Upload
vohuong
View
220
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Rene Hojdeger, Anna Margarethe Faust
Homunculus-pflegetherapie®
Taktil-haptisch und faci-oral
Springer-V erlag Wien GmbH
Rene Hojdeger geb. 1971 in Graz Dipl. psych. Gesundheits- und Krankenpfleger, Intensivpfleger Landeskrankenhaus West in Graz
Mag. phil. Anna-Margarethe Faust geb. 1950 in Halbenrain (Steiermark) DGKS, Intensivschwester und Lehrerin fUr GuK
Unsere Kontaktadresse: e-mail: [email protected]
Das Werk ist urheberrechtlich geschlitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, der Entnahrne von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder iihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten.
© 2004 Springer-Verlag Wien Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Wien New York 2004
springer.at
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahrne, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wiiren und daher von jedermann benutzt werden diirfen. Produkthaftung: Sămtliche Angaben in diesem Fachbuch/wissenschaftlichen Werk erfolgen trotz sorgfaltiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewăhr. Insbesondere Angaben liber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen mlissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit iiberplift werden. Eine Haftung des Autors oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen.
Satz: Belichtungsfertige Vorlage der Autoren
Gedruckt auf săurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier - TeF SPIN: 10992197
Mit zahlreichen (teils farbigen) Abbildungen
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet liber http://dnb.ddb.de abrutbar.
ISBN 978-3-211-21209-7 ISBN 978-3-7091-0593-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-0593-1
Geleitwort Pflege
Geleitwort Pflege
Die anhaltende professionelle Weiterentwicklung der Pflege wird nicht zuletztdurch die zunehmende Zahl an fachspezifischer Literatur transparent. Die vorliegende Arbeit , in der eine Pflegetherapie vorgestellt wird, verweist auf dasdeutliche Bemühen von Pflegefachkräften, die gemeinsamen Ziele im Rahmenrehabilitativer Maßnahmen durch eigene therapeutische Konzepte und Methoden zu unterstützen . Mit der Homunculus-Pflegetherapie liegt eine theoretischund praktisch dokumentierte Pflegetherapie vor, die sich auf die pflegeberuflichen Qualitäten von Erfahrung und Beobachtung ebenso stützt wie auf Erkenntnisse aus anderen wissenschaftsorientierten Disziplinen. Gerade im Zusammenhang mit dem prozessualen Charakter einer Neurorehabilitation - ja der gesamten Pflege überhaupt - ist die Vernetzung aller ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen von größter Bedeutung. Eine Pflegetherapie, die vonden physiologischen und psychologischen Erkenntnissen der Wahrnehmung,den afferenten und efferenten Nervenbahnen und der cerebralen Struktur sowieeines kortikal repräsentierten Körperschemas ausgeht und die Lernfähigkeit desGehirns, so weit dies möglich ist, zu nutzen versucht, entspricht schon in ihremtheoretischen Ansatz den gehobenen Anforderungen, die an den Pflegeberuf imRahmen der Neurorehabilitation gestellt sind. Zugleich erfüllt sie mit ihren ausschließlich pflegerischen Mitteln die Voraussetzungen, um innerhalb des Pflegeprozesses wie im Ausbildungsrahmen den gebührenden Platz zu finden. Im Zusammenhang mit der Anwendung von Pflegediagnosen sind Maßnahmen, wiedie Homunculus -Pflegetherapie®, nicht nur theoretisch-logische sondern praktisch notwendige Folge. Mit Pflegetherapien dieser Art werden allgemeine Postulate, wie sie etwa von Dorothea Orem aufgestellt wurden, wonach sich Krankenpflege mit der kontinuierlichen therapeutischen Betreuung von Patienten befasst, in wünschenswerter Weise konkretisiert.Wenn wir von einem allgemeinen Trend oder einer generellen Forderung ausgehen, wonach Pflege in der Lage sein soll, ihr Handeln wissenschaftlich zu be-
®
gründen, so kann die Homunculus-Pflegetherapie als gelungenes professionel-les Bemühen gelten, diesem Kriterium zu entsprechen. Und jeder, der in derPflegepraxis zum Wohle der Patienten tätig ist, weiß, wie schwierig es sein kann,über die Anforderungen des beruflichen Alltags hinaus für die professionelleEntwicklung beobachtend, forschend und systematisierend kreativ zu werden.Die erkennbaren Initiativen zu einer zunehmenden Akademisierung des Pflege-
v
Geleitwort Pflege
berufes lassen hoffen, dass dadurch in Zukunft die wissenschaftlich orientiertenPflegefachkräfte in neue Kooperationen eingebunden und in ihren Anstrengungen vermehrt unterstützt werden . Insgesamt zeigt der Pflegeberuf - hier mit derHomunculus-Pflegetherapie® -, dass er in Bewegung und auf gutem Wege ist.
Franz AllmerDip!. GuKP, akad. gepr. Pjlegemanager
Präsident des BoeGK und FachbuchautorNeurologisches Krankenhaus Rosenh ügel. Wien
VI
Geleitwort Medizin
Geleitwort Medizin
Die Vielzahl neurologischer, neurophysiologischer und psychischer Ausfallerscheinungen , die im Rahmen der Schädel-Hirn-Verletzungen, hypoxämischerHirnschädigungen oder bei Schlaganfallen an ein und demselben Patienten auftreten können, erfordert, dass in der Rehabilitation solcher Patienten ein multiprofessionelles Team von Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen sowie speziell ausgebildetem Pflegepersonal unter der koordinierenden Leitung eines in der Neurorehabilitation erfahrenen Neurologen harmonischmit- und ineinander arbeitet.In diesem multiprofessionellen Team stellt die Pflege nicht nur die größte Berufsgruppe, sondern dem Pflegeteam fallt gerade in der Vorbereitung ebenso wiein der Frühphase der Neurorehabilitation eine zentrale Rolle zu.In den letzten Jahrzehnten sind aufgrund der intensiven Bemühungen Patientenmit Hirnschädigungen bzw. auch Patienten im Wachkoma zu rehabilitieren, eineReihe von ganzheitlichen Konzepten aus den verschiedensten Berufsgruppenentstanden, wobei die Wahrnehmungsförderung von entscheidender Bedeutungist.Beispielsweise zu nennen sind: Die Basale Stimulation ® nach Andreas Fröhlich,das Affolter-Konzept, das Konzept der Wahrnehmungs förderung von FaroukBouachba, aber auch das Kinästhetik-Konzept sowie das Bobath-Konzept zurMobilisation von gelähmten Patienten. Sie alle sind primär aus der Beobachtungvon Patienten entstanden und fanden erst im Laufe ihrer praktischen Durchsetzung ihre neurophysiologischen und neuropsychologischen Erklärungen.Grundlegend ist dabei, dass alle höheren (neuropsychologischen) Fähigkeitenwie Sprache und Sprechen, Denken, Erkennen , Handeln, Wahrnehmen etc. überäußere Anreize im Gehirn organisiert werden und bei Schädigungen desselbenüber die vorhandene Plastizität (Lernfähigkeit des Gehirns) durch therapeutischeMaßnahmen mehr oder weniger wieder erworben werden können. Dabei ist dieWahrnehmung von zentraler Bedeutung. Philosophisch gesehen ist für mich dasLeben Wahrnehmen, das sich stetig unbewegt durch Reflexion in Bewegung zurFreude erlebt (perpetuum mobile) . Dieses Reflexionsprinzip lässt sich auch alsBauplan in allen äußeren sichtbaren Lebensformen finden.Das Gehirn als Gedächtnisspeicher und Informationsfilter ist gleichsam unserWerkzeug zur Wahrnehmung. Die Qualität des Wahrnehmens bestimmt ganzentscheidend unser Verhalten, Erleben und Handeln .
VII
Geleitwort Medizin
Diejenige Wissenschaftsdisziplin, die den Zusammenhang zwischen Gehirnfunktion und Verhalten untersucht, wird heute Neuropsychologie genannt. DieSensorik und damit das Wahrnehmen ist auch neurophysiologisch gesehen in derSteuerung (Kybernetik) der Körpermotorik durch sensomotorische Rückmeldekreise von entscheidender Bedeutung. Auch die Homunculus-Pflegetherapie®
von Rene Hojdeger und Helmut Leitner ist eine somatosensorische pflegetherapeutische Maßnahme , die von der kortikalen Repräsentation des Körperschemas, der Körperteile und der Sinnesorgane ausgeht. Erfreulicherweise wurde siein unserer Abteilung an der Arbeit mit unseren Patienten entwickelt.Mag. Anna-Margarethe Faust hat ebenfalls als Fortbildungsreferentin lange inunserem Haus gewirkt und in diesem Buch einen bemerkenswerten neurophilosophischen, wissenschaftlichen und anthropologischen Rahmen über denmenschlichen Homunkulus aus ganzheitlicher Sicht verfasst.Für alle Berufsgruppen, die in der Neurorehabilitation tätig sind, stellt diesesBuch eine lesenswerte Bereicherung dar, da neben der Homunculus-Therapiesehr viel neuroanatomisches, neurophysiologisches und neurologisches Wissenüber die Funktionsweise des Gehirns angeboten wird, das für das Verständnisvon Wahrnehmungskonzepten von Bedeutung ist.Diesem Buch ist daher eine weite Verbreitung zum Wohle der Patienten zu wünschen.
Prim. Dr. Hans-Werner WegeÄrztlicher Leiter der neurologischen Abteilung
Landesnervenklinik Sigmund Freud, Graz
VIII
Vorwort
Vorwort
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die Homunculus-Pflegetherapie®, deren theoretische Grundlage und praktische Anwendung vorgestellt werden . Die speziellePtlegetherapie geht von der neurowissenschaftlichen Erkenntnis aus, dass Körperteile und Sinnesorgane in der Kortex des Gehirns neuronal repräsentiert sindund abgrenzbaren Regionen des Gehirns zugeordnet werden können. Die entsprechende graphische Darstellung dieser Himareale durch den Chirurgen undWissenschaftler Wilder Penfield, der "Penfield-Homunkulus", gab daher denAnstoß, die therapeutische Ptlegemethode Homunculus-Pflegetherapie zu nennen. Sie stützt und erschließt sich aus dem Wissen über die menschliche Wahrnehmung, die Nervenbahnen und die cerebralen Funktionen und Strukturen.Mittels Erkenntnissen aus neuropsychologischer und neurophysiologischer Forschung, sowie ptlegeberutlicher Beobachtung und Erfahrung versteht sich dieTherapie als Methode, um kranken und damit wahrnehmungsbeeinträchtigtenMenschen zu helfen, ihre physiologisch-psychosomatische Integrität möglichstwieder zu erlangen oder zu erhalten. Ihre nicht-invasive, ja sanfte Methode, beider das omnipräsente "Werkzeug" der Ptlege, nämlich die Hände zum Einsatzkommt, ermöglicht ihre Anwendung auch bei Patienten, denen durch andere bewährte therapeutische Maßnahmen noch nicht oder nicht mehr geholfen werdenkann. Ihre stimulierende Wirkung ist nicht auf neutrale Reize mit unbestimmter"Weckwirkung" ausgerichtet, sondern ganz konkret auf die Verbindung zwischen Körperzonen und Himarealen, über welche die Sinneswahrnehmung einer"bewegten Berührung", wie es die händische Anwendung der Homunculus-Pflegetherapie ® taktil-haptisch und faci-oral ist, als konkrete Botschaft den ihr entsprechenden kortikalen Adressaten erreicht. In erster Linie soll mittels bewegterHautberührung die Aufmerksamkeit gestärkt werden, die nötig ist, um innereund äußere Wahrnehmung zu ermöglichen, um zu erreichen, dass Körperschema(neuronal), Körperbild (objektiv) und Körpergefiihl (subjektiv) von erkranktenoder verletzten Menschen möglichst wieder ins rechte Lot kommen. So einfachdiese manuelle Therapie in ihrer Methode manchem auch erscheinen mag, sokomplex ist der gesamte Zusammenhang, in dem sie steht. Daher ist dieses Buchin drei Teile gegliedert, die gemeinsam die Position der Hornunculus-Pflegetherapie® als theoretisch und praktisch aufbereitete, wissenschaftlich orientierte, inden Ptlegeprozess eingebundene und am kranken Menschen interessierte professionelle Methode deutlich machen sollen.
IX
Vorwort
Der erste Teil mit der Bezeichnung Intro, der als Einführung zu verstehen ist, befasst sich mit Welt- und Menschenbild, mit Erkenntnisproblemen und -möglichkeiten, mit Wissenschaft und Wahrnehmung, also mit Ausgangspunkten, von denen her der Mensch individuell und gemeinsam sich und die Welt zu erschließenversucht. Die dabei formulierten Prinzipien, logischen Argumente, die Hypothesen und behaupteten Fakten bedienen sich sprachlicher Mittel, wodurch dieBrauchbarkeit der verwendeten Begr iffe und deren Definition auch für die Homunculus-Ptlegetherapie® relevant sind. Deshalb wird in diesem Teil auf denTerminus der Ganzheitlichkeit ebenso eingegangen wie auf die Begriffe Homunkulus oder Therapie. Es wird versucht, Zufall und Notwendigkeit, Kausalität und Wechselwirkung zu definieren und letztere in der Verbindung zwischenHand und Hirn aufzuzeigen . Die Bedeutung von Perioden, Zyklen und Rhythmen wird für die menschliche Wahrnehmung thematisch ebenso aufgegriffen,wie die dem Wahrnehmungsprozess zugeordnete Motorik und Sensorik. Insgesamt soll dieser Teil inhaltlich dem menschlichen Vermögen entsprechen und istdamit anthropologisch zu verstehen.Der zweite Teil, der sich Centro nennt, beinhaltet die spezifischeren Grundlagenfür die Entwicklung der Homunculus -Pflegetherapie®, die Erklärung und Beschreibung der Anwendung in Wort und Bild, die durch Fallbeispiele und Hinweise auf ergänzende ptlegetherapeutische Maßnahmen, sowie Ansätze möglicher Erweiterung bzw. Weiterentwicklung der Homunculus-Therapie kompletiert wird, wie Z.B. mit einer "thermoprovozierenden" Therapievariante.Im dritten Teil, der sich Conclusio betitelt, sind wir bemüht, Konzept und Methode der Homunculus-Ptlegetherapie® zu analysieren, wird versucht, den Anspruch an eine wissenschaftsorientiere Ptlegetherapie (ja Ptlege insgesamt)deutlich zu machen und möglichst gerecht zu werden. Dabei wird auf Fragenund Probleme hingewiesen, die sich aus dem Therapiekonzept, den wissenschaftlichen Erkenntnissen und Theorien ergeben. Wiederum geht es dabei umfür die Therapie und den Ptlegeberuf insgesamt relevante Begriffe, ihre Definition und die möglichen Konsequenzen daraus. Dabei wird die Homunculus-Ptle-
®getherapie in den größeren Rahmen des praxisorientierten Ptlegeprozesses ge-stellt und mit bestehenden theoretischen Ptlegemodellen in Verbindung gebracht. Für die Autoren ergibt sich aus alledem, dass Ptlege einer ethischenGrundlage bedarf, und die daraus resultierende Berufsethik nur als integrativeverstanden werden kann; eine Annahme , die in diesem dritten Teil ebenfalls näher erörtert wird.
x
Vorwort
Die gesamte Arbeit ist zu einem großen Teil von themen- oder fachspezifischer
Literatur getragen, was den Vorteil hat, dass die geschätzte Leserin oder der ge
schätzte Leser bei entsprechendem Interesse auf diese zurückgreifen und sich
näher mit der jeweiligen Thematik befassen kann . Die Autoren sind selbst keine
Wissenschaftler, dennoch ist Pflegefachkräften zuzugestehen, dass sie aus denvorgestellten Untersuchungsergebnissen und Expertisen pflegerelevante Annah
men machen, Zusammenhänge herstellen und Schlüsse ziehen. Zugleich ist auf
das banale Faktum hinzuweisen, dass nicht nur der Pflegeberuf, sondern auch
die Wissenschaft insgesamt in Bewegung ist. Daher ist die Aktualität der zitier
ten oder einbezogenen Literatur an ihr jeweiliges Erscheinungsdatum gebunden.
Für die Homunculus-Pflegetherapie® ergeben sich daraus aber keine negativen
Konsequenzen, da sie selbst so konzipiert ist, dass sie für eine Weiterentwick
lung offen ble ibt. Die Therapie ist lehr- und erlernbar und grundsätzlich in den
Pflegeprozess integrierbar. Die angeführte Literatur und die Erkenntnisprobleme
der Wissenschaft, die sich aufgrund der Komplexität des Interessensgegenstan
des und der damit verbundenen Phänomene ergeben, zeigen allerdings hohe theo
retische Ansprüche und das erforderliche Engagement auf, das für Entwick
lung, Umsetzung und Nachweis der Wirksamkeit nötig ist, um der Therapie die
notwendige konzeptuelle und methodische Kraft zu verleihen.
Am Ende des Buches findet sich ein Bildnachweis und ein Namenregister, in
dem alle Personen angeführt sind, die in den Texten Erwähnung finden. Auf ein
Sachregister wurde aus Gründen der vielfältigen Positionen und themenspezifi
schen Teile verzichtet, da es zu schwierig erschien, entsprechende Prioritäten zu
setzen.Zusammengenommen verstehen sich die drei Teile als Ordnung, die dem Pflegeparadigma der Ganzheitlichkeit entspricht. Gesamtinhaltlich ist das Buch des
halb auf das ausgerichtet, was wir, die Autoren, als rationale Empathie bezeich
nen , die wir für den Pflegeberuf als notwendig erachten. Wir meinen, dass nur
in der Symbiose der menschlichen Eigenschaften von Emotion und Vernunft
dem kranken Menschen, ja dem Menschen überhaupt, der nötige Respekt ent
gegengebracht werden kann, der ihm als biologischem, physiologisch-psycholo
gischem, sozialem Wesen, mit individuellem und allgemeinem Geschichtsbe
wusstsein gerecht wird und dessen Integrität es zu wahren gilt ; eine Aufgabe, die
dem Pflegeberuf entspricht.
Rene HojdegerAnna-Margarethe Faust
XI
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
INTRO
xv
AusgangspunkteMenschenbild 2Wissenschaft 8Ganzheitlichkeit 16Homunkulus: Metapher, Analogie oder Homologie? 22Zufall und Notwendigkeit, Kausalität und Wechselwirkung 28Hand und Hirn, Hirn und Hand 36Zeit und Perioden, Zyklen und Rhythmen 45Der Prozess der Wahrnehmung: Sensorik 58Der Prozess der Bewegung: Motorik 76Therapie 98
CENTRODie Homunculus-Pflegetherapie® taktil-haptisch und faci-oral 113
Grundlagen von Kopf bis Fuß 114Der kortikale Penfield-Homunkulus 114Eigene Körpererfahrung als Anregung 116Neuronale Plastizität 118Probleme und Argumente zu Homunkulus und Plastizität 127Tasten und Greifen, Bewegen und Wahrnehmen 130Somatosensorische Wahrnehmung über die Haut 134Der kortikale Adressat 138Verbindungskomplexe und -faktoren 139Sensible Bahnen 142leh-Bild, Körperschema, Körperbild und Körpergefühl 144Somatosensorische Wahrnehmung von Kopf bis Fuß 147Initialberührung 151Annahmen und Konsequenzen 154Die Therapie 156Methode: taktil-haptisch 164Die Durchführung der Homunculus-Pflegetherapie®: taktil-haptisch 164Bildliehe Darstellung und Erklärung der Homunculus-Pflegetherapie® 168Thermorezeptoren: Temperatur und Empfinden 174Chronischer Schmerz 175Bi1dlicheDarstellung vor und nach der Homunculus-Pflegetherapie 176Ergebnisse taktil-haptisch: Fallbeispiele 178Das Problem der Kontrakturen 183Die thermoprovozierende Pflegetherapie bei Kontrakturen 183Versuchsergebnisse bei temperaturrelevantem Druck- und Berührungsreiz 184
XIII
Inhalt
Durchführung der thermoprovozierenden Pflegetherapie bei Kontrakturen 187Ruhepausen mit Kuscheltier 191Vorläufiges Resümee 192Pathologische Beispiele 193Kriterien einer neurofunktionellen Therapie 195
®
Grundlagen der Homunculus-Pflegetherapie ,faci-oral 198Hygiene und Therapie 199Die orofaziale Region: Muskel , Nerven, Sinneszellen 200
Vom Geruch in den Kortex 207Vom Geschmack zum Gehirn 208Bezüge zur faci-oralen Methode 209Methode: faci-orale Gesichtswäsche 215Durchführung 215Faci-orale Gesichtswäsche: Praxis I - 7 218Methode: faci-orale Gesichtsbehandlung 226Faci-orale Gesichtsbehandlung: Praxis I - 12 231Ergebnisse der Homunculus-Pflegetherapie -taktil-haptisch und faci-oral; Fallbeispiele 243Ergebnisse Kopfwendebewegungen 259Ergebnisse: Lagerungen 264Ergebnisse: Ergänzungen und Kombinationen mit anderen Pflegekonzepten 276
CONCLUSIOAnalyse, Prozess, Ethik 281Analyse; Definition , Abgrenzung und Ziel 282Logik und Ontologie 283Methode 284Die Frage der "rationalen Empathie" 288Fragen über Zusammenwirken, Integration, Wissenschaftlichkeit 292Das Problem der Wirksamkeit 303Die Frage nach der Plastizität 305Mensch - Person - Patient 308Ethik 315
Bildnachweise 328Namenregister 329
Die Literaturangaben finden sich jeweils nach jedem abgeschlossenen Thema oder Kapitel.
XIV
Danksagung
Danksagung
In erster Linie gilt unser Dank den Patienten und ihren Familien , welche uns die®
Möglichkeit gaben, die Ausruhrungen über die Homunculus-Pflegetherapiedurch Fallbeispiele und Illustrationen zu ergänzen . In unserer Danksagung istvor allem Herr DGKP Helmut Leitner als Partner der ersten Stunde und "Entwicklungshelfer" für das erste Konzept der Homunculus-Pflegetherapie hervorzuheben. Und es gilt all jenen Kolleginnen und Kollegen aus Pflege, Physio-,Logo- und Ergotherapie, ja dem gesamten therapeutischen Team zu danken, dieuns bei der Entwicklung der speziellen Therapie , ob sympathisierend, diskutierend oder praktisch, unterstützt haben. Frau Petra Bauer als Logopädin ist fürihre Beteiligung an der Entwicklung der faci-oralen Gesichtswäsche und Gesichtsbehandlung besonders zu danken. Hier ist nicht zuletzt auch Herr DGKPJohann Rannegger zu erwähnen, der unser Bemühen motivierend und förderndunterstützte. Herr DGKP Bernhard Strini stellte sich dankenswerter Weise alsFotomodell rur die Lagerungen zur Verfügung.Dank gilt auch den Ärzten, für die Herr Primarius Hans-Werner Wege, OA Dr.Walter Kreuzig und Frau Ass. Dr. Maria Held hier genannt werden .Bei all den Dankesworten soll nicht vergessen werden, wie wichtig für den Inhalt der vorliegenden Arbeit die Aus-, Fort- und Weiterbildung für uns war, unddeshalb gilt auch den Fortbildungseinrichtungen der KAGes an dieser Stelle unsere Anerkennung.Zu danken ist der Künstlerin Maria Spannring, die sich spontan bereit erklärte,uns ein themenbezogenes Bild zu malen und deren Kreation den Umschlag dieses Buches ziert .Persönlich gilt unser größter Dank unseren Lebenspartnern, Frau Doris Niederlund Herrn Helmut Faust, die nicht nur unsere intensive "Freizeitgestaltung" tolerierten, sondern sich tatkräftig und hilfreich beteiligten . Besonders Herr Faustwar für uns beim Verfassen der Texte wertvoller Berater bei der Literaturauswahl, in wissenschaftlichen und philosophischen, logischen und stilistischenFragen und im Zusammenhang mit satz- und drucktechnischen Problemen derExperte . Insgesamt war das Zusammentreffen unseres "Vierer-Teams" ein absolut glückliches, das von Anfang an von gemeinsam erbrachtem Interesse, vonFreude an der Sache und der nötigen Ausdauer geprägt war und in der Theorieund Praxis harmonierte. Vielen Dank an alle!
XV