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Report UKH Inhalt Universitätsklinikum im Wandel 2 Bisherige Entwicklung 3 Bundesweiter Vergleich 4 Stellungnahmen 5 Richtfest für Forschungs- und Laborgebäude Ausschreibung von 40.000,- Euro für Forschung im Klinikum 6 Neujahrsempfang des Klinikums 7 42. Hochschulwoche Wissenschaftspreis der Stadt Homburg 8 Moderne Leberchirurgie Ausländische Gäste 9 Homburger Patientenbroschüre Hochschuldidaktik Schonendes Operieren 10 Ehrungen 11 Antrittsvorlesung 12 Alzheimer-Therapie Urologie-Symposium 13 Bluthochdruck Hepatitis 14 Zahnkliniken 16 Bakteriologie und Hygiene 17 Bier hat vorbeugende Wirkung Myxobakterien 18 Christel und Karl Jakoby Rohrpostanlage Ronald McDonald-Haus 19 Blutspende Patientenbibliothek Patiententransport Impressum 20 Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V.: Das Angebot Spenden Universitätsklinikum im Wandel Report Report Zeitschrift der Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V. Ausgabe I / 2004 Zukunftsperspektiven der Hochschulmedizinreform im Saarland Rechtliche und wirtschaftliche Selbständigkeit Eigene Bauherreneigenschaft für Maßnahmen bis zu 3 Mio. Euro Stärkung der Chancen im Wettbewerb durch mehr Flexibilität Eigene Trägerschaft von Schulen und Ausbildungsstätten Verbesserung der Wirtschaftlichkeit bei weiterhin voller Haftung durch das Land Besitzstandwahrung der Mitarbeiter durch Überleitungstarifvertrag Möglichkeit, sich an Unternehmen zu beteiligen und Unternehmen zu gründen Bessere Zusammenarbeit zwischen Universität und Klinikum durch Vereinbarung Wissenschaftsminister Jürgen Schreier stand den Beschäftigten des Klinikums anlässlich einer Personalversammlung für Fragen zur Verfügung

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ReportUKH

InhaltUniversitätsklinikumim Wandel

2 Bisherige Entwicklung3 Bundesweiter Vergleich4 Stellungnahmen

5 Richtfest für Forschungs-und LaborgebäudeAusschreibung von 40.000,- Eurofür Forschung im Klinikum

6 Neujahrsempfang des Klinikums

7 42. HochschulwocheWissenschaftspreisder Stadt Homburg

8 Moderne LeberchirurgieAusländische Gäste

9 Homburger PatientenbroschüreHochschuldidaktikSchonendes Operieren

10 Ehrungen

11 Antrittsvorlesung

12 Alzheimer-TherapieUrologie-Symposium

13 BluthochdruckHepatitis

14 Zahnkliniken

16 Bakteriologie und Hygiene

17 Bier hat vorbeugende WirkungMyxobakterien

18 Christel und Karl JakobyRohrpostanlageRonald McDonald-Haus

19 BlutspendePatientenbibliothekPatiententransportImpressum

20 Freundeder UniversitätsklinikenHomburg e.V.: Das AngebotSpenden

Universitätsklinikumim Wandel

ReportReportZeitschrift der Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V. Ausgabe I/2004

Zukunftsperspektivender Hochschulmedizinreform im Saarland

� Rechtliche und wirtschaftlicheSelbständigkeit

� Eigene Bauherreneigenschaftfür Maßnahmen bis zu 3 Mio. Euro

� Stärkung der Chancenim Wettbewerb durch mehr Flexibilität

� Eigene Trägerschaft von Schulenund Ausbildungsstätten

� Verbesserung der Wirtschaftlichkeitbei weiterhin voller Haftung durchdas Land

� Besitzstandwahrungder Mitarbeiterdurch Überleitungstarifvertrag

� Möglichkeit,sich an Unternehmenzu beteiligen und Unternehmenzu gründen

� Bessere Zusammenarbeitzwischen Universitätund Klinikumdurch Vereinbarung

Wissenschaftsminister Jürgen Schreier stand den Beschäftigten des Klinikums anlässlich einer Personalversammlung für Fragen zur Verfügung

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Seite 2 1/2004UKHReport

Bisherige EntwicklungUniversitätsklinikum und Medizinische Fakultät der Uni-versität des Saarlandes haben in den 56 Jahren ihres Be-stehens tiefgreifende Wandlungsprozesse erfahren. Am8. März 1947 in den Gebäuden des „LandeskrankenhausHomburg“ als „Institut d’Etudes Supérieures de l’Univer-sité de Nancy en territoire Sarrois“ gegründet, wurde dasKlinikum Keimzelle der am 9. April 1948 von der franzö-sischen Regierung beschlossenen Universität des Saar-landes. Die konstituierende Sitzung der Medizini-schen Fakultät fand am 8. Oktober 1948 statt. Diegleichzeitig gebildeten „Universitätskliniken im Lan-deskrankenhaus Homburg“ wurden jedoch derRechts- und Fachaufsicht der Gesundheitsbehördenunterstellt und führten insoweit ein von der Fakultätgetrenntes Eigenleben. Erst 1990 wurden sie auchals Krankenversorgungsbetrieb dem Wissenschafts-ministerium unterstellt und 1994 als unselbständi-

Universitätsklinikum im Wandelnik (1962), der Augenklinik (1962), der Kombiklinik HNOund Urologie (1966), des Versorgungszentrums mit Tech-nik, Wäscherei und Zentrallager (1970), der Nuklearme-dizin (1973), der Orthopädie (1974), der Zentralküche(1978), der Neurochirurgie (1980), der Kernspintomogra-fie (1987), der Virologie (1992) und der kombinierten Frau-en- und Kinderklinik (1995). Sowohl die Sanierung derAltbauten und der in den 50er bis 70er Jahren errichtetenBetonbauten als auch die notwendige Modernisierungaller Kliniken und Abteilungen im Hinblick auf die wach-

senden Bedürfnisse der Krankenversorgung und der ap-parativen Ausstattung machten in den 80er Jahren einewesentliche Erhöhung der Investitionsmittel im Rahmender Hochschulbauförderung von Bund und Land erfor-derlich, die seit Ende der 80er Jahre bis heute auf einhohes Niveau angehoben wurden.Die Medizinischen Einrichtungen der Universität des Saar-landes waren im Rahmen des Hochschulbauförderungs-gesetzes und auf Wunsch des Landes seit 1991 und 2003Gegenstand von Empfehlungen des Wissenschaftsrats.Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats 2003 waren aus-gelöst durch denvon der Landesre-gierung vorgeleg-ten Entwurf einesHochschulmedizin-reformgesetzes (HMG)

und das Begehrender Landesregie-rung, das auf derGrundlage diesesGesetzes neu errich-tete Universitätskli-nikum des Saarlan-des (UKS) unmittel-bar nach Inkrafttre-ten des HMG erneutin das Hochschul-

verzeichnis des Hochschulbauförderungsgesetzes (HBFG)aufzunehmen und dadurch die hälftige Mitfinanzierungdes Bundes bei entsprechenden Baumaßnahmen im Uni-versitätsklinikum zu sichern. Der Wissenschaftsrat stelltein seiner Stellungnahme zu dem vorliegenden Gesetzes-entwurf hohe Übereinstimmung dieses Entwurfs mit denEmpfehlungen des Wissenschaftsrats zur Entwicklung derHochschulmedizin von 1995 und zur Struktur der Hoch-schulmedizin von 1999 fest und machte die erneute Auf-nahme des Klinikums in das HBFG-Verzeichnis abhän-

gig von Änderungen des Gesetzentwurfs im Hin-blick auf die1. Sicherstellung der Handlungsfähigkeit des Klini-

kumsvorstands und2. Schaffung der nötigen Transparenz in der Ge-

schäftsführung des Klinikums.In dem am 26. November 2003 beschlossenen „Ge-setz über die Reform der Hochschulmedizin (Hoch-schulmedizinreformgesetz – HMG)“ und der da-

ge Anstalt des Öffentlichen Rechts mit der Bezeich-nung „Universitätskliniken des Saarlandes“ in dieUniversität eingegliedert und organisatorisch in derTrägerschaft des Wissenschaftsministeriums zusam-mengefasst.Die Gebäude, in denen Klinikum und Fakultät zu-nächst untergebracht waren, stammten größtenteilsaus der Errichtung der „Pfälzischen Heil- und Pfle-geanstalt bei Homburg“ in den Jahren 1906-1909,die im November 1921 durch die Regierungskommissi-on des Saarlandes in das Landeskrankenhaus Homburgumgewandelt wurde. Gebäude und Einrichtungen wa-ren seit Gründung der Heil- und Pflegeanstalt kaum ver-ändert worden, so dass bis heute zahlreiche, inzwischendenkmalgeschützte Jugendstilbauten erhalten gebliebensind.In den ersten Jahren nach ihrer Gründung 1947 bis 1950umfassten die Universitätskliniken die Abteilungen fürChirurgie, Orthopädie, Urologie, Gynäkologie und Ge-burtshilfe, Innere Medizin, Tuberkulose, Haut- und Ge-schlechtskrankheiten sowie Nervenkrankheiten und hat-ten insgesamt 1033 Betten. Diese Abteilungsgliederungwurde in den Folgejahren rasch um neue Disziplinen er-weitert, in vielen Bereichen – insbesondere der InnerenMedizin und in den operativen Fächern – differenziertund durch die Einrichtung spezieller Kliniken strukturiert.Besonders rasch vollzogen sich diese Änderungen in denersten 30 Jahren nach Gründung des Klinikums, die zuRecht als „die Gründerjahre“ bezeichnet werden. 1972verfügte das Klinikum über insgesamt 1.747 Planbetten,deren Zahl bis heute schrittweise auf 1436 Planbettenreduziert worden ist.Das rasche Wachstum des Klinikums war nicht möglichohne umfängliche Baumaßnahmen, die das Gesicht desKlinikums nachhaltig verändert haben. Zu nennen sindhier insbesondere die Neubauten der Pneumologie(1953), der Chirurgie (1961,1989, 2003), der Nervenkli-

mit verbundenen Satzung ist diesen Änderungswün-schen Rechnung getragen worden. Das neue Ge-setz ist mit Wirkung vom 1.1.2004 in Kraft getreten.In Zusammenhang mit einer gemeinsamen Kommis-sion der Länder Saarland und Rheinland-Pfalz zurSystemevaluation des Hochschulbereichs der Regi-on Saarland-Trier-Westpfalz hatte die Landesregie-rung bereits 1997 eine „Sachverständigenkommis-sion zur Strukturreform der Universitätskliniken des

Saarlandes“ eingesetzt, die 1998 ein Bündel von Reform-maßnahmen vorgeschlagen und darauf verwiesen hat,dass sowohl die Kultusministerkonferenz als auch der Wis-senschaftsrat „als Kern einer Strukturreform die wirtschaft-liche Verselbständigung der Universitätsklinika gesehen“haben. Der Landtag des Saarlandes hat daraufhin in sei-ner Novelle des Saarländischen Universitätsgesetzes von1999 das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissen-schaft „ermächtigt, zur Weiterentwicklung der Struktu-ren der Hochschulmedizin und zur Verbesserung ihrerWirtschaftlichkeit (...) zu bestimmen, dass die Universi-tätskliniken des Saarlandes als öffentlich-rechtliche An-stalt der Universität mit eigener Rechtspersönlichkeit ge-führt werden“.Diesem Auftrag ist die Landesregierung mit dem jetzigenHochschulmedizinreformgesetz (HMG) nachgekommen.Die jetzt geschaffene neue Rechtsform des Universitäts-klinikums entspricht weitgehend den auch in anderenBundesländern durchgeführten Strukturreformen im Be-reich der Hochschulmedizin und ist auf große Zustim-mung gestoßen – auch bei der Opposition im saarländi-schen Landtag, die bereits im Frühjahr 2003 ein Reform-gesetz eingebracht hatte, das in seiner Zielsetzung mitdem jetzt verabschiedeten weitgehend übereinstimmt. Diejetzt gefundene Lösung dürfte daher eine stabile Grund-lage für die künftige Entwicklung des Klinikums auch beieinem sich in Zukunft möglicherweise noch verschärfen-den Wettbewerb sein. (db)Chirurgische Klinik

Bibliotheksgebäude Hals-Nasen-Ohrenklinik

Wesentliche Änderungen zum 1.Januar 2004auf Grund der rechtlichen Verselbständigung des UKS

bezogen auf (...) bisher neu

Rechtsform Landesbetrieb Rechtlich selbständigenach § 26 LHO Anstalt nach § 1 UKSG

Aufsicht Kultusministerium: Kultusministerium:Rechts- und Fachaufsicht Rechtsaufsicht

Aufsichtsrat:Fachaufsicht

Gremien Ministerium, Vorstand Ministerium,Aufsichtsrat, Vorstand

Universität / UKS waren rechtlicher Zusammenarbeit mit derMedizinische Fakultät Bestandteil der Universität auf Basis

Universität / Med. Fakultät eines Vertrages (§ 15 UKSG)

Aufgaben Krankenversorgung, Aus-, Keine ÄnderungFort- und Weiterbildungder Ärzte sowie der An-gehörigen nichtärztlichermedizinischer Berufeund weitere übertrageneAufgaben des öffentlichenGesundheitswesens

Patienten Keine Änderungen

Mitarbeiter Landesmitarbeiter Mitarbeiter der UKS(Status) oder (Überleitung auf Grund

Mitarbeiter der Universität Gesetz, aber Widerspruchs-recht); am Status der beiden UKS tätigenMitarbeiter der Universitätändert sich nichts.

Mitarbeiter Besitzstandswahrung ist(Besitzstand) in Hinblick auf betrieb-

liche Kündigung, Tarifver-träge, Zusatzversorgung,etc. im HMG undÜberleitungstarifvertragfestgeschrieben

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1/2004 Seite 3UKHReport

Reform der Universitätsklinika im bundesweiten VergleichSeit nunmehr fast einem Jahrzehnt befassen sich alle Bun-desländer intensiv mit der Neuordnung ihrer Universi-tätsklinika. Schon zu Beginn der Diskussion wurde dabeideutlich, dass mit der bis dahin üblichen Organisations-form der Universitätsklinika als integrierter Bestandteilder Landesverwaltung die sich abzeichnenden Heraus-forderungen des Gesundheitswesens nur unzureichendgemeistert werden können.Die ständig fortschreitende Entwicklung der Medizin undder gleichzeitig zunehmende Wettbewerbs- und Kosten-druck erforderten von den Klinika eine Anpassungsfähig-keit und rasche Reaktion, die als Teil der Universität –und damit der allgemeinen Verwaltung – häufig nichtaufzubringen war. Dies galt gerade in den entscheiden-den Bereichen, wie z. B. der Mittelbewirtschaftung unddem Personalwesen, in denen sich externe Entscheidungs-und Zustimmungsvorbehalte als wesentliches Hemmnisfür die Entwicklung erwiesen.Insofern lag ein Schwerpunkt der einzelnen Reformeninsbesondere auf der Neuordnung der Leitungsstruktu-ren. Waren bisher die sogenannte Rechts- und Fachauf-sicht in der Regel kumulativ beim zuständigen Ministeri-um angesiedelt, stand nunmehr eine Trennung der Ge-schäftsführungs- und Aufsichtsverantwortung im Vorder-grund der Diskussion.Zu beachten sind im Wesentlichen verfassungsrechtlicheVorgaben. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf dasSpannungsfeld zwischen dem Grundrecht der Wissen-schaftsfreiheit gem. Art. 5 III 1 GG und den Anforderun-gen an eine bestmögliche Krankenversorgung, die demGrundrecht auf körperliche Unversehrtheit gem. Art. 2 II2 GG Rechnung trägt, zu legen. Darüber hinaus enthältnoch das Krankenhausfinanzierungsgesetz mit dem Leit-bild von eigenverantwortlich wirtschaftenden Kranken-häusern den normativen Auftrag, betriebswirtschaftlicheOrganisations- und Entscheidungsstrukturen in den Kran-kenhäusern sicher zu stellen.Für die Uniklinika kommen fast alle Rechtsformen alsOrganisationsmodell in Betracht. Diese reichen von pri-vatrechtlichen Gesellschaftsformen wie der (gemeinnüt-zigen) GmbH bis hin zu öffentlich-rechtlichen Ausgestal-tungen wie der (selbständigen) Anstalt des öffentlichenRechts oder der Körperschaft. Nachdem in den letztenzehn Jahren annähernd alle Universitätsklinikgesetzenovelliert worden sind, ist allerdings ein Vorrang der so-genannten selbständigen Anstalt des öffentlichen Rechtszu erkennen.Diese Rechtsform wurde von den Ländern Baden-Würt-temberg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern (als Opti-

on), Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen undSchleswig-Holstein für ihre Universitätsklinika gewählt.Eine selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts ist einBestand von Sach- und Personalmitteln, der eine bestimm-te Verwaltungsaufgabe erfüllen soll und dabei nicht derstaatlichen Fachaufsicht untersteht. Bekannteste Beispie-le hierfür sind Rundfunkanstalten oder auch KommunaleSparkassen.Einen Sonderweg geht das Bundesland Hamburg. Dasdortige Universitätsklinikum ist als Körperschaft des öf-fentlichen Rechts organisiert. Die körperschaftliche Aus-gestaltung entspricht dabei der Besonderheit, dass dasKlinikum und die Medizinische Fakultät (Teil der Univer-sität und somit mitgliedschaftlich organisiert) als rechtli-che Einheit zusammengefasst sind.Viele Bundesländer halten allerdings nach wie vor an derherkömmlichen Rechtsform der unselbständigen Anstaltbzw. des sogenannten Landesbetriebs fest. Hierzu gehö-ren die Bundesländer Bayern, Berlin, Mecklenburg-Vor-pommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thürin-gen. Der gewünschte Gewinn an Eigenständigkeit gegen-über den Ministerien und der Universität wurde hier nichtdurch die rechtliche Verselbständigung, sondern durch

Universitätsklinikum im Wandel

eine gesetzliche Neuordnung der Binnenstrukturen ver-folgt. Obwohl rechtlich unselbständig, haben auch dieseUniversitätsklinika gegenüber den Ministerien und derUniversität weitgehend selbständige Leitungsorgane.Dabei übernehmen selbständige Aufsichtsräte in der Re-gel die bisherige Fachaufsicht der Ministerien, die Minis-terien selbst beschränken sich entsprechend auf dieRechtsaufsicht. Lediglich Niedersachsen und Thüringenhalten wie bisher üblich an einer Fach- und Rechtsauf-sicht über das Klinikum fest. Darüber hinaus lassen dieLandesgesetze in Bayern und Nordrhein-Westfalen pri-vat-rechtliche Rechtsformen (z.B. als Aktiengesellschaftoder GmbH) im Rahmen von Experimentierklauseln zu.Ungeachtet des jeweiligen rechtlichen Status gilt für alleUniversitätsklinika, dass sie in vielfältiger Hinsicht wei-ter in der staatlichen Organisation eingebunden sind.Entsprechend stimmen alle novellierten landesrechtlichenRegelungen insofern überein, dass es weiterhin bei denPrüfungsrechten des Rechnungshofes, besonderen mi-nisteriellen Genehmigungsvorbehalten und Schlichtungs-rechten, aber zum Beispiel auch bei der gesetzlichen An-ordnung der Geltung des öffentlichen Personalrechts undstaatlichen Personalvertretungsrechts verbleibt. (awm)

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UKHSeite 4 1/2004Report

Die Rechtsformänderung hat für uns Studenten keine di-rekten Auswirkungen. Im Rahmen der Reform der Hoch-schulmedizin im Saarland haben sich allerdings auch ei-nige Details bezüglich der Medizinischen Fakultät geän-dert.So hat diese jetzt das Recht, die akademischen Lehrkran-kenhäuser, also die Krankenhäuser, in denen Studentenihr Praktisches Jahr absolvieren können, selbst auszusu-chen.Die Studierenden hoffen, dass die Fakultät mit diesemneuen Recht verantwortungsvoll umgeht und die Wahl-freiheit der Studierenden weiter gewährleistet.

Die Rechtsformänderung derUniversitätskliniken in Hom-burg halte ich für eine richtigeEntscheidung. Für diese Einrich-tung, die mit weit über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern wegen ihrer hervorragenden Leistungen in For-schung, Lehre und Krankenversorgung das Gesundheits-zentrum des Saarlandes ist, war dieser Schritt im Hin-blick auf den Wettbewerb dringend erforderlich. Leiderhat das Saarland als eines der letzten Bundesländer ge-handelt und damit kostbare Zeit verloren.Auch inhaltlich musste die Landesregierung in wesentli-chen Teilen ihres Gesetzes korrigiert werden, weil sonstdie Hochschulbauförderung verloren gegangen wäre.Darüber hinaus bin ich der Auffassung, dass sich die Be-setzung des Aufsichtsrates, in dem die Landesregierungjede Entscheidung blockieren kann, nicht bewähren wird.Im SPD-Gesetzentwurf waren diese Punkte entsprechendgeregelt.Obwohl für das Universitätsklinikum größere Selbstän-digkeit möglich wäre, bin ich mir sicher, dass die dortVerantwortlichen ihre Handlungsspielräume ausschöpfenwerden. Bei der Umsetzung dieses wichtigen Vorhabenswünsche ich alles Gute.

Das neue Hochschulmedizinre-formgesetz (HMG) ist Garantfür die Leuchtturmfunktion desUniversitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg.Das UKS erhält als Anstalt des öffentlichen Rechts dieRechtsfähigkeit und wird damit in seiner Selbständigkeitund Konkurrenzfähigkeit wesentlich gestärkt.Das UKS sieht sich im Bereich der Krankenversorgunginfolge der Auswirkungen der Gesundheitsreform einemhohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Das DRG-Zeitalterhat mit dem Rechtsformwechsel zum 1. Januar 2004 be-gonnen; d. h., das Klinikum muss mit diesen neuen Ver-gütungsstrukturen auskommen. Auch auf dem Gebiet deruniversitären Forschung und Lehre werden die Förder-mittel zunehmend knapper. Um in diesem harten Wett-bewerb bestehen zu können, ist eine hocheffiziente Wirt-schafts- und Betriebsführung nötig, die nur durch ein Mehran Autonomie erreicht werden kann. Das HMG deregu-liert und gibt dem UKS damit die nötige Flexibilität fürbetriebswirtschaftliches Handeln.Hierzu will ich nur zwei Kernpunkte des Gesetzes her-vorheben: Durch die Bauherrneigenschaft des Klinikumsbis zur Höhe von drei Millionen Euro wird die Flexibilitätund Schnelligkeit des Klinikums in Bauangelegenheitenerheblich verbessert. Darüber hinaus kann das Klinikumnun selbst und eigenverantwortlich Verträge schließen,z.B. die Pflegesatzvereinbarung mit den Kassen, Tarifver-träge mit den Gewerkschaften oder Kooperationsverträ-ge mit anderen Krankenhäusern.Die finanzielle Gewährträgerschaft – und das ist ganz ent-scheidend – bleibt nach wie vor beim Saarland, das zuseinem Universitätsklinikum als dem Zentrum der medi-zinischen Spitzenversorgung im Südwesten steht. DasGesetz stellt im Bereich der Bauinvestitionen auch dieweitere Förderung nach dem Hochschulbauförderungs-gesetz sicher. Damit bleibt das Universitätsklinikum inHomburg ein Wahrzeichen für die Leistungsfähigkeit unddamit zugleich auch Selbständigkeit des Saarlandes.Unter diesen Voraussetzungen und mit dem am 12. Ja-nuar 2004 unterschriebenen Tarifvertrag zur Personalüber-leitung können sich alle Mitarbeiter getrost ihrem neuenArbeitgeber „Universitätsklinikum des Saarlandes“ anver-trauen. Ich wünsche dem Klinikum einen guten Start indie neue Rechtsform und ein erfolgreiches Jahr 2004.

Helmar RaberVorsitzender

PersonalratUniversitätsklinikum

Der Personalrat und der Fachbereichleiter von ver.diFB 3, Müller Thomas, begleiteten mit einer Arbeitsgrup-pe die Rechtsformänderung des Universitätsklinikums. Eswurden konstruktive Gespräche mit dem zuständigen Mi-nister Schreier und den politischen Fraktionen der im Land-tag vertretenen Parteien geführt.Mit dem Vorstand des Universitätsklinikums wurden ge-meinsame Konzepte erarbeitet, die letztendlich in dieUmsetzphase gelangten. Nur so war es möglich, dieRechtsformänderung an dem Universitätsklinikum auf denWeg zu bringen.Zusätzlich wurde zum § 20 HMG ein Tarifvertrag zur Per-sonalüberleitung zwischen dem Arbeitgeber und der Ge-werkschaft ver.di zur Absicherung der derzeit Beschäf-tigten vereinbart. Um konkurrenzfähig und zukunftsori-entiert zu planen sowie Arbeitsplätze zu sichern, war die-ser Schritt in die Rechtsformänderung (AöR) notwendig.

Stellungnahmen zur Reform des Universitätsklinikums

Jürgen SchreierMinister für Bildung

Kulturund Wissenschaft

Die Verabschiedung des Geset-zes über die Reform der Hoch-schulmedizin am 26. November2003 bedeutet eine Stärkung für die Uniklinik Homburg.Dies kommt beispielsweise durch die eindeutige Fest-schreibung „Zweckbindung der Homburger Mittel für For-schung und Lehre“ im gesamten Universitätshaushalt zumAusdruck. Damit wird sichergestellt, dass das Universi-tätsklinikum Homburg nicht mehr als Bittsteller gegen-über der Universität des Saarlandes auftreten muss. DieMittel sind also zweckgebunden und stehen Homburgoriginär zu.

Die Investition in den Standort Homburg ist ein zentralesAnliegen der CDU-Landtagsfraktion. Dies zeigt sich nichtnur bezüglich des Gesetzes über die Reform der Hoch-schulmedizin sondern auch hinsichtlich der Investitionenfür den Hochschulbau in Homburg. Von 1998 bis 2002sind diese Investitionen von 13,7 Millionen € auf 21,9Millionen € gestiegen. Die größte Baustelle des Saarlan-des macht dieses Investitionsprogramm „Zukunft für Hom-burg“ für alle sichtbar.Die saarländische Landesregierung und die CDU-Land-tagsfraktion haben Rahmenbedingungen geschaffen, diees dem Universitätsklinikum Homburg ermöglichen, sich– auch unter schwierigen Umständen – gut im vorderenMittelfeld zu behaupten. Die ärztlichen Leistungen wer-den weithin beachtet. Exzellente Ärzte kommen nachHomburg und Ärzte dieses Klinikums erhalten ehrenvol-le Rufe an Universitätskliniken der Top Five in Deutsch-land. Das Niveau von Forschung und Lehre ist – zumNutzen der Patienten und der Studierenden – hoch. Spit-ze in Homburg ist aber vor allem auch die Pflege. Dasliegt wahrscheinlich daran, dass das Sozialkapital im Saar-land höher ist als anderswo. Alle – insbesondere auchdie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung undder übrigen Servicebereiche – haben dazu beigetragen,dass es in Homburg eine gute Entwicklung gegeben hat.Das Gesetz über die Reform der Hochschulmedizin istein weiteres Signal Richtung Homburg.

Peter HansVorsitzender

CDU-Landtagsfraktion

Heiko MaasVorsitzender

SPD-Landtagsfraktion

Der Vorstand begrüßt einmütigdie Rechtsformänderung desUniversitätsklinikums. Sie bietetdem Klinikum durch die neu erworbene Selbständigkeiteine größere Flexibilität. Es kann schneller als bisher auf

Prof. Dr.Wolf-Ingo Steudel

Ärztlicher DirektorUniversitätsklinikum

Veränderungen reagiert werden, die sich aufgrund derwachsenden Anforderungen in Forschung, Wissenschaftund Krankenversorgung ergeben.Insbesondere können Aufgaben und Verantwortlichkeitauf Grund der Einrichtung eines Aufsichtsrates und derErweiterung der Vorstandskompetenzen klarer und trans-parenter als bisher abgegrenzt werden. Zugleich sind dieEntscheidungsbefugnisse nun vor Ort in Homburg gebün-delt. Fragen und Probleme, wie sie sich z.B. durch diesich ständig ändernde Gesetzgebung im Gesundheitswe-sen ergeben, können so wesentlich zügiger in einer fürdie UKS passgenauen Weise gelöst werden.Gleichzeitig bietet die Rechtsformänderung die Chance,die Zusammenarbeit von Medizinischer Fakultät und Kli-nikum auf eine neue Basis zu stellen.Forschung und Lehre können durch gewonnene Freiräu-me enger und effektiver mit der Krankenversorgung ver-netzt werden. Damit können eine optimale Krankenver-sorgung und ein hohes Niveau in Forschung und Lehregewährleistet werden.

Vincenzo RizzoSprecher

Fachschaft Medizin

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UKH1/2004 Seite 5Report

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Forschungspreise 2004der Freundeder Universitäts-kliniken Homburg e.V.Die Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V.schreiben für das Jahr 2004Forschungspreise aus in einer Gesamthöhe von

40.000,– €Die Ausschreibung betrifft geplante, laufende oderkürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte.Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder der Medi-zinischen Fakultät der Universität des Saarlandes undalle Mitarbeiter des Universitätsklinikums des Saar-landes.Eine thematische Beschränkung besteht nicht.Die Ausschreibungsfrist endet am 30. April 2004.Die Entscheidung über die Preisvergabe trifft der Vor-stand der Freunde der Universitätskliniken Homburge.V. auf Vorschlag seines Fachbeirates.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Anträge sind zurichten an den Vorsitzenden des Fachbeirates

Herrn Prof. Dr. G. Friesc/o Herrn Geschäftsführer A.-W. MöllerBau 11, Universitätsklinikum des Saarlandes66421 Homburg-Saar

Die Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten,sich über die vorgeschriebene Form und Art derDarstellung der Forschungsprojekte auf der Home-page des Vereins zu informieren:http://www.uniklinik-saarland.de/freunde.html

Richtfest für Forschungs- und Laborgebäudeder Medizinischen Fakultät in HomburgNach nur achtmonatiger Bauzeit ist der Rohbau für dasneue 12,2 Millionen Euro teure Forschungs- und Labor-gebäude für die Medizinische Fakultät der Universität desSaarlandes in Homburg fertig gestellt worden. Im Beiseinvon Wissenschaftsminister Jürgen Schreier, Finanzstaats-sekretär Gerhard Wack, dem Vizepräsidenten der Uni-versität des Saarlandes für Lehre und Studium, Prof. Dr.Peter Falkai und dem Ärztlichen Direktor des Universi-tätsklinikums, Professor Dr. Wolf-Ingo Steudel, wurde am16. Januar 2004 das Richtfest für das neue Gebäude ge-feiert. Das dreigeschossige Gebäude mit einer Nutzflä-che von rund 2.400 Quadratmetern wird ausschließlichder biomedizinischen Forschung dienen.Minister Schreier lobte den raschen Fortschritt der Bauar-beiten. „Der Neubau schafft optimale Bedingungen fürdie biomedizinische Forschung. Als sogenanntes Verfü-gungsgebäude soll er fachübergreifenden Wissenschaft-lergruppen für die Zeit ihrer Forschungsprojekte hochge-rüstete Labors und dem wissenschaftlichen Nachwuchsoptimale Weiterqualifizierungsmöglichkeiten bieten“,erklärte Schreier.Die beiden Obergeschosse umfassen jeweils sechs La-boreinheiten. Eine Laboreinheit besteht aus einem La-bor, einem Büro für den Projektleiter und einem Büro fürdie Mitarbeiter. Im Erdgeschoss werden die allgemein zunutzenden Räume untergebracht: Praktikumsräume, Se-

minarraum, PC-Arbeitsraum, Sekretariat, Multifunktions-bereich. Im Untergeschoss befinden sich Laborbereichemit unterschiedlicher sicherheitstechnischer Ausstattungsowie Technikflächen.Die Forschungs- und Laborflächen werden interdiszipli-när mit Arbeitsgruppen aus dem Klinischen und dem The-oretischen Bereich sowie mit Nachwuchsgruppen des Stu-dienganges Human- und Molekularbiologie belegt. DieZuweisung der Laboreinheiten erfolgt durch den For-schungsdekan der Medizinischen Fakultät nach Exzellenz-kriterien und ist jeweils zeitlich befristet.Die Investitionskosten für den Bau und die Einrichtungdes Gebäudes tragen das Land und der Bund nach demHochschulbauförderungsgesetz je zur Hälfte. Das neueGebäude soll zum Jahresende 2004 fertig gestellt seinund 2005 in Betrieb genommen werden. Wie MinisterSchreier weiter ausführte, ist die Errichtung des neuenForschungsgebäudes Teil weiterer umfangreicher Bau-maßnahmen an den Universitätskliniken. Zu den größ-ten zählten der weitere Ausbau der Chirurgie mit 87 Mil-lionen Euro, die Sanierung und Modernisierung weitererBereiche der HNO-Klinik und der Urologischen Klinikmit 50 Millionen Euro, Infrastrukturmaßnahmen wie derAusbau des Klinik-Informationssystems, des Notstromver-sorgungsnetzes und der Abwasseranlagen mit 32 Millio-nen Euro sowie die Beschaffung von medizinischen Groß-

geräten mit 8,5 Millionen Euro. Darüber hinaus seienweitere große Projekte geplant. Insgesamt werden inHochschulbaumaßnahmen für die Universitätsstandortein Homburg und Saarbrücken in diesem Jahr rund 44 Mil-lionen Euro investiert. „Mit diesem umfassenden Pro-gramm verbessert die Landesregierung die Bedingungenfür eine leistungsstarke Wissenschaft, was auch der Hoch-leistungs-Krankenversorgung in Homburg zugute kom-men wird. Dazu leistet die Errichtung des neuen For-schungsgebäudes einen wesentlichen Beitrag“, betonteMinister Schreier.

V.l.n.r.: Vizepräsident derUniversität des Saarlandesfür Lehre und Forschung,Prof. Dr. Peter Falkai,Landrat Clemens Lindemann,Oberbürgermeister JoachimRippel, Wissenschafts-minister Jürgen Schreier,Ärztlicher Direktor Prof. Dr.Wolf-Ingo Steudel,Staatssekretär im Ministeriumfür Finanzen und Bundesan-gelegenheiten, Gerhard Wack

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Seite 6 1/2004UKHReport

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Neujahrsempfang des UniversitätsklinikumsMeilensteinedes Universitäts-klinikums 2002-2003

• Erweiterung und Stärkung des Ausbildungs-zentrums für Gesundheitsfachberufe

• Einrichtung vier neuer interdisziplinärer Zentreno Brustzentrum / Mammazentrumo Neurozentrumo Diabeteszentrumo Centre of Excellence für therapeutische

Apherese• Weitere medizinische Schwerpunktbildung:

o Lebertransplantationsprogrammo Pankreastransplantationo Cochlear-Implant

• Erweiterung der Intensivbettenauf insgesamt 169

• Modellprojekte zur Arbeitszeitregelungim Ärztlichen Dienst(Leistungsadaptiertes Arbeitszeitmanagement)

• Neue BerufungenPsychiatrie: Prof. FalkaiNeu eingerichteter Lehrstuhl Kinder- undJugendpsychiatrie: Prof. von GontardKieferorthopädie: Prof. LissonProthetik: Prof. PospiechParodontologie: Prof. HannigInnere Medizin II: Prof. Zeuzem

• Einrichtung von 2 Stiftungsprofessuren(Kinderonkologie: Prof. Graf,Immunologie: Prof. Renner)

• Einführung einer Laborkommission• Einführung eines elektronischen Bild-

dokumentationssystems (PACS)• Elektronische Patientenakte• Einführung eines aktiven Beschwerde-

managements• Bauliche Maßnahmen:

Drangvolle Enge herrschte am 21. Januar 2004 im Casi-no des Klinikums. Kein Wunder, waren doch rund 250Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, von derUniversität, den Krankenkassen und anderer Krankenhäu-ser der Einladung des Vorstandes zum Neujahrsempfanggefolgt. Auch Vertreter des amerikanischen Krankenhau-ses in Landstuhl waren nach Homburg gekommen, umgemeinsam mit dem Vorstand und vielen Mitarbeitern dasJahr 2003 zu resümieren und einen Ausblick auf 2004 zuwerfen.

o Einweihung Starterzentrum 3 der Universitätdes Saarlandes auf dem Campus Homburg

o Einweihung des 2. Bauabschnittes Chirurgiemit gemeinsamer Notfallaufnahme,Zusammenlegung der IntensivstationenChirurgie und Anästhesiologie, Zentrallabor

o Erster Spatenstich für das Ronald-Mc Donald-Haus (Wohnunterkunft für Elternund Geschwister schwerstkranker Kinder)

o Neubau eines Forschungs- und Labor-gebäudes

Umrahmt von den Klängen der Uni-Bigband unter derLeitung von Prof. Dr. Bock zeigte sich dabei deutlich:Das Thema Rechtsformänderung des Klinikums findetnicht nur im Klinikum, sondern auch bei allen seinenPartnern und Freunden ein besonderes Interesse.Der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Steudel hob in seinerAnsprache hervor, dass „das Klinikum bereitsin den vergangenen Jahrzehnten gezeigt hat,wie eine positive Entwicklung trotz geringerMittel voranzutreiben ist. Die Rechtsformän-derung ist ein weiterer Schritt in die richtigeRichtung, erlaube sie doch ein flexibleres undschnelleres Handeln, um die zukünftigen He-rausforderungen zu meistern.“ Prof. Steudelbetonte, dass „mit der Selbständigkeit auch einneues Selbstverständnis einhergehen müsse“und rief die Mitarbeiter auf, eine Aufbruchstim-mung zu leben, die sich nicht von bestehen-den oder kommenden Hürden beirren ließe.Solche Hürden sah der Ärztliche Direktorinsbesondere in der aktuellen Gesundheitsge-setzgebung, durch die eine „qualitative Verän-derung der Behandlung“ zu befürchten sei. DerGesetzgeber habe einen Weg beschritten, der

„nicht mehr die Behandlung selber, sondern zunehmenddas Kostenrisiko der Behandlung für die Leistungserbrin-ger“ in den Vordergrund stelle. Prof. Dr. Steudel rief inHinblick auf die zunehmenden Verteilungskämpfe allesaarländischen Krankenhäuser und Kassen auf, eine ge-meinsame Lösung auch außerhalb der Budgetverhand-lung zu suchen und quasi eine Art „Abrüstungskonferenz“abzuhalten.In seiner Ansprache dankte der Ärztliche Direktor zudemallen Patientinnen und Patienten für das im Jahr 2003entgegengebrachte Vertrauen. Auch den vielen Selbsthil-fegruppen am Klinikum dankte er ausdrücklich für ihrewertvolle Arbeit. „Unser aller Anliegen, zum Wohle derPatienten tätig zu sein, würde sich sehr viel schwierigerohne den unermüdlichen Einsatz der vielen Freiwilligenin den Selbsthilfegruppen gestalten“ hob er hervor.

Prof. Dr. Wolf-Ingo Steudel bei seiner Ansprache

Teilnehmer des Neujahrsempfangs

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1/2004 Seite 7UKHReport

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42. Hochschulwoche des Universitätsklinikumsund der Stadt Homburg56 Jahre währt die einzigartige Erfolgsgeschichte derMedizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes.„Dies ist auch eine Erfolgsgeschichte für die Stadt Hom-burg und das Saarland insgesamt“, bemerkte Dekan Prof.Nikolaus Müller-Lantzsch zur Eröffnung der 42. Hoch-schulwoche mit Stolz, um dann unmittelbar die besorg-te Frage anzuschließen:„Doch wie geht es wei-ter?“. Eine Vielzahl neuerAufgaben und Problemestünden an: Die neue Ap-probationsordnung, Glo-balhaushalt, ein neuesUniversitätsgesetz („Dasalte ist ja auch schon vierJahre alt…“), Rechtsform-änderung, Einführung derDRG’s, Arbeitszeitgesetz,Kostendämpfung und undund. „Das alles ist in kür-zester Zeit zu bewältigen,wobei die richtige Lösungentscheidend für die Zu-kunft ist“, sieht Müller-Lantzsch für alle Beteilig-ten eine Riesenlast, die es zu stemmen gilt. Doch mit denNeuberufungen der jüngsten Zeit hat sich in Homburgauch wieder eine Reihe hochmotivierter Professoren ein-gefunden, die bereit sind, mit Engagement und neuenIdeen Lehre und Forschung umzustrukturieren. Damitwird ein Prozess der steten Veränderung aufrecht gehal-ten, der das Klinikum wie in der Vergangenheit auf ei-nem Niveau hält, das nationalen und internationalenVergleichen genügt. Jede Klinik sei auf dem neuestenStand der Technik, versicherte der Dekan. An diesem Er-

folg beteiligt ist auch die Stadt Homburg. „Die Fakultätweiß es zu schätzen, dass sie sich dem Rückhalt und derUnterstützung sicher sein kann“, würdigte Müller-Lantzsch die enge Verbundenheit zwischen kommunalerVerwaltung und Fakultät, die nicht nur in der gemeinsa-men und von der Volkshochschule mitgetragenen Hoch-

schulwoche ihren Ausdruckfindet.„Auch das BiomedizinischeZentrum mit seinen nach-weislichen nationalen Erfol-gen ist ein gemeinsamesKind von Stadt und Fakul-tät“, sagte Oberbürgermeis-ter Joachim Rippel. Für ihnist das Klinikum als Kompe-tenz- und Gesundheitszen-trum „ein Aushängeschildder Region und des Landes,das unser aller Pflege be-darf“. Nach anfänglichen Ir-ritationen kehre dort mitdem neuen Hochschulge-setz und der Rechtsformän-derung allmählich auch die

Sicherheit wieder ein, blickte Rippel zuversichtlich in dieZukunft.Zum Auftakt der Hochschulwoche verlieh die Stadt Hom-burg zum 12. Mal den mit 5000 Euro dotierten Wissen-schaftspreis an PD Dr. Stephan Philipp und Dr. SandraMaier (siehe nachfolgende Berichte). Den Festvortrag hieltProf. Martin Schilling, der über die Möglichkeiten dermodernen Leberchirurgie referierte (s. Seite 8). Mitglie-der der Uni-Bigband unter der Leitung von Prof. RudolfBock umrahmten die Veranstaltung musikalisch. (kap)

Oberbürgermeister Joachim Rippel und Dekan Prof. NikolausMüller-Lantzsch überreichten PD Dr. Stephan Philipp und Dr.Sandra Maier den diesjährigen mit 5000 Euro dotierten Wissen-schaftspreis der Stadt Homburg. Foto: Kappler

Wie Druck und Vitamin DKnochen wachsen lassen

Es ist ein alter Hut: Bewegung im Freien erhält und för-dert die Gesundheit. Bewegung kurbelt den Kreislauf undden Stoffwechsel an und stärkt Herz, Muskeln, Abwehrund Knochen. Gleichzeitig bewirkt der UV-B-Strahlen-anteil des Tageslichtes, dass in der Haut genügend Vita-min D produziert wird. Vitamin D hat einen wichtigenEinfluss auf die Regulation des Kalziumstoffwechsels unddamit große Bedeutung für das Knochensystem. Trotz-dem ist es für Wissenschaftler noch immer eine Heraus-forderung zu ergründen, warum und wie das Zusammen-spiel von Bewegung und Vitamin D den Knochenaufbauund seine Regeneration fördert. Mit diesem Thema hatsich Dr. Sandra Maier am Institut für Humangenetik derUniversität des Saarlandes befasst.Grundlage ihrer Arbeit war die schon seit langem bekann-te Erkenntnis, dass die Knochenbildungszellen (Osteo-blasten) zu wachsen beginnen, wenn sie gedrückt odergedehnt werden. Osteoblasten scheiden die Knochen-grundsubstanz aus und wandeln sich später in Osteozy-ten um, die in die Grundsubstanz eingeschlossen wer-den. Das Wachstum der Knochenbildungszellen als Fol-ge von mechanischem Stress sollte eigentlich sichtbareSpuren hinterlassen und zu Veränderungen in der Prote-inzusammensetzung der Osteoblasten führen, dachte sichDr. Sandra Maier. Dazu isolierte sie zunächst in „unbe-helligten“ Osteoblasten sämtliche Proteine und verglichanschließend deren Menge mit den Werten aus gezieltmechanisch gestressten Knochenbildungszellen. Dabeizeigte sich, dass durch den Reiz bestimmte Gene akti-viert werden, wie das Annexin II-Gen, wodurch das Kalzi-um bindende Protein Annexin II hochreguliert wird. Die-ses wird in der Zellmembran eingelagert und ist dann amWachstum der Knochenzellen beteiligt. Weiterhin zeigtesich, dass Vitamin D mit dem in der Zellmembran einge-lagerten Annexin II-Protein eine Wechselwirkung eingehtund dies die Zelle noch weiter wachsen lässt. (kap)

Neuer Angriffspunkt für bessere Immun-modulation entdecktZur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen nach Organ-transplantationen und um die selbstzerstörerischen Pro-zesse bei Autoimmunerkrankungen zu hemmen, setzenÄrzte Medikamente ein, die künstlich das Immunsystemherunter drücken. Diese wirken im Innern der Abwehr-zellen und haben oft enorme Nebenwirkungen. Ein amPharmakologischen Institut in Homburg gefundenes Pro-tein bietet möglicherweise einen völlig neuen Ansatz.Nach Erkenntnissen von PD Dr. Stephan Philipp und sei-nen Kollegen ist der sogenannte TRPC3-Ionenkanal einwichtiger Schalter bei der Aktivierung von Abwehrzel-

len. Die medikamentöse Hemmung seiner Funktion ander Zellaußenhaut könnte das Immunsystem auf elegan-te Weise unterdrücken.Abwehrbereit wird eine Immunzelle durch den Kontaktmit einem Fremdstoff (Antigen). Bindet ein Antigen aneine Abwehrzelle, wird eine Signalkette aktiviert, in de-ren Folge Calcium-Ionen von außen in die Zelle einströ-men und bestimmte Geneim Zellkern zur Produktionvon Interleukin-2 (JL-2)veranlassen. Dazu dientTRPC3, das infolge desAlarms ebenfalls aktiviertwird. TRPC3 befindet sichin der Zellwand und fun-giert als Kanal durch dendie Calcium-Ionen vonaußen einströmen können.Philipp: „Wenn man denTRPC3 Ionenkanal vonaußen künstlich blockiert,müsste die Immunantwortunterdrückt werden.Andererseits müssten Sub-stanzen, die den Kanal ak-tivieren, die Alarmbereit-schaft des Immunsystems

erhöhen und dadurch möglicherweise den Schutz vor In-fektionen verbessern“. Dies zu belegen ist nun Ziel wei-terer Untersuchungen. Philipps Arbeit wurde vor kur-zem im renommierten Journal of Biological Chemistryveröffentlicht (Philipp et al. (2003), 275: 23965). Für sei-ne Entdeckung wurde er gerade mit dem Wissenschafts-preis der Stadt Homburg bedacht. (kap)

Die Preisträger PD Dr. Stephan Philipp und Dr. Sandra Maier

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ReportSeite 8 1/2004UKH

Möglichkeiten moderner Leberchirurgieam Universitätsklinikum des SaarlandesBis zum heutigen Tag hält sichvielerorts die Meinung, dasstumoröse Erkrankungen derLeber nicht operativ entferntwerden könnten. Durch eineVielzahl von technischen Neu-erungen sowie ein verbesser-tes Verständnis der Leberana-tomie und der Regenerations-fähigkeit der Leber haben sichjedoch innerhalb der letzten20 Jahre Therapiemöglichkei-ten eröffnet, welche heute Patienten mit Metastasen inder Leber, aber auch mit Primärtumoren der Leber Chan-cen auf Heilung oder Langzeitüberleben bei ausgezeich-neter Lebensqualität bieten. Grundvoraussetzungen fürden erfolgreichen Einsatz dieser Möglichkeiten sind ne-ben chirurgischer Präzision und Erfahrung die interdiszi-plinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinenaus Chirurgie, Innerer Medizin und Radiologie, wie sieam Universitätsklinikum des Saarlandes angeboten wer-den. Durch diesen konsequenten interdisziplinären An-satz mit Einsatz modernster diagnostischer, chirurgischerund technischer, incl. minimalinvasiver Verfahren sowieder postoperativen Betreuung hat sich an der Chirurgi-

Informationsbesuch des Scheichsaus Katar

KontaktlinsenkursDie wissenschaftliche Kontaktlinsenanpassung (Kontak-tologie) ist unter der Leitung von Frau Dr. Chr. Kieneckereiner der Arbeitsschwerpunkte an der Augenklinik undder Lehranstalt für Orthoptisten der Universität des Saar-landes (Direktor: Prof. Dr. K. W. Ruprecht). Großes Inte-resse fand ein kürzlich von der Augenklinik angebotenerEinführungskurs in die Kontaktlinsenanpassung, in demrd. 40 Teilnehmer eine zertifizierte Qualifikation für dieKontaktlinsenanpassung erwarben. Die Anpassung derKontaktlinse sollte in der Hand des Augenarztes bleiben,weil er die Unverträglichkeiten und Komplikationen bes-ser erkennen und behandeln kann.

Humboldt-StipendiatinDr. RimaObeidaus Syrien

Prof. Dr. Martin Schilling

Zentrale, zwischen den Lebervenen und Pfordaderästen liegen-de Lebermetastase Die Teilnehmer des Kontaktlinsenkurses

Zu einem Informationsbesuch war der Scheich des Emi-rates Katar, Abdurahman Al-Thani (links), mit Wissen-schaftsminister Jürgen Schreier (Mitte) zusammengetrof-fen. Das Emirat sucht eine Kooperation im medizinischenBereich und ist stark an einer Zusammenarbeit mit derMedizinischen Fakultät der Saar-Universität und demUniversitätsklinikum Homburg interessiert. Wissenschafts-minister Schreier begrüßte die Absicht des Scheichs undbetonte, neben der Kooperation im medizinisch-wissen-schaftlichen Bereich sei auch ein kultureller Austauschmit dem arabischen Land wünschenswert. Käme die Zu-sammenarbeit zustande, wäre das auch eine gute Basisfür mehr Studierende aus der Golfregion im Saarland,sagte der Minister.Gesprächsteilnehmer waren auch Sultan Mohamad Al-Ali (Zweiter von links), Prof. Werner Schmidt vom Uni-versitätsklinikum des Saarlandes (Zweiter von rechts) so-

wie Dr. Husam Qush (rechts), ein Mediziner aus Katar,der zuletzt sechs Jahre in Homburg tätig war.

schen Klinik des Universitätsklinikums des Saarlandes dasführende Zentrum für die chirurgische Behandlung vontumorösen Lebererkrankungen im südwestdeutschenRaum etabliert. Im Nachfolgenden werden die techni-schen Neuerungen, die pathophysiologischen Zusam-menhänge der Leberregeneration und die sich darausergebenden Therapiemöglichkeiten im Einzelnen von demDirektor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- undKinderchirurgie des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Mar-tin Schilling, erläutert.Wie kein zweites Organ besitzt die Leber die Fähigkeitzur Regeneration, d.h. dass nach Resektion verbleiben-des Lebergewebe nachwachsen kann. Dadurch ist esmöglich, bis zu 70 % des Lebergewebes zu entfernen,ohne dass Patienten dadurch merklich beeinträchtigtwerden.Die gesunde Restleber wächst innerhalb von 2 bis 3 Wo-chen auf das Ausgangsvolumen nach, wobei schon in-nerhalb von 12 Stunden eine deutlich gesteigerte Syn-these der DNA innerhalb der regeneriernden Leber zu

verzeichnen ist. Nach ca. 24 Stunden setzt die Leberzell-teilung ein, wobei sich nach einer 70%igen Leberreduk-tion jede Zelle lediglich 2 -3 Mal teilen muss, um so dasGesamtvolumen der Leber wieder herzustellen.Die derart nachgewachsenen Leberzellen sind dann inder Lage, Synthese und Entgiftungsfunktionen des ent-fernten Leberanteiles komplett zu ersetzen, die nach ca.2 - 3 Tagen einsetzende Gallengangs- und Gefäßregene-ration sorgt dafür, dass ausreichend sauerstoff- und nähr-stoffreiches Blut in die Leber gelangt und die entgiftetenStoffwechselprodukte über die Galle in den Darm ausge-schieden werden.Experimentelle Untersuchungen belegen, dass diese Re-sektionen nahezu beliebig häufig, zumindest jedoch 12Mal durchgeführt werden können. Dies hat zur Konse-quenz, dass Patienten mit Lebermetastasen, z.B. von Dick-

darmkrebs, Brustkrebs aber auch malignen Melanomenund Patienten mit primären Tumoren der Leber, z.B. he-patozellulären und cholangiozellulären Karzinomen, imBedarfsfalle auch wiederholt operiert werden können.Die Regenerationsfähigkeit der Leber kann dahingehendgenutzt werden, dass bei ausgedehntem Leberbefall denbefallenen Sektoren der Leber durch gezielte Unterbin-dung der zuführenden Gefäße die Durchblutung partiellunterbunden wird. Dadurch nimmt der gesunde Anteilder Leber an Größe zu, so dass in einem 2.Schritt dergeschrumpfte befallene Leberanteil entfernt werden kann.Neben diesen resezierenden Verfahren werden an der Chi-rurgischen Klinik auch Verfahren eingesetzt, bei welchenLebertumoren, die nicht operativ entfernt werden kön-nen, durch Hitze, Laserstrahlen oder Kälte zerstört wer-den.

Schematische Darstellungder segmentalen Auf-teilung der Leber. Durchmoderne Techniken kannein jedes dieser Segmen-te alleine oder in Verbin-dung mit weiteren Seg-menten reseziert werden.

Im klinisch-chemischen Zentrallabor des Universitätskli-nikums befasst sich Frau Dr. Rima Obeid mit der Diagno-se und Bedeutung von B-Vitaminen.Forschungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dassein Mangel an B-Vitaminen (Folsäure, Vit. B12 und Vit.B6) ein erhebliches Risiko für die Gesundheit darstellenund beispielsweise den Homocystein-Spiegel im Blut er-höhen und dadurch atherosklerotische Erkrankungen be-wirken kann. Darüber hinaus können erhöhtes Homocy-stein und Vitaminmangel auch zur Entwicklung von neu-rologischen Erkrankungen wie kognitiven Störungen oderDemenz führen. Dr. Obeid hat eine sehr hohe Häufig-keit von B12-Mangel bei älteren Personen wie auch beiVegetariern belegen können. Auch in ihrem HeimatlandSyrien konnte sie ein überdurchschnittlich häufiges Vor-kommen dieses Mangels zeigen.

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UKHReport1/2004 Seite 9

HochschuldidaktischeFortbildung in der MedizinMit finanzieller Unterstützung durch die Freunde der Universitätskliniken Homburgfand im Januar 2004 das erste Seminar „Lehren lernen“ für angehende Hochschul-lehrer im Fach Medizin im Kolloquienzentrum Spelzenklamm in Homburg statt.Das Konzept dieses Seminars stammte ursprünglich aus dem „Royal College of Sur-geons of England“ und wurde später auch auf Teilnehmer aus nichtoperativen Fä-chern angepasst.Ziel des 2-tägigen Seminars ist die Verbesserung der Lehrfähigkeit als Hochschul-lehrer bzw. Weiterbilder in der Medizin. In einer intensiven Gruppenarbeit wurdendazu die didaktischen Grundlagen und Prinzipien der Weiterbildung vermittelt undverschiedene Lehrmethoden trainiert sowie Übungen zur Vermittlung praktischerFertigkeiten durchgeführt.Der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Müller-Lantzsch, zeigte sich beider Eröffnung erfreut über die große Resonanz, die diese Initiative bei Privatdozen-ten und angehenden Hochschullehrern in der Medizin gefunden hatte. Die Beurtei-lung des Seminars durch die Teilnehmer wird derzeit ausgewertet. Der UKH-Reportwird in seiner nächsten Ausgabe darüber berichten. Ein 2. Seminar ist in Vorbereitung.Informationen dazu sind erhältlich bei Prof. Dr. Gernot Feifel (Tel. 06841-79333).

Homburger PatientenbroschüreKeiner von uns weiß, wie lange er lebt. Niemand kann vorhersagen, wie viel Zeitihm verbleibt, um seine Angelegenheiten selbst zu regeln. Dies gilt für ältere ebensowie für junge Menschen. Verkehrsunfälle mit schweren Schädelverletzungen undKrankheiten wie z.B. Hirnhautentzündung treffen Jung wie Alt.Jeder kann daher von heute auf morgen in die Lage kommen, nicht mehr selbstentscheiden zu können. Weder die Ärzte noch die Angehörigen sind befugt, füreinen Patienten Anweisungen zu geben. In Situationen der Einwilligungsunfähig-keit kommt es daher allein auf den mutmaßlichen Willen des Patienten an, den derArzt – eine schwierige Aufgabe – aus den konkreten Gesamtumständen zu ermittelnhat. Dabei wird er auch Angehörige und/oder nahestehende Personen befragen.Einen festen Halt vermittelt dem Arzt jedoch erst der vorsorglich geäußerte undschriftlich fixierte Wille des Patienten selbst.Mit diesem Thema der Patientenverfügung sowie der Vorsorgevollmacht und derBetreuungsverfügung befasst sich die von den Freunden der UniversitätsklinikenHomburg e.V. herausgegebene Homburger Patientenbroschüre „Leben und Sterben– Selbstbestimmung und Verantwortung“. Sie beleuchtet die Problematik und bie-tet Beispiele für entsprechende Vollmachten und vorsorgliche Verfügungen für Not-situationen, in denen man sein Selbstbestimmungsrecht nicht mehr ausüben kann.Die Broschüre ist kostenlos erhältlich im Internethttp://www.uniklinik-saarland.de/freunde.htmlsowie in der Geschäftsstelle der Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V.Universitätsklinikum - Gebäude 11, Telefon 06841 - 1624014

Zappelphilipp-Syndrom durchRauchen in der SchwangerschaftRauchende Mütter können ihre Kinder in der Schwangerschaft auch psychisch schädi-gen. Ihre Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die vonnichtrauchenden Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesforschungsmi-nisterium (BMBF) geförderte Studie, die kürzlich in Berlin bekannt wurde. Sie wurdeerstellt vom Suchtforschungsverbund Baden-Württemberg, den das BMBF mit drei Mil-lionen Euro fördert.Zum Thema Sucht hat das BMBF auch eine neue Broschüre mit dem Titel „Verstehen,Helfen, Vorbeugen – Suchtforschung auf neuen Wegen“ veröffentlicht. Sie stellt denaktuellen Stand der Forschung dar, beschreibt Therapieverfahren und zeigt Präventi-onsansätze auf. Die Broschüre kann kostenlos beim BMBF bestellt werden [email protected]

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Mit neuer Technikschonender operierenMit 50 Millionen Euro fördert seit Beginn dieses Jahres das Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF) die Entwicklung neuer Operationsmethoden. ImRahmen des neuen Förderprogramms „SOMIT – Schonendes Operieren mit inno-vativer Technik“ sollen Forscherinnen und Forscher aus Universitäten und Unter-nehmen interdisziplinäre Konzepte entwickeln, die die klassische Operation immerweiter zurück drängen. Im Operationssaal der Zukunft wird weniger Blut fließen,Operationen können sich noch häufiger in den ambulanten Bereich verlagern. Schonjetzt werden minimalinvasive Verfahren angewendet. Doch das Potenzial ist nochnicht ausgeschöpft. Zu einem wesentlichen Bestandteil entwickelt sich zunehmenddie Informationstechnologie. Sie ist Grundvoraussetzung für die Aufbereitung vonBildern und die Steuerung der verschiedenen Systeme. So können zum BeispielExperten via Bildschirm bei einer Operation anwesend und tätig sein. Computerge-stützte Operationssysteme unterdrücken beispielsweise Zitterbewegungen der Hand.Aus verschiedenen Bilddaten und Online-Messungen können virtuelle Darstellun-gen des Körpers berechnet und als „Virtual Reality“ zur Planung und Durchführungeiner Operation eingesetzt werden. Neue Operationstechniken sollen helfen, denOperationsstress bei Patienten zu vermeiden und Kosten zu sparen.Weitere Informationen: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)http://www.pt-dlr.de und [email protected]

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Seite 10 1/2004ReportUKH

Berufung Prof. Dr. Hannig

Professor Dr. Matthias Hannig, Direktor der Klinik fürZahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheil-kunde, wurde mit Beginn des Jahres 2004 in das Editori-al Board (Fachbeirat) des Journal of Dental Researchberufen.Das Journal of Dental Research wird von der Internatio-nal Association for Dental Research herausgegeben undist die renommierteste, internationale wissenschaftlicheFachzeitschrift für Zahn-, Mund-, Kieferheilkunde.

Verleihung des TitelsJustizratan Prof. Dr. Egon Müller

Prof. Dr. Egon Müller ist im vergangenen Jahr 65 Jahre altgeworden. Fast 1.000 Gäste haben ihm persönlich gratu-liert. Hohe Repräsentanten der Landesregierung, des Bun-desverfassungsgerichts und der Standesorganisationenhaben seine berufliche Leistung gewürdigt.Zwei beachtliche Veröffentlichungen haben sein wissen-schaftliches Werk reflektiert und die Justizministerin desSaarlandes hat ihm im Namen der Landesregierung denTitel Justizrat für seine besonderen Leistungen im Diens-te der Rechtspflege verliehen. Es handelt sich dabei umdie höchste Auszeichnung, die ein Rechtsanwalt für sei-ne Berufstätigkeit erfahren kann.Als Strafverteidiger, insbesondere in Wirtschafts-, Steuer-und Arztstrafverfahren, hat sich Egon Müller bundesweithohes Ansehen erworben und war seit Ende der 70er Jahrein zahlreichen großen Strafverfahren tätig, von denen nichtwenige Geschichte gemacht haben. Die Stichworte Her-statt (Köln), Flick (Bonn), Rheinmetall (Düsseldorf), Sie-

Forschungs-preis„Adipositasund Hypertonie 2003“für Dr. med. Heiko Kilter

Die Deutsche Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdrucks- Deutsche Hypertonie Gesellschaft e. V. - hat Dr. med.Heiko Kilter, Innere Medizin III des Universitätsklinikumsdes Saarlandes, mit dem Forschungspreis ,,Adipositas undHypertonie 2003“ ausgezeichnet.

Bundesverdienstkreuzfür Oberbürgermeister a.D.Reiner Ulmcke

Medizinische Klinik IIjetzt KlinischesDiabeteszentrum

Der Medizinischen Klinik II unter Leitung von DirektorProfessor Dr. Stefan Zeuzem wurde von der DeutschenDiabetesgesellschaft die Anerkennungsurkunde zum Kli-nischen Diabeteszentrum verliehen. Damit ist die Klinikdie dritte Universitätsklinik in Deutschland mit diesemPrädikat, das Ausdruck für höchste Behandlungsqualitätist.Die Homburger Klinik ist seit vielen Jahren bereits alsBehandlungseinrichtung der Deutschen Diabetesgesell-schaft für Typ 1 und Typ 2-Diabetiker aktiv. Das KlinischeDiabeteszentrum geht in seinen Aufgaben aber noch deut-lich darüber hinaus.Spezialsprechstunden für Risiko-Schwangere mit Diabe-tes oder für Patienten mit diabetischem Fußsyndrom sindeinige der Herausforderungen, denen sich die Oberärzteund Koordinatoren des Zentrums, Dr. Bettina Stamm undDr. Cornelius Moser, stellen.,,Wichtig ist die Betreuung der Patienten durch Psycho-logen und Sozialarbeiter, engagierte Diabetesberater undeine diabetologische Schwerpunktstation“, betont Dr.Moser.

Weitere Infos unterwww.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

EHRUNGEN, BERUFUNGEN

Die Konferenz der Leitenden Pflegekräfte des Universi-tätsklinikums hat

Paul Stautals Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidendenPflegedirektors Peter Rothgerber vorgeschlagen.

mens (München), Volksbank (Berlin) und Mannesmann/Vodafone (Düsseldorf) sagen insoweit nicht nur Insidernetwas.Egon Müller ist ein enger Freund des Universitätsklini-kums und hat sich deshalb seit Gründung der „Freundeder Universitätskliniken e.V.“ im Vorstand engagiert und

hier sowohl die öffentliche Debatte wichtiger Themen(z. B. Transplantation, Patientenverfügung, Drittmittelfor-schung) als auch die Forschungsförderung nachdrücklichunterstützt.Anlässlich seines 65. Geburtstages hat er darum gebe-ten, auf persönliche Geschenke zu verzichten und statt-dessen die Forschungsförderung in Homburg mit einerSpende zu unterstützen. Dabei kamen mehr als 33.000Euro zusammen, für die sich die Freunde der Universi-tätskliniken herzlich bedanken. (db)

BERUFUNGEN, EHRUNGEN, PREISE

Ministerpräsident Peter Müller persönlich überreichte am19.11.2003 das vom Bundespräsidenten verliehene Bun-desverdienstkreuz an den früheren Homburger Oberbür-germeister Reiner Ulmcke. Mit dieser hohen Auszeich-nung wurden sowohl die Verdienste von Reiner Ulmckeals Oberbürgermeister in der Zeit von 1977 bis 2002 alsauch sein besonderes Engagement im ehrenamtlichenBereich gewürdigt.In seiner Amtszeit als Oberbürgermeister hat sich ReinerUlmcke stets um die Erhaltung und Schaffung neuer Ar-beitsplätze bemüht und durch rasche und unbürokrati-sche Entscheidungen ein ansiedlungsfreundliches Klimageschaffen.Zu seinen besonderen Leistungen gehören u. a. die Er-richtung eines dritten Bosch-Werkes (mit inzwischen6.500 Beschäftigten) sowie die Sanierung der Hombur-ger Altstadt und die Erneuerung der Innenstadt von Hom-burg.Das Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg warihm stets ein besonderes Anliegen, für das er „auf dieBarrikaden“ ging, wenn Personalabbau oder anderes po-litisches Ungemach drohte oder die Medien die Leistun-gen der Kliniken seiner Meinung nach nicht hinreichendwürdigten. Für das Universitätsklinikum hat er 1980 denWissenschaftspreis der Stadt Homburg ins Leben gerufenund war von Anfang an dabei, als sich eine Vereinigungder „Freunde der Universitätskliniken e.V.“ bildete, de-ren stellvertretender Vorsitzender er wurde. (db)

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1/2004 Seite 11ReportUKH

Professor Dr. Norbert Graf, Direktorder Abteilung für Pädiatrische Häma-tologie und Onkologie am Universi-tätsklinikum des Saarlandes, wurdeAnfang des Jahres als einziger Deut-scher in das Editorial Board der 2003gegründeten Cochrane ChildhoodCancer Review Group (ChCRG) ge-wählt.Professor Dr. Graf ist zur Zeit stell-vertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Pä-diatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)in Deutschland.Bei exponentiellem Anstieg des medizinischenWissens und der zunehmenden Flut an medizini-schen Informationen ist es für den einzelnen Arztoft schwierig, wenn nicht gar unmöglich, allerelevanten Informationen zur Behandlung einerErkrankung auszuwählen, die dem Patienten

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„Vom Krankenhausinformationssystemzum Gesundheitsnetz: Perspektivenfür die elektronische Gesundheitsakte“

Dr. Stefan Gräber, wissenschaftlicherMitarbeiter am Institut für Medizini-sche Biometrie, Epidemiologie undMedizinische Informatik, erhielt alserster Privatdozent an der Medizini-schen Fakultät der Universität desSaarlandes die Lehrbefugnis für dasFach „Medizinische Informatik“.In seiner Antrittsvorlesung befasste ersich mit aktuellen Entwicklungen imBereich der medizinischen Dokumentation. ImKrankenhaus ist die elektronische Patientenakte,in der alle Patientendaten in digitaler Form ge-speichert und abrufbar sind, ein mittlerweile un-entbehrliches Werkzeug für Ärzte und Pflegeper-sonal. Voraussetzung dafür ist ein funktionieren-des Krankenhausinformationssystem, mit dem alleBefunde eines Patienten aus unterschiedlichenQuellen (z.B. Labor, CT, Endoskopie) in der elek-tronischen Akte zusammengeführt werden kön-nen.Die wesentlichen Vorteile gegenüber der konven-tionellen papiergebundenen Akte sind Aktualität,Präsentation und Sicherheit der Patientendaten.Dass die Papierakte nicht völlig abgelöst ist, liegtdaran, dass Dokumente auf digitalen Datenträ-gern bei gerichtlichen Auseinandersetzungen nochnicht als Urkunden an-erkannt werden.In unserem Gesund-heitssystem ist dasKrankenhaus aber nureine von mehreren An-laufstellen. Der Patientwird vorwiegend am-bulant beim Hausarztoder beim Facharzt be-handelt, er besorgt sichMedikamente in derApotheke oder ermacht eine Kur. An je-der Stelle entstehenDaten, die in einer in-stitutionsübergreifen-den elektronischen Pa-tientenakte gespeichert

werden könnten. Wenn auch Ge-sundheitsdaten, wie Impfungen, Vor-sorgeuntersuchungen oder sportlicheAktivitäten („Wellnessdaten“) enthal-ten sind, spricht man von einer elek-tronischen Gesundheitsakte.Ihre Einführung wird in Deutschlandzur Zeit im Rahmen der Gesundheits-reformen diskutiert. Man versprichtsich davon Einsparungen, eine bes-

sere Verzahnung ambulanter und stationärer Ver-sorgung und handfeste Vorteile für den Patienten,z.B. den Wegfall von Doppeluntersuchungen odermehr Arzneimittelsicherheit durch rechtzeitiges Er-kennen unerwünschter Wirkungen.Für die Speicherung der Daten eignen sichbesonders Chipkarten. Diese Karten sind heute soleistungsfähig, dass alle Gesundheitsdaten einerPerson darauf Platz finden.Durch Verschlüsselung der Daten und ausgeklü-gelte Verwaltung der zugehörigen Schlüssel kön-nen die Daten sicher gespeichert und abgerufenwerden. Ein erster Schritt in diese Richtung ist diegeplante Einführung der Gesundheitskarte zum 1.Januar 2006.Während im Krankenhaus der Arzt die Verantwor-tung für die elektronische Patientenakte hat, ist für

die Führung der elek-tronischen Gesund-heitsakte der Bürgerselbst zuständig, d.h.er muss entscheiden,was gespeichert wirdund wem gespeicher-te Daten zur Verfü-gung gestellt werden.

Jeder kann sich mit ei-ner gut geführten Ge-sundheitsakte umfas-send über seinen Ge-sundheitszustand in-formieren. Besondersfür chronisch Krankewird sie viele Vorteilebringen.

Kampf dem Krebs im Kindesalter

die beste Behandlung gewährleistet.Zielsetzung der Cochrane Vereini-gung ist es, dieser Problematik durchdie Erstellung standardisierter syste-matischer Übersichtsarbeiten entge-genzuwirken.Diese werden regelmäßig aktualisiertund stellen damit das jeweils aktuel-le Wissen zu den entsprechenden Er-krankungen und therapeutischen

Maßnahmen dar.Die ChCRG will dieses Ziel der Cochrane Verei-nigung auch auf bösartige Erkrankungen im Kin-desalter ausdehnen.Das 1. Treffen der Gruppe fand am 2. und 3. Feb-ruar 2004 in Amsterdam statt, wobei auch Teil-nehmer aus Kanada, Italien, Brasilien, den Nie-derlanden, Frankreich, England, Indien, den USAund Australien vertreten waren.

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UKHReportSeite 12 1/2004

Aus der Psychiatrie und Psychotherapie:

Neue Therapie gegen AlzheimerSeit an Alzheimer leidende Labormäuse von Prof. Dr. GerdMulthaup an der Freien Universität Berlin Zuckerwassermit zugesetztem Kupfer trinken, geht es ihnen entschie-den besser und sie leben viel länger als jene Tiere, dienur die Zuckerlösung bekommen. Damit wurden voraus-gegangene Zellkulturversuche bestätigt, die auf einenüberraschenden Sachverhalt hingewiesen hatten: Alzhei-mer wird weniger durch zellschädigende Plaques (Abla-gerungen) ausgelöst als vielmehr durch einen Kupferman-gel, der diese Plaques begünstigt.Auf Multhaups Untersuchungen basierend, beginnt imFebruar dieses Jahres an der Psychiatrischen Universitäts-klinik in Homburg eine klinische Studie mit 100 Patien-ten, bei denen eine beginnende Alzheimerkrankheit dia-gnostiziert wurde. Behandelt werden sie mit Kupferoro-tat, einem Salz des Metalles. Privatdozent Dr. ThomasBayer, der die Forschungsarbeiten leitet: „Wenn die überein Jahr laufende Studie die bisherigen Ergebnisse bestä-tigt, haben wir erstmals ein Behandlungskonzept zur Ver-fügung, das nicht nur die Symptome der Krankheit be-kämpft, sondern kausal wirkt“.Rund 80.000 ältere Menschen in Deutschland leiden ander sogenannten Alzheimer-Demenz. Als Ursache für diefortschreitenden Zerstörungen von Gehirnzellen und diezunehmenden Fehler bei der Signalverarbeitung geltenbislang die charakteristischen Ablagerungen des Prote-ins Amyloid. Dessen molekulare Vorstufe APP wird vondrei Enzymen zerschnitten. Eines der Stücke, Amyloid-beta, ist so gefaltet, dass sich Gehirnzellen damit schwertun, es wieder los zu werden. Stattdessen werden dieBruchstücke eingelagert, weshalb Multhaup behauptet:„Eigentlich sind Alzheimerplaques Müllhaufen“. Ist amursprünglichen APP-Molekül jedoch ein Kupferion gebun-den, entsteht beim Zerschneiden kein Amyloid-beta.„Deshalb vermuten wir nun, dass bei einem zu niedri-gen Kupferspiegel im menschlichen Gehirn APP keineBindungen mehr eingehen kann. Dann bilden sich ebendie schädlichen Amyloid-beta-Proteine, die die Hirnzel-len zerstören“, so Bayer, der mit Multhaups Gruppe engzusammen arbeitet. Eindrucksvoll hatten beide Teams inden letzten Monaten in Tierversuchen gezeigt, dass eineAnhebung des Kupferspiegels die Plaquebildung hemmt.Damit stützen sie auch die Befunde kanadischer Forscher,die bei Alzheimer-Patienten einen veränderten Kupfer-spiegel fanden.Nachdem die Ethik-Kommission grünes Licht gegeben hat,bereiten Privatdozent Dr. Thomas Bayer und Prof. Dr. PeterFalkai in Homburg nun eine erste klinische Studie vor,die prüfen soll, ob Kupfer auch bei Alzheimer-Patientendie Krankheitsprozesse aufhalten kann. „Ebenso wie bei

den Tierversuchen wollen wir zwei Gruppen miteinandervergleichen, Kupfer gegen Placebo“, so Bayer. Die regel-mäßigen Messungen der Kupferspiegel in Blutproben füh-ren die Berliner Biochemiker um Multhaup durch, wäh-rend die saarländischen Psychiater, Neurologen und Ra-diologen mit Hilfe von Gehirnaufnahmen, Tests und Be-fragungen der Betroffenen und ihrer Angehörigen heraus-finden wollen, ob und wie sich die Gehirnleistungen derStudienteilnehmer verändern. Erste Untersuchungen sol-len bereits drei Monate nach Studienbeginn erfolgen.Falkai: „Wir empfehlen Alzheimer-Patienten, sich im Rah-men der für sie kostenfreien Studie behandeln zu lassen,weil es in jedem Fall der Gesundheit zuträglich ist“.Menschen mit aktuell diagnostizierter Alzheimer-Demenzaus der Region Saarland und Rheinland-Pfalz können sichdazu telefonisch unter 06841-1624240 in der Gedächt-nis-Ambulanz am Universitätsklinikum Homburg melden.Die bisherigen Ergebnisse der Berliner und HomburgerAlzheimer-Forscher wurden in der aktuellen Ausgabe desFachmagazins „Proceedings of the national academy ofsciences – PNAS“ vom 25. November 2003, vol. 100,no. 24, Seiten 14187-14192 veröffentlicht. (kap)

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Neue Methoden der Vor- und Nachsorge für Patientenmit Krebserkrankungen standen im Mittelpunkt eines Uro-logischen Symposiums in der Universitätsklinik für Uro-logie im Homburg. Nachsorge lohnt sich auch für diePatienten, denen die behandelnden Ärzte früher kaumnoch Chancen eingeräumt haben. Dies ist die Botschaft,die Urologen aus der Region vom Urologie-Symposiumin ihre Praxen mitnehmen.Dazu erklärte Klinikdirektor Professor Michael Stöckleam Rande der Veranstaltung: „Für Patienten mit Blasen-krebs oder Karzinomen im Nierenbecken sind auch jen-seits der Radikal-Operation Heilungen möglich. Nachsolchen Operationen sind regelmäßige Nachsorgeunter-suchungen sinnvoll, weil es vielleicht Chancen gibt, dasFortschreiten der Krankheit in den Griff zu bekommen.“Erfahrungen aus der Urologie in Homburg hätten gezeigt,dass mit einer aus Operationund Chemotherapie kombi-nierten Behandlung Effekteerzielt werden könnten, an diebisher nicht zu denken gewe-sen sei.Dieser Fortschritt beruhe aufmehreren Faktoren: „Die Mög-lichkeiten des operativ Mach-baren sind größer gewordenund wir haben neue Medika-mente, mit denen Chemothe-

rapien verträglicher sind und von den Patienten besserakzeptiert werden.“ Wie Stöckle erläuterte, können da-mit langandauernde Therapien durchgeführt und Patien-ten behandelt werden, deren schlechte Allgemeinverfas-sung bisher keine Chemotherapie zuließ. „Wir verfügenallerdings erst über vorläufige Erfahrungsberichte,“ meinteStöckle. Deshalb sei es besonders wichtig, möglichst vielePatienten in Forschungsstudien einzubeziehen: „Kontrol-lierte Studien sind für Betroffene häufig die einzige Chan-ce, an Erfolg versprechende Substanzen zu kommen.“Kliniken, deren Patienten an Studien teilnehmen, verfüg-ten in der Regel über bessere Standards.In einem zweiten Komplex ging es im Rahmen des Sym-posiums um Vorsorge und Diagnose bei Prostatakarzino-men. Hierbei wurde nochmals deutlich, dass der so ge-nannte PSA-Wert, ein Tumor-Marker, der im Blutserumnachgewiesen werden kann, nicht notwendigerweise aufeine bösartige Erkrankung hinweisen muss.Amerikanischen Studien zufolge können zwar mit ent-sprechenden Reihenuntersuchungen Prostatakarzinomein einem früheren Stadium entdeckt werden, ein Zusam-menhang zwischen derartigen Screenings und einemSterblichkeitsrückgang wurde jedoch nicht klar. Die Hom-burger Urologen vermuten trotzdem, dass ein Prostata-karzinom-Screening sinnvoll ist. Allerdings fordern sie,betroffene Patienten vor der PSA-Bestimmung unter an-derem darüber aufzuklären, dass der PSA-Wert selbst kei-ne Krankheit ist. (cros)Prof. Dr. Michael Stöckle

V. l. n. r.: Dr. Tillmann Supprian, PD Dr. Thomas Bayer, PD Dr. Frank-Gerald Pajonk, Prof. Dr. Peter Falkai.

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ReportUKH1/2004 Seite 13

Aus der Inneren Medizin II:

Hepatitis & Co. – Dem Leberschaden vorbeugenNicht nur Läuse sind es, die uns dann und wann über dieLeber laufen. Alkohol und Viren tun es auch. Dabei gilt:Je länger man beide laufen lässt, umso nachteiliger istdies für das neben dem Gehirn komplizierteste Organdes menschlichen Körpers. Bis zu zwei Kilo wiegend ent-giftet die Leber den Körper, sie reguliert den Nahrungs-stoffwechsel und den Hormonspiegel im Blut. Wegen ihrervielfältigen Aufgaben hat die Evolution die Leber mit ei-ner hohen Regenerationsfähigkeit ausgestattet. Im Gegen-zug gab sie ihr aber kein eigenes Nervenkostüm. Lediglicheine schützende Kapsel hat sie der im rechten Oberbauchliegenden Entgiftungszentrale zugestanden. Das bedeu-tet, eine kranke Leber schmerzt nicht wirklich. Nur aufUmwegen kann sie sich bemerkbar machen. Beispiels-weise, indem sie anschwillt und Druck auf ihre Nach-barn ausübt. So kommt es, dass uns Druckgefühle imOberbauch, Übelkeit, Müdigkeit, Unkonzentriertheit, Fie-ber, Gliederschmerzen oder Depressionen kaum an eineerkrankte Leber denken lassen, was im übrigen auch füreinige Ärzte gilt.Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)zufolge gibt es in Deutschland 3,5 Millionen Leberkran-ke. „Die Dunkelziffer liegt jedoch deutlich darüber. Wirgehen von 7,5 Millionen Betroffenen aus“, schlug AchimKautz, Geschäftsführer der Deutschen Leberhilfe, auchbeim diesjährigen Lebertag wieder Alarm. Erschreckendsei vor allem, dass wegen der unspezifischen Symptomenur ein Bruchteil dieser Menschen von ihrer Krankheitwüssten. Und wenn Ärzte dann einmal tatsächlich dieLeberwerte kontrollierten, und diese als erhöht erkennen,begnügten sie sich nicht selten mit dem Rat, den Alko-holkonsum zu reduzieren, so, als ob es sich um ein Ka-valiersdelikt handele und es nur eine Ursache gäbe.„Dabei haben drei Viertel aller Leberkranken überhauptkeine Probleme mit Alkohol“, gibt Prof. Stefan Zeuzem,Uni Homburg, zu bedenken. Erhöhte Leberwerte kön-nen, müssen aber nicht, mit Alkoholkonsum in Zusam-menhang stehen, und sie können, müssen dies aber auchnicht, auf eine Erkrankung hinweisen. Wegen all dieserUnwägbarkeiten sollten erhöhte Leberwerte immer An-lass für weitere Untersuchungen sein, so Zeuzem.In den letzten 20 Jahren hat sich die Medizin intensiv mitder Leber befasst. Vor allem dank der Zusammenarbeitmit Molekularbiologen gelang es immer besser, die un-terschiedlichsten Krankheitsformen zu charakterisierenund zu kategorisieren. Die Arbeit hat sich gelohnt, dennheute weiß man: Über 100 verschiedene Erkrankungenbedrohen unser wichtigstes Stoffwechselorgan. Zeuzem,dessen Arbeitsgruppe wesentliche Beiträge zur Forschunggeliefert hat: „Die Abklärung, welche Krankheit vorliegt,erfordert ein breites Spektrum an Labortests. Mit den heuteverfügbaren Methoden können wir in 90 Prozent allerFälle die genauen Ursachen feststellen“. So vielfältig dieKrankheitsbilder sind, so vielfältig sind auch die Auslö-ser. Sie reichen von genetischen Faktoren über Stoffwech-sel-, Gefäß- und Autoimmunerkrankungen bis hin zu Me-dikamenten- und Drogeneinflüssen und Virusinfektionen.Wer vor drei Jahrzehnten als leberkrank erkannt wurde,wurde mit Kortison vollgepumpt, ins Bett gesteckt undmusste eine strenge Leberdiät einhalten. Heute gibt esfür jede Krankheitsform ein spezifisches Behandlungskon-zept. Dennoch sind die Fachärzte alles andere als zufrie-den: Dem enormen Erkenntnisgewinn steht ein steiler An-stieg an Lebererkrankungen gegenüber.Am häufigsten finden sich als Auslöser Stoffwechselstö-rungen durch Übergewicht und Diabetes als Folgen desWohlstandes sowie Infektionen mit den Hepatitis-VirenA, B und C. Für die Leber am harmlosesten ist – trotzschwerer Krankheitsverläufe im Einzelfall – das A-Virus,weil es zu keiner chronischen Organschädigung kommt.Anders dagegen das B-Virus, das hauptsächlich durch Sex-

ualkontakte übertragen wird und gefährlicher ist als dasHIV-Virus. Rund 1500 Menschen sterben jährlich inDeutschland an einer Hepatitis B, doppelt so viele wiean Aids. Mit einer Impfung, so sind sich Experten sicher,ließe sich das Virus in Deutschland ausrotten. Doch dieRealität sieht anders aus: 250.000 Menschen sind bereitschronisch erkrankt, wobei nur ein Bruchteil von der Krank-

heit weiß. Man schätzt, dass gerade mal 3000 Menschenmit modernen Präparaten (Interferon, Lamivudin undAdefovir) behandelt werden, die eine Hepatitis B zwarnicht heilen, sie aber zum Stillstand bringen können.Heilbar indes ist die Hepatitis C inzwischen in 60 Pro-zent aller Fälle mit einer Kombination von Peginterferonund Ribarivin. Die Übertragung des Virus steht in engemZusammenhang mit Drogenkonsum, Pearcing und Täto-wieren und – inzwischen weniger – mit verunreinigtenBlutprodukten. Die Tragik der Virus-Infektionen beruhtdarauf, dass in der Folge Lebergewebe unwiderruflichumgebaut und so der Boden für Tumoren bereitet wird.Angesichts der hier skizzierten Problematik mahnen Ex-perten den offenen Umgang mit Lebererkrankungen an.Das heißt:· Keine Stigmatisierung, Ausgrenzung und Verurteilung

von Betroffenen (Alkoholiker, Junkie, Sexprotz u. ä.),· Wachsamkeit bei unspezifischen Beschwerden und er-

höhten Leberwerten,· Vorbeugung durch gesündere Ernährung, Bewegung

und Hepatitis-Impfung.Langzeitschäden und damit verbundene chirurgische,chemo- und strahlentherapeutische Behandlungen sindso vermeidbar. Info: www.leberhilfe.org (kap)

Die Sonographie der Leber stellt ein wichtiges ergänzendesUntersuchungsverfahren dar

Bluthochdruck kann gefährlich seinAusreichend Bewegung, gesunde Ernährung und wenigStress: Wer seine Lebensgewohnheiten entsprechend ein-stellt, bewirkt damit schon viel Gutes für seinen Blutdruck.Schlaganfall und Gehirnblutungen, Herzinfarkt und Schä-digung der Nieren bis hin zur Dialysepflichtigkeit – dassind dagegen die gefährlichen Folgen, die ein zu hoherBlutdruck im schlimmsten Fall nach sich ziehen kann.Mit Vorbeugung, frühzeitiger Diagnose und rechtzeitigerTherapie können solche Gesundheitsschäden vermiedenwerden. Deshalb hatte das Universitätsklinikum in Hom-burg in Zusammenarbeit mit der Deutschen AngestelltenKrankenkasse (DAK) und der Deutschen Hochdruckligaim Homburger Saalbau ein Saarpfälzisches Bluthoch-druck-Seminar veranstaltet, um die Öffentlichkeit auf dieGefahren und Behandlungsmöglichkeiten dieser Volks-krankheit aufmerksam zu machen.Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind von ihr betroffen,wobei lediglich ein Drittel der Patienten ausreichend be-handelt wird. Bei einem Drittel der Betroffenen ist derBluthochdruck nicht bekannt oder er wird nicht behan-delt, und bei einem weiteren Drittel ist die Behandlungunzureichend. Vor diesem Hintergrund, betonte AlfredPhilippi, Bezirksgeschäftsführer der DAK Homburg, seiAufklärung eine besondere Aufgabe der Krankenkassenund Transparenz nach außen eine wichtige Verpflichtungder Krankenhäuser. Professor Hans Köhler, Leiter der In-neren Medizin IV des Universitätsklinikums in Homburg,seine Mitarbeiter Dr. Gunnar Heine und Dr. MatthiasGirndt und die Diätassistentin Simone Höchst haben diemehr als 150 Veranstaltungsbesucher über Ursachen desBluthochdrucks, Therapien mit und ohne Medikamenteund Tipps zur Ernährung informiert. Angesichts des ge-sundheitlichen Risikos des erhöhten Blutdrucks forderteKöhler: „Jeder sollte seinen Blutdruck kennen.“ Und erstellte klar: „Der Zielblutdruck für den Großteil der Be-völkerung liegt bei 130/80, für Patienten mit Diabetes oderchronischen Nierenerkrankungen sollte er noch niedri-ger sein.“ Darüber hinaus warnte Köhler: „Die Faustre-gel, nach der für den oberen Blutdruckwert 100 plus Le-bensalter festgelegt wurde, ist längst widerlegt. Er birgtim höheren Alter ein sehr, sehr hohes Risiko.“ Richtig seidagegen: „140/90 und darüber ist Bluthochdruck.“

Wie Heine erklärte, leiden 90 Prozent der betroffenenPatienten unter einem so genannten primären Bluthoch-druck, dem keine andere Erkrankung zugrunde liege.Auslöser hierfür seien angeborene Faktoren und Umwelt-einflüsse. Lediglich bei 10 Prozent der Patienten seienNieren-, Hormon- oder Gefäßerkrankungen ursächlichfür den Hochdruck. Zu möglichen Therapieformen erklär-te Girndt: „Leichte Hochdruckformen lassen sich ohneMedikamente mit allgemeinen Maßnahmen wie Ge-wichtsreduktion, Vermeiden von Kochsalz und Bewegungheilen.“ Wenn allerdings Medikamente eingesetzt wer-den müssen, dann, so erläuterte Köhler, stünden verschie-dene hochwirksame und nebenwirkungsarme Präparatezur Verfügung: „Für jeden Patienten gibt es ein bestimm-tes Medikament, das für ihn besonders geeignet ist. DieTherapie kann damit individuell auf die Bedürfnisse desEinzelnen abgestimmt werden.“Zu Beginn der Veranstaltung hatte Bürgermeister KlausZeßner auf die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen hinge-wiesen: „Wir leben, als ob uns nichts aus der Bahn wer-fen könnte.“ Es wäre besser, seine Lebensgewohnheitenzu ändern, bevor man durch eine gesundheitliche Kata-strophe dazu gezwungen würde. (cros)

Prof. Dr. Hans Köhler, Direktor der Inneren Medizin IV, informier-te mit seinem Team über Ursachen und Therapien bei Bluthoch-druck.

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Seite 14 1/2004UKHReport

KLINIK-PORTRAIT

Zahnmedizin am Universitätsklinikumdes Saarlandes in HomburgDer Zahnmedizin in Homburg ging es lange Zeit nichtbesonders gut. Professor Dr. Dr. Wolfgang Spitzer, Di-rektor der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschi-rurgie, war der einzige Lehrstuhlinhaber, drei Lehrstühlewaren unbesetzt, und der Bestand der Zahnmedizin inFrage gestellt. Seit zwei Jahren geht es jedoch wieder berg-auf. Die verwaisten Lehrstühle wurden neu besetzt unddie Kliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sindin allen zahnmedizinischen Fachbereichen wieder kom-petente Ansprechpartner für Patienten und niedergelas-sene Zahnmediziner. Geschäftsführender Direktor derzahnmedizinischen Kliniken ist Professor Dr. MatthiasHannig, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Parodon-tologie und Präventive Zahnheilkunde. Im Folgenden wer-den die drei Kliniken vorgestellt, deren Leitung 2002 neubesetzt wurde.

Klinik für Kieferorthopädie

Klinikleiter Professor Dr. Jörg Lisson kam von der Medi-zinischen Hochschule Hannover nach Homburg und war– mit 34 Jahren – bei seiner Amtseinführung bundesweitjüngster Lehrstuhlinhaber in seinem Fach. Lisson und sei-ne Mitarbeiter befassen sich mit der Erkennung, Vorbeu-gung und Therapie von Fehlstellungen der Zähne undKiefer. Darüber hinaus ist die Kieferorthopädie ein Be-

niedergelassenen Zahnärzte, so ge-hören auch in der Klinik für Kie-ferorthopädie derartige Korrektu-ren von Fehlstellungen zum Leis-tungsangebot.Als Teil eines Universitätsklini-kums hat die Kieferorthopädienicht nur die Aufgabe, Patientenoptimal zu versorgen. Sie hat aucheinen Ausbildungsauftrag zu erfül-len. Zukünftige Zahnärzte hörenhier Vorlesungen und lernen inklinischen Kursen die Praxis derkieferorthopädischen Behandlungdirekt am Patienten. Für eine spä-tere Spezialisierung ist dies gera-de in der Kieferorthopädie beson-ders wichtig. Denn die Ergebnis-se und Erfolge solcher Behandlun-gen werden erst nach Wochenoder Monaten sichtbar – Kieferor-thopädie ist nichts für Ungeduldige. Seit 2002 sind in diestudentische Ausbildung interaktive multimediale Ange-bote aufgenommen worden.Die Klinik für Kieferorthopädie bietet neben ihrem Bei-trag zur Ausbildung zum Zahnarzt auch die Möglichkeit

der vierjährigen Weiterbildungzum Fachzahnarzt für Kieferor-thopädie. Neben dem Fach-zahnarzt für Oralchirurgie istdies derzeit in Deutschland dieeinzige Möglichkeit zum Er-werb einer zusätzlichen Quali-fikation. Für die praktische Aus-und Weiterbildung stehen in derKlinik acht Behandlungseinhei-ten in drei Sälen, eine eigene di-gitale Röntgeneinrichtung undein zahntechnisches Labor, dasauf die kieferorthopädischenBelange spezialisiert ist, zur Ver-fügung. Insgesamt werden der-zeit über 2300 Patienten von 16Mitarbeitern (Zahnärzte, Helfer-innen und Zahntechniker) be-treut. Nach einer Phase der Un-sicherheit über den Verbleib der

Abteilung im Klinikum, während derer die Patientenzah-len rückläufig waren, stellt Lisson seit 2003 wieder einesteigende Nachfrage fest und meint: „Es ist besonderserfreulich, dass unsere Patienten auch aus den benach-barten Staaten Frankreich und Luxemburg zu uns kom-men. Unser Einzugsgebiet umfasst derzeit etwa 150 km.Selbstverständlich bieten wir unsere Leistungen auch fürdie Angehörigen der hier stationierten ausländischenStreitkräfte an.“Patienten und Studenten können sich im Internet überdie Klinik für Kieferorthopädie informieren unter http://www.kfo-homburg.de.

Klinik für zahnärztliche Prothetikund Werkstoffkunde

Klinikdirektor Professor Dr. Peter Pospiech ist von derMünchner Ludwig-Maximilian-Universität nach Homburggekommen und musste schon kurz nach seinem Dienst-antritt Personal und Patienten auf eine harte Geduldpro-be stellen. Dringend notwendige Sanierungsarbeiten hat-ten erhebliche Behinderungen bei der regulären Patien-tenversorgung zur Folge. In den Behandlungsräumen undder Rezeption ist der reguläre Betrieb mittlerweile wiederaufgenommen worden, aber die Renovierungsarbeitensind noch nicht beendet. Denn: keine Prothetik, vor al-lem auch keine erfolgreiche Forschung, ohne funktionie-rendes Labor. Während der jetzt anstehenden Renovie-rung des zahntechnischen Labors im Keller der Klinik läuftder Patientenbetrieb unbehindert weiter und die notwen-digen zahntechnischen Laborarbeiten werden zeitweiseausgelagert. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird inHomburg dann die im Augenblick modernste deutscheUniversitätszahnklinik stehen.Modernisierte Gebäude und moderne Ausstattung erlau-ben es Pospiech und seinen Mitarbeitern, das gesamteSpektrum der prothetischen Versorgung abzudecken.Dazu gehören die Anfertigung von metallgestützten Kro-nen und Brücken, von herausnehmbarem Zahnersatz –Klammerprothesen, Totalprothesen oder Doppelkronen-prothesen – und die Versorgung von Tumorpatienten mitDefektprothesen und Epithesen. Insgesamt werden hiersämtliche Maßnahmen angeboten, die zur Therapie ei-nes funktionsgestörten Kausystems erforderlich sind, be-ginnend mit der exakten Diagnose und endend mit der

standteil verschiedener fach-übergreifender Therapieformen,wobei besoners eng mit der Kli-nik für Mund-, Kiefer- und Ge-sichtschirurgie zusammen gear-beitet wird.Es sind vor allem die Behand-lungen von Patienten mit Lip-pen-Kiefer-Gaumen-Spaltenund die Therapien schwersterFehlbildungen des Gesichtsske-lettes, die nur als Kombinationvon kieferorthopädischen undkieferchirurgischen Maßnah-men erfolgreich durchgeführtwerden können. Fast alle Ju-gendlichen und manche Er-wachsenen benötigen eine Zahn-spange: wie in den Praxen der

Klinik für Kieferorthopädie

Team der Klinik für Kieferorthopädie

Klinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde

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1/2004 Seite 15UKHReport

vollständigen Wiederherstellung der vorher gestörtenFunktion. Auch für die Prothetik gibt es einen Bereich, indem sie eng mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Ge-sichtschirurgie zusammen arbeitet. Wenn zahnärztlicheImplantate eingesetzt werden, liegen die Planung desImplantates und dessen Versorgung bei der Prothetik, dasSetzen und Operieren in den Händen des Teams um Pro-fessor Wolfgang Spitzer. Mit Hilfe von Implantaten kön-nen gegebenenfalls herausnehmbare Prothesen vermie-den, noch festsitzender Zahnersatz kann eingegliedertwerden. Selbst bei völlig zahnlosen Patienten wird derHalt einer Prothese verbessert, wenn mindestens zweioder mehr Implantate eingesetzt werden.Pospiech’s Spezialgebiet sind die substanzschonendenKlebebrücken als wichtige Therapiealternativen vor al-lem auch bei der Behandlung Jugendlicher. Als Beispielnennt Pospiech die Zahnlücke, die durch einen Sportun-fall entstanden ist: „Häufig sind die Nachbarzähne kari-es- und füllungsfrei und es wäre schade, diese für eine

Krone beschleifen zu müssen. Auch das Setzen einesImplantates kann dann teilweise sehr schwierig sein, weileventuell Knochen fehlt, der Kiefer sich noch im Wachs-tum befindet oder die Lücke wiederum zu schmal ist.Hier kann man durch nur geringe Schleifmaßnahmen einegeklebte Brücke einsetzen, die nicht nur ein Provisoriumsondern eine vollwertige prothetische Therapie darstellt.“In der Prothetik wird nicht nur behandelt, sondern auchgeforscht.Ein Schwerpunkt ist dabei die Versorgung mit metallfrei-em vollkeramischem Zahnersatz. Keramische Werkstoffeähneln in ihren physikalischen Eigenschaften am ehes-ten der natürlichen Zahnsubstanz, und so ist es nur na-türlich, diese Werkstoffe auch im Munde einzusetzen.Bislang war dies aber nur in begrenzter Weise möglich,da die glasartigen Werkstoffe spröde und bruchanfälligwaren. Neue computergestützte Verfahren in Verbindungmit Hochleistungskeramiken sind aber mittlerweile sovielversprechend, dass bereits in sehr vielen Fällen auchstark belastete Brücken im Seitenzahnbereich metallfreieingesetzt werden können.Im Laufe diesen Jahres soll in der Klinik eine interdiszi-plinäre Sprechstunde für Patienten eingerichtet werden,die unter Unverträglichkeitsreaktionen auf das Materialihres Zahnersatzes leiden.

Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologieund Präventive Zahnheilkunde

Professor Dr. Matthias Hannig war am Universitätsklini-kum Freiburg im Breisgau tätig, bevor er die Leitung derKlinik für Zahnerhaltung in Homburg übernahm. Auchin diesem zahnmedizinischen Bereich werden Patientenbehandelt und Studenten ausgebildet, es wird Weiterbil-dung angeboten und geforscht. Das Leistungsspektrumin der Patientenbetreuung umfasst die Vorbeugung und

Therapie von Karies und Erkran-kungen des Zahnhalteappara-tes, so genannten Parodontopa-thien, die Wurzelkanalbehand-lung und die zahnärztliche Kin-derbehandlung. Zur Kariesbe-handlung werden unter größt-möglicher Schonung der Zahn-hartsubstanz moderne Füllungs-therapien und Techniken einge-setzt, wobei auch Kunststofffül-lungen und Keramikinlays alsAlternativen zum Füllungsmate-rial Amalgam zum Einsatz kom-men. Erkrankungen des Zahn-halteapparates werden sowohlmit bewährten mechanischenals auch mit chemotherapeuti-schen und regenerativen Verfah-

ren behandelt. Zur Wurzelka-nalbehandlung finden moderneAufbereitungs- und Füllungs-techniken Verwendung, umZähne, bei denen eine Entzün-dung des Nervengewebes vor-liegt, langfristig zu erhalten. Inder Klinik ist ein eigenes Kon-zept zur zahnärztlichen Kinder-behandlung etabliert, das derkindlichen Entwicklungsphysio-logie Rechnung trägt. In abso-luten Ausnahmefällen wird dieBehandlung von Kindern undbehinderten Patienten auch inVollnarkose durchgeführt. Inenger Zusammenarbeit mit dendrei anderen Kliniken werdenPatienten zahnmedizinisch be-treut, bei denen eine Strahlen-

therapie von Tumoren im Kopf-Halsbereich geplant odereine Organtransplantation vorgesehen ist.Pro Jahr werden in der Klinik für Zahnerhaltung, Parodon-tologie und Präventive Zahn-heilkunde ca. 9.000 Behand-lungsfälle von 18 Mitarbeitern(Zahnärztinnen und Zahnärzte,Zahnmedizinische Fachange-stellte, Zahntechnikerin) sowiein der Vorlesungszeit zusätzlichvon etwa 20 Studierenden derZahnheilkunde konservierendzahnmedizinisch versorgt. Fürdie Patientenbehandlung steheninsgesamt 15 neu beschaffte,modernste zahnärztliche Be-handlungseinheiten zur Verfü-gung. Acht dieser Behandlungs-stühle werden ausschließlich imRahmen der Patientenbehand-lung durch Studierende derZahnheilkunde genutzt. Zurröntgenologischen Diagnostikverfügt die Abteilung über ein Panorama- sowie zwei Den-talröntgengeräte.

In regelmäßigen Abständen bietet die Klinik Fortbildungs-kurse an, in denen sich die niedergelassenen Zahnärz-tinnen und Zahnärzte über neue Behandlungsmethodender konservierenden Zahnheilkunde informieren können.Neben der Krankenversorgung gehört die studentischeAusbildung in den Fächern Zahnerhaltung, Parodontolo-gie, Kinderzahnheilkunde und Prophylaxe zur wesentli-chen Aufgabe der Klinik. Nach dem Physikum erlernendie Studierenden der Zahnheilkunde im 6. Fachsemesterin praktischen Übungen die Grundlagen der konservie-renden Zahnheilkunde an der dentalen Simulationsein-

heit (dem „Phantomkopf“), bevor sie im 7. Fachsemesterunter Aufsicht am Patienten zahnerhaltende Behandlungs-maßnahmen durchführen. Um die studentische Ausbil-dung zu verbessern, wurde in Homburg in enger Zusam-menarbeit und Abstimmung mit der Klinik für Zahnärzt-liche Prothetik das für die Ausbildung von Zahnmedizin-studenten in Deutschland richtungsweisende Konzept der„integrativen Ausbildung“ eingeführt. Dadurch erlernendie Studierenden fächerübergreifend die Behandlungs-planung und umfassende Therapie komplexer Behand-lungsfälle und werden so optimal auf die spätere Praxis-tätigkeit vorbereitet.Die aktuellen Forschungsschwerpunkte der Klinik für Zahn-erhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkun-de beinhalten die Entwicklung neuer Konzepte zur Vor-beugung von Karies und Parodontopathien, die Entwick-lung von neuen Füllungsmaterialien zum Ersatz des Werk-stoffes Amalgam, die Untersuchung neuer Verfahren zurWurzelkanalbehandlung, die Erforschung von Möglich-keiten zur parodontalen Regeneration sowie die Aufklä-rung der grundlegenden Bioadhäsionsprozesse, die zurbakteriellen Besiedlung und Biofilmbildung auf Zahn-Füllungs- und Implantatoberflächen in der Mundhöhle

führen. Die wissenschaftlichen Studien zur Biofilmbildungin der Mundhöhle werden von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft gefördert. Zur Durchführung werkstoffkund-licher Untersuchungen wurden gemeinsam mit der Kli-nik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde einRasterelektronenmikroskop und ein Kausimulator ange-schafft.

Die Kliniken sind in folgenden Gebäuden untergebracht:Kieferorthopädie – Gebäude 56, Chirurgie – Gebäude71.1, Prothetik – Gebäude 71.2, Zahnerhaltung – Ge-bäude 73.Die zahnmedizinischen Abteilungen sind mit dem Kli-nikbus zu erreichen: Haltestelle Chirurgie oder Mensa.

Team der Klinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde

Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde

Team der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde

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UKHSeite 16 1/2004Report

Wir haben einen Patienten mit Fieber und Husten nachChinareise aufgenommen – was müssen wir bzgl. derHygiene beachten? Wir müssen einen Patienten mit En-doprothese bei Knochen-Tumor operieren – welches Un-tersuchungsmaterial soll aufbewahrt werden, und zuwelchem Zeitpunkt soll eine perioperative Antibiotika-prophylaxe durchgeführt werden? Unser Transplantations-patient hat eine Meningitis – kommen auch Parasiten alsErreger in Betracht und wie weisen wir sie nach? Ein Pa-tient, der von unserer Station zur Weiterbehandlung ver-legt wurde, hat dort angeblich eine „Legionärskrankheit“entwickelt – haben wir ein Legionellenproblem in unse-rem Trinkwasser?Solche und ähnliche Fragen stellen sich täglich in einemUniversitätsklinikum. Die Medizinische Mikrobiologie hatsich daher in den vergangenen Jahrzehnten von einemrein indirekt-diagnostischen Fach zu einem Fachgebietentwickelt, in dem unterschiedlichste Fragestellungen zurInfektionsmedizin, Prävention, Krankenhaushygiene undEpidemiologie zusammenlaufen. Moderne klinische Mi-krobiologie erfüllt mehr denn je den Auftrag einer Schnitt-stelle, in der Informationen aus Erregernachweis, klini-schen und epidemiologischen Daten, Erfahrungen undDaten zur antimikrobiellen Therapie und Resistenzent-wicklung, Erfassung und Bewertung von Krankenhaus-Infektionen synoptisch verarbeitet und dem „Kunden“ –dem Kliniker – möglichst zeitnah und übersichtlich undmit adäquater Beratungskompetenz dargestellt werden.Dabei hat der technische Fortschritt auch vor der Mikrobi-ologie nicht Halt gemacht: Moderne Verfahren zum Erre-gernachweis schließen neben der konventionellen An-zucht – heutzutage weitgehend perfektioniert und teilau-tomatisiert in Kultur-, Differenzierungs- und Resistenz-testungsgeräten – auch genomische, Zellkultur- und An-tigennachweis-Verfahren ein. Durch diese Techniken kanndas Spektrum nachweisbarer Erreger deutlich erweitertwerden. Dennoch wird die Medizinische Mikrobiologie– analog zur Pathologie oder Humangenetik – immer eine

einer zunehmenden interaktiven Rolle sowie umfassen-dem Qualitätsmanagement (TQM) einschließen.In einem gentechnischen Forschungslabor (Sicherheits-stufe S2) werden mehrere, u.a. von der Deutschen For-schungsgemeinschaft sowie der Universität des Saarlan-des und der Medizinischen Fakultät unterstützte Grund-lagenprojekte zur „Infektionsbiologie von Staphylokok-ken“ bearbeitet. Hier untersuchen wir – auch in engerZusammenarbeit mit anderen saarländischen Einrichtun-gen wie dem „Institut für Neue Materialien“ in Saarbrü-cken – die Physiologie, den Metabolismus und die Regu-lation von Staphylokokken in einem systembiologischenAnsatz unter Verwendung moderner genetischer und zell-biologischer Verfahren. Besonderer Schwerpunkt sind dieStaphylokokken-Problemerkrankungen wie „Endokardi-tis“ oder „Fremdkörperinfektion“, da neue Ansatzpunktezur Prävention und Therapie dieser Infektionen bei zu-nehmender Erregerresistenz gegen nahezu alle gebräuch-lichen Antibiotika dringend erforderlich sind. Prof. M. Herrmann

Abteilung Bakteriologieund Hygiene

rologie“ (Prof. Dr. N. Müller-Lantzsch) sowie mit der ge-meinsam betriebenen „Staatlichen Medizinaluntersu-chungsstelle“ als „Institute für Infektionsmedizin“ zusam-mengefasst. In unserem Institut sind derzeit 40 Mitarbei-ter in allen Bereichen von Erreger basierter Infektionsdia-gnostik, Beratung, Konsiliardienst, Infektionserfassung,technischer und Krankenhaus-Hygiene beschäftigt. Dabeiwerden ca. 50.000 Einsendungen pro Jahr in über 300.000Einzeluntersuchungen mit einer ‚state-of-the-art‘-Ausstat-tung unter GLP-Bedingungen analysiert. Den heutebesonders bedeutsamen Anforderungen des Infektions-schutzes (auch im Hinblick auf Milzbrand und anderebioterroristische Aktivitäten oder „exotische“ Erreger) wirddabei durch einen derzeit erfolgenden Umbau eines Di-agnostiklabors der Sicherheitsstufe 3Rechnung getragen. Entsprechend istunser Institut gemeinsam mit ande-ren Einrichtungen Bestandteil des„Kompetenzzentrum für Seuchen-schutz Saarland“. Künftige Entwick-lungen der klinischen Mikrobiologieauch an unserem Hause werdenWeiterentwicklungen molekularerTechniken (Kombination aus PCRund DNA-Array-Assays zum moleku-laren Nachweis multipler Erreger,‚lab-on-a-chip‘-Technologien undpatientennahe Diagnostik mit ‚point-of-care‘- Methoden) verbunden mit

DNA-Sequenzierung

Blutkultur-Diagnostik

Erreger-Identifizierung

INSTITUTS-PORTRAIT

Laboruntersuchungen Zahl der eingesandten2002 Materialien bzw. Leistungen

Bakteriologisches Labor, davon:

Blutkulturen 12887

Varia-Materialien (Wunden, Katheter, intraop. Gewebe) 15478

Stuhl, Urin, Respirations-Sekrete, atypische Erreger 15144

Antimikrobielle Empfindlichkeitsprüfungen 15992 (Einzelbestimmungen) (ca. 202.500)

Mykobakteriologisches Labor 2270

Pilz-Labor 2870

Parasitologie-Labor 1650

Infektionsserologisches Labor (außer Pilzserologie) 4975(Anzahl Einzelbestimmungen) (9820)

Molekularbiologisches Diagnostik-Labor 696

Nährmedien-Abteilung (hergestellte Medien) ca. 160.000

Krankenhaushygienelabor

Abstrich- und Abklatschuntersuchungen 6950

Sporentests 3320

Überprüfungen von Spülmaschinen 610

Bakteriol. Wasseruntersuchungen 1050

Sterilitätsprüfungen 1960

Muttermilchuntersuchungen 165

Luftkeimzahl-Messungen 18

Partikelmessungen 360

Antibiogramme 1550

Mitarbeiter der Abteilung Bakteriologie und Hygiene

individualisierte Diagnostik bleiben: Grundlage des ge-samten Prozessmanagements bleibt die Biologie der le-benden Mikroorganismen. Für alle diagnostischen Fra-gestellungen müssen daher geeignete Untersuchungsma-terialien, kurze Transportwege und adäquate Transport-medien sowie eine differenzierte, auf kulturellen undnichtkulturellen Methoden basierende Verarbeitung op-timiert werden, denn: Jede Kette ist nur so stark wie ihrschwächstes Glied! Eine kompetente, orts- und zeitnaheInfektionsdiagnostik ist daher gerade im Zeitalter der Fall-pauschalen unverzichtbar.Das Universitätsklinikum des Saarlandes hat diese Ent-wicklung kontinuierlich erkannt und gefördert: Die räum-lichen Möglichkeiten des seit 1948 bestehenden „Institutfür Hygiene und Bakteriologie“ wurden durch den 1970erfolgenden Bezug eines eigenen Gebäudes für die Ab-teilung Virologie und 1984 durch eine umfassende Re-novierung den modernen Anforderungen angepasst. Dasheutige „Institut für Medizinische Mikrobiologie undHygiene“ (seit 2001 unter der Leitung von Prof. Dr. M.Herrmann) ist dabei zusammen mit dem „Institut für Vi-

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UKH1/2004 Seite 17ReportAus der Pharmakognosie und Analytischen Phytochemie:

Bier hat vorbeugende Wirkung gegen Krebs“Anmerkungen zu einem liebgewordenen Glauben

Ein Wissenschaftspreis und ein Internationales Symposi-um lassen die Brauereiwirtschaft wieder einmal jubeln:Bier schützt vor Krebs. Ist das aber wirklich so ? Würdedie Behauptung stimmen, wäre die Erklärung für die Zu-nahme von Krebserkrankungen genial einfach: Die jähr-lich rund 130 Liter Bier pro Kopf in Deutschland sindeinfach zu wenig. Das entbehrt natürlich jeglicher Grund-lage, da jeder Konsum alkoholischer Getränke mehrereGesichter hat. Unbestritten wirken die Getränke in Ma-ßen genossen stimulierend, anregend und mitunter be-ruhigend, und gesundheitlich positive Effekte sind in derTat für einige Inhaltsstoffe nachgewiesen. Dafür aber scha-den selbst kleinste Alkoholmengen dem Gehirn, wie imAugust das Team um den Erlanger Psychiater Prof. Dr.Johannes Kornhuber zeigte. Auf Dauer lasse auch ein ge-ringer aber regelmäßiger Alkoholkonsum das Gehirnnachweisbar schrumpfen, fanden die Forscher heraus.Die Erlanger sind doch bloß Miesmacher, werden einge-fleischte Biertrinker nun einwenden. Recht so, hatte docherst im Juni Kornhubers österreichischer Fachkollege Prof.Dr. Manfred Walzl beim internationalen Symposium „Bier& Gesundheit“ in Wien die Vorteile eines mäßigen Bier-konsums gerühmt: Reduzierung des Risikos für Herzge-fäßerkrankungen, Demenz und Nierenprobleme. Schonfrüher hatte er dem Verband der Brauereien Österreichszu Protokoll gegeben: „Regelmäßiger Bierkonsum inMaßen kann Blasen-, Prostata-, Magen- und Lungenkrebsvorbeugen“. Und in Amerika, so Walzl weiter, sei daserste „Anti-Krebs-Bier“ bereits zugelassen.Auch im Erfinderland des Reinheitsgebotes wird eifrig ansolch einem werbeträchtigen Gebräu gewerkelt. Vor zweiJahren präsentierte Prof. Dr. Werner Back am Wissen-schaftszentrum Weihenstephan das Xan-Bier. Währendsich seine amerikanischen Brau-Wissenschaftskollegenauf die Untersuchungen von Prof. Donald Buhler von derOregon State University stützten, legte Back die Ergeb-nisse von Prof. Dr. Hans Becker von der Universität desSaarlandes in Saarbrücken zugrunde. Nahezu zeitgleichhatten Buhler und Becker unabhängig voneinander Endeder 90er Jahre herausgefunden, dass bestimmte Inhalts-stoffe von Hopfen anscheinend die Krebsentstehung ver-zögern oder verhindern. Mit detektivischem Gespür fan-den sie dann im Wust der analysierten Verbindungen ei-nen wirklich erfolgversprechenden Anti-Krebs-Kandida-ten: Xanthohumol. Eigentlich hatte sich Becker nicht mitdem Bier als solchem befasst, sondern mit den vor derAbfüllung abgetrennten phenolischen Stoffen. „Für unswar die Frage, was können diese Stoffe; kann man damit

noch etwas anfangen?“, sagt der Saarbrücker Pharma-zeut. So ließ er u.a. das Xanthohumol von Prof. Dr. Cla-rissa Gerhäuser am Deutschen Krebsforschungszentrumin Heidelberg genauer untersuchen. Sie bestätigte in derFolge in Zellkulturen und Tiermodellen eine ganze Reihevon hemmenden und zerstörerischen Wirkungen desXanthohumols auf entstehende Krebszellen, also in derPhase, bevor ein Tumor wächst. Dafür haben Gerhäuserund Becker im Oktober den Phoenix-Wissenschaftspreisin Frankfurt bekommen.Am Universitätsklinikum Homburg soll nun weiter er-forscht werden, ob und wie sich die Substanz in der Krebs-therapie einsetzen lässt. Kein Wunder also, dass die Brau-wirtschaft am Fiebern ist. Aber: Im abgefüllten Bier istXanthohumol nur in homöopathischen Mengen nach-

Aus der Pharmazeutischen Biotechnologie:

Myxobakterien als Hoffnungsträgergegen TumorenBakterien und Pilze werden sowohl für Infektions- als auchfür Krebsmediziner immer interessanter. Mehr und mehrüberraschen die winzigen, lebenden „Chemie-Fabriken“mit Substanzen, die für die Behandlung unterschiedlicherKrankheiten geeignet scheinen. Entweder töten diese Stof-fe Erreger und kranke Körperzellen ab, oder sie hemmenentartete Zellen und bremsen oder verhindern dadurchdie Entstehung von Krebs. Bis heute wurden rund 10.000solcher Substanzen aus relativ wenigen Gruppen vonMikroorganismen isoliert. Darunter die Myxobakterien,von denen bislang 40 Arten mit einer kaum mehr über-schaubaren Zahl an unterschiedlichen Stämmen bekanntsind.Die meisten Myxobakterien finden sich im Boden, aufmorschem Holz, in Dung, Kompost und auf Baumrinde.Solange sie genügend Nahrung finden, bilden einzelneZellen unabhängig voneinander lebende Schwärme, wasals wulf-pack-Strategie (Wolfsrudel) der Nahrungssuchebezeichnet wird. In Notzeiten dagegen schließen sie sichzu einer schleimartigen Masse zusammen, bilden Frucht-körper wie Pilze und sichern so das Überleben jeder zehn-ten Zelle im Verbund. Alleine schon diese Lebensweisemacht die Myxobakterien zu einem außergewöhnlichenForschungsobjekt. Weitaus interessanter aber sind die von

den Bakterien-Schwärmenausgeschiedenen Enzyme,mit denen sie andere Bakte-rien, Pilze oder Flechten so-wie Papier, Textilien und ver-schiedene zellulosehaltigeStoffe angreifen. Eigenschaf-ten, die Forscher für die me-dizinische Forschung und fürdie Biotechnologie nutzbarmachen wollen.Schon 1975 hatte die Gesell-schaft für BiotechnologischeForschung (GBF) in Braun-schweig damit begonnen,verschiedene Stämme zuzüchten, um herauszufinden,welche ihrer Stoffwechselpro-dukte auf andere Lebensfor-men wirken, die also biolo-gisch aktiv sind. Es dauerte

nicht lange, bis die Arbeitsgruppen des Chemikers Prof.Dr. Gerhard Höfle und des Mikrobiologen Prof. Dr. HansReichenbach das von einem Sorangium cellulosum-Stamm produzierte Pilzgift Ambruticin fanden. Die Stern-stunde der beiden Forscher schlug 1985, als sie aus einerUferschlammprobe des Zambesi-Stromes im Süden Afri-kas einen neuen Stamm der gleichen Bakterien-Art ent-deckten. Dieser produziert eine Substanz namens Epot-hilon, die aktuell in klinischen Studien als hoffnungsvol-les Mittel gegen verschiedene Tumorarten getestet wirdund das in vielerlei Hinsicht dem aus der pazifischenEibe isolierten natürlichen Krebsmittel Taxol überlegenist. Am GBF-Institut wurden inzwischen in unterschiedli-chen Myxobakterien-Stämmen rund 100 für die Medizininteressante Stoffe mit gut 500 Varianten gefunden. Inte-ressant ist in diesem Zusammenhang, dass fast jederStamm andere Stoffe produziert.Die Klärung der Prozesse, wie die Bakterien die Produk-tion bewerkstelligen – mit welchen „Maschinen“ sie alsoarbeiten – ist für die Wissenschaftler aber genauso wich-tig . „Wir glauben inzwischen nämlich, dass die Bakteri-enstämme weitaus mehr können als das, was wir bislangvon ihnen wissen“, sagt Prof. Dr. Rolf Müller, bislang Leitereiner GBF-Arbeitsgruppe, die in Zusammenarbeit mit demKompetenzzentrum Bielefeld zur Zeit die Genomsequenzdes Stammes Sorangium cellulosum 56 aufklärt. „DiesesBakterium besitzt mit seinen über zwölf Millionen Bau-steinen das größte bislang bekannte bakterielle Genomund hat nach unserer Erkenntnis ein sehr hohes Potenzi-al zur Wirkstoffbildung“, erklärt Müller, der vor wenigenWochen auf den ersten deutschen Lehrstuhl für Pharma-zeutische Biotechnologie an die Uni Saarbrücken wech-selte. Sorangium cellulosum 56 stellt unter anderem dasPilzgift Chivosazol und das Antibiotikum Etnangien her.Das Ziel der von Müller geleiteten Arbeitsgruppe ist es,die für den Zusammenbau medizinisch interessanter Stoffezuständigen Genomabschnitte zu identifizieren, sie her-auszulösen und in andere Mikroorganismen einzubau-en. Aufgabe wird es deshalb sein, biotechnologische Ver-fahren zu entwickeln, mit denen die gefundenen Genezur Produktion von Stoffen - auch neuen -, bzw. zur Ver-änderung bekannter Substanzen genutzt werden können.Erste Erfolge kann die Gruppe bereits vorweisen. Bei-spielsweise wurden die Biosynthesegene für Tubulysinidentifiziert und zum Patent angemeldet. (kap)

weisbar. Wenn Schulmediziner zur Krebsvorbeugung alsoBier empfehlen, dann geben sie gleichzeitig zu, dass dievon ihnen eher belächelten Homöopathen mit ihrer Mei-nung recht haben, dass Substanzen auch in kaum nach-weisbaren Mengen wirken. Höher konzentriert ist Xan-thohumol nur im teuer zu entsorgenden Brauabfall. BeiBacks Xan-Bier war es dagegen gelungen, die Konzent-ration durch eine Produktionsänderung auch im abge-füllten Bier zu erhöhen. Ob Bier deshalb vor Krebs schützt,ist aber noch lange nicht bewiesen. Becker: „Aus den bis-her vorliegenden Ergebnissen kann man allerdings nichtableiten, dass Bier krebspräventiv ist“. Auch Xanthohumol-Entdecker Nummer zwei, Donald Buhler, hielt sichseinerzeit bedeckt: „Ich sage den Menschen nicht, dass sieihre Krankheiten heilen können, wenn sie Bier trinken“. (kap)

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UKHSeite 18 1/2004Report

McDonald-Haus Homburg:„Nähe hilft heilen“

14 Familienappartements für Eltern schwerstkranker Kin-der werden in Kürze direkt auf dem Gelände des Univer-sitätsklinikums des Saarlandes gebaut. Bauherr ist diegemeinnützige McDonald’s-Kinderhilfe mit Sitz in Mün-chen. Zum feierlichen ersten Spatenstich kamen zahlrei-che Ehrengäste, darunter der Ministerpräsident des Saar-landes, Peter Müller mit Gattin Astrid, der Landrat des Saar-pfalz-Kreises, Clemens Lindemann und Oberbürgermeis-ter Joachim Rippel. Beim Festakt unterzeichneten Minis-terpräsident Peter Müller, Harald Getrey vom FreundeskreisRonald McDonald-Haus Homburg und Manfred Welzel,

Anerkennungund Dank für Christelund Karl JakobySie haben ein Beispiel gegeben, das große Wirkung er-zielt hat und dem inzwischen viele andere gefolgt sind.Als Karl Jakoby 1998 seinen 60. Geburtstag mit mehr als300 Gästen, darunter vielen Geschäftsleuten aus Hom-burg feierte, verzichtete er – auch auf Rat seiner FrauChristel – auf Geschenke und bat stattdessen um Spen-den zugunsten des Universitätsklinikums. Der fünfstelli-ge DM-Betrag, der zusammen kam, war willkommeneUnterstützung für die Freunde der Universitätskliniken,die 1999 ihre ersten Forschungspreise ausgelobt hatten.Fortan verzichteten Christel und Karl Jakoby auch dar-auf, zu Weihnachten und Neujahr die üblichen Werbe-geschenke ihres Unternehmens zu verteilen, und spen-deten stattdessen Geldbeträge in beachtlicher Höhe andie Freunde der Universitätskliniken. So geschah es aucham 65. Geburtstag von Karl Jakoby 2003. Bereits zumvierten Mal können deshalb die Freunde der Universi-tätskliniken in diesem Jahr einen auf Christel und KarlJakoby lautenden hochdotierten Forschungspreis auslo-ben.Karl und Christel Jakoby führen einen Fachbetrieb fürEntsorgung und Container-Dienste mit 20 Beschäftigtenin Homburg, der auch Diesel- und Heizöl vertreibt. DieForschungsbegeisterung der jungen Wissenschaftler, diebisher einen Jakoby-Preis erhalten haben (2000: PD Dr.Christof Renner; 2001: PD Dr. Markus Menges; 2002:Dr. Thomas Widmann), hat sie so angesteckt, dass sie lie-ber auf vieles Andere verzichten und dafür ihr Geld fürdie Forschungsförderung junger Wissenschaftler spenden.Eine Reihe großer Namen ist über Spenden mit den For-schungspreisen der Freunde der Universitätskliniken ver-bunden worden: Prof. Dr. Franz Carl Loch, Justizrat Prof.Dr. Egon Müller, Oberbürgermeister a.D. Reiner Ulmcke,Kreissparkasse Saarpfalz.Christel und Karl Jakoby gebührt das Verdienst, diese Reiheeröffnet zu haben. Für diese Initiative, aber auch für diegroßzügige Unterstützung in all den Jahren, gebührt ih-nen besonderer Dank.

Das Innenleben des Universitätsklinikums:die RohrpostanlageKeiner sieht sie, jeder braucht sie im Universitätsklini-kum. Viele kennen sie aus Baumärkten, Banken oder gro-ßen Verwaltungsgebäuden. Mancher kennt sie auch ausStahlwerken und weitverzweigten Industriekomplexen.Man sieht nicht viel von ihr, sie ist diskret, schnell, um-weltfreundlich und bei jedem Wetter rund um die Uhreinsatzbereit. Die Rede ist von der Rohrpostanlage.Das Universitätsklinikum hat 1999 damit begonnen, einehochmoderne Rohrpostanlage zu installieren, die Ende2005 den Campus flächendeckend versorgen wird. Zudiesem Zeitpunkt werden dann über 6 km an Fahrrohren

im Gelände verlegt sein. Mehrere hochtechnisierte Lini-enverteiler und unzählige Weichen sorgen für die schnelleund korrekte Weiterleitung der Transportbüchsen.

Von Außenstehenden wird oft die Frage gestellt, wiesodas Universitätsklinikum im Zeitalter von Telefax und E-Mail eine „solch altertümliche Technik“ neu aufbaut. DieAntwort findet sich jedoch sehr schnell, wenn man be-denkt, dass mit dieser Anlage hauptsächlich Dinge trans-portiert werden, die nicht digitalisiert werden können,also insbesondere Untersuchungsmaterial. Bisher wurdedieses Untersuchungsmaterial mit Hilfe eines Fahrzeu-ges und Boten nach einem festgelegten „Fahrplan“ trans-portiert. Wurde eine Probe zu spät an den Abholort ge-bracht, musste die nächste Tour abgewartet werden, oderder Bote musste sich noch einmal auf den Weg machen.Die Konsequenz war für den Patienten eine verlängerteWartezeit auf die Untersuchungsergebnisse und für dasKlinikum erhöhte Transportkosten. Mit Hilfe der Rohrpostkann dieses Material jetzt einfach und jederzeit an sei-nen Bestimmungsort gesendet werden. Die Transport-büchse bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von6 bis 8 m/s – also schneller, als ein Bote laufen kann –innerhalb von höchstens 10 Minuten an nahezu jedenOrt im Klinikum, so dass auf die Untersuchungsergeb-nisse nicht mehr lange gewartet werden muss.

Musste in früheren Zeiten der Bestimmungsort auf kom-plizierte Art und Weise an der Transportbüchse mecha-nisch kodiert werden, so ist die Bedienung mittlerweileso einfach wie Telefonieren: Transportbüchse in dieStation einlegen, Zielnummer eintippen und ab geht die

(Rohr-)Post. Alles was man dann noch hört, ist ein „SSSST“(bei der Absendung) und ein „PLOPP“ (bei der Ankunft).Damit die vielen Transportbüchsen wieder an ihren Aus-gangsort zurückkehren können, „wissen“ sie über einenprogrammierten Transponder, wo sie zuhause sind. Anjeder Weiche und in jedem Linienverteiler wird dieserTransponder erkannt.Jede Büchse kann somit zu jedem Zeitpunkt am Bild-schirm nachverfolgt werden, keine Büchse kann verlo-ren gehen. In Zukunft können so mehrere hundert Sen-dungen pro Stunde im Klinikum zuverlässig verschicktwerden. Durch den Einsatz der Rohrpostanlage kann so-mit eine weitere Verbesserung für unsere Patienten er-reicht werden.

Geschäftsführer der McDonald’s-Kin-derhilfe, eine Patronatserklärung: Dasdirekt neben der Kinderklinik liegendeGrundstück, auf dem in Kürze Bauar-beiten zum Ronald McDonald-Hausbeginnen, wird der McDonald’s-Kinder-hilfe für 99 Jahre kostenfrei durch dasSaarland zur Verfügung gestellt.Von einer „großen Idee“ sprach Minis-terpräsident Peter Müller: Unter demAspekt „Nähe hilft heilen“ werde klei-nen Patienten geholfen, die durch dieAnwesenheit der Eltern schneller gene-sen: „Eine Studie der Universität Gro-ningen hat gezeigt, dass der Heilungs-prozess der Kinder um ein Drittel ver-kürzt wird, wenn sie ihre Eltern um sichhaben“, so Müller.Auf die besondere Belastung von Fa-milien schwerstkranker Kinder gingen

der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Profes-sor Dr. Wolf-Ingo Steudel und der Landrat des Saarpfalz-Kreises, Clemens Lindemann, ein.Maßgeblich Anteil an der Realisierung des Projektes hat-ten Professor Dr. Friedrich Carl Sitzmann, der Geschäfts-führende Direktor der Kinderklinik und Sigrid Getrey, Vor-sitzende des Freundeskreises Ronald McDonald Haus,die leider erkrankt war.Die Gesamtbausumme des Geländes beträgt 2 Millio-nen Euro. Aus der Region kamen bisher 550 000 Euro.Das Spendensammeln geht weiter.

Ministerpräsident Peter Müller und Prof. Dr. Friedrich Carl Sitzmann, Direktor derUniversitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, unterstützten den Spatenstich mitRadladern.

Linien-verteiler mitSteuer-rechnerundzugehörigenGebläsen

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UKH1/2004 Seite 19Report

Wichtige Telefonnummern:Rettungsleitstelle Saarland(ohne Vorwahl): 19222Handy: 0681-19222

Polizei 110

Feuerwehr 112

Gemeinsame NotaufnahmeChirurgie/Innere Medizin 06841-1622618

Informations- und Behandlungs-zentrum für Vergiftungen 06841-19240

Pollenwarndienst 06841-1623625Transplantations-Zentrum 06841-1623520

Telefonzentraledes Universitätsklinikums 06841-160

Impressum

Kostenlose Zeitschrift der Freunde der Universitäts-kliniken e.V. für Patienten, Besucher, Freunde undMitarbeiter des Universitätsklinikums des Saarlandes

Herausgeber:

Prof. Dr. Diether Breitenbachund Prof. Dr. Wolf-Ingo Steudel

Redaktion: Roger Motsch (rm), Wolfgang Kappler (kap),Christiane Roos (cro)

Redaktionsanschrift:Universitätsklinikum des Saarlandesz. H. Herrn Motsch, Geb. 1166421 HomburgTelefon 06841/1622083 oder 1622211Fax 06841/1622008E-mail: [email protected]

Fotos: Braunecker, Kappler, Lüdtke

Diese Zeitschrift wird über Anzeigenwerbung finanziert.Öffentliche Mittel oder Krankenkassenbeiträge werdenhierfür nicht in Anspruch genommen.

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Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier -der Umwelt zuliebe

UKHReportReport

Science-Fiction, Krimioder Reisebericht gewünscht?Die Patientenbibliothek kann fast jeden Wunsch erfüllen!

Zu einem „Tag der offenen Tür“ hatte die Patientenbü-cherei des Universitätsklinikums, die sich seit nunmehrdrei Jahren in einem Nachbargebäude der Kinderklinik(Gebäude 33) befindet, eingeladen. Keinem Patientenmuss im Universitätsklinikum die „Decke auf den Kopffallen“, denn mehr als 10.000 Bücher, Spiele und Hör-spielkassetten können ausgeliehen werden.

Patiententransport verbessert

Obwohl er mittlerweile in Mannheimwohnt, hat Volker Trauth es sich nichtnehmen lassen, auch in diesem Jahrwie in all den Jahren zuvor in Hom-burg Blut zu spenden.Er wurde dafür von Professor Dr. Ul-rich Seyfert, Leiter des Blutspende-dienstes des Universitätsklinikums,besonders geehrt, der in seiner Lau-datio auch darauf hinwies, dass Vol-ker Trauth im Rahmen seiner langjäh-rigen „Blutspenderkarriere“ schon1977 eine Urkunde dafür vom dama-ligen Ministerpräsidenten Röder erhal-ten hatte.

V.l.n.r.: Barbara Molter, Professor Dr. UlrichSeyfert, Volker Trauth, Veronika Scherer

Wartezeiten zählen für unsere Patientinnen und Patien-ten zu den unangenehmen Begleiterscheinungen ihresKlinikaufenthaltes. Das wird auch bei der Auswertung derPatientenfragebögen immer wieder deutlich. Insbesonderezwischen 10 und 14 Uhr stößt die Flotte der Kranken-transportwagen (kurz: Sankas) immer wieder an die Gren-zen ihrer Kapazität. Das Universitätsklinikum ist deshalbim Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten ständig umVerbesserungen bemüht. Zu nennen sind hier u. a. dieAufstockung der Sanka-Flotte auf 12 Fahrzeuge und dieEinführung der EDV-gestützten Transportanforderung.

Im Dezember 2003 konnte erfreulicherweise ein 13. San-ka-Fahrzeug in Betrieb genommen werden, das speziellauf die Bedürfnisse des Rollstuhltransportes ausgerüstetist.Mit ihm werden Rollstuhlfahrer entsprechend der neues-ten sicherheitstechnischen Vorschriften transportiert.Dadurch werden die restlichen Fahrzeuge entlastet, sodass mit einer Verringerung der Wartezeiten für alle Pati-enten zu rechnen ist.Auch in Zukunft wird sich das Universitätsklinikum wei-ter um die Verbesserung der Transportbedingungen für

Fahrer Heinz Przybylski beim Einladen eines Patienten

seine Patienten durch eine Weiterentwicklung der EDV-gestützten Transportanforderung bemühen. Die bisheri-gen Wartezeiten sollen damit nochmals verkürzt werden.

Dieser Service fördert nicht nur den Genesungsprozessder Patienten, sondern hält auch die Brücke zum norma-len Alltag aufrecht. Die Auswahl in der Bücherei reichtvon Belletristik, Biographien, Geschichte, Klassik, Kunst,Politik, Reiseberichten und Science-Fiction-Romanen bishin zu aufwändigen Bildbänden. Ca. 3.000 Kinder- undJugendbücher sind im Programm der Patientenbücherei

vorhanden, und täglich kommen viele Pa-tienten, um ein Buch aus dem vielfältigenAngebot auszuwählen.Der Tag der offenen Tür sollte mit dazubeitragen, die Patientenbücherei einer brei-teren Öffentlichkeit vorzustellen. Zusätzlichwurden an diesem Tag 1.000, teilweise fastneuwertige, Bücher zum Verkauf angebo-ten, um Platz für aktuellere Ausgaben zuschaffen. „Heute Morgen war hier richtigwas los,“ freute sich Monika Funk, zustän-dig für die Patientenbücherei, über die Re-sonanz der Veranstaltung. „Nachmittagswar die Nachfrage zwar eher gering, den-noch wird die Aktion keine Eintagsfliegebleiben.“ Der Verkaufserlös wird in weite-re Projekte der Bibliothek fließen.

Ansprechpartnerin Patientenbücherei:Monika Funk, Patientenbücherei des Uni-versitätsklinikums, Tel. 06841 / 16 23274

Monika Funk zeigt Katie Oulerich, der Leiterin des Sozialdienstes des Klinikums,die neueste Kinderbuchauswahl.

Ehrung für 40 Jahre Blutspende

Page 20: Report - uniklinikum-saarland.de · Hochschulmedizin von 1995 und zur Struktur der Hoch-schulmedizin von 1999 fest und machte die erneute Auf-nahme des Klinikums in das HBFG-Verzeichnis

UKHSeite 20 1/2004Report

Machen Sie mit!Wenn auch Sie den Ärztinnen und Ärzten, den Schwestern und Pflegern in Homburg danken wollen

für das, was sie für Sie getan haben, dann unterstützen Sie die

Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V.Konto 1 011 100 375

Kreissparkasse Saarpfalz (BLZ 594 500 10)

Auch kleine Spenden, steuerlich absetzbar, kommen über uns voll der medizinischen Forschungund der weiteren Verbesserung von Diagnostik, Therapie und Krankenpflege zugute.

Wir alle profitieren von der medizinischen Forschung. Ohneihre Erkenntnisse wären die immensen Fortschritte in ärzt-licher Diagnostik, Therapie und Pflege nicht zu erzielen ge-wesen. Viele Krankheiten, die früher unweigerlich tödlichendeten, sind heute heilbar.Die Freunde der Universitätskliniken Homburg e. V. habenes sich deshalb zur Aufgabe gemacht, zukunftsweisendeForschungsprojekte junger, jedoch bereits forschungs-erfahrener Wissenschaftler zu fördern. Wir laden Sie herz-lich ein, sich daran als Mitglied (Jahresbeitrag 50,- Euro)oder mit einer Spende zu beteiligen. Beiträge und Spendenwerden von uns bescheinigt und sind steuerlich absetzbar.Mitglieder des Vereins erhalten mehrmals jährlich die far-bige Zeitschrift „UKH-Report“, die über neue medizinischeEntwicklungen und Forschungsergebnisse informiert, sowieEinladungen zu interessanten Informationsveranstaltungenüber aktuelle gesundheitliche Fragen.Ein wichtiger Ratgeber für ein selbstbestimmtes Leben auchin schwierigen gesundheitlichen Lagen ist unsere „Hom-burger Patientenbroschüre“ mit Hinweisen zu den ThemenPatientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungs-verfügung.Dem Vereinsvorstand gehören an: Prof. Dr. Diether Breiten-bach (Vors.), Oberbürgermeister a. D. Reiner Ulmcke (stv.Vors.), Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Werner Welsch(Schatzmeister) sowie die Beisitzer/in Peter Gerlich, Leiten-de Pflegekraft; Peter Hans, MdL; Armin Lang, MdL; Prof.

Freunde der Universitätskliniken Homburg e.V.Dr. Egon Müller, Rechtsanwalt; Prof. Dr. Hermann Schieffer,Kardiologe; Marlies Schwenk. Geschäftsführer ist Andreas-W. Möller, Referent des Ärztlichen Direktors des Uni-versitätsklinikums.Die Auswahl der durch den Verein geförderten Projekte,die sich durch hohe wissenschaftliche Qualität und engeNähe zur klinischen Praxis auszeichnen, trifft ein wissen-schaftlicher Fachbeirat unter Vorsitz von Prof. Dr. GiselbertFries.

Weitere Informationen sind erhältlichim Internet

http://www.uniklinik-saarland.de/freunde.html

sowie in der

Geschäftsstelleder Freunde der Universitätskliniken

Homburg e.V.

GeschäftsführerAndreas-W. Möller

Universitätsklinikum - Geb. 1166421 Homburg-Saar

Tel. (0 68 41) 162 4014Fax -162 3279

[email protected]

Die

Wanderkarteerhältlich an allenKiosken undImbiss-Ständendes Klinikumszum Preis vonnur 2,- € enthält:

SaarlandUniversitätskliniken

im Grünen

Hrsg.Freunde der UniversitätsklinikenHomburg e.V.

karteWander

Wander

Wander

kartekarte

� Lageplan derKlinikgebäude,Sehens-würdigkeitenund öffentlicheEinrichtungenim Klinikumsowie Routedes kosten-losen Klinik-busses

�Wanderwegein denWäldern desKlinikumsund darüberhinaus;Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

� Straßenplan der Stadt Homburg, ihrer Hotels undöffentlichen Einrichtungen

Medizinstudenten spendenfür die Kinderklinik

In den Wochen vor dem Nikolaustag ist es inzwi-schen in Homburg Tradition geworden, dass dieMedizinstudenten in den Vorlesungen Sammel-dosen weiterreichen. 750 Euro kamen im letztenJahr für die Kinderklinik zusammen, mit denen vorallem Fernseher, Videorekorder und Babyphonegekauft wurden.Hocherfreut nahm Prof. Dr. Friedrich Carl Sitzmann,Direktor der Universitätskinderklinik, einen sym-bolischen Scheck und die Geschenke von denFachschaftsvertretern Vincenzo Rizzo und Farid El-Miniawy entgegen (v.l.n.r.).

Spende von Christel und Karl JakobyChristel und Karl Jakoby haben bereits seit 5 Jahren die Freun-de der Universitätskliniken wiederholt mit hohen Geldspendengefördert und mehrfach die Patenschaft für einen Forschungs-preis übernommen. Auch im letzten Jahr haben sie anlässlichdes 65. Geburtstages von Karl Jakoby gemeinsam darum gebe-ten, von persönlichen Geschenken abzusehen und stattdessenfür die Freunde der Universitätskliniken zu spenden. Dabei kamder stattliche Betrag von 4.875 Euro zusammen. Prof. Dr. DietherBreitenbach und Oberbürgermeister a.D. Reiner Ulmcke dank-ten Christel und Karl Jakoby im Namen des Vorstands der Freun-de für die großzügige Unterstützung.

Spende von Klaus und Marianne PaschkeKlaus und Marianne Paschke, langjährige Mitglieder des Freun-deskreises des Universitätsklinikums, haben den Verein schonoft mit Spenden unterstützt. Im letzten Jahr haben sie die Gra-tulanten zu ihren Geburtstagen (darunter der 60. von KlausPaschke) ebenfalls um Spenden für die Freunde der Universitäts-kliniken gebeten. 2.475 Euro kamen so für die Forschungs-förderung zusammen. Prof. Dr. Diether Breitenbach und Ober-bürgermeister a.D. Reiner Ulmcke dankten Marianne Paschkefür diese großzügige Unterstützung.

Schorsch Seitz spendet für ElterninitiativeHerzkrankes Kind

Wer kennt ihn nicht, den saarländischen Mundart-Enter-tainer Schorsch Seitz. Schwarzer Hut, rotes Jackett und Gi-tarre sind seine optischen Markenzeichen.Kürzlich besuchte er zusammen mit seiner Frau Inge dieElterninitiative Herzkrankes Kind, um sich über derenEngagement für die kleinen Patienten zu informieren undden Erlös eines Weihnachtskonzertes zu spenden.Monika Funk, die Vorsitzende des Vereins, konnte sich über1.400 Euro, Plüschtiere und Spiele für ihre kleinen Schütz-linge und deren Eltern freuen.Die Elterninitiative bietet für die Eltern neben allgemei-nen Beratungsmöglichkeiten in der so genannten Villa Re-genbogen in unmittelbarer Nähe der Kinderklinik Über-nachtungsmöglichkeiten an. Der Spendenbetrag wird zurUnterhaltung dieser Räume verwendet.V.l.n.r.: Inge Recktenwald-Seitz, Schorsch Seitz, MonikaFunk und Michael Klein, der Leiter der Redaktion Ost derSaarbrücker Zeitung.