36
P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. 09Z038082M Postnummer 5 www.wirtschaftsverlag.at 5 Euro November 2013 Das unabhängige Magazin für Führungskräfte im öffentlichen Bereich Sch(m)utz & Hilfe Bundesheer-Einheit gegen Hochwasserschäden Spannender als die Privatwirtschaſt Karrierechancen für junge Führungskräſte im Öffentlichen Dienst Foto Regina Hügli Was wird anders? Der Öffentliche Dienst in der nächsten Legislaturperiode INTERVIEW: Josef Moser über Aufgaben- und Strukturreformen

Republik 05/13

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. 09Z038082M Postnummer 5 www.wirtschaftsverlag.at

5 Euro November 2013 Das unabhängige Magazin für Führungskräfte im öffentlichen Bereich

Sch(m)utz & HilfeBundesheer-Einheit gegen Hochwasserschäden

Spannender als die PrivatwirtschaftKarrierechancen für junge Führungskräfte im Öffentlichen Dienst

Foto

Reg

ina

Hügl

iWas wird anders?Der Öffentliche Dienst in der nächsten Legislaturperiode

I N t E r V I E w : Josef Moser über Aufgaben- und Strukturreformen

TERMIN 21. und 22. November 2013

ORT EMS Lounge Wien

PAUSCHALE € 199,– (exkl. 20 % USt)

KONGRESS

Planen, Bauen und Sanieren für höchsten Komfort in allen Lebensabschnitten

Neue Geschäftsideen als Chance für Ihr Unternehmen!

Ausführliches Kongressprogramm und Anmeldung unter: www.bauenundkomfort.at

Das Zukunftsthema

der Baubranche

kompakt in einem

Fachkongress.

Jetzt anmelden!

Kongressprogramm

Donnerstag, 21. November 2013

9.40 Uhr Nachhaltigkeit: Utopie oder bereits Realität?

Referent: Philipp Kaufmann, ÖGNI

10.10 Uhr Volkswirtschaftlicher Vergleich von altengerechten Wohnversorgungstypen

Referent: Arch. DI Dietmar Koch, Leitner Planung & Bauaufsicht GmbH

10.40 Uhr Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil

Referent: Roland Wegmann, Comfort4all

12.00 Uhr Konzepte für die Generationenstadt

Referentin: DI Dr. Christiane Feuerstein, Architektin

12.45 Uhr Bauliche Herausforderungen des demografischen Wandels meistern

Referent: DI Gernot Hertl, Hertl Architekten

14.30 bis 17.30 Uhr

Wählen Sie zwischen den parallel stattfindenden Praxis-Foren:

FORUM A: Architektur

• Generationen am Mühlgrund • Geriatriezentrum Liesing • Denkmalgeschützte Gebäude

FORUM B: Handwerk

• ÖNORM B1600 • Diskussionsrunde

17.30 Uhr Abschlusshighlight: Wer Visionen hat, kann Grenzen überwinden

Referent: Thomas Geierspichler, Rennrollstuhlfahrer, Olympiasieger

Freitag, 22. November 2013

9.30 bis 12.00 Uhr

Wählen Sie zwischen den parallel stattfindenden Praxis-Foren:

SCHWERPUNKT TOURISMUS • Impulsreferate • Workshops

FACHFOREN • Design • Handwerkspraxis • Marketing & Vertrieb

12.00 Uhr Preisverleihung des Wettbewerbs „Tourismus für alle - Initiativen für barrierefreies Reisen“

Eine erfolgreiche Kooperation mit:

BAUKOMFORT13_Inserat_A4_mitProgramm_sib.indd 1 07.10.2013 11:06:59

3N o V E M B E r 2 0 1 3

E d i t o r i a l

Der Abschluss der XXIV. Legislaturperiode hält dazu an, den Blick nach vorne zur richten. Deshalb konzentriert sich die aktuelle Coversto-ry von REPUBLIK auch ganz darauf, wohin der Öffentliche Dienst in

den kommenden fünf Jahren steuern wird. Aber man sollte die Wahl auch zum Anlass nehmen, kurz innezuhalten und zurückzublicken. Denn tatsächlich ist auch in den vergangenen fünf Jahren so einiges in der Verwaltung weiterge-gangen. Etwa die Umsetzung der Elektronischen Gesundheitsakte Elga. In Hin-kunft wird es weniger Doppelverschreibungen geben, Patienten werden mit weniger Wechselwirkungen bei Medikamenten konfrontiert sein. Seit 1. Jän-ner 2013 ist die wirkungsorientierte Verwaltungsführung außerdem fixer Be-standteil der Haushaltsführung des Bundes. Sie bringt nicht nur budgettech-nische Änderungen, sondern erfordert eine komplett neue Denkweise von Po-litik und Verwaltung, da nun Ziele im Vordergrund aller Handlungen stehen. Kleiner Wermutstropfen dabei: In der breiten Öffentlichkeit ist das Thema bis dato nicht wirklich angekommen, zu trocken scheint die Materie zu sein, um tagesaktuelle Medien dafür zu begeistern. Ein weiterer wichtiger Meilenstein ist mit der Realisierung der neuen Verwaltungsgerichtsbarkeit passiert, ein Großteil der neuen Gerichte wird Anfang 2014 ihre Arbeit aufnehmen. Damit schafft man es endlich, 120 Sonderbehörden, die bisher Verwaltungsverfah-ren abgewickelt haben – vom Datenschutz bis zur Studienbeihilfe –, auf elf Ge-richte zu reduzieren. Dann gab es noch eine umfassende Reform der Polizei, ei-ne sinnvolle Reduktion der Bezirksgerichte und ein neues IKT-Gesetz, das Stan-dardisierungen von IT-Leistungen und dadurch Kosteneinsparungen ermög- licht. Und das sind nur einige der wichtigsten Projekte, die nun auf Schiene sind. Danke dafür, liebe Staatsdiener! – Auch das sollte einmal gesagt werden.

Gertraud Eibl hat in der Titelgeschichte bei Experten aus Verwaltung und Wissenschaft angeklopft und deren Meinung zu den gerade laufenden Koali- tionsverhandlungen eingeholt. Sie gibt damit einen Überblick, was auf die Ver-waltung in der kommenden Gesetzgebungsperiode zukommen wird (S. 10). Bei einer Spezialeinheit des Bundesheeres war Andrea Krieger zu Gast und hat sich angesehen, wie diese nach der Hochwasserkatastrophe im Mai Trinkwasser auf-bereitet hat (S. 20). Und Sandra Dudek berichtet darüber, wie man den Öffentli-chen Dienst für junge Führungskräfte attraktiv machen kann (S. 24).

Fünf Jahre und viele Erfolge

Stefan Grampelhuber Chefredakteur

Gertraud Eibl Andrea Krieger Sandra Dudek

Jürg

Chr

ista

ndl

4 N o V E M B E r 2 0 1 3

i n h a l t

i M P r E S S U M

M E d i E N i N h a b E r ,h E r a u s g E b E r u N d V E r l E g E r

Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbHGrünbergstraße 15, Stiege 1, 1120 Wien

T: (01) 546 64-0, F: (01) 546 64-528

g E s c h ä f t s f ü h r E rThomas Zembacher

DVR-Nr.: 0368491

O b j E k t l E i t E rStefan Böck

T: (01) 546 64-380, E: [email protected]

c h E f r E d a k t E u rStefan Grampelhuber

T: (01) 546 64-389, E: [email protected]

c h E f V O M d i E N s tStephan Strzyzowski

T: (01) 546 64-381, E: [email protected]

i d E E u N d P r O j E k t b E r a t u N gFeri Thierry

W E i t E r E a u t O r E N d i E s E r a u s g a b ESandra Dudek, Gertraud Eibl, Gudrun Haigermoser,

Andrea Krieger, Daniel Mayr

a N z E i g E N l E i t u N gFranz Michael Seidl

T: (01) 546 64-240, E: [email protected]

a N z E i g E N V E r k a u fElisabeth Schöberl

T: (01) 546 64-247, E: [email protected]

a N z E i g E N s E r V i c ENina Hewson

T: (01)546 64-484, E: [email protected]

g r a f i s c h E s k O N z E P tDirk Merbach

g r a f i k d E s i g NSimon Jappel

h E r s t E l l E rFriedrich VDV, Vereinigt Druckereien- und

Verlags-GmbH & CO KG, 4020 LinzZamenhoferstr. 43–45, www.friedrichvdv.com

a b O s E r V i c EAboservice Österr. Wirtschaftsverlag

Simmeringer Hauptstraße 24, 1110 WienT: +43/1/361 70 70-570, F: +43/1/361 70 70-9570

E: [email protected]

Aus Gründen der Textökonomie verzichten wir auf geschlechtsspezi-fische Ausformulierung und den Verweis auf (nicht)akademische Titel.

F r ag e d e S M o n at S

Die Nationalratswahlen 2013 sind geschlagen. In den Koalitionsverhandlungen geht es jetzt nicht nur darum abzuwägen, welche Parteien zusammenarbeiten, sondern auch, welche Punkte im nächsten Regierungsprogramm Eingang finden sollen. REPUBLIK haben zwei Vertreter der österreichischen Verwaltung – BMG-Sektionsleiter Clemens M. Auer und Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger – verraten, was sie für ihren Bereich als essenziell betrachten.

» Will die Bundesregierung wir-kungsvoll regieren, das heißt, durch Change-Management Ver-änderungen herbeiführen, muss sie darauf achten, dass es in der Verwaltung die notwendige Steue- rungsintelligenz gibt. Staatliches Handeln ist dann gut unterwegs, wenn wir mindestens so klug sind wie der Sektor vis-à-vis. In meinem Fall: Starke Steuerung im Gesundheitsbereich mit fast zwölf Prozent BIP an Wertschöpfung braucht profundes Wissen, wie die Interessen ticken. Also Schluss mit Kürzungen, die quer durch den Gemüsegarten gehen. Beginnen wir dort zu sparen, wo Steuerungsintelligenz weniger gefragt ist.

Clemens M. Auer, BMG

» Österreichs Städte sind die wichtigsten öffentlichen Dienst-leister. Für diese Aufgabe braucht es auf Dauer eine klare Aufgaben-verteilung zwischen Ländern und Gemeinden – und einen neuen Finanzausgleich, der Geld nach Aufgaben, anstatt nur nach Ein-wohnerzahl verteilt. Die Grund-steuer muss reformiert werden. Wir brauchen einen Ersatz für die gestrichene Vorsteuerregelung bei Bildungsinvestitionen, und Koope-rationen zwischen Gemeinden dürfen nicht umsatzsteuerpflichtig werden. Nur so können wir die Effizienz steigern.

Thomas Weninger, Städtebund

Sim

on J

appe

l

Foto

Wilk

e

Brennt Ihnen eine Frage unter den Nägeln, die die REPUBLIK-Redaktion an dieser Stelle zur Diskussion stellen soll? Dann schreiben Sie eine E-Mail an [email protected]

dringendsten Reformen

nächste Regierung

Was sind die

im Öffentlichen Dienst, die

die

anpacken muss?

5N o V E M B E r 2 0 1 3

i n h a l t

P E r S ö n l i c h

6 Porträt des Monats: Roland Ledinger

8 Aufsteiger des Monats: Gottfried Schlöglhofer

9 Austria Abroad: Birgit Murr

S c h w E r P U n k t

R e f o R m d e R V e R w a l t u n g

10 Die Weichen stellen Was auf die Verwaltung in der nächsten Legislaturperiode zukommt

16 „Politik muss bewegen, nicht nur bewahren“ Josef Moser über Aufgaben- und Strukturreformen

r E P o r t a g E

20 Sch(m)utz & Hilfe Bundesheer-Einheit bringt Trinkwasservorrat auf Vordermann

t h E M a

22 Es grünt so grün ... Wie Rechenzentren der Öffentlichen Hand ihren Energiebedarf senken

wollen

24 Spannender als die Privatwirtschaft Neue Karrierechancen für junge Führungskräfte

28 App durch die Mitte

Mit welchen Apps die Verwaltung punkten kann

k a r r i E r E n

30 Wer macht was

S E r v i c E & i n f o

33 Terminkalender

P r i v a t

34 Christian Köberl „Ich telefoniere sehr ungern“

roland Ledingerüber IKt-Konsolidierung06

Interview mit rH-Präsident Moser16

was auf die Verwaltung in den kommenden fünf Jahren zukommt10

Braucht der Öffentliche Dienst einen Jungbrunnen?28

6 N o V E M B E r 2 0 1 3

P E r S ö n l i c h

Stellen Sie sich vor, Sie nehmen als junger Akademiker einen Job an und bekom-men weder Tablet noch Smartphone, sondern einen Computer, der eine Vier-

telstunde zum Hochfahren braucht“, sagt Roland Ledinger. Zwar lege man in vielen Einrichtungen der Öffentlichen Hand heute bereits mehr Wert darauf, jungen karrierebewussten Leuten einen entsprechenden Arbeitsplatz anzubieten. Aber eben nicht überall. „Und das muss sich ändern“, so der Leiter der IKT-Strategie des Bundes. „Da-mit der Öffentliche Dienst gerade für junge und innovative Arbeitnehmer attraktiv bleibt, ist es wesentlich, dass wir auch einen jungen und in-novativen Arbeitsplatz bieten.“ Dafür seien nicht nur offene Arbeitsräume und moderne Geräte wichtig, sondern auch der Einsatz von Methoden, die jungen Leuten liegen – etwa das Einbinden von sozialen Netzwerken in den Arbeitsalltag.

Wer sich mit Ledingers Biografie näher aus-einandersetzt, versteht, warum sich der 49-Jäh-rige heute so vehement für die Modernisierung von Arbeitsabläufen in der Verwaltung einsetzt. Am Beginn seiner Karriere kam er selbst haut-

nah mit einer wenig fortschrittlichen Arbeits-einstellung in Berührung. Nach der HTL-Matura und einem kurzen Ausflug ins Wiener Verkehrs-büro stieg der heute 49-Jährige 1987 erstmals im Bundeskanzleramt (BKA) ein. In dieser Tätig-keit zählten das Zentrale Ausweichsystem des Bundes, Kanzleiinformationssysteme und der Elak zu seinen Schwerpunkten. Bei Arbeitsantritt habe man ihn aber erstmals ein paar Bücher vor-gelegt und darum gebeten, sich einzulesen. Die „richtige Arbeit“ folge dann später. Alles zu sei-ner Zeit eben. Ohne unnötigen Stress.

1989 – nur zwei Jahre darauf – wechselte er ins damalige Bundesministerium für Gesundheit und Konsumentenschutz, um die Leitung des ADV-Be-reiches zu übernehmen. 1995 ereilte den gebür-tigen Wiener mit Burgenländischen Wurzeln noch einmal der Ruf des BKA. Dann aber mit mehr Er-folg, denn er ist bis heute dort anzutreffen. Im Sep-tember 2005 hat er seinen letzten großen Karriere-sprung gemacht und ist nun Bereichsstellvertreter – eine Position vergleichbar mit einem Gruppen-leiter – sowie Geschäftsführer der Plattform „Digi-tales Österreich“ und leitet ein 80-köpfiges Team.

Zum Einflussbereich von Roland Ledinger gehören

drei Abteilungen: Eine serviciert die rund 1.300

Arbeitsplätze im BKA, eine weitere treibt E-Govern-ment-Projekte wie etwa den Elak voran, und die dritte kümmert sich um eine verwaltungsüber-

greifende Koordination von IKT-Vorhaben.

7N o V E M B E r 2 0 1 3

P E r S ö n l i c h

Neben der Arbeitsplatz-Modernisierung ist für ihn momentan die Evaluierung der IKT-Kon-solidierung ein wichtiges Thema. Im Frühjahr 2012 wurde im Rahmen des Konsolidierungs- paketes ein Gesetz verabschiedet, das eine Stan-dardisierung von IT-Leistungen der Verwaltung vorschreibt. Kern dieses Gesetzes ist Paragraf 4, der vorschreibt, dass alle IKT-Services des Bundes – bis auf wenige Ausnahmen – über das Bundes-rechenzentrum (BRZ) abzuwickeln sind. Daran stößt sich Ledinger heute: „Ich bin für eine Stan-dardisierung über die Ressorts hinweg, aber eine De-facto-Monopolstellung des BRZ wird auf Dau-er dazu führen, dass sich der Preis erhöht und In-novation verloren geht. Innovation braucht Wett-bewerb und die Beteiligung der ca. 20.000 öster-reichischen IT-Unternehmen.“ Für diese Firmen, vor allem für Start-Up-Unternehmen, sei so die Chance gering, sich einbringen zu können. „Au-ßerdem vernehmen wir in den Ressorts, dass die-se mehr Freiheiten in der Auswahl ihrer Partner wünschen. Wir sind föderal strukturiert und kein Konzern, daher müssen wir dies auch entspre-chend im IKT-Sektor umsetzen.“

Und wie entspannt sich Vielarbeiter Ledin-ger, der auch am Wochenende häufig vor seinem Laptop sitzt? Um die abstrakte Welt von Bits und Bytes, Einsen und Nullen, in der er sich tagtäg-lich bewegt, gelegentlich abschütteln zu können, arbeitet er gerne mit Holz. So ist bereits das eine oder andere Möbelstück, etwa eine Bank im vo-

rigen Jahr, entstanden. Dass es jenseits unserer rationalen Welt auch noch eine andere, weniger fassbare emotionale Ebene gibt, hat Ledinger vor einigen Jahren beim Tod seiner Mutter gemerkt: „Das war für mich ein beeindruckendes Erlebnis. Die letzten Minuten waren berührend, weil man gesehen hat, dass sie in Frieden mit sich und der Umwelt geht.“

POrträt dEs MONats: rOlaNd lEdiNgEr

ist seit 2005 Leiter der IKT-Strategie des Bundes. Der 49-Jährige beschäftigt sich gerade mit der Evaluierung der IKT-Konsolidierung und will eine Modernisierung der Arbeitsplätze im Bundes-dienst vorantreiben. Text Stefan Grampelhuber Foto Simon Jappel

Vom BKA ins BKA

» Die De-facto-Monopolstellung des BRZ wird auf Dauer dazu führen, dass sich der Preis erhöht.

8 N o V E M B E r 2 0 1 3

P E r S ö n l i c h

Anzug versus Talara u f s t E i g E r d E s M O N at s : g Ott f r i E d s c h lö g l h O f E r wird beim Bundes-verwaltungsgericht Richter der ersten Stunde sein und schlüpft damit in eine komplett neue Rolle. Text Andrea Krieger

Gottfried Schlöglhofer, BVwG

Siebzehn Jahre Studienbeihilfebehörde wa-ren dann doch genug: Ab Jänner wird de-ren Leiter Gottfried Schlöglhofer den An-

zug gegen einen Talar tauschen. Der Jurist wird Richter des gerade entstehenden Bundesverwal-tungsgerichts (BVwG). Er blickt dem neuen Le-bensabschnitt mit Hochspannung entgegen. „Es handelt sich um das größte Rechtsschutz-Pro-jekt der Zweiten Republik“, so der Wiener. Bürger können gegen die Entscheidungen der Verwal-tungsbehörden nun erstmals vor den Kadi zie-hen. Im Schnitt werden auf jeden der 168 Richter 240 Verfahren in 140 Sachgebieten zukommen. Schlöglhofers Schwerpunkte waren zu Redakti-onsschluss noch nicht bekannt. Als wahrschein-lich gilt aber, dass er mit Studierenden zu tun ha-ben wird, die aufgrund abgelehnter Studienbei-hilfe klagen. Schließlich hat er in diesem Bereich jahrzehntelange Erfahrung.

» Das BVwG ist das größte Rechtsschutz-Projekt der Zweiten Republik.

Ein Stipendium ermöglichte Schlöglhofer, 47, dereinst selbst das Jus-Studium. Danach schickte er etliche Bewerbungen los. Die zum Wissenschaftsministerium gehörende Studien-beihilfenbehörde biss an und lud ihn zu einem zweitägigen Assessment-Center ein. „Für eine Behörde war das damals noch höchst ungewöhn-lich“, erzählt Schlöglhofer. Er reüssierte und fing 1996 als Assistent des Leiters an. Ab 1999 leitete er die Rechtsabteilung. 2007 wurde Schlöglhofer stellvertretender Leiter und saß ab 2011 schließ-lich selbst am Chefsessel des 126-Personen-Be-triebes. „Ich bin das Gegenteil von der typischen Arbeitskraft hier“, verrät er eine Eigenart der Or-ganisation. „Ich habe zu 85 Prozent mit Mitar-beiterinnen, die Teilzeit arbeiten und vertragsbe-dienstet sind, zu tun“, so der Beamte, der sich den Führungsalltag ganz gerne mit Schokobananen versüßt.

So lange er so viel Bewegung macht wie der-zeit, werden sie wohl nicht anschlagen. Hob-byfußballer im Öffentlichen Dienst kennen Schlöglhofer als Obmann des „FC Westbahn Uni-ted“. Darüber hinaus ist er schon mehr als 30-mal nach Mariazell gepilgert. Und dann wäre da noch das Kartenspielen. „Das Pokerface auch im Job verstärkt einzusetzen gelingt mir nicht so gut“, sagt er selbstkritisch. „Dabei wird das Taktieren umso wichtiger, je höher man im Management kommt.“ Und als Richter wird er auch ganz gut ohne Winkelzüge auskommen.

z u r P e rS o n Gottfried Schlöglhofer, 47

1985–1994 Studium der Rechtswissenschaften1995–1996 gerichtspraxis 1996–1999 assistent des leiters der Studienbeihilfenbehörde1999–2011leiter der abteilung Rechts- und Personalangele-genheiten, danach leiter der Rechtsabteilung2007–2011Stellvertretender leiter Seit 1/2012leiter der Studienbeihilfenbehörde

priva

t

Testen Sie republik ein Jahr für 20,–!So einfach geht’s: Senden Sie eine e-mail mit Ihrer Postadresse an [email protected] Das unabhängige Magazin

für Führungskräfte im öffentlichen Bereich

9N o V E M B E r 2 0 1 3

P E r S ö n l i c h

Im Reich der Mittea u s t r i a a b r O a d : b i r g i t M u r r hilft über ein eigens dafür geschaffenes Institut die Position Österreichs in China auszubauen. Text Andrea Krieger

Birgit Murr, OST

China hat sich seit 1978 so stark verändert wie Europa in 150 Jahren, sagt Birgit Murr und schwärmt. Die rasante Wirtschafts-

entwicklung hat es der Tirolerin angetan. 1986 besuchte sie das Land erstmals als Rucksack-touristin. Seit 2012 leitet sie nun das Office for Science and Technology (OST) an der Österrei-chischen Botschaft in Peking. Im Auftrag von BMVIT, BMWF, BMWFJ und WKO kümmert sich das fünfköpfige Büro, dass strategische Bezie-hungen und Kooperationen zwischen den beiden Ländern in den Bereichen Technologie, Innova-tion, Wissenschaft und Forschung auf- und aus-gebaut bzw. konkretisiert werden. China interes-siert sich etwa für umweltfreundliche Technolo-gien aus der Alpenrepublik, wo das Land der Mit-te großen Nachholbedarf hat. „Im Unterschied zur Lebensqualität beim Service und den Freizeit-angeboten ist die Luft- und Fortbewegungsqua-lität stark gesunken“, so Murr. „Stichwort Stau.“

» Von Hannes Androsch hab ich mir die schnelle, analytische Herangehens- weise abgeschaut.

Dem weicht die 47-Jährige aus, indem sie zu Fuß ins Büro geht. „Es ist ein schöner Weg. Ich mar-schiere 20 Minuten entlang eines Kanals.“ Eine Wohnung in Arbeitsplatz-Nähe macht’s möglich.

Bereits ein Jahr nach Murrs Eintritt in die Außenwirtschafts-Abteilung der WKO suchte die Juristin das Weite und landete 1998 als stellver-tretende Handelsdelegierte in Peking. Nach Zwi-schenstationen in Europa ging es 2001 als Han-delsdelegierte nach Shanghai. 2009 übernahm die stets extravagant gekleidete Murr dort die Projektleitung des Österreich-Pavillons für die Weltausstellung in Shanghai 2010. Offizieller Job-titel: stellvertretende Regierungskommissärin. „Das war sicherlich die bisher größte Herausfor-derung und bedeutete sechseinhalb Monate sie-ben Tage die Woche Funktionieren und Improvi-sieren.“ Unvergesslich blieben aber auch die „sehr persönlichen Begegnungen mit Topleadern und hochrangigen Politikern“.

Neben ihrer „optimistischen, energiegela-denen Mutter“ ist ihr damaliger Vorgesetzter, Expo-2010-Regierungskommissär Hannes An-drosch, bis heute ein Vorbild, „nicht nur als Füh-rungskraft. Von seiner schnellen, analytischen Herangehensweise kann man sich viel abschau-en“, sagt die Single-Frau.

Krimis sorgen in ihrer kargen Freizeit für Spannung. Ein weiterer Fixpunkt ist das allmor-gendliche Rückenfit-Programm gegen sitzbe-dingte Kreuzprobleme. „Ich mache das schon seit 1989.“ Das nennt man Disziplin.

z u r P e rS o n Birgit Murr

1983–1988 Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck1989–1998 Stv. Handelsdelegierte in Peking, danach athen und Berlin2001–2008Handelsdelegierte außenhandelsstelle Shanghai 2009–2011Stv. Regierungskommissärin und Projektleiterin des Österreich-Pavillons bei der expo 2010 (Shanghai)Seit 2012leiterin des office of Science and technology (oSt)

OST

Das unabhängige Magazin für Führungskräfte im öffentlichen Bereich

P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. 09Z038082M Postnummer 3 www.wirtschaftsverlag.at

5 Euro August 2013 Das unabhängige Magazin für Führungskräfte im öffentlichen Bereich

Sieg beim AuswärtsspielWie man einen Job bei einer Internationalen Organisation ergattert

Präsidiale Hausverwaltung Ein ganz normaler Arbeitstag in der Burghauptmannschaft

Foto

Reg

ina

Hügl

i

Wie wirktÖsterreichs Verwaltung?Die erste Bilanz der wirkungsorientierten Verwaltungsführung

I N T E R V I E W : Gabriele Heinisch-Hosek üüber Mobilität im Öffentlichen Dienst

10 N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t©

akg

/ w

ww.

akg-

imag

es.d

e

Die Weichen stellen

11N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

Im internationalen Vergleich steht sie gut da, die Öffentliche Verwaltung in Öster-reich. Mit Projekten wie Help.gv.at und Fi-nanz Online ist Österreich europaweit zum

E-Government-Vorreiter geworden. Modellcha-rakter hat die Öffentliche Verwaltung hierzulan-de auch in puncto Wirkungsorientierung (WO). Mit der Einführung der WO als Grundsatz des Bundeshaushaltes in der gerade auslaufenden Le-gislaturperiode wurde ein Mammutprojekt um-gesetzt. Auch eine Komplettreform der Verwal-tungsgerichtsbarkeit ist auf Schiene, der neue Verwaltungsgerichtshof nimmt im Jänner 2014 seine Arbeit auf.

Der Öffentliche Dienst in Österreich ist al-so in vielen Bereichen ein Aushängeschild. Den-noch sind Strukturprobleme und so manche Doppelgleisigkeit nicht von der Hand zu weisen. Wie man diese lösen kann und den Öffentlichen Dienst für die Zukunft fit macht, das spielt ge-rade in den Koalitionsverhandlungen eine nicht unerhebliche Rolle. REPUBLIK hat deshalb bei Fachleuten aus Verwaltung und Wissenschaft nachgefragt, welche Punkte im Regierungspro-gramm 2014 bis 2018 zum Öffentlichen Dienst stehen sollten.

r E f O r M d E r V E r Wa lt u N g Die neue Legislaturperiode ist auch für den Öffentlichen Dienst entscheidend. REPUBLIK hat Experten mit Blick auf die Koalitions verhandlungen gefragt, was die Verwaltung wirklich braucht. Text Gertraud Eibl

Regierungsarbeit ist wie eine Zugfahrt: Damit die politische Reise in die richtige Richtung geht, müssen vorab die Weichen gestellt werden. Derzeit passiert dies in den Koalitionsver-handlungen, dort legt man das Arbeitsprogramm bis zum Jahr 2018 fest.

»

12 N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

Wer zahlt, schafft an„Ich halte es für besonders wichtig, Shared-

Service-Lösungen zu forcieren, also Tätigkeiten, die an vielen Stellen gleichförmig besorgt wer-den“, sagt Manfred Matzka, Leiter der Präsidial-sektion im Bundeskanzleramt (BKA). Diese Sha-red-Service-Lösungen betreffen vor allem Sup-portleistungen: Sicherheits- und Fahrdienste, Druck, Reisekostenabrechnung, Ausbildung, For-mulare etc. Als weiteres wesentliches Thema or-tet Matzka eine engere strategische Führung je-ner ausgegliederten Einrichtungen, die Services anbieten. Außerdem sei eine engere Kooperation der Verwaltungsstellen von Bund, Ländern und Gemeinden dringend nötig.

Der Rechnungshof (RH) hat im Hinblick auf Verwaltungsprozesse in den Gebietskörper-schaften Querschnittsprüfungen vorgenommen. Die „Arbeitsgruppe Verwaltungsreform“ ist zur Feststellung gekommen, dass eine Aufgabenkri-tik und Deregulierung in vielen Bereichen noch nicht ausreichend vorgenommen worden ist. Er-neut geht es um das wesentliche Thema der Zu-sammenführung von Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung. „Wer zahlt, schafft an“, so wird das gerne salopp formuliert. Dass der eine den Aufwand verursacht und der andere da-für bezahlt, ohne mitzubestimmen, könne nicht sein, so RH-Präsident Josef Moser (s. auch Inter-view ab Seite 16). Konkrete Beispiele für ein Aus-einanderfallen der Aufgaben, der Ausgaben und der Finanzierung finden sich im Bildungs- und im Gesundheitsbereich. Zwei Ressorts, in denen wünschenswerte Ziele theoretisch gut darstellbar sind, in der Praxis aber von Machtfragen überla-gert werden. Höchste Eisenbahn für eine Aufga-benkritik als Basis aller weiterer Schritte.

Eine Frage der Macht„Hinter allen Kompetenzartikeln stecken

Machtfragen. Daher wird eine Staatsreform nicht auf der Verwaltungs-, sondern nur auf der politischen Ebene zu lösen sein“, sagt Norbert Schnedl, Vizepräsident des Gewerkschaftsbundes (ÖGB). Da Verfassungsmehrheiten schwierig zu bekommen sind, dürfe man keine zu hohen Er-wartungen an eine Staatsreform haben. Den-noch gibt es positive Beispiele wie die eingangs erwähnte Verwaltungsgerichtsbarkeitsnovelle. Sie gilt als eine der bedeutendsten Verfassungs-reformen der Zweiten Republik. Mit der Novelle wird eine zweistufige Verwaltungsgerichtsbar-keit geschaffen. Für jedes Bundesland wird es ein Landesverwaltungsgericht geben, für den Bund ein Bundesverwaltungsgericht und ein Bundes-finanzgericht. Die Entscheidungen der Verwal-

tungsgerichte können künftig beim Verfassungs- und beim Verwaltungsgerichtshof angefochten werden.

Welche Aufgaben auf welcher Ebene zu re-geln sind, werden Politik und Verwaltung in der kommenden Legislaturperiode kontinuierlich be-schäftigen. Die Thematik „mehr zentral oder fö-deral“ ist gleichermaßen historisch, gesellschaft-lich und politisch bedingt. Christian Keuschnigg, Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS), forscht an der Universität St. Gallen. Als Anhän-ger der Dezentralisierung ist er in der Schweiz gut aufgehoben. „In Europa haben wir das Subsi-diaritätsprinzip: Was man dezentral regeln kann, wird auf der untersten Ebene gemacht. Zentrali-siert wird dann, wenn Gesamtinteressen betrof-fen sind, beispielsweise in der Bankenunion“, sagt Keuschnigg. Oft seien es wirtschaftliche Gründe, die eine Zentralisierung erfordern. Die Diskus-sionen auf nationaler Ebene sind altbekannt. „In Österreich hat sich gezeigt, dass es Schwierig-keiten bei der Zusammenlegung von Gemeinden gibt. Man würde Einsparungen in der Verwal-tung erzielen. Aber wenn sich die Bürger in klei-neren Einheiten organisieren wollen, kann man Bürgerpräferenzen nicht ohne weiteres ignorie-ren“, so Keuschnigg weiter. Das habe im Übrigen auch mit Demokratieverständnis zu tun: Bürger-nähe sei nun mal die beste Voraussetzung für de-ren Einbindung in politische Entscheidungspro-zesse. Außerdem heiße Dezentralisierung nicht, auf Koordination zu verzichten. Ganz im Gegen-teil. Wenn es nach Keuschnigg geht, haben der Finanzausgleich, die Aufgabenentflechtung und die Koordination zwischen den Gebietskörper-schaften volkswirtschaftlich gesehen absolute Priorität. In der Schweiz etwa ist die Steuerbela-stung je nach Kanton und Gemeinde durchaus unterschiedlich. Entscheiden sich die Bürger ei-ner Gemeinde für den Ausbau einer Straße oder die Errichtung eines Schwimmbades, akzeptieren sie ein höheres Besteuerungsniveau. Dann gibt es wiederum Gemeinden, die ihre Sparsamkeit in Form einer Steuersenkung an die Bürger weiter-geben. Dass die Ausgaben- und die Aufgabenver-antwortung in einer Hand liegen, würde Keusch-nigg auch für Österreich begrüßen.

WO weiterentwickelnEin weiterer Punkt sind Kompetenzverschie-

bungen zwischen Bund und Ländern. Die Wir-kungsorientierung (WO), die mit der Haushalts-rechtsreform 2013 eingeführt wurde, hat bereits wesentliche Meilensteine gesetzt. „Sie ist eine große Chance. Jetzt ist ein Punkt erreicht, an dem sie auf den Prüfstand kommt. Wir müssen in der

» Die Wirkungs-orientierung ist

eine große Chance. Jetzt

kommt sie auf den Prüfstand.

Heidrun Strohmeyer, FIV

» Die Verwaltung fürchtet sich nicht

vor neuen Impulsen. Sie freut

sich darauf.Manfred Matzka, BKA

Mic

roso

ftpr

ivat

13N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

Umsetzung voranschreiten und sie im System implementieren“, sagt Heidrun Strohmeyer, Prä-sidentin des Führungsforums Innovative Verwal-tung (FIV). Strohmeyer sieht ein zunehmendes Spannungsfeld zwischen Eigenverantwortlich-keit und Steuerungsfragen, zwischen Zentrali-sierung und Dezentralisierung. Deshalb sei es jetzt wichtig, klare Verantwortlichkeiten zu defi-nieren. „Bei Querschnittsthemen braucht es eine gute Abstimmung, das sollte sich auch im Regie-rungsprogramm wiederfinden. Klare Organisati-onsstrukturen sind die Basis für eine gelungene Kooperation. Wir müssen wegkommen von einer kollektiven Verantwortungslosigkeit“, sagt die FIV-Präsidentin.

Das Kompetenzthema ist übrigens auch es-senziell, wenn es um die Aufgabenverteilung in den einzelnen Ressorts geht. Renate Meyer, Lei-terin des Instituts für Public Management der WU Wien, beobachtet, dass die Steuerung deut-lich anspruchsvoller geworden ist und die Struk-turen einer Weiterentwicklung bedürfen. Die Koordination zwischen den Politikfeldern sei al-

lein schon deshalb eine Herausforderung, weil die Anzahl der öffentlichen Institutionen einen Höhepunkt erreicht hat. Manfred Matzka gibt zu bedenken, dass Änderungen und Vereinfa-chungen vor allem dort wahrzunehmen sind, wo sich die Realität weiterentwickelt hat: „Den-ken wir etwa an den IT-Bereich: Die Regelungen stammen alle noch aus einer Zeit, in der es kein Internet gegeben hat. Da liegt es auf der Hand, dass es eine Anpassung braucht.“ Keuschnigg be-tont erneut die Notwendigkeit der Koordinati-on und der Kompetenzregelung und ortet zwei Möglichkeiten: „Entweder ist die Gesamtver-antwortung für einen Themenkomplex in einem Ministerium angesiedelt, oder es erfolgt eine re-gelmäßige ministerienübergreifende Koordi-nation.“ Im Innovationsbereich habe man das Problem, dass zwar viel investiert, mit dem Bil-dungsbereich aber zu wenig abgestimmt wer-de. „Das ist fatal, weil die Milliarden, die in die Forschungsförderung fließen, für das erwartete Wachstum nicht die volle Wirkung entfalten“, re-sümiert Keuschnigg.

» Wir sind mit Personalrestriktionen konfrontiert, beschäf-tigen aber mehrere hundert Leiharbeiter, weil die Arbeit sonst nicht zu bewältigen wäre.Norbert Schnedl, ÖGB

Andi

Bru

ckne

r

Die ASFINAG – ein starker Partner für Österreichs Gemeinden!

VERLÄSSLICH. Die ASFINAG ist einer der führenden Autobahn-betreiber Europas. Kunden- und serviceorientiert zu arbeiten, heißt für die ASFINAG auch, eine gemeinschaftliche Zusammen-arbeit mit Österreichs Gemeinden – für ein modernes und sicheres Straßennetz.

VERfügbaR. 1.400 Mitarbeiter in den 43 Autobahnmeistereien und im Verkehrsmanagement sind rund um die Uhr für ihre Kunden im Einsatz. Gemeinsam mit den Einsatzkräften sorgen sie bei jeder Witterung für freie Straßen.

SICHER. Jeder zweite Euro, den die ASFINAG investiert, fließt in die Verkehrssicherheit – so werden Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen noch sicherer.

KOSTENbEWUSST. Die ASFINAG finanziert sich ausschließlich über Mauterlöse. Mit dem Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit, achtet die ASFINAG stets auf eine Balance zwischen Baupro-grammen, Kosten und Einnahmen.

www.asfinag.at

»

14 N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

Herausforderung DemografieEin Umdenken hat bereits in der Personalpo-

litik stattgefunden. Zum einen braucht es Karriere- perspektiven im Öffentlichen Dienst, die initia-tiven- und erfolgsabhängig sind. Der Staat muss eine kompetitive Entlohnung bieten. „Wenn wir uns die Pensionierungswelle anschauen, ist das eine der größten Herausforderungen für die Zu-kunft“, sagt Gewerkschafter Schnedl. „Wir sind mit Personalrestriktionenen konfrontiert, be-schäftigen aber mehrere hundert Leiharbeiter, weil die Arbeit sonst nicht zu bewältigen wäre. Wenn personell reduziert wird, ist es Aufgabe der Politik, eine Aufgabendefinition vorzuneh-men. Dieser Prozess fehlt“, kritisiert Schnedl. Er wünscht sich ein neues Dienstrecht für alle Besol-dungsgruppen mit einem flacheren Besoldungs-verlauf, höheren Einstiegs- und niedrigeren End-gehältern (s. auch Beitrag ab Seite 24).

Die Alterung der Bevölkerung hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Personalpolitik, son-

dern auf sämtliche Leistungen, die der Bürger vom Staat in Anspruch nimmt: Gesundheits-wesen, Pensionen, Alterssicherung etc. Überle-gungen, die sowohl die Politik als auch die öf-fentliche Verwaltung in der kommenden Legis-laturperiode beschäftigen werden. Ebenso wie die unzähligen Parallelregelungen, „sodass der erste Schritt wohl wäre, diese systematisch zu er-fassen und auf einer soliden Wissensbasis Ent-scheidungen über Vereinfachungen zu treffen“, sagt Manfred Matzka. Beispiele seien die Ver-waltungsverfahrensregelungen, das komplexe Dienstrecht und die Verpflichtung, immer wie-der denselben Sachverhalt verschiedenen Behör-den bekanntzugeben. Das Prinzip des One-Stop-Shops hat demnach Ausbaubedarf. Matzka be-grüßt, dass mit Beginn einer neuen Legislatur-periode das Reformpotenzial genutzt wird. Und noch eines müsse gesagt werden: „Die Verwal-tung fürchtet sich nicht vor neuen Impulsen. Im Gegenteil, sie freut sich darauf.“

W i SS e n 2009–2014: Die wichtigsten Reformprojekte des Öffentlichen Dienstes

Wirkungsorientierte Verwaltungsführungder grundsatz der wirkungsorientierung bedeutet, dass bei Budgeterstellung und Haushaltsführung eine orientierung an den mit den eingesetzten mitteln erreichten wirkungen erfolgt. Im Zentrum steht daher die frage, welche Ziele sich die Politik setzt und inwieweit diese tatsächlich umgesetzt werden. In der wirkungsorientierten Verwaltung bilden nicht die zur Verfügung stehenden Ressourcen, sondern die angestrebten wirkungen und die dafür erforderlichen leistungen den maßstab des Verwaltungshandelns. leitmotiv: die wirkung ist das Ziel des staatlichen Handelns, nicht das bloße tätigwerden der Verwaltung. die wirkungsorientierte Verwaltungsführung trat mit der Haushaltsrechtsreform 2013 in Kraft.

PolizeireformBei der Polizeireform, die mit 2013 umgesetzt wurde, handelt es sich ebenfalls um eine große Strukturre-form. Bundespolizeidirektionen (BPd), Sicherheitsdirektionen (SId) und landespolizeikommanden (lPK) wurden zu neun landespolizeidirektionen (lPd) zusammengelegt. Statt 31 Behörden sind es nur noch neun – für jedes Bundesland eine. Bei der Zahl 31 sind die landespolizeikommanden mitgerechnet, diese gelten nach innen als dienstbehörde. Im mittelpunkt stand die abschaffung von doppel- und mehrgleisigkeiten, was auch die Streichung einiger führungspositionen mit sich brachte. die Sicherheitsdirektionen als zweite Instanz in verwaltungspolizeilichen angelegenheiten wurden abgeschafft, pro Bundesland gibt es künftig nur mehr eine landespolizeidirektion. Jeder direktor hat nun zwei Stellvertreter – einen für strategische Planung, einen für Budgetangelegenheiten.

die neue Verwaltungsgerichtsbarkeitdie Verwaltungsgerichtsbarkeitsnovelle 2012 ist eine der umfangreichsten Änderungen des österreichi-schen Bundesverfassungsgesetzes seit der erlassung im Jahr 1920. Sie schafft eine zweistufige Ver-waltungsgerichtsbarkeit und tritt am 1. Jänner 2014 in Kraft. durch die einführung einer mehrstufigen Verwaltungsgerichtsbarkeit soll es zu einer Verfahrensbeschleunigung, einem besseren Bürgerservice und der entlastung des Verwaltungsgerichtshofes kommen. Jedes Bundesland bekommt ein landesverwal-tungsgericht, der Bund hat ein Bundesverwaltungsgericht und ein Bundesfinanzgericht. es wird nicht mehr möglich sein, Berufung von einer Verwaltungsbehörde an eine andere Verwaltungsbehörde zu erheben; Beschwerden gegen eine Verwaltungsbehörde werden an ein Verwaltungsgericht erhoben.

» Wenn sich die Bürger in kleineren

Einheiten organi-sieren wollen, kann man Bürgerpräfe-renzen nicht ohne

weiteres ignorieren.Christian Keuschnigg, IHS

Joha

nnes

Fel

sch

Mit 30 Euroschenken Sie einem Menschen Augenlicht.

licht-fuer-die-welt.at

Foto

: Oliv

er G

ast

16 N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

„Politik muss bewegen, nicht nur bewahren“r E f O r M d E r V E r Wa lt u N g Wenn der Rechnungshof die Verwaltung unter die Lupe nimmt, findet er so manchen Kritikpunkt. Aber auch Themen, in denen Österreich die Nase vorne hat. Mit REPUBLIK sprach Rechnungshof-Präsident Josef Moser über beide Seiten. Interview Gertraud Eibl Fotos Regina Hügli

Im internationalen Vergleich steht der Öf-fentliche Dienst in Österreich gut da. Trotz-dem sind Ineffizienzen ein Dauerthema. Welche Herausforderungen sind damit ver-bunden?

Es gibt in Österreich nach wie vor großen Handlungsbedarf im Bereich der Aufgaben- und Strukturreform. Im Zeitraum 2009 bis 2012 hat die staatliche Neuverschuldung um mehr als 36 Milliarden zugenommen. Nach den Vorgaben der EU soll Österreich aber bis zum Jahr 2016 ausgeglichen budgetieren. Um das zu erreichen, brauchen wir umfangreiche Reformen. Außer-dem zeigen unsere Prüfungen, dass die Verwal-tung teils nicht mehr für den Bürger da ist, son-dern sich selbst genügt. Es stehen die Struk-turen im Vordergrund und nicht die Bedürfnisse der Bürger.One-Stop-Shops, etwa in den Bezirks-hauptmannschaften, und eine Vielzahl an E-Government-Initiativen wie Help.gv.at sind doch Schritte in Richtung Bürgerorien-tierung ...

Der Bereich E-Government ist in Öster-reich bereits weit entwickelt. Aber es gibt auch hier Mankos, die man noch aus der Welt schaf-fen sollte: Ein RH-Bericht zeigt etwa, dass die Register der Bundesverwaltung – etwas das Per-sonen- und das Unternehmensregister – nicht miteinander abgeglichen sind. Daten werden mehrfach erfasst. Ein wichtiger Paradigmen-wechsel ist also noch ausständig: Wir sollten

uns von der isolierten Sicht der einzelnen Bür-gerregister wegbewegen und eine nutzenstif-tende Gesamtschau anpeilen. Wenn wir den Bürger und die Verwaltung entlasten wollen, dürfen die Strukturen nicht im Weg stehen. Im Gegenteil, die Strukturen sollten auf seine Be-dürfnisse ausgerichtet sein.Liegt es bei den einzelnen Ministerien, daran zu arbeiten?

Die Überarbeitung der Register liegt zum einen in der Hand der einzelnen Ressorts. Das Bundeskanzleramt sollte eine verstärkte Koor-dination der Register wahrnehmen und ist da-zu berufen, den Registerstand bürgerorientiert zu optimieren. In welchen Bereichen sind Verwaltungsver-einfachungen bereits gelungen?

Der Ministerrat hat auf Grundlage der Ver-waltungsreformgruppe einen Ministerratsvor-trag verabschiedet, der auf die Arbeitspakete Effizienz der Verwaltung im E-Government-Be-reich und auf die Optimierung der Supportpro-zesse fokussiert. Darin wurde auf ein Einspa-rungspotenzial von mindestens 100 Millionen Euro jährlich hingewiesen. Schritte wurden et-wa in den Sektoren Ausbildung und Personal-entwicklung, aber auch bei den Shared Services an Ausgegliederte, bei länderübergreifenden Sachverständigenpools und bei der Optimie-rung der Vergabeprozesse gesetzt. Auch in der Pflege wurden deutliche Einsparungen und Ef-fizienzverbesserungen durchgeführt. Ursprüng-

Im Interview mit REPUBLIK spricht Rechnungshof-Präsident Josef Moser – bekannt als einer der stärksten Kritiker der Regierungsarbeit – auch einmal über die Errungenschaften der

vergangenen Legislaturperiode. So seien im Öffentlichen Dienst „etwa in den Sektoren Ausbildung und Personalentwicklung, aber auch bei den Shared Services an Ausgegliederte, bei länderübergreifenden Sachverständigenpools und der Optimierung der Vergabeprozesse

gesetzt“ Fortschritte zu verzeichnen.

» Wenn wir die Verwaltung

entlasten wollen, dürfen die

Strukturen nicht im Weg stehen.

17N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

18 N o V E M B E r 2 0 1 3

S c h w E r P U n k t

lich gab es mehr als 230 Entscheidungsträger, mittlerweile sind es sieben. Und gleichzeitig wurde die Verfahrensdauer verkürzt. Da ist man vielen Empfehlungen des RH nachgekommen. Was die Pensionsreform betrifft, so haben sich die Gebietskörperschaften auf eine Harmonisie-rung der Pensionsleistungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden verständigt. Der RH hat aufgezeigt, dass dies entgegen der Selbst-verpflichtung der Länder und Gemeinden nicht erfolgt ist. Einige Länder – wie Kärnten und die Steiermark – haben bereits Reformen durchge-führt, womit man über 400 Mio. Euro bis 2049 einsparen wird. Ein paar Bundesländer sind hier aber nach wie vor säumig. Eine Harmonisierung der Pensionen der Sozialversicherungsträger würde eine Einsparung von 1,4 Milliarden brin-gen. Im Sinne einer Pensionsgerechtigkeit ist es wichtig, diese Harmonisierungen einzufordern.Der RH hat im Hinblick auf Verwaltungspro-zesse in den Gebietskörperschaften Quer-schnittsprüfungen vorgenommen. Was ist dabei herausgekommen?

Wir haben festgestellt, dass Aufgabenkri-tik und Deregulierungen oft unzureichend vor-genommen wurden. Kompetenzüberschnei-dungen konnte der RH etwa in den Bereichen Bildung und Gesundheit, bei den Förderungen und im Sozialwesen feststellen. Ein Beispiel sind die familienbezogenen Leistungen, insge-samt gibt es rund 117: 47 vom Bund, 70 von den Ländern. Ein Gesamtüberblick fehlt, und somit kann man schwer nachvollziehen, welche Gel-der tatsächlich bei den Familien landen. Die Umsetzung der zweiten Etappe der Haus-haltsreform gilt als großer Erfolg der Bun-desverwaltung. Welche Chancen sehen Sie in der Wirkungsorientierung?

Die Wirkungsorientierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung bei der Budgetbetrachtung. Denn essenziell ist: In-put- und Output-Betrachtung müssen miteinan-der in Einklang stehen. Ich möchte dies am Bei-spiel Schule erklären: Trotz hoher Investitionen ist der Output hier höchstens durchschnittlich.

Nach wie vor steht die Struktur im Mittelpunkt der politischen Diskussion, obwohl es um die Schüler gehen sollte. Reformen brauchen aber klare politische Zielsetzungen. Im Rahmen der Wirkungsorientierung betrachtet man nicht nur die investierten Mittel, sondern muss sich kon-kret fragen: Was möchte ich mit den Investitio-nen erreichen?Wie steht es um die Stringenz der Ziele?

Die Politik hat nun die Aufgabe, ihre Ver-antwortung wahrzunehmen. Sie muss bewegen und nicht nur bewahren. Wie schon ein Sprich-wort sagt: „Den Späten straft die Zeit.“ Wenn wir nicht endlich Reformen durchführen, geht das zulasten einer gerechten und nachhaltigen Fi-nanzierung und Aufgabenerfüllung. Was die Konsolidierungsmaßnahmen bis 2016 anlangt, so sind die meisten Empfeh-lungen vom RH gekommen. Ist das richtig?

Die Empfehlungen kamen vom RH, aber auch von vielen anderen Entscheidungsträ-gern. Das Entscheidende bei Reformen ist, dass man die Ausgabenseite nicht vergisst. Die Sche-re zwischen Einnahmen- und Ausgabenquote muss zusammengeführt werden, dafür ist eine Aufgabenkritik, eine Strukturbereinigung und eine Deregulierung durchzuführen. Es reicht nicht aus, weniger Beamte zu beschäftigen. Wir brauchen ein intelligentes Sparen.Dem Öffentlichen Dienst steht eine große Pensionierungswelle bevor. Was bedeutet diese Tatsache für das Personalmanagement?

Bevor man neue Maßnahmen in Gang setzt, sollte man sich die Personalressourcen genau anschauen. Wir haben Ressorts mit Personal-überhang und andere mit Personalmangel. Eine Prüfung des Personalstandes im Verteidigungs-ressort zeigt etwa, dass dort rund 2.000 Mitar-beiter über Plan beschäftigt werden. Das verur-sacht jährliche Kosten von mehr als 60 Millio-nen Euro. Es wäre zweckmäßig, dass man die Personalressourcen im Öffentlichen Dienst dort einsetzt, wo man sie tatsächlich benötigt. Das führt sicherlich auch zur Steigerung der Motiva-tion vieler Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst.

» Die Wirkungs-orientierung leistet

einen wichtigen Beitrag zur Bewusst-seinsbildung bei der Budgetbetrachtung.

z u r P e rS o nJosef Mosergeboren am 6. oktober 1955 in lienz (osttirol)

1976–1981Studium der Rechtswissen-schaften an der universität wien 1981–1990 Beamter in der finanzlandes-direktion Kärnten1991–1992 leiter des Sekretariates des Ktn. landeshauptmannes 1992–2003 Klubdirektor des freiheitlichen Parlamentsklubs2003 Vorstandsdirektor der eisenbahn-Hochleistungsstre-cken agSeit 2004Präsident des Rechnungs-hofes

19N o V E M B E r 2 0 1 3

MSD – weltweit für die GesundheitmSd ist ein führendes globales gesundheitsunternehmen, das sich dafür einsetzt, das wohl der menschen weltweit zu verbessern. mSd ist eine unternehmensgruppe der weltweit agierenden merck & Co., Inc. mit Hauptsitz in whitehouse Station, new Jersey, uSa. Über unsere medikamente, Impfstoffe, biologische therapeutika sowie Pflege- und tiergesundheitsprodukte arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen. In 140 ländern bieten wir breitangelegte lösungen für das gesundheitswesen an. wir setzen uns durch umfangreiche Initiativen, Programme und Partnerschaften gezielt dafür ein, den Zugang zur gesundheits-versorgung zu verbessern.

Msd in österreichIn Österreich ist MSD seit 1971 präsent. Unse-re rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich Tag für Tag für die Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher ein. Wissen-schaftliche Arbeit und Innovation garantieren den größtmöglichen Nutzen für die Menschen, die Hilfe durch unsere Arzneimittel brauchen – auch in Österreich, wo derzeit rund 1.500 PatientInnen an unseren klinischen Studien teilnehmen. Neben unseren Arzneien für die Gesundheit des Herz- und Kreislaufsystems, der Lunge und der Bron-chien, Frauengesundheit, die Gesundheit der Augen, zum Schutz vor Infektionen, zum Einsatz gegen Immunerkrankungen und unseren Produk-ten im Kampf gegen Krebs, sind wir in Österreich auch mit Produkten für Tiergesundheit vertreten – mit einem eigenen Produktionsstandort in Wien.

innovation und zugang zur gesundheit sind unsere themenWeil wir für unsere Arzneien die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen, werden sie auch entsprechend geschätzt. Erst im Herbst 2012 wurde eines unserer Produkte im Hepatitis-C-Bereich für seine Innovationskraft mit dem in-ternational höchst renommierten Prix Galien USA 2012 ausgezeichnet. MSD setzt aber auch stark auf innovative Dienstleistungen im Gesundheits-bereich, weil der Zugang zu mehr Gesundheit für möglichst breite Bevölkerungsschichten ein wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität in Öster-reich ist. Zugang zu mehr Gesundheit bedeutet für uns ferner, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu fördern, damit in Österreich noch mehr Menschen kompetent mit ihrer Gesundheit umgehen können. MSD ist daher Teil einer euro-

paweiten Initiative, die sich der Erforschung der Gesundheitskompetenz der Menschen widmet und daraus Handlungsableitungen für die Verant-wortlichen bei den Trägern, in der Politik und in der Industrie entwickelt. Innovation auf politischer Ebene beweisen wir auch durch unseren Beitrag zum Rahmen-Pharmavertrag, der bis Ende 2015 gültig ist und die Leistungsfähigkeit der österrei-chischen Krankenkassen sichert. Die pharmazeu-tischen Unternehmen leisten im Rahmen dessen einen freiwilligen Beitrag von 82 Millionen Euro. In dieser Gesamtsumme ist ein zweckgebun-dener Betrag von 6,75 Millionen Euro brutto für Maßnahmen im Rahmen gemeinsamer Gesund-heitsziele zu den Themen Kindergesundheit und Prävention inkludiert.

apps und Online-angeboteBeispiele für besonders niederschwellige Ge-sund heitsdienstleistungen sind unsere Smart-phone-Apps, zum Beispiel die App für von HIV/AIDS betroffene PatientInnen, „Mein positives Tagebuch“. Seit Herbst 2012 ist die neue Web site www.msd.at online. Sie bietet mit übersichtlicher Navigation Inhalte für alle an Gesundheitsthe-men interessierten Menschen, PatientInnen, Ärz- t Innen und Medien. Barrierefreiheit, Benutzer-freundlichkeit und einfacher mobiler Zugriff auf die Inhalte waren bei der Gestaltung der Web-site von zentraler Bedeutung. Die Online-Dienste Univadis (www.univadis.at) und Docvadis (www.docvadis.at) unterstützen zudem Ärztinnen und Ärzte in ihrer täglichen Arbeit.

MsdEuro Plaza, gebäude g, 5. stockam Europlatz 2a-1120 Wien

t +43 (0)1 260 44-0www.msd.at

b E z a h lt E a N z E i g E

Mer

ck &

Co.

20 N o V E M B E r 2 0 1 3

S E r i E

Sch(m)utz & Hilfer E P O r ta g E Die Katastrophenhilfe des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH) hat erst im Juni beim Hochwasser von sich reden gemacht. REPUBLIK besuchte die Wassermacher in Korneuburg. Text Andrea Krieger, Fotos Simon Jappel

Nordwestlich von Wien befindet sich ein weitläufiges, abgeschlossenes Ge-lände mit vielen niedrigen Bauten: die

Dabsch-Kaserne in Korneuburg. Hier ist die ABC-Abwehrschule des Bundesheeres (ÖBH) behei-matet, der Arbeitsplatz von Hauptlehroffizier Mi-chael Eichhübl.

Wie so oft steht er vor der Trinkwasseraufbe-reitungsanlage „WTC 4000“. Das sind zwei Con-tainer in der Größe eines kleinen Geländewagens. Der eine entpuppt sich als Technikraum für die chemische und physikalische Reinigung, der an-dere als Wasserbehälter. Man erfährt, dass ver-schmutztes H2O zunächst chemisch so vorbehan-delt wird, dass lebende Organismen absterben. Den Rest erledigen spezielle Filter. Wie man sau-beres Wasser zur Bevölkerung bringt, vermittelt Eichhübl jährlich 500 Unteroffizieren und Offi-zieren. Neben theoretischen Schulungen gibt es praktische Übungen, in denen der Ernstfall si-muliert wird. „Es geht um eine Führungsausbil-dung“, sagt Eichhübl, der einen MBA in Umwelt-gefahren und Katastrophenmanagement hat.

„Die beste Übung ist ein Einsatz. Der bringt viel neue Motivation“, erzählt der Kärnt-

ner. Erst kürzlich war es so weit. Als im Zuge des Hochwassers in der oberösterreichischen 920- Seelen-Gemeinde Goldwörth Brunnen ver-unreinigt waren, rückten die „Wasserputzer“ des ÖBH mit der WTC 4000 an.

Querschnittsmaterie Ob Hochwasserhilfe inklusive Evakuie-

rungen per Helikopter, Löschflüge nach Wald-bränden, Waldarbeiten infolge von Sturmschä-den oder die Suche und Bergung von Lawinen-opfern: Katastrophenhilfe ist eine wichtige Funk-tion des Bundesheeres, die man mit der neuen Sicherheitsstrategie weiter forcieren will. 10.000 Personen stehen derzeit im Notfall dafür be-reit. Künftig sollen es mindestens 12.500 sein. So steht es im Strategiepapier, das die Regierung erst im vergangenen Juli verabschiedete.

Je nach Ereignis sind die verschiedenen Be-reiche gefragt: Für Helikopter-Transporte aus den Katastrophengebieten sind die Luftfahrzeug-Rettungszüge da. Drei Pioniere-Bataillone kön-nen bei Hochwasser Behelfsbrücken und Schutz-dämme bauen, werden aber auch bei Schnee- und Sturmkatastrophen, Felsstürzen und Hangrut-

S e r i e Spannende Berufe

RePuBlIK widmet den span-nendsten Berufen im Öffentlichen dienst eine eigene Serie. Sie gibt einblicke in die arbeitsweisen, gestal-tungsspielräume, Sachzwänge und Herausforderungen eines Jobs im Öffentlichen dienst.

Was aussieht und klingt wie ein Supercomputer, ist das Herzstück einer

Wasseraufbereitungsanlage: Lehroffizier Michael Eichhübl erklärt bei

einer Übung die Details des WTC 4000.

21N o V E M B E r 2 0 1 3

S E r i E

schungen sowie zur Bergung eingesetzt. Die ABC-Abwehr spielt neben der Trinkwasseraufbe-reitung bei der Beseitigung von atomaren, biolo-gischen und chemischen Stoffen die Hauptrolle.

In Krieg und FriedenEs handelt sich dabei im Grunde um Fertig-

keiten, die auch in der militärischen Landesver-teidigung grundlegend sind. „Trinkwasser etwa braucht man in jedem Feldlager“, so Eichhübl, der auch Hauptlehroffizier für Dekontaminierung atomarer, biologischer und chemischer Stoffe ist. Mit ABC-Waffen muss man in bewaffneten Kon-flikten ebenso rechnen. Wenn auch Umweltkata-strophen, Terrorangriffe und Atomunfälle für Ös-terreich heute ein viel wahrscheinlicheres Bedro-hungsszenario sind.

Spricht Eichhübl von „Pers-Deko-Fz“, weiß jeder am Kasernen-Gelände, was gemeint ist: das Personendekontaminations-Fahrzeug, ne-ben dem WTC 4000 das zweite Herzstück der ABC-Abwehrschule. Der dicht bepackte LKW ent-

hält alles, was dazu nötig ist, um gefährliche Ver-unreinigungen bis zur Radioaktivität – an Per-sonen und Geräten – unschädlich zu machen. „Was erzeugen wir mit dem Brenner?“ prüft der 37-Jährige ein paar Präsenzdiener die Ausrüs-tung des Pers-Deko-Fz ab. „Und wieso brauchen wir 140 Grad heißes Wasser?“, will er wissen. Es geht um die Dekontaminierung aller chemischer Kampfstoffe.

Später steckt er mit geübten Händen ein Strahlenmessgerät zusammen. Dem Laien fal-len unwillkürlich die Fernsehberichte über Fuku-shima ein. Man braucht aber mit den Gedanken

gar nicht so weit weg gehen. „Seit 2001 hat es in Österreich 460-mal Anthrax-Alarm gegeben“, erzählt Eichhübl. Solche Einsätze sind das beste Anschauungsmaterial.

Probleme mit der OptikBei der Hochwasserkatastrophe im Juni 2013

hätten die Bevölkerung und auch die Medien ger-ne mehr vom Bundesheer gesehen. „Wo ist denn nun unser Heer?“, fragten viele Medien. „Wir rü-cken nur aus, wenn eine Behörde ein Ansuchen stellt“, sagt Eichhübl und liefert damit die Ant-wort. Sprich: wenn die Feuerwehr überfordert ist. So will es das Gesetz.

Deswegen war das ÖBH im Kampf gegen die Wassermassen „nur“ mit 3.700 Personen vertre-ten. Deshalb sah man diese abgesehen von der Trinkwasseraufbereitung in Goldwörth und Hage-nau in erster Linie bei einfachen Tätigkeiten wie beim Sandsäckeaufstellen, Wegefreischaufeln, und beim Kelleraus- und Wasserweiterpumpen.

„International sind wir bei der Katastro-

phenhilfe ganz vorne dabei und brauchen uns vor niemandem zu verstecken“, sagt Eichhübl. Der Beweis: 2012 überprüften neun UN-Experten die Leistungsfähigkeit von AFDRU (Austrian Forces Desaster Relief Unit), einer ebenfalls in der Kor-neuburger Kaserne stationierten flexiblen Kata-strophenhilfeeinheit, und beurteilten diese mit „überdurchschnittlich gut“. Eichhübl, der auch bei AFDRU mitarbeitet, war in dieser Funktion etwa 2005 nach dem Erdbeben in Pakistan und nach dem Tsunami in Sri Lanka. Nicht ganz ohne Stolz erinnert er sich: „Die Amerikaner holten für ihre Truppen bei uns das Wasser.“

H i n t e rg ru n d ÖBH-Katastro-phenhilfe

grundlagen: das wehrgesetz definiert „Hilfeleistungen bei elementarereignissen und unglücksfällen außergewöhn-lichen umfangs“ als auch humanitäre und Katastrophen-hilfe im ausland samt Such- und Rettungsdiensten als eine der aufgaben.

umfang: derzeit kann im notfall auf maximal 10.000 Personen zurückgegriffen werden. Hinzu kommt die flexibel zusammengesetzte Hilfseinheit des Bundesheeres afdRu (austrian forces desa-ster Relief unit) für einsätze im ausland.

zusammensetzung: Je nach ereignis stehen allen voran fünf aBC-abwehreinheiten, drei Pionierbataillone und die luftfahrzeug-Rettungszüge zur Verfügung.

Prozedere: die Verantwortung und Koordination obliegt auf Bundesebene Verteidigungs-minister gerald Klug, auf länderebene den landesmili-tärkommandos.

» Wir brauchen uns in der Katastrophen-hilfe vor niemandem zu verstecken.Michael Eichhübl, ÖBH

Sim

on J

appe

l

ABC-Abwehr: Eichhübl erklärt Details der Ausstattung des Personen dekontamina- tions-Fahrzeugs.

Ein Strahlenmessgerät wird zusammengesetzt.

22 N o V E M B E r 2 0 1 3

t h E M a

Es grünt so grün ...i k t Rechenzentren sind enorme Energiefresser. Mit Green-IT-Initiativen versucht man nun, Umweltbelastung und Kostenexplosionen zu bremsen. Gerade in öffentlichen Einrichtungen gibt es dafür Musterbeispiele. Text Daniel Mayr, Stefan Grampelhuber

Egal ob Suchanfragen auf Google, Postings auf Facebook oder das Versenden von Da-ten via E-Mail – sekündlich werden welt-

weit mehrere Milliarden Daten verarbeitet. Tau-sende Rechenzentren sorgen dafür, dass dies rei-bungslos läuft.

Aber diese Rechenzentren haben auch Nach-teile: Sie sind oft so groß wie Lagerhallen und re-gelrechte Energiefresser. Das schlägt sich nicht nur auf die Umweltbilanz nieder. Auch die Ko-sten steigen in enorme Höhen. Das soll sich aber nun ändern, denn vielen Unternehmen und Ein-richtungen – gerade jene der Öffentlichen Hand – ist längst bewusst, dass ein verantwortungsbe-wusster Umgang mit Energie das Zukunftsthema schlechthin ist. Und dass es in der Öffentlichkeit keinen schlanken Fuß macht, wenn der CO2-Aus-stoß ständig steigt.

Eines der ersten Rechenzentren, das ei-ne deutliche Senkung des Energieverbrauchs als Ziel in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen hat, ist das Bundesrechenzentrum (BRZ). Das ausgelagerte Unternehmen des Finanzministe- riums nutzt dieses Unternehmensziel auch ge-schickt für seine Öffentlichkeitsarbeit und posi-tioniert sich damit als grünes Unternehmen. Mit über 3.000 Rechnern verbraucht das BRZ jähr-lich mehr als 17 Gigawatt-Stunden an Strom. Zum Vergleich: Der Energieverbrauch von über 4.800

Haushalten ist etwa gleich hoch. „In den vergan-genen drei Jahren konnten wir den Stromver-brauch um mehr als 25 Prozent senken, das ent-spricht einer Einsparung von jährlich 950 Ton-nen CO2-Ausstoß“, sagt BRZ-Energiemanager An-dreas Kainrath. Dadurch reduzierte man nicht nur die Umweltbelastung, gleichzeitig konnten die Kosten um bis zu 720.000 Euro pro Jahr ge-senkt werden.

Kühlung und VirtualisierungSchon im Jahr 2010 startete das BRZ seinen

Green-IT-Masterplan. Eine wesentliche Verbes-serung bei den Kohlendioxydwerten brachte eine neue Umluftkühlung der Serveranlagen. Außer-dem nutzt das BRZ die sogenannte Free-Cooling-Technik: Dabei wird über Ventilatoren, die auf dem Dach des BRZ-Hauptgebäudes angebracht sind, im Winter die kalte Außenluft zur Kühlung der Anlagen verwendet. Auch die Schaffung von Kainraths Position ist Teil des Masterplans: Er soll als Energiemanager dabei helfen, die ener-getische Situation des Unternehmens ständig im Auge zu halten und das Energiemanagement in allen Unternehmensprozessen zu optimieren.

Matthias Ziegler vom Technologiedienst-leister Accenture betont die Vorteile von Cloud Computing, denn dieses Verfahren „bündelt die Rechenkraft, nützt Hardware effizienter und Lei-

Wie wird die Matrix wirklich

grün? Mit Methoden wie der Zufuhr von kalter Außenluft

in den Wintermonaten schaffen es Rechenzentren,

ihren Energiebedarf deutlich zu senken.

» Ein wichtiges Instrument, um die Energieeffizienz im

Rechenzentrum zu verbessern, ist

die Server- Virtualisierung.

Christian Altenberger, MA 14

MA

14 /

Thom

as T

hier

thin

ksto

ckph

otos

.com

23N o V E M B E r 2 0 1 3

t h E M a

Nr. 62: Achten Sie darauf, dass man Ihnen zuhört. DER STANDARD ist unter den österreichischen Qualitätstageszeitungen die seriöseste. Ein guter Ort, um mit Anzeigen öffentliche Anliegen glaubwürdig kundzutun. Wo sollten politische Inhalte besser Gehör finden, als im STANDARD? Was meinen Sie?

Quelle: GfK-Austria, Image der Tageszeitungen 2011

Hallo!

stungsspitzen werden besser ausgeglichen“. Da-durch könne man den Energieverbrauch bis zu 30 Prozent senken. Zudem sei es wichtig zu wissen, wo die Energie herkomme. Ziegler: „Der Standort ist ganz entscheidend, ob ein Rechenzentrum en-ergieeffizient arbeiten kann. So könnten in Ös-terreich neue Rechenzentren an Flüssen oder in den Bergen gebaut werden, um das Wasser zur Energieerzeugung und zur Kühlung zu nutzen.“

Bei der „Virtualisierung“ – einer weiteren En-ergieeffizienz-Methode – übernehmen weniger Rechner mehr Aufgaben. Man verbessert so die Auslastung der einzelnen Systeme und reduziert die Anzahl der Geräte. Die Rechenleistung bleibt allerdings die gleiche. Nicht nur das BRZ, auch die Stadt Wien verwendet dieses Instrument. „70 Prozent der 1.300 Server, die von uns betrieben werden, sind bereits jetzt rein virtueller Natur“, sagt Christian Altenberger vom Magistrat für IKT der Stadt Wien (MA 14).

Kleiner Datencenter wenig effizientSeit Juli dieses Jahres besitzt die MA 14 eines

der modernsten Rechenzentren Österreichs. Hier laufen alle Daten der Stadt Wien zusammen – sei es der E-Mail-Verkehr der Gemeindemitarbeiter oder die gespeicherten Bürgerdaten. Bisher wa-ren die Daten auf mehrere Standorte verteilt. Die Bündelung der Ressourcen und Infrastruktur an einem zentralen Standort bringe Vorteile, so Al-tenberger weiter: „Durch die Auflösung kleine-rer, ökonomisch und ökologisch unrentabler Re-chenzentren reduziert sich der Aufwand für die Betreuung und Wartung. Die Rechner lassen sich besser schützen und weitaus wirksamer kühlen.“

Eine Besonderheit des neuen Rechenzen-trums ist sein modularer Aufbau. Dadurch kann das Rechenzentrum mit zukünftigen Aufgaben und Anforderungen wachsen. Die Energiever-sorgung und Klimatisierung kann parallel zu den Komponenten des Rechenzentrums erweitert werden.

Dass sich kleine Datencenter weniger effi-zient betreiben lassen als große Rechenzentren, weiß auch Friedrich Kapusta vom Energieinstitut der Wirtschaft und Projektleiter der ersten Basis-studie zum Thema (s. Kasten). Gerade im Öffent-lichen Dienst ist das allerdings noch gang und gäbe: „Sowohl einzelne Bundes- als auch Landes-stellen und andere öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser oder die Sozialversicherung be-treiben immer noch eigene Rechenzentren“, so Kapusta.

Mit rund 136 Serversystemen ist das land-, forst- und wasserwirtschaftliche Rechenzentrum (LFRZ) im Gegensatz zum BRZ und dem Daten-center der Stadt Wien vergleichsweise klein. Al-lerdings nur auf den ersten Blick. Das LFRZ, das in den 1960er-Jahren vom damaligen Landwirt-schaftsministerium gegründet wurde und nun

das Lebensministerium zu seinen größten Kun-den zählt, ist „Housing-Partner“ eines der größ-ten Rechenzentren in Österreich. „Wir nutzen zwar die Infrastruktur – vom Gebäude bis zum Si-cherheits- und Kühlungssystem – unseres Hou-sing-Partners, betreiben allerdings unsere Ser-versysteme, wovon aktuell mehr als 60 Prozent virtualisiert sind, eigenständig in einem abge-schlossenen Bereich“, sagt Michael Graf vom LFRZ.

Bundesweite Strategie fehltEinzelne Rechenzentren haben immerhin

das ökonomische und ökologische Potenzial von Green IT erkannt, der Politik fehlt allerdings der Gesamtüberblick, wie es um den Energiebedarf der Rechenanlagen der Öffentlichen Hand steht. Bundesweite Bestrebungen „in Sachen Koordi-nation oder Zusammenführung zu einer Green IT“ seien laut Friedrich Kapusta ebenfalls nicht bekannt. „Es wäre deshalb eine Bestandsaufnah-men wünschenswert, um das Effizienzpotenzial der im öffentlichen Sektor betriebenen Rechen-zentren für die Verantwortlichen erkennbar zu machen“, so der Energieexperte.

» Bundesweite Bestrebungen in Sachen Koordination einer Green IT sind mir nicht bekannt.Friedrich Kapusta, EIW

EIW

24 N o V E M B E r 2 0 1 3

t h E M a

Jurist, berufserfahren, jung sucht neue He-rausforderung im Öffentlichen Dienst (ÖD). – Gewappnet mit Engagement, Teamfähig-

keit und Verantwortungsbewusstsein haben Be-werber nun den Fuß in der Tür, die sie früher eher von außen zugemacht hätten. „Traditionell sind Experten von der Finanzverwaltung in die Steuer-beratung gewechselt, heute ist das umgekehrt“, sagt Gunter Mayr, Sektionschef für Steuerpolitik und Steuerrecht im Bundesministerium für Fi-nanzen. Mehrere erfahrene Steuerberater haben in der jüngeren Vergangenheit in seiner Sektion zu arbeiten begonnen – und das trotz Einbußen beim Gehalt. Ungeachtet aller Unkenrufe: Der ÖD ist also heute für junge, karrierebewusste Men-schen eine durchaus ernstzunehmende Alterna-tive zur Privatwirtschaft. Was treibt sie an?

Vom Konzept in die Praxis„Am meisten kann man im öffentlichen Sek-

tor bewegen. Dieses Maß an Verantwortung und die Gestaltungsmöglichkeiten hat man in der Pri-vatwirtschaft kaum“, so Karin Gastinger. Die ehe-malige Leiterin der Abteilung für Wasserrecht in der Kärntner Landesverwaltung und spätere Ju-stizministerin ist heute Unternehmensberaterin für den öffentlichen Sektor bei PWC (Pricewater-houseCoopers). „Wir bieten ein hochspannendes Tätigkeitsfeld und sind praxisrelevant. Wenn wir Steuergesetze entwerfen, kann das jeden Steuer-

pflichtigen in Österreich treffen“, sagt Mayr, seit Anfang 2012 Sektionschef, über die Attraktivität seiner Arbeit. Im Gegensatz zu seiner früheren Tätigkeit auf der Universität entwirft der 41-jäh-rige Professor für Finanzrecht heute nicht nur Konzepte über Steuersysteme, sondern er setzt sie, „sofern sich die Frau Ministerin überzeugen lässt“, auch in die Praxis um.

Auch für Agnes Berlakovich ist die Möglich-keit, in einem gleichsam fordernden wie dyna-mischen Bereich zu arbeiten, ein wesentlicher Anreiz ihrer Tätigkeit. Vor sechs Jahren über-nahm die von der Universität Wien kommen-de Juristin und erste weibliche ÖH-Vorsitzende die Leitung der Wiener Magistratsabteilung für Gesundheits- und Sozialplanung (MA 24). Heu-te ist die 41-Jährige für 2,7 Mrd. Euro und da-mit für eines der größten Budgets im Magistrat verantwortlich. „Wir haben teilweise mit einem verstaubten Bild zu kämpfen, aber die Realität schaut ganz anders aus. Die Bürger sind schon lange keine Bittsteller mehr, sondern unsere Kun-den. In diesem Sinne kommunizieren wir mit ih-nen und nehmen die Anforderungen aus der Um-welt in unsere internen Prozesse und Strukturen auf“, sagt sie.

Annäherung an die PrivatwirtschaftDas Prinzip hinter dem modernen Arbeits-

verständnis ist die wirkungsorientierte Verwal-

thin

ksto

ckph

otos

.com

» Bei der Aufnahme von

Akademikern ist heute schon eine

Veränderung zu beobachten.

Agnes Berlakovich, MA 24

Pflüg

l

25N o V E M B E r 2 0 1 3

t h E M a

Spannender als die PrivatwirtschaftV E r Wa lt u N g i N t E r N Der Öffentliche Dienst wird bunter und durchlässiger. Für junge Führungskräfte gibt es auch vor dem Hinter-grund der demografischen Entwicklung spannende neue Karrierechancen. REPUBLIK zeigt, was heute schon alles möglich ist. Text Sandra Dudek

Es ist nicht unbedingt der aus der Mythologie bekannte Jungbrunnen nötig, um dem Öffent-lichen Dienst ewige Jugend einzuhauchen. Gerade die zunehmende fachliche Diversität der österreichischen Verwaltung ist ein Karrie-reanreiz für junge Akademiker.

tungsführung – und damit eine Annäherung an privatwirtschaftliche Grundsätze. Die jungen Führungskräfte von heute leben die neue Denk- und Handlungsweise, noch bevor sie ganz im Gefüge des ÖD angekommen ist – und sind da-mit wichtige Vorbilder. Freilich werde Sicherheit auch weiterhin ein Motivationsgrund sein, sich in den Dienst der allgemeinen Sache zu stellen, meint Gastinger: „Im Gegensatz zur Privatwirt-schaft gibt es hier nicht den immensen Druck, Umsätze zu bringen. Außerdem hat die Öffent-liche Hand Aufgaben, die nie per se gewinnbrin-gend durchgeführt werden können.“ Man steuere mit ganz anderen Kennzahlen. „Das kann man nicht eins zu eins vergleichen“, sagt sie.

Neben den strukturellen werden in den kommenden Jahren massive personelle Verände-rungen die Arbeitswelt des ÖD prägen – und da-mit die Personalauswahl. Exakt 45,2 Jahre betrug der Altersdurchschnitt der Bundesbediensteten im Jahr 2012, wie aus dem aktuellen Personal-bericht des Bundes hervorgeht. 56 Prozent sind über 45 Jahre alt, der Großteil von ihnen männ-liche Beamte. Bis 2025 werden 56.000 der heute tätigen Personen in Pension gehen, 42 Prozent des bestehenden Bundespersonals scheiden in den kommenden dreizehn Jahren aus. Außerdem endet in einem Jahr der Aufnahmestopp. Es stellt sich also schon bald die Frage, wo und vor allem mit wem die Posten nachzubesetzen sind.

„In der Führungskultur hat sich vieles ver-ändert. Wir wollen hier weg vom Senioritätsprin-zip, das ist nicht zeitgemäß. Es geht nicht mehr nur um Expertenwissen, sondern ebenso um Ma-nagementqualitäten. Das bringt auch jüngere Führungskräfte mit sich“, sagt Angelika Flatz, Sektionschefin Öffentlicher Dienst und Verwal-tungsinnovation im Bundeskanzleramt. Wobei „jung“ aufgrund des hohen Akademikeranteils im ÖD in etwa um neun Jahre über dem üblichen Durchschnitt in der Privatwirtschaft liegt. Ein bisschen Lebens- und Diensterfahrung sollten die Leute freilich schon haben. „Ich habe in meh-reren Abteilungen gearbeitet, war auch sechs Jahre Abteilungsleiter. Es ist nicht so, dass man gleich Sektionschef wird. Man muss zuerst durch Engagement und Fachwissen das Vertrauen ge-winnen“, so Mayr weiter.

Die „massive Überalterung“ des ÖD werde bald zu einem ernsthaften Problem, warnt Ga-stinger. „Wenn die ganze Babyboomer-Genera- tion auf einmal in Pension geht, geht auch die ganze Kompetenz verloren. Maßnahmen zum Wissensmanagement sind jetzt dringend not-wendig“, sagt sie. Im Spannungsfeld zwischen der bevorstehenden Pensionierungswelle bei gleichzeitigem Rückgang von Personal und Fi-nanzmitteln stehen die Personalentwickler vor ihrer bisher größten Herausforderung. Gleich-zeitig birgt diese Situation auch eine Chance, al- »

» Es ist nicht so, dass man gleich Sektionschef wird.Gunter Mayr, BMF

BMF

26 N o V E M B E r 2 0 1 3

t h E M a

te Strukturen aufzubrechen und eine neue Füh-rungskultur zu etablieren, die bestehendes Wis-sen bewahrt – und jungen Kräften die Möglich-keit gibt, frühzeitig ein- und aufzusteigen.

Flexibilität als TüröffnerDie Weichen sind laut Flatz schon gestellt:

Mehr Flexibilität in der Arbeitsverteilung soll den Wissenstransfer sichern und darüber hinaus al-tersgemischte Teams unterstützen. Für altersge-rechte Arbeiten gelte es, Möglichkeiten zu schaf-fen, die Karriere nicht nur über Führungsfunkti-onen, sondern auch über Fachkarrieren forcieren zu können. Außerdem soll für kurze Lebenspha-sen eine qualifizierte Teilzeit in Führungsposi- tionen möglich sein. So können ältere Führungs-kräfte weiterhin ihre Fachexpertise einbringen und ihr Wissen an die Jüngeren weitergeben. „Die Alten rennen vielleicht ein bisschen langsamer, aber sie kennen die Abkürzungen“, so Flatz.

Ein weiterer Anreiz für potenzielle Nach-wuchsführungskräfte ist die zunehmende fach-liche Diversität. „Früher war die öffentliche Ver-waltung das Auffangbecken für Juristen, das ist heute nicht mehr so. Die Anforderungen in Richtung Wirtschafts- und Managementkompe-tenz sind vielfältiger geworden“, sagt Flatz. Das Jurastudium sei zwar generalistisch und gebe viel Handwerkszeug mit, bei der Aufnahme von Akademikern sei heute aber schon eine Verände-rung zu beobachten, meint Berlakovich, die wäh-rend ihrer Karenzzeit von einem Mediziner ver-treten wurde. „Es ist schon viel bunter“, sagt sie mit einem Blick auf die eigenen Reihen: Zu ih-rem 35-köpfigen Team gehören eine Biologin, Soziologinnen, eine Technische Mathematike-rin und Philosophin, eine Medizinerin sowie ei-ne Wirtschaftswissenschafterin. Der Frauenan-teil ihres Teams ist mit mehr als 70 Prozent re-

lativ hoch, das Durchschnittsalter mit knapp 41 Jahren eher niedrig. Mehr im statistischen Mittel liegen Mayrs Mitarbeiter: Der Altersdurchschnitt beträgt 45 Jahre, genau die Hälfte des Teams stel-len Frauen. Dieses Verhältnis sieht er als „optima-le Mischung und befruchtendes Miteinander“. So könne jeder seine Stärken am besten einbringen.

Voneinander abschauen„Wenn man sich voneinander etwas abschau-

en kann, hören sich die Vorbehalte auf“, sagt Ga-stinger und meint damit die Durchlässigkeit zwi-schen der Privatwirtschaft und dem ÖD. Vorbild ist die Verwaltung in Großbritannien: Dort wird mit den leitenden Mitarbeitern ein Karriereplan erstellt. Ein stetiger Wechsel intern und extern ist eingeplant. Gerade bei der Wirkungsorien-tierung seien erfahrene Führungskräfte mit Ma-nagementqualifikationen gefragt. „Bei entspre-chenden Bedingungen, etwa der Anrechnung der Vordienstzeiten, würden mehr Führungskräfte von außen hereinkommen und bleiben wollen. Das würde dem Bund guttun“, sagt Gastinger.

Derzeit gibt es für öffentlich Bedienstete die Möglichkeit, als abgeordnete nationale Sachver-ständige für eine begrenzte Zeit in der EU-Kom-mission tätig zu sein oder ein Praktikum im Ver-bindungsbüro der Stadt Wien zu absolvieren. Das Wiener Magistrat bietet seinen Mitarbeitern au-ßerdem ein Austauschprogramm mit der Stadt Paris an. Berlakovich erinnert sich gerne an ihr eigenes Auslandspraktikum in Brüssel, ist aber sehr glücklich über ihren derzeitigen Posten in Wien. Möglicherweise ist die Zufriedenheit das wichtigste Argument für potenzielle Nachwuchs-führungskräfte: „Ich bin auf fünf Jahre bestellt, und mein Job macht mir sehr viel Spaß. Was da-nach kommt, ist Zukunftsmusik. Ich lebe in der Gegenwart, die ist spannend genug“, so Mayr.

» Die Alten rennen langsamer,

kennen aber die Abkürzungen.Angelika Flatz, BKA

Andy

Wen

zel

1995

1997

1999

2001

2003

2005

2007

2009

2011

2012

Jahr altersdurchschnitt

40,5

40,9

41,7

42,3

42,9

43,2

43,8

44,5

45,0

45,2

Qualifikationsgruppe Besoldungsrechtliche Einstufung und Positiondurchschnittl. alter2012

AkademikerA1/7-9 und Vergleichbare (z. B. SC, GL und Leiter großer nachgeordneter Dienststellen)

52,90

AkademikerA1/4-6 und Vergleichbare (z. B. AL, AL Stv., Referatsleiter und Leiter größerer nachgeord-neter Dienststellen)

48,80

Maturanten

A2/5-8 und Vergleichbare (Referatsleiter, Leiter mittlerer und kleinerer nachgeord-neter Dienststellen, Referenten in höherer Verwendung)

49,30

FachdienstA3/5-8 und Vergleichbare (Sachbearbeiter in entsprechend anspruchsvoller Verwendung)

49,80

A LT E RS D U RC H S C H N I TT D E R B U N D E S B E D I E N S T E T E N1 9 9 5 – 2 0 1 2

A LT E RS D U RC H S C H N I TT D E R F Ü H RU N G S K R ä F T EI M B U N D E S D I E N S T

Zwischen 1995 und 2012 stieg das Durchschnittsalter der Bundesbediensteten von 40,5 Jahre auf 45,2 Jahre. Die Führungskräfte sind noch etwas älter, Sektionsleiter sind derzeit im Durchschnitt sogar knapp 53 Jahre alt. Quelle: Bericht „Das Personal des Bundes“ (2012), BKA

Eine Initiative der gewerblichen

Immobilienwirtschaft

WKO-immobilien_SujetPaar.indd 1 22.01.2013 10:07:25

28 N o V E M B E r 2 0 1 3

t h E M a

Rund 80.000 Millionen Apps luden Handy-Nutzer heu-er bereits auf ihre Mobiltelefone. Im kommenden Jahr sollen es gleich 130.000 sein, wie das US-amerikanische

Marktforschungsunternehmen Gartner in einer Studie festhält. Ein wesentlicher Grund, warum die App-Entwickler-Szene ge-rade boomt, sind weltweite Open-Data-Vorhaben. Sie machen diese gesammelten, nichtpersonenbezogenen Daten zugänglich und bieten Chancen für Unternehmen, die es zuvor nicht gab. Kreative Ideen der Entwickler machen öffentliche Daten nicht nur der Allgemeinheit zugänglich, sondern vernetzen sinnvoll und sorgen für eine ansprechende Visualisierung. REPUBLIK stellt einige der interessantesten österreichischen App-Projekte vor, die Daten der Verwaltung nutzen. Sie zählen alle zu Preis-trägern des Wettbewerbs app4austria des Bundeskanzleramtes (BKA).

» Will man wissen, wie viel öffentliche Einrichtungen für Inse-rate ausgeben, genügt nun ein Klick auf die App zur Medien-transparenzdatenbank. So ist erstens ersichtlich, wo die Öf-fentliche Hand ihre Kommunikationsinvestitionen tätigt, und zweitens, wie viel Geld ausgegeben wird. Die Daten dafür stam-men von der Medienbehörde KommAustria, die seit Dezember 2012 quartalsweise die Meldungen über Inserate, Kooperationen und Förderungen als Open Government Data veröffentlicht.

» Auch das österreichische Recht ist nun mobil. Besser gesagt das Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS). Im Rah-men einer Kooperation des BKA, der Universität Salzburg und dem App-Spezialisten „right2innovation“ wurde eine kosten-lose Lösung geschaffen. Neben der Suche in Landes- und Bun-

App durch die Mittei k t Durch Open-Data-Initiativen stehen immer mehr Verwaltungsdaten zur Entwicklung von Apps zur Verfügung. REPUBLIK zeigt einen Überblick über die interessantesten Projekte. Text Stefan Grampelhuber

Eine neue Software erobert die Welt: Apps machen unser

Leben einfacher. Open-Government-Data-Projekte

forcieren zusätzlich ihren Vormarsch.

WER STEHT HINTER IHNEN? UND IHREN ERFOLGREICHEN PROJEKTEN? HYPO NOE PUBLIC FINANCE.

www.hyponoe.at

Als Spezialist für Finanzierungen der öffentlichen Hand bietet

die HYPO NOE GRUPPE maßgeschneiderte und individuelle

Lösungen. Der ganzheitliche Ansatz für öffentliche Auftrag-

geber beginnt bei einer umfassenden Bedarfsanalyse mit kom-

petenter Beratung und reicht bis zur professionellen Abwicklung

inklusive zuverlässiger Projektrealisation. Über effektive

Finanzierungskonzepte aus einer Hand – für die öffentliche Hand

– informiert Sie der Leiter Public Finance, Wolfgang Viehauser,

unter +43(0)5 90 910-1551, [email protected]

SE

IT 125 JA H REN

Nr. 10: Wer Bescheid weiß, entscheidet richtig. Österreichs Wirtschaftskapitäne vertrauen auf die Informationen des STANDARD. Vor allem unter jenen mit Hochschulabschluss gibt es keine beliebtere Qualitätstageszeitung.

Quelle: GfK Austria; Image der Tageszeitungen 2011

thin

ksto

ckph

otos

.com

t h E M a

desrechtssätzen wird auch eine Download-Funktion angeboten. Dadurch kann der User einzelne Normen offline speichern und benötigt zur Darstellung kei-nen Zugriff auf das Internet.

» Obwohl die Stadt Wien rund 120.000 Bäume be-treut, fehlt vielen Menschen ein Bezug zur Natur im urbanen Umfeld. Woody ist eine App, die ein Be-wusstsein für die Wiener Bäume schaffen will. Man versorgt dabei den kleinen Holzwurm namens Woo-dy mit Holz. Das Besondere daran ist, dass man sich physisch vor einem echten Baum befinden muss. Zusammen mit einer Karte und „Baumpedia“ ist die-se App ein pädagogisch wertvolles und unterhalt-sames Spiel für alle Altersgruppen. Das Projekt ent-wickelte die Forschungsgruppe INSO im Rahmen ei-ner Lehrveranstaltung an der TU Wien.

» Die 48er-App bietet Infos zur Entsorgung von Abfällen in Wien. Die Standorte der MA 48 – in Langform auch als Wiener Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark bekannt – kann man nun via Stadtplan abrufen. Ein Kalender informiert über die nächsten Termine der mobilen Problemstoffsammlung oder über kom-mende Veranstaltungen der 48er. Im sogenannten „Mist-ABC“ erfährt der User, wie man richtig Müll

trennt, und eine rasche Kontaktaufnahme zur MA 48 ist ebenfalls möglich. Die App greift direkt auf Open Government Data Wien und die Inhalte von wien.at zu, wodurch man immer auf dem aktuellen Stand bleibt.

» Helios will Stadtbewohnern wiederum Kunst im öffentlichen Raum näherbringen. Dabei springt der User in die Rolle eines Heißluftballonfahrers, der mit einem Kompass Kunstwerke entdecken kann. Vor Ort wird der User dann mit Infos rund um das gefundene Kunstwerk belohnt. Für die App wird der offene Datensatz „Kunstwerke im öffentlichen Raum“ verwendet. Zusätzlich wurden 40 Fotos von ausgewählten Werken im Wiener Zentrum gemacht, die das Auffinden für den User erleichtern sollen.

» Ebenso interessant ist auch eine App, die die Haushaltsdaten der oberösterreichischen 8.000-Seelen-Gemeinde Engerwitzdorf äußerst übersichtlich darstellt. Aktuelle Zahlen werden ge-ordnet nach Einnahmen und Ausgaben, Haushalts-jahren, ordentlichen und außerordentlichen Haus-haltspositionen sowie Zeitverläufen angezeigt. Die Darstellungen beruhen auf den freien Haushalts-daten der Gemeinde, diese können unter den „Offe-nen Daten Österreich“ heruntergeladen werden.

WER STEHT HINTER IHNEN? UND IHREN ERFOLGREICHEN PROJEKTEN? HYPO NOE PUBLIC FINANCE.

www.hyponoe.at

Als Spezialist für Finanzierungen der öffentlichen Hand bietet

die HYPO NOE GRUPPE maßgeschneiderte und individuelle

Lösungen. Der ganzheitliche Ansatz für öffentliche Auftrag-

geber beginnt bei einer umfassenden Bedarfsanalyse mit kom-

petenter Beratung und reicht bis zur professionellen Abwicklung

inklusive zuverlässiger Projektrealisation. Über effektive

Finanzierungskonzepte aus einer Hand – für die öffentliche Hand

– informiert Sie der Leiter Public Finance, Wolfgang Viehauser,

unter +43(0)5 90 910-1551, [email protected]

SE

IT 125 JA H REN

30 N o V E M B E r 2 0 1 3

k a r r i E r E n Redaktion:gudrun haigermoser

WissenschaftsministeriumStellvertreter avanciert zum Sektionsleiter

Name elmar Pichl jahrgang 1973

Neue Position leiter der Sektion I (universitäten, fachhochschulen, Privatuniversitäten)

bisherige Position Stv. Sektionsleiter in der Hochschulsektion und Bereichsleiter

zusatzinfo Pichl folgt auf friedrich faulhammer, nun Rektor der donau-universität Krems (s. u.).

Donau-Universität KremsSektionschef wird Uni-leiter

Name friedrich faulhammer jahrgang 1963

Neue Position Rektor der donau-universität Krems

bisherige Position leiter der Hochschulsektion im wissenschaftsministerium seit 2005, generalsekretär seit 2009

zusatzinfo die Vizerektorinnen sind Viktoria weber und monika Kil.

Finanzministerium 1generalsekretär wechselt die Sektion

Name Hans-georg Kramer jahrgang 1973

Neue Position leiter der Sektion IV / Steuern und Zölle

zusatzinfo Kramer ist seit 2008 generalsekretärs im Bmf und folgt als Sektionschef auf wolfgang nolz, der im august als Spitzenbeamter in den Ruhestand wechselte, aber weiterhin als Bmf-Kapitalmarktbeauftragter tätig ist. Kramers nachfolger in der Sektion I ist gerhard Zotter.

Finanzministerium 2neue Behörde, neuer leiter

Name wilfried lehner jahrgang 1969

Neue Position leiter der neu geschaffenen dienstbehörde finanzpolizei

bisherige Position leiter der Stabsstelle finanzpolizei im Bmf seit 2011

ausbildung master of legal Studies, donau universität Krems

Außenministerium 1von Madrid in den Europarat

Name dr. Rudolf lennkh jahrgang 1953

Neue Position Ständiger Vertreter Österreichs beim europarat in Straßburg

bisherige Position Botschafter in madrid (mitakkreditiert in andorra und bei der welttourismusorganisation unwto)

Weitere berufliche stationen auslandsverwendungen in Belgrad, washington, abidjan, Buenos aires, mexiko, madrid

Außenministerium 2Jurist vertritt österreich in thailand

Name enno drofenik jahrgang 1971

Neue Position Österr. Botschafter in thailand (mitakkreditiert in laos, myanmar und Kambodscha)

bisherige Position leiter des Büros des generalsekretärs im außenministerium

BMW

F / P

etra

Spi

ola

DU

K/Re

isch

erBM

F / F

oto

Gut

schi

BMF/

Citr

onen

rot

BMEI

ABM

EIA

31N o V E M B E r 2 0 1 3

k a r r i E r E nKarriereinfos senden Sie bitte [email protected]

in aller Kürze1. sigrid rosenberger ist neue Pressesprecherin von finanzstaatssekretär Schieder. Sie war zuvor Sprecherin von gesundheitsminister Stöger. für Stöger weiterhin zuständig bleibt fabian fußeis, zweite Bmg-Pressesprecherin ist nun lisa fuchs. 2. die 44-jährige ingun Metelko ist neue Verbund- Konzernpressesprecherin und leiterin des Bereichs media Relations. 3. klaus kumpfmüller, Vorstand der finanzmarktaufsichtsbehörde (fma), ist in den Verwaltungsrat der europäischen wertpapier- und marktaufsichtsbehörde (emSa) gewählt worden. F o t o S : p r i v a t , v e r b u n d a G , F M a

1 2 3

In die Fußstapfen eines wahren BMLVS-Urgesteins – näm-lich Christian Segur-Cabanac (65), der in den verdienten Ruhestand wechselt – tritt ab nun Karl Schmidseder. „Dass

ich die Nachfolge meines langjährigen Förderers und Forderers antreten darf, ist für mich eine Riesenehre“, so der neue Leiter der Einsatzsektion.

Die Qualität des Wehrpflichtigenheeres müsse besser wer-den, so Schmidseder weiter. „Dazu müssen wir die Ausbildung der Rekruten verstärkt in Richtung wahrscheinlichste Einsatz-szenarien ausrichten.“ Ein Vorhaben, das dem Sektionschef be-sonders am Herzen liegt, ist, „die Miliz neu aufzustellen“. Da-mit diese wieder ernst genommen wird, brauche es regelmäßige Übungen in der ganzen Einheit, klar zugeordnete Aufgaben und Einsätze im Anlassfall. Langfristig will der verheiratete Vater ei-ner Tochter an einem Profil des Bundesheeres im internationa-len Krisenmanagement mitarbeiten, „in Bereichen, in denen wir wirklich gut sind“. Dazu gehören z. B. Helikoptereinsätze und spezialisierte Infanterie.

Der aus Ried im Innkreis stammende Generalleutnant weiß, wovon er spricht, hat er sein Handwerk doch von der Pike auf gelernt: Nach der Militärakademie übernahm der je nach Sicht-weise „pragmatische Visionär“ oder „visionäre Pragmatiker“ Kommandofunktionen in Oberösterreich. Dann folgte der Ge-neralstabskurs (1991 bis 1994). Im Anschluss diente der promo-vierte Politikwissenschafter in verschiedenen Funktionen und war auch bei herausfordernden internationalen Einsätzen, u. a. im Kosovo (1999, 2005/06) und in Afghanistan (2001). Beson-ders beeindruckte Schmidseder eine gemeinsame Übung mit den US-Marines im Jahr 2006. Von 2008 bis 2011 war er Wie-ner Militärkommandant, im Anschluss Stabschef des Verteidi-gungs- und Sportministers.

Privat kommt der begeisterte Sportler und Tänzer beim Rasengießen so richtig zur Ruhe und findet Entspannung bei seinen „Lastern“: einem guten Kaffee, etwas Schokolade oder einem italienischen Aperitif – und der obligaten Zigarette dazu.

i M g E s P r ä c h

Ein Pragmatiker mit VisionenName Karl Schmidseder jahrgang 1964

Neue Position leiter der Sektion IV (einsatz) im Verteidigungsministerium (BmlVS) seit august 2013

bisherige Position Stabschef des Verteidigungs- und Sportministers

ausbildung Jus- und Bwl-Studium

Stadt WienJurist wird Präsident des künftigen verwaltungsgerichts

Name dieter Kolonovits jahrgang 1969

Neue Position Präsident des Verwaltungsgerichtes wien

bisherige Position ao. Professor für Verfassungs- und Verwaltungsrecht, universität wien

zusatzinfo das neue Verwaltungsgericht wien nimmt seine tätigkeit mit 1. Jänner 2014 auf.

UnterrichtsministeriumExpertin übernimmt abteilungsleitung

Name Katharina Kiss jahrgang 1958

Neue Position leiterin der abteilung II/3 für Kaufmännische Schulen und Bildungsberatung

bisherige Positionen lehrerin für kaufmännische gegenstände an der hakzwei (1984–2013), Schul-, landes- und Bundesqualitätsprozessmanagerin (2005–2013)

HBF

/ Ju

lian

Scha

rpf

Scha

ub-W

alze

r/PI

DBM

UKK

32 N o V E M B E r 2 0 1 3

k a r r i E r E n

in aller Kürze1. hermann kaponig (Jg. 1963) war Kommandant im führungsunterstützungszentrum und ist nun leiter der gruppe logistik. 2. Eduard hauser (geb. 1959) wurde leiter der gruppe Personal und ergänzung, deren stv. leiter er seit 2002 war. 3. karl satzinger (Jg. 1960) wurde als leiter der gruppe Rechtswesen und legislativer dienst für fünf Jahre wiederbestellt und ist damit oberster BmlVS-Jurist. F o t o S : H b F , b u n d e S H e e r , H b F

1 2 3

Einsatzführer plant nun neue Einsätze

Name friedrich Schrötter jahrgang 1964

Neue Position leiter gruppe einsatzgrundlagen

bisherige Position leiter der abteilung einsatzführung

zusatzinfo absolvent des nato defense College in Rom

priva

t

kommandant Einsatzunterstützung macht karrieresprung

Name Bernhard Bair jahrgang 1955

Neue Position stellvertretender Chef des generalstabes

bisherige Position Kommandant des Kommandos einsatzunterstützung

Weitere berufliche stationen Kommandant der internationalen eufoR-truppen in Bosnien (ende 2009 – ende 2011)

HBF

/Har

ald

Min

ich

Einer von drei neuen

Name franz leitgeb jahrgang 1960

Neue Position leiter der Sektion II/Planung

bisherige Position leiter der BmlVS-gruppe Strukturen und organisation

zusatzinfo leitgeb ist einer von drei neuen Sektionschefs. Karl Schmidseder übernimmt die Sektion I/einsatz (siehe „Im gespräch“, S. 31), norbert gehart ist leiter der Sektion III/Bereitstellung. othmar Commenda wurde außerdem zum neuen generalstabchef ernannt und ist damit ranghöchster offizier des Bundesheeres.

HBF

/ Ju

lia W

eich

selb

aum

Jurist managt Bundesheer-immobilien

Name Johannes Sailer jahrgang 1969

Neue Position leiter des militärischen Immobilienmanagementzentrums (mImZ)

bisherige Position stv. leiter und leiter der führungsabteilung des mImZ

zusatzinfo die Bau- und liegenschaftsverwaltung wurde 2010 nach gesichtspunkten eines modernen facility-management reformiert.

HBF

/ G

eorg

Ste

fani

k

neuer kommandant für den zentralen logistikdienstleister

Name andreas Pernsteiner jahrgang 1960

Neue Position Kommandant des Kommandos einsatzunterstützung (Kdoeu) in wien

bisherige Position leiter gruppe Bereitstellungsunterstützung im Verteidigungsministerium seit 2008

Weitere berufliche stationen militärberater an der Österr. Vertretung zur un in new York (2003–2006), leiter der Projektabteilung im Projekt-management ÖBH 2010 (2007–2008)

Bund

eshe

er/W

eich

selb

aum

vErtEidigUng SPEzialIm BllVS sind 17 Posten neu besetzt.

nicht nur generalstabschef othmar Commenda, sondern die gesamte Spitze

des ministeriums ist neu. RePuBlIK berichtet von den wichtigsten

Job-Rochaden.

33N o V E M B E r 2 0 1 3

S E r v i c E & i n f o

23. 7. Sozialstaatsenquete Oktober Enquete zur frage „Wie verändert die finanzkrise die systeme der sozialen sicherheit in österreich und in Europa?“ Veranst.: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Wifo Ort: HVB, Erdgeschoß, Kundmanng. 21, 1030 Wien www.hauptverband.at

24. Fünf vor zwölf im Pensionssystem Oktober Podiumsdiskussion über die zukunft des österreichischen Pensionssystems Veranst.: IHS, WKÖ | Ort: Palais Niederösterreich, Rittersaal, Herreng. 13, 1010 Wien www.ihs.ac.at

5. 1. Österreichischer UVP-Tag November tagung zum thema „Praxis der umweltverträglichkeitsprüfung und beitrag zur Energiewende“ Veranst.: Gesellschaft für Wasser- und Abfallwirtschaft GmbH Ort: WU, Gebäude LC, Kl. Festsaal, Welthandelspl. 1, 1020 Wien www.oewav.at

7. – 8. Die Führungskraft als Motivator/-in November seminar zur know-how-Erweiterung in sachen Mitarbeitermotivation Veranst.: KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung Ort: Berghotel Tulbingerkogel, Tulbingerkogel 1, 3001 Mauerbach www.oewav.at

11. Journalisten im Twitter-Gewitter: Der Bürger als neue „fünfte Gewalt“ November Vortrag von susanne fengler im rahmen der hedy lamarr lectures 2013 Veranst.: ÖAW-Institut für vergl. Medien- und Kommunikationsforschung Ort: ÖAW, Theatersaal, Sonnenfelsg. 19, 1010 Wien www.oewav.at

11. Projektmanagement im öffentlichen Bereich November kongress zum thema „der öffentliche bereich als herausforderndes umfeld für anspruchsvolles Projekt- und

Programmmanagement“ Veranst.: Arbeitsgemeinschaft Datenverarbeitung | Ort: Holiday Inn Wien-Süd, Hertha-Firnberg-Str. 5, 1100 Wien www.adv.at

14. Big Data November kongress zur frage „Wie können wir das zunehmende, riesige datenvolumen bewältigen?“ Veranst.: Arbeitsgemeinschaft Datenverarbeitung | Ort: Holiday Inn Wien Süd, Hertha-Firnberg-Str. 5, 1100 Wien www.adv.at

19. – 20. 11. Österreichische Photovoltaik-Tagung November thema: „Photovoltaik – forschung und industrie in österreich“ Veranst.: Österr. Technologieplattform | Ort: Hypo NÖ Zentrale, Hypog. 1, 3100 St. Pölten www.pvaustria.at/pv-tagung

27. – 29. Smart Cities Week 2013 November dreitägiges fachsymposium zum thema „klimawandelanpassung im urbanen kontext“ Veranst.: Klima- und Energiefonds, BMVIT | Ort: Wolke 19, Ares Tower, Donau-City-Str. 11, 1220 Wien www.smartcities.at

4. Symposium „Kritische Rohstoffe im 21. Jahrhundert“ Dezember tagung zur frage „Wie sicher ist unsere rohstoffversorgung?“ Veranst.: Kommission für Geowissenschaften | Ort: ÖAW, Sitzungssaal, Dr. Ignaz-Seipel-Pl. 2, A-1010 Wien www.oeaw.ac.at

5. Risikomanagement in NPOs Dezember Workshop über die grundlagen des risikomanagements Veranst.: NPO-Kompetenzzentrum der WU | Ort: WU Wien, Gebäude AD.0.122, Sitzungssaal 2, Welthandelspl. 1, 1020 Wien www.wu.ac.at/npo

t E r M i N ü b E r s i c h t

Veranstaltungenoktober / november / dezember 2013

34 N o V E M B E r 2 0 1 3

P r i v a t

„Ich telefoniere sehr ungern“c h r i s t i a N kö b E r l , Generaldirektor des Naturhisto-rischen Museums Wien, blickte schon als Kind gerne in weite Ferne und nächtigt „oft und gerne“ im Zelt. Interview Stefan Grampelhuber

S t ec K b r i e FChristian Köberlgeboren 1959 in wien

1983Promotion zum doktor der Philosophie 1985–2008 tätigkeiten an verschiedenen österr. universitäten (u. a. lehrbeauftragter an der Hoch-schule für angewandte Kunst, universitätsdozent / ao. Prof. am Institut für geochemie der univ. wien) und an interna-tionalen Institutionen (uSa, Südafrika)2007–2010Visiting Research Professor an der open university in milton Keynes (uK)2008–2010 leiter des departments für lithosphärenforschung (univ. wien) Seit 2009Professur für Impaktforschung und planetare geologie (univ. wien)Seit 2010 generaldirektor des naturhi-storischen museums (nHm)

Christian Köberl ist verheiratet und hat keine Kinder.

Ihre Lieblingsspeise?Nur eine? Gute italienische Gerichte – in Italien, dazu ein guter Rotwein. Wie würden Sie sich selbst in einem Satz be-schreiben? Wissenschafter und Wissensvermittler mit Leib und Seele. Haben Sie ein Vorbild? Nicht eine einzige Person. Aber viele von den frü-heren Weltreisenden bewundere ich sehr, wie sie unter widrigen Umständen ferne Länder erkun-det haben. An welches Erlebnis in Ihrer Kindheit erin-nern Sie sich noch heute? An vieles eher nur sehr verschwommen; Abende beim Sternengucken noch am ehesten. Wovon können Sie nicht genug bekommen? Zeit. Haben Sie an Ihrer Karriere gezielt gearbei-tet, oder hat die Liebe zu Ihrer Arbeit zu Ihrer Karriere geführt? Eher Letzteres, ich habe immer hart und viel und begeistert gearbeitet – und mit etwas Glück wird das auch belohnt.Über welche Tatsache sind Sie am unglück-lichsten? Dass ich zu wenig Zeit für meine Frau und un-seren Kater sowie zum Lesen und Filme-Ansehen habe.

Würden Sie sagen, dass Sie in der Schule et-was für das Leben gelernt haben? „Aus nichts wird nichts. Geduld überwindet alles!“ – Dieser Spruch stand im Stiegenhaus der Schule. Und ich finde, er stimmt so.Was ist der größte Irrtum der meisten Öster-reicher? Zu glauben, dass Österreich eine Insel der Seligen sei. Besitzt der Mensch einen freien Willen? Höchstens teilweise, denn unsere Umwelt – so-zial wie geografisch – gibt Randbedingungen vor. Glauben Sie an einen Gott? Nein. Sind Sie telefonisch immer erreichbar? Nein, ich telefoniere sehr ungern. Aber per E-Mail bin ich fast immer erreichbar. Wenn Ihr Leben verfilmt würde, wie wäre der Titel dieses Films, und wen wünschen Sie sich in der Hauptrolle? Als Cineast würde ich einen solchen Film für nicht besonders interessant halten. Und ich fin-de den Schauspieler weniger wichtig als den Regisseur.Campingurlaub oder Fünf-Sterne-Hotel?Urlaub mache ich praktisch nie. Wenn ich geo-logische Geländearbeit mache, nächtige ich oft und gerne im Zelt. Ansonsten reicht ein Drei- bis Vier-Sterne-Hotel.

NH

M /

Kurt

Kra

cher

Wir verstehen Politik.

www.thierry.at

Wer in politischemUmfeld erfolgreich seinwill,muss die richtige Strategie kennen.

Politik – in kaum einemBereich sind die Spielregeln komplexer und die Kenntnis derMitspieler wichtiger. Darum steht Thierry Politikberatung öffentlichen Einrichtungen,Unternehmen undOrganisationen als professioneller Dienstleister zur Seite. ObKommunikationsberatung oder Lobbying –wir entwerfen individuelle Strategien, umBotschaften zu transportieren, Anliegen durchzusetzen und Erfolge zu erzielen.

TPB-Inserate:republikA4 28.04.2010 15:43 Uhr Seite 4

Hygienisch, wirtschaftlich, nachhaltig:Miettextil-Service.

PROF IT I EREN S IE VOM UNTERSCHIED.

Unsere Textilien für Gastronomie, Hotellerie, Berufskleidung, Reinraum, Krankenhauswä-sche und Chirurgie bringen viel: Keine Anschaf-fungskosten, Ersparnis bei Lager und Logistik,bessere Produktivität, garantierte Hygiene

mit der Gewissheit, nachhaltig zu handeln. Das garantiert SALESIANERMIETTEX. Die Textilien werden nach standardisierten ausschließlich um-weltoptimierten nachhaltigen Verfahren desinfi zierend gewaschen. Profi tieren Sie vom Unterschied, kontaktieren Sie uns. Der QR-Code führt zu unserem Video.

www.salesianer.comText i l -Management vom Besten.

salesianer/anz_210x297_blauestange_republik10_02_0813.indd 1 03.09.13 14:35