interkulturellen Austauschs (»Kulturstationen«)sein. Dadurch könnten Akademien eine »kulturelle Diakonie« für dieGesellschaft leisten.

Theresa Wobbe setzt die historischen National- und Frauenbewe-gungen in einen engen Zusammenhang mit Bildungsbewegungen,die zu einem noch heute andauernden religiösen und sozialen Wan-del führen würden.

An die grundlegende Diskrepanz im Hinblick auf Bildung, ins-besondere religiöse Bildung, zwischen offenen Gesellschaften einer-seits und ideologisierten und unter dem Diktat einer Weltanschau-ungspartei stehenden Gesellschaften andererseits erinnert der Bischofvon Erfurt, Joachim Wanke. In der DDR habe Bildung als Domäne der

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Partei gegolten, Gottgläubige seien nur geduldet und als »auslaufen-des Modell« verstanden worden. Deshalb seien zwar die religiösenBildungsangebote innerkirchlich recht vielgestaltig gewesen, diesehätten sich aber kaum in die Gesellschaft hinein auswirken dürfen.Dass religiöse Bildung von staatlicher Seite jungen Menschen be-wusst vorenthalten wurde, werde noch lange spürbar bleiben.

Den ganzheitlichen Bildungsbegriff im orthodoxen Christentumentfaltet Vasilios N. Makrides. Er zeigt auf, dass es dabei nicht nur umreligiöse Erziehung und geistliche Unterweisung oder intellektuellesLernen geht. Ganz im Gegenteil habe es in der Geschichte sogar anti-intellektualistische Tendenzen gegeben, die zu einer Bildungsfeind-lichkeit führten. Zentral sei nicht nur das holistische, sondern zu-gleich das an der kirchlichen Gemeinschaft orientierte Bildungsver-ständnis, das sich wesentlich von individualistischen Bildungsidealenwestlicher Prägung unterscheide.

Ein wesentliches Zentrum religiöser Bildung ist der Gottesdienst.Darüber schreiben Ansgar Franz, Corinna Dahlgrün und Benedikt Kra-

nemann, und Claus-Peter März erläutert anhand des Hebräerbriefes,dass Predigt und Verkündigung bereits im Verständnis des NeuenTestamentes Grundvollzüge der christlichen Gemeinde waren.

Abgesehen davon, dass Kirchenlieder überlebenswichtige Ratio-nen jenes spirituellen Reiseproviants seien, von denen man in geist-lichen Hungerperioden zehre, weist Ansgar Franz auf die vielfältigenAspekte des Singens in gegenwärtigen Bildungsdebatten hin, nichtzuletzt bezüglich Gemeinschaft bildender Kompetenz.

Die Entwicklung der Predigt in protestantischen Kirchen unterdem Aspekt der besonderen Hochschätzung des Wortes skizziertCorinna Dahlgrün. Als Bildungsmedium könne die Predigt kulturelleund moralische Bildung befördern. Das sei aber kein pädagogisches,sondern ein theologisches Unterfangen, weil christliche Bildungletztlich Bildung der Hörenden durch Christus sei. Und Claus-Peter

März erinnert daran, dass Predigt zu allen Zeiten dem Bildungsidealdiene, ein generelles und ganzheitliches Verhältnis zur Wirklichkeitund zu sich selbst zu entwickeln.

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Auf den Zusammenhang von Ritual und Bildung und die Ein-beziehung des ganzen Menschen weist Benedikt Kranemann hin. Zu-gleich sei die Liturgie als religiöses Ritual stets eine Angelegenheitder Kirche und des Individuums, weil Bildung durch Ritual keinSelbstzweck sei, sondern auf das Glaubensleben ziele. Bei der religiö-sen Bildung durch Rituale stehe nicht die Information über religiöseInhalte und Sachverhalte im Vordergrund, sondern eine Verände-rung der Wirklichkeit für die teilnehmenden Menschen: also nichtInformation, sondern Performation.

Angesichts der historischen Erfahrung, dass die Herrschaft überdie Schrift zur Grundlage für die Herrschaft über die Gläubigenwurde, habe das geschriebene Wort für die Medien eine bleibendeBedeutung. Um sich jedoch gegenüber anderen Medien behauptenzu können, müsse sich die geschriebene Sprache gegenüber dergesprochenen Sprache qualitativ unterscheiden, wie Arnd Brummer

herausstellt. Die zentrale Aufgabe in der religiösen Bildung könnedarin bestehen, durch die Macht der Gefühle Bilder hervorzurufen,um so den Verstand zu ergänzen und zu begrenzen.

Michael Menke-Peitzmeyer spricht von der bleibenden Wichtigkeitvon Büchern für die verlässliche religiöse Orientierung und erinnertan die Bedeutung der Schriftwerdung der christlichen Botschaft. Ihreentsprechende Verkündigung und Verbreitung sei die zentrale Bedin-gung für den rasanten Siegeszug der christlichen Religion im römi-schen Imperium und der Motor einer stabilen Implementierung reli-giöser Überzeugungen schlechthin gewesen. Der bleibendekulturelle Wert der religiösen Bücher, allen voran der Bibel, sei unbe-stritten. Sie seien lebensdeutendes und -prägendes als auch Glau-benswissen speicherndes Medium.

Die Möglichkeitsbedingungen von Religion und Literatur seienähnlich, meint Clemens Sedmak. In beiden Bereichen sei die Welt an-ders vorstellbar, als sie uns erscheine. Und noch eine weitere Parallelekönne entdeckt werden: Die Welt sei nicht in Ordnung, so wie sie ist,und man könne gegen die Defizite Widerstand leisten. Die positiveBedeutung der Literatur für die Religion liege schließlich darin, dassdie Literatur als unverzichtbarer Nährboden für die Entfaltung der

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Vorstellungskraft wirke und das besonders in jenen Bereichen, diedie ersten und letzten Fragen der Menschen betreffen würden.

Über das nicht spannungsfreie Verhältnis von Kunst als Mediumreligiöser Bildung schreibt Thomas Sternberg. Zu Recht weist er auchdarauf hin, dass Glaubenswissen eine wichtige Voraussetzung für dieangemessene Interpretation eines religiösen Bildes sei. Weil imErlebnis des Kunstwerks die Alltagserfahrung transzendiert werde,seien Medien der Kunst genuine Orte religiöser Erkenntnis. Letztlichkönnten sie als Hilfe angesehen werden, das Unaussprechbare unddas Unsichtbare erfahrbar zu machen.

Anzeichen einer Spiritualisierung inmitten von technischen Be-zügen meint Stefan Böntert im Internet zu erkennen. Es werde bereitsvon Onlinereligion gesprochen. In einer Vielzahl von privaten Netz-auftritten begegne man einem reich ausdifferenzierten religiösenKosmos. Gegenüber früheren Medienkonstellationen, in denen dieGroßkirchen über beinahe unangefochtene Monopolstellungen ver-fügten, beherrsche im Netz die Konkurrenz den religiösen Markt-platz samt allen Relativitäten in den Aussagen.

In dem Maße, wie die Kirche an Bedeutung in der Gesellschaftverliere und ihre Zuständigkeit für die Welterklärung abgebe, würdenzunehmend die Medien für den Aufbau und die Pflege von Sinn-und Orientierungsmustern im Alltag sorgen, schreibt David Hober.Wer Religion im Fernsehen zeige, der habe den Menschen eineAhnung zu geben, was Schöpfung und Vollendung der Welt heißenund bedeuten könnten. Er müsse reden von Verheißung und Erfül-lung, von Schuld und Vergebung und dafür Bilder finden.

Der Religionswissenschaftler Jörg Rüpke weist auf die vielfältigePräsenz von Religion in Filmen hin. Zugleich könne diese Präsenzaber teilweise als Stilmittel betrachtet werden, um die Fremdheit derdargestellten Kultur zu der unsrigen zu charakterisieren. Problema-tisch werde das spätestens, wenn nicht antike religiöse Aspekte the-matisiert würden, sondern vielmehr dieser Entfremdungsfaktor aufImmigranten oder europäische Muslima hin konstruiert werde. Auchdeshalb sei es notwendig, ein Wissen um andere Religionen zu erler-nen.

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Obwohl Theologie und Kunstgeschichte für eine fächerübergrei-fende Zusammenarbeit aufeinander angewiesen seien, sei das Verhält-nis heute von zunehmender Entfremdung geprägt. Deshalb plädiertPeter B. Steiner für eine Kunsttheologie, um die religiösen Schätze inden Museen zu erkennen und zu vermitteln.

Abschließend gilt ein großer Dank allen 26 Autorinnen und Auto-ren, die zu diesem vielfältigen Buch beigetragen haben. Ein besonde-rer Dank sei an dieser Stelle Professor Dr. Benedikt Kranemann vonder Universität Erfurt ausgesprochen, der das inhaltliche Konzeptdes Buches wesentlich mitentwickelt und die Suche nach geeignetenAutoren intensiv begleitet hat.

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Religiöse Bildung in Lebensräumen

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Den Anfang schon verpasst?Religiöse Bildung in der KindheitFriedrich Schweitzer

Von religiöser Bildung in der Kindheit soll hier in einer doppeltenPerspektive die Rede sein. Es geht um die Bedeutung von Religionfür das Kind und für die Kindheit, aber auch um die Bedeutung vonKindheit für Religion und religiöse Entwicklung. Warum ist die reli-giöse Förderung und Begleitung wichtig für ein Kind, und welcheRolle spielt sie für Religion im Jugend- und Erwachsenenalter?

Wer so fragt, stößt rasch auf einen Befund, der zu denken gebenmuss: Übereinstimmend verweisen theoretische und empirische Er-kenntnisse auf die hervorgehobene Bedeutung sowohl von Religionfür die kindliche Entwicklung als auch von Kindheit als religiöserEntwicklungszeit; aber zugleich fehlt es in Politik, Öffentlichkeit undWissenschaft weithin an der Bereitschaft, sich auf die Herausforde-rungen einzulassen, die mit religiöser Bildung in der Kindheit ver-bunden sind.

Das Recht des Kindes auf Religion:Selbstwerdung und Wertebildung

Dass Kinder ein Recht auf Religion und religiöse Begleitung haben,ist ihnen im Prinzip seit der Kinderrechtskonvention der VereintenNationen verbrieft. Zumindest die englische und die französischeFassung sprechen mehrfach von der »spirituellen« Entwicklung (in derdeutschen Fassung werden verdunkelnde Übersetzungen wie »geis-tig« oder »seelisch« bevorzugt). Doch soll hier nicht einfach auf einem

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Recht im juristischen Sinn insistiert, sondern die Bedeutung von Re-ligion für ein umfassend verstandenes Wohl des Kindes hervorgeho-ben werden. Kinder brauchen Religion, insbesondere für ihre Selbst-werdung sowie zur Wertebildung (Schweitzer 2005; Biesinger 2007).

Während in früherer Zeit etwa die Psychoanalyse (Sigmund Freud)dazu tendierte, Kindheitsreligion als eine Art neurotische Erscheinungzu deuten, und Psychotherapeuten wie Tilmann Moser von der reli-giösen Erziehung eine »Gottesvergiftung« befürchteten, hat die neuerereligionspsychologische Forschung eine andere Sichtweise etabliert:Religion ist eine wesentliche Dimension der kindlichen Entwicklung,deren Anfänge bereits in den Erfahrungen der frühesten Lebenszeitzu suchen sind (Schweitzer 2007; Moser 2003). Die religiöse Entwick-lung kann positiv oder negativ verlaufen. Sie kann zur Selbstwerdungbeitragen und in ihren Fehlformen die Selbstwerdung behindern. Vorallem aber kann sie verkümmern, sofern sie nicht gefördert und beglei-tet wird – sogenanntes religiöses Kaspar-Hauser-Syndrom (Schweit-zer 2005: 39 ff.). Von religiöser Bildung kann, dem neueren Verständ-nis gemäß (Schäfer 1995), deshalb gesprochen werden, weil es nichtetwa um bestimmte Wissensbestände oder Verhaltensweisen geht,sondern um die Entwicklung von Person, Persönlichkeit und Identi-tät.

Religion lässt sich nicht auf Moral oder Werte reduzieren, undreligiöse Erziehung kann heute nicht mehr als eine – vielleicht sogarbesonders autoritäre – Form von Moralerziehung ausgelegt werden.Doch sind religiöse Überzeugungen ein Boden, auf dem Werte wach-sen und sich bilden können. Biblische Geschichten beispielsweisethematisieren immer wieder elementare Unterscheidungen zwischenGut und Böse, und das christliche Verständnis von Mensch undWirklichkeit begründet die Würde des Menschen ebenso wie die Inte-grität der Schöpfung, ohne zu übergehen, dass beide immer wiederangetastet und verletzt werden. Dass Kinder ein Recht auf Religionhaben, lässt sich deshalb nicht nur religionspädagogisch oder theo-logisch begründen, sondern auch aus der Sicht anderer Wissenschaf-ten (Biesinger et al. 2005).

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