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Ursula Beicht, Günter Walden Duale Berufsausbildung ohne Abschluss – Ursachen und weiterer bildungsbiografischer Verlauf Analyse auf Basis der BIBB-Übergangsstudie 2011 Nicht alle Jugendlichen, die eine Berufsausbildung im dualen System beginnen, schließen diese auch erfolgreich ab. Zwar setzen viele Jugend- liche eine nicht beendete Ausbildung anschließend in einem anderen Beruf fort, im schlimmsten Fall kommt es aber zu einem dauerhaften Ausstieg aus der Bildungsbeteiligung. Für Auszubildende – ebenso wie für Ausbildungsbetriebe – stellt eine nicht abgeschlossene Ausbildung in einem Beruf deshalb häufig ein Problem dar. Viele Fragen sind aber ungeklärt: Wie oft bleiben Auszubildende ohne Abschluss, weil sie die Ausbildung vorzeitig beenden (müssen) oder die Abschlussprüfung nicht bestehen? Gibt es Faktoren, die das Risiko, dass eine duale Aus- bildung ohne Abschluss bleibt, deutlich erhöhen oder vermindern? Wel- ches sind aus Sicht der Jugendlichen die Gründe für die vorzeitige bzw. nicht erfolgreiche Beendigung ihrer Ausbildung? Welchen Werdegang haben Jugendliche nach einer ersten dualen Berufsausbildung ohne Abschluss? Wie oft münden sie erneut in duale Ausbildung oder in eine andere vollqualifizierende Ausbildungsform ein? Auf Datenbasis der Übergangsstudie 2011 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wird diesen Fragestellungen im vorliegenden Beitrag nachgegangen. Welche Angaben liefert die Berufsbildungsstatistik zur Ausbildung ohne Abschluss? Die Problematik des Abbruchs einer dualen Berufsausbildung ist angesichts des drohenden Fachkräftemangels gegenwärtig von besonderer bildungspolitischer Bedeutung und hat jüngst auch große öffentliche Aufmerksamkeit erlangt (vgl. z. B. Die Welt online vom 25.1.2013). Dabei interessiert insbesondere die Frage, wie viele Ausbildungsteilnehmer/-innen erfolglos bleiben. Amtliche Statistiken liefern hierzu allerdings keine einfache und eindeutige Antwort. In der Berufs- REPORT Inhalt Welche Angaben liefert die Berufsbildungsstatistik zur Ausbildung ohne Abschluss? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen bereits vor? Was wird auf Datenbasis der BIBB-Übergangsstudie 2011 untersucht? Wie oft endet eine duale Ausbildung ohne Abschluss? Welches sind Risikofaktoren für eine Beendigung ohne Abschluss? Welches sind die Gründe aus Sicht der Jugendlichen? Wie oft wird wieder eine Ausbildung aufgenommen? Welches sind die typischen weiteren Verläufe? Fazit HEFT 21 · JUN 2013 ZKZ 77289 21 13 Forschungs- und Arbeitsergebnisse aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung

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Ursula Beicht, Günter Walden

Duale Berufsausbildung ohneAbschluss – Ursachen und weite rerbildungsbiografischer VerlaufAnalyse auf Basis der BIBB-Übergangs studie 2011

Nicht alle Jugendlichen, die eine Berufsausbildung im dualen Systembeginnen, schließen diese auch erfolgreich ab. Zwar setzen viele Jugend-liche eine nicht beendete Ausbildung anschließend in einem anderenBeruf fort, im schlimmsten Fall kommt es aber zu einem dauerhaftenAusstieg aus der Bildungsbeteiligung. Für Auszubildende – ebenso wiefür Ausbildungsbetriebe – stellt eine nicht abgeschlossene Ausbildungin einem Beruf deshalb häufig ein Problem dar. Viele Fragen sind aberungeklärt: Wie oft bleiben Auszubildende ohne Ab schluss, weil sie dieAusbildung vorzeitig beenden (müssen) oder die Abschlussprüfungnicht bestehen? Gibt es Faktoren, die das Risiko, dass eine duale Aus-bildung ohne Abschluss bleibt, deutlich erhöhen oder vermindern? Wel-ches sind aus Sicht der Jugendlichen die Gründe für die vorzeitige bzw.nicht erfolgreiche Beendigung ihrer Ausbildung? Welchen Werdeganghaben Jugendliche nach einer ersten dualen Berufsausbildung ohneAbschluss? Wie oft münden sie erneut in duale Ausbildung oder in eineandere vollqualifizierende Ausbildungsform ein? Auf Daten basis derÜbergangsstudie 2011 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wirddiesen Fragestellungen im vorliegenden Beitrag nachgegangen.

Welche Angaben liefert die Berufsbildungsstatistikzur Ausbildung ohne Abschluss?

Die Problematik des Abbruchs einer dualen Berufsausbildung ist angesichts desdrohenden Fachkräftemangels gegenwärtig von besonderer bildungspolitischerBedeutung und hat jüngst auch große öffentliche Aufmerksamkeit erlangt (vgl.z. B. Die Welt online vom 25.1.2013). Dabei interessiert insbesondere die Frage,wie viele Ausbildungsteilnehmer/-innen erfolglos bleiben. Amtliche Statistikenliefern hierzu allerdings keine einfache und eindeutige Antwort. In der Berufs-

REPORTInhalt

� Welche Angaben liefert die Berufsbildungsstatistik zur Ausbildung ohne Abschluss?

� Welche wissenschaftlichen Erkenntnisseliegen bereits vor?

� Was wird auf Datenbasis der BIBB-Übergangsstudie 2011 untersucht?

� Wie oft endet eine duale Ausbildung ohne Abschluss?

� Welches sind Risikofaktoren für eineBeendigung ohne Abschluss?

� Welches sind die Gründe aus Sicht der Jugendlichen?

� Wie oft wird wieder eine Ausbildungaufgenommen?

� Welches sind die typischen weiteren Verläufe?

� Fazit

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ZKZ 77289

21 13Forschungs- und Arbeitsergebnisse aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung

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bildungsstatistik der statistischen Ämter desBundes und der Länder (im Folgenden:Berufsbildungsstatistik) werden zwar regel-mäßig vorzeitige Lösungen von Ausbil-dungsverträgen und nicht bestandeneAbschlussprüfungen erfasst, doch lässt sichhieraus nicht unmittelbar berechnen, wieoft eine angefangene Berufsausbildung tat-sächlich nicht erfolgreich beendet wurde.

In der Berufsbildungsstatistik wird jährlichauf Basis der ermittelten Zahl der Vertrags-lösungen eine Quote der Lösungen berech-net. Außerdem erfolgen Auswertungen imHinblick auf eine Reihe statistischer Merk-male (Beruf, Geschlecht, Staatsangehörig-keit, höchster allgemeinbildender Schulab-schluss, Ausbildungsbereich). Allerdingser geben sich aus der Statistik keine Hinwei -se auf Gründe für Vertragslösungen. Im Jahr2011 wurden im Bundesgebiet fast 150.000Ausbildungsverträge (24,4%) vorzeitig ge -löst (vgl. im Folgenden UHLY 2013). Dabeigibt es zwischen den verschiedenen Ausbil-dungsberufen sehr große Unterschie de. DieSpannweite reicht vom Beruf Verwaltungs-fachangestellte/-r mit der geringsten Quotevon 3,7% zum/zur Restaurantfachmann/-frau mit der höchsten Quote von 51,0%.Größere Unterschiede zeigen sich auchnach Schulabschluss der Jugendlichen: jehöher dieser ist, umso niedriger liegt dieLösungsquote. Beruf und Schul abschlussscheinen dabei jeweils eine eigenständigeEinflusskraft zu haben (BAETHGE u. a. 2011:214). Zwischen Männern (24,1%) undFrauen (24,9%) gibt es bei den Vertrags -lösungsquoten dagegen nur geringe Unter-schiede (UHLY 2013). Hinsichtlich des Zeit-punkts der Vertragslösung entfallen 33,7%

der Fälle auf die Probezeit und weitere31,1% werden ebenfalls noch im erstenJahr gelöst (UHLY 2013).

Während es bei Vertragslösungen nochunklar ist, ob es tatsächlich zur Beendigungder Ausbildung im betreffenden Beruf ohneAbschluss kommt, stellt die nicht erfolgrei-che Absolvierung der Abschlussprüfung fürAuszubildende in jedem Fall ein gravieren-des negatives Ereignis dar. Auf Basis derBerufsbildungsstatistik wird regelmäßig dieQuote der bestandenen Abschlussprüfun-gen ermittelt. Bezogen auf alle Prüfungs-teilnehmer/-innen (einschließlich Wiederho-lungsprüfungen) betrug diese im Jahr 201192,2% (EBBINGHAUS 2013).

Welche wissenschaftlichenErkenntnisse liegen bereits vor?

Vertragslösungen waren in der Vergangen-heit mehrfach Gegenstand wissenschaft -licher Untersuchungen. Breiter angelegtequantitative Erhebungen bilden hier aller-dings die Ausnahme. Es dominieren quali-tative Studien mit eingegrenzten Untersu-chungspopulationen (vgl. den Überblick beiBOHLINGER 2002: 24). In jüngster Zeit wur-den auch Untersuchungen für bestimmteRegionen durchgeführt (PIENING u. a. 2012,PIENING /HAUSCHILDT/ RAUNER o. J.). Die letzterepräsentative Befragung von Ju gend lichenfür Deutschland aus dem Jahr 2003(SCHÖNGEN 2003) ergab, dass bei etwa je -der zweiten Vertragslösung ein neuer Aus-bildungsvertrag abgeschlossen wird. Vondieser Gruppe blieben etwa 60% in ihrem

bisherigen Beruf (SCHÖNGEN 2003: 36).Anders als für Deutschland liegt für dieSchweiz eine aktuelle repräsentative Studievor, die im Längsschnitt angelegt ist undden Untersuchungsschwerpunkt auf denZeitraum nach der Vertragslösung legt(SCHMID 2010). Nach der Vertragslösungbeginnt hiernach für die Jugendlichen eineerneute Phase der beruflichen Orientierungund der Berufswahl (STALDER/SCHMID 2012:274). Zwei Jahre nach der Vertragslösunghaben dann rund 70% der Jugendlichenwieder eine Ausbildung im Bereich derSekundarstufe II begonnen (SCHMID 2010:158).

Nach einer aktuellen deutschen Regional-studie geht in etwa der Hälfte der Fälle dieInitiative zur Lösung des Vertragsverhältnis-ses vom Betrieb aus, in 30% der Fälle vonden Auszubildenden und in 20% von bei-den Seiten (PIENING u. a. 2012: 12). Insbe-sondere folgende Gründe, die für die Aus-zubildenden bei Vertragslösungen relevantsind, werden übereinstimmend in der vor-liegenden Literatur genannt (vgl. BOHLINGER2002: 43 ff.):

• Schwierigkeiten mit Ausbildern und Vor-gesetzten,

• falsche Berufswahl,• schlechte Ausbildungsqualität, • private Probleme, • gesundheitliche Probleme,• finanzielle Schwierigkeiten.

Aus Sicht der Auszubildenden können vor-zeitige Vertragslösungen nicht pauschal als gut oder schlecht klassifiziert werden (BOHLINGER 2002: 64). Wenn die Berufs-wahl nicht die richtige war, handelt es sichum die notwendige Korrektur einer voraus-gegangenen falschen Entscheidung. Auchgesundheitliche Probleme, welche durch dieAusbildung im betreffenden Beruf verur-sacht werden, erfordern eine Umorientie-rung. Käme es in diesen Fällen nicht zu einerVertragslösung, dann würden die Problemeverschleppt und sich später verstärkt stellen.Insofern sind Vertragslösungen für die Aus-zubildenden grundsätzlich nicht nur mitRisiken, sondern auch mit Chancen verbun-den. Von zentraler Bedeutung ist aber injedem Fall, was nach der Vertragslösungpassiert und ob es gelingt, wieder in eineAusbildung einzumünden.

Lösung von AusbildungsverträgenEin Ausbildungsvertrag kann nach § 22 Berufsbildungsgesetz in der Probezeit (maximalvier Monate) von beiden Parteien jederzeit ohne Angabe eines Grundes und ohne Ein-haltung einer Frist gekündigt werden; danach kann der Vertrag nur noch aus einem wich-tigen Grund fristlos gelöst werden. Auszubildende haben nach der Probezeit außerdemdas Recht, den Ausbildungsvertrag mit einer Frist von vier Wochen zu lösen, wenn sie dieBerufsausbildung aufgeben oder sich für eine andere Berufstätigkeit ausbilden lassenwollen. Vertragslösungen werden in der Öffentlichkeit häufig mit einem Abbruch derAusbildung gleichgesetzt, was allerdings nicht richtig ist (vgl. z. B. BOHLINGER 2002, UHLY2013). Keineswegs darf der Anteil der Vertragslösungen mit einer Drop-out-Quote ver-wechselt werden, denn Jugendliche können im Anschluss an die Vertragslösung aucheine duale Ausbildung in einem anderen Beruf aufnehmen (vgl. z. B. BOHLINGER 2002:21). Ebenfalls besteht bei Auflösung des Ausbildungsvertrages die Möglichkeit, dass dieAusbildung im betreffenden Beruf bei einem anderen Betrieb fortgesetzt wird. Die Berufs-bildungsstatistik erfasst den Verbleib nach einer Vertragslösung nicht (UHLY 2013).

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Die letzte repräsentative Studie für Deutsch-land von SCHÖNGEN kommt zu dem Ergeb-nis, dass etwa jede dritte Vertragslösung aufeine falsche Berufswahl zurückzuführen ist(SCHÖNGEN 2003: 36). 46% der Befragtennannten (nicht näher bezeichnete) persön -liche Gründe. Nach SCHÖNGEN (2003: 36)dominieren allerdings mit rund 70% be -triebliche Gründe,1 die sich insbesondere anKonflikten mit Ausbildern und Vorgesetztenfestmachen lassen. Bei einer solchen Pro-blemlage wäre es grundsätzlich sinnvoll, dieVertragslösung entweder zu verhindernoder die Ausbildung in dem gewähltenBeruf in einem anderen Betrieb fortzuset-zen. Vertragslösungen ergeben sich in denmeisten Fällen nicht abrupt, sondern sindein schleichender Prozess (STAMM 2012:23). Insofern gibt es grundsätzlich auchChancen für die Entwicklung von Präventi-onsstrategien (BOHLINGER 2002: 64 ff.). Einespezielle Problemlage ergibt sich durchBetriebsschließung, Konkurs oder Verlage-rung der Betriebsstätte. In der Erhebung vonSCHÖNGEN gingen 12% aller Fälle auf dieseGründe zurück (SCHÖNGEN 2003: 35).

Was die Gründe für Vertragslösungen ausSicht der Betriebe betrifft, gibt es in der vor-liegenden Literatur ebenfalls große Über-einstimmungen. Zu nennen sind insbeson-dere folgende Gründe (BOHLINGER 2002: 45 ff.):

• Lern- und Leistungsschwierigkeiten derJugendlichen in Betrieb und Berufs-schule,

• Fehlzeiten der Auszubildenden,• mangelnde Motivation der Auszubilden-den.

Nach einer aktuellen explorativen Studiedominieren leistungsbezogene und motiva-tionale Faktoren bei den betrieblichen Grün-den für Vertragslösungen (JABLONKA 2012).Daneben werden häufiger – wie von denJugendlichen – Aspekte einer falschen Be -rufswahl angesprochen. Größere Unterschie -de in der Betroffenheit von Vertragslösun-gen gibt es nach einer Auswertung desBIBB-Qualifizierungspanels zwischen einzel-nen Betriebsmerkmalen (BUNDESINSTITUTFÜR BERUFSBILDUNG 2012, vgl. auch PIENINGu. a. 2012, PIENING/HAUSCHILDT /RAUNERo. J.). Zwar steigt mit wachsender Betriebs-

größe die Wahrscheinlichkeit, dass es über-haupt zu vorzeitigen Vertragslösungenkommt, was in der Regel mit einer höherenAuszubildendenzahl in größeren Betriebenzusammenhängt. Allerdings ist der Anteilvon Betrieben mit einem überdurchschnitt-lichen Anteil an Vertragslösungen in Klein-betrieben deutlich größer als in Großbetrie-ben.

Für die Betriebe stellt eine Vertragslösungimmer einen Ressourcenverlust dar. DasBIBB (WENZELMANN / LEMMERMANN 2012)kommt in einer Modellrechnung für dasJahr 2007 zu dem Ergebnis, dass den be -troffenen Betrieben durch Vertragslösungenein Verlust von etwa 580 Millionen Euroentstanden ist. Eine Reduzierung dieserKosten könnten Betriebe vor allem durcheine bessere Auswahl von Auszubildenden(STAMM 2012: 21), aber auch durch früh-zeitiges Gegensteuern erreichen.

Vertragslösungen stellen in vielen Fällen fürdie Jugendlichen und in der Regel immer fürdie betroffenen Betriebe ein Problem dar.Die Bildungspolitik hat hierauf bereits seitlängerem durch Initiativen und Programmezur Entwicklung von Präventionsstrategienund zur Verhinderung von Vertragslösungenreagiert (siehe z. B. BÖSE/HEINKE 2010, JAS-PER u.a. 2009, QUANTE-BRANDT 2005).

Mit den Statistiken zu Vertragslösungen und(nicht) bestandenen Abschlussprüfungenliegen umfangreiche Datenbasen vor, dieInformationen zu Größe und Zusammen-setzung des Personenkreises enthalten, wel-cher eine Berufsausbildung in einem Berufbeginnt, aber nicht abschließt. VielfältigeInformationen bieten auch die vorliegendenStudien zur Problematik der Lösung vonAusbildungsverträgen. Aus den vorhande-nen Daten und Analysen lässt sich allerdingsnicht zuverlässig ermitteln, wie hoch inDeutschland der Anteil unter den Auszubil-denden tatsächlich ist, die eine begonneneAusbildung in einem bestimmten Berufnicht erfolgreich abgeschlossen haben.Ebenfalls liegen keine aktuellen und reprä-sentativen Erkenntnisse darüber vor, wasnach einer Beendigung der Ausbildungohne Abschluss geschieht.

Was wird auf Datenbasis derBIBB-Übergangsstudie 2011untersucht?

Auf Grundlage der BIBB-Übergangsstudie2011, einer repräsentativen Untersuchungder Verlaufsprozesse beim Übergang vonder Schule in Ausbildung und Beschäftigung(siehe Kasten), soll nachfolgend dargestelltwerden, wie häufig eine duale Berufsaus-bildung2 ohne Abschluss beendet wird.Betrachtet werden dabei Jugendliche, dieerstmals in eine duale Berufsausbildung eingemündet waren, diese aber im ur sprüng- lich gewählten Beruf nicht bis zu einemerfolgreichen Abschluss durchgeführthaben. Es handelt sich also um Jugendliche,deren Ausbildung im betreffenden Berufentweder vor der Abschlussprüfung endeteoder die die Abschlussprüfung (endgültig)nicht bestanden haben. Nicht hierzu zählenJugendliche, die während ihrer Ausbildungim ursprünglichen Beruf den Betrieb wech-selten oder die Ausbildung unterbrochenund später im gleichen Beruf wieder wei-tergeführt haben.

Bei der BIBB-Übergangsstudie 2011 handeltes sich um eine thematisch breit angelegteStudie zu den Übergangsprozessen Schule– Beruf, bei der die Untersuchung vorzeitigbzw. nicht erfolgreich beendeter Ausbil-dungen keinen Schwerpunkt bildete. Daherrichteten sich zum einen in der Erhebungnur wenige Fragen speziell auf diese The-matik, zum anderen sind Jugendliche, dieihre duale Ausbildung ohne Abschlussbeendeten, in der Stichprobe vergleichs-weise schwach repräsentiert. Dennoch sindauf dieser Datenbasis eine Reihe auf-schlussreicher Analysen zur Beendigungeiner dualen Ausbildung ohne Abschlussmöglich. So kann beispielsweise der Anteilder Jugendlichen ermittelt werden, deren(erste) duale Ausbildung im ursprünglichenBeruf ohne Abschluss endet. Außerdemkann untersucht werden, inwieweit sichJugendliche mit und ohne erfolgreich abge-schlossener Ausbildung unterscheiden. Eslassen sich Merkmale identifizieren, die dieWahrscheinlichkeit erhöhen oder vermin-dern, dass eine Ausbildung ohne Abschlussbleibt. Zudem kann aufgezeigt werden,welches aus Sicht der Auszubildenden die

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1 In der Studie von SCHÖNGEN (2003) konnten die Befrag-ten mehrere Gründe gleichzeitig angeben.

2 Mit dem Begriff „duale Berufsausbildung“ ist hierimmer eine Ausbildung nach Berufsbildungsgesetz bzw.Handwerksordnung gemeint.

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Gründe für eine vorzeitige bzw. nicht erfolg-reiche Beendigung der Ausbildung sind.Schließlich ist es auch möglich, den weite-ren Werdegang der Jugendlichen nach derohne Abschluss gebliebenen Ausbildung zuuntersuchen, d. h., wie oft sie eine anderevollqualifizierende Ausbildung aufnehmen,wie lange dies dauert und von welchen Fak-toren die Wiedereinmündung abhängt.

Die Frage, wie oft Lösungen von Ausbil-dungsverträgen zu einer Beendigung derdualen Ausbildung ohne Abschluss führen,kann auf Datenbasis der BIBB-Übergangs-studie 2011 nicht beantwortet werden. Sowurden in der Erhebung weder Vertrags -lösungen noch Betriebswechsel währendder Ausbildung in einem bestimmten Beruferfasst. Ein Betriebswechsel führt immer zueiner Vertragslösung mit dem ursprüng -lichen Ausbildungsbetrieb. In der BIBB-Über-gangsstudie 2011 wurde ausschließlichdanach gefragt, ob Jugendliche die Ausbil-dung im jeweiligen Beruf mit oder ohneAbschluss beendet haben.

Wie häufig Auszubildende ihre in einembestimmten Beruf begonnene erste dualeBerufsausbildung ohne Abschluss beenden,ist anhand der BIBB-Übergangsstudie 2011allerdings nicht ganz einfach zu ermitteln.Die Schwierigkeit dieses Datensatzesbesteht darin, dass die bildungsbiografi-schen Verläufe der befragten 18- bis 24-Jäh-rigen äußerst unterschiedlich sind und dieBeobachtungsdauer für die in eine dualeBerufsausbildung eingemündeten Befra-gungspersonen stark variiert. So waren zumBefragungszeitpunkt z. B. einige Jugend -liche erst kurze Zeit zuvor in eine duale Ausbildung eingemündet, während andereihre Ausbildung bereits vor einigen Jahrenbeendet hatten. Um bei einer solchenDatenstruktur dennoch alle Fälle nutzen zukönnen, dabei aber die Anteile der Jugend-lichen ohne erfolgreichen Abschluss derAusbildung weder zu über- noch zu unter-schätzen, ist eine adäquate Analysemetho -de notwendig. Aus diesem Grund wurdenKaplan-Meier-Schätzungen durchgeführt,mit denen die Wahrscheinlichkeit der Been-digung einer dualen Ausbildung ohneAbschluss bestimmt werden kann.3

Wie oft endet eine dualeAusbildung ohne Abschluss?

Nach der vorgenommenen Schätzung be -enden 12% der Auszubildenden ihre ersteduale Berufsausbildung im ursprünglichgewählten Beruf innerhalb von 36 Monatenohne einen Abschluss. Dieser Wert ist nurhalb so hoch wie die Lösungsquote der Aus-bildungsverträge, die im Jahr 2011 bei24,4% lag. Die starke Abweichung ist da -mit zu erklären, dass mit den beiden Quo-ten etwas Unterschiedliches gemessen wird.Wie vorne bereits erläutert, besteht derwesentliche Unterschied darin, dass bei derhier betrachteten Beendigung ohne Ab -schluss Betriebswechsel während der Aus-bildung im gleichen Beruf nicht berücksich-tigt werden. Zu beachten ist auch, dass sichder ermittelte Anteil der Auszubildenden,die in ihrer ersten dualen Ausbildung keinenAbschluss erreicht haben, nicht auf einbestimmtes Jahr bezieht, sondern dass Fälleaus vielen verschiedenen Jahren in dieBerechnung eingegangen sind.

Zwei Sachverhalte sprechen allerdings füreine gewisse Unterschätzung des auf Basisder BIBB-Übergangsstudie 2011 ermitteltenAnteils von Jugendlichen, die ihre Ausbil-dung im ursprünglichen Beruf ohneAbschluss beenden: Zum einen konnten ausmethodischen Gründen nur vorzeitige bzw.erfolglose Beendigungen von Ausbildungeninnerhalb von 36 Monaten nach Ausbil-dungsbeginn berücksichtigt werden.4 Ins-besondere in Berufen mit einer längerenAusbildungsdauer kann die Ausbildungaber auch noch zu einem späteren Zeit-

punkt ohne Abschluss enden, was unbe-rücksichtigt bleiben musste. Zum anderenspricht einiges dafür, dass die befragtenJugendlichen begonnene Ausbildungen, dienur sehr kurze Zeit andauerten, häufigerüberhaupt nicht angegeben haben. Zwarsollten im Interview alle Bildungsphasenchronologisch aufgeführt werden, in derErhebung waren aber – um eventuellenErinnerungsschwierigkeiten der BefragtenRechnung zu tragen – zeitliche Lücken beiden Angaben von bis zu zwei Monatenzulässig (EBERHARD u. a. 2013). Geradewenn eine bereits nach kurzer Zeit wiederbeendete Ausbildung schon weit zurücklagund aus Sicht der Jugendlichen für den wei-teren Bildungsverlauf keine große Bedeu-tung hatte, dürfte die Neigung, diese Phasein der Befragung zu übergehen, groß gewe-sen sein.

Wie aus Übersicht 1 hervorgeht, wird eineerste duale Berufsausbildung am häufigsteninnerhalb der ersten zwölf Monate ohneAbschluss beendet. Nach der vorgenomme-nen Schätzung ist für 3% der Jugendlichendie Ausbildung innerhalb der üblichen Pro-bezeit von vier Monaten wieder zu Ende,und innerhalb des gesamten ersten Jahressind es 6%. Nach 24 Monaten beträgt derAnteil 10% und erreicht nach 36 Monatenden ermittelten Gesamtwert von 12%.

BIBB-Übergangsstudie 2011Hierbei handelt es sich um eine retrospektive Längsschnitterhebung, in der auf reprä-sentativer Basis die gesamte Bildungs- und Berufsbiografie von Personen der Geburts-jahrgänge 1987 bis 1992 mit Wohnsitz in Deutschland detailliert erfasst wurde (EBERHARDu. a. 2013). In der BIBB-Übergangsstudie 2011 wurde das Erhebungsinstrumentariumder Vorgängerstudie aus dem Jahr 2006 (BEICHT /FRIEDRICH /ULRICH 2008) weitgehendübernommen und um aktuelle Fragestellungen ergänzt. Die Befragung wur de von Juli bisSeptember 2011 mittels computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Die BIBB-Übergangsstudie 2011 war als reine Mobilfunkerhebung angelegt, d. h., die Stichpro-bengewinnung und die Befragung erfolgten ausschließlich über das Mobilfunknetz. Dieswar erforderlich, weil die Personen der Zielgruppe (18- bis 24-Jährige) inzwischen häu-fig nicht mehr über das Festnetz erreichbar sind, aber nahezu alle über ein Mobiltelefonverfügen. Im Rahmen der Interviews konnten von 5.333 Personen ausreichend vollstän-dige Angaben gewonnen werden. Die Erhebungsdaten wurden durch Gewichtung nachzentralen Merkmalen (u. a. Schulabschluss, Geschlecht, Geburtsjahr) auf Basis des Mikro-zensus an die Strukturen der Grundgesamtheit angepasst.

3 Der Vorteil der Kaplan-Meier-Schätzungen liegt darin,dass alle in eine duale Berufsausbildung eingemündetenPersonen einbezogen werden konnten, auch wenn siedie Ausbildung erst vor kurzer Zeit begonnen hatten(rechtszensierte Fälle). Eine praxisorientierte Beschrei-bung des Kaplan-Meier-Verfahrens findet sich inBEICHT / FRIEDRICH /ULRICH 2008.

4 Die Begrenzung auf 36 Monate war erforderlich, da esnur relativ wenige – und ausschließlich gewerblich-tech-nische – Berufe mit einer längeren Ausbildungszeit von42 Monaten gibt. Bei Einbeziehung von 42 Monatenhätte sich die Kaplan-Meier-Schätzung daher für dieletzten sechs Monate auf eine nur sehr geringe Fallzahlmit speziellen Berufen gestützt, was das Gesamtergeb-nis möglicherweise erheblich verzerrt hätte.

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Wie häufig eine duale Ausbildung innerhalbvon 36 Monaten ohne Abschluss endet,unterscheidet sich erheblich danach, wel-chen Schulabschluss Jugendliche bei Beginnder Ausbildung erreicht haben (vgl. Über-sicht 1). Während der geschätzte Anteil beieinem mittleren Schulabschluss nur 9%beträgt, liegt er bei maximal einem Haupt-schulabschluss mit 18% doppelt so hoch.Auch nach Geschlecht der Jugendlichengibt es deutliche Unterschiede: Von den jun-gen Männern beenden schätzungsweisenur 10% ihre duale Ausbildung innerhalbvon 36 Monaten ohne Abschluss, dagegensind es von den jungen Frauen 15%.5

Welches sind Risikofaktorenfür eine Beendigung ohneAbschluss?

Der Personenkreis der Jugendlichen, derenerste duale Berufsausbildung ohne Ab -schluss endet, unterscheidet sich relativ starkvon der Gruppe Jugendlicher, die ihre ersteduale Ausbildung erfolgreich abschließen,

wie ein Vergleich der Verteilungen wichtigerMerkmale zeigt (vgl. Übersicht 2).6 Betrach-tet werden soziodemografische Merkmale(Geschlecht, Migrationshintergrund, Wohn-region), Merkmale der sozialen Herkunft(Bildung der Eltern, beruflicher Status desVaters), Merkmale der individuellen Qualifi-kation der Jugendlichen (Schulabschluss,Schulnoten7, Teilnahme an Übergangsmaß-nahme) und außerdem auch Merkmale derdualen Ausbildung (Art der Ausbildung,Berufsbereich, Wunschberuf).

Dabei wird nochmals sichtbar, dass die ersteduale Ausbildung bei jungen Frauen undJugendlichen mit maximal Hauptschulab-schluss deutlich häufiger vorzeitig bzw.

erfolglos endet, denn sie sind in der Perso-nengruppe, deren Ausbildung ohne Ab -schluss geblieben ist, weitaus stärker ver-treten als in der Vergleichsgruppe. Darüberhinaus zeigt sich, dass Jugendliche, die ihreAusbildung ohne Abschluss beenden, öftereinen Migrationshintergrund haben, ihreEltern häufiger über keinen Berufsabschlussverfügen und der Vater eher eine niedrigqualifizierte Tätigkeit ausübt. Die allge-meinbildende Schule haben diese Jugend-lichen mit deutlich schlechteren Noten verlassen und anschließend öfter eine Über- gangsmaßnahme besucht.

Auch die Art der dualen Ausbildung unter-scheidet sich: Die Jugendlichen, die nicht zueinem erfolgreichen Abschluss kommen,befinden sich vermehrt in einer außerbe-trieblichen Ausbildung und erlernen häufi-ger einen Dienstleistungsberuf.

Der größte Unterschied zeigt sich allerdingsin der Bewertung des Ausbildungsberufs:Für zwei Fünftel der Jugendlichen, die ihreAusbildung ohne Abschluss beenden, stellt

Übersicht 1

Wahrscheinlichkeit der Beendigung einer (ersten) dualen Berufsausbildung innerhalb von 36 Monaten ohne Abschluss differenziertnach Schulabschluss bei Ausbildungsbeginn bzw. Geschlecht (kumulierte Wahrscheinlichkeitsfunktion)

Schätzung nach der Kaplan-Meier-Methode.

* Für Personen mit (Fach-)Hochschulreife erfolgte wegen zu geringer Fallzahl keine gesonderte Darstellung.Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung begonnen haben (gewichtete Ergebnisse; ungewichtete Fallzahl: n=2.208, davon zensiert: 1994).

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

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5

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0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36

maximal Hauptschulabschluss mittlerer Schulabschluss Insgesamt Frauen Männer Insgesamt

Monate nach Ausbildungsbeginn

Schulabschluss bei Ausbildungsbeginn*

18%

9%

12%

Anteil in Prozent

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10

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0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 33 36

Monate nach Ausbildungsbeginn

Geschlecht

15%

10%

12%

Anteil in Prozent

5 Die Unterschiede, die sich bei den Kaplan-Meier-Schät-zungen nach Schulabschluss und Geschlecht ergeben,sind nach den gängigen Tests (Log-Rank-, Breslow- undTarone-Ware-Test) jeweils hochsignifikant.

6 Personen, deren Ausbildung zum Befragungszeitpunktnoch nicht beendet war, blieben hier unberücksichtigt.

7 Informationen zu den Schulnoten lagen nur für diezuletzt besuchte allgemeinbildende Schule vor, nichtjedoch für später besuchte Bildungsgänge des Über-gangssystems, in denen gegebenenfalls noch ein Schul-abschluss erworben wurde.

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Übersicht 2

Einflüsse auf das Risiko, eine (erste) duale Berufsausbildung ohne Abschluss zu beenden – Ergebnisse von binären logistischen Regressionen

MerkmaleVerteilung der Personen in %1) Exponentialkoeffizienten eb1)

ohne Abschluss beendet mit Abschluss beendet Modell 1 Modell 2

Geschlechtmännlich (Ref.) 51 63

weiblich 49 37 2,443*** 2,305***

Migrationshintergrundohne Migrationshintergrund (Ref.) 66 77

mit Migrationshintergrund 34 23 1,418+ 1,398+

Wohnregionalte Länder (Ref.) 73 76

neue Länder 27 24 1,205 1,171

Bildung der Eltern2)

kein Berufsabschluss und maximal mittlere Reife (Ref.) 15 6

mit Berufsabschluss und maximal Hauptschulabschluss 33 30 ,623+ ,717

mit Berufsabschluss und mittlere Reife 27 35 ,497* ,524*

mit/ohne Berufsabschluss und (Fach-)Hochschulreife 9 13 ,547+ ,590

(Fach-)Hochschulabschluss 9 13 ,525+ ,577

keine Angabe 6 3 ,771 ,730

beruflicher Status des Vatersniedrig qualifizierte Tätigkeit (Ref.) 32 21

mittel qualifizierte Tätigkeit 38 49 ,822 ,847

hoch qualifizierte Tätigkeit 11 16 ,802 ,837

sonstige Tätigkeit, nie erwerbstätig, keine Angabe 19 14 1,154 1,217

Schulabschluss bei Beginn der dualen Ausbildungmaximal Hauptschulabschluss (Ref.) 55 34

mittlerer Schulabschluss 38 52 ,631* ,623*

(Fach-)Hochschulreife 7 14 ,402** ,438**

Durchschnittsnote (letztes Zeugnis allg.-bild. Schule)3,1 bis 6,0 (Ref.) 33 14

2,6 bis 3,0 36 36 ,453*** ,444***

2,1 bis 2,5 19 28 ,375*** ,409***

1,0 bis 2,0 10 20 ,245*** ,270***

keine Angabe 1 2 ,227* ,258*

Teilnahme an einer Übergangsmaßnahmekeine Teilnahme (Ref.) 79 91

Teilnahme bis zum regulären Ende 15 8 1,646* 1,689*

Teilnahme vorzeitig beendet 6 2 2,998* 3,570**

Art der dualen Berufsausbildungbetriebliche Ausbildung (Ref.) 78 90

außerbetriebliche Ausbildung 22 10 1,576* 1,386

Berufsbereich der dualen Ausbildung

Fertigungsberufe (einschließlich landwirtschaftliche, technische Berufe) (Ref.) 40 46

Dienstleistungsberufe 46 42 ,780 ,695+

Beruf nicht angegeben 14 11 1,215 1,102

Bewertung des AusbildungsberufsAusbildungsberuf war Wunschberuf (Ref.) 33 53

Ausbildungsberuf hatte Ähnlichkeit mit Wunschberuf 15 20 1,134

kein besonderer Wunschberuf vorhanden, keine Angabe 11 10 1,397

Ausbildungsberuf war nicht Wunschberuf 41 17 3,249***

Stichprobengröße (ungewichtete Fallzahlen) n = 240 n = 1.368 n = 1.594 n = 1.594

Nagelkerkes R-Quadrat ,164 ,207

Signifikanzniveau: + p < 0,1, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001 (zweiseitiger Test)

Erläuterung: Die Exponentialkoeffizienten eb geben an, welchen Einfluss die verschiedenen Variablen auf die Beendigung einer dualen Ausbildung ohne Abschluss haben. Werte größerals 1 weisen auf ein verglichen mit der jeweiligen Referenzgruppe höheres Risiko hin, Werte kleiner als 1 auf ein geringeres. Auch das Ausmaß der Veränderung des Risikos lässt sich beikategorialen Variablen ablesen: Der Exponentialkoeffizient gibt den Faktor wieder, um den die Einflussgröße das Risiko – d. h. das Wahrscheinlichkeitsverhältnis (p/q) zwischenEinmündung (p) und keine Einmündung (q) – im Vergleich zur Referenzgruppe verändert.

1) Bei den Verteilungen handelt es sich um gewichtete Ergebnisse. Die logistischen Regressionen wurden mit dem ungewichteten Datensatz gerechnet. Abweichungen bei den Fallzah-len sind auf fehlende Angaben bei den einbezogenen Variablen zurückzuführen.

2) Berücksichtigt wurde jeweils die höchste Bildung, über die mindestens ein Elternteil verfügte.Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung mit oder ohne Abschluss beendet haben

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

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REPORT�21 | 2013� 7

dieser nicht den Wunschberuf dar – alsomehr als doppelt so oft wie bei denjenigen,die ihre Ausbildung erfolgreich abschließen.8

Bestimmte Merkmalsausprägungen sindalso mit einer höheren Wahrscheinlichkeitverbunden, dass eine Ausbildung ohneAbschluss endet. Welche Merkmale aller-dings für sich gesehen Risikofaktoren fürden Ausbildungsverlauf darstellen, lässt sichnur im Rahmen statistischer Erklärungsmo-delle identifizieren. So kann mittels logisti-scher Regressionen festgestellt werden, wel-che Faktoren – unter Kontrolle aller jeweilsanderen einbezogenen Merkmale – eineneigenständigen Einfluss auf das Risiko ha -ben, dass Jugendliche ihre Ausbildung nichtzu einem erfolgreichen Abschluss bringen.

Zunächst wurde ein Modell gerechnet, indas alle oben genannten Merkmale aufge-nommen wurden, mit Ausnahme der Be -wertung des Ausbildungsberufs (vgl. Über-sicht 2, Modell 1).9 Demnach haben jungeFrauen selbst bei Berücksichtigung alleranderen Faktoren ein erheblich höheresRisiko, eine duale Ausbildung ohne Ab -schluss zu beenden, als junge Männer.10 Einerhöhtes Risiko zeigt sich auch für Jugend-liche mit einem Migrationshintergrund.Besonders große Gefahr, dass eine Ausbil-dung ohne Abschluss bleibt, besteht fürJugendliche, wenn ihre Eltern über keinenBerufsabschluss verfügen. Verglichen mitihnen sind Jugendliche, deren Eltern eineBerufsausbildung abgeschlossen habenoder die eine höhere Schulbildung bzw.einen Hochschulabschluss besitzen, weitweniger gefährdet.

Der Schulabschluss, den Jugendliche beiBeginn der Ausbildung erreicht haben, hatauch bei Kontrolle aller anderen Merkmaleerheblichen Einfluss. Am höchsten ist dasRisiko eines Ausbildungsverlaufs ohneAbschluss, wenn maximal ein Hauptschul-abschluss vorliegt. Damit verglichen sinktdas Risiko bei einem mittleren Schulab-schluss deutlich und ist bei einem höheren

Schulabschluss am geringsten. Ein beträcht-licher Effekt geht auch von den Schulnotenaus, die Jugendliche bei Verlassen der allge-meinbildenden Schule erhalten haben: Jebesser diese ausfallen, desto kleiner ist dieGefahr, dass die Ausbildung ohne Abschlussbeendet wird.

Für Jugendliche, die nach der allgemeinbil-denden Schule an einer Übergangsmaß-nahme teilnehmen, zeigt sich im Vergleichzu denjenigen ohne eine solche Maßnahmeein wesentlich größeres Risiko einer Been-digung der Ausbildung ohne Abschluss. Dasgilt, wenn der Besuch der Maßnahme biszum regulären Ende erfolgt, und in noch-mals erhöhtem Maße, wenn die Teilnahmevorzeitig beendet wird. Selbstverständlichbedeutet dieses Ergebnis nicht, dass die

Übergangsmaßnahme den späteren Ausbil-dungsverlauf negativ beeinflusst. Vielmehrist es so zu interpretieren, dass diese Ju -gend lichen ihre schulischen Defizite durchdie Teilnahme nicht vollständig ausgleichenkönnen und zudem wahrscheinlich häufigerin Berufe mit ungünstigeren Ausbildungs-bedingungen einmünden.

Jugendliche, die außerbetrieblich ausgebil-det werden, sind stärker gefährdet, ihreAusbildung ohne Abschluss zu beenden, alsdiejenigen in betrieblicher Ausbildung. Dieshängt möglicherweise mit dem besonderenPersonenkreis der Jugendlichen in außerbe-trieblicher Ausbildung zusammen: Es sindinsbesondere lernbeeinträchtigte oder sozialbenachteiligte Jugendliche, die während der Ausbildung einer sozialpädagogischen

8 Dabei ist zu beachten, dass die subjektive Einschätzungdes Berufs eventuell durch den Verlauf der Ausbildunggeprägt sein kann, insbesondere wenn diese ursprüng-lich positiven Vorstellungen nicht entsprochen hat.

9 Das erste Modell sollte ausschließlich objektive Merk-male beinhalten, daher wurde die subjektive Bewertungdes Ausbildungsberufs zunächst nicht einbezogen.

10 Es wird hier ausschließlich auf Ergebnisse der Regressi-onsmodelle eingegangen, die mindestens auf einem10%-Niveau signifikant sind.

Übersicht 3

Bewertung des Berufs der (ersten) dualen Ausbildung (Anteile in Prozent)

Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung mit oder ohne Abschlussbeendet haben (gewichtete Ergebnisse; ungewichtete Fallzahl: insgesamt: n = 1.608, mit Abschluss: n = 1.368, ohneAbschluss: n = 240).

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

� Ausbildungsberuf war Wunschberuf

� Ausbildungsberuf hatte Ähnlichkeiten mit Wunschberuf

� kein besonderer Wunschberuf vorhanden

� Ausbildungsberuf war nicht Wunschberuf

Ausbildung ohne Abschluss beendet Ausbildung mit Abschluss beendet

Frauen

Männer

26

13

13

48

51

10

18

21

39

916

35

55

21

14

10

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Be gleitung bedürfen, oder junge Menschenmit Behinderungen, die durch außerbe-triebliche Ausbildungsmaßnahmen beruflicheingegliedert werden sollen.11 Für dieseJugendlichen dürfte es oft besondersschwierig sein, eine mehrjährige Ausbildungdurchzuhalten und erfolgreich abzuschlie-ßen.12

Es wird nun der Frage nachgegangen, obdas für junge Frauen deutlich höhere Risiko,die Ausbildung ohne Abschluss zu beenden,möglicherweise damit zusammenhängt,dass sie viel seltener als junge Männer inihrem Wunschberuf ausgebildet werden.Zunächst sollen die entsprechenden Vertei-lungen betrachtet werden. Insgesamt ent-spricht der Ausbildungsberuf bei 46% derjungen Frauen dem ursprünglichen Berufs-wunsch; bei den jungen Männern sind es53%. Für 27% der jungen Frauen und17% der jungen Männer handelt es sichdagegen nicht um den Wunschberuf. DieUnterschiede dürften auf die deutlich grö-ßeren Schwierigkeiten junger Frauen, einenbetrieblichen Ausbildungsplatz zu finden,zurückzuführen sein (BEICHT /WALDEN 2012).

Übersicht 3 verdeutlicht, dass es sowohl beijungen Frauen als auch bei jungen Männerneinen großen Unterschied in der Bewertungdes Ausbildungsberufs gibt, je nachdem, obsie die Ausbildung mit oder ohne Abschlussbeendet haben. In beiden Fällen sind aberdie Anteile junger Frauen, die nicht in ihremWunschberuf ausgebildet worden sind,beträchtlich höher als bei jungen Männern.Einerseits spielt bei Frauen also die fehlendeRealisierung des Berufswunschs als mögli-cher Grund für die Beendigung der Ausbil-dung ohne Abschluss häufiger eine Rolle.Andererseits bringen Frauen öfter als Män-ner ihre Ausbildung erfolgreich zu Ende,obwohl ihr Berufswunsch nicht realisiertworden ist.

In einem zweiten Regressionsmodell wurdedie Bewertung des Ausbildungsberufs alszusätzliches Merkmal aufgenommen (vgl.

Übersicht 2, Modell 2). Dabei zeigt sicherwartungsgemäß, dass das Risiko derBeendigung der Ausbildung ohne Abschlussstark zunimmt, wenn der Ausbildungsberufnicht der Wunschberuf ist. Es liegt dann fürdie betreffenden Jugendlichen dreimal sohoch wie für diejenigen, die in ihremWunschberuf ausgebildet werden. Dasdeutlich höhere Risiko junger Frauen, dieAusbildung ohne Abschluss zu beenden,bleibt aber auch bei Berücksichtigung derBewertung des Ausbildungsberufs be ste-hen. Ihre seltenere Realisierung des Wunsch-berufs liefert hierfür also keine ausreichendeErklärung.

Welches sind die Gründe ausSicht der Jugendlichen?

In der BIBB-Übergangsstudie 2011 wurdendie Jugendlichen, die ihre Ausbildung ohneAbschluss beendet haben, auch nach denGründen gefragt, die aus ihrer Sicht hierfürausschlaggebend waren. Wie Übersicht 4zeigt, gibt mehr als die Hälfte der Betroffe-nen an, dass die Ausbildung ihnen nichtzugesagt bzw. sich nicht als das Richtigeerwiesen hat. Auf junge Frauen trifft diesetwas häufiger zu als auf junge Männer. ObJugendliche, die diesen Grund nennen,allerdings eine falsche Berufswahl getroffenhaben oder ob sie z. B. wegen einer man-gelnden Ausbildungsqualität mit ihrer Aus-bildung unzufrieden waren, lässt sich hiernicht klären.

Bei vielen Jugendlichen sind Probleme mitAusbildern, Lehrern, Kollegen oder Mit-schülern verantwortlich für die vorzeitigeBeendigung der Ausbildung. Bei jungenFrauen ist dies wiederum etwas öfter derFall als bei jungen Männern. Oftmals sindauch persönliche, finanzielle oder gesund-heitliche Gründe von Bedeutung, wenn dieAusbildung ohne Abschluss endet. Bei jun-gen Frauen tritt dies deutlich häufiger aufals bei jungen Männern. Dabei stehensowohl bei männlichen als auch bei weibli-chen Jugendlichen gesundheitliche Pro-bleme im Vordergrund. Junge Frauen wer-den zudem relativ oft von Schwangerschaftund Kindererziehung an einer Fortführungder Ausbildung gehindert; dies könnte auchein Grund für ihr höheres Risiko sein, dasseine Ausbildung ohne Abschluss bleibt.Aber auch einige junge Männer beenden

ihre Ausbildung vorzeitig, um sich der Erzie-hung ihrer Kinder zu widmen. Mit finan-ziellen Problemen wird insgesamt nur ver-gleichsweise selten die Beendigung derAusbildung ohne Abschluss begründet.

Relativ häufig geben Jugendliche auch an,dass sie ihre begonnene Ausbildung wegeneiner angestrebten oder in Aussicht stehen-den Alternative nicht zu Ende geführthaben. Die Absicht eines Wechsels in eineandere Ausbildung ist dabei insgesamtwesentlich häufiger der Grund für die Nicht-beendigung der Ausbildung als die Auf-nahme einer Erwerbstätigkeit. Junge Frauenund Männer neigen etwa gleich oft zu eineranderen Ausbildung, während eine Erwerbs- tätigkeit häufiger von männlichen Jugend-lichen angestrebt wird.

Seltener spielen Schwierigkeiten mit denLeistungsanforderungen der Ausbildungeine Rolle. Junge Frauen führen als Grundfür die vorzeitige bzw. erfolglose Beendi-gung der Ausbildung häufiger an, dassdiese zu schwierig gewesen sei, als jungeMänner. Ein kleinerer Teil der Jugendlichenbegründet die Beendigung der Ausbildungohne Abschluss mit einer nicht bestandenenZwischen- oder Abschlussprüfung, undzwar junge Männer etwas öfter als jungeFrauen.

Wie oft wird wieder eineAusbildung aufgenommen?

Wenn Jugendliche ihre in einem bestimm-ten Beruf begonnene duale Ausbildungohne Abschluss beenden, stellt sich die ent-scheidende Frage, ob dies für sie nun tat-sächlich den Ausstieg aus dualer oder über-haupt aus vollqualifizierender Ausbildungund den Verbleib ohne Berufsabschlussbedeutet. Daher soll nun der weitere Wer-degang dieser Jugendlichen untersuchtwerden.

Zunächst soll festgestellt werden, wie oftnach Beendigung einer dualen Berufsaus-bildung ohne Abschluss erneut eine voll-qualifizierende Ausbildung, d. h. eine dualeoder schulische Berufsausbildung, eineBeamtenausbildung oder ein Studium, auf-genommen wird. Hierfür wurden wiederumKaplan-Meier-Schätzungen vorgenommen,mit denen die entsprechenden Wahrschein-

8 REPORT�21 | 2013

REPORT21 13

11 Nur in Ostdeutschland gab es in der Vergangenheit inder außerbetrieblichen Ausbildung auch einen größe-ren Anteil von „marktbenachteiligten“ Jugendlichen,die allein aufgrund der regionalen Ausbildungsmarkt-lage keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhaltenhatten.

12 Für die übrigen in Modell 1 einbezogenen Merkmale –Wohnregion der Jugendlichen, beruflicher Status desVaters und Berufsbereich der Ausbildung – sind keinesignifikanten Einflüsse nachweisbar.

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REPORT�21 | 2013� 9

Übersicht 4

Von den Jugendlichen genannte Gründe für die Beendigung der (ersten) dualen Berufsausbildung ohne Abschluss (Anteile in Prozent)*

* Es waren Mehrfachnennungen möglich.

Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung ohne Abschluss beendet haben (gewichtete Ergebnisse; ungewichtete Fallzahl: n = 240).

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

Ausbildung sagte nicht zu, war nicht das Richtige

Probleme mit Ausbildern, Lehrern, Kollegen, Mitschü� lern

persönliche, finanzielle, gesundheitliche Gründe

andere Ausbildung angestrebt oder in Aussicht

Arbeitsstelle gefunden oder in Aussicht

Ausbildung war zu schwierig

Zwischen- oder Abschlussprüfung nicht bestanden

Persönliche, finanzielle, gesundheitliche Gründe im Detail

Frauen

Männer

36% anderer Grund,

keine genauere Angabe

19%anderer Grund,

keine genauere Angabe

39% gesundheitliche Probleme

31% Schwangerschaft, Kinder erzie hung

11% finanzieller Grund

45% gesundheitliche Probleme

9% Kinder erzie hung

11% finanzieller Grund

53

54

51

46

47

44

42

48

35

28

28

27

16

13

19

16

18

13

12

10

13

Insgesamt Frauen Männer

0 10 20 30 40 50 60

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10 REPORT�21 | 2013

REPORT21 13

lichkeiten bestimmt werden können.Betrachtet wird dabei jeweils ein Zeitraumvon 24 Monaten nach Beendigung derersten dualen Ausbildung.13

Wie aus Übersicht 5 hervorgeht, mündetschätzungsweise knapp ein Fünftel (19%)der Jugendlichen, deren erste duale Ausbil-dung ohne Abschluss geblieben ist, inner-halb von einem halben Jahr wieder in einevollqualifizierende Ausbildung ein. DerAnteil der Wiedereinmündungen erhöhtsich innerhalb eines Jahres auf 30% underreicht innerhalb von zwei Jahren knappdie Hälfte (48%).

Schätzungsweise 34% der Jugendlichen,die ihre erste duale Berufsausbildung ohneAbschluss beenden, beginnen innerhalb vonzwei Jahren erneut eine duale Ausbildung.10% nehmen eine Ausbildung in Schulbe-rufen oder eine Ausbildung in einer Beam-tenlaufbahn auf und 3% ein (Fach-)Hoch-schulstudium.

Die Wahrscheinlichkeit, mit der Jugendlicheim Laufe von zwei Jahren erneut eine vollqualifizierende Ausbildung beginnen,unterscheidet sich nur relativ wenig danach,welchen Schulabschluss sie bei Beginn der ersten dualen Ausbildung hatten (vgl.Übersicht 5). So münden schätzungsweise47% der Jugendlichen mit mittlerem Schulabschluss und 45% derjenigen mitmaximal Hauptschulabschluss wieder inAusbildung ein.14

Zwischen weiblichen und männlichen Ju -gendlichen zeigt sich bei der Wiederein-mündung in Ausbildung zwar in den ersten20 Monaten ein deutlicher Unterschied,danach sind die Quoten aber nahezu iden-tisch.15 Größere Abweichungen gibt esallerdings, was die Art der erneuten Ausbil-dung betrifft. So nehmen 41% der jungenMänner innerhalb von zwei Jahren wiedereine duale Ausbildung auf, und damiterheblich häufiger als junge Frauen mit27%. Weibliche Jugendliche münden dage-gen mit 18% viel häufiger in eine Ausbil-

dung in Schulberufen oder einer Beamten-laufbahn ein als männliche Jugendliche mitnur 3%. Der Anteil der Jugendlichen, dienach nicht abgeschlossener dualer Ausbil-dung ein Studium beginnen, unterscheidetsich zwischen jungen Männern (3%) undjungen Frauen (2%) nur relativ wenig.

Um Hinweise dafür zu finden, welche Fak-toren eine rasche Wiedereinmündung ineine vollqualifizierende Ausbildung fördernoder hemmen, wurden Cox-Regressionengerechnet.16 Hierbei sind all die Merkmale

Übersicht 5

Wahrscheinlichkeit der Wiedereinmündung in eine vollqualifizierende Ausbildung (einschließlich Studium) innerhalb von 24 Monatennach Beendigung einer (ersten) dualen Berufsausbildung ohne Abschluss differenziert nach Schulabschluss bei Ausbildungsbeginn bzw. Geschlecht (kumulierte Wahrscheinlichkeitsfunktion)

Schätzung nach der Kaplan-Meier-Methode.

* Für Personen mit (Fach-)Hochschulreife erfolgte wegen zu geringer Fallzahlen keine gesonderte Darstellung.

Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung ohne Abschluss beendet haben. (gewichtete Ergebnisse; ungewichtete Fallzahl: n = 230,davon zensiert: 152).

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

60

50

40

30

20

10

00 3 6 9 12 15 18 21 24 0 3 6 9 12 15 18 21 24

Monate nach Ausbildungsbeendigung

Schulabschluss bei Ausbildungsbeginn*

45%47%

48%

Anteil in Prozent

60

50

40

30

20

10

0

Monate nach Ausbildungsbeendigung

Geschlecht

49%

47%48%

Anteil in Prozent

maximal Hauptschulabschluss mittlerer Schulabschluss Insgesamt Frauen Männer Insgesamt

13 Die Begrenzung auf 24 Monate war notwendig, da esin den Daten der BIBB-Übergangsstudie 2011 zu we nigeFälle mit einer längeren Beobachtungsdauer seit demEnde der ersten dualen Ausbildung ohne Ab schluss gibt

14 Dieser Unterschied ist nach den bei Kaplan-Meier-Schät-zungen gängigen Tests (Log-Rank-, Breslow- undTarone-Ware-Test) jeweils nicht signifikant.

15 Lediglich nach dem Breslow-Test, der die frühen Phasender Beobachtung stärker gewichtet, ist der Unter-schied nach Geschlecht auf dem 10%-Niveau signifi-kant.

16 Der Vorteil einer Cox-Regression gegenüber einer logis -tischen Regression ist u. a., dass in die Analyse nicht nureingeht, ob in eine Ausbildung wiedereingemündetwurde oder nicht, sondern zusätzlich auch die Zeitdauerbis zur Einmündung berücksichtigt wird.

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REPORT�21 | 2013� 11

berücksichtigt worden, von denen ein mög-licher Einfluss angenommen wurde. Dabeihandelt es sich um die Merkmale Ge -schlecht, Migrationshintergrund, Wohnre-gion, Schulabschluss und Alter der Jugend-lichen sowie Art und Berufsbereich ihrerersten dualen Ausbildung (vgl. Übersicht 6,Modell 1).

Es zeigt sich dabei, dass – unter Kontrolleder jeweils anderen Merkmale – eine (Fach-)Hochschulreife die rasche Wiederaufnahmeeiner vollqualifizierenden Ausbildungbegünstigt. Auch wenn die ohne Abschlussbeendete Ausbildung in einem Dienstleis -tungsberuf erfolgte, ist dies mit höherenChancen einer raschen Wiedereinmündungverbunden.

Zudem wird deutlich, dass ein höheres Alterdie Wiedereinmündungschancen der Ju -gend lichen mindert. So sind die Chancenvon über 20 Jahre alten Personen erheblichgeringer als von maximal 18-Jährigen. Nunkorreliert allerdings das Alter relativ stark mitder Zeitdauer, in der sich die Jugendlichenin ihrer ersten nicht erfolgreich abgeschlos-senen dualen Ausbildung befunden haben.Es könnte daher sein, dass die Wiederauf-nahme einer Ausbildung weniger davonabhängt, wie alt die Jugendlichen sind, son-dern mehr davon, wie lange die Ausbildungdauerte, die ohne Abschluss endete. Umdies zu prüfen, wurde ein weiteres Modellgerechnet, in dem anstelle des Alters derJugendlichen die Dauer der ersten dualenAusbildung einbezogen wurde (vgl. Über-sicht 6, Modell 2). Hier zeigen sich zwar mitzunehmender Länge der Ausbildung eben-falls sinkende Chancen der Wiedereinmün-dung, dieses Ergebnis ist allerdings nichtsignifikant.

Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dassnach einer ohne Abschluss beendetenersten dualen Berufsausbildung die nächsteAusbildung erfolgreich abgeschlossen wird,konnte mit den zugrunde gelegten Datennicht bestimmt werden. Es ist aber anzu-nehmen, dass die Erfolgsquote bei denerneuten Ausbildungen niedriger ausfällt alsim Gesamtdurchschnitt.

Übersicht 6

Einflüsse auf die Dauer und Wahrscheinlichkeit der Wiedereinmündung in eine vollqualifizierende Ausbildung (einschließlich Studium) innerhalb von 24 Monatennach Beendigung einer (ersten) dualen Berufsausbildung ohne Abschluss –Ergebnisse von Cox-Regressionen

EinflussgrößenExponentialkoeffizienten eb�

Modell 1 Modell 2

Geschlecht

männlich (Ref.)

weiblich ,761 ,822

Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund (Ref.)

mit Migrationshintergrund ,666 ,665

Region

alte Länder (Ref.)

neue Länder 1,178 1,286

Schulabschluss bei Ende der (ersten) dualen Berufsausbildung

maximal Hauptschulabschluss (Ref.)

mittlerer Schulabschluss 1,019 1,052

(Fach-)Hochschulreife 2,432* 1,728

Alter bei Beendigung der (ersten) dualen Berufsausbildung

unter 19 Jahre (Ref.)

19 bis 20 Jahre ,674

über 20 Jahre ,339*

Art der (ersten) dualen Berufsausbildung

betriebliche Ausbildung (Ref.)

außerbetriebliche Ausbildung ,869+ ,857+

Berufsbereich der (ersten) dualen Ausbildung

Fertigungsberufe (einschl. landwirtschaftliche, technische Berufe) (Ref.)

Dienstleistungsberufe 1,872* 1,700+

Beruf nicht angegeben ,828 ,869

Dauer der (ersten) dualen Ausbildung bis Beendigung ohne Abschluss

bis zu 4 Monate (Ref.)

5 bis 12 Monate ,986

13 bis 24 Monate ,788

über 24 Monate ,689

Gesamtmodellx2 = 24,494df = 10p = ,006

x2 = 18,174df = 11p = ,078

Stichprobengröße (ungewichtete Fallzahlen) n = 229(zensiert: 152)

n = 229(zensiert: 152)

Signifikanzniveau: + p < 0,1, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001 (zweiseitiger Test)

Erläuterung: Die Exponentialkoeffizienten eb geben an, welchen Einfluss die verschiedenen Variablen auf die Übergangs -rate in vollqualifizierende Ausbildung haben. Werte größer als 1 weisen auf eine im Vergleich zur jeweiligen Referenz -gruppe höhere Wiedereinmündungschance hin, Werte kleiner als 1 auf eine geringere.

Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung ohne Abschluss beendet haben.

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

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12 REPORT�21 | 2013

REPORT21 13

Welches sind die typischenweiteren Verläufe?

Gut die Hälfte der Jugendlichen, die eineduale Ausbildung ohne Abschluss beenden,mündet innerhalb von zwei Jahren nichtwieder in eine vollqualifizierende Ausbil-dung ein. Bei denjenigen, die erneut eineAusbildung aufnehmen, vergeht bis dahinoftmals eine längere Zeit. Daher sollenabschließend die weiteren Wege derJugendlichen, deren erste duale Ausbildungvorzeitig bzw. erfolglos endete, mittels einerSequenzmusteranalyse noch genauer unter-sucht werden. Hierzu wurde für einen Zeit-raum von 18 Monaten nach Beendigungder ersten dualen Berufsausbildung ohneAbschluss der Verbleib der Jugendlichenmonatsgenau ermittelt, wobei sieben Sta-tusarten unterschieden wurden (vgl. Über-sicht 7).17 Die bildungs- und berufsbiogra -fischen Verläufe lassen sich als Sequenzen,d. h. als zeitliche Abfolge verschiedenerZustandsarten, darstellen. Auf dieser Grund-lage können anschließend unterschiedlicheTypen von Verlaufsmustern identifiziert wer-den.18

In der durchgeführten Sequenzmusterana-lyse wurden drei biografische Verlaufstypenermittelt. Um diese zu veranschaulichen,sind in Übersicht 7 die Sequenzmuster vonjeweils 20 zufällig ausgewählten Jugend -lichen grafisch dargestellt. Die typischenVerläufe und die Personengruppen, dieeinen solchen Werdegang aufweisen, lassensich wie folgt beschreiben (vgl. auch Über-sicht 8):

Typ 1: Wiedereinmündung in vollqualifizierende AusbildungDie Jugendlichen dieses Verlaufstyps begin-nen innerhalb von 18 Monaten nach ihrernicht erfolgreich abgeschlossenen erstendualen Berufsausbildung erneut eine voll-qualifizierende Ausbildung.19 Diejenigen,die nicht sehr rasch wieder in Ausbildungeinmünden, nehmen zwischenzeitlich an

Übersicht 7

Biografische Verlaufstypen von Jugendlichen in den ersten 18 Monaten nachBeendigung einer (ersten) dualen Berufsausbildung ohne Abschluss – zufälligausgewählte Verlaufsmuster von je 20 Personen

Die Typisierung der biografischen Verläufe erfolgte mittels einer Sequenzmuster- und anschließender Clusteranalyse.

Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung ohne Abschlussbeendeten, und zwar mindestens 18 Monate vor dem Befragungstermin (ungewichtete Fallzahl: n = 134; Typ 1: 44, Typ 2: 58; Typ 3: 32).

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

Typ 1: Wiedereinmündung in vollqualifizierende Ausbildung

Typ 2: Verbleib in Erwerbstätigkeitoder nicht vollqualifizierenderBildung

Typ 3: Verbleib außerhalb desBildungs- und Erwerbssystems

P 1••••••••••••••••••

P 20

3. Monat ......................... bis ......................... 18. Monat

P 1••••••••••••••••••

P 20

3. Monat ......................... bis ......................... 18. Monat

P 1••••••••••••••••••

P 20

3. Monat ......................... bis ......................... 18. Monat

Statusartenduale BerufsausbildungAusbildung in Schulberufen, Beamtenlaufbahn, Studium Fachoberschule, Fachgymnasium, allg.-bildende SchuleMaßnahme bzw. Bildungsgang des Übergangssystems

Erwerbstätigkeit, Jobben, Wehr-, Zivil-, FreiwilligendienstSuchen nach Bildungsmöglichkeit, arbeitslos, zu Hause, Sonst.Aktivität unbekannt

17 Die engere Begrenzung des Beobachtungszeitraums auf18 Monate war notwendig, um eine ausreichend großeFallzahl zu erreichen. Bei einer Sequenzmusteranalysemüssen Informationen für den gesamten Beobach-tungszeitraum vorliegen, eine Berücksichtigung von Fäl-len, in denen die Zeitspanne von Ausbildungsende bisErhebungszeitpunkt kürzer war (rechtszensierte Fälle),ist hier – anders als bei den Kaplan-Meier-Schätzungenund den Cox-Regressionen – nicht möglich.

18 Dies erfolgte unter Anwendung der Optimal-Matching-Technik mit anschließender Clusterung. Zum Verfahrender Sequenzmusteranalyse vgl. ERZBERGER /PREIN (1997).

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REPORT�21 | 2013� 13

einer Übergangsmaßnahme teil, sind er -werbs tätig oder befinden sich z. B. wegender Suche nach einer Ausbildungsmöglich-keit zu Hause. Die betreffenden Jugend -lichen verfügen relativ oft über einen mitt-leren oder höheren Schulabschluss und sindhäufig mit unter 19 Jahren noch vergleichs-weise jung.

Typ 2: Verbleib in Erwerbstätigkeit odernicht vollqualifizierender BildungDie betreffenden Jugendlichen münden inden ersten eineinhalb Jahren nach Beendi-gung der dualen Ausbildung ohne Ab -schluss nicht wieder in eine vollqualifizie-rende Ausbildung ein. In den weitausmeisten Fällen gehen sie nun einer Erwerbs-tätigkeit nach, junge Männer absolvierenteilweise ihren Wehr- oder Zivildienst.20

Einige Jugendliche nehmen an einer Über-gangsmaßnahme teil und einige besuchendie Fachoberschule oder ein Fachgymna-sium. Junge Männer sind bei diesem Ver-laufstyp relativ stark vertreten, ebensoJugendliche mit Hauptschulabschluss sowiejunge Migranten und Migrantinnen.

Typ 3: Verbleib außerhalb des Bildungs-und ErwerbssystemsDiese Jugendlichen nehmen innerhalb voneineinhalb Jahren keine neue Berufsausbil-dung und in den allermeisten Fällen auchkeine andere Art von Bildungsgang auf. Siegehen auch keiner Erwerbstätigkeit nach.Vielmehr befinden sie sich aus unterschied-lichen Gründen zu Hause. Dieser Verlaufstypist damit als besonders problematisch ein-zuschätzen, denn es besteht die Gefahr,dass die betreffenden Jugendlichen dauer-haft außerhalb des Bildungs- und Erwerbs-systems verbleiben. Relativ häufig sind hierjunge Frauen vertreten sowie Jugendlicheim Alter von 19 Jahren und älter.

Fazit

Nach den Analysen auf Basis der BIBB-Über-gangsstudie 2011 beenden schätzungs-weise 12% der Auszubildenden die (erste)duale Berufsausbildung ohne Abschluss.Gut ein Drittel von ihnen nimmt in den dar-auf folgenden zwei Jahren erneut eineduale Ausbildung auf. Insgesamt beginntknapp die Hälfte der Jugendlichen, derenerste duale Ausbildung ohne Abschlussendete, innerhalb von zwei Jahren wiedereine vollqualifizierende Ausbildung, d.h., siemünden in eine duale Ausbildung, eineAusbildung in Schulberufen, eine Beamten-ausbildung oder in ein Studium ein. Wieviele Jugendliche, die sich einmal in einerdualen Ausbildung befunden haben, end-gültig ohne vollqualifizierenden Abschlussbleiben, konnte mit den zugrunde gelegtenDaten nicht bestimmt werden.

Die anhand der BIBB-Übergangsstudie 2011ermittelte Quote für die Beendigung einerersten dualen Berufsausbildung ohneAbschluss dürfte eher unterschätzt sein.Dies liegt an Erfassungsproblemen, die ineiner empirischen Stichprobenuntersuchungmit retrospektiver Erhebung der Bildungs-biografie unvermeidlich sind. Es kann aberals gesichert angesehen werden, dass dietatsächliche Drop-Out-Quote der dualenBerufsausbildung deutlich unter der desHochschulbereichs liegt (UHLY 2013: 167).21

Dennoch stellt eine nicht erfolgreich abge-schlossene duale Ausbildung für die betrof-fenen Jugendlichen – ebenso wie für diebetroffenen Betriebe – in der Regel ein gra-vierendes Problem dar. Deshalb sollte auchdie vergleichsweise niedrigere Quote imdualen System noch gesenkt werden.

21 Zur Hochschulstatistik vgl. HEUBLEIN u. a. (2012).

Übersicht 8

Merkmale der Personen der drei biografischen Verlaufstypen nach Beendigung einer(ersten) dualen Berufsausbildung ohne Abschluss (Anteile je Personengruppe in Prozent)

Basis: Personen der Geburtsjahrgänge 1987 bis 1993, die eine (erste) duale Berufsausbildung ohne Abschluss beendeten,und zwar mindestens 18 Monate vor dem Befragungstermin (gewichtete Ergebnisse; ungewichtete Fallzahl: n = 134).

Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011

Merkmale

Typ 1: Wiederein -mündung in voll qua -lifizierendeAusbildung

Typ 2: Verbleib in Erwerbs-

tätig keit odernicht voll quali-fi zierender Bildung

Typ 3: Verbleib

außerhalb desBildungs-

und Erwerbs -systems

Geschlecht

männlich 42 63 42

weiblich 58 37 58

Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund 75 62 62

mit Migrationshintergrund 25 38 38

Schulabschluss bei Beendigung der (ersten) dualen Berufsausbildung

maximal Hauptschulabschluss 49 63 52

mittlerer Schulabschluss und höher 51 37 48

Alter bei Beendigung der (ersten) dualen Berufsausbildung

unter 19 Jahre 58 51 42

ab 19 Jahre 42 49 58

Insgesamt (Spaltenprozent) 100 100 100

Verteilung der Verlaufstypen in % (Zeilenprozent)

42 33 26

19 Der Personenanteil, der dieser Gruppe zuzurechnen ist,liegt mit 42% niedriger als der Anteil der Wiederein-mündungen, der nach der Kaplan-Meier-Methode ge -schätzt wurde (48%). Dies hängt vor allem mit derabweichenden Dauer der Beobachtungszeiträumezusammen, die bei der Sequenzmusteranalyse nur18 Monate betrug, bei der Kaplan-Meier-Schätzungdagegen 24 Monate.

20 Zu beachten ist, dass letztere Verbleibsart wegen desAussetzens der allgemeinen Wehrpflicht für junge Män-ner momentan keine Rolle mehr spielt.

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REPORT21 13

In der Analyse konnte eine Reihe von Risi-kofaktoren für die Beendigung einer dualenBerufsausbildung ohne Abschluss identifi-ziert werden. Es zeigt sich, dass Jugendlichemit niedrigeren schulischen Qualifikationengeringere Chancen auf einen erfolgreichenAbschluss der Ausbildung haben. Am höch-sten ist das Risiko für eine Beendigung derAusbildung ohne Abschluss für Jugendliche,die maximal über einen Hauptschulab-schluss und über relativ schlechte Schulno-ten verfügen. Ein erhöhtes Risiko zeigt sichdarüber hinaus für Jugendliche mit einemMigrationshintergrund und für Personen,deren Eltern keinen Berufsabschluss haben.Besonders auffällig ist, dass junge Frauendie Ausbildung deutlich häufiger ohneAbschluss beenden als junge Männer. Wich-tig ist auch, ob es sich bei dem Ausbil-dungsberuf um den Wunschberuf handeltoder nicht: Werden Jugendliche nicht inihrem Wunschberuf ausgebildet, so liegt dasRisiko für eine Beendigung der Ausbildungohne Abschluss deutlich höher.

Als Grund für die vorzeitig bzw. nicht erfolg-reich beendete Ausbildung wird von denJugendlichen am häufigsten angegeben,dass die Ausbildung nicht das Richtigegewesen sei. Oft wird auch auf Problememit Ausbildern, Lehrern, Kollegen, Mitschü-lern sowie auf persönliche, finanzielle undgesundheitliche Gründe hingewiesen. JungeFrauen führen relativ häufig wegen Schwan-gerschaft oder Kinderbetreuung ihre Aus-bildung nicht zu Ende. Dies erklärt zu einemgewissen Teil, weshalb für sie das Risiko,eine Ausbildung ohne Abschluss zu been-den, höher ist als für junge Männer.

Eine erfolglose Ausbildungsteilnahme istoftmals darauf zurückzuführen, dass denJugendlichen die Ausbildung nicht zusagt.Das heißt, entweder trafen ihre Vorstellun-gen von den Ausbildungsbedingungen und-inhalten nicht zu oder sie haben ihrenWunschberuf nicht realisieren können. Diesverdeutlicht zum einen, wie notwendig diebestehenden Programme zur Verbesserungvon Berufsorientierung und Berufseinstiegs-begleitung sind und dass sie weiter ausge-baut werden sollten. Zum anderen zeigt esaber auch, dass es für Jugendliche häufignicht sinnvoll ist, eine Ausbildung in einemBeruf zu beginnen, der sehr weit von deneigenen Wünschen entfernt ist und eigent-lich nur eine Notlösung darstellt. Dies sollteauch bei der Berufsberatung stärker berück-sichtigt werden.

Der Ausstieg aus einer Ausbildung ist fürJugendliche eine kritische Lebenssituation.Zeichnet sich eine vorzeitige Beendigungder Ausbildung ab, so wird eine kompetente

Beratung der Jugendlichen benötigt, wobeigegebenenfalls auch der Ausbildungsbe-trieb einbezogen werden sollte. Geht es umeher kleinere Konflikte im Betrieb, kann einesolche Beratung dazu beitragen, eine Auf-lösung des Ausbildungsvertrags zu verhin-dern. Für den Jugend lichen muss es aller-dings nicht immer die sinnvollste Optionsein, die Vertragslösung zu vermeiden. Sinddie Probleme in der Ausbildung zu großoder passt der Beruf überhaupt nicht zu denNeigungen des Jugendlichen, so kann einBetriebs- oder Berufswechsel die bessereAlternative darstellen. Falls es zur Beendi-gung der Ausbildung im Betrieb kommt,brauchen Jugendliche vor allem schnelleund wirksame Unterstützung, damit ihnendie Wiedereinmündung in Ausbildunggelingt. Ein besonderer Unterstützungsbe-darf besteht für junge Frauen, wenn dieFortsetzung der Ausbildung aufgrund vonSchwangerschaft und Kinderbetreuunggefährdet ist. Ihnen müssen dann Möglich-keiten eröffnet werden, Ausbildung undfamiliäre Verpflichtungen so gut miteinan-der verbinden zu können, dass es nicht zurÜberforderung kommt. Auch Betriebe kön-nen Maßnahmen ergreifen, um die Zahl vonAbbrüchen bzw. erfolglosen Ausbildungs-teilnehmern zu senken. Dies kann, nebeneiner Verbesserung des Rekrutierungsver-fahrens, eine Verbesserung der Ausbil-dungsbedingungen und der Vergütungsowie auch eine bessere Betreuung der Aus-zubildenden während der Ausbildung sein.

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ImpressumBIBB REPORT7. Jahrgang, Heft 21, Juni 2013

ISSN 1865-0821 (Print)ISSN 1866-7279 (Internet)

HerausgeberBundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)Der PräsidentRobert-Schuman-Platz 3, 53175 Bonn

Verlag, Anzeigen, VertriebW. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KGPostfach 10 06 33, 33506 BielefeldTelefon: 0521 911 01-11Telefax: 0521 911 [email protected]

RedaktionDr. Verena Eberhard, Dr. Alexandra UhlyUrsula Knüpper-Heger (verantw.)

RedaktionsassistenzFritz Höhmann Telefon: 02 28 / 107-17 28Katharina FaßbenderTelefon: 02 28 / 107-17 17E-Mail: [email protected]

Internet: www.bibb.deDort finden Sie unter anderem auchdiesen Report im Volltext zum Download.

RechteNachdruck – auch auszugsweise –nur mit Genehmigung des BIBB gestattet.

Rückfragen zum Inhalt anUrsula Beicht – [email protected]. Günter Walden – [email protected]

GestaltungHoch Drei GmbH, Berlin

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REPORT�21 | 2013� 15

BAETHGE, MARTIN u. a.: Möglichkeitenund Grenzen von Ausbildungsverlaufs -analysen mit der neuen Berufsbildungs-statistik: das Beispiel (Ausbildungsunter-brechung) Vertragsauflösung. In:Bundesministerium für Bildung und For-schung (Hrsg.): Vertiefende Studien zuausgewählten Aspekten der Indikatoren-entwicklung für den nationalen Bildungs-bericht, Bildungsforschung Band 35.Bonn, Berlin 2011, S. 187–228

BEICHT, URSULA; FRIEDRICH, MICHAEL;ULRICH, JOACHIM G. (Hrsg.): Ausbildungs- chancen und Verbleib von Schulabsolven-ten. Bielefeld 2008

BEICHT, URSULA; WALDEN, GÜNTER:Berufswahl und geschlechtsspezifischeUnterschiede beim Zugang zu betriebli-cher Berufsausbildung. In: Zeitschrift fürBerufs- und Wirtschaftspädagogik, 108(2012) 4, S. 494–510

BOHLINGER, SANDRA: Ausbildungsabbruch.Einblick in eine vermeintliche Randerschei-nung des deutschen Bildungssystems.Aachen 2002

BÖSE, CAROLIN; HEINKE, RUTH: Ausbil-dungs abbruch ist vermeidbar! VerA: Aufdem „Tandem“ die Ausbildung meistern.In: Jobstarter regional (2010) 3, S. 5–11

BUNDESINSTITUT FÜR BERUFSBILDUNG: BIBB-Qualifizierungspanel: Vorzeitige Lösungvon Ausbildungsverträgen, Kurzinforma-tionen Nr. 2. Bonn 2012

DIE WELT ONLINE: Jeder Vierte Azubischmeißt seine Lehre hin (von STEFAN VON

BORSTEL) vom 25.01.2013 (http://www.welt.de/113121540)

EBBINGHAUS, MARGIT: Teilnehmer an Ab -schlussprüfungen sowie Berufsabschlüsse.In: BUNDESINSTITUT FÜR BERUFSBILDUNG(Hrsg.): Datenreport zum Berufsbildungs-bericht 2013. Informationen und Analysenzur Entwicklung der beruflichen Bildung.Bonn 2013 (in Vorbereitung)

EBERHARD, VERENA u. a.: Perspektivenbeim Übergang Schule – Berufsausbil-dung. Me thodik und erste Ergebnisse ausder BIBB-Übergangsstudie 2011. Bonn2013

ERZBERGER, CHRISTIAN; PREIN, GERALD:Optimal-Matching-Technik: Ein Analyse-verfahren zur Vergleichbarkeit und Ord-nung individuell differenter Lebensver-läufe. In: ZUMA-Nachrichten (1997) 40, S. 52–81

HEUBLEIN, ULRICH u. a.: Die Entwicklungder Schwund- und Studienabbruchquotenan den deutschen Hochschulen. Hannover2012

JABLONKA, PETER: Analyse und Dokumen-tation von „Ausbildungsabbrüchen in derbetrieblichen Ausbildung“. Berlin 2012

JASPER, GERDA u. a.: Ausbildungsabbrüchevermeiden – neue Ansätze und Lösungs-strategien. Bielefeld 2009

PIENING, DOROTHEA u. a.: Hintergründevorzeitiger Lösungen von Ausbildungsver-trägen aus der Sicht von Auszubildendenund Betrieben in der Region Leipzig. Leip-zig 2012

PIENING, DOROTHEA; HAUSCHILDT, URSEL;RAUNER, FELIX: Lösung von Ausbildungs-verträgen aus Sicht von Auszubildendenund Betrieben. Eine Studie im Auftrag derIndustrie- und Handelskammer Osna-brück-Emsland. Universität Bremen, IBB o. J.

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SCHMID, EVI: Kritisches Lebensereignis„Lehr vertragsauflösung“. Eine Längs-schnittuntersuchung zum Wiedereinstiegund zum subjektiven Wohlbefindenbetroffener Jugendlicher. Bern 2010

SCHÖNGEN, KLAUS: Ausbildungsvertragge löst = Ausbildung abgebrochen? Er geb-nisse einer Befragung. In: Berufsbildung inWissenschaft und Praxis, 32 (2003) 5, S. 35–39

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Literatur

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Akademisierung der Berufswelt?

Die berufliche Ausbildung in Deutschland umfasst auch Berufstätigkeiten, für die in anderen Ländern einBachelor-Abschluss vorausgesetzt wird. Doch auch in Deutschland hat die traditionell klare Trennung zwi-schen beruflicher Ausbildung und Hochschulausbildung ihre Selbstverständlichkeit verloren. Es entstehenkomplexe Berufsausbildungen mit hohem Theorieanteil und gleichzeitig Studiengänge mit stärkerer beruf-licher Ausrichtung. Die Entwicklung beeinflusst die Ausbildungsinhalte und Curricula, die Rekrutierungs-strategien von Unternehmen und das Berufs- und Studienwahlverhalten der Schulabgänger und wird durchdie wachsende Durchlässigkeit zwischen den Bildungssektoren begünstigt. Expertinnen und Experten ausder Berufsbildungsforschung und Hochschulforschung haben sich in diesem Band mit den folgenden Fragenbefasst: Wie entwickeln sich die Anforderungen bei Berufen der mittleren Qualifikationsebene? Welche inter-nationalen Erfahrungen gibt es zur Überschneidung von Berufsbildung und Hochschulbildung? Wie durch-lässig sind die verschiedenen Bildungssektoren?

W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Telefon: 0521/9 11 01-11Postfach 10 06 33 Telefax: 0521/9 11 01-1933506 Bielefeld E-Mail: [email protected]: 259 Seiten ISBN: 978-3-7639-1158-5Preis: 29,90 Euro

Veröffentlichungen des BIBB 2013

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist das nationale und internationale Kompetenzzentrum derberuflichen Aus- und Weiterbildung in Deutschland. Seine Veröffentlichungen wenden sich insbesondere anInteressenten aus dem Bereich der beruflichen Planung (Verbände, Gewerkschaften, Kammern, Ministerien)und der praktischen Berufsbildung (Ausbildende, Auszubildende, Teilnehmer und Organisatoren von beruf-licher Weiterbildung, Lehrer und Lehrerinnen an Berufsschulen). Die Publikationen informieren über aktuelleThemen der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Rahmen der Forschungs-, Entwicklungs-, Beratungs- undServicearbeiten des BIBB. Der Katalog entspricht in seiner thematischen Struktur dem Veröffent lichungsver-zeichnis auf der BIBB-Homepage. Es umfasst neben den Neuerscheinungen in Printform auch die digitalenBIBB-Veröffentlichungen (BIBB REPORT, Wissenschaftliche Diskussionspapiere, Fachbeiträge, Publikationendes Forschungsdatenzentrums und aus dem Good Practice Center).

W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Telefon: 0521/9 11 01-11Postfach 10 06 33 Telefax: 0521/9 11 01-1933506 Bielefeld E-Mail: [email protected].: 09.199 ISBN-Nr.: 978-3-88555-936-8

Handlungsstrategien für die berufliche Weiterbildung

Einem in vielen Sektoren wachsenden Fachkräftebedarf steht in den kommenden Jahrzehnten ein gleich-bleibendes oder in einigen Regionen schrumpfendes Erwerbspersonenpotenzial gegenüber. Aufgrund derdemografischen Entwicklung kommt der beruflichen Weiterbildung der Erwerbspersonen eine zentraleRolle bei der Sicherung des Fachkräftebedarfs und für die wirtschaftliche Entwicklung zu. Das gemeinsamvon den drei Instituten f-bb, SOFI und BIBB erstellte Gutachten für das Bundesministerium für Bildung undForschung analysiert die Ausgangssituation und leitet Handlungsperspektiven für die Weiterbildungspoli-tik und die künftige Weiterbildungsforschung ab. Neben den Ergebnissen von Fachleuten fließen auch dieErgebnisse von sechs Workshops in die Untersuchung mit ein. Die Themen waren: Weiterbildung und Siche-rung des Arbeitskräftebedarfs im demografischen Wandel, Strukturfragen der Weiterbildung, Anerken-nung und Anrechnung informellen und non-formalen Lernens, Qualifizierungs- und Weiterbildungsbera-tung, Weiterbildung im Kontext von Zuwanderung, Qualitätssicherung in der Weiterbildung.

W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Telefon: 0521/9 11 01-11Postfach 10 06 33 Telefax: 0521/9 11 01-1933506 Bielefeld E-Mail: [email protected]: 120 Seiten ISBN-Nr.: 978-3-7639-1159-2Preis: 29,90 Euro