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Rezepte der Banken gegen die Krise UNABHÄNGIGES WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR SALZBURG, TIROL UND VORARLBERG 03/2012 GZ 02Z033423 M | P.B.B. | Verlagsort 8010 Graz | 2,50 | Foto: Jupiter Images (Montage) SPARPAKET Seine Auswirkungen und die „Immobiliensteuer neu“ GEWINN Österreich als wirtschaftlicher Sieger von Sportgroßereignissen 2012 BILDUNG Lehre mit Matura als Vorteil für die Zukunft Wie sich die Geldinstitute im derzeit schwierigen Marktumfeld behaupten wollen

Rezepte der Banken gegen die Krise · gegen die Krise UNABHÄNGIGES ... Die Wirtschaft braucht eine neue Ethik, ... ein gegründet, der sich um die Abwicklung und Förderung kümmert

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Rezepte der Banken gegen die Krise

U N A B H Ä N G I G E S W I R T S C H A F T S M A G A Z I N F Ü R S A L Z B U R G , T I R O L U N D V O R A R L B E R G 0 3 / 2 0 1 2G

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Seine Auswirkungen und die „Immobiliensteuer neu“

G E W I N N

Österreich als wirtschaftlicher Sieger von Sportgroßereignissen 2012

B I L D U N G

Lehre mit Matura als Vorteil für die Zukunft

Wie sich die Geldinstitute im derzeit schwierigen Marktumfeld behaupten wollen

Überraschend schnell zuhause

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EDITORIAL

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 3

Nein, das wird kein Artikel, in dem je-mand, der bereits am Boden liegt, nocheinmal getreten wird. Das war noch nie

der Stil der WNW. Hinzu kommt ein persön-licher Aspekt: Ich kannte den kürzlich zu-rückgetretenen Tiroler FinanzlandesratChristian Switak. Und zwar als recht kom-petenten, kollegialen Politiker, dem manhöchstens eine große Harmoniebedürftigkeitund eher wenig Schärfe vorwerfen kann.Wenn das denn ein Vorwurf ist.

Mir geht es eher um das, was da hinter denKulissen der Politik inzwischen als „völlignormal“, sogar als „Pflichtprogramm“ läuft.Glauben Sie mir: Switak, hätte er den Rück-tritt nicht angeboten, wäre von LH GüntherPlatter ganz sicher fallen gelassen wordenund hätte eh seinen Hut nehmen müssen. Ob-wohl er als seine rechte Hand galt. Platterhätte ihn aussortiert. Nicht, weil sich Switakvon irgendwelchen A1-Treibern beim Spezl-Halali einen Hirsch hat vor die Flinte jagenlassen. Noch nicht einmal, weil er für seine150-m2-Wohnung im Herzen von Innsbrucknur 700 Euro monatlich an seine Seilbahn-Seilschaft Heinz Schultz überweisen musste.

Nein, er ist ein zu heißes Eisen, weil manihm draufgekommen ist. Glauben Sie mir, inmeiner Position erfährt man genug Ge-schichten, die mit der Zeit deutlich machen:Sehr, sehr vieles, was auf Wähler – würdensie es wissen – korrupt wirken würde, ist er-laubt, sogar gewünscht. Die Jagd ist da nochein harmloses Unterfangen (nicht für denHirsch, ich weiß). Werfen wir nur einenBlick über die Grenze: Der deutsche Bun-despräsident, ein Gutmensch aus dem Bil-derbuch, hat seinen Freunden auch zu vielFreiheit gelassen, ihm das Leben angenehmzu gestalten. Weg ist er.

Denn es zeugt in manchen Kreisen von po-litischem Unvermögen, wenn man sich er-wischen lässt. Deshalb war Switak nichtmehr tragbar. So einfach ist das. Man stelltsich einfach nicht so ungeschickt an, dass ei-nem sogar die Presse etwas nachweisenkann. Wer das nicht weiß, hat in der Politiknichts verloren.

Sie finden den Gedanken zynisch? Stimmt,das ist er auch. Insbesondere deshalb, weilja auch wir Medienmenschen tagtäglich dieGratwanderung zwischen „Dabei-sein-müs-sen“ und „Wohlfühl-Terminen“ meisternmüssen. Genau deshalb aber – weil Politikerund Medienleute gleichermaßen vielen Ver-suchungen ausgesetzt sind – dürfen Journa-

listen sich durchaus ein Urteil erlauben.Denn: MAN MUSS DER VERSUCHUNGNICHT NACHGEBEN.

Es erleichtert allerdings vieles, wenn man estut: Politiker und Journalisten sind angewie-sen auf Netzwerke, auf Informationen, aufdas „Mehr“, das es möglich macht, die Po-sition einzunehmen, die von uns erwartetwird. Dieses „Mehr“ ist es, worauf die Men-schen, die Politiker wählen oder Zeitungenlesen, vertrauen müssen. Natürlich ist esmenschlich, allzu menschlich, wenn ein Po-litiker auch einmal gewisse Privilegien wahr-nimmt. Aber damit tritt er seinen Auftrag mitFüßen.

Deshalb ist es für mich richtig und anständig,dass Switak seinen Job, den er mit Know-how und großem Engagement – aber offen-sichtlich auch mit Naivität – ausgefüllt hat,jetzt aufgekündigt hat.

Natürlich hat Platter den Rücktritt auf Grund„nicht-idealer Optik“ sehr gerne angenom-men. Spitzenpolitiker sollen einfach guteVerbindungen vor allem in die Wirtschaft ha-ben, diese sind essenziell, aber im Falle Swi-tak war es einfach zu viel des Guten. Dennim Rahmen des Netzwerkens die Grenzenzu überschreiten und aus den Angeboten pri-vat Vergnügen oder Vorteile zu ziehen, istschlicht unnötig und nicht akzeptabel.

Es wäre wirklich wünschenswert, wenn ei-niges, was in der Politik immer noch als „Ka-valiersdelikt“ betrachtet wird, so lange esden Medien und der Öffentlichkeit verbor-gen bleibt, klipp und klar untersagt würde.Das durchzusetzen, ist Chefsache. Deshalbmeine dringende Bitte: Künftig vielleicht et-was mehr Wachsamkeit und mehr Finger-spitzengefühl, Herr Landeshauptmann Plat-ter,

wünscht sich

Josef LippVerlagsleiter & Co-Herausgeber

Platters rechte Hand

IMPRESSUMOffenlegung gemäß § 25 Mediengesetz

Medieninhaber (Verleger): WirtschaftsnachrichtenZeitschriften Verlagsgesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Stempfergasse 3, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.comHerausgeber & GF: Wolfgang HasenhütlCo-Herausgeber & Verlags leitung: Josef LippFür Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5020 Salzburg, Inns-brucker Bundesstraße 40, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, [email protected], [email protected], [email protected]: GrazChefinnen vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg,Mag. Sabrina NaseradskyRedaktion: Dr. Thomas Duschlbauer, Jakob Egger, Dr. Marie-Theres Ehrendorff, Eva Hasenhütl, BarbaraHoheneder, Mag. Florian T. Mrazek, Mag. Sabrina Naseradsky, Jürgen Philipp, Mag. Andreas Prammer,Harald Reiterer, Mag. Arthur Schwaiger, Simon Wag-ner, Mag. Christian WieselmayerFotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol Pictures, ArchivLayout und Produktion: Hermann Knappitsch, Hans ObersteinerDruck: Leykam – Let’s PrintErscheinungsweise 2012: 10 x jährlichAnzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es geltendie Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Österrei-chischen Zeitungsherausgeberverbandes.Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement In-land € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Abonnement istjederzeit schriftlich kündbar. Wird es bis zum Bestell-tag nicht gekündigt, verlängert es sich automatisch umein weiteres Jahr.Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme vonBeiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz,sind vorbehalten. FN 257766v; UID-Nr.: ATU61454508Verlagskonto: BKS, BLZ 17000, Kontonummer 180-038949Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zu-ständige Gericht.

4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

INHA

LT Tourismusinvestitionen sichern 12Die Wintersaison geht ins Finale, damitbeginnt für Hoteliers die Zeit der Investi-tionen. Gerade im Westen Österreichs istdie Tourismusbranche mit ihrer intensivenAus- und Umbautätigkeit ein wesentlicherKonjunkturmotor. Mit Basel III und derwirtschaftlichen Unsicherheit wird aller-dings die Finanzierung schwieriger. Doches gibt bereits Gegenmaßnahmen.

Liquiditätsmanagement im Angesicht der Europa-Krise 24Eine unheilvolle Allianz zwischen Politikund Finanzwelt hat den Bürgern jene Si-tuation beschert, mit der wir derzeit lebenmüssen: unsichere Zeiten für Realwirt-schaft und Bevölkerung. Die in den USAgeplatzte Immobilienblase, die uns denWirtschaftseinbruch 2008 samt Rettungs-und Konjunkturpaketen von weltweit über33 Billionen US-Dollar bescherte, hat diemeisten Staaten an die Grenzen ihrer Be-lastbarkeit getrieben. Gelernt wurde an-scheinend nicht viel daraus.

„Wir alle sind Teil des Systems“ 26Die Wirtschaft braucht eine neue Ethik,das fordert die globale Occupy-Bewegung.Der Finanzwissenschafter Rudolf Dujmo-vits ist skeptisch und fordert im Wirt-schaftsnachrichten-Interview staatsbür-gerliche Verantwortung ein.

Leoben im Zeichen der Werkstoffe 36Leoben ist am 28. und 29. März 2012Schauplatz des 9. Internationalen Werk-stoffkongresses. Die obersteirische Stadtbeweist damit eindrucksvoll ihr jahrhun-dertelanges und modernstes Know-how inden Bereichen Roh- und Werkstoffe.

Strategien für herausfordernde Zeiten 8Kaum eine Branche steht derzeit so unterBeobachtung wie die Banken. Die Wirt-schaftsnachrichten haben nachgefragt, wiesich die Institute im Westen auf diese Situa-tion einstellen, wie sie neue Kunden gewin-nen wollen, welche Schwerpunkte und Ini-tiativen sie setzen und welche Anlagestra-tegien sie ihren Kunden derzeit empfehlen.

Sicher gesund arbeiten 44Gesunde Mitarbeiter in gesunden Betrie-ben: Zukünftiger Unternehmenserfolghängt von gut qualifizierten, motiviertenund gesunden Mitarbeitern ab. Betriebli-che Gesundheitsförderung (BGF) spielteine entscheidende Rolle dabei, Mitarbei-ter und Unternehmen auf diese Heraus-forderungen vorzubereiten.

Österreich gewinnt in jedem Fall 542012 ist das Jahr der Sportgroßereignisse.Österreich ist dabei vor allem aus wirt-schaftlicher Sicht stark vertreten. Alpinehat drei Stadien in Polen für die UEFAFußball-Europameisterschaft errichtet,Doppelmayr baut in London rechtzeitig fürdie Olympischen Sommerspiele eine ur-bane Seilbahn. Die Olympischen Winter-spiele 2014 im russischen Sotschi sorgenbeim Seilbahnspezialisten bereits jetzt fürvolle Auftragsbücher.

Eine neue Bildungsschiene macht Karriere 58Im Herbst 2008 wurde das Ausbildungs-modell „Lehre und Matura“ – eine Kombi-nation aus Lehrlingsausbildung und kos-tenloser Matura – eingeführt. Die Sozial-partner Wirtschaftskammer Salzburg(WKS) und Arbeiterkammer Salzburg (AK)haben dafür den Lehrlingsförderungsver-ein gegründet, der sich um die Abwicklungund Förderung kümmert. Bis jetzt nah-men 1.660 Lehrlinge das Fördermodell inAnspruch und die ersten 28 Jugendlichenhaben die Matura schon in der Tasche. 47junge Salzburger und Salzburgerinnen be-finden sich im Endspurt.

Coverstory

INHALT

Jetzt aktuellDie österreichische

Bauwirtschaft mitMAWEV-Show

Der umfassende Bran-chenüberblick.

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wenden Sie sich bitte anunsere Telefon-Hotline:

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ENTBEHRLICH!AuflösungsabgabeDie Budgetsanierung steht auch für dieWirtschaftskammer außer Frage undkommt genau zum richtigen Zeitpunkt.Kritik übt der Fachverband Hotellerie inder Wirtschaftskammer Österreich je-doch an der Auflösungsabgabe. Diesesieht vor, bei Beendigung des Dienst-verhältnisses 110 Euro zu entrichten.Vor allem in den tourismusstarken Re-gionen Westösterreichs setzt sich dieMaßnahme der Bundesregierung überdie Gegebenheiten in der Hotellerie undGastronomie hinweg und trifft diese mitvoller Härte. Die Arbeitsplatzsituationist gerade in dieser Branche durch Sai-sonalität und Arbeitszeitspitzen ge-kennzeichnet. Saisonale Kernbeleg-schaften und Randbelegschaften orien-tieren sich an befristeten Beschäfti-gungsverhältnissen – großteils mitWiedereinstel-lungszusagen.Somit sind die Be-triebe gezwungen,ihre Mitarbeitersaisonal anzustel-len. Ü

–WEITER SO!BildungsscheckSeit vielen Jahren ist der Bildungsscheckdes Landes Salzburg eine Erfolgsge-schichte. Nicht nur die Zahl der Förde-rungen, auch das Budget des Bildungs-schecks ist in den letzten Jahren konti-nuierlich angestiegen. Mit 1. Jänner2012 gelten nun neue Richtlinien. In ei-ner Vereinbarung zwischen Bund undLändern wurde ein einheitliches Zertifi-zierungsverfahren für die Erwachsenen-bildung (Ö-Cert) beschlossen. „Für diebetroffenen Menschen ist das ein großerSchritt nach vorne“, weiß Landeshaupt-frau Gabi Burgstaller. Mit dem Bildungs-scheck werden somit nur mehr jeneAusbildungen gefördert, die bei einemBildungsträger absolviert werden, derden Ö-Cert-Kriterien entspricht und ak-kreditiert ist. „Einheitliche Standards,hochwertige Angebote und klare Ver-hältnisse sind wichtig, um die Erwachse-nenbildung zu professionalisieren. Här-tefälle werden durch Übergangsbestim-mungen gemildert. Ebenso werden spe-zielle Angebote, dieder beruflichen Quali-fizierung dienen, je-doch nicht bei einemzertifizierten Anbieterabgehalten werden,genau geprüft“, soBurgstaller. Ü

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Agiert an den Gegebenheiten der Hotelle-rie und Gastronomie vorbei: Finanzministerin Maria Fekter. Foto: APAFo

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NeuheitenMit dem 3008 HYbrid4 bringt die französische Löwenmarke den ersten in Serie gefertigten Full-Hy-brid-Diesel der Welt auf den Markt. Die innovative Kombination des sparsamen Dieselaggregats 2.0HDi FAP (120 kW/163 PS) mit einem emissionsfreien Elektromotor (maximal 27 kW/37 PS) beschertdem 3008 HYbrid4 überragende Verbrauchs- und Leistungswerte. Gemäß dem Anspruch von Peugeot,die Marke mit höherwertigen Modellen weltweit zu positionieren, wird der 4008 zuerst auf den inter-nationalen Märkten lanciert, die 70 Prozent des Absatzes dieses Modells ausmachen werden. Mit seinemmarkanten, rassigen Auftritt und dem Leistungsspektrum eines kompakten SUV mit Allradantrieb bietetder 4008 eine moderne Antwort auf die Wünsche der Kunden im stark wachsenden Segment der gelän-degängigen Fahrzeuge. Ü

FrühjahrsmesseVon 29. März bis 1. April wird die Messe Dornbirn wieder der wirtschaftliche und gesellschaftlicheTreffpunkt der Vier-Länder-Region sein. Dabei werden bewährte und neue Themenbereiche, kompetenteAussteller, umfangreiche Informationsmöglichkeiten sowie abwechslungsreiche Unterhaltung angebo-ten. „Um die Frühjahrsmesse thematisch noch mehr von der Herbstmesse zu trennen, haben wir diesesJahr neue und passende Themenbereiche wie ‚Freizeit & Tourismus’ im Angebot. Aber auch bewährteFrühlingsthemen wie ‚Garten & Grillen’ mit einer faszinierenden neuen Hallengestaltung und Vorfüh-rungen international bekannter Grillchampions werden die Besucher sicher wieder überzeugen. Wermehr die Action liebt, wird im Freigelände bei ‚Sport & Fitness’ fündig werden. Neben den aktuellenFahrradtrends gibt es einen ‚Dirt Park’ auf dem internationale BMX- und Dirt Bike-Größen zeigen wer-den, was sie alles können. Daneben wird es möglich sein, auf einem Übungsparcour die neuen Fahr-radmodelle selbst live zu testen“, skizziert Daniel Mutschlechner, Bereichsleiter Messen, einen kleinenTeil des Messe-Angebots. Ü

MENSCHEN & MÄRKTE

6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Florian Fischer, Hans Knauß, Alexander Mann und Bernhard Gruber(v.l.n.r.) Foto: Golfclub Gastein

Ski & GolfBereits zum 41. Mal findet heuer im Golfclub Gastein die bereits tra-ditionelle Ski & Golf Competition statt. Vom 27. bis 29. April 2012heißt es für Sportler, Promis, Ski- und Golf-Fans: erst abfahren unddann abschlagen. Neben Clubmitgliedern und Gästen werden auchwieder zahlreiche Prominente an den Start gehen. In den vergangenenJahren stellten sich dem Wettkampf legendäre und aktive Sportlerwie Pirmin Zurbriggen, Lasse Kjus, Stephan Eberharter, MartinaErtl, Benjamin Reich, Rainer Schönfelder, Alexander Mann, HansKnauss, Martina Eberl, Tobias Angerer sowie Lokalmatador undOlympia-Sieger Bernhard Gruber. Ü

AusgezeichnetDie SIP-basierte KommunikationsplattformAastra MX-ONE wurde von dem unabhängi-gen amerikanischen Forschungsunternehmen„Current Analysis“ mit vier von fünf Sternenausgezeichnet. Angesichts der hervorragen-den Bewertung der Aastra MX-ONE äußertsich Frederic Boone, Leiter Zentral- und Süd-osteuropa Aastra Austria GmbH: „Wir sindnatürlich sehr stolz auf die MX-ONE, derenStärken und Flexibilität wir genau kennen.Eine solche Auszeichnung von einem aner-kannten unabhängigen Unternehmen wieCurrent Analysis ist natürlich für unsere be-stehenden und potenziellen Kunden eine ausdrückliche Bestätigungunserer Position als führender Hersteller im Bereich der Unterneh-menskommunikation.“ Ü

Freut sich über dieAuszeichnung: Fre-deric Boone, LeiterZentral- und Süd-osteuropa AastraAustria GmbHFoto: Aastra

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NeugestaltungKürzlich öffnete die Messe Innsbruck nach knapp zweijährigen Neu-und Umbauarbeiten als hoch modernes Messezentren ihre Pforten,die trotz der Bauarbeiten nie geschlossen waren. Wichtig war es auch,neben der neuen großen Halle der Messe multifunktionelle Räum-lichkeiten zu schaffen, die zum Beispiel bei Großkongressen benötigtwerden. Tagungen mit mehr als 2.000 Teilnehmern waren in Inns-bruck bisher aus Platzmangel kaum möglich. Mit dem Gesamtange-bot von Congress, Messe und congresspark igls hat CMI (Congressund Messe Innsbruck) nun eine Kapazität, die in Westösterreich si-cher unschlagbar ist. Alle drei Standorte haben höchstes Niveau, be-treut von einem bewährten und hochprofessionellen Service-Team.Ü

PartnerschaftVodafone und Visa verkündeten nun ihre weltweite Partnerschaftim Bereich des mobilen Zahlens. Verbraucher können so bald stattmit Münzen und Scheinen mithilfe ihrer Handys einkaufen.Die beiden Unternehmen entwickeln gemeinsam ein Angebot fürdie 398 Millionen umfassende Vodafone-Kundschaft in mehr als30 Ländern verteilt auf fünf Kontinenten, ermöglicht durch VisasZahlungsnetzwerk, Produktpalette und Marke. Vittorio Colao,CEO der Vodafone Gruppe: „Die mobile Geldbörse von Vodafonerepräsentiert die nächste Stufe der Smartphone-Revolution. Siebietet unseren Kunden einen schnellen, einfachen und bequemenUmgang mit ihren alltäglichen Transaktionen, und das nur miteinem einzigen Schwenk oder Klick auf dem Smartphone unterVerwendung von innovativen und zuverlässigen Diensten, entwi-ckelt von Vodafone und Visa.“ Ü

LeistungsbilanzEin Kilometer-Millionär im Verteilerverkehr, der auf den Straßendes österreichischen Hochgebirges unterwegs ist – dem Mercedes-Benz Atego 917 ist diese Leistung zuzutrauen, wie das Beispiel ausdem Unternehmen BS Transport in Tristach zeigt. Mit dem erstenMotor und ohne Reparaturen, lediglich auf der Basis regelmäßigerWartung und Pflege, konnte der Truck seine Wirtschaftlichkeit undlange Lebensdauer beweisen. Dabei hat sich der stets problemlosfunktionierende Motor OM 904 LA mit Ladeluftkühlung, 4,2 l Hub-raum und 125 kW (170 PS) Leistung aufs Beste bewährt. „Bis zumheutigen Tag hatten wir noch keinen Motorausfall oder gar eine grö-ßere Reparatur“, sagt Speditionsinhaber Hannes Bundschuh undseine Frau Christa, die als Geschäftsführerin die Finanzen verwaltet,bestätigt dies. Sie ist hochzufrieden mit den niederen Lifecycle-Kos-ten des Atego. Ü

Foto: Mercedes Benz

MENSCHEN & MÄRKTE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 7

Im BallrauschDer Ball der Tiroler Wirtschaft

am 4. Februar 2012 im Congress

Innsbruck war einer der Höhe-

punkte der Tiroler Ballsaison!

Als echtes gesellschaftliches Highlightpräsentierte sich der „Ball der TirolerWirtschaft“. Zum einen bot sich den Un-

ternehmerinnen und Unternehmern aus demganzen Land sowie vielen bekannten Ge-sichtern aus der Politik Gelegenheit, Kon-takte zu pflegen und zu knüpfen. Zum ande-ren wurde den rund 4.000 Gästen im Con-gress Innsbruck ein abwechslungsreichesUnterhaltungsprogramm serviert. Highlightwar die Mitternachtseinlage von den Welt-stars Marco & Paolo des „Cirque du Soleil“in Las Vegas. Ü

Gastgeber WK-Präsident Jürgen Bodenseerschwang mit Dancing Star Julia Polai dasTanzbein Fotos: WK Tirol

Eröffnungspolonaise der Tiroler Jugend

Perfekte Körperbeherrschung zeigten Marco& Paolo vom Cirque du Soleil in Las Vegas

Mag.Barbara Gramiller, Vorsitzende Junge Wirtschaft Salzburg und VDir. Dr. Peter Humer(SALZBURGER) (sitzend), Dr.  Hans-Joachim Pichler, Geschäftsführer Junge Wirtschaft, Dr. An-drea Eder-Gitschthaler, Marketing SALZBURGER, DI (FH) Max Holzinger, GewerbespezialistSALZBURGER, (stehend) bei der Vertragsunterzeichung Foto: UNIQA

VerlängerungSALZBURGER – Ihr Landesversicherer (eine 100%igen Tochter der UNIQA Versicherungs-gruppe), die führende Versicherung im Bundesland Salzburg, wird auch heuer Partner derjungen Unternehmerinnen und Unternehmern in Salzburg sein. Dazu wurde jetzt die Ver-längerung der Partnerschaftsvereinbarung mit der „Jungen Wirtschaft Salzburg“ unterzeich-net. „Für uns bedeutet Partnerschaft ein gelebtes Miteinander. Mit unseren Partnern wollenwir eine längere nachhaltige Kooperation eingehen“, erklärte Vorstandsdirektor Dr. PeterHumer anlässlich der Vertragsunterfertigung. „Gerade mit der Netzwerkstatt und dem Infor-mationsbereich bietet uns die ,Junge Wirtschaft’ interessante Möglichkeiten zur weiterenVernetzung“, so Dr. Humer weiter. Ü

TesttagDas Bankhaus Spängler hat Kunden aus dem Pinzgau zu einem BMW xDrive Day nachSaalbach-Hinterglemm geladen. 35 Teilnehmer konnten dabei die neuesten BMW-Allrad-Modelle, die von BMW Kaufmann zur Verfügung gestellt wurden, auf einem speziellen All-rad-Parkour bei der Talstation der Zwölferkogelbahn testen. Unter Anleitung von erfahrenenInstruktoren wurden verschiedene Übungen wie Drifts, Slalom, Brems- und Ausweichma-növer auf Schnee und Eis durchgeführt. Begeisterte Autotester waren unter anderem der Bürgermeister aus Zell am See, HermannKaufmann, sein Amtskollege aus Piesendorf, Hans Warter, Markus Kaufmann (BMW Kauf-mann), Uwe und Claudia Fahrner (Josef Brunner & Uwe Fahrner GmbH), Gotthard Kleon(Kleon-Piesendorfer Installations GmbH),  Peter Scherer und Rudolf Wieser (Wieser + Sche-rer Zeller Haustechnik GmbH & Co KG) und Markus Wieser (Getränke Wieser GmbH). Ü

Konnten die neuesten BMXxDrive-Modelle in Saalbach-Hin-terglemm testen: Markus Kauf-mann (BMW Kaufmann Kaprun),Alois Innerhofer (RegionalleiterPinzgau/Kitzbühel BankhausSpängler), Johann Warter (Bür-germeister von Piesendorf) undHelmut Gerlich (Vorstandsspre-cher Bankhaus Spängler)(v.l.n.r.)Foto: Bankhaus Spängler

8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Strategien für heraKaum eine Branche steht derzeit so unter Beobachtung wie die Banken. Die

Wirtschaftsnachrichten haben nachgefragt, wie sich die Institute im Westen

auf diese Situation einstellen, wie sie neue Kunden gewinnen wollen, welche

Schwerpunkte und Initiativen sie setzen und welche Anlagestrategien sie ih-

ren Kunden derzeit empfehlen. Von Simon Wagner

Foto: Salzburger Sparkasse

COVERSTORY

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 9

Einen scharfen Wettbewerb um Anlegerortet Harald Wanke, Vorstandsvorsitzen-der der Sparkasse Schwaz und Obmann

des Landesverbands der Sparkassen in Tirolund Vorarlberg. „Dabei ist derzeit aufgrundder Flexibilität das traditionelle Sparbucheine stark gefragte Veranlagungsform“, soWanke. Dieses biete speziell im Verhältniszum niedrigen Zinsniveau aufgrund desWettbewerbs attraktive Zinsen.

„Die beabsichtigte Reduzierung der staatli-chen Förderungen bzw. Prämien beim Bau-sparen und der Zukunftsvorsorge kann die-sen Trend sogar noch verstärken“, glaubt Ha-rald Wanke. Nach wie vor attraktiv sollte sei-ner Meinung Bausparen für all jene bleiben,die das Produkt nicht als reines Ansparpro-dukt, sondern im Hinblick auf ein beabsich-tigtes Bauspardarlehen abgeschlossen haben.Ebenso könnten klassische Lebensversiche-rungen durch die Kürzung der gefördertenZukunftsvorsorge an Beliebtheit gewinnen. Weiter Zurückhaltung erwartet er im Bereichder langfristigen Anleihen und Fondsveran-lagungen. Wenngleich Immobilien-Fonds imHinblick auf die Spekulationssteuer, die Di-rektinvestitionen unattraktiver macht, wiederauf mehr Anlegerinteresse stoßen könnten.

Regionale Banken kommen gut anInsgesamt seien die Institute seines Verbandsfür ihre Regionen durchaus optimistisch. „Fürden S Landesverband Tirol und Vorarlberg hatdas für Banken besonders schwierige Wirt-schaftsjahr 2011 einmal mehr gezeigt, wie sta-bil in diesem Umfeld regionale Institute sind“,sagt Harald Wanke. Diese hätten generell mitguten Ergebnissen abgeschlossen und es seiauch erfreulich und als Bestätigung zu werten,dass die Kunden wieder verstärkt auf dieDienste regionaler Institute zurückgreifen. Ba-sel III habe grundsätzlich keine Auswirkungenauf die regionalen Sparkassen, da diese sehrhohe, deutlich über den neuen Mindesterfor-dernissen liegende Eigenkapitalquoten auf-weisen. Dennoch zwingen neue Bestimmun-gen auch die Sparkassen zunehmend zu ver-stärkten Formalismus. „Diesbezüglich ist derSektorverbund der Sparkassen eine wichtigeStütze. Daher sehen wir Sparkassen uns in derÜberzeugung bestärkt, dass wir in diesemUmfeld der Globalisierung mit dem Motto ‚Inder Region und mit der Region‘ einen wich-tigen Platz einnehmen können“, so Wanke.

Verlässliche Rahmenbedingungen gefordertJodok Simma, Vorstandsvorsitzender derHypo Landesbank Vorarlberg und Sparten-obmann in der Wirtschaftskammer, berichtetvon einem guten Geschäftsverlauf im Privat-kundenbereich. „Finanzierungen sind auf-grund des niedrigen Zinsniveaus sehr ge-fragt“, so Simma. Im vergangenen Jahrherrschte auch noch eine starke Nachfragebei Bausparverträgen. Da 2012 die Prämien für Bausparen und die

staatliche Pensionsvorsorge praktisch hal-biert werden, bleibt der Hypo Vorarlberg der-zeit nichts übrig, als die weitere Entwicklungabzuwarten. „Wir sensibilisieren unsereKunden seit Jahren dafür, mit einer Zu-kunftsvorsorge für ihre Pension, aber auchfür größere Anschaffungen rechtzeitig ‚vor-zusparen‘.“ Bei der Eigenvorsorge wäre eswichtig, dass die Politik es endlich schafft,stabile und verlässlichere Rahmenbedingun-gen herzustellen, auf die der Kunde ver-trauen kann, beschreibt Jodok Simma höflichdie aktuelle Situation.

Kontinuität im FokusDie Hypo Landesbank Vorarlberg setzt in ih-rer Geschäftspolitik auf Kontinuität – auchin ihren Kundenbeziehungen. Daher werdenNeukunden gegenüber langjährigen Kundenbzw. Stammkunden nicht bevorzugt behan-delt. „Bei Eröffnung eines Gehaltskontos istdie Kontoführung ein Jahr lang kostenlos,ansonsten sind zur Neukundengewinnungkeine besonderen Aktionen geplant“, sagtSimma. Aktuell stark nachgefragt seien kon-servative, sichere Anlagen, wie beispiels-weise das Kapitalsparbuch mit einer kurzenLaufzeit von zwölf Monaten und einem in-teressanten Zinssatz.

Finanzierungen werden teurerIm Hinblick auf Firmenkredite geht dieHypo Vorarlberg davon aus, dass jede ver-nünftige Investition auch in Zukunft eine Fi-nanzierung finden wird. Durch die neuen eu-ropäischen Kapitalvorschriften müssen Ban-ken ihre Kredite künftig mit höheren Eigen-mitteln unterlegen. „Basel III wird ohneZweifel höhere Kosten mit sich bringen: Ne-ben Eigenkapitalanforderungen und Refi-nanzierungskosten – insbesondere im lang-fristigen Bereich – wirkt auch die zusätzlicheBürokratie kostentreibend“, so JodokSimma. In der Wirtschaftskammer setzt sich Simma

unter anderem für das Projet „FiRi – Finanz-und Risikomanagement“ ein. Dabei wird denSchülerinnen und Schülern an den Vorarl-berger Handelsakademien fundiertes Wissenaus dem Bank- und Versicherungswesen ver-mittelt. In einer intensiven Kooperation mitBanken und Versicherungen erarbeiteten dieVorarlberger Schulen diese Ausbildung.„Diese Initiative ging von der Wirtschafts-kammer Vorarlberg aus, die FiRi auch orga-nisatorisch betreut“, erklärt Jodok Simma.

usfordernde Zeiten

Außerdem macht sich der Spartenobmannfür ein Steuerabkommen mit der Schweizstark. „Das zwischen Deutschland und derSchweiz abgeschlossene Steuerabkommenwird zu veränderten Wettbewerbsbedingun-gen führen. Im Sinne der Wettbewerbsfähig-keit sollte ein gleichwertiges Modell auchfür die österreichischen Banken entwickeltwerden“, fordert Simma.

Gute Beratung als beste WerbungGerhard Schwaiger, Vorstands-Vorsitzenderder Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz undebenfalls WK-Spartenobmann in Tirol, setztin der aktuellen Situation auf Beratung derKunden. „Viele Tiroler fragen sich derzeit‚Was tun mit meinem Geld?‘. Niedrige Spar-zinsen, hohe Inflation, die Staatsschulden-krise in Europa und die Angst um den Eurohaben viele Anleger stark verunsichert“, be-schreibt Schwaiger die Lage. Daher stellt ersein Institut derzeit in der Kommunikationals starke, unabhängige und erfolgreiche Ti-roler Regionalbank mit 140-jähriger Tradi-tion vor, die Sicherheitsbausteine und Fi-nanzlösungen für ihre Kunden entwickelt.Es sei nun die Aufgabe eines guten Anlage-beraters, im Beratungsgespräch die Ängsteund Befürchtungen zu konkretisieren undstrategisch darauf zu reagieren. Vor allemsollte der Sicherheitsbegriff mit dem Kundenneu definiert werden. Derzeit trete dabei dasZiel des absoluten Werterhalts vor die Ge-winnmaximierung. „Ein Hilfsmittel, seinWertpapier-Depot gegebenenfalls neu aus-zurichten, ist ein umfassender Depot-Check“, sagt Schwaiger. Dabei achte dieVolksbank derzeit insbesondere auf wichtigeSicherheitsmaßnahmen und Anlagestrate-gien.

Streuung, Währungen, Inflation und Liquidität„Wir empfehlen, das Emittenten-Risiko zustreuen, um Ausfalls- und Kursrisiken zu mi-nimieren“, sagt Schwaiger. Bei allfälligen

Umschichtungen sei derzeit ein Trend zuUnternehmens- und Wandelanleihen sicht-bar. Eine zweite Empfehlung sei derzeit, aufverschiedene Währungen zu setzen. Dieskönne über einen internationalen Renten-fonds oder einen Fonds mit Fondswährungeines Landes, welches nicht zur Währungs-union zählt, dargestellt werden. Die norwe-gische Krone sei dabei hervorzuheben. Der dritte Tipp dient der Inflationsbekämp-fung. „Man kann davon ausgehen, dass dieSchaffung enormer ‚künstlicher‘ Geldmen-gen unweigerlich einen Preisdruck entstehenlässt“, sagt Gerhard Schwaiger. Die Volks-bank Tirol rät jenen, die bereits in Immobi-lien investiert haben, keinesfalls den „Sach-wert“ Aktien zu vergessen. Zuletzt sollte aufdie Liquiditätssicherung geachtet werden.Denn nicht jedes Wertpapier sei technisch zujeder Krisenzeit handelbar und liquide.

Fokus auf KMUDie Salzburger Sparkasse freut sich über einsehr erfolgreich verlaufenes Geschäftsjahr2011. „Die wichtigsten Meilensteine in un-serer Geschäftspolitik konnten im Jahr 2011teilweise deutlich übertroffen werden“, sagtGeneraldirektorin Regina Ovesny-Straka,Das erzielte Kunden- und Geschäftswachs-tum liege über dem Marktniveau und diesesstarke Engagement in allen Geschäftsfeldernund Regionen will die Salzburger Sparkasseauch 2012 fortsetzen.Ein Fokus für 2012 ist die Investitionstätig-keit der klein- und mittelständischen Unter-nehmen (KMU). Die Bedeutung der Salz-burger Sparkasse als Financier regionalerKlein- und Mittelbetriebe zeige sich im An-teil der Kommerzkredite am gesamten For-derungsvolumen aus, der 76,4 Prozent voninsgesamt 3,2 Milliarden Euro beträgt.„Dank des guten Wirtschaftsklimas im Bun-desland Salzburg wurde von den Unterneh-men im Jahr 2011 erfreulicherweise stark in-vestiert“, sagt Firmenkunden-BereichsleiterMatthäus Haas. Die Salzburger Sparkasse

konnte in diesem Bereich ein Wachstum von8,4 Prozent verzeichnen, österreichweit seider Markt im Vergleich nur um 2,6 Prozentgewachsen.

Öffentlichkeitswirksame InitiativenUm Unternehmen auf sich aufmerksam zumachen, hat die Salzburger Sparkasse 2008gemeinsam mit Partnern den „SalzburgerWirtschaftspreis“ ins Leben gerufen. Dieserhabe sich als die bedeutendste Auszeich-nung für unternehmerisch denkende Men-schen und innovative Unternehmen im Bun-desland Salzburg etabliert. Ebenso wird dasEngagement für Unternehmensgründer und-nachfolger in Form gemeinsamer Aktivitä-ten mit der Wirtschaftskammer Salzburg,wie dem „i2b Businessplan-Wettbewerb“und den kostenlosen mehrtägigen Gründer-seminaren, weiter forciert.Eines der wohl besten Jahre in der Firmen-geschichte wurde in der Neukundengewin-nung erzielt, das Wachstum beträgt genaudrei Prozent. Zurückzuführen ist das auchauf außergewöhnliche Aktionen. „Im Sep-tember waren rund 500 Mitarbeiter der Salz-burger Sparkasse persönlich in Salzburg unddem angrenzenden Oberösterreich unter-wegs, um Kunden und Nichtkunden ‚drau-ßen‘ zu treffen, neue Kontakte zu knüpfenund sich für die Fragen der Bevölkerung Zeitzu nehmen“, schildert Regina Ovesny-Straka.

Traditionelle Gemeinwohlorientierung Seit ihrer Gründung im Jahr 1855 fördert dieSalzburger Sparkasse in ihrem Einzugsge-biet zahlreiche Projekte verschiedener Spar-ten in den Bereichen Kultur, Sport und dessozialen Miteinanders, die ohne diese finan-zielle Unterstützung schwer oder gar nichtrealisierbar wären. Im vergangenen Jahrwurden so gut wie allen regionalen Hilfsor-ganisationen unterstützt, das Sportsponso-ring wurde ebenso wie der Sparkasse-Kul-turfonds fortgeführt. Zudem freut sich das

COVERSTORY

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Harald Wanke, Vorstandsvorsitzender derSparkasse Schwaz und Obmann des Landes-verbands der Sparkassen in Tirol und Vor-arlberg Foto: Sparkasse Schwaz

Jodok Simma, Vorstandsvorsitzender HypoLandesbank Vorarlberg Foto: Hypo Vorarlberg

Gerhard Schwaiger, Vorstands-Vorsitzenderder Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG Foto: Holy Ibk

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 11

Institut über die Auszeichnung als besterLehrbetrieb Salzburgs in der Sparte Bankenund Versicherungen.

Servicegedanken lebenUm den veränderten Anforderungen desMarktes gerecht zu werden, strukturierte dieSalzburger Sparkasse auf Basis einer voran-gehenden umfangreichen Standortanalyseihr Filialnetz neu. „Parallel zur Optimierungder Filialstruktur haben wir auch intern Maß-nahmen getroffen, um Kommunikations-wege zu vereinfachen und Entscheidungs-wege zum Vorteil der Privat- und Firmen-kunden zu verkürzen“, sagt Ovesny-Straka.Einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg derSalzburger Sparkasse leistet auch das PrivateBanking. Das zehnköpfige Team verwaltetein Vermögen von über eineinhalb Milliar-den Euro. Insgesamt managen Erste Bankund Sparkassen im Private Banking über 30Milliarden Euro, das entspricht einemMarktanteil von 25 Prozent. „Damit ist dieSparkassengruppe Marktführer in diesemTop-Segment in Österreich“, so ReginaOvesny-Straka.

Strategien für vermögende KundenEin starker Mitbewerber im Private Bankingist die Schoellerbank, die fünf Standorte inden westlichen Bundesländern unterhält. Fe-lix Düregger vom Asset Management siehtdie größte Herausforderung aktuell darin,eine positive Realverzinsung zu erzielen –also nominelle Zinsen abzüglich Inflation.„Es gilt momentan einen Spagat zu schaffen,der zweifelsfreie Emittenten bzw. Wertpa-piere mit einem Renditeaufschlag gegenübereiner risikolosen Veranlagung verbindet“,sagt Düregger.Beispiele seien aktuell Anleihen aus Öster-reich oder Frankreich, auch pfandrechtlichbesicherte Anleihen böten eine Höherverzin-sung. Bei den Kunden der Schoellerbankseien momentan Festgelder mit Bindungenüber einem Jahr sehr gefragt. Durch die No-

tenbankpolitik scheine es einigermaßen ge-sichert, dass der Zinsdruck nach unten nichtnur am Geldmarkt, sondern auch bei etwaslängeren Laufzeiten weiter bestehen bleibenwird. Es gelte, attraktive Konditionen nichtnur für einige Monate, sondern für einigeJahre zu sichern. „Breite Streuung bleibt weiterhin Trumpf.Die Schoellerbank-Vermögensverwaltungverfolgt einen soliden Anlageprozess konse-quent und nutzt antizyklisch Marktverwer-fung. Oberste Priorität sind höchste Qualitätsowie das Vermeiden vermögensvernichten-der Fehler“, beschreibt Düregger die derzei-tige Strategie. Auch für die Zukunft sei einAnleger mit einer breiten Ausrichtung übervielversprechende Anlageklassen wie Qua-litätsaktien, konventionelle Anleihen, infla-tionsgeschützte Anleihen, Fremdwährungs-anleihen sowie strukturierte Zinsproduktebestens positioniert.

Kundengewinnung im gehobenen Segment„Wir messen regelmäßig die Zufriedenheitunserer Kunden und erhalten immer sehrgute Bewertungen – entsprechend hoch istdie Bereitschaft der Kunden, uns weiterzu-empfehlen“, so Düregger. In der Kommuni-kation mit potenziellen Kunden nutzt dieSchoellerbank auch Auszeichnungen. So seidie Schoellerbank als eine von nur wenigenBanken im Report „Die Elite der Vermö-gensverwalter 2011“ mit der Höchstnote„summa cum laude“ ausgezeichnet worden. Darüber hinaus setzt die Schoellerbank da-rauf, dass sie als Privatbank seit vielen Jah-ren bestens etabliert ist und über einen sehrguten Ruf verfügt. „Mit unserem Anlage-grundsatz ‚Investieren statt Spekulieren‘ unddessen kompromissloser Qualitätsorientie-rung überzeugen wir Kunden über Genera-tionen hinweg von unserem Know-how“, soFelix Düregger. Ü

THEMABranchentreffen im WestenWelche Themen die Branche derzeitbewegen, zeigte eine Informations-veranstaltung der OesterreichischenNationalbank in Tirol. Gemeinsammit der Tiroler Wirtschaftskammerlud die OeNB im Februar rund 90Vorstandsvorsitzende von Vorarlber-ger und Tiroler Banken und Versi-cherungen zum Branchentreffen.Höhepunkt war ein Vortrag des Vor-stands der Finanzmarktaufsicht, Dr.Kurt Pribil. Er informierte aus ersterHand überdie neues-ten Ent-wicklun-gen imaufsichtli-chen Be-reich undspeziell zuBasel III.„Wir habengemerkt,dass dasThemaEinlagen-sicherungdie Ban-ken derzeit besonders beschäftigt.Die neue Regelung wird wohl vorse-hen, dass dafür im Unterschied zumStatus quo ein kontinuierlich undvorab zu dotierender Fonds geschaf-fen wird, womit den Banken auchhier, ergänzend zu den grundsätz-lich höheren Eigenmittelanforderun-gen, zusätzliche Kosten erwachsenwerden“, sagt Armin Schneider,OeNB-Direktor für die Region West. Für Schneider war die mittlerweilebereits traditionelle Veranstaltungim Hotel Europa wieder ein vollerErfolg. Die Teilnehmer hätten dendirekten Kontakt mit dem Vorstandder Finanzmarktaufsicht für ihreThemen nutzen können. „Da ging esetwa um die Ausgewogenheit beimUmgang der Finanzmarktaufsichtmit den Banken, etwa darum, dasskleinere Übertretungen nicht umge-hend mit Verwaltungsstrafen geahn-det werden sollen“, so ArminSchneider. Auch die neuen Vorgabenzum Thema Liquidität, der Anre-chenbarkeit von PS-Kapital, Fit-and-Proper-Tests für Geschäftsleiter undAufsichtsratsvorsitzende oder diegerade in Westösterreich stark ver-breitete und stark emotionale The-matik der Fremdwährungskreditesind anschließend ausführlich dis-kutiert worden.

Armin Schneider, Direk-tor der OeNB-Zweigan-stalt West Foto: OeNB/Die Fotografen

Generaldirektorin Regina Ovesny-Straka undFirmenkunden-Bereichsleiter MatthäusHaas von der Salzburger Sparkasse Foto: Salzburger Sparkasse

Felix Düregger vom Asset Managementder Schoellerbank Foto: Schoellerbank

Die letzte Umfrage der ÖsterreichischenHoteliervereinigung (ÖHV) zur Inves-titionstätigkeit wurde vor der Wintersai-

son durchgeführt. Demnach wollten zahlrei-che Hoteliers die Investitionen reduzieren.Rund 27 Prozent der befragten Betriebestreichen eigentlich vorgesehene Investitio-nen und etwa 43 Prozent der Hoteliers sagen,dass die Finanzierung schwieriger bzw. deut-lich schwieriger geworden sei. Dabei warenzum Zeitpunkt dieser Umfrage die Belastun-gen aus dem Sanierungspaket der Bundes-regierung, die auch den Tourismus treffen,noch nicht bekannt.

Finanzierung wird schwieriger„Generell sind die Finanzierungsbedingun-gen derzeit für KMUs nicht besonders er-freulich. Von einer Kreditklemme zu spre-chen, wäre sicher übertrieben, aber die Ban-ken sind in der Kreditvergabe doch eher zu-rückhaltend“, sagt dazu Wolfgang Klee-mann, Geschäftsführer der ÖsterreichischenHotel- und Tourismusbank (ÖHT). DieseSpezialbank steht im Eigentum der großenösterreichischen Banken und wickelt dieTourismusförderungen des Bundes ab. Sieist  die wichtigste Förderstelle für die öster-reichische Tourismus- und Freizeitwirtschaftund stellt im Rahmen ihrer Tätigkeit zinsge-stützte Kredite, Barzuschüsse und diverseHaftungen zur Verfügung.Derzeit seien gerade langfristige Finanzie-

rungslinien mit Laufzeiten über fünf Jahrenschwer und nur mit relativ hohen Liquidi-tätsaufschlägen zu bekommen. Und das trifftdie Tourismusbranche besonders, denn auf-grund der hohen Anlageintensität braucht einTourismusunternehmen langfristige Finan-zierungen. Die Einführung von Basel IIIwird nach Angaben der ÖHT die Finanzie-rungsbedingungen weiter verschärfen. DieBasel-Forderung nach noch höherer bank-seitiger Eigenkapitalunterlegung von Kredi-ten dürfte dabei zu einer Einschränkung desKreditgeschäftes führen.

Haftungen reduzieren Risiko für Banken Auf die reduzierte Finanzierungsbereitschaftvon Banken und die verschärften Eigenka-pitalvorschriften reagiert die ÖHT durch ver-stärkten Einsatz des Haftungsmodells, dasdamit zum wichtigsten Förderinstrumentwird. Bei Übernahme einer Haftung durchdie Tourismusbank reduziert sich das Finan-zierungsrisiko der Hausbanken signifikant,da die Verpflichtung entfällt, Eigenkapital zuunterlegen. Von der Tourismusbank wurde im letztenQuartal 2011 ein leichter Rückgang in derAnzahl der eingereichten Förderanträge fest-gestellt, dennoch konnte ein Rekordwert angeförderten Investitionen unterstützt werden.„Wir konnten 2011 – wie jedes Jahr – etwa1.800 Förderfälle positiv erledigen. Im Rah-men der geförderten Vorhaben wurden  von

den Tourismus- und Freizeitbetrieben Inves-titionen  über 871,2 Millionen Euro getätigt“,bestätigt der Chef der Tourismusbank, Wolf-gang Kleemann.

Investitionsvolumen steigt wiederAuch in den ersten Wochen des heurigen Jah-res war in der Zahl der Anträge ein leichterRückgang feststellbar; das liegt aber nicht aneiner eingeschränkten Investitionstätigkeit imTourismus, sondern daran, dass die zwischenBund und Ländern vereinbarte „Förderpyra-mide“ greift, wonach viele kleine Vorhaben,deren Gesamtinvestitionskosten unter hun-derttausend Euro liegen, nicht mehr über dieÖHT, sondern über die landeseigenen Förder-stellen betreut werden. Die Förderanträge bei der Tourismusbanksind also nur mengenmäßig weniger gewor-den, die einzelnen Projekte werden aber grö-ßer. Insgesamt rechnet die Tourismusbankauch für 2012 mit einem gegenüber dem Vor-jahr unveränderten Investitionsvolumen imösterreichischen Tourismus. „Die nächste Sit-zung der ERP-Fachkommission, die für dieBewilligung der Förderanträge zuständig ist,findet Ende März statt und wir werden in die-ser Sitzung Kreditanträge über fast 55 Millio-nen Euro vorlegen, das liegt deutlich über denBeträgen, die sonst im ersten Quartal einesJahres angesprochen werden, und zeigt, dassder Tourismus auch jetzt wieder Konjunktur-lokomotive ist“, so Wolfgang Kleemann.

WIRTSCHAFT & POLITIK

12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Tourismusinvestitionen sichernDie Wintersaison geht ins Finale, damit beginnt für Hoteliers die Zeit der Investitionen. Gerade im Westen

Österreichs ist die Tourismusbranche mit ihrer intensiven Aus- und Umbautätigkeit ein wesentlicher

Konjunkturmotor. Mit Basel III und der wirtschaftlichen Unsicherheit wird allerdings die Finanzierung

schwieriger. Doch es gibt bereits Gegenmaßnahmen. Von Simon Wagner

WIRTSCHAFT & POLITIK

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 13

ERP-Krediterhöhung kommt gut anAls „wichtigen Schritt zum richtigen Zeit-punkt“ begrüßt Hans Schenner, Obmann derBundessparte Tourismus und Freizeitwirt-schaft in der Wirtschaftskammer Österreich(WKÖ), die im Ministerrat beschlosseneAufstockung des ERP-Kreditvolumens fürdie Tourismuswirtschaft. Auf Initiative vonWirtschaftsminister Reinhold Mitterlehnerwerden die für Tourismusprojekte verfügba-ren ERP-Kreditmittel 2012 von 33 auf 50Millionen Euro aufgestockt, was einem Plusvon über 50 Prozent entspricht. Der Fokusbei den ERP-Krediten liegt schwerpunktmä-ßig auf dem Ausbau der touristischen Infra-struktur sowie auf Anlagen, die auf Aktiv-und Erlebnisurlaube ausgerichtet sind.

Klug investieren mit professioneller HilfeDie Einkaufsgenossenschaft hogast rät Ho-teliers, kleinere und größere Investitionspro-jekte mit professioneller Hilfe anzugehen.Mit einem eigenen Investitionsgüterbereichunterstützt hogast ihre Mitglieder bei der An-schaffung von neuen Geräten ebenso wie beigrößeren Neu-, Um- oder Ausbauprojekten.„Dieser Service kommt bei den Hoteliers im-mer besser an, wir wachsen konstant umrund 25 Prozent“, sagt Bereichsleiter BrunoBerger. Einerseits kauft hogast Investitionsgüter wieetwa TV-Flachbildschirme in großen Men-gen äußerst günstig ein; die Mitglieder spa-ren dadurch bei tendenziell großen Ausga-benposten viel Geld. Andererseits unterstützt

das Investitionsgüter-Team die Hoteliers undGastronomen bei größeren Projekten mitzahlreichen Serviceleistungen und Beratung.Diese findet in der Zentrale wie auch mit ei-nem speziellen Beraterteam vor Ort statt. Zentrale Aufgabe der neutralen Berater istdie Aufbereitung der diversen Angebote ineinem übersichtlichen Preisspiegel, der auchFolgekosten wie etwa für die Wartung be-rücksichtigt. Der Bauherr spart damit nichtnur Zeit und Geld, sondern gewinnt vor al-lem auch zusätzliche Sicherheit. „Die um-fangreiche Erfahrung unserer spezialisiertenBerater garantiert, dass er richtig investiert– wie eine Vielzahl an erfolgreich umgesetz-ten Projekten zeigt“, sagt Berger. Ü

Vor der Wintersaison berichteten 27 Prozent der von der ÖHV befrag-ten Betriebe, dass sie Investitionen streichen wollen. Quelle: ÖHV

43 Prozent der Betriebe sprachen von schwierigeren bzw. deutlichschwierigeren Finanzierungsbedingungen. Quelle: ÖHV

Bruno Berger, Bereichsleiter Energie und In-vestitionsgüter bei hogast: „Gerade wenn dieFinanzierungsbedingungen schwieriger wer-den, sollten Bauherren  bei der Vergabevon Investitionen klug  entscheiden. Mit derHilfe unserer spezialisierten Berater könnendie Hoteliers ihre Anschaffungen und Inves-titionsprojekte professionell abwickeln. Wirunterstützen Investitionen mit Sicherheitund unabhängiger Beratung für die Hote-liers.“ Foto: hogast/Neumayr/MMV

Hans Schenner, WKO-Obmann der Bundes-sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft:„Gerade in wirtschaftlich fordernden Zeitenist es ein besonders positives Signal, lang-fristige Investitionen mit mehr ERP-Kreditenzu unterstützen. Denn wenn wir jetzt – trotzdrohender Krisenstimmung – nicht draufschauen, dass den Unternehmen für Investi-tionen entsprechendes Kapital zur Verfü-gung steht, wird uns in spätestens zehn Jah-ren die Rechnung präsentiert." Foto: ÖW

Wolfgang Kleemann, Geschäftsführer derÖsterreichischen Hotel- und Tourismusbank(ÖHT): „Gerade die von der Tourismusbran-che benötigten langfristigen Finanzierungs-linien haben sich in letzter Zeit stark verteu-ert. Die Finanzierungstätigkeit im Tourismusspringt nach leichtem Rückgang im letztenQuartal 2011 aber jetzt wieder an. Mit derüber die Tourismusbank angebotenen Haf-tungsübernahme gibt es ein Instrument, dasBasel III die Giftzähne nimmt.“ Foto: ÖHT/Franz Pflügl

Sanierungspaket mit Langzeitwirkung?Bis Ende 2016 muss alleine Salzburg 320 Millionen Euro einsparen

Leere Kassen zwingen auch die Länder zu einem rigorosen Sparkurs.Foto: Juptierimages

WIRTSCHAFT & POLITIK

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 15

Die Bundesländerdefizite sollen bis 2016in Summe auf null reduziert werden.Dies soll durch vom Bund zusätzlich

überwiesene Steuereinnahmen in Höhe von2,6 Milliarden Euro einerseits und durchEinsparungen im gleichen Ausmaß gesche-hen. Die Details des Stabilitätspaktes, derfestlegt, welche Defizite den einzelnen Län-dern bis 2016 erlaubt sind, werden nun mitdem Bund verhandelt. Der Sparbeitrag derLänder werde „kein Honiglecken“, sagteSalzburgs Finanzlandesrat David Brenner(SPÖ). Er werde nur zu schaffen sein, wennauch die Einnahmenprognosen halten. Un-sicher sind da vor allem die auf EU-Ebeneerwogene Finanztransaktionssteuer sowiedas anvisierte Steuersünder-Abkommen mitder Schweiz. Einsparen werden die Bundes-

länder demnach durch Reformen bei Verwal-tung, Förderungen und im Gesundheitswe-sen. Wo genau gespart werde, sei aber Sachejedes einzelnen Landes. „Sicher ist, dass esohne Reformen im Gesundheitsbereich keinLand schaffen wird“, betonte der oberöster-reichische Landeshauptmann Josef Pührin-ger (ÖVP). Sowohl Pühringer als auch Bren-ner und die Wiener Finanzlandesrätin RenateBrauner (SPÖ) forderten einmal mehr, dassparallel zum laufenden Stabilitätspakt auchdie Regeln des Finanzausgleiches sowie dieKrankenanstalten- und die Pflegefinanzie-rung bis 2016 festgeschrieben werden.Salzburgs Finanzreferent LHStv. Brennerfasst die Einigung der Landeshauptleute sozusammen: „Die wesentlichen Eckpunktesind: keine Belastungen über die vereinbar-

SPARPLANSalzburgs Haushalts-Sanierung

80 Prozent ausgabenseitig. U. a.: Kürzung der Ermessensaus-gaben um acht ProzentBegrenzung der Abgangssteigerungaller öffentlich-rechtlichen Kranken-anstalten auf höchstens sieben Pro-zentDeckelung der Erhöhung bei den So-zialausgaben auf 2,65 ProzentErhöhungen der Beamtenpensionennur nach Maßgabe der Erhöhungender ASVG-Pensionen (ÜbernahmeBundesregelung)Einfrieren der Politikerbezüge undder Parteienförderung

20 Prozent einnahmenseitigU. a.: Erhöhung der Rundfunk-Lan-desabgabe um 50 Cent (2012:800.000 Euro)Einführung einer Motorboot-Abgabe(2012: 80.000 Euro)Erhöhung der Einhebevergütung fürden Tourismusbeitrag (2012: 450.000Euro)Verkäufe (Parkgaragengesellschaft,KKB, Gasteiner Alpenstraße; Volu-men 2012: 6 Millionen Euro)Dividenden-Erhöhungen (Volumen2012: 4 Millionen Euro)Gesundheit und Soziales sind diebeiden einzigen Budget-Bereiche,die im Jahr 2012 eine reale Steige-rung erfahren.

Pro-Kopf-Verschuldung der Bundesländer in EuroKärnten 3.183Niederösterreich 2.484Wien 1.723Steiermark 1.462Salzburg 1.388Burgenland 881Tirol 604Vorarlberg 296Oberösterreich 256

Die Länder haben ihren Beitrag zum Sparpaket fixiert: 5,2 Milliarden

Euro werden sie bis Ende 2016 zur Sanierung des Staatshaushalts

beitragen. Die Aufteilung erfolgt im Wesentlichen gemäß dem Bevöl-

kerungsanteil. Doch die von der Regierung vorgesehenen 5,2 Milli-

arden Euro werden dabei nur zur Hälfte durch Einsparungen finan-

ziert. Die andere Hälfte ist durch zusätzliche Steuereinnahmen des

Bundes zu erbringen.

Finanzlandesrat LhStv. David Brenner, Finanzministerin Maria Fekter, FinanzstaatssekretärAndreas Schieder (v.l.n.r.) Foto: LPB/Neumayer

n Kritiker behaupten, die Sparvorhabender Ländern seien zu wenig ambitio-niert, da die Hälfte der vorgesehenen5,6 Milliarden Euro in Form von Steu-errefundierungen des Bundes an dieLänder zurückfließt – das aber nur,wenn eine EU-weite Transaktions-steuer eingeführt und ein Steuersün-der-Abkommen mit der Schweiz ver-einbart werden. Wie ambitioniert istunter diesen Gesichtspunkten Salz-burgs „Sparpaket“?

Das Salzburger Landesbudget ist sehr ambi-tioniert. Warum? Wesentlich früher als an-dere Bundesländer hat Salzburg schon zuBeginn der Wirtschafts- und Finanzkrise ge-gengesteuert und ein Maßnahmen-Paket ge-schnürt, das alleine in den Jahren 2010 und2011 (Krisen-Budgets!) über 170 MillionenEuro an Einsparungen gebracht hat. Gleich-zeitig wurde ein Bündel an Maßnahmen zurStabilisierung des Arbeitsmarktes und derKonjunktur geschnürt. 2012 wird erstmalsseit Ausbruch der Krise im Jahr 2009 dieNeuverschuldung wieder deutlich zurückge-hen. Konkret konnte das Defizit für heuer um85 Millionen Euro reduziert werden. Bis2014 werden rund 198 Millionen. Euro al-leine strukturell eingespart. Also ohne Ein-maleffekte, ohne Verkäufe von Landesbetei-ligungen, ohne Auslagerungen und ohneSale-and-Lease-back-Konstruktionen. DasSalzburger Budget ist damit sicher das trans-parenteste aller Bundesländer.

n Bildungsministerin Claudia Schmiedortet bei einer Zentralisierung desSchulwesens ein Sparpotenzial von an-nähernd 100 Millionen Euro. Die Län-der wehren sich strikt dagegen. Wa-rum?

Die Frage ist sehr verkürzt, denn es geht we-niger um eine Zentralisierung, sondern einegrundlegende Reform des Bildungssystems.Dabei geht es eben auch um die Frage, wel-che Kompetenzen beim Bund bzw. bei denLändern liegen. Landeshauptfrau Burgstallerhat sich jedenfalls kürzlich dafür ausgespro-chen, die beiden Schulverwaltungen und ihreBürokratien in Salzburg zusammenlegen, so-fern bei einem kommenden Bildungsgipfelkeine klaren Regelungen über die Kompe-tenzen getroffen werden. Nach Schätzungenlassen sich durch die Abschaffung der Dop-pelgleisigkeit in Salzburg drei MillionenEuro jährlich einsparen.

n Laut jüngstem Kontrollamtsberichtgeht jeder zweite Wiener Landes- oderGemeindebedienstete wegen Dienst-unfähigkeit in Frühpension – imSchnitt mit unfassbaren 52 Jahren.

Muss sich die Politik im Sinne einerumfassenden und nachhaltigen Bud-getkonsolidierung nicht rasch für einein die Zukunft weisende Pensionsre-form engagieren und dabei mit gutemBeispiel bei den Landesbedienstetenbeginnen?

In Salzburg haben wir im Zuge der damali-gen Verhandlungen mit der Personalvertre-tung bereits 2009 beschlossen, dass die Prag-matisierung abgeschafft wird. Das bedeutet,dass seit Mitte 2011 im Amt der SalzburgerLandesregierung keinerlei Pragmatisierun-gen in den Beamtenstatus vorgenommenwerden. In Zukunft wird es im Land Salz-burg nur mehr Vertragsbedienstete nachASVG-Regelung geben. Dies bedeutet inweiterer Folge auch, dass es keine Beamten-pensionen mehr geben wird, sondern nurmehr solche nach ASVG mit den dort gel-tenden Obergrenzen.

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16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Drei Fragen an David Brenner

Finanzlandesrat LhStv. David BrennerFoto: wildbild.at

ten 5,2 Milliarden Euro hinaus und keineschleichenden Lasten-Verschiebungen. Wei-ters: Treten wesentlich Einnahmen nicht wiebudgetiert ein, so sind die Verpflichtungenaller Partner neu festzulegen.“ Laut Brennerbefinde sich Salzburg in einer guten Aus-gangsposition, da bereits seit 2009 gegenge-steuert werde und zudem im Vorjahr einlangfristiger Sparplan bis 2014 verabschie-det wurde.

Verbindlicher langjähriger SparplanAuch David Brenner ist sich sicher: „Wirwerden kein zusätzliches Sparpaket brau-chen. Bis 2016 müsse das Land 320 Millio-nen Euro sparen. Dafür habe Salzburg Maß-nahmen ausgearbeitet, die bereits gesetzlichverankert sind. In den letzten Jahren gab eseinen Aufnahmestopp bei öffentlichen Be-diensteten im Ausmaß von sieben Prozent,außerdem wurden die Förderungen und Sub-ventionen um zwölf Prozent gekürzt. Bis2014 soll es noch einmal eine Reduzierungum acht Prozent geben. „Der größte Teil un-serer Ausgaben ist eingefroren, ein andererreduziert. Es ist ein verbindlicher, langjäh-riger Sparplan. Wir haben in den letzten Jah-ren unsere Sparpakete geschnürt und einenSparplan bis 2014 ausgearbeitet. Wir wissengenau, wo wir bis dahin Maßnahmen set-zen“, so Brenner weiter. Eine dieser Maß-nahmen sieht eine Erhöhung der Einnahmenvon 15,5 Millionen Euro vor und allfälligeMehreinnahmen werden direkt zur Reduk-tion des Defizits verwendet. Dazu Landes-hauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ): „Die Lan-desregierung legt ein engagiertes Budget vor,das zweifellos auch Härten mit sich bringt.Auch die Erhöhung von Gebühren ist natür-lich alles andere als populär. Aber wir habenausgewogen und fair gehandelt und das ge-tan, was getan werden musste.“ Dabei werdeallerdings die Investitionsquote des Landesnicht gekürzt, sondern im Gegenteil auf rund100 Millionen Euro für 2012 erhöht, um ei-ner Konjunkturabschwächung entgegenzu-wirken.

Keine direkten Konsequenzen bei Verfehlen der ZieleDirekte Sanktionen bei Verfehlen der Zielewird es nicht geben. Stattdessen setzt manauf den so genannten Stabilitätsrat. Diesersoll Länder, die das Defizitziel verfehlen, zuweiteren Einsparungen motivieren. KeineZustimmung seitens der Finanzlandesrefe-renten gibt es zu automatischen Sanktionen.Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wall-ner macht klar: „Wenn man über Sanktionenredet, dann nur einvernehmlich“, und das be-deute „nicht automatisch und nicht einsei-tig“. Hingegen stößt die Idee einer gegensei-tigen Budgetkontrolle bei den meisten Län-dern auf Zustimmung, nur Tirol ist strikt da-gegen. Zusätzlich verlangen die Länder, dasssie auch den Bund kontrollieren können. Ü

WIRTSCHAFT & POLITIK

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 17

Palfinger hat Ende Februar mit der chine-sischen Sany Heavy Industry eine Ver-einbarung zur Gründung von zwei ge-

meinsamen Gesellschaften abgeschlossen,die jeweils zu 50 Prozent den beiden Part-nern gehören. Sany Palfinger wird inChangsha Produkte für den chinesischenMarkt produzieren und verkaufen, PalfingerSany mit Sitz in Salzburg wird von Sany pro-duzierte Mobilkrane weltweit außerhalbChinas vertreiben. Die Gründung der zweiJoint Ventures erfolgt vorbehaltlich der Ge-nehmigung durch die entsprechenden Behör-den.Herbert Ortner, CEO der Palfinger AG: „Mitder Gründung dieser zwei Gemeinschafts-gesellschaften haben wir bei unserer Inter-nationalisierungsstrategie einen bedeutendenSchritt nach vorne gemacht. Wir sind damitin allen wichtigen Märkten der Welt mit Fer-tigungs- und Montagewerken präsent.“ MitSany habe Palfinger eines der am raschestenwachsenden Industrieunternehmen der Weltals Partner gewonnen, das überdies den ho-hen Qualitätsansprüchen des SalzburgerWeltmarktführers entspricht.

Passende UnternehmenskulturenSany ist wie Palfinger börsenotiert und hatmit Liang Wengen, einem der reichsten Chi-nesen, ebenso einen starken Haupteigentü-mer. In den rund viermonatigen Verhandlun-

gen seien Themen wie Mitarbeiterorientie-rung, Technologie und Langfristigkeit vonbeiden Seiten als zentrale Faktoren für diegemeinsame Arbeit genannt worden. Über-dies ergänzen sich die beiden Unternehmenmit ihren Produktpaletten ideal. Liang Wengen, Chairman von Sany HeavyIndustry, würdigt die Kooperation: „Dieenge Zusammenarbeit mit Palfinger ist fürSany ein wichtiger Schritt in Richtung Welt-markt. Über das dichte, weltweite Service-und Vertriebsnetz von Palfinger können wiraus einer chinesischen Perspektive die Glo-balisierung von Sany entwickeln.“ Er seivom raschen Erfolg der beiden Gemein-schaftsunternehmen überzeugt.

Neue Dimensionen für PalfingerDer chinesische Markt ist für Palfinger nungenau richtig weit. Nach der Phase desStädtebaus, die Sany mit seinen Produktenwesentlich mitgeprägt hat, stehen im Fünf-

jahresplan nun unter anderem 32 MillionenEigenheime. „Für die Logistik hinter dieserAufgabe braucht es Produkte, wie Palfingersie bieten kann“, sagt Herbert Ortner. Stei-gende Lohnkosten würden zudem für denvermehrten Einsatz von Kränen an Stelle vonMenschenkraft beim Laden sprechen. Sany ist Marktführer in der chinesischen Bau-maschinenindustrie und weltweit bereitsNummer sieben. Der Konzern stammt aus ei-nem Land, das für Palfinger vollkommen neueDimensionen bietet. China steht mittlerweilefür nahezu die Hälfte des gesamten Lkw-Marktes. Bei einer wahrscheinlichen jährli-chen Wachstumsrate von mehr als 20 Prozentwird der Lkw-Kranmarkt in China im Jahr2017 mit rund 30.000 Kranen ebenfalls 50Prozent des Weltmarktes ausmachen. Palfingerwird 100 Millionen Euro investieren, um da-von ein gutes Stück abzubekommen. Das ge-plante Werk in Changsha ist auf eine Kapazitätvon 10.000 Kränen ausgelegt. Ü

„Ein historisches Ereignis“ ver-

kündet Herbert Ortner, CEO der

Palfinger AG. Der Salzburger

Hersteller für Hebe-, Lade- und

Handlingsysteme gründet zwei

Joint Ventures mit dem chinesi-

schen Baumaschinen-Giganten

Sany Heavy Industries. Palfinger

investiert 100 Millionen Euro und

startet die Eroberung des boo-

menden chinesischen Marktes.

Xiuguo Tang von Sany (Mitte links) und Herbert Ortner von Palfinger unterzeichneten EndeFebruar die Vereinbarung zur Gründung von zwei Joint Ventures. Fotos: Palfinger

Palfinger hebt

China-Engagement aus der Taufe

Die Kooperationzwischen Sanyund Palfingerwurde in Changsamit einem großenEvent gefeiert –inklusive Öster-reich-Fahnen inder gesamtenStadt und einemSalzburg-Abendfür 300 Füh-rungskräfte.

GELD & FINANZEN

18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Die neue Betrieb&Planen Betriebsbün-delversicherung bietet individuelle Pro-duktpakete nicht nur für Klein- und Mit-

tel-Unternehmen, sondern auch für die inÖsterreich wachsende Zahl der Ein-Perso-nen-Unternehmen und Familienbetriebe. Wirbaten Dr. Peter Humer, VorstandsdirektorSALZBURGER – Ihr Landesversicherer,zum Interview.

n Herr Dr. Humer, was ist das Beson-dere an diesem neuen Produkt?

„Ein besonderes Augenmerk bei der Neuent-wicklung des Produktes wurde auf flexibleund innovative Versicherungsmöglichkeitenfür unsere Kunden gelegt. Die Betriebsbün-delversicherung basiert nun auf drei Grund-paketen: Kompakt, Optimal und Premium,die je nach Wunsch und Bedarf mit Zusatz-deckungen beliebig erweitert werden kön-nen. Als absolutes Novum kann nun die bis-her nur aus dem Industriebereich bekannte„All Risk“-Sachversicherung einfach undschnell, auch für Klein- und Mittelbetriebe,mit angeboten werden.

n Sie haben hier auch eine „Krisen-klausel“ dabei, was ist das?

Als Reaktion auf die aktuell turbulente undvon Unsicherheit geprägte Wirtschaftslageund die damit verbundenen Herausforderun-gen an Betriebe wurde die „Krisenklausel“geschaffen. So können Firmen bei Umsatz-einbußen den betrieblichen Versicherungs-schutz auf das „wirtschaftliche Notfallpaket“reduzieren und dadurch die Prämie bis zu ei-nem Jahr lang wesentlich vermindern. Auf noch eine Besonderheit möchte ich spe-ziell hinweisen: Damit für Betriebsneugrün-der die Startphase finanziell leistbar bleibt,unterstützt SALZBURGER– Ihr Landesver-sicherer Jungunternehmer mit einer bis zuzwölfmonatigen Prämienfreistellung für dieBetriebsversicherung“.

n Welche weiteren Leistungen sind indiesem neuen Produkt inkludiert?

Betrieb&Planen bietet zudem kostenlose Zu-satzservices wie unter anderem die „Unwet-terwarnung“, die „ErfolgsPartnerschaft“ in-klusive Erfolgskonto – Abwicklung aller

Versicherungsprämien über dieses Konto,das AnwaltsPlus Service – eine kostenlosetelefonische Rechtsauskunft, die Nutzungder Gesundheitshotline und den „Betrieb-PLUS24Service“ – die Hotline, die an 365Tagen im Jahr bei Notfällen Hilfe anbietet.“

n Wie schaut es mit Flexibilität aus?„Bei der Erarbeitung unserer neuen Produkt-pakete haben wir höchsten Wert auf größt-mögliche Flexibilität gelegt. Jeder Betriebs-inhaber kann – je nach persönlicher Situation– die Bausteine für sein Unternehmen freiwählen. Starre, standardisierte Produkte ent-sprechen nicht mehr den Anforderungen undWünschen eines modernen Kunden. Wir bie-ten maßgeschneiderten Versicherungsschutzund übernehmen dabei einmal mehr eineVorreiterrolle am Markt.“

n Welchen Stellenwert hat die Betriebsversicherung?

Die Betriebsversicherung ist für uns einwichtiges Standbein im Bereich der Sach-versicherung. So konnte 2011 der Bestandweiter ausbebaut werden und wir halten nunbei 16 Millionen Euro Prämienvolumen imBereich Betrieb & Planen. Insgesamt habenwir in Salzburg ein Prä mienvolumen von 272Millionen Euro erwirtschaftet und sind da-mit der Marktführer im Bundesland. Ü

KundenvorteilDer Spezialist in der Betriebsversicherung:SALZBURGER – Ihr Landesversicherer

Dr. Peter Humer, Vorstandsdirektor SALZBURGER – Ihr Landesversicherer

Fotos: Uniqa

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

Seit rund 15 Jahren sind die Wirt-

schaftsnachrichten Süd erfolg-

reich am Markt positioniert. Ge-

meinsam mit den Wirtschafts-

nachrichten Donauraum und

West bilden sie drei starke Maga-

zine sowohl für die regionale als

auch die überregionale heimi-

sche Wirtschaft.

Gerade diese Regionalitätspricht für die Kundenver-bundenheit der Wirtschafts-

nachrichten. Denn es ist das ein-zige österreichweite Wirtschafts-magazin, das sich nachhaltig undregional mit der Redaktion und derInserentenbetreuung vor Ort umseine Kunden bemüht. Die Wirt-schaftsnachrichten Süd, West undDonauraum sind somit ein wesent-licher Bestandteil der wirtschaft -lichen Kommunikation in der Re-gion. Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft,Politik und Gesellschaft folgten der

Einladung zu unseren Jahresempfängen inden einzelnen Bundesländern. Das Highlightbildete das Impulsreferat von HerausgeberWolfgang Hasenhütl zur Printmedienland-schaft in Österreich, das aufschluss reiche In-formationen vermittelte und viele Facettendes Medienmarktes in demokratiepolitscherHinsicht aufzeigte. Ü

Regional, aber nic

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

ht provinziellÜber 750 Unternehmer, Interessenvertreter und Politiker aller neunBundesländer besuchten unsere Jahresempfänge in Graz, Velden, Linz,Wien, St. Pölten, Innsbruck, Salzburg und Dornbirn. Eisenstadt folgteAnfang März. Mehr Fotos auf www.wirtschafts-nachrichten.com!

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Inserate des Jahres 2011 – die Preisträger

IBC – International Business Center: Wolf-gang Hasenhütl, Bettina Postmann, BA, Mag.Sabrina Naseradsky, Mag. Robert Scholz

Stadt Innsbruck: Wolfgang Steinbauer, Rainer Bachbauer

WKO Tirol: Josef Lipp, Mag. Wolfgang Kos VKB Bank: Josef Lipp, Mag. Andrea Gerstor-fer, Renate Merighi-Gärtl, Nina Stögmüller

HYPO NOE Gruppe: Herbert Schürz, JosefLipp, Dr. Peter Harold

3M Österreich: Moritz Schuschnigg, JosefLipp, Roland Meier

Schenker: Josef Lipp, Bakk. WolfgangSchmid, Mag. Hans Graf

Pay Life: Josef Lipp,Christina Schauer(Media 1)

Cofely: Eva Simsa, Josef Lipp, DI Adolf Lauber

A1 Telekom: Irina Atanasoski, Josef Lipp,

Thomas Schöffmann

Steiermärkische Sparkasse: Mag. Franz Kerber, Caroline Sederl-Bartosch, ChristianStrassner, Leo Hrovat, Josef Lipp

Wiener Städtische Versicherung: WolfgangHasenhütl, Dr. Gerald Krainer, Josef Lipp

Holzbau Maier: Gundi Maier, JosefLipp, DI Birgit Maier

Palfinger AG: HannesRoither, Josef Lipp

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Mit 19 multifunktionalen, hochmodernen Tagungsräumen im 1. Obergeschoss der stadthalle|graz bietet der messecongress|graz Platz für Veranstaltungen für bis zu 3.000 Personen. Ob bei Kongressen, Seminaren oder Firmenevents:

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Es ist gut, dass die Menschen des Landesunser Banken- und Geldsystem nichtverstehen, denn sonst, so glaube ich, hät-

ten wir noch vor morgen früh eine Revolu-tion.“ Dieses Zitat von Henry Ford scheintauch in unseren Tagen nichts an Bedeutungverloren zu haben. Bei einem Business-Power-Breakfast derWirtschaftsplattform „go ahead“ in Wienmachte sich Steffen Krug, Gründer des In-stituts für „Austrian Asset Management“ inHamburg, zum Thema „Liquiditätsmanage-ment im Angesicht der Euro-Krise“ seineGedanken. Dank des staatlichen Währungsmonopolskönnen heutzutage Noten- und Geschäfts-banken ungedecktes Kreditgeld in unbe-grenzter Höhe an Freunde aus Politik undWirtschaft verteilen. Bereits seit 100 Jahrenwarnen Vertreter der ÖsterreichischenSchule der Ökonomie (Austrian Economics)vor den verheerenden Auswirkungen dieserwillkürlichen Geldmengensteuerung auf dieKonjunktur und die reale Wirtschaftsstruk-tur. Genau wie die heutigen „Austrians“ dieaktuelle Finanz-, Banken- und Verschul-dungskrise vorhergesagt haben, hatten Lud-wig von Mises (1818-1973) und FriedrichAugust von Hayek (1899-1992) mit ihrerKonjunkturtheorie die Weltwirtschaftskrisevon 1929 prophezeit.Die Österreichische Konjukturtheorie lehrt,dass es insbesondere in der Endphaseeines ungedeckten staatlichen Zwangsgeld-systems zu starken Konjunkturzyklenkommt, die wiederum zu starker Volatilitätan den Kapitalmärkten führen. „Daher giltes in dieser Phase, ein aktives, vermögens-verwaltendes Asset Management (also auchmit vorübergehenden Cash- und Shortposi-tionen) vor dem Hintergrund der Österrei-chischen Konjunkturtheorie zu betreiben“,rät Steffen Krug. Seinen Investmentstil hat er in seiner prak-tischen Tätigkeit als bankenunabhängigerVermögensberater entwickelt. Auslöser für

die Entwicklung eines neuen Investmentstilswaren die immer stärker werdenden Volati-litäten an den Aktienmärkten seit dem Plat-zen der Dotcom-Blase vor zehn Jahren. „Diemoderne Finanztheorie wurde  zu dieserZeit wieder einmal falsifiziert.“ Aber auchklassische Value Aktien wurden zunehmendvolatiler und die Outperformance der ValueInvestoren wie Warren Buffet und John Tem-pleton nahm ebenfalls immer mehr ab. „Da-mals hatte ich die Idee, die aktuellen Defizitedes Value Investing mit den Erkenntnissen

der Österreichischen Geld- und Konjunktur-theorie und der Österreichischen Unterneh-mertheorie auszugleichen. Da es in einemgesunden Geldsystem ja gerade die Markt-preise und Börsenkurse sind, die Investorenanzeigen, welche Produkte und Dienstleis-tungen am dringendsten benötigt werden, hatman in der Endphase eines ungedeckten mo-nopolistischen Kreditsystems ein echtesWissensproblem, da die Marktpreise nichtmehr die subjektiven Wertschätzungen derMenschen und die relativen Knappheiten wi-

GELD & FINANZEN

24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Austrian Asset ManagementLiquiditätsmanagement im Angesicht der Europa-Krise

Eine unheilvolle Allianz zwischen Politik und Finanzwelt hat den Bürgern jene Situation beschert, mit

der wir derzeit leben müssen: unsichere Zeiten für Realwirtschaft und Bevölkerung. Die in den USA ge-

platzte Immobilienblase, die uns den Wirtschaftseinbruch 2008 samt Rettungs- und Konjunkturpaketen

von weltweit über 33 Billionen US-Dollar bescherte, hat die meisten Staaten an die Grenzen ihrer Be-

lastbarkeit getrieben. Gelernt wurde anscheinend nicht viel daraus. Von Marie-Theres Ehrendorff

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GELD & FINANZEN

derspiegeln“, so Krug. Der Wissenschafterberuft sich auf die „a-priori“-Theorie vonMises, um auch in der Phase des „Wissens-problems“ noch funktionierende Zielinvest-ments zu zeigen.

Rohstoffe, Gold und Silber„Da Menschen von Natur aus bewusst Mitteleinsetzen, um ihre persönlichen, individuel-len und subjektiven Ziele zu erreichen, wer-den diese auch immer auf Rohstoffe zurück-greifen. Weil Gold und Silber besondersmarktgängige Rohstoffe sind, die sich imhistorischen Wettbewerb auch stets als dieWaren herausgebildet haben, die von denMenschen freiwillig als indirektes Tausch-mittel benutzt wurden, ergab sich daraus einerstes Zielinvestment: Rohstoffe und insbe-sondere Gold und Silber (ÖsterreichischeGeldtheorie).“

Eigentümergeführte UnternehmenDa es nach dem Kollaps des globalen Fi-nanzsystems erst wieder zu einer Neuanpas-sung der realen Wirtschaftsstruktur, die sichnach den Bedürfnissen der Menschen richtet,kommen wird, haben in diesem Umfeld ins-besondere Familienunternehmen eine grö-ßere Erfolgschance, da diese ohnehin einenlängeren Planungshorizont haben, auch fle-xibler sind und die Produktion und das Ma-nagement schneller umstellen können alsUnternehmer, die lediglich von Treuhändernund Angestellten geführt werden (Österrei-chische Unternehmertheorie). Wichtig beider Auswahl ist, dass diese Familienunter-nehmen gleichzeitig eine solide Eigenkapi-talquote besitzen.

Substanzwerte haben PotenzialEin weiteres strategisches Zielinvestment ei-nes solchen Ansatzes ergibt sich vor der Fra-gestellung, welche Geschäftsmodelle nachdem Ende des globalen Fiat Money Systems

überhaupt noch nachgefragt werden könn-ten. Die IfAAM (Auswahl) Methode erfolgtdaher vor folgendem Kriterium: „Der zu-grundeliegende Wert einer Beteiligung solleinfach zu verstehen sein und auch nach demabsehbaren Zusammenbruch des globalenFiat-Money-Systems nachgefragt werdenkönnen. Investiert wird also in Substanz-werte, die jederzeit benötigt werden, wie z.B.Grundversorgungs- und Nahrungsmittel, Te-lekommunikation, Energieversorgung, Ge-sundheit etc. 

Grundüberlegungen anstellenSteffen Krug plädiert daher an Value-Inves-toren gerade, in der aktuellen Phase ein ak-tives Vermögensmanagement im Gegensatzzur sonstigen „Long Only“-Strategie zu be-treiben. Entscheidend ist aber vor allem, dassstrategische Investments nur in solche Un-ternehmen getätigt werden, deren Produkteund Dienstleistungen auch noch nach demEnde des staatlichen Zwangsgeldsystemsnachgefragt werden. Um als Value-Investorauch weiterhin erfolgreich zu sein, gilt es,die durch die staatliche Geldpolitik künstlichverzerrten Produktionsstrukturen rechtzeitigzu erkennen, um dann zu antizipieren, wiedie Marktkräfte über einen schmerzlichenAnpassungsprozess diese Verzerrungen wie-der bereinigen werden. Diese Grundüberle-gungen der „Austrian Economics“ solltenvon jedem Value-Investor beherzigt werden,denn sie bilden den Kerngedanken des In-vestmentstils des „Austrian Asset Manage-ments“.

Veranstaltungs-Tipp: 3. Hamburger Marc Banco Anlegertagung„Euro-Misere ohne Ende“ am 1. und 2. Juni2012 in Hamburg. www.ifaam.de Ü

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„Cash is king“, so lautet bei vielen Unternehmen die Devise. Wer jetzt seine Rechnungen schnell und mit Skonto zahlt, punktet bei den Lie-

feranten. Ist der dafür erforderliche Cash in den eigenen Außenstän-den gebunden, hilft Factoring. Als flexibles Instrument zur Umsatz- und

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ZUR PERSONSteffen Krug studierte Volkswirt-schaftslehre in Heidelberg, in Reimsin Frankreich und an der Viadrina inFrankfurt/Oder, wo er von 1995 bis1997 wissenschaftlicher Mitarbeiteram Lehrstuhl von Professor Jan Wi-niecki war, einem Vertreter derÖsterreichischen Schule der Natio-nalökonomie. Nach mehreren Sta-tionen im Bank- und Wertpapierbe-reich machte er sich 2002 als Ver-mögensberater und Finanzmaklerselbstständig. Steffen Krug entwi-ckelte den Investmentstil des „Aus-trian Asset Managements“ undgründete 2009 das Institut für Aus-trian Asset Management, IfAAM.

Foto: IfAAM

n Viel ist in der letzten Zeit die Rede da-von, dass es in der Wirtschaft eineneue Ethik brauche. Welche Stellen-wert haben ethische Fragen in derAusbildung von Betriebs- und Volks-wirten?

Die Fragen nach ethischen und institutionel-len Rahmenbedingungen für die Marktwirt-schaft sind nicht neu. Auch liberale Ökono-men wie Adam Smith oder Walter Eucken,ein Vordenker der sozialen Marktwirtschaft,betonen, dass Märkte einen regulativen Rah-men benötigen, um zufriedenstellend funk-tionieren zu können. Dazu kommt, dass die-ser Rahmen nicht von selbst entsteht und so-gar durch die der Marktwirtschaft innewoh-nenden Kräfte ausgehöhlt werden kann.Komplementär zum Markt braucht es dem-nach den Staat, der diesen Rahmen schafftund erhält.

n Heute gehört es zum guten Ton, Ma-nagern unethisches Handeln vorzu-werfen. Zu Recht?

Da und dort haben diese Vorwürfe sicher ihreBerechtigung, doch sie führen uns nicht zumKern des Problems. Es wird vielfach über-sehen, dass wir alle Teil des kritisierten Sys-tems sind, natürlich mit unterschiedlichemEinfluss. Ein Besitzer einer kapitalgedecktenPensionsversicherung hat genauso ein Inte-resse an einer hohen Rendite wie ein Fond-manager, der ja auch ein Getriebener ist.Viele wollen den Balken im eigenen Augenicht sehen. Es ist zwar verlockend, von Ma-nagern ethisches Handeln zu verlangen, dochwie soll das durchgesetzt werden? Ökono-men setzen deshalb in erster Linie nicht aufmoralische Appelle, sondern auf die Schaf-fung institutioneller Rahmenbedingungen,die möglichst gut funktionierende Märkte si-cherstellen.

n Und trotzdem hat sich in den letztenMonaten mit Occupy eine globale ka-pitalismuskritische Bewegung for-miert, die genau das einfordert. Woherkommt der globale Unmut gegen dasWirtschaftssystem?

Dass der Staat in manchen Bereichen regu-lierend in die Wirtschaft eingreifen muss,unterrichte ich meinen StudentInnen der Be-triebswirtschaftslehre schon seit zwanzigJahren. Viele von ihnen haben verständnislosoder sogar abwehrend darauf reagiert. Siesind in einer gesellschaftlichen Grundstim-mung aufgewachsen, nach der der Staat perse schlecht ist und der Markt gut. Eine ganzeGeneration starrte gebannt auf die Aktien-kurse und wurde im Glauben daran gehalten,dass diese nur nach oben gehen können. Mitder Finanzkrise hat sich das doch etwas ver-ändert. Mit Occupy erleben wir nun eine be-rechtigte Gegenbewegung gegen diese naiveSicht auf die Wirtschaft. Aber wie jene Neo-

liberale, die Märkte kaum regulieren wollen,schießen auch einzelne Strömungen dieserBewegung über das Ziel hinaus.

n Weil diese Bewegung die Märkte zusehr an die Kandare nehmen will?

Nein, sondern weil Teile dieser Bewegungder Politik keinen Raum mehr geben. Siewollen die Aufgaben der Politik der Wissen-schaft übertragen und versprechen sich voneiner von Experten geleiteten Gesellschaftdie Lösung unserer vielen Probleme. Damitwerden aber Interessenskonflikte als Grund-merkmal unserer heterogenen Gesellschaf-ten unter den Tisch gekehrt. Wissenschaftkann zwar Gerechtigkeitstheorien formulie-ren und analysieren, aber für einen breit ak-zeptierten Interessenausgleich zu sorgen undWertkonflikte demokratisch zu entscheiden,dafür benötigt man Politik. Diese Teile derOccupy-Bewegung sind also nicht nur skep-tisch, was den Markt und die Politik betrifft,sie vernachlässigen auch die allgegenwärti-gen Interessenkonflikte. Das halte ich nichtnur für naiv, sondern auch für gefährlich, daes zu undemokratischen Zuständen führenkann.

n Hat eine ganze Generation ihr Ver-trauen in die Politik verloren?

Dieser Vertrauensverlust ist angesichts desPolitikversagens in vielen Bereichen ver-ständlich, aber das Kind sollte nicht mit demBad ausgeschüttet werden. Wie gesagt ist de-mokratische Politik in liberalen Marktwirt-schaften unverzichtbar. Zudem, wer hat dendie PolitikerInnen in ihre Positionen gehievt?

n Welche Möglichkeiten hat die Politik,das Vertrauen zurückzugewinnen?

Sie sollte den BürgerInnen wohl wieder ver-mehrt die „Wahrheit zumuten“ und nicht Po-litik vor allem nach Meinungsumfragen undZeitungskampagnen machen. Das erfordert

GELD & FINANZEN

26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

„Wir alle sind Teil des Systems“Die Wirtschaft braucht eine neue Ethik, das fordert die globale Oc-

cupy-Bewegung. Der Finanzwissenschafter Rudolf Dujmovits ist

skeptisch und fordert im Wirtschaftsnachrichten-Interview staats-

bürgerliche Verantwortung ein.

Dr. Rudolf Dujmo-vits ist Assistenz-Professor am Insti-tut für Finanzwis-senschaften undÖffentliche Wirt-schaft an der Uni-versität Graz. Foto: Dujmovits

Globaler Widerstand gegen das Wirtschafts-system: Die Occupy-Bewegung fordert neueEthik-Standards für die Wirtschaft. Foto: EPA

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 27

allerdings mündige StaatsbürgerInnen, diepopulistischen Rattenfängern widerstehenkönnen. Und das erfordert wiederum quali-tätsvolle Medien, die es in Österreich leidernur in Ansätzen gibt. Deshalb sollte die Po-litik wohl auch die Presse- und Medienland-schaft und -förderung reformieren. Auch dieBürgerInnen sind gefordert: Die in Öster-reich weit verbreitete Freunderlwirtschaft istein guter Nährboden für Korruption und keingesellschaftlich akzeptables Kavaliersdelikt.Die Einhaltung ethischer Mindeststandardsist nicht nur eine Aufgabe der politischenund wirtschaftlichen Eliten, sondern jedereinzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bür-gers. Auch diesbezüglich sind wir Teil desGesamtsystems. Es gibt wohl wenige Öster-reicherInnen, die noch keine umsatzsteuer-freien „schwarzen“ Geschäfte gemacht ha-ben.

n Wo muss die Politik Ihrer Meinungnach jetzt ansetzen?

Die umfassende Aufklärung der Korrupti-onsaffären muss Konsequenzen haben, beiallfälligen Schuldigen und in Form entspre-chender Gesetze, die solches in Zukunft ver-hindern. Klarerweise muss die Parteienfinan-zierung reformiert werden. Wie man dabeizu mehr Transparenz und Kontrolle kommt,dafür gibt es genügend Vorbilder. Wovor ichwarnen möchte, ist,bei den politischen Insti-tutionen zu sparen. Die Zahl der National-

ratsabgeordneten zu reduzieren oder bei de-ren Ausstattung zu sparen löst keines unsererProbleme. Dadurch würde nur die Sachkom-petenz im Parlament weiter reduziert wer-den. Bezüglich der parlamentarischen Un-terstützung der Abgeordneten wäre vielmehreine Aufstockung anzustreben. Oder wennPolitikerInnen schlecht bezahlt werden, be-kommt man tendenziell auch schlechte Po-litikerInnen und riskiert eine noch größereAbhängigkeit von der Wirtschaft.

n Haben in Ihren Augen all jene Un-recht, die sagen, dass die Politik auchbei sich selbst sparen muss?

Nein, denn aufgrund eines teils übertriebe-nen Föderalismus haben wir überflüssige In-stitutionen. Brauchen wir in Österreich wirk-lich neun Jugendschutzgesetze, neun Bau-ordnungen? Meiner Ansicht nach nicht. Dagibt es ein beträchtliches Einsparungspoten-tial. Das gilt auch für die Zusammenlegungder Sozialversicherungen, die Schulverwal-tung.

n Sollte die Politik die Finanzmärktestärker an die Kandare nehmen?

Natürlich, doch das ist nicht so einfach. Umbeispielsweise die für eine Regulierung derFinanzmärkte kompetenten ExpertInnen vonden Banken abzuwerben, müssen wohl hö-here Gehälter bezahlt werden, als es derzeitim öffentlichen Dienst üblich ist. Das poli-

tisch durchzusetzen, ist keine leichte Auf-gabe.

n Die EU-Kommission hält die Einhe-bung einer Finanztransaktionssteuerfür ein Instrument, um die Finanz-märkte zu regulieren.

Eine solche Steuer ist zwar zu befürworten,doch kein Allheilmittel. Sie bringt dem StaatEinnahmen und dürfte dabei die Nachfragekaum negativ beeinflussen. Das ist weit bes-ser, als Einkommen oder den Konsum zu be-steuern. Ob sie aber tatsächlich in jedem FallSpekulationsblasen verhindern kann, istkeine ausgemachte Sache. In Simulations-modellen konnte gezeigt werden, dass sieunter bestimmten Umständen auch die Ent-stehung von Blasen fördern kann. Deshalbsollte da umsichtig agiert werden. Die Politikkönnte aber auch bestimmte Typen von Fi-nanzgeschäften verbieten. Komplexe Fi-nanzprodukte, die vielleicht nicht einmal dersie verkaufende Bankangestellte versteht,sollten wohl nicht an normale Privatanlegerverkauft werden. Die Regulierungsbehördesollte aber vor allem verhindern, dass bei denauch zukünftig unvermeidbaren „Glücks-spielen“ mit Finanzprodukten die Gewinneallein bei den Spielern verbleiben und dieVerluste sozialisiert werden, wie es derzeitleider in großem Ausmaß der Fall ist. Mitdieser Systemkritik liegt die Occupy-Bewe-gung sicher richtig. Ü

„Do it yourself“-Investments lie-

gen zweifellos im Trend. Doch

wie der Heimwerker im Bau-

markt stehen auch Investoren

häufig ratlos vor einem prall ge-

füllten Regal unterschiedlichster

„Werkzeuge“.

Von Banken und Beratern enttäuscht, neh-men immer mehr Österreicherinnen undÖsterreicher ihre Geldanlagen selbst in

die Hand. Besonders Hebelzertifikate, Opti-onsscheine und CFDs boomen. So unter-schiedlich wie die zur Verfügung stehendeAngebotspalette sind jedoch auch die Be-dürfnisse und Vorlieben der Investoren. Wäh-rend viele Anleger angesichts der Eurokriseund der damit einhergehenden Volatilität anden Märkten aktuell eher zu Tradern mitkurz- bis mittelfristigem Investmenthorizontgeworden sind, schwören andere Investorennach wie vor auf Langfristanlagen. Während

ein Teil der Investoren eher zu Aktien ten-diert, handelt der andere Teil lieber mit Wäh-rungen oder Rohstoffen. Kurzum – Ge-schmäcker sind verschieden. Bevor sich derInvestor allerdings sinnvoll für eine Asset-klasse oder Produktgattung entscheidenkann, hat er insbesondere drei Faktoren –Transparenz, Flexibilität und Gebühren – zubeachten. Im Feld der aktuell so gefragtenDerivate stechen Contracts for Difference,kurz CFDs, ihre Konkurrenz beispielsweisein allen angesprochenen Kriterien aus. Ne-ben der Tatsache, dass CFDs den jeweiligenBasiswert nahezu linear abbilden, ist hier vor

allem die Möglichkeit, den Ein- und Aus-stiegszeitpunkt selbst zu bestimmen, rele-vant. Wenn Sie möchten, erfahren Sie in der kom-menden Ausgabe, warum CFDs nunmehrnicht mehr ausschließlich für risikoaffineAnleger interessant sind. Ü

Investieren – am besten selbstbestimmtZUR PERSONDer gebürtige Steirer Robert Ulm istbeim Online-Broker CMC Marketsals „Head of Operations“ tätig. VonHamburg aus zeichnet der Finanz-Spezialist für die Märkte Österreichund Deutschland verantwortlich. VorOrt wird Robert Ulm von den Exper-ten im Wiener Büro von CMC Mar-kets unterstützt. Foto: CMC Market

Mit dem derzeit in Begutachtung befind-lichen Stabilitätsgesetz 2012 greift derGesetzgeber nach zwei „heiligen Kü-

hen“ der Österreicher: dem 13./14. Gehaltund dem Immobilienbesitz. Geschlachtetwerden diese teilweise: Während beim 13.und 14. Gehalt nur bei Topverdienern zuge-griffen wird, kommt es bei Immobilien groß-flächig zu gravierenden Änderungen. Warenbisher Veräußerungen von privat gehaltenenImmobilien nach Ablauf von zehn bzw. 15Jahren meist steuerfrei, so sollen in Zukunft– von Befreiungen für Hauptwohnsitz undselbst errichteten Gebäuden abgesehen – alleGrundstücksveräußerungen der Steuerpflichtunterliegen. Auch bereits seit Jahrzehnten inBesitz befindliche Immobilien werden mitneuem Gesetz steuerhängig, d.h., kommt eszur Veräußerung, werden sie versteuert.

Immobilien im Privatbesitz„Die Veräußerung von Immobilien im Pri-vatbesitz war bisher grundsätzlich nur inner-halb der zehn oder 15-jährigen Spekulations-frist steuerpflichtig – ab 1.4.2012 sollen sol-che Veräußerungen unabhängig von der Be-haltedauer immer der Steuerpflicht unterlie-gen“, erläutert Herbert Kovar, Partner beimWirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-unternehmen Deloitte. Dann muss man beiImmobilien zwischen Altbesitz und Neube-sitz unterscheiden, da je nach bisheriger Hal-tedauer unterschiedliche Regelungen bis hinzu unterschiedlichen effektiven Steuersätzenzur Anwendung kommen. Als Faustregel gilt: Bei Neubestand (nachdem derzeitigen Gesetzesentwurf) wird dieDifferenz zwischen dem Verkaufspreis undden ursprünglichen Anschaffungskosten miteinem besonderen Steuersatz (Flat Tax) inHöhe von 25 Prozent besteuert. Ab dem 11.Jahr kann von dieser Differenz auch noch einInflationsabschlag in Höhe von zwei Prozentjährlich, maximal jedoch 50 Prozent abge-zogen werden. Diese sogenannte Immobi-lienertragsteuer ist als Sondersteuer konzi-piert, d.h. sie erhöht grundsätzlich nicht die

Progression und somit nicht die Steuer, dieauf die restlichen Einkünfte entfällt. Auchsind solche Einkünfte aus privaten Grund-stücksveräußerungen ab 2013 mit gewissenAusnahmen meist nicht in die Steuerklärungaufzunehmen. Bei Altbestand (Immobilien, die vor dem31.3.2002 entgeltlich erworben wurden)wird die Steuer vereinfachend als Prozent-satz des Verkaufspreises allein berechnetwerden, die Anschaffungskosten bleiben au-ßer Ansatz. Die effektive Steuer beträgt so-mit für Altbestand grundsätzlich 3,5  Prozentdes Verkaufspreises. Wurde das Grundstückjedoch nach dem 31.12.1987 von Grünlandin Bauland umgewidmet, erhöht sich der ef-fektive Steuersatz auf 15 Prozent des Ver-kaufspreises (Umwidmungsabgabe). Inflati-onsabschlag kann in diesem Fall keiner gel-tend gemacht werden. „Sollte diese pau-schale Form der Berechnung der Steuer nurunter Berücksichtigung des Verkaufserlöses

für den Steuerpflichtigen ungünstig sein,kann er jedoch auch zur Flat-Tax-Besteue-rung in Höhe von 25 Prozent optieren, beidem die tatsächlichen Anschaffungskostenvom Veräußerungserlös abgezogen werden.Dies kann zum Beispiel bei hohen Anschaf-fungskosten oder nicht erfolgter Wertsteige-rung sinnvoll sein. Übt man diese Optionaus, so kommen für den Altbestand grund-sätzlich dieselben Regelungen wie für denNeubestand zur Anwendung: Flat Tax inHöhe von 25 Prozent, fast kein Abzug vonWerbungskosten und Inflationsabschlag abdem 11. Jahr“, präzisiert der Immobilienex-perte Georg Wagner, Steuerberater und TaxManager bei Deloitte, nicht ohne hinzuzu-fügen, dass sich aufgrund der Neuregelungenin Zukunft ein Besuch beim Steuerberaterschnell rentieren kann. Denn neben dieserOptionsmöglichkeit für den Altbestand emp-fiehlt sich auch die Prüfung der Regelbe-steuerungsoption. Zwar sind Verluste aus pri-

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28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Immobilien-Investitionen noch rentabel?Das Sparpaket 2012 und die Auswirkungen der „Immobilienbesteuerung neu“

Für Besitzer von Immobilien ist rasches Handeln angesagt: Die völlige Neugestaltung der Besteuerung

von Immobilienverkäufen sowohl im privaten als auch im betrieblichen Bereich ist beabsichtigt. Unter-

schiede zwischen länger und kürzer gehaltenen Immobilien, Umwidmungsabgabe, Inflationsabschlag

oder Änderungen bei im Betriebsvermögen gehaltenen Immobilien – was kommt auf uns zu und muss

vor dem geplanten Inkrafttreten per 1. April 2012 noch gehandelt werden?

Von Marie-Theres Ehrendorff

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GELD & FINANZEN

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 29

vaten Grundstücksveräußerungen nicht mitanderen Einkünften ausgleichsfähig, umge-kehrt funktioniert dies jedoch schon: Verlusteaus anderen Einkunftsquellen können beiAusüben der Regelbesteuerungsoption mitGewinnen aus privaten Grundstücksveräu-ßerungen verrechnet werden. „Erzielt manin einem Jahr ausreichend steuerliche Ver-luste, z.B. aus einem Betrieb, so können inZukunft auch privat gehaltene Grundstückegänzlich ohne Steuerbelastung veräußertwerden. Allerdings nur, wenn der Antrag aufRegelbesteuerung rechtzeitig gestellt wird –eine automatische Verrechnung findet nichtstatt“, gibt Georg Wagner zu bedenken. „Um dem Staat nicht Geld zu schenken undalle Möglichkeiten zu prüfen, empfiehlt sichsomit in Zukunft vor Grundstücksveräuße-rungen ein Gang zum Steuerberater“, resü-miert Herbert Kovar, der die Leitung der In-dustry Line Real Estate von Deloitte innehat.„Insbesondere durch das Hineinrutschen desAltbestandes in die Steuerhängigkeit kannes in gewissen Konstellationen sehr vorteil-haft sein, Maßnahmen zu ergreifen und dasGrundstück bis zum 1.4. steuerfrei zu bewe-gen.“

Immobilien im BetriebsvermögenAuch bei im Betriebsvermögen gehaltenenImmobilien kommt es zu Änderungen. DieVeräußerung dieser Grundstücken des Anla-gevermögens konnte unter bestimmten Um-ständen steuerfrei sein, während die Veräu-ßerung des Gebäudes immer schon steuer-pflichtig war. Vereinfacht kommt es in Zu-kunft auch im betrieblichen Bereich bei Ver-äußerung von im Anlagevermögen befindli-chem Grund und Boden sowie Gebäuden zueiner Flat Tax in Höhe von 25 Prozent. DieVeräußerung von Grund und Boden sowieGebäuden des Umlaufvermögens unterliegtweiterhin dem progressiven Steuersatz vonbis zu 50 Prozent. Weitere Änderungen gibt es im Bereich derUmsatzsteuer. Der Vorsteuerberichtigungs-zeitraum für Grundstücke und Gebäude imAnlagevermögen wird von zehn auf 20 Jahreausgeweitet, und es kommt zu Änderungenbeim Vorsteuerabzug. Wie bisher bleiben private Grundstücksver-äußerungen steuerfrei, wenn das Objekt demVerkäufer vom Erwerb bis zur Veräußerungdurchgehend mindestens zwei Jahre alsHauptwohnsitz gedient hat. Damit die Be-freiung greift, muss der Hauptwohnsitz sehrzeitnah nach der Anschaffung begründetworden sein. Wie bisher sind Veräußerungenvon selbst hergestellten Gebäuden befreit,außer das Gebäude hat innerhalb der letztenzehn Jahre zur Erzielung von Einkünften ge-dient. „Wurde das Gebäude teilweise zur Er-zielung von Einkünften genutzt, steht die Be-freiung nach dem Willen des Gesetzgebersanteilig zu“, gibt Georg Wagner einen wich-tigen Hinweis auf die Auslegung der neuenBestimmung. Ü

PRIVATVERMÖGENDie Neuregelungen im Überblick

Was unterliegt der Steuerpflicht?Veräußerungen von Grundstückenoder grundstücksgleichen Rechtenunabhängig von der BehaltedauerAltbesitzGrundsätzlich Grundstücke, die vordem 31.3.2002 entgeltlich erworbenwurden bei Geltung der zehn-jähri-gen Spekulationsfrist (exakter: Dieam 31.3.2012 im Sinne der 10 oder15-jährigen Spekulationsfrist nichtsteuerverfangen waren)Besteuerung von Altbesitz3,5 Prozent vom Verkaufspreis (pau-schaler Ansatz von Anschaffungskos-ten), 15 Prozent vom Verkaufspreisbei Umwidmung von Grün- in Bau-land nach dem 31.12.1987Alternativ: Besteuerung wie Neube-stand, nur dann Ansatz von Inflati-onsabschlagNeubestandGrundsätzlich Grundstücke, die amoder nach dem 31.3.2002 entgeltlicherworben wurden bei Geltung derzehn-jährigen Spekulationsfrist(exakter: Die am 31.3.2012 im Sinneder zehn oder 15-jährigen Spekulati-onsfrist steuerverfangen waren oderdanach entgeltlich erworben wurden)Besteuerung von NeubesitzFlat Tax in Höhe von 25 Prozent aufdie Differenz zwischen Verkaufspreisund Anschaffungskosten Grundsätzlich kein Ansatz von Wer-bungskostenAb dem 11. Jahr Inflationsabschlag inHöhe von 2 Prozent jährlich, maximal50 Prozent

BETRIEBSVERMÖGEN§ 4 (1 ) und § 4 (3) Gewinnermittler

Grund und Boden Anlagevermögen Alt: Steuerfrei (1)Neu: 25% (2)Gebäude Anlagevermögen Alt: Bis zu 50%Neu: 25% (2)Grund und Boden UmlaufvermögenAlt: Bis zu 50%Neu: Bis zu 50%Gebäude UmlaufvermögenAlt: Bis zu 50%Neu: Bis zu 50%

§ 5 Gewinnermittler

Grund und Boden Anlagevermögen Alt: Bis zu 50%Neu: 25%(2)Gebäude Anlagevermögen Alt: Bis zu 50%Neu: 25%(2)Grund und Boden UmlaufvermögenAlt: Bis zu 50%Neu: Bis zu 50%Gebäude UmlaufvermögenAlt: Bis zu 50%Neu: Bis zu 50%

(1) Nach Ablauf der zehn oder 15-jährigen Speku-

lationsfrist

(2) Auch im Anlagevermögen normaler progressi-

ver Tarif von bis zu 50 Prozent wenn gewerblicher

Grundstückshandel (Umlaufvermögen) vorliegt

oder der Schwerpunkt der betrieblichen Tätigkeit

in der Überlassung oder Veräußerung von Grund-

stücken liegt

Immobilienexperte Mag. Georg Wagner,Steuerberater und Tax Manager bei Deloitte,weist auf die gravierenden Veränderungenfür Immobilienbesitzer hin. Foto: Deloitte

Mag. Herbert Kovar, Partner beim Wirt-schaftsprüfungs- und Steuerberatungsun-ternehmen Deloitte, empfiehlt als Leiter derIndustry Line Real Estate, alle Möglichkeitenbei Immobilientransaktionen zu prüfen. Foto: Deloitte

Großer kleiner FiatUm ganze sechzig Zentimeter verlängert Fiat seinen 500 – und nennt ihn konsequen-terweise 500L. Mit dem 500L will Fiat den praktischen Innenraum eines Vans mit Merk-malen eines kleinen SUV verschmelzen – und bietet damit nach dem 500, dem Abarthund dem Cabrio das vierte Modell der Baureihe, das den Raum eines MPV mit demStyle eines kleinen SUV und den Abmessungen eines Kleinwagen verbindet. Der neue500L misst 4,14 Meter in der Länge und 1,78 in der Breite. Die Höhe geben die Italienermit 1,66 Metern an. Für den Viertürer stehen ab dem Start im Herbst zunächst zweiBenzinmotoren und ein Dieselaggregat zur Verfügung. Bei den Ottomotoren wird esden 0,9-Liter Twinair mit 85 PS in der Turbo- und der Start/Stopp-Version geben. Dazu

gesellt sich ein 1,4-Liter 16V mit 100 PS. Beim Diesel handelt es sich um den bekannten 1,3-Liter Multijet mit Start/Stopp und 95 PS imProgramm. Foto: Fiat Ü

Ein Kombi für die BuckelpisteWas die Schwester-Marke Audi mit den „Allroad-Modellen“ seit Jahren erfolgreichvorzeigt, vollzieht Konzernmutter VW jetzt beim Passat nach: Der VW Passat Alltrackbietet eine um 30 Zentimeter vergrößerte Bodenfreiheit, Offroad-Optik rundum sowieDiffusor am Heck. Was man dem Alltrack nicht sofort ansieht, ist die Tatsache, dassnur die beiden stärksten Versionen serienmäßig mit Allradantrieb verfügbar sind,nämlich der Zweiliter-TDI mit 170 PS sowie der gleich große TSI mit 210 PS. Nurmit Frontantrieb zu haben ist der Alltrack 1,8 TSI mit 160 PS, der 140-PS-TDI hat4MOTION als Extra. Neben dem Feinschliff am Fahrwerk bietet der Alltrack ein paar elektronische Kunstgriffe: So bekommt der Gelände-Passat u. a. die sogenannten Offroad-Fahrprogramme aus Tiguan und Touareg. Wer die entsprechende Taste drückt, wird im Gefälle automatischeingebremst. Foto: VW Ü

Der Up von SkodaFür alle, die nicht gewillt sind, den Image-Aufpreis für einen VW zu zahlen,gibt es jetzt auch im Segment der Kleinstwagen eine Alternative: den SkodaCitigo. Dieses Auto zeigt, was herauskommt, wenn sich deutsche Ingenieureanschicken, ein möglichst kostengünstiges Auto zu bauen. Das kleine Brü-derchen des Up tritt identisch motorisiert und optisch kaum verändert aufden Plan – zur Wahl stehen zwei Benziner mit 60 und 75 PS. Frontschürze,Heckpartie und hintere Seitenscheiben des Up haben die Tschechen modifi-ziert. Eine Version mit automatischem Getriebe sowie eine Erdgasvariantefolgen noch in diesem Jahr. Wie beim VW Up wird es auch beim Citigo nicht

nur einen Dreitürer geben – bereits ab Marktstart im Juni 2012 wird Skoda den Citigo auch als Fünftürer ausliefern. Der Preis für die kühleKiste ist noch nicht bekannt, erfahrungsgemäß wird der Skoda ein Stück günstiger sein als der VW. Foto: Skoda Ü

Ford Focus mit SparturboDer völlig neu entwickelte Dreizylinder der EcoBoost-Serie im Focus ist Fordsbislang kompromisslosester Zugang zum Thema Sparen: Drei statt vier Zylin-der, Turbolader mit hohem Wirkungsgrad und schnellem Druckaufbau, hoch-präzise Benzineinspritzung mit Sechsloch-Magnetventil-Injektoren, variableNockenwellensteuerung. Der hochsteife Motorblock ist aus Grauguss und

AUTO & MOTOR

30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Auto-Frühling 2012Groß, klein, sparsam, sportlich – im Frühling erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben, auch die Au-

tohersteller geben endlich wieder Vollgas. Mit einer nie dagewesenen Vielfalt an Modellen präsentierte

sich die Szene beim traditionellen internationalen Saisonbeginn beim Genfer Automobilsalon.

AUTO & MOTOR

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 31

kommt schneller auf Betriebstemperatur. Das Kühlsystem hat separate Kreisläufe für Zylinderkopf und Motorblock, was ebenfalls dem bes-seren Wärmehaushalt dient. Gespart wird bis ins kleinste Detail – selbst die Lichtmaschine rekuperiert elektronisch gesteuert. Start/Stopp-Automatik sowieso. Okay, das Überholen muss man sich gut einteilen, aber das Tanken dafür weniger – mit der Variante 125 PS lassen sichmit 55 Liter Tankinhalt 1000 Kilometer, mit der 100 PS-Version sogar 1100 Kilometer erreichen. Die Preise beginnen bei 18.800 Euro. Foto:

Ford Ü

„Optima-les“ FirmenautoDer Aufstieg der Marke Kia in den vergangenen Jahren könnte kaum steilersein. Seit Jänner ist hierzulande mit der 4,85 Meter langen Limousine Optimanun auch ein Mittelklasse-Modell erhältlich, das sich als ernstzunehmenderPlan B zu Audi, BWM und Mercedes anbietet. Der Optima, der in Asien undden USA bereits sehr erfolgreich eingeführt wurde, kommt in Österreich miteinem 1,7 Liter-Dieselmotor mit 136 PS auf den Markt, der wahlweise mit

Schalt- oder Automatikgetriebe kombiniert werden kann. Im Sommer folgen dann ein Zweiliter-Benziner und eine besonders innovativeund sparsame Hybrid-Version. Ob das Design des Optima tatsächlich an einen maßgeschneiderten italienischen Anzug erinnert, wie es derChefdesigner von Kia Motors beschreibt, muss zwar jeder selbst entscheiden. Doch wer nicht allzu viel auf Prestige gibt, wird angesichtsder sieben Jahre bzw. 150.000 Kilometer Werksgarantie ins Grübeln kommen. Foto: Kia Ü

Kangoo ENERGY: 15 Prozent weniger VerbrauchMit einer ganzen Palette ziemlich alltagstauglicher Elektromodelle hat sich Renault zuletzt bestensin Szene gesetzt. Wer jedoch nicht bereit ist, auf den E-Zug zu setzen – oder ganz einfach größereReichwerten braucht –, hat ab sofort eine zusätzliche Alternative: Mit gleich zwei extrem spar-samen Dieselmotoren machen die Franzosen den City-Transporter Kangoo zu einem wahrenÖko-Mobil. Gerade einmal 4,4 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer bedeuten einen absoluten Klas-sen-Bestwert, auch der CO2-Ausstoß von 115 Gramm ist erste Klasse. Zum Energy-Technikpaketder beiden Dieselmotoren zählt neben Start/Stopp-Automatik das Generator-Management zurRückgewinnung von Bewegungsenergie beim Bremsen und im Schubbetrieb (Energy Smart Ma-nagement). Kangoo und Kangoo Express ENERGY dCi 90 Start & Stopp sind in Österreich abMärz bestellbar, die Variante ENERGY dCi 75 Start & Stopp ab April. Foto: Renault Ü

1,2 Liter Verbrauch im Opel AmperaDer Ampera von Opel ist das erste Elektrofahrzeug, das im Betrieb praktischkeine Umstellung der Fahrgewohnheiten erfordert. Die seit Jänner verfügbareLimousine bietet Platz für vier Erwachsene samt Gepäck – und je nach Fahr-weise, Streckenprofil und Außentemperatur lassen sich damit Distanzen von40 bis 80 Kilometer rein batteriebetrieben und völlig emissionsfrei zurückle-gen. Das genügt für einen Großteil der europäischen Autofahrer, von denenlaut unabhängigen Studien 80 Prozent weniger als 60 Kilometer am Tag fahren.Immer wenn der Ladezustand der Batterie ein definiertes Minimum erreicht,

schaltet sich der Benzinmotor automatisch ein und treibt einen Generator zur Stromversorgung des Elektromotors an. Damit verlängert sichdie Reichweite auf mehr als 500 Kilometer ohne Tankstopp. Hochgerechnet ergibt das kombiniert nur 1,2 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer,was 27 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Foto: Opel Ü

Feuerroter Kombi-ExpressAls bärenstarker V6-Turbo in pausbäckiger Kombi-Karosse wurdeer legendär. Ab sofort schenkt Audi allen Sportwagenfahrern mitUnderstatement-Ambitionen auch in der aktuellen Baureihe einabsolutes Topmodell. Technisch ist der RS4 ein Klon des RS5 undbeschleunigt mit seinem bis zu 1.430 Liter großen Kofferraumähnlich schnell wie das Coupe: Nur 4,7 Sekunden vergehen von0 auf 100 km/h. Die 450 PS des Hochdrehzahl-V8 werden mittels7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und Quattro-Allradantrieb aufdie Straße gebracht. Den Normverbrauch gibt Audi mit unter elfLitern an – und das, obwohl auch beim Kombi nicht von einerStart/Stopp-Automatik die Rede ist, sondern von einer Launch-Controll zur optimalen Beschleunigung. Wer also vieles schnelltransportieren will, kann schon einmal zu sparen beginnen: DerRS4 kommt im Herbst 2012. Foto: Audi ‚Ü

Phosphor, das Lebenselixier der

intensiven Landwirtschaft, geht

zur Neige. An der Montanuni

Leoben wird nach sinnvollen

Wegen gesucht, diese wichtige

Ressource für die chemische

Industrie aus Klärschlamm zu

recyclen.

Nach Schätzungen internationaler Exper-ten könnten ökonomisch sinnvoll nutz-bare Phosphor-Lagerstätten in den

nächsten 100 bis 150 Jahren erschöpft sein– das würde auch das Ende für die Phosphat-düngerproduktion bedeuten. Die drohendeKnappheit wird durch die alltäglichen Ein-satzbereiche der Phosphate verschärft: Siewerden in Waschmitteln, als Flamm- undKorrosionsschutz, als Zusatz von Futtermit-teln sowie als Konservierungsmittel, Säue-rungsmittel und Emulgator in der Lebens-mittelindustrie eingesetzt.

Phosphor aus KlärschlammHarald Raupenstrauch vom Lehrstuhl fürThermoprozesstechnik leitet in den kom-menden drei Jahren von Leoben aus ein EU-Forschungsprojekt, das Phosphor-Rückge-winnung aus Klärschlamm erproben möchte– dort liegt die Ressource in hohen Konzen-trationen vor.Raupenstrauch will Phosphor reinster Güterückgewinnen. Die zahlreichen Forschungs-partner – unter anderem die Universität Stutt-gart und zahlreiche Unternehmen aus Län-dern wie Belgien oder der Schweiz – stellen

dafür 4,5 Millionen Euro zur Verfügung. ImLeobener „RecoPhos“-Prozess wird Klär-schlamm zuerst verbrannt. Die Asche wirdoxidierend eingeschmolzen, wobei gleich-zeitig flüchtige Staubbestandteile abgetrenntwerden. In einer weiteren Stufe erfolgt eineReduktion der Schlacke in einem induktivbeheizten Koksbett – aus dieser Schicht ver-dampft der Phosphor. Im entstehenden Ab-gas befindet er sich in der Gasphase, die ei-ner weiteren Nachverbrennung zugeführtwird, um letztlich das Phosphorkonzentratzu erhalten.

Konkurrenzfähigkeit des Verfahrens wird getestetDieses Verfahren sei laut Raupenstrauch fürverschiedenste Arten von Klärschlamm unddessen Asche anwendbar. Im Rahmen desEU-Projekts soll eine Life-Cycle-Analyseerstellt werden und die Konkurrenzfähigkeitdes Verfahrens zu bisherigen Aufbereitungs-und Recycling-Verfahren ausgetestet wer-den. Die Pilot-Anlage an der Montanuniver-sität ist vorerst auf einen Durchsatz von 300Kilogramm Asche pro Stunde ausgelegt. Ü

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Die Studierenden der Montanuniversität Leoben forschen am Recycling von Klärschlamm. Fotos: Montanuniversität Leoben

Harald Raupenstrauch vom Lehrstuhl fürThermoprozesstechnik

Montanuni erprobt Phosphor-Recycling

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

Nach dem atemberaubenden Gastspieldes Cirque du Soleil Ende Februar folgtim März ein Event-Highlight dem an-

deren. Musical-Fans dürfen sich auf Grease– Das Musical sowie auf das Beatles-Musi-cal „All you need is love!“ freuen. Ein be-sonderes Erlebnis steht am 08.03. jenen5.000 Besuchern bevor, die eines der heißbegehrten Tickets für das restlos ausver-

kaufte Konzert von Udo Jürgens ergatternkonnten. Aber keine Sorge, im Oktober wirdder Ausnahmekünstler die Murmetropolemit einem Zusatzkonzert beehren. Mit zahlreichen Highlights präsentiert dieAutobranche Ende März ihre aktuellen Mo-delle und Neuheiten auf der AutoEmotion2012, der größten Neuwagenmesse Süd-österreichs, in der Stadthalle Graz.

Der Frühling steht ganz im Zeichen derSchlager- und Volksmusik: Semino Rossi,Hansi Hinterseer und Andreas Gabalier wer-den zu Gast in der Stadthalle Graz sein.Swingsänger Roger Cicero und WalzerkönigAndré Rieu fehlen im Veranstaltungskalen-der ebenso wenig wie der Rock’n’Roller Pe-ter Kraus, der zum ersten Mal seit mehr als20 Jahren wieder mit einer Revue auf Tourist. Ein spektakuläres Programm für dieganze Familie bietet die Gala der Königs-pferde im Mai. Selbstverständlich darf auch die selbster-nannte „beste Band der Welt“ nicht fehlen!Am 13.06. wird die deutsche Kultband DieÄrzte ihr 30-jähriges Jubiläum gemeinsammit 11.000 Fans in der Stadthalle Graz fei-ern. Soweit nur ein Vorgeschmack auf dieerste Jahreshälfte 2012! ÜWeitere Infos unter www.mcg.at

Die Stadthalle Graz wird zehn Jahre alt und dasgibt allen Grund zu feiern!Als modernste Veranstaltungshalle Österreichs schafft es die Stadt-

halle Graz seit zehn Jahren, die verschiedensten Events, von Konzer-

ten und TV-Shows über Kongresse und Messen bis zu Sportevents

und Bällen, unter einem Dach zu vereinen. Auch im Jubiläumsjahr

2012 ist dies voll und ganz gelungen!

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Der Siegeszug des Handys ist bei Weitemnicht nur auf den privaten Bereich be-schränkt – auch Österreichs Unterneh-

men werden immer mobiler. In den vergan-genen Jahren hat sich das Mobiltelefon inpraktisch allen Firmen durchgesetzt. So gutwie alle Unternehmen mit bis zu 150 Mitar-beitern verwenden Mobiltelefone. Das gehtaus einer aktuellen Umfrage des Marktfor-schungsinstituts Integral unter 300 österrei-chischen Unternehmen mit bis zu 150 Mit-arbeitern hervor. In drei Vierteln der befrag-ten Betriebe sind sogar alle Mitarbeiter mitFirmenhandys ausgestattet. Nur noch in ei-nem Zehntel der österreichischen Unterneh-men ist das Diensthandy den Führungskräf-ten und den Außendienstmitarbeitern vorbe-halten.

Businesskunden als HauptzielgruppeAngesichts dieser Zahlen wundert es kaum,dass Österreichs Mobilfunkunternehmen mitneuem Elan in die Frühjahrsaison 2012 star-ten. So bietet etwa 3 mit dem „3Business-

Deal“ maßgeschneiderte Tarife an. „VieleUnternehmer kennen 3 bereits aus dem Pri-vatkundenbereich und sind mit uns sehr zu-frieden. Darauf bauen wir auf“, so RudolfSchrefl, 3-CCO, und ergänzt: „Bislang wa-ren günstige Tarife und viele Dienstleistun-gen oft großen Unternehmen vorbehalten.Kleine Unternehmen werden häufig benach-teiligt und müssen sich Vorteile schwer er-kämpfen. 3 macht Schluss damit. Jeder Un-ternehmer hat die Wahl zwischen drei ver-schiedenen Handy-Kategorien für seine Mit-arbeiter: Basic-Geräte (wie z.B. das NokiaC2 oder Samsung Galaxy 5) decken allegrundlegenden Funktionen ab, Medium-Ge-räte (wie z.B. das Samsung Wave 2 oder No-kia C6 Navi Edition) erfüllen alle Ansprücheintensiver Mobilkommunikation. Die ausge-wählten High-end-Geräte (wie z.B. dasiPhone 4S oder Samsung Galaxy S II) über-zeugen anspruchsvolle Business-Kunden mitneuester Technologie, Top-Leistung und aus-gezeichneter Benutzerfreundlichkeit. Durchdieses flexible System kann jedes Unterneh-

men sein Endgeräte-Portfolio individuell ge-stalten.

A1: Mobil- und Festnetz werden einsAuch A1 bietet maßgeschneiderte Kommu-nikationslösungen für Klein- und Mittelun-ternehmen. Die All-in-One-Lösung A1 Net-work Unified Voice Service vereint Festnetzund Mobiltelefonie, ergänzt um Faxdiensteund PC-Telefonie. Dabei können die Mitar-beiter alle Vorzüge der A1 Mobiltelefonienützen, zusätzliche Vorteile ergeben sich ausder Verknüpfung: Fest- und Mobilnetzteil-nehmer des Unternehmens sprechen öster-reichweit zu einem einheitlichen Tarif. Ne-ben Kostenersparnissen sorgt die Integrationvon Festnetz- und Mobiltelefonie für eineneinheitlichen Unternehmensauftritt und er-leichtert den Kontakt für Kunden und Ge-schäftspartner. Schließlich ist jeder Teilneh-mer auf allen Endgeräten parallel erreichbar.Gespräche können wahlweise am Handyoder an der Festnetznebenstelle angenom-men werden. Ü

SERVICE

34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Die Zukunft ist mobilIn drei von vier Firmen hat jeder Mitarbeiter ein Mobiltelefon, aber über 80 Prozent der

Unternehmen verwenden parallel zu den Handys noch Festnetzanlagen. Dabei könnte

sich die Hälfte der Firmenchefs vorstellen, ihr Festnetz ganz abzumelden. Vor allem Öster-

reichs Klein- und Mittelbetriebe werden immer mobiler.

Geht es nach aktuellen Studien, so hat das Festnetz auch im Unter-nehmensbereich bald endgültig ausgedient. Foto: Mobilkom Austria

3-CCO Rudolf Schrefl kümmert sich verstärkt um Klein- und Mittelbe-triebe. Foto: 3

SERVICE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 35

Im Dezember 2012 wird es soweit

sein. Dann sind große Ausbau-

projekte der ÖBB abgeschlossen

und neue Verbindungen können

in Betrieb genommen werden.

Bahnfahren wird damit noch be-

quemer und schneller.

Bis Ende des Jahres wird der Neubau derStrecke von Wien nach St. Pölten fertig-gestellt sein. Mit der viergleisigen

Hochleistungsstrecke wird sich die Fahrzeitim Personenverkehr reduzieren und die Ka-pazitäten für den Güterverkehr gesichert.In zweieinhalb Stunden wird man Ende desJahres von Wien nach Salzburg fahren kön-nen, St. Pölten wird in nur 25 Minuten er-reicht. Vorteile für die Reisenden wird auchdie Errichtung des Lainzer Tunnels bringen,der die West-, Süd- und Donauländebahnmiteinander verbindet und bei der Struktu-rierung des Wiener Bahnnetzes eine ganzentscheidende Rolle spielt.

Verbesserungen für Reisende wird es aberauch in Österreichs Westen geben. Die zwei-gleisige Bahnstrecke der Unterinntalbahnwird Ende des Jahres durch die vierzig Ki-lometer lange zweigleisige Strecke zwischenKundl und Baumkirchen ergänzt. Damitwird der Anschluss an die Brennerstreckegesichert.

DrehscheibeEnde 2012 steht auch die Teilinbetriebnahmedes neuen Wiener Hauptbahnhofs am Pro-gramm. Bis 2015 wird dieser Bahnhof zu ei-nem internationalen Durchgangsbahnhofausgebaut werden. Die Vorteile des neuenHauptbahnhofes: ein größeres Angebot anZugverbindungen, kürzere Reisezeiten undmehr Komfort durch bahnsteiggleiches Ein-steigen. Der neue Hauptbahnhof wird zur

internationalen Verkehrsdrehscheibe, mitBüros und Wohnungen und einem Shopping-center. Ein Schlüsselprojekt für Wien: Visi-tenkarte für die Stadt und Knotenpunkt imtranseuropäischen Schienennetz. Seit überzehn Jahren modernisieren die ÖBB die fre-quenzstärksten Bahnhöfe in ganz Österreich.So wurde zum Beispiel der Wiener West-bahnhof um die BahnhofCity Wien West er-weitert. Der Umbau des Salzburger Bahn-hofs ist in vollem Gange – im Sommer er-folgt die Teilinbetriebnahme und der GrazerHauptbahnhof wird 2016 fertiggestellt.

PünktlichVerbesserte Bilanz bei der Pünktlichkeit, diesich sehen lassen kann: Täglich kommen 96,6Prozent der Züge und 530.000 Fahrgästepünktlich ans Ziel. 2012 soll diese eindrucks-

volle Bilanz noch weiter verbessert werden.Seit Jahresbeginn konnten die ÖBB trotzwidriger Wetterbedingungen die Werte desVorjahres halten. Trotz vereister Züge undWeichen, sowie Unmengen von Schnee undLawinenabgänge, waren seit Jahresbeginnmehr als 96 Prozent der Züge pünktlich. Anweiteren Verbesserungen wird mit Hoch-druck gearbeitet. Die Pünktlichkeitsstatistikist übrigens seit 2011 für den Reisenden über-prüfbar. Übersichtlich und transparent sindfür jeden die aktuellen Pünktlichkeitswert ab-rufbar: puenktlichkeit.oebb.at Auskunft Ü

Bequemer, schneller und pünktlicher ans Ziel

Investitionen für die Kunden: Um den Fahrgästen das Reisen mit der Bahn so angenehm wiemöglich zu gestalten, haben die ÖBB bereits vor über zehn Jahren die „Bahnhofsoffensive“ gestartet. Österreichweit werden Bahnhöfe und Haltestellen auf höchste Standards in Sachen Kundenfreundlichkeit, Service und Sicherheit gebracht. Im Bild der neue Wiener Hauptbahnhof Foto: ÖBB/Harald Eisenberger, Stadt Wien.

Durch Investitionen in moderne Bahnhöfe und leistungsfähige Strecken bieten die ÖBB eineneue Qualität des Reisens.

36 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Anlässlich des zehn-jährigen Bestehensvon Nanonet Styria hat man beim heu-rigen Werkstoffkongress den Schwer-

punktthema „Nanotechnologie und Werk-stoffe“ gewählt – der Materials Cluster, dieMontanuniversität und Nanonet Styria sindVeranstalter des Werkstoffkongresses 2012.Leoben steht damit einmal mehr im Zeichender Vernetzung zwischen Wirtschaft undWissenschaft im Thema Material- und Werk-stofftechnik. Die Steiermark und NanonetStyria zeichnet aus, dass schon sehr früh er-kannt wurde, welches Potenzial die Nano-wissenschaften und -technologie eröffnen.Der eingeschlagene Weg des Zusammenwir-kens von Unternehmen, Forschung und Wis-

senschaft und öffentlicher Hand hat die Stei-ermark zu einem Vorzeigebeispiel für Nano-technologie in Österreich werden lassen.Durch systematische Abstimmung der Ak-teure konnten die maßgeblichen Investitio-nen in Forschung und Entwicklung getätigtwerden, sodass innerhalb von nur zehn Jah-ren der Durchbruch von der Grundlagenfor-schung bis zur Anwendung in einigen The-menfeldern erreicht wurde.Der Werkstoffkongress verfolgt das Ziel,Forschungsergebnisse und Entwicklungendurch Nanowissenschaft und -technologiefür den Bereich Werkstoffe und Materialienkompakt darzustellen. Die Tagesbeiträge am28. und 29. März konzentrieren sich auf die

steirischen Themenfelder Nanopowder, Na-nocomposites, Nanocoating, Nanogrowthund Optoelektronik. Durch die Mitwirkungder Nanonet Styria Netzwerkpartner gelingtein guter Einblick in die aktuellen „werk-stofforientierten“ Zukunftsthemen durch Na-nowissenschaft.Traditionellerweise wird der Werkstoffkon-gress 2012 sowohl Forschungswissen vermit-teln als auch die Umsetzung aufzeigen, damitrichtet er sich an Forscher und Vertreter derWirtschaft gleichermaßen. Der Dialog zwi-schen Wissenschaftern und Anwendern sollneue Ideen und Lösungen basierend auf demgewonnen Wissen schaffen und auch neuePerspektiven für Nanonet Styria aufzeigen.Ü

Le(o)ben im Zeichen der WerkstoffeLeoben ist am 28. und 29. März 2012 Schauplatz des „9. Internationalen Werkstoffkongresses“. Die ober-

steirische Stadt beweist damit eindrucksvoll ihr jahrhundertelanges und modernstes Know-how in den

Bereichen Roh- und Werkstoffe.

Beeindruckender Ort imDienste der Innovation: DasImpulszentrum WerkstoffeLeoben ist Ende März Tagungsort des „9. Inter -nationalen Werkstoff -kongresses“. Foto: Freisinger

SERVICE

Montanuniversität Leoben1840 von Erzherzog Johann als reine Mon-tanlehranstalt gegründet, beschäftigt mansich heute in enger Kooperation mit der Wirt-schaft mit der gesamten Wertschöpfungs-kette von den Rohstoffen über die Werkstoffebis zum fertigen Bauteil.www.unileoben.ac.at

Material Center Leoben (MCL)Das MCL ist ein international positioniertesForschungsunternehmen mit Sitz in Leoben,das sich auf Werkstoffe, Herstell- und Ver-arbeitungsprozesse sowie innovative Werk-stoffanwendung spezialisiert hat. Der Werk-stofffokus liegt bei metallischen Werkstof-fen, keramischen Werkstoffen und deren Ver-bunden. www.mcl.at

Polymer Competence Center Leoben (PCCL)Dieses kooperative und außeruniversitäreForschungsunternehmen auf dem Gebiet derKunststofftechnik und der Polymerwissen-schaften hat seinen Sitz in Leoben. www.pccl.at

Impulszentrum für Rohstoffe (IZR)Mitten am Campus der MontanuniversitätLeoben steht das Impulszentrum für Roh-stoffe als Schnittstelle zwischen Wissen-schaft und Wirtschaft. Hier sind massive For-schungs- und Laboreinrichtungen wie Ge-steinssägen, Pressen oder die Ausstattung fürSchwerlastversuche ebenso zu Hause, wieBeton-, Klima-, Wetter- und Chemielabors.http://impulszentren.at

Impulszentrum für Werkstoffe Leoben(IZW)Die Obersteiermark gilt als Werkstoff-Kom-petenz-Region mit internationalem Bekannt-heitsgrad. Es gab in den letzten Jahren zahl-reiche Unternehmensgründungen mit ausge-zeichneten Produktideen. Mit der Errichtungeines Werkstoffimpulszentrums wurde einwichtiger Impuls zur Fortsetzung diesesTrends gesetzt. http://impulszentren.at

Rohstoffe bestimmen seit Jahrhundertendas wirtschaftliche Geschehen in derzweitgrößten Stadt der Steiermark.

Schon 1314 wird Leoben erstmals als Eisen-handelsplatz genannt. Der richtige Ort alsofür eine Institution, deren Kompetenz welt-weit einzigartig ist, die MontanuniversitätLeoben. Dort wird mittlerweile weit mehr gelehrt alsnur Bergbau und Hüttenwesen, die Kompe-tenz erstreckt sich von der Rohstoffseite überdie Metallurgie und Werkstoffkunde, weiterzur Produktionstechnik, der Industrielogistikund bis zum Recycling und der Deponierungbeziehungsweise Entsorgungstechnik sowieder industriellen Energietechnik. Die enge Vernetzung zur Wirtschaft zeigtsich auch im Zentrum für angewandte Tech-nologie (ZAT), dessen Leistungen von derÜberprüfung der Geschäftsidee über dieBusinessplanerstellung bis zum Coaching inder Gründungs- und Wachstumsphase in ei-nem hochprofessionellen Netzwerk reichen.Und das mit Erfolg: Jährlich werden im Rah-

men vom ZAT vier bis fünf Unternehmen imBereich Hochtechnologie gegründet.

Hightech aus der ObersteiermarkMittlerweile kann man Leoben getrost als„City of Materials“ bezeichnen, denn nebender Montanuniversität haben sich noch 16Forschungs- und Entwicklungseinrichtun-gen mit dem Fokus Materialwissenschaftenetabliert, u.a. das Kompetenzzentrum „Ma-terials Center Leoben“, das sich mit allen As-pekten der Materialforschung befasst, oderdas „Polymer Competence Center Leoben“,kurz PCCL, einem echten Spezialisten fürKunststoffe. Die effizientere Nutzung der nicht erneuer-baren Rohstoffvorkommen ist auch im Im-pulszentrum Rohstoffe, das 2011 eröffnetwurde, ein großes Thema. Ziel ist die Schaf-fung einer gemeinsamen Infrastruktur zur ef-fizienten Bündelung von Know-how, um je-nen optimalen Technologietransfer zu er-möglichen, der zur Lösung der Probleme imRohstoffsektor beitragen wird.

Aus Tradition SpitzeDie Entwicklung von Papier, für das kein Baum mehr gefällt werden

muss, weil es aus Biopolymeren erzeugt wird, oder Kunststoffe, für

die kein Erdöl mehr gebraucht wird – im Roh- und Werkstoffbereich

ist in Leoben (fast) nichts unmöglich.

Wer hinter Leoben als „City of Materials“ stecktMaterials Cluster StyriaDer Materials Cluster Styria bündelt alle Un-ternehmen, Institutionen und wissenschaft-lichen Einrichtungen entlang der gesamtenWerkschöpfungskette des Werkstoffberei-ches. Dies erfolgt beginnend bei der Roh-stofferzeugung über die Weiterentwick-lung/Veredelung bis hin zur Anwendung undden fertigen Produkten. www.materialcluster.at

Impulszentrum Niklasdorf In Kooperation mit dem Institut für Metall-kunde und Werkstoffprüfung der Montan-universität Leoben und dem Laserzentrum/Joanneum Research entstehen hier praxis-

nahe Entwicklungsarbeiten und Problem -lösungen, ebenso werden Fachkräfte in denBereichen Oberflächentechnik und Werk-stoff ausgebildet. Darüber hinaus gibt es imZentrum Niklasdorf weitere Kooperationenmit dem Zentrum für angewandte Technolo-gien/Außeninstitut der UNI Leoben und demMaterials Center Leoben sowie zahlreicheprivate Firmen. http://impulszentren.at

Steirische Wirtschaftsförderung SFGDas Land Steiermark fördert über die Stei-rische Wirtschaftsförderung SFG die Ent-wicklung des Wirtschaftsstandortes Steier-mark sowie die Unterstützung seiner Unter-nehmen. http://sfg.at

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In den vergangenen Jahren ist in vielenBranchen ein wahrer Wettlauf nach immerleichteren Materialien ausgebrochen, die

trotz ihres verminderten Gewichts hohenQualitätsansprüchen entsprechen. In derSteiermark sind es traditionell vor allem dieAutomobil- und Luftfahrtbranche, die sichdurch neue Werkstoffe effizientere Fahr-zeuge erhoffen. Nicht zuletzt deshalb unter-stützen etwa der AC Styria (Auto ClusterSteiermark) die Bestrebungen heimischerUnternehmen. Aber auch in der Forschungtut sich einiges. Vor allem das von der Stei-rischen Wirtschaftsförderung SFG unter-stützte K1-Kompetenzzentrum PCCL trägtmit Kunststoff-Innovationen einen wesent-lichen Teil dazu bei, Autos und Flugzeugeleichter, sicherer und umweltfreundlicher zumachen. „Der Bereich Mobilität ist eines un-serer wichtigsten Betätigungsfelder. Dazuzählen eben unter anderem der Automobil-Sektor oder die Luftfahrt. Wir verstehen unshier als Bindeglied zwischen Wissenschaftund Wirtschaft, indem wir Grundlagenfor-schung in industrielle Anwendungen über-führen“, erklärt Martin Payer, Geschäftsfüh-rer des PCCL.

Innovatives Ultraleichtfahrzeug Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das Kon-zeptfahrzeug CULT (Cars’ Ultralight Tech-nologies), an dem das PCCL gemeinsam mitanderen Projektpartnern im Auftrag vonMagna Steyr arbeitet. Die Leobener Forscherentwickeln in diesem Zusammenhang u.a.hochfeste Verbundwerkstoffe in extremerLeichtbauweise. Das Ultraleichtfahrzeugsoll in Zukunft nur minimalem CO2-Aus-stoß verursachen und auch besonderes effi-zient sein. Aber nicht nur in der Autoindus-trie nehmen Polymere eine immer wichtigereRolle ein.

Revolutionäre FlugzeugtechnikAuch in der Luftfahrt, wo Gewicht ein we-sentlicher Faktor ist, setzten Hersteller ver-stärkt auf faserverstärkte Kunststoffe (CFK).

In der zivilen Luftfahrt erreicht das vielsei-tige Material bei neuen Flugzeugmodellenwie der Boeing 787 oder dem Airbus A350am Gesamtgewicht gemessen bereits eineMarke von über 50 Prozent. Auch hier forscht das PCCL erfolgreich anneuen Verbundwerkstoffen. Ein langjährigerPartner des Kompetenzzentrums im Luft-fahrt-Bereich ist FACC, der führende öster-reichische Hersteller von Flugzeugkompo-nenten aus Verbundwerkstoffen. Ü

SERVICE

38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Am Puls der WirtschaftAls Schnittstelle zwischen For-

schungseinrichtungen und als

Netzwerk kleinster, kleiner und

mittlerer Unternehmen spielen

die Impulszentren eine wesent-

liche Rolle bei der Entwicklung

des Wirtschaftsstandortes.

Im Vorjahr setzte mit dem ImpulszentrumRohstoffe in Leoben (IZR) das Wirtschafts-ressort des Landes Steiermark bereits sein32. Impulszentrum in die Realität um. Zu-gleich ist das IZR aber auch eine Premiere:Es wurde als erstes steirisches Impulszen-trum mitten im Campus einer Universitäterrichtet. „Dieser neue Weg soll es den an-gesiedelten Unternehmen und Institutennoch leichter machen, gemeinsam zu for-schen und daraus marktfähige Innovationenzu entwickeln“, erklärte Wirtschaftslandes-rat Dr. Christian Buchmann die neue Stra-tegie. „Die Steiermark hat 1986 die Impuls-zentren erfunden, ganz Österreich macht sie

mittlerweile nach“, weiß Dr. Burghard Kal-tenbeck, Geschäftsführer der SteirischenWirtschaftsförderung SFG und verweist da-rauf, dass mit dem neuen IZR und dem be-nachbarten Impulszentrum für Werkstoffe(IZW) beste Synergien für die regionaleWirtschaft bestehen.

Steiermark liebt‘s leicht

DIE LEHRSTÜHLE IM IZRDepartement Mineral Ressourcesund Petroleum Engineering:

n Bergbau, Bergtechnik und Berg-wirtschaft

n Gesteinshüttenkunden Aufbereitung und Veredlungn Petroleum Production and Proces-

singn Tiefbohrtechnikn Subsurface Engineeringn Reservoir Engineering

Leichtbau heißt heute ein Zauberwort in der Technologie. In vielen

Bereichen bringt die Gewichtersparnis bei gleicher Qualität durch

leichtere Materialien erhebliche Vorteile. Im Luftfahrt- und Auto -

mobilsektor sorgt das steirische Kompetenzzentrum PCCL (Polymer

Competence Center Leoben) mit wegweisender Forschung im

Kunststoff-Bereich für innovative Leichtbau-Impulse.

SERVICE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 39

KOMMENTAR

Forschungsmekka für KunststoffeDie Wettbewerbsfähigkeit der steiri-schen Industrie und Wirtschafthängt entscheidend von Innovatio-nen ab, mit denen man sich gegen-über dem Wettbewerb differenziert.Werkstoffe ermöglichen solche In-novationen und sind Motor für Pro-dukt- und Verfahrensentwicklungenin den verschiedensten Branchen.Die Steirische WirtschaftsförderungSFG sieht sich als Impulsgeber undTriebfeder für die Schaffung von Ein-

richtungen, die Forschung und Ent-wicklung fördern und in weitererFolge auch Betriebsansiedelungenbegünstigen. Gerade der StandortLeoben mit seiner Kompetenz in denBereichen Roh- und Werkstoffe istwie geschaffen dafür. So hat sich dieobersteirische Universitätsstadt be-reits zu einem weltweit bedeutendenKunststoff-Zentrum entwickelt undwird auch künftig zu einem großenTeil die Zukunft der Roh- und Werk-stofftechnik mitbestimmen.

Dr. Burghard Kaltenbeck, Geschäftsführer Steirische Wirt-schaftsförderung SFG

Um die Rohstoffversorgung der

europäischen Industrien und da-

mit die Aufrechterhaltung einer

Vielzahl von Arbeitsplätzen

sicherzustellen, agiert das Im-

pulszentrum Rohstoffe in Leoben

(IZR) als Vorreiter einer neuen

Rohstoff-Kultur für Europa.

Mit dieser innovativen Kultur startete dieheutige „Montanuniversität Leoben“bereits 1840 als „Steiermärkisch-Stän-

dische Montanlehranstalt“ mit den Studien-richtungen Bergwesen und Hüttenwesen.Trotz neuer Studienrichtungen stand stets derBereich Bergwesen, der heute im Depart-ment „Mineral Resources and Petroleum En-gineering“ organisiert ist, im Zentrum. Die-ses Department erhielt 171 Jahre nach seinerGründung im Vorjahr wieder einen gemein-samen Standort: Der IZR-Bau ist einzigartig

in der Steiermark und selbst Symbol für dieRohstoffgewinnung. Er reicht 20 Meter indie Erde – so tief wie kein anderes Bauwerkin der Region. Außerdem ragt er 20 Meter indie Höhe und vereint auf insgesamt siebenGeschoßen alle Forschungseinrichtungen imBereich der Rohstoffe. Ergänzt wird der In-novations-Mix im IZR durch angesiedelteFirmen, die im obersten Geschoß tätig sind.

DATEN & FAKTENDas IZR Leoben in ZahlenEröffnung: 20. Mai 2011Gesamtkosten: 5,5 Mio. EuroBauherr, Errichter und Betreiber:Innofinanz – Steiermärkische For-schungs- und Entwicklungsförde-rungsgesellschaft als Tochter derSteirischen WirtschaftsförderungSFGGrundstück: 729 m2, zur Verfügunggestellt von der Stadt LeobenGeschossfläche: 3.358 m2

davon Laborfläche: 1.597 m2

davon Bürofläche: 416 m2

Gesamthöhe: 39,62 m

Chronik einer Erfolgsgeschichte

Mitten am Campus der Montanuniversität Leoben ist das Impulszentrum fürRohstoffe Nahtstelle zwischenWissenschaft und Wirtschaft.Foto: Robert Frankl

SERVICE

40 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

n Herr Ing. Chalupecky, der Umsatz vonABB erreichte 2011 ein Rekordniveaunicht zuletzt durch die weltweite Mo-dernisierung von Industrie undStromnetzen, die dem ElektrokonzernABB erneut starke Zuwächse bescherthat. Das sind wohl auch gute Aussich-ten für die Österreich-Tochter?

Die österreichische ABB entwickelt sichsehr stabil. Wir haben die Herausforderun-gen der Krisenjahre 2008 und 2009 sehr gutgemeistert, und das Unternehmen ist derzeitsehr gut auf die aktuelle Unsicherheit in den

Märkten vorbereitet. Durch das breite Port-folio des ABB-Konzerns, von Energietech-nikprodukten und Systemen über die Indus-triebereiche der Automatisierung und An-triebstechnik bis hin zu Industrie-Roboternund Niederspannungsprodukten, ist ABBsowohl in früh/mittel und spät-zyklischenSegmenten tätig und daher weniger krisen-anfällig als einseitig ausgerichtete Unter-nehmen.

n Wo liegen die Stärken der ABB Öster-reich?

Unsere Stärken liegen in einer starken Prä-senz am lokalen Markt mit Unterstützungdes Produktportfolios und Know-hows einesinternationalen Großkonzerns. Dadurchkann der Kunde Stabilität, Verlässlichkeitund Nachhaltigkeit bei hohem Qualitätsan-spruch erwarten.Technisch ist in Österreich das Wasserkraft-Know-how sicher etwas Spezielles und da-mit auch ein fundamentales Standbein fürdie Zukunftsausrichtung der österrei-chischen ABB-Gesellschaft.

Mit bestausgebildeten und motivierten Mitarbeitern, enormen Investitionen in Forschung undEntwicklung und einem großen Verständnis für die lokalen Märkte führt Vorstandsvorsitzen-der Ing. Franz Chalupecky die ABB Österreich erfolgreich ins zweite Unternehmensjahrhun-dert. Fotos: ABB Österreich

Mit Know-how und Innovation zum

WeltmarktführerABB ist ein weltweit führender Technologiekonzern der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen

ermöglicht seinen Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Handel, ihre Produktivität zu

verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Viele Annehmlichkeiten des Alltags, die für uns selbst-

verständlich sind, beruhen auf Technologien, die ABB entwickelt, verbessert und angepasst hat – und zwar

von elektrischer Energie auf Knopfdruck bis hin zum Sicherungsautomaten im Keller. Die Wirtschaftsnach-

richten baten Franz Chalupecky, Votstandsvorsitzender von ABB Österreich, zum Interview.

SERVICE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 41

n Welche Schwerpunkte setzen Sie inder ABB Österreich im heurigenJahr?

Neben der Markteinführung von immerneuen Produktentwicklungen in der Energie-technik und Automati-sierung fokussierenwir uns heuer auch aufdas Gebiet der e-Mo-bilität. Hier hat ABBmit dem Kauf einesder Weltmarktführerauf dem Gebiet vonSchnellladestationen(Epyon) neue Akzentegesetzt.

n Wie beeinflusstdas derzeitigewirtschaftlicheUmfeld die ABBÖsterreich? Mer-ken Sie Auswir-kungen auf IhrUnternehmenund welche sinddas?

Derzeit merken wirnoch kaum Auswir-kungen. Wir haben ei-nen sehr zufriedenstel-lenden Auftragsstandund sehen auch in denmeisten Bereichennoch keine Einsen-kung in der Nachfrage.Ich glaube, dass es derRealwirtschaft bessergeht, als viele Progno-sen und Medienbe-

richte dies vermuten ließen. Aber dennochsind wir vorsichtig und beobachten die Ent-wicklung auf unseren Märkten sehr genau.

n Welche Märkte bearbeitet die ABB-Wien-Zentrale?

ABB folgt einer Matrixorganisation von fünfDivisionen und acht Regionen. Innerhalb derRegionen sind wir in Cluster organsiert, wo-bei wir aus Österreich den Cluster Öster-reich/Slowenien führen. Für Wasserkraft-Projekte stehen wir etwa zwei Dutzend Län-dern als Kompetenzzentrum zur Seite.

n In welchen Bereichen ist ABB Welt-marktführer, und wo sind die Stärkender Österreich-Niederlassung?

ABB erhebt den Anspruch, in allen Segmen-ten, in denen man tätig ist, zu den Besten zugehören. Ich glaube, dass unsere jüngst ver-öffentlichten Jahresergebnisse für 2011 dasauch bestätigen. Doch Erfolg kommt nichtvon allein und ausruhen kann man sich da-rauf schon gar nicht. Enorme Investitionenin Forschung und Entwicklung sind dazu er-forderlich, ebenso bestausgebildete und mo-tivierte Mitarbeiter und ein großes Verständ-nis für die lokalen Märkte.

n Der Konzern legte jüngst die Messlattedes Unternehmens hoch an undmöchte im Umsatzwachstum in den

kommenden fünfJahren in allenSparten über demvoraussichtlichenMarktwachstumliegen. Gilt dasauch für die ABBÖsterreich? Ha-ben Sie bereitsPläne zur Ver-wirklichung die-ser Ziele?Selbstverständlichgilt das auch für dieABB in Österreich.Natürlich sind dasWachstumspoten-zial und die Aus-gangslage für ABBin den acht Regio-nen unterschied-lich, aber entspre-chendes Wachstumist ebenso fürEuropa und daherauch für Österreichund Slowenien ge-plant. Wir arbeitenbereits sehr konse-quent an der Um-setzung und ver-stärken uns derzeitauch auf dem Per-sonalsektor in ein-zelnen Sparten. Be-

reiche wie Service, Smart-Grids, e-mobility,Netze, erneuerbare Energieerzeugungsanla-gen, um nur einige Segmente zu nennen,werden Schwerpunkte diesbezüglich sein.

n Ist Nachhaltigkeit ein Thema in IhremUnternehmen – und warum?

Natürlich ist Nachhaltigkeit ein Thema, undzwar sowohl in den eigenen Produktionsan-lagen wie auch in der Ausrichtung und Aus-wirkung unseres Portfolios am Markt. DieFrage nach dem Warum sehen wir einfach:Ohne diese Nachhaltigkeit können Sie lang-fristig nicht erfolgreich sein, und wir denkenebenso langfristig.

n Sie leiten ein großes Unternehmen mitzahlreichen Mitarbeitern. Ist Gesund-heitsvorsorge ein Thema für Sie?

Ja, bis zu einem bestimmten Ausmaß. Wirführen im Unternehmen regelmäßig Gesun-den-Untersuchungen, Sehtests etc. in Koope-ration mit der Gebietskrankenkasse durch.Wir stellen unseren Mitarbeitern neben ei-nem Sport-/Fitnessraum auch Kurse in z.B.Tai-Chi zur Verfügung. Aber wir können undwollen die öffentliche Hand hinsichtlich Vor-sorgemedizin nicht ersetzen.

n Was ist für Sie persönlich der Grund,bei ABB Österreich zu arbeiten?

Es ist einfach spannend. Ich sage Bewerbernimmer, dass für den Fall, dass sie einen ru-higen Job suchen, keine Überraschungen er-leben möchten, den Heimatort nicht verlas-sen und niemals beruflichen Herausforde-rungen ausgesetzt sein wollen – sich nichtbei ABB zu bewerben.Bei ABB leben Sie in einem internationalenUmfeld, einem ausgeprägten technischenDrang zur Weiter-/Neuentwicklung. Wir ha-ben Niederlassungen in über 100 Ländern,das bietet die Möglichkeit, weltweit an Pro-jekten mitzuarbeiten zu können, regelmäßigin den unterschiedlichsten Bereichen ge-schult und trainiert zu werden und sehr oftimmer wieder neuen Herausforderungen ge-genüberzustehen. Einfach spannend! Ü

FACTS:ABB beschäftigt weltweit etwa135.000 Mitarbeiter in rund 100 Län-dern. In Österreich arbeiten rund400 Mitarbeiter in den BereichenEnergietechnik-Produkte, Energie-technik-Systeme Industrieautoma-tion und Antriebe, Niederspan-nungsprodukte und Prozessautoma-tion. ABB Österreich blickt auf einebereits 100-jährige Erfolgsge-schichte zurück und fokussiert der-zeit stärker denn je als Technologie-führer die Zukunft mitzugestalten.

Die Schnellladestation von ABB „Terra51“ - in 15 Minuten von 20 auf 80Prozent – ist eine ganzheitliche Ladelösung fürElektrofahrzeuge. Dabei handelt es sich um ei-nen leicht zu installierenden DC-Schnell ladermit einer Ausgangsleistung von bis zu 50 kW.

Die Bundesregierung setzt bei Immobilienverkäufe

die Steuerschraube an. Experten rechnen mit stei-

genden Wohnungspreisen.

Wer eine Wohnung verkauft, der muss künftig 25 Prozent desGewinnes an den Fiskus abliefern. Diese Regelung wird fürall jene Objekte gelten, die der Eigentümer nicht selbst als

Hauptwohnsitz bewohnt hat. Rund 2 Milliarden Euro will das Fi-nanzministerium aus dieser Immobiliensteuer bis 2016 erzielen. Da-für streicht die Regierung die bislang geltende Spekulationsfrist vonzehn Jahren, gleichsam als mildernde Maßnahme. Treffen werdendie Maßnahmen besonders private Anleger, die ihr Erspartes in eineEigentumswohnung investiert haben. Damit rechnet Anton Holzap-fel, Geschäftsführer der Österreichischen Immobilientreuhänder(ÖVI). „Wer sagt, bevor ich mit 60 Jahren in Pension gehe, verkaufe

SERVICE

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„Wohnen wird teurer“

SERVICE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 43

ich noch schnell meine Vorsorgewohnung,der hat die Rechnung ohne den Wirt ge-macht“, sagt er. Er rechnet damit, dass dieneue Gewinnbesteuerung dazu führenkönnte, das weniger Vorsorgewohnungen aufden Markt kommen.Gerade diese Vorsorgewohnungen habensich in den letzten Jahren zum wohl belieb-testen Anlagemodell entwickelt. Neue Woh-nungen in guter Lage gehen weg wie diewarmen Semmeln. Das bestätigt auch Niko-laus Lallitsch, Geschäftsführer der Raiffei-sen-Immobilien Steiermark. „Gut ausgestat-tete Wohnungen werden knapp, auch wenndas Angebot noch nicht völlig ausgeschöpftist.“

Gewinnbesteuerung

Dass die neue Gewinnbesteuerung den An-kauf einer Anlegerwohnung weniger attrak-tiv machen könnte, darüber gehen die Erwar-tungen auseinander. Manche Experten glau-ben, dass die neue Steuerregelung den Runauf Eigentumswohnungen als Geldanlagenicht bremsen werde. Ihr Argument: „Esgeht den Anlegern in erster Linie um Sicher-heit.“ Andere, wie s-Bauspar-Chef JosefSchmidinger, erwarten, dass der Sektor„Vorsorgewohnungen“ zusammenbrechenkönnte. Klarheit herrscht aber im Bezug aufdie Folgen des Sparpakets für die Renditen.Anbieter von Vorsorgewohnungen haben er-rechnet, dass die Rendite um 0,5 Prozent proJahr sinken wird. Helmut Hardt von der Wie-ner Privatbank hat zum Beweis ein Rechen-modell vorgelegt: Der Ankauf einer 63 Qua-dratmeter großen Wohnung mit einem Kauf-preis von 205.000 Euro, ein Preis der in etwadem durchschnittlichen Kaufpreis in Wienbeträgt), wird zu 50 Prozent aus Eigenmit-teln finanziert. Die Miete wird jährlich derInflation von durchschnittlich zwei Prozentangepasst, der Wertzuwachs liegt bei runddrei Prozent pro Jahr. Durch die neuen Be-stimmungen wird sich die Gesamtrendite deseingesetzten Kapitals bei einer Laufzeit von23 Jahren von derzeit 5,45 Prozent auf 4, 85Prozent reduzieren. Die neue Vermögenszu-wachssteuer wird demnach die Gesamtren-dite spürbar schmälern. Immobilienexpertenraten Anlegern daher zu einer realistischenMietzinspolitik. Setzt man den Mietzins, derin Wien zwischen acht und elf Euro pro Qua-dratmeter liegt, zu hoch an, besteht die Ge-fahr, dass die Wohnung nur schwer zu ver-mieten ist oder über längere Zeit leer steht.Der Ausfall von Mieteinnahmen würden dieGewinne weiter drücken.Besteuert werden mit den Sparpaket auch dieGewinne beim Grundstücksverkauf. EineMaßnahme, die laut Schmidinger die Wohn-bauträger und in letzter Konsequenz auch diedie Mieter treffen würden. „Die Eigentümerwerden diese Mehrkosten an die Mieter wei-tergeben“, sagt er. „Damit wird Wohnen teu-rer.“

Eine Prognose, die auch den öffentlichenBauträgern große Sorgen macht. Die Bun-desländer Wien und Vorarlberg warnen da-vor, dass die Gewinnbesteuerung ihre Bau-vorhaben, wie Krankenhäuser und Pflege-heime verteuern würde. Denn Länder undGemeinden bringt das Sparpaket zudem Ein-schränkungen beim Vorsteuerabzug für Im-mobilien. Die Vorarlberger Landesregierungrechnet deshalb mit einem Anstieg der Preiseum 20 Prozent. „Diese Mehrkosten werdenselbstverständlich kalkulatorisch bei der Be-rechnung der Höhe der Miete beziehungs-weise bei der Höhe des Leasing-Entgeltesberücksichtigt“, schreibt die Landesregie-rung in einer Stellungnahme zum Gesetzes-entwurf. Wien und Vorarlberg fordern des-halb eine steuerrechtliche Gleichstellung vonLändern und Gemeinden mit den Gesell-schaften des Bundes.

Aber das Sparpaket bringt dem Sektornicht nur Nachteile: Die Bundesregierung hat Spekulationsfristvon zehn Jahren gestrichen, eine Maßnahme,die den belebend wirken könnte auf denMarkt. . „Die Spekulationsfrist hat die Ent-wicklung vieler Gemeinden gebremst“, sagtetwa Franz Steindl, stellvertretender Landes-hauptmann des Burgenlands und ehemaligerBürgermeister der Neusiedlersee-GemeindePurbach. „Diese Frist hat es den Gemeindenungeheuer schwer gemacht, Betriebe anzu-siedeln und Wohnungen zu bauen.“ Auchwenn die Gewinne jetzt versteuert werdenmüssten, rechnet Steindl, dass die Streichungder Spekulationsfrist „die regionale Wirt-schaft“ in Gang bringen werde. Steindl verteidigt auch eine andere Regelungdes Sparpakets, die wohl einer der umstrit-tendsten überhaupt ist: Die Halbierung derstaatlichen Bausparprämie von derzeit 36 auf18 Euro. „Das Bausparen ist inzwischen zueiner ganz normalen Sparform geworden“,sagt Steindl. „Nur die wenigsten haben eineBausparvertrag, um den Bau eines Hausesoder den Ankauf einer Wohnung zu finan-zieren.“ Tatsächlich finanziert nur jeder Zehnte derfünf Millionen österreichischen Bausparerseinen Wohnraum mit einem Bausparvertragund -darlehen. Trotzdem werde die Prämi-enkürzung nicht ohne Folgen bleiben für dieBautätigkeit in Österreich. Davon geht je-denfalls Johann Ertl von der Raiffeisen Bau-sparkasse aus. „Wenn wir davon ausgehen,dass wegen der gekürzten Förderung weni-ger Verträge abgeschlossen werden, müssenwir die Ausleihungen zurückfahren“, sagtErtl. Ganz einfach deshalb, weil die Bauspar-kassen nur so viel Geld für Wohnraumbauund Sanierung ausleihen dürfen, wie siedurch Sparverträge einnehmen. Ertl rechnetdamit, dass deshalb die Zinsen steigen wer-den. Im Schnitt von 1,4 auf 1,6 Prozent beiden Einlagen und von 3,3 auf 3,5 Prozent beiden Darlehen. Ü

NEUERUNGENDas bringt das Sparpaket für den Bausektor

n Halbierung der Bausparprämievon derzeit 36 Euro auf 18 Euro

n Immobiliensteuer: Wer seineWohnung nach zehn Jahren ver-kauft, der tat dies bisher steuer-frei. Jetzt fallen 25 Prozent aufden Verkaufsgewinn an. Nach wievor steuerfrei ist der Verkauf vonHauptwohnsitzen. Geändert ha-ben sich nur die Bedingen für dieSteuerbefreiung: Bisher war derNachweis ausreichend, dass derEigentümer zwei Jahre die Lie-genschaft als Hauptwohnsitznutzte. Jetzt muss der Eigentü-mer nachweisen, dass er das Ob-jekt in den vergangenen zehn Jah-ren fünf Jahre lang als Haupt-wohnsitz genutzt hat. Zweifel ha-ben Juristen allerdings an derVerfassungskonformität dieserneuen Steuer. Der Grund: Verlustekönnen beim Finanzamt nicht gel-tend gemacht werden. Beider Steuerauf Ak-tienge-winnekönntenVerlustehingegensehr wohlgeltend ge-macht wer-den. Expertenschlagen deshalb vor, Verlusteaus einem Wohnungsverkauf mitanderen steuerpflichtigen Ein-künften gegenzurechnen. Deremeritierte Professor für Finanz-wissenschaften, Werner Doralträt: „Wenn es um einen hohen Be-trag geht, würde ich zum Verfas-sungsgerichtshof gehen.“

n Instandsetzungsarbeiten: Reno-vierungsarbeiten, wie das Einset-zen neuer Fenster, der Einbau ei-ner neuen Heizung schmälernden Verkaufsgewinn. Das bedeu-tet, dass sich die Berechnungsba-sis für die 25-Prozent-Immobi-liensteuer reduziert. Instandset-zungsarbeiten schaffen steuerli-che Vorteile.

n Inflationsabgeltung: Auch hiergibt es eine neue Regelung: Nachzehn Jahren gibt es einen jährli-chen Inflationsabschlag von 2,5Prozent, gedeckelt mit maximal50 Prozent.

GESUNDHEIT

44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

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Jeder Arbeitsunfall, der nicht passiert, undjede Berufskrankheit, die nicht eintritt,machen sich bezahlt. Prävention und be-

triebliche Gesundheitsförderung (BGF) wer-den hier immer mehr zum integralen Be-standteil einer modernen Unternehmensstra-tegie, deren Erfolge inzwischen hinreichendbelegt sind. Sie zielen darauf ab, Krankhei-ten am Arbeitsplatz vorzubeugen, Gesund-heitspotenziale zu stärken und das Wohlbe-finden am Arbeitsplatz zu verbessern.Grundsätze der BGF wurden 1997 europa-weit in der Luxemburger Deklaration (sieheKasten) formuliert. Seitdem haben sich zahl-reiche Unternehmen – große Konzerne, klei-nere und mittlere Unternehmen sowie Orga-nisationen des öffentlichen Dienstes – zudiesen Grundsätzen bekannt und sich der Lu-xemburger Deklaration angeschlossen.

Vorsorgen ist billiger als heilenDie Arbeitswelt befindet sich in einer Phasetiefgreifenden Wandels. Globalisierung,neue Informationstechnologien, Personalab-bau und älter werdende Belegschaften stel-len die neuen Herausforderungen dar. Mit-arbeiter, die gesund sind und sich im Betriebwohl fühlen, sind leistungsfähiger und pro-duktiver. Österreich hält nicht nur den Welt-rekord bei Frühpensionen wegen Invalidität,sondern auch bei Pensionierungen wegenpsychischer Probleme. Jede dritte Berufsun-

fähigkeitspensionierung erfolgt aus diesemGrund. Abseits von Regelungen und gesetz-lichen Bestimmungen kommt deshalb derPrävention ein wesentlicher Anteil zu. DasBild des älteren Arbeitsmediziners, der ta-gelang seine Zeit im stillen Kämmerlein zei-tungslesend verbringt, passt da nicht mehrins Bild. Heutzutage arbeiten sie gemeinsammit Psychologen, Krankenkassen, Unfallver-hütungsexperten und anderen Fachleuten zu-sammen, um nicht nur das Verhalten der Be-troffenen zu beeinflussen, sondern auch dieVerhältnisse so zu verändern, dass die Mit-arbeiter möglichst lange und möglichst ge-sund in den Betrieben verbleiben.

„Volle Kraft voraus!“ in SalzburgDie steigenden psychischen Belastungen amArbeitsplatz kommen Betrieben teuer zu ste-

hen. „Eine Evaluierung psychischer Belas-tungen am Arbeitsplatz hilft, Verbesserungs-potenziale im Unternehmen aufzudeckenund so betriebliche Prozesse zu optimieren.Denn mit dem zunehmenden Druck undStress am Arbeitsplatz steigt auch die Zahlan Krankenständen und Burnout-Fällen“,schildert Dr. Ortrud Gräf, leitende Arbeits-medizinerin beim ArbeitsmedizinischenDienst (AMD) Salzburg. Dieser bietet denBetrieben diese Evaluierung an sowie mit

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Gesunde Mitarbeiter in gesunden Betrieben: Zukünftiger Unterneh-

menserfolg hängt von gut qualifizierten, motivierten und gesunden

Mitarbeitern ab. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) spielt eine

entscheidende Rolle dabei, Mitarbeiter und Unternehmen auf diese

Herausforderungen vorzubereiten.

Gesundheitsarbeit ist in Kleinbetriebenschwierig umzusetzen, weiß Wolfgang Pitzlvom WIFI Salzburg und macht fehlende Zeit-ressourcen dafür verantwortlich. Foto: WIFI

Zur Vermeidung von Burnout & Co ist für Dr.Ortrud Gräf, Leiterin Arbeitsmedizin beimAMD-Salzburg, die Evaluierung der psy-chischen Belastungen am Arbeitsplatz wich-tig. Foto: AMD Salzburg

dem Gesundheitsförderungsprojekt „VolleKraft voraus!“ Maßnahmen zur Präventionpsychischer Belastungen. Eher schwierig zu vermitteln ist das ThemaGesundheit am Arbeitsplatz in den kleinenUnternehmen, wissen Bildungsexperten.„Zeitdruck und Stress lassen kaum Spiel-raum, sich das nötige Wissen dafür zu ver-schaffen. Wir hatten die Ausbildung langeim Programm, aber jetzt wegen fehlenderNachfrage nicht mehr“, erklärt WolfgangPitzl, zuständig für Weiterbildung Gesund-heit, Wellness und Schönheit beim WIFI inSalzburg. Auch wenn das nötige Bewusst-sein vorhanden ist, fehlende Ressourcen füh-ren dazu, dass es um die Vorsorge häufigschlecht bestellt ist.

Steiermark: KMUs im FokusSpeziell auf die Bedürfnisse der kleinen Be-triebe abgestimmt hat das Land Steiermarkdas Maßnahmenbündel. In der Abteilung vonDr. Thomas Amegah, Schwerpunktreferentfür Gesundheitsförderung in der steirischenLandesregierung, werden entsprechende Ak-tivitäten schon seit Jahren unterstützt: „DasLand gibt für BGF-Projekte die nötige An-schubfinanzierung, auch damit es kleinerenBetrieben leichter fällt.“ Gemeinsam mit denKooperationspartnern Wirtschaftsressort,Wirtschaftskammer Steiermark, Ärztekam-mer, GKK und AUVA wird beispielsweise„Fit im Job“ vergeben, ein Preis, den dieWirtschaftskammer auslobt. Die Sozialver-

sicherungen bieten ebenfalls Unterstützungan. Das „Institut für Gesundheitsförderungund Prävention“ ist eine Einrichtung, die ak-tiv Betriebe berät und Ausbildungen – bei-spielsweise zum Gesundheitsmanager – an-bietet. „BGF ist ein wichtiger Baustein, umdie Gesundheitsziele im Land Steiermark,die 2007 formuliert wurden, zu erreichen“,betont Amegah.

PGA-Akademie inOberösterreichEbenfalls auf dieAusbildung setzt derPGA, Verein für pro-phylaktische Ge-sundheitsarbeit, inOberösterreich. Bil-dungsangebote fürArbeitnehmerschutz,BGF, Arbeitspsycho-logie und Arbeitsme-dizin stehen ebensoauf dem Programmwie die Ausbildungzur Sicherheitsver-trauensperson oderSicherheitsfachkraft.„Wir entwickeln seitvielen Jahren Pro-jekte zu den Themen-bereichen Arbeit, Ge-sundheit und Um-welt“, erläutert Mag.

Robert Brandstätter, Leiter der PGA-Akade-mie. Er empfiehlt beispielsweise den Lehr-gang „Gesund führen“, denn gerade Füh-rungskräften kommt eine bedeutende Rollezu, wenn es darum geht, gesundheitsför-dernd im Betrieb zu wirken.

Nah an den BetriebenDie Niederösterreichische Gebietskranken-kasse (NÖGKK ) hat im Unterschied zu an-deren ein eigenes zwölfköpfiges Team, dasberatend und betreuend arbeitet. „Wir sinddadurch sehr nah an den Betrieben und er-reichen die Menschen direkt dort, wo sie ar-beiten“, erklärt Thomas Samwald die opera-

GESUNDHEIT

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

ZAHLEN & FAKTENAktuell betreut die AUVA 4,630.134Versicherte, davon sind etwa dreiMillionen unselbstständig Erwerbs-tätige, knapp 300.000 Selbstständigeund rund 1,4 Millionen Schüler undStudenten. Gesetzlich vorgeschrie-bene Messungen (Chemie, Lärm, Vi-bration), Beratung über Schutzaus-rüstungen, Überprüfungen sowieForschung und Entwicklung sind dieHauptaufgaben. Rund 100.000 Be-triebe werden jährlich besucht undetwa 60 Prozent aller Arbeitnehmerin Kleinbetrieben arbeitsmedizinischund sicherheitstechnisch betreut.

LUXEMBURGER DEKLARATIONLuxemburger Erklärung zur betrieblichen Gesundheitsförderung Die Luxemburger Erklärung zur betrieblichen Gesundheits-förderung 1997 ist ein von den Mitgliedern des europäi-schen Netzwerkes zur betrieblichen Gesundheitsförderungverabschiedetes Dokument zu den Grundsätzen der BGF inder EU.

Grundsätze:Partizipation: Die gesamte Belegschaft muss einbezogenwerden.Integration: Bei allen wichtigen Entscheidungen und in al-len Unternehmensbereichen ist BGF zu berücksichtigen.Projektmanagement: Alle Aktivitäten sind systematischdurchzuführen – von der Bedarfsanalyse bis zur kontinuier-lichen Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse.Ganzheitlichkeit: BGF umfasst verhaltens- und verhältnis-orientierte Maßnahmen. Sie verknüpft die Reduktion von Ri-sikofaktoren mit dem Ausbau von Schutzfaktoren und Ge-sundheitspotenzialen.

DI Sabine Krenn,Amtsleiterin beimArbeitsinspektoratDornbirn.Foto: Arbeitsinspektorat

Dornbirn

Foto: AMD Salzburg

GESUNDHEIT

tive Umsetzung der BGF in der NÖGKK.Dazu werden Seminarangebote zugekauftund den Betrieben kostengünstig angeboten.„Unser Vorteil ist, dass wir vieles bieten undmaßgeschneidert für den jeweiligen Betriebumsetzen können. Wir geben Hilfe zurSelbsthilfe.“ Das KMU-Modell in der BGFhat die NÖGKK – angelehnt an das in Groß-betrieben laufende Modell – genau passendfür kleine Betriebe entwickelt und die An-wendung in einem Forschungsprojekt ge-probt. Jetzt, da der Erfolg nachweisbar ist,wird es auch in den anderen Bundesländerneingesetzt.

Zuständig für 4,6 Millionen VersicherteSpeziell dem Arbeitnehmerschutz ist die All-gemeine Unfallversicherungsanstalt(AUVA) verpflichtet. Neben Beratungen undMessungen setzt auch die AUVA auf Präven-tion – überall dort, wo AUVA-Versicherte ar-beiten. Besondere Bedeutung misst sie derBegleitung bereits vor der Entstehung neuerBetriebsanlagen bei. „Alles, was nicht nochnachträglich eingebaut werden muss, ist na-turgemäß viel günstiger und effizienter, da-rum ist es wichtig, dass wir bereits währendder Planungsphase dabei sind“, ist Abtei-lungsleiter Dr. Karl Körpert von der Präven-tionsabteilung überzeugt. Wie Arbeitsplätzeausgestattet sein müssen und Risiken, einenArbeitsunfall oder eine Berufskrankheit zuerleiden, minimiert werden, das wird einge-hend analysiert, gemeinsam mit dem Unter-

nehmen werden Lö-sungen gesucht.

Branchenschwer-punkte bei den Arbeitsin-spektoratenEbenfalls dem Ar-beitsschutz und derRisikoverminde-rung widmen sichdie Arbeitsinspekto-rate. Die Landes-stellen bekommenVorgaben der Zen-trale in Wien und er-ledigen den Jahres-arbeitsplan. „Fürheuer steht derBranchenschwer-punkt Tischler aufdem Programm,weil die Bedingun-gen der Grenzwerte-verordnung ver-schärft wurden“, be-richtet DI SabineKrenn, Amtsleiterinim Arbeitsinspekto-rat Dornbirn. Nach-dem Hartholzstäubeals krebserregendeingestuft wurden,sind nun Entstauber

in den Betrieben nötig und eine Luftrückfüh-rung in den Arbeitsraum ist nicht mehr zu-lässig. Genauer betrachtet werden überdies die psy-chischen Belastungen im Gastgewerbe.Denn der Druck in saisonal abhängigen Be-reichen steigt stetig, weiß die Amtsleiterin.„Sowohl im Gastgewerbe als auch im Trans-port- oder Baugewerbe bemerken wir ein be-ständiges Ansteigen des Arbeitsdruckes, eswird immer mehr auf die Zeittube gedrückt.Was die technischen Investitionen in die Si-cherheit anbelangt,beobachten wir bei denBetrieben jedoch eine positive Entwick-lung.“ Rund 11.500 Arbeitsstätten in Vorarl-berg sind vorgemerkt, die Überprüfung einesknappen Fünftels wird pro Jahr geschafft.

Qualität und bestimmte StandardsAls Anbieter verschiedenster Prüfungen –z.B. Betriebsanlagen, Arbeitsmittel undstoffe, Beförderungsmittel oder Hebewerk-zeuge – stellt der TÜV auch Zertifikate aus,die allgemein anerkannt werden. „Der TÜVsteht für bestimmte Standards und Qualitäts-normen. Wir haben eine große Verantwor-tung und natürlich ein hohes Ansehen, demwir uns verpflichtet fühlen“, so Karl Preiss-ler, Leiter der MHF (Maschinen-, Hebe- undFördertechnik) in der Wiener TÜV-Zentrale.Pro Jahr werden immerhin rund 400 bis 500verschiedene Anlagen in ganz Österreichüberprüft. Ü

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GESUNDHEIT

48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Geht es nach der Österreichischen Ärzte-kammer, hat es fast den Anschein, alsob unsere ärztliche Grundversorgung

gefährdet ist: Seit dem Jahr 2000 hat die Zahlder Einwohner von 8,011.556 Personen auf8,387.742 (2010) zugenommen. Gleichzeitigsank die Zahl der niedergelassenen Ärzte mitKassenvertrag von 8.491 auf 7.638. Kamenim Jahr 2000 rund 944 Einwohner auf einenKassenarzt, waren es im Jahr 2010 bereits1.098 Einwohner. Das ergab zumindest eineaktuelle Analyse der Österreichischen Ärz-tekammer. Dr. Günther Wawrowsky, Bun-deskurienobmann der niedergelassenenÄrzte und Vizepräsident der Österrei-chischen Ärztekammer: „Die Vertragsdichteist seit zehn bis 15 Jahren rückläufig. Dabeibedeutet schon Stillstand einen Rückschritt.“In den letzten 20 Jahren wurde zunehmend

eine an die hundertprozentige Versorgungs-deckung der sozialen Krankenkassen unterder Bevölkerung erreicht. Auf der anderenSeite verringerte sich durch die demografi-sche Entwicklung der Anteil der gesünderen,

jüngeren Menschen in Richtung der älterenund häufiger chronisch Kranken. So nahmdie Zahl der unter 14-Jährigen in Österreichim Beobachtungszeitraum allein um rund50.000 ab.

Fehlen uns die Ärzte?In regelmäßigen Abständen wird die Debatte um unsere ärztliche Ver-

sorgung neu angeheizt. Die Ärztekammer beklagt gebetsmühlenartig

den Mangel an Medizinern und das „wachsende Gedränge“ in den

Wartezimmern. Einer jüngsten Umfrage zufolge allerdings hat Öster-

reich im internationalen Vergleich eine enorm hohe Ärztedichte.

Von Arthur Schwaiger

Unser Gesundheitssystem ist nicht so krank wie oft behauptet wird, im Gegenteil: Auf 1.000 Einwohner kommen 4,7 Ärzte – ein internationalerSpitzenwert! Foto Jupiterimages

GESUNDHEIT

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 49

Die zwei Gesichter der MaterieWeiters heißt es in der Analyse der Ärzte-kammer: Bei den Allgemeinmedizinern stiegdie Ärztedichte von 1.804 Einwohnern proKassenmediziner bis zum Jahr 2000 auf1.787 Menschen je Arzt, um dann bis zumJahr 2010 auf 2.046 Einwohner pro Kassen-Allgemeinmediziner abzufallen. Ein Bei-spiel für Fachärzte im Bereich Innere Medi-zin: 1990 kamen 12.991 Österreicher auf ei-nen Kassen-Internisten, im Jahr 2000 warenes 11.975 und im Jahr 2010 bereits 15.306.So viel zur offiziellen Sichtweise der Kam-mer.

Ärztedichte extrem hochParallel dazu existiert eine brandaktuelle Be-rechnung des „ International Health SystemWatch“ (IHS) aus dem Jahr 2011, die unsereheimische Ärztedichte in anderem Licht er-scheinen lässt: Demnach weist unser Land4,7 praktizierende Ärzte pro 1.000 Einwoh-ner aus, der Spitzenwert im Vergleich mit an-deren Ländern. Eine ähnlich hohe Ärzte-dichte erreicht nur Norwegen mit 4,0, dieSchweiz kommt auf 3,8, gefolgt von Spanien(3,7) sowie Deutschland, Schweden undTschechien mit je 3,6. Der EU-15-Durch-schnitt liegt bei 3,3 Ärzten auf 1.000 Ein-wohner. Zur Ergänzung: Die USA schaffenes gerade einmal auf 2,4 Ärzte, das entsprichtalso lediglich der Hälfte unserer Ärztedichte.Interessantes Zahlenmaterial hält auch dieStatistik Austria parat, die sich mit der Ent-wicklung der berufsausübenden Ärzte inÖsterreich von 1970 bis 2010 auseinander-setzt. So gab es 1970 für die 7,47 MillionenEinwohner insgesamt 12.438 Ärzte, den 8,39Millionen von 2010 standen sage undschreibe 40.103 Ärzte gegenüber, was einerVerdreifachung der Mediziner entspricht!Ein Blick auf die Entwicklung in den Bun-desländern zeigt, dass von 2000 auf 2010 dieNiederösterreicher den höchsten Anstieg(+42,7 %) an Ärzten aufweisen, gefolgt vonOberösterreich (+39,4 %) und Salzburg(+39,2 %). Am wenigsten stieg die Anzahl

der Ärzte in diesen zehn Jahren in Wien(+21,4 %).

Gesundheitsversorgung als „gut“ eingestuftDas überwiegend positive Bild unseres Ge-sundheitssystems, das in den letzten Jahrendurch verschiedene Publikationen dokumen-tiert ist, wird auch durch den Bericht „Dasösterreichische Gesundheitswesen im inter-nationalen Vergleich“ (2010) bestätigt. Diessoll jedoch nicht über Verbesserungspoten-ziale in vielen Bereichen hinwegtäuschen.Es zeigt sich beispielsweise, dass das vonder Bevölkerung als „gut“ empfundene Ge-sundheitsversorgungsangebot relativ teuererkauft wird: Österreich weist mit einer Ge-sundheitsausgabenquote (Anteil der Gesund-heitsausgaben in Prozent des Bruttoinlands-produkts) von 10,3 Prozent (2007) die fünft-höchste Quote unter den OECD-Ländernauf. Die österreichischen Gesundheitsausga-ben pro Kopf sind zwischen 1997 und 2007real jährlich um durchschnittlich 2,7 Prozentgestiegen, wohingegen das durchschnittlicheAusgabenwachstum der EU-15-Mitglied-staaten bei 3,8 Prozent lag. Die Frage, ob inÖsterreich Ausgewogenheit zwischen Mit-

teleinsatz und gesundheitsbezogenen Leis-tungsergebnissen besteht, muss angesichtsder überproportionalen Ressourcenintensitätfür die dargestellten Indikatoren eher ver-neint werden. In der stationären Versorgunglagen die Pro-Kopf-Ausgaben um mehr als35 Prozent und die Bettendichte um rund 50Prozent über dem EU-15-Durchschnitt. Diesstellt einen Höchstwert unter den vergliche-nen Ländern dar und belegt die oftmals kri-tisierte Krankenhauslastigkeit des österrei-chischen Gesundheitssystems. Im Zehnjah-resvergleich (1997–2007) wird deutlich, dasssich Österreich hier weiter vom EU-15-Durchschnitt entfernt hat, was darauf schlie-ßen lässt, dass der Bettenabbau in den ande-ren EU-15-Ländern schneller vor sich geht.

Fast 99 Prozent sind zufriedenHerr und Frau Österreicher sind mit ihremGesundheitssystem offenbar zufrieden: So-wohl die Verfügbarkeit von Hausärztinnenund Hausärzten, als auch jene von Spitälernund Apotheken wurde als überdurchschnitt-lich gut eingestuft. Auch die annähernd flä-chendeckende Krankenversicherung, die inÖsterreich 98,8 Prozent der Bevölkerung un-abhängig von deren Einkommen und sozia-lem Status bei relativ freier Arztwahl schützt,weist auf ein gerechtes und einfach zugäng-liches Gesundheitssystem hin.Die überproportional hohen Kosten des Sys-tems, gepaart mit teilweise unzureichendenLeistungsergebnissen, werden die Entschei-dungsträger auch in Zukunft vor Herausfor-derungen stellen. Hierbei spielen die Zustän-digkeiten und Finanzierung (vor allem in derstationären Versorgung) sowie etwaige mitder Honorierung von Gesundheitsleistungenin Zusammenhang stehende Anreize einewesentliche Rolle, da sie einen starken Ein-fluss auf das Verhalten der involvierten Sys-temakteure ausüben. Der laute Ruf nachmehr Ärzten ist jedenfalls in vielen Berei-chen nur sehr schwer nachvollziehbar undscheint eher ein gut eingeübter Reflex zusein. Ü

MENSCHEN & MÄRKTE

50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

WeltpremiereMit der modernen Studie Ford Transit Tour-neo Custom Concept, die Anfang März aufdem Genfer Automobilsalon ihre Weltpre-miere feiert, bringt Ford frischen Wind in dasSegment der leichten Nutzfahrzeuge. DerPersonentransporter, ein Konzeptfahrzeug,bietet bis zu neun Personen Platz und gibteinen ersten Vorgeschmack auf die komplettneue Generation leichter Nutzfahrzeuge, dienoch in diesem Jahr unter der neuen Modell-bezeichnung „Ford Transit Custom“ ihr De-büt feiern wird. „Wir präsentieren mit unse-rer Genf-Studie, dem Ford Transit TourneoCustom Concept, das wohl fortschrittlichsteAngebot im Segment der kompakten Perso-nentransporter“, erläutert Stephen T. Odell,Präsident und CEO von Ford Europa. Ü

NachfolgeCarlson WagonlitTravel (CWT), einweltweit führenderAnbieter im Ge-schäftsreise-, Mee-tings- und Eventma-nagement, hat ersteEntscheidungen fürdie Nachfolge vonAugust Gossewisch(Senior ExecutiveVice President Central & Eastern Europe)getroffen, der Ende April in den Ruhestandausscheidet: Zum 1. Mai 2012 wird StefanMaucher, derzeit Chief Financial OfficerCentral Europe und zweiter Geschäftsführer,zusätzlich als Interim Head of CentralEurope mit den Aufgaben Gossewischs be-traut. „Wir freuen uns sehr, dass Stefan Mau-cher sich bereit erklärt hat, meine Aufgabenzwischenzeitlich fortzuführen“, sagt AugustGossewisch. Ü

Stefan Maucherübernimmt dieNachfolge von Au-gust Gossewisch.Foto: CWT

Preisträger Kategorie Regional Heinz D. Heisl als Vertreter der Literaturtage Sprachsalz; der Vorstandsvorsitzende der Bank Austria WillibaldCernko; Irene Suchy, Siegerin der Kategorie Kulturjournalismus, Hedwig Saxenhuber, Kunstraum Lakeside, die Sieger der Kategorie Kunstver-mittlung; Margarethe Makovec, Verein Rotor und Peter Pany vom Musikhaus Doblinger, die beiden Sieger der Kategorie International. (v.l.n.r.)Foto: Bank Austria

DigitalisierungDie SimonsVoss Technologies AG in Mün-chen ist Markt- und Technologieführer fürinnovative digitale Schließsysteme und Funkbasierte Zutrittskontrollsysteme. Zur Erwei-terung der Produktpalette bietet SimonsVossals neue Variante der bekannten und bewähr-ten digitalen Schließzylinder 3061 ein neuesgenial ausgeführtes Hightechprodukt an:Den Digitalen Schließzylinder 3061 – SCmit integriertem RFID Leser. In vielen Un-ternehmen werden Ausweiskarten bereits fürdie Zeiterfassung oder die Kantine einge-setzt. Den Besitzern von SmartCards im ISO7816 Format steht jetzt auch die schlüssel-lose Welt von SimonsVoss offen. Ü

KunstpreisDer Bank Austria Kunstpreis 2011 wurde im Rahmen einer Gala im Theater an der Josefstadt in Wien verliehen. „Nach dem durchschlagendenErfolg im letzten Jahr konnten wir auch heuer wieder hervorragende Projekte zu Gewinnern des Bank Austria Kunstpreises küren. Der Bank-Austria-Kunstpreis ist bereits fixer Bestandteil der österreichischen Kunst- und Kulturszene geworden, darauf bin ich sehr stolz. Die Förderunginnovativer Projekte ist mir ein persönliches Anliegen“, unterstreicht Willibald Cernko, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria. „Die BankAustria fördert seit vielen Jahren junge Künstlerinnen und Künstler in der bildenden Kunst und in der klassischen Musik. Ebenso wie be-deutende kulturelle Projekte und Institutionen, in deren Zentrum die Länder Zentral- und Osteuropas stehen“, so Cernko weiter. Ü

Foto: SimonsVoss

SERVICE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 51

„Wie können wir uns auf die Fra-

gen der Zukunft, von denen wir

nicht wissen, wie sie lauten und

wann sie gestellt werden, am

besten vorbereiten? Auf keinen

Fall dadurch, dass wir danach

trachten, dass unsere Kinder gu-

ter Durchschnitt sind und ja nicht

auffallen. Wir brauchen vielmehr

Peaks und Freaks, die neue Wege

gehen“, so Hengstschläger.

Mit ebenso pointierten wie provokantenAussagen begeisterte er bei der Prä-sentation seines neuesten Buches „Die

Durchschnittsfalle – Gene – Talente – Chan-cen", zu der Academia Superior – Gesell-schaft für Zukunftsforschung in das VKB-Kundenforum in Linz geladen hatte. „Wirkönnen es uns nicht leisten, auch nur ein ein-ziges Talent ungenutzt zu lassen, daher solltesich unser Bildungssystem auf die Stärkender Kinder konzentrieren und nicht auf ihreSchwächen. Natürlich muss jedes Kind aucheine gewisse Allgemeinbildung erhalten,aber es sollte der Schwerpunkt auf das För-dern von Begabungen gelegt werden undnicht auf das Ausmerzen von Schwächen,wie es in unserem Bildungssystem derzeitleider praktiziert wird“, so Hengstschläger,der auch als Wissenschaftlicher Leiter vonAcademia Superior fungiert. Diese Einrich-tung wurde in Oberösterreich als Think Tankins Leben gerufen, um sich mit Zukunftsfra-gen zu befassen.Im Gespräch betont Hengstschläger, dasssein Buch de facto das Ergebnis seiner dor-tigen Tätigkeit ist, zumal er als Genetiker er-kannt hat, dass die Herausforderungen derZukunft nur durch eine Vielfalt an Talentengemeistert werden können. Natürlich könneman aufgrund von Statistiken und Experten-runden gewisse Prognosen erstellen und esgäbe auch Regionen, die bereits modellhaftauf so manche Problemstellungen reagierthaben, jedoch kann man dies dann nur be-

dingt auf die eigene Region herunterbrechen.Deshalb geht es darum, sich auf das Vorhan-dene zu besinnen. Österreich ist nicht unbe-dingt gesegnet mit Rohstoffen und die Zeitenbilliger Arbeitskräfte sind längst vorbei.Umso erstaunlicher ist es, wie die Gesell-schaft mit ihrem Humankapital umgeht unddabei kostbares Talent vergeudet.Die Kritik Hengstschlägers wendet sich auchan die Politik, die zu sehr am Konsens ori-entiert ist, weil sie immer noch einer über-holten Vorstellung von einem „Durch-schnittswähler“ nachhängt. Zudem ist Talentkeine messbare Größe, weil wir heute nochgar nicht wissen können, wie sich ein Talententwickelt. Es ist daher kurzsichtig, wenngewisse Kompetenzen präferiert werden, an-statt konsequent jedes Talent zu fördern. Esgeht daher nicht um das Etablieren von Eli-ten, sondern um einen breiten Ansatz, derauch bildungsferne Schichten erreicht.Hengstschläger fürchtet in diesem Zusam-menhang auch, dass Europa künftig den An-schluss im Bereich der Forschung verlierenkönnte. Während die USA und natürlichauch die Schwellenländer enorm viel Geldin die Bildung ihrer Bevölkerung investierenund dabei auch bewusst riskieren, dass somanche Begabungen nicht zu Tage tritt, fo-kussiert man sich in Europa auf wenige Hoff-

nungsträger, die in einem System selektiertwurden, das sich lediglich dem Durchschnittverschrieben hat. Kurzfristig kommt Europadamit vielleicht besser weg, auf Dauer hateine solche Strategie keinen Bestand. Vor die-sem Hintergrund sind auch die PISA-Ergeb-nisse mit Skepsis zu betrachten. Ü

Nicht genügend! Setzen!Der Genetiker und Buchautor Markus Hengstschläger warnt vor der „Durchschnittsfalle“.

DAS BUCH UND DER AUTOR„Entweder man hat’s oder man hat’snicht.“ Stimmt das? Kann man ohnebestimmte genetische Vorausset-zungen nicht erfolgreich sein? Oderist es umgekehrt? Ohne Fleiß keinPreis? In der vielbeschworenenLeistungsgesellschaft ist die Her-vorbringung durchschnittlicher All-round-Könner zur obers-ten Priorität gewor-den. Aber wer be-stimmt überhaupt,was „normal“ ist? Wirkennen die Herausfor-derungen nicht, dieuns die Zukunft stellenwird. Bewältigen kön-nen wir sie aber nur,wenn wir jene einzigarti-gen Talente fördern, diein uns allen schlummern.Es muss die Norm werden, von derNorm abzuweichen. Oder andersausgedrückt: Wir brauchen Peaksund Freaks! Mit 16 Jahren war Markus Hengst-schläger als Punk unterwegs. Mit 24Jahren promovierte er zum Doktorder Genetik und wurde 35-jährigzum jüngsten Universitätsprofessorfür Medizinische Genetik berufen.Als Autor von zwei Nr-1-Bestsellern„Die Macht der Gene“ und „Endlichunendlich“, vielfach ausgezeichneterWissenschaftler und bekannter Ö1-Moderator beweist Hengstschlägereindrucksvoll, dass Erfolg aus Indivi-dualität entsteht und man alte Wegeverlassen muss, um neue einzu-schlagen. Ganz nach dem Motto:Gene sind nur Bleistift und Papier,aber die Geschichte schreiben wirselbst. Verlag: Ecowin, 188 Seiten, Euro21,90, ISBN 978-3-7110-0022-4

Der Autor Markus Hengstschläger Foto: Ecowin, Martin Vukovits

SERVICE

Eine Stärkung des Industrie-

standortes Salzburg fordert IV-

Salzburg-Geschäftsführerin

Irene Schulte. So könne man der

schwächeren Konjunktur, dem

geringeren Wirtschaftswachs-

tum und der allgemeinen Unsi-

cherheit bei Unternehmen effek-

tiv begegnen.

Jetzt sind rascheMaßnahmen zurStärkung und Dy-

namisierung des In-dustrie- und Wirt-schaftsstandortes

Salzburg gefordert“,sagt Irene Schulte, Ge-

schäftsführerin der In-

dustriellenvereinigung Salzburg (IV), ange-sichts der Einführung neuer Belastungen fürdie Unternehmen durch die Bundesregie-rung. Dafür setze sich die IV-Salzburg alsStandortanwalt ein.

Infrastruktur zukunftsfit machen„Die Infrastruktur ist der Blutkreislauf derIndustrie. Wie beim Menschen muss dieserKreislauf aber fit gehalten werden, damit erseine Funktion erfüllen kann“, so Schulte.Eine gute Anbindung der Betriebsflächen anSchiene und Straße sei wesentlich für denStandort und eine florierende Wirtschaft. So warten in Salzburg zahlreiche Infrastruk-turprojekte seit Langem auf ihre Umsetzung.Der Bau der Hochleistungsbahnstrecke alsTeil des transeuropäischen Schienennetzessei bereits überfällig. Zudem brauche der ge-meinsame Wirtschaftsraum Salzburg-Bayerndringend weitere Salzachbrücken, um sichentwickeln zu können. Experten haben diegeeignetsten Brückenstandorte identifiziert.Nun müsse die Politik nur noch den Vor-schlägen ihrer eigenen Experten folgen.

IV gestaltet Standort mitDamit die wichtigsten Zukunftsinvestitionenfür das Bundesland nicht aus den Augen ver-loren werden, hat die IV schon vor knappsieben Jahren das Standortabkommen mitdem Land Salzburg aus der Taufe gehoben.Dieses ist nach wie vor eine solide Basis, umkonstruktiv mit den politisch Verantwortli-chen an der konsequenten Entwicklung des

Industriestandortes zu arbeiten. Neben der Stärkung von Naturwissenschaf-ten und Technik in Bildung und Qualifizie-rung sind Infrastrukturmaßnahmen ein Teildes Abkommens – etwa der Ausbau derWestbahnstrecke, die Fertigstellung der 380-kV-Leitung, ein Verkehrskonzept für denFlachgau oder auch die bessere Anbindungdes Pinzgaus. Die IV erreicht so gemeinsammit der Politik mehr Dynamik im Infrastruk-turausbau. „Die Industrie muss die Haupt-rolle spielen, wenn Europa eine weltweiteWirtschaftsmacht bleiben soll. Der gemein-same Gestaltungswille von Industrie und Po-litik ist deshalb für Zukunftsinvestitionenenorm wichtig“, so Schulte.

Rechts- und Planungssicherheit gefordertEin wesentlicher Faktor für eine funktionie-rende Energieinfrastruktur und nachhaltigeVersorgungssicherheit ist die rasche Fertig-stellung der 380-kV-Salzburgleitung. „DerNaturschutz eignet sich nicht dazu, den 380-kV- Ringschluss, ein Projekt mit gesamteu-ropäischer Reichweite, weiter zu verzögern.An einem Standort mit internationaler Bedeu-tung muss auch international gedacht wer-den“, fordert Schulte.Tatsächlich sei es dringend an der Zeit, Ver-fahren aller Art zu vereinfachen und zu be-schleunigen. Wichtige Investitionen im Bun-desland würden beispielsweise durch kom-plizierte Umweltverträglichkeitsprüfungenoft jahrelang verzögert. Damit gefährde manWachstum und Arbeitsplätze. Ü

Industriestandort

fit für die Zukunft machen

Salzburg braucht laut IV drin-gend weitere Salzachbrücken. Foto: Neumayr

Irene Schulte, Ge-schäftsführerin

der Industriel-lenvereinigung

Salzburg. Foto: IV Salzburg

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 53

Personalvermittlung ist ein sensibles Geschäft, das kompetente Partnerbraucht. Das AMS Tirol ist mit dem

„Service für Unternehmen (SfU)“ daraufspezialisiert, arbeitsplätzeanbietende Unter-nehmen und jobsuchende Bewerber zusammenzubringen. Lokal, regional, öster-reichweit und in speziellen Fällen auch europaweit.

Erfolgreiche Personalvermittlung„Seit Jahrzehnten vermitteln wir erfolgreichPersonal an die heimische Wirtschaft. Be-werber und Bewerberinnen werden bei unssorgfältig ausgewählt und durchlaufen eine

individuelle Bewerbervorauswahl“, weiß Dr.Karin Klocker vom AMS Tirol. Zu dieserBewerbervorauswahl gehört die Feststellungvon beruflichen und persönlichen Merkma-len wie Kenntnisse, Qualifikation, Berufser-fahrung, Aktualität der Qualifikation und dieimmer wichtiger werdenden „soft skills.“

Überregionales StellenangebotDer gewünschte Vermittlungsauftrag wird inein österreichweites EDV-Netz gespeichert.Jede Stelle ist somit bundesweit, zum Teilsogar EU-weit abrufbar. Nach Eingabe inden Datenbanken besteht die Möglichkeit,das Stellenangebot geeigneten Bewerbern

unmittelbar anzubieten. Eine erfolgreicheEinstellung von Bewerbern teilt das Unter-nehmen dem AMS Tirol mit, die Stelle kannso abgebucht werden. Dies wirkt sich güns-tig auf den Aktualitätsgrad eines Stellenan-gebotes aus.

Großer BewerberpoolUnterschiedliche Arbeitsplätze erfordern un-terschiedliche Fähigkeiten. Das AMS Tirolist bemüht die für ein Unternehmen bestge-eigneten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnenzu finden. Dabei kann das Service für Un-ternehmen (SfU) des AMS Tirol auf einenbeachtlichen Bewerberpool zurückgreifen.Es übernimmt aktiv die Suche nach poten-ziellen MitarbeiterInnen und präsentiert ei-nen Vorschlag von in Frage kommendenKandidaten. „Sie haben eine freie Stelle?Rufen Sie uns einfach an, die weiterenSchritte setzen wir“, lädt Dr. Karin Klockerauch jene Unternehmen ein, die noch nieoder schon längere Zeit keinen Kontakt mehrmit dem AMS Tirol hatten.

eServicesMit dem eAMS-Konto für Unternehmen bie-tet das AMS Tirol einen direkten Zugang zueiner Reihe von Dienstleistungen, die Be-triebe unabhängig von den Geschäftszeitenonline in Anspruch nehmen können. Die On-line Services finden Unternehmen aufwww.ams.at/tirol: das eAMS-Konto für Un-ternehmen und den eJob-Room. Ü

Informationen erteilt jede Geschäftsstelledes AMS Tirol. Besuchen Sie auch die AMS Homepage:www.ams.at/tirol

Personalsuche mit dem AMS TirolGrößter Dienstleister auf dem ArbeitsmarktWer sich als Unternehmer für den Service „Personalvermittlung“

entscheidet, sucht nicht nur einen fachlich qualifizierten, sondern

auch einen vertrauenswürdigen und verlässlichen Partner. Das AMS

Tirol bietet sich als professioneller Dienstleister an.Fo

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Wenn heuer im Juni die Fußball-EM an-gepfiffen wird, ist Österreich dabei.Die Fußballer haben die Qualifikation

zwar nicht geschafft, dafür aber Alpine. Dreider EM-Stadien in Polen hat eine Tochter desSalzburger Unternehmens gemeinsam miteinem polnischen Partner gebaut. Diese Auf-träge sind keine Kleinigkeit, das Gesamtauf-tragsvolumen entspricht rund 500 MillionenEuro. Den Ruf als Spezialist für Stadionbau hatsich die Alpine mit der Allianz Arena inMünchen erarbeitet. „Dieses WM-erprobteStadion mit einer Kapazität für 69.000 Zu-schauer rangiert auch sieben Jahre nach derFertigstellung durch Alpine nicht nur inDeutschland, sondern auch international anoberster Stelle im Stadien-Ranking“, sagt Al-pine-Pressesprecher Andreas Gfrerer. Diesogenannte Stadionaffäre hat damit auch po-sitive Folgen gehabt – denn der Name Alpinewar somit untrennbar mit dem Prachtbauverbunden. Auch beim Bau oder der Erweiterung meh-rerer Stadien für die in Österreich und derSchweiz abgehaltene Fußball-EM 2008 warAlpine maßgeblich beteiligt. Auch hierzu-lande wurden mit der Red Bull Arena Salz-burg, dem Tivoli Stadion Innsbruck und demWörtherseestadion Klagenfurt drei Arenenerrichtet. 

Komplexe Baumaßnahmen gemeistertDer Umbau des Stadions Posen mit 43.000Sitzplätzen wurde bereits im Herbst 2010fertig gestellt. Die erste Veranstaltung imneuen Mehrzweckstadion war übrigens keinFußballspiel, sondern ein Konzert des briti-schen Musikers Sting. Alpine hat dafür dieU-Form der Tribüne geschlossen, um die Zu-schauerplätze auf rund 41.000 zu erweitern,und die Tribünen komplett überdacht. Daswurde bei laufendem Spielbetrieb geschafft.Die PGE Arena Gdansk in Danzig wurde imSommer 2011 nach rund dreijähriger Bauzeitfertig gestellt. Das Stadion gehört mit 44.000Zuschauerplätzen zu den Größten in Polenund gilt als neues Wahrzeichen für die Stadt

Danzig. Danzig ist bekannt für den Bern-stein, das „Gold der Ostsee“, und seine Ha-fenanlagen. Beide Elemente bündeln ihreSymbolkraft in dem ebenso multifunktionaleinsetzbaren Stadion. Anfang dieses Jahres wurde das 58.000 Zu-schauer fassende Nationalstadion Warschauoffiziell eröffnet. „Höhepunkt des Baus wardie Anhebung der Dachseilkonstruktion, dersogenannte ‚Big Lift‘. Die gesamte Dach-seilkonstruktion des Stadions ruht auf einerNadel als zentrales Stützungselement. DieseNadel misst 70 Meter und hat ein Eigenge-wicht von rund 90 Tonnen. Mit Hilfe von 72Seilen, die an der Nadel befestigt sind, wurdedie Verspannung und Anhebung Schritt für

54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Die Allianz Arena in München begründete den Ruf des SalzburgerBauunternehmens Alpine als Stadionspezialist. Foto: Alpine

Im Juni wird im Nationalstadion Warschau die UEFA Fußball-EM er-öffnet. Foto: Alpine

Österreich gewinnt in jedem Fall

2012 ist das Jahr der Sportgroßereignisse. Österreich ist dabei vor

allem aus wirtschaftlicher Sicht stark vertreten. Alpine hat drei Sta-

dien in Polen für die UEFA Fußball-Europameisterschaft errichtet,

Doppelmayr baut in London rechtzeitig für die Olympischen Sommer-

spiele eine urbane Seilbahn. Die Olympischen Winterspiele 2014 im

russischen Sotschi sorgen beim Seilbahnspezialisten bereits jetzt für

volle Auftragsbücher.

Von Simon Wagner

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 55

Schritt nach oben gezogen“, schildert An-dreas Gfrerer.

Olympische AuftragsfreudenSowie sich die Alpine mit Stadien einen Na-men gemacht hat, hat sich Doppelmayr alsOlympia-Fixstarter etabliert. Der Vorarlber-ger Seilbahnspezialist war bereits 2002 inSalt Lake City, 2006 in Turin und 2010 inVancouver mit Großprojekten dabei. 2012folgen mit London die ersten OlympischenSommerspiele und 2014 wird Doppelmayrmehr als 20 Bahnen für die OlympischenWinterspiele in Sotschi fertig gestellt haben. „Mit der 10er-Gondelbahn über die Themsebauen wir seit Mitte 2011 eine spektakuläre

urbane Seilbahn“, sagt Pressesprecher Ek-kehard Assmann. Sie wird die GreenwichPeninsula und die Royal Victoria Docks ver-binden und ist Teil einer groß angelegten Re-vitalisierung für dieses Gebiet. Fußgängerund Radfahrer gelangen schnell und kom-fortabel in 50 Metern Höhe über die Themse.Die erste städtische Luftseilbahn in Englandwird gut in das öffentliche regionale undüberregionale Verkehrsnetz eingebundensein. Londons Bürgermeister Boris Johnsonsprach davon, dass die Passagiere vom Aus-blick auf die Stadt überwältigt sein werden.

Seilbahnen für Sotschi Die Doppelmayr-Gruppe ist auch maßgeb-lich daran beteiligt, dass 2014 in Sotschi dieOlympischen Winterspiele stattfinden kön-nen. Mehr als 20 Seilbahnen werden dort mitVorarlberger Know-how errichtet. Zum Auf-tragsvolumen hat Doppelmayr mit seinenAuftraggebern Stillschweigen vereinbart,„aber wir befinden uns in einem dreistelligenMillionenbereich“, sagt Pressesprecher Ass-mann. Während einige der Bahnen bereits in Be-trieb sind, befinden sich die beiden wichtigs-ten Bahnen noch in der Bauphase. Es handeltsich dabei um sogenannte Dreiseilbahnen,diese Kombination von Gondel- und Pendel-bahn zeichnet sich durch hohe Windstabili-tät, niedrigen Energieverbrauch und dieMöglichkeit von sehr langen Seilfeldern aus.Doppelmayr hat bereits mehrere dieser Bah-nen etwa in Whistler Mountain oder Söldenrealisiert, aber die Projekte in Sotschi stelleneine neue Dimension dar.

Weltrekorde bereits vor den SpielenEine Bahn führt von Krasnaya Polyana insSkigebiet Laura, wo 2014 die nordischenWettbewerbe der olympischen Winterspielestattfinden werden. In 11,25 Minuten bringtdiese leistungsstarke Zubringerbahn mit ins-gesamt 43 Kabinen bis zu 3.000 Personen

pro Stunde zu den Wettkampfstätten. Mit ei-ner Gesamtlänge von 5.383 Metern ist sienicht nur die längste je gebaute Dreiseilbahn,sondern überhaupt die längste Umlaufbahnder Welt. Vom Auftragsvolumen her nochgrößer ist die Dreiseilbahn von Krasnaya Po-lyana ins Skigebiet Rosa Khutor, wo die al-pinen Bewerbe stattfinden. „Weltneuheit undspektakuläre Besonderheit: Die Bahn istauch für den Transport von Autos ausgelegt,falls die Straße nicht passierbar sein sollte.Außerdem ist diese Bahn der Superlative mit4.500 Personen pro Stunde und Richtung dieleistungsstärkste Seilbahn der Welt“, freutsich Ekkehard Assmann. Ü

London leistet sich rechtzeitig zu den Olympischen Sommerspieleneine urbane Seilbahn von Doppelmayr. Foto: Doppelmayr

Das neue Bernstein-Wahrzeichen für Danzig: die PGE Arena Gdansk Foto: Alpine

Andreas Gfrerer, Pressesprecher Alpine Foto: Alpine

In Sotschi baut Doppelmayr die längsten undleistungsstärksten Seilbahnen weltweit. Foto: Doppelmayr

Die heute 43-Jährige wurde in Neumarktam Wallersee geboren und besuchtedort die Bundeshandelsakademie

(BHAK). 1987 begann sie mit dem Studiumder Rechtswissenschaften und arbeitetewährend dieser Zeit bereits im Baustoffhan-del ihres Vaters mit. Ihr Studium hat sie üb-rigens nicht abgeschlossen. Die Aussicht,Anwältin oder Steuerberaterin zu werden,interessierte sie nach entsprechenden Prak-tika nicht mehr, wurde ihr doch – laut eige-nen Angaben – „das Unternehmer-Gen“ indie Wiege gelegt. Folgerichtig machte siedie Qualitätsmanager-, Marketing-Manager-und Sicherheitsfachkraft-Ausbildung undabsolvierte danach das Masterstudium Qua-litätsmanagement an der Donau-UniversitätKrems sowie die MBA-Ausbildung in Ge-neral Management am ifm in Salzburg. Pri-vat und beruflich lebt sie nach dem Motto,das Mark Twain so formulierte: „Gib jedem

Tag die Chance, der schönste in deinem Le-ben zu werden“. Da aber auch der schönsteTag nur 24 Stunden hat, fehlt Lorentschitschoft die Zeit, ihren Hobbys wie Lesen, Ko-chen, Sport oder Reisen nachzugehen. Daswundert auch nicht, ist die Mittvierzigerinund Mutter einer 15-jährigen Tochter alsGeschäftsführerin und Prokuristin in ver-schiedenen Unternehmen tätig sowie Auf-sichtsrätin eines Tiroler Baustoffhändlers.Dazu kommt nun noch die Leitung der Bun-dessparte Handel der WKO. Doch trotz ihresEngagements ist dem FamilienmenschenBettina Lorentschitsch eines besonderswichtig: Zeit mit ihrer Tochter und ihremEhemann sowie den beiden Hunden der Fa-milie zu verbringen. So oft es geht, ver-wöhnt die leidenschaftliche Hobbyköchinihre Familie und Freunde mit kulinarischenSpezialitäten wie Waller in Wurzelsud oderklassischem Zwiebelrostbraten.

Fragen an Bettina Lorentschitsch

n Sie sind seit 1992 erfolgreich als Ge-schäftsführerin und Prokuristin inmehreren Unternehmen tätig und ha-ben nebenbei eine Vielzahl an Zusatz-ausbildungen absolviert. Sind IhnenSituationen präsent, wobei Sie persön-lich den Eindruck gewonnen haben,dass Ihnen das Frau-Sein zum Vorteilgereichte oder Sie im Gegenteil be-nachteiligt worden wären?

Ich habe weder besondere Vorteile nochNachteile durch mein Frau-Sein erlebt. Na-türlich fällt man gerade in einer doch ehermännerlastigen Branche als Frau eher auf,aber das ist nur ein kurzer Moment. Es umden Menschen, egal ob Frau oder Mann, undum seine Fähigkeiten. Das lebe ich und ichmerke, dass dies auch von anderen so gese-hen wird.

n Wie stehen Sie zur Quotenregelung ge-nerell und zu der immer wieder auf-flammenden Diskussion, den Frauen-anteil in den Führungsetagen, zumin-dest der börsenotierten Unternehmen,gesetzlich zu verankern?

Ich bin für Freiheit und gegen Zwänge. Wirdürfen Unternehmen nicht vorschreiben, werwelche Position einnimmt. Wir dürfen aberauch Frauen nicht vorschreiben, was sie er-reichen wollen. Daher bin ich für gezielteUnterstützung von Frauen auf dem Weg inFührungsetagen, sei es durch Mentoringoder beim Aufbau von Netzwerken. Wir soll-ten aber auch Männer stärker ermutigen, sichin Berufen wie Lehrer, Kindergärtner oderin der Pflege zu engagieren, denn nur einegewisse Ausgewogenheit sichert langfristigeine positive gesellschaftliche Entwicklung.

SERVICE

56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Im PorträtBettina Lorentschitsch – WKO-Obfrau der Bundessparte Handel

Erstmals in der Geschichte der WKO leitet mit der Salzburgerin Bettina Lorentschitsch eine Frau eine

gesamte Branche und vertritt damit auf Bundesebene nicht weniger als 80.000 Handelsunternehmen.

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SERVICE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 57

n Überspitzt formuliert: Frauen sollenKinder, Haushalt, Karriere und Ehe-mann unter einen Hut bringen. Män-nern wird eine solche Vielzahl an „Be-rufungen“ (noch) nicht abverlangt.Wie stehen Sie zu diesem traditionel-len Frauenbild der ÖVP?

Ich sehe unter ÖVP-Mitgliedern mindestensgenauso viele, wenn nicht sogar mehr,gleichberechtigte und ausgewogene Partner-schaften wie in anderen Parteien. Daher halteich es für eine Mär, dass die ÖVP ein tradi-tionelles Frauenbild hat. Im Gegenteil – ge-

rade die ÖVP tritt für Rahmenbedingungenein, die es Frauen UND Männern ermögli-chen, ihr Leben nach ihren eigenen Bedürf-nissen und ohne Zwang zu gestalten. DieÖVP steht für eine gleichberechtigte Part-nerschaft zwischen Frau und Mann sowie füreine faire Aufteilung der Familien- und Er-werbsarbeit und damit verbunden für ein fa-milienfreundliches Umfeld, das die Verein-barkeit von Familie und Beruf ermöglicht.Wir wollen jedoch auch, dass Frauen undMänner die Möglichkeit haben, ihre Kinderso lange, wie sie es für richtig halten, selbst

zu betreuen. Das hat nichts mit traditionellzu tun, sondern mit einer Wertehaltung, diedas Wohl von Eltern und Kindern in den Mit-telpunkt stellt. Und dieses Wohl kann einer-seits Familie und Beruf oder ausschließlichFamilie sein, das muss jeder für sich ent-scheiden. Ich meine, dass es uns nicht zu-steht, die von Menschen gewählten Lebens-bzw. Partnerschaftsmodelle zu beurteilen.Wir sollten hier viel mehr an Toleranz undgegenseitiger Wertschätzung pflegen.

n Die generelle Sonntagsöffnung wäreaus ihrer Sicht „gesellschaftspolitischnicht zielführend“, weil davon sehrviele Lebensbereiche betroffen wären.Ärzten, Piloten, Personal im Gastge-werbe, Polizisten, Pflegepersonal, Mit-arbeitern bei öffentlichen Verkehrsbe-trieben und auf Flughäfen – die Listeließe sich noch fortsetzten – kann manSonn- und Feiertagsarbeit aber schonzumuten?

Man muss hier schon sehr stark differenzie-ren: Ärzte und Pflegepersonal sind für unsereGesundheit, für unser Leben da, Polizistengarantieren unsere Sicherheit – das ist le-benswichtig – Shopping am Sonntag sichernicht. Mitarbeiter im Verkehr gewährleisten,dass die Infrastruktur aufrechtbleibt – auchdas ist wichtiger als der Einkauf an Sonn-und Feiertagen. Zum Gastgewerbe: DerSonntagskaffee im Café oder das Mittages-sen im Gasthaus sind seit Jahren Teile unse-rer Kultur und Gesellschaft, der Sonntag-seinkauf hingegen nicht. Auch profitiert derTourismus davon, dass viele Menschen amSonntag Zeit für Ausflüge und Lokalbesuchehaben. Und gerade für Tourismusgebiete gibtes schon jetzt sehr gute Regelungen für eineSonntagsöffnung. Eine generelle Sonntags-öffnung im Handel würde viele andere Bran-chen zudem ebenfalls zur Arbeit am Sonntagzwingen – seien es die Kinderbetreuungs-einrichtungen oder der Transport, denn weram Sonntag verkaufen will, braucht Mitar-beiter und Ware, aber auch begleitendeDienstleistungen. Wahrscheinlich müsstenin weiterer Folge auch viele Gewerbebe-triebe, wie Metzger oder Bäcker, am Sonntagaufsperren. Generell geht es hier um dieFrage der Werte in unserer Gesellschaft:Geld statt am Montag am Sonntag auszuge-ben oder für möglichst viele Menschen dieMöglichkeit, Zeit mit Familie und Freundenoder im Verein zu verbringen – welche Wertewollen wir?

n Eine Ihrer Leidenschaften ist das Rei-sen. Stellen Sie sich vor, Sie könntenein halbes Jahr Auszeit mit Ihrer Fa-milie verbringen. Wo würden Sie amliebsten Ruhe und Entspannung fin-den?

Auf einer Rundreise in einem Wohnmobil –dort stehen bleiben, wo es uns gefällt. Ü

Im Herbst 2008 wurde das Ausbildungsmo-dell „Lehre und Matura“ – eine Kombina-tion aus Lehrlingsausbildung und kosten-

loser Matura – eingeführt. Die SozialpartnerWirtschaftskammer Salzburg (WKS) undArbeiterkammer Salzburg (AK) haben dafürden Lehrlingsförderungsverein gegründet,der sich um die Abwicklung und Förderungkümmert. Bis jetzt nahmen 1.660 Lehrlingedas Fördermodell in Anspruch und die ersten28 Jugendlichen haben die Matura schon inder Tasche. 47 junge Salzburger und Salz-burgerinnen befinden sich im Endspurt.

Zwei Ausbildungen in einem„Das Ausbildungsmodell ist ein wichtigerSchritt zur Gleichbehandlung von Lehrlin-gen gegenüber AHS- und BHS-SchülerIn-nen. Es stellt eine optimale Zusatzqualifika-tion für junge, motivierte Lehrlinge dar, dieeinen praxisorientierten Weg zur Matura ge-hen wollen. Außerdem erhöht es die Attrak-

tivität der dualen Berufsausbildung unge-mein“, betont WKS-Direktor-StellvertreterDr. Manfred Pammer. Das bestätigen auchdie Zahlen. Im Herbst 2008 sind 232 Jugend-liche mit dem Modell gestartet. Mittlerweilesind es bereits 981 Lehrlinge, die derzeit –meist abends – die Schulbank drücken. Das

sind knapp zehn Prozent der 10.062 Jugend-lichen mit aufrechtem Lehrverhältnis inSalzburg. Damit liegt Salzburg über demösterreichischen Durchschnitt. Das Ausbil-dungsmodell soll vor allem jene Jugendli-chen ansprechen, die eine Kombination ausschulischer und praktischer Ausbildung be-vorzugen. „Mit einer Allgemeinbildung aufMaturaniveau in Verbindung mit betriebli-cher Praxis sind Absolventen und Absolven-tinnen bestens für den Arbeitsmarkt gerüs-tet“, so Pammer weiter. Auch bei vielen Salz-burger Betrieben stößt dieses Modell auf Zu-stimmung, denn damit können auch Jugend-

58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Das Ausbildungsmodell „Lehre und Matura“ ist auch bei KFZ-Technikern sehr beliebt. Foto: Jupiterimages

Lehre und MaturaEine neue Bildungsschiene macht Karriere

WKS-Direktor-Stv. Dr. Manfred Pammer undAK-Direktor Mag. Gerhard Schmidt (v.l.) gra-tulierten Sabine Schnell (links) und ChristinaPfeifenberger (rechts) zum erfolgreichenAbschluss. Foto: WK-Salzburg

BILDUNG

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 59

liche, die eine Maturaausbildung anstreben,für einen Lehrberuf begeistert werden. „DasProgramm stärkt sowohl den Status derLehre als Ausbildungsform als auch derLehrlinge selbst. Weiterbildung war schonimmer wichtig. Aber die Lehre mit Maturaist wie eine Autobahn – sie erweitert denSpielraum und bietet verschiedene Spurenberuflicher Weiterentwicklung“, freut sichAK-Direktor Gerhard Schmidt über den Er-folg des gemeinsamen Projekts.

Umfangreiche UnterstützungsmaßnahmenMit „Lehre und Matura“ steht jungen Fach-arbeitern und Facharbeiterinnen eine Kar-riere als hoch qualifizierte Mitarbeiter in ei-ner Führungsposition ebenso offen wie einStudium an einer Universität oder Fachhoch-schule. Allerdings ist die Doppel- bzw. Drei-fachbelastung von Lehre, Berufsschule undMaturakursen nicht zu unterschätzen. Nichtjeder Jugendliche ist der Sache gewachsen.Trotzdem sind bis jetzt lediglich 73 Lehr-linge aus dem Ausbildungsmodell ausgestie-gen. „Ich kann nur meine Bewunderung fürdie Leistung der jungen Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer aussprechen“, sagt Ger-

hard Schmidt. Die hohe Erfolgsquote ist aufdie umfangreichen Qualitäts- und Unterstüt-zungsmaßnahmen zurückzuführen, die dieBildungsinstitute anbieten. Alle interessier-ten Lehrlinge müssen im Vorfeld an einemBeratungsverfahren teilnehmen, bei demSchulwissen, Motivation sowie die individu-ellen Voraussetzungen für die Ausbildungüberprüft werden. Allen Teilnehmern, dienach diesem Auswahlverfahren aufgenom-men werden, wird ein persönlicher Coachzur Seite gestellt. Die Betreuungsperson hilftden Jugendlichen „sich selbst zu helfen“,sich selbst zu organisieren, ein gutes Zeit-management zu finden, und lehrt auch denUmgang mit Erfolg und Misserfolg. Außer-dem gibt es Lernstudios, die freiwillig in je-nen Fächern absolviert werden können, indenen es Förderbedarf gibt. Über eine Lern-plattform bleiben die Lehrlinge am Laufen-den, während sie in die Berufsschule gehen.„In dieser Zeit sind sie vom Unterricht ent-schuldigt. Ansonsten wird die Anwesenheitaber streng überprüft und in einem Studien-buch festgehalten, häufige Fehlstunden wer-den nicht toleriert. Denn die Ausbildung istnicht auf die leichte Schulter zu nehmen,sondern verlangt den Jugendlichen viel Dis-

ziplin und Engagement ab“, hebt RudiEidenhammer, Geschäftsführer desLehrlingsförderungsvereins, hervor.

Hohe Flexibilität und innovatives UnterrichtssystemEiner der Erfolgsfaktoren ist, dass dasAusbildungsmodell den Lehrlingeneine hohe Flexibilität ermöglicht. Siemüssen während der Lehrzeit nur in

einem Prüfungsfach antreten. Die restlichendrei Fächer können sie bis zu fünf Jahre nachdem Lehrabschluss gratis besuchen. Da-durch wird Druck von ihnen genommen undsie können die Kurse entsprechend ihren in-dividuellen Zeitkapazitäten wählen. „Die Er-fahrung zeigt, dass etwa 50 Prozent der Ju-gendlichen den direkten Weg gehen und dieMatura in einem durchziehen. Weiterskommt den Lehrlingen ein innovatives Un-terrichtssystem entgegen. Anstatt auf Fron-talunterricht setzen die Trainer und Traine-rinnen auf lebendiges und projektorientiertesLernen. Für das Fach Mathematik beispiels-weise, das bei vielen Jugendlichen als„Angstfach“ gilt, hat man sich etwas Spe-zielles überlegt. Der Unterricht wird von Be-ginn an in Richtung Zentralmatura aufge-baut. Dabei wird ein lebensnahes mathema-tisches Verständnis anhand von anschauli-chen Beispielen entwickelt. Es geht nichtmehr um das Abprüfen von Faktenwissen.Mathematik wird vielmehr als Werkzeug fürden Alltag angesehen. Die Lehrlinge werdendabei gefördert, Fähigkeiten und Fertigkei-ten zu entwickeln, die es ihnen erleichtern,mit Problemstellungen des Alltags fertig zuwerden. Ziel dieser neuen Herangehens-weise ist es, neben der allgemeinen Steige-rung von Motivation und Interesse im Um-kehrschluss die Drop-out-Quote möglichstgering zu halten. Und der Erfolg gibt denTrainern recht: Die Abbrüche im Fach Ma-thematik sind in den ersten drei Semesternauf unter 16 Prozent gesunken. Damit istman auf dem besten Weg, Salzburg auchweiterhin über dem Österreichschnitt zu hal-ten. Ü

INFODer Weg zur BerufsmaturaVoraussetzung für die Teilnahme an„Lehre und Matura“ ist ein aufrech-tes Lehrverhältnis im BundeslandSalzburg, die Zustimmung des Lehr-betriebes ist erwünscht. Das Ausbil-dungsmodell umfasst 900 Lehrein-heiten. Insgesamt müssen vier Fä-cher absolviert werden: Mathematik,Deutsch, Englisch und ein Fachbe-reich. Der Unterricht findet in homo-genen Lerngruppen mit maximal 25Personen statt.

„Lehre und Matura“ ist besondersbei kaufmännischen Lehrlingen undangehenden Technikern beliebt: Bürokaufmann/-frau (160)Einzelhandelskaufmann/-frau (91)Elektrotechniker/innen (70)Verwaltungsassistenten/innen (44)Mechatroniker/innen (31)Maschinenbautechniker/innen (30)Kraftfahrzeugtechniker/innen (29)

Keine Angst mehr vor Mathematik Foto: Jupiterimages

Ausbildung auf MaturaniveauFoto: Jupiterimages

Die erhöhte Maut trifft einzig allein dieKonsumenten – darüber sind sich alleeinig. Bei den Transporteuren, die von

Norddeutschland nach Italien fahren, kommtder Mehraufwand nicht wirklich zu tragen,wohl aber bei den Zustellern der Region. Beidiesen kommt das sektorale Fahrverbot, wel-ches vor etlichen Jahren zum Schutz der Be-völkerung geschaffen wurde, ebenfalls zutragen. So ist es beispielsweise der Fall, dass

ein Lkw von Kundl nach Wörgl einen Um-weg von ca. zehn Kilometern fahren mussund dabei auch noch die zusätzliche Mautzu tragen hat. „Wir haben diesen Fall durch-gerechnet und sind auf eine jährliche Mehr-belastung von 7000 Euro gekommen“, er-klärt Herbert Pircher, Vorstand des SektionVerkehr in der Wirtschaftskammer Kufstein.Das kann zur Gefährdung des Standorts füh-ren. Abgesehen von der Mehrbelastung für

die Umwelt, dem erhöhten Verkehr auf derBundesstraße und dem zusätzlichen CO2

Ausstoß. Die produzierenden Betriebe kommen vorallem zum Handkuss. Der Werkverkehr, dieZu- und Ablieferungen müssen auf die Pro-dukte aufgeschlagen werden. Bei der Spedi-tion Schenker in Kufstein, deren Subfrächterdie Zusatzkosten umrechnen, liegt die er-höhte Maut im fünfstelligen Eurobereich.

UNTERINNTAL

60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Die Unternehmer des Tiroler Unterinntals haben das Gefühl, die Melkkühe der Nation zu sein. Seit 1. Jän-

ner werden sie mit der erhöhten Maut auf der Autobahn abkassiert. Das Geld soll zur Finanzierung des

Brennerbasistunnels eingehoben werden. Doch ob dieser tatsächlich kommt – das steht in den Sternen

und vor allem stellt sich die Frage: Was geschieht mit dem Verkehr bis zur Fertigstellung des Tunnels?

BBT: Kein anderer Tunnelbau verlangt höhere Maut –

Wirtschaft klagt über Wettbewerbsverzerrung

UNTERINNTAL

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 61

„Es ist nur mehr eine Abzocke“, ärgert sichPircher. Derzeit beträgt die Erhöhung zehn Prozentzur normalen Mautgebühr. Bis zum Jahr2015 soll diese auf 25 Prozent ansteigen.„Bei anderen Tunnelprojekten fordert keinMensch eine zusätzliche Maut. Die TirolerWirtschaft will für diese Mehrbelastung undWettbewerbsverzerrung eine Ausgleichszah-lung“, fordert Martin Hirner, WK-ObmannBezirk Kufstein. Wie wenig Sinn der Bau des Brennerbasis-tunnels unter derzeitigen Bedingungenmacht, sieht man anhand der Tatsache, dassder Lkw-Verkehr auf der Autobahn ständigzunimmt. Vor rund einem Jahr wurde derverpflichtende Transport von Massengüternauf der Bahn aufgehoben. Die Lobby in derEU hat diese Regelung gekippt unter dem

Mäntelchen des freien Warenverkehrs. Dochwenn die Schrott- ,Marmor-, Auto- und der-artige Transporter nicht auf die Bahn ge-zwungen werden, dann benützen sie lieberdie Straße. Aufgrund der Wegekostenricht-linie der EU ist dies noch immer billiger undvor allem kommen die Waren schneller anihren Bestimmungsort. „Wenn es keinenZwang gibt, dann fährt der Großteil auf derStraße. Seitens der EU muss also festgelegtsein, welche Güter dann verbindlich mit derBahn transportiert werden müssen“, erklärtder Sektionsvorstand. Ob und wann der BBT gebaut wird klärt aberin keiner Weise die Frage, was mit dem Ver-kehr geschieht, der sich jetzt bereits auf Ti-rols Autobahnen bewegt. Es muss eine Lö-sung für die nächsten zehn bis zwölf Jahregefunden werden, denn schon jetzt ist dieerste Spur fast ausschließlich dem Güterver-kehr vorbehalten. „Eine dritte Spur“ forderndaher Wirtschaftskammer und Transpor-teure. Das wird allerdings wieder die Um-weltschützer auf den Plan rufen. Anrainerwehren sich gegen geplante Vergrößerungenund Neuanlagen von Lkw-Parkplätzen ander Autobahn. Für den Huckepack-Verkehr,also den unbegleiteten Transport von Güternauf der Bahn, stehen zu wenige Trassen zurVerfügung. Von den großen Speditionenwerden teilweise ganze Züge gemietet, fürdiese braucht es dann allerdings Durch-fahrtsgenehmigungen und ab dem Brennereine andere Lokomotive, weil die Italienermit Gleichstrom fahren und die „intelligen-ten“ Lokomotiven, also jene, die von Wech-

sel- auf Gleichstrom umgeschalten werdenkönnen, noch eher zur Ausnahme gehören.Auch ein zweiter Lokführer ist in Italien ver-pflichtend. Alles in allem eine äußerst unbe-friedigende Lösung. „Das ist ein schwierigesThema und wohl eine Never-ending-story“,meint Pircher dazu. Groß ist der Unmut der Unternehmer auchin anderer Hinsicht auf VerkehrsministerinDoris Bures. Seit Jahren wirft man seitensTirol den Bayern vor, dass diese bezüglichder Zufahrtsstrecke zur Unterinntaltrassekeinen Finger rühren würden. Als jedoch An-fang des Jahres eine Vertragsunterzeichnungin Rosenheim erfolgen sollte, sagte die Mi-nisterin diese kurzfristig ab. „Ohne entspre-chende Zulaufstrecken macht das ganze Pro-jekt keinen Sinn“, wettert der Wirtschafts-kammer-Bezirksobmann.Ein weiterer Aspekt in der KontroverseStraße oder Bahn ist die Ungleichheit der ge-setzlichen Vorschriften bezüglich Lärm- undEmissionswerte. Während den Frächternhochmoderne Euro-5-Lkw’s vorgeschriebenwerden, damit sie nächstens das Land durch-queren dürfen, kann die Bahn mit ihren alten,stahlgebremsten Waggons dahinbrausen.Den nötigen Lärmschutz entlang der Bahn-trassen müssen allerdings die betroffenenGemeinden zum Großteil aus eigener Taschebegleichen. „Die ÖBB müssen ebenfalls indie Pflicht genommen werden, denn würdeman moderne Waggons einsetzen, dann wäreso manche Lärmschutzwand unnötig und dieAnrainer müssten nicht bei geschlossenenFenstern schlafen“, erklärte Hirner. Ü

Herbert Pircher, Vorstand der Sektion Ver-kehr der Wirtschaftskammer, Bezirk Kuf-stein.

Martin Hirner, Obmann WirtschaftskammerKufstein. Fotos: Eberharter

Die Ungleichheit der Anforderungen bei Bahn- und Lkw-Transportärgert die Wirtschafts -kammer Tirol.

Die Praxisnähe zeichnet den Unterschiedder Universitäten zu den Fachhochschu-len aus, ist der zweite Geschäftsführer

Thomas Madritsch überzeugt. Drei neue De-partments wurden etabliert – Wirtschaft &Gesellschaft, Wirtschaft & Management so-wie Wirtschaft & Technik. Das Ziel des Tref-fens war es, sich gegenseitig kennen zu ler-nen und darzulegen, was die FH der Wirt-schaft bieten kann. Als einfache und unkom-plizierte Ansprechpartner bezeichnete Ma-dritsch sein Kollegium. „Die Wissenschaft darf nicht unter einer Kä-seglocke bleiben, sie muss sich öffnen“, for-derte Landtagsvizepräsident Hannes Bodner.Um den Anforderungen gerecht zu werden,wird an der FH die dritte Ausbaustufe in An-griff genommen, da derzeit jährlich 1300Studierende mit Platznot kämpfen. Der Wett-

streit um die Bildungseinrichtungen grassiertnicht nur innerhalb der EU, sondern auch in-nerhalb der Bezirke. Seit Längerem fordertKufstein daher die Errichtung einer interna-tionalen Schule, um den WirtschaftsstandortKufstein für Manager und internationaleKonzerne noch attraktiver zu machen.

Seitens der Wirtschaftskammer Kufsteinsieht man geradezu verpflichtende Syner-gien, die von kleinen und mittelständischenUnternehmen genutzt werden können. „DieBetriebe können auf das Wissen der FH zu-rückgreifen und zusammen mit den dortHandelnden eigene Forschungen und Ent-

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Wirtschaft trifft WissenschaftDie Fachhochschule Kufstein befindet sich auf einem Erfolgskurs, das

Wachstum ist höher, als dies im Österreichschnitt der Fall ist. „Diese

solide Ausgangsbasis erlaubt, in Forschung und Infrastruktur zu in-

vestieren“, erklärte GF Wolfgang Richter bei einem Treffen der re-

gionalen Wirtschaft mit den Studienleitern der FH Kufstein.

KUFSTEIN

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 63

wicklungen durchführen“, ist WK-ObmannMartin Hirner überzeugt. Heinz Lechner, GFdes Technikums Kufstein, weiß, dass regio-nale Netzwerke dann funktionieren, wennsich die Protagonisten kennen sowie derengegenseitiges Potenzial. Durch Förderungenwie den Innovationsscheck ist es den Betrie-ben möglich, sich relativ günstig Leistungender FH zu erkaufen. Kooperationsmöglichkeiten gibt es durchGastvorträge und Exkursionen, Vergabe vonBerufspraktika, Vermittlung von Mitarbei-tern aus dem Pool der mehr als 400 Absol-venten, Beauftragung von Bachelor-/Di-plomarbeiten, Ausarbeitung von Fallstudien,Entsendung von Mitarbeitern in maßge-schneiderte Weiterbildung, gemeinsame For-schungs-&-Entwicklungsprojekte und durchgemeinsame Veranstaltungen. Das Department Wirtschaft & Gesellschaftumfasst die Studiengänge Sport-, Kultur- &Veranstaltungsmanagement sowie Marke-ting & Kommunikationsmanagement. Unteranderem wurde bereits eine Machbarkeits-studie des angedachten Freizeitparks „Al-pendom“ in der Region Oberaudorf erarbei-tet. Das Department Wirtschaft & Managementhat beispielsweise ein Praxisprojekt „Ge-schäftsreisemanagenment für Klein- undMittelbetriebe“ erarbeitet. Dabei handelt essich um die Erstellung eines Dienstleistungs-angebotes bezüglich Planung, Buchung undBetreuung aller reisetechnischen Belangevon Geschäftsreisenden auf Basis von Infor-mationsbeschaffung und Auswertung pro-blemrelevanter Markt- und Kundendaten zurErstellung eines Businessplans. Europäische Energiewirtschaft, Facility Ma-nagement & Immobilienwirtschaft, Web-Business & Technology, Wirtschaftsinge-nieurwesen und ERP-Systeme & Geschäfts-prozessmanagement sind die Studiengängedes Departments Wirtschaft & Technik. Eingroßes Potenzial sehen Studienleiter undWirtschaftstreibende vor allem im Bereichder Energiewirtschaft, wo bereits Projektefür einzelne Objekte, aber auch für alle Bau-ten einer Gemeinde erstellt wurden. Einig waren sich letztlich alle Beteiligten,dass derartige Zusammenkünfte öfter statt-finden sollten, um gegenseitige Vorurteileund Hindernisse abzubauen. Ü

Die drei Organisatoren von „Wirt-schaft trifft Wissenschaft“: HeinzLechner, GF Technikum Kufstein,Rektor Johannes Lüthi und WK-Bezirksobmann Martin Hirner. Foto: Eberharter

Seit Anfang 2012 hat die Automo-

bil-Hochburg Salzburg ein weite-

res Highlight zu bieten: Mit dem

Allrad-Pionier Subaru verlegte

der weltweit größte Hersteller

von allradangetriebenen Pkw-

Fahrzeugen seinen Hauptsitz in

die Mozartstadt. Trotz – oder ge-

rade wegen – des schwierigen

Jahres 2011 steuert die Marke, die

vor allem in der Jagdszene Kult-

status genießt, auf Rekordkurs.

Ausgerechnet im von japanischen Natur-katastrophen geprägten Geschäftsjahr2011 feierte Subaru zehnjähriges Jubi-

läum in Österreich. Dementsprechend zu-rückhaltend fielen auch die Feierlichkeitenaus. Anfang 2001 war Subaru Österreich alsZweigniederlassung der Subaru Italia S.p.A.gegründet worden und nahm ab April 2001das operative Geschäft auf. Die Nähe zumMutterkonzern Subaru Italia, der im italie-nischen Ala/Rovereto beheimatet ist, war dasHauptargument für den Standort Innsbruck.In den ersten Jahren gelang es dem neuenPlayer, das Händlernetz rasch zu expandie-ren, der Absatz stieg von Jahr zu Jahr. ImHerbst 2009 gab Subaru Europa schließlichdie vollständige Übernahme und operativeEingliederung von Subaru Italia – und damitauch von Subaru Österreich – durch denMutterkonzern Fuji Heavy Industries be-kannt. Seit damals ist Subaru Österreich eine100-prozentige Tochter des Herstellers.

Boxer-Diesel als Basis des ErfolgslaufsZehn Jahre Subaru stehen auch für den einoder anderen Rekord. So konnte der Absatzseit dem Gründungsjahr 2001 mit damals444 Einheiten bis zum bisherigen Rekord-jahr 2010 mit 1.622 Einheiten um über 265Prozent gesteigert werden. Zur Veranschau-lichung: Alleine der Absatz des SubaruForester entsprach im Jahr 2010 exakt demGesamtvolumen aller Modelle aus dem An-fangsjahr. Der wichtigste Meilenstein ausmodellpolitischer Sicht war die Einführung

des bisher einzigartigen Boxer-Dieselmotorsim Jahr 2008, der eine vollkommene Verän-derung beim Modellmix zur Folge hatte: Warbis dahin der Kleinwagen Justy mit rund 50Prozent Anteil das Volumenmodell des Her-stellers, so verteilen sich seit der Einführungdes Selbstzünders mehr als 80 Prozent allerzugelassenen Modelle auf die größeren Fahr-zeuge Impreza, Forester, Legacy und Out-back. Bestseller mit über 50 Prozent ist mitAbstand der Subaru Impreza.

Salzburg als „automotive Hochburg“Mit dem Jahreswechsel 2011/12 bezog Subaru Österreich einen Neubau im Busi-ness Park im Salzburger Stadtteil Maxglan– und geht damit auch in Sachen Standort-politik neue Wege. „Jetzt ist es an der Zeit,ein neues Kapitel in der österreichischenSubaru-Geschichte aufzuschlagen“, so Wer-ner Andraschko, Subaru-Österreich-Ge-schäftsführer der ersten Stunde. „Aus meh-reren wirtschaftspolitischen Gründen undum noch weiter in die Mitte der heimischenAutobranche zu rücken, setzen wir mit demStandortwechsel nach Salzburg, in die ,au-tomotive Hochburg’ des Landes, den nächs-ten Schritt in die Zukunft.“Doch nicht nur die automobile Spitze, auchmehrere Kooperations- und Geschäftspart-ner, die in Salzburg ihren Sitz haben, erleich-terten Subaru den Umzug. „Nicht zuletzt fürHändlertagungen, Trainings, Workshopsoder allgemein als Anlaufstelle für unsereHandelspartner ist ein zentraler Sitz im Her-

zen Österreichs ein großer Vorteil“, ist An-draschko überzeugt.

Modellfeuerwerk 2012Im Jahr eins in Salzburg gibt Subaru gleichordentlich Gas: Ein neues Modell und gleichzwei neue Modellreihen warten darauf, inden kommenden zwölf Monaten am heimi-schen Markt eingeführt zu werden.Den Start macht der neue Subaru XV, einkompakter SUV, der eine völlig neue Modell-reihe unterhalb des Foresters gründet und be-reits auf der Vienna Auto Show seine Öster-reich-Premiere feierte. Pünktlich zum Som-mer folgt das zweitürige Sportcoupé BRZ: ImBRZ gehen erstmals in der Subaru-HistorieBoxer Motor und Hinterradantrieb eine Liai-son ein. Im Herbst folgt dann der Nachfolgerdes aktuellen Bestsellers, der kompakte Im-preza, in dem die dritte Benzinmotoren-Ge-neration zum Einsatz kommen wird. DieChancen stehen also nicht schlecht, dass dieselbstgesteckten Ziele, 2012 einen neuen All-time-record von 1.800 Zulassungen zu errei-chen, auch tatsächlich geschafft werden. DerAllradpionier Subaru ist weltgrößter Herstel-ler von Fahrzeugen mit dieser Antriebsart. Ty-pisch für Subaru sind Boxermotoren mit Tur-boaufladung. Die sehr zuverlässigen Subaru-Modelle sind nach dem Symmetrical-AWD-Allradsystem konzipiert. Das heißt: Subaruswerden von Vornherein als Allradfahrzeugentwickelt und nicht aufgerüstet. Subaru holtebisher sechs Mal einen Rallye-Weltmeister-Titel. Ü

SALZBURG

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Salzburger Allrad-Festspiele

Seit Anfang 2012 ist Salzburg neuer Standort von Subaru Österreich. Foto: Subaru Österreich

MENSCHEN & MÄRKTE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012 65

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Wachs-tum„Die wichtigstenMeilensteine in derGeschäftspolitik derSalzburger Sparkassekonnten im Jahr 2011teilweise deutlichübertroffen werden.Das erzielte Kunden-und Geschäftswachs-tum liegt über demMarktniveau und die-ses breite Engage-ment in allen Regio-nen und Geschäfts-zweigen wollen wirauch 2012 fortset-zen“, zeigt sich Re-gina Ovesny-Straka, Generaldirektorin derSalzburger Sparkasse, optimistisch. EinNetto-Kundenwachstum von rund 4.900 Pri-vat- und 300 Firmenkunden im Jahr 2011 so-wie ein deutlich gestiegenes Neufinanzie-rungsvolumen in beiden Kundenbereichenzeigen, dass die Salzburger Sparkasse einverlässlicher Partner, Financier und Motorder regionalen Wirtschaftsentwicklung istund kontinuierlich Marktanteile dazuge-winnt. Ü

Regina Ovesny-Straka, Generaldi-rektorin der Salz-burger Sparkasse,ist mit dem Ge-schäftsjahr 2011mehr als zufrieden.Foto:

Salzburger Sparkasse

AngebotserweiterungMehr Modelle, maßgeschneiderte Ausstat-tungen, umweltschonende Motoren: Renaulterweitert seine leichte Nutzfahrzeugpaletteum zahlreiche attraktive Neuheiten. Ab An-fang Februar kommt der kürzlich zum „Vanof the Year 2012“ gewählte Kangoo Z.E. alserster rein elektrischer Kompakttransporterauf den österreichischen Markt. Zur Jahres-mitte geht der Grand Kangoo mit siebenSitzplätzen und der Berechtigung zum Vor-steuerabzug an den Start. Mit dem großenPlatzangebot auf geringer Verkehrsfläche ister besonders für Taxibetriebe und die Perso-nenbeförderung im Shuttlebetrieb geeignet.Als weitere Neuheit wird der wahlweise mitFront- oder Heckantrieb erhältliche Masterin der Klasse bis 4,5 Tonnen zulässigem Ge-samtgewicht ab Jahresmitte 2012 auch inVersionen mit Allradantrieb erhältlich sein.Ü

Foto

: Ren

ault

E-MobilDas erste Carsharing, das rein auf Elektro-autos setzt, ist am 1. März in Salzburg ge-startet. Das Handelsunternehmen REWE In-ternational AG (BILLA, MERKUR,PENNY, BIPA, ADEG) gründete dafür mitder Salzburg AG das TochterunternehmenEMIL. Zu Beginn sind fünf Ausleihstationenmit zehn Elektroautos in Betrieb, bis 2016werden es 40 Stationen in der Stadt Salzburgsein. „Wir haben bereits die ersten Anmel-dungen für EMIL. Ab morgen kann man dieElektroautos auch buchen“, freut sich FranzStudeny, mit Dietmar Emich einer der beidenneuen Geschäftsführer der EMIL e-mobilityCarsharing GmbH. Ü

August Hirschbichler (Salzburg AG), PeterBreuss (REWE International AG) und HeinzSchaden (Bürgermeister Stadt Salzburg)(v.l.n.r.) Foto: EMIL GmbH

MENSCHEN & MÄRKTE

66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 3/2012

Neuer EinstiegspreisDer Einstieg in die VW Transporter-Welt istab sofort noch attraktiver. Der T5 Kastenwa-gen Entry+ 2.0 TDI 62 kW / 84 PS (5-GangSchaltgetriebe, kurzer Radstand) startet jetztbereits ab netto 18.990 Euro. Hohes Sparpo-tenzial bieten neben dem scharf kalkuliertenEinstiegspreis auch die neu verfügbaren En-try+-Versionen BlueMotion ab netto22.040,– Euro oder BlueMotion Technologyab netto 19.360,– Euro. Für die gibt es au-ßerdem bis Ende Juni 2012 (Kaufdatum)noch den BlueMotion-Bonusvon netto833,33 Euro bzw. brutto 1.000 Euro obendrauf. Ü

RekordDie Investition von rund sieben MillionenEuro in einen einzigartigen Spezialitätenkel-ler 2010/2011 hat sich für Stiegl im abgelau-fenen Geschäftsjahr voll ausgezahlt. Dieobergärige Bierspezialität „Stiegl-Weisse“,die Österreichs größte Privatbrauerei imFrühjahr 2011 auf den Markt brachte, schlugalle Rekorde. Das Jahr 2011 war auch ge-samthaft betrachtet ein sehr erfolgreiches fürdas Privatunternehmen mit Sitz in Salzburg:So konnte die Eine-Million-Hektoliter-Bier-ausstoß-Menge erneut überschritten werden(2011: 1,017.000 Hektoliter Stiegl-Bier;2010: 1,005.000 Hektoliter Stiegl-Bier). Ins-gesamt erhöhte sich auch der Getränkeum-satz der Stiegl-Unternehmensgruppe von150 Millionen Euro auf 156 Millionen Euro.Knapp 90 Prozent der Österreicher schauenbeim Lebensmittelkauf genau hin und grei-fen bevorzugt zu Lebensmitteln mit regiona-ler Herkunft. Stiegl hat bereits vor einigenJahren die „Zeichen der Zeit“ erkannt undbegonnen, saisonale Bio-Hausbiere zubrauen. 2012 werden gleich sieben verschie-dene Sorten davon – je nach Saison – in ganzÖsterreich angeboten. Ü

Power PaketDie demografische Entwicklung, der Trendzum lebensbegleitenden Lernen und die ver-längerte Lebensarbeitszeit stellen auch dieErwachsenenbildung vor neue Herausforde-rungen. Das WIFI Salzburg reagiert auf die-sen Trend und setzt neue Akzente. Mit 2.400Kursen und 25.000 TeilnehmerInnen proJahr ist es absoluter Marktführer im Bereichder Aus- und Weiterbildung in Salzburg.2011 wurde ein Jahresumsatz von 10,8 Mil-lionen Euro erwirtschaftet. Das Jahr 2012steht ganz im Zeichen von Weiterbildung mitMehrwert. Das WIFI bietet nicht nur fachlichfundierte Qualifizierungsangebote, sondernhat ein „Power-Paket“ für die Kompetenz-entwicklung Weiterbildungswilliger aller Al-tersstufen geschnürt. Die TeilnehmerInnenwerden neben der fachlichen auch verstärktauf der persönlichen Ebene gefördert. Ü

SpezialangebotDer führende österreichische Discount Bro-ker direktanlage.at lockt seine Kunden miteinem Spezialangebot und startet eine „FreeTrade Aktion“ für Finanzprodukte der Com-merzbank. Ab sofort können direktanlage.at-Kunden bis zum 30. März 2012 alle Hebel-produkte, Zertifikate und Optionsscheine derCommerzbank in einem Volumen zwischen500 und 10.000 Euro im außerbörslichen Di-rekt- und Limithandel via Internet spesenfreihandeln. Der pauschale Spesensatz (FlatFee) der weiteren direktanlage.at-Starpartner(BNP Paribas, Raiffeisen Centrobank undRBS) wird im Aktionszeitraum von 5,85 auf3,85 Euro pro Trade gesenkt. Damit könnenim außerbörslichen Direkt- und Limithandelvia Internet mehr als 100.000 strukturierteProdukte wie Zertifikate, Optionsscheineund Hebelprodukte vergünstigt bzw. kosten-los gehandelt werden. Ü

BoomNichts wirkt so entspannend wie Holz. KeinWunder, dass auch in Gastronomie und Ho-tellerie der natürliche und gesunde Baustoffboomt. „Über die vielfältigen Einsatz- undNutzungsmöglichkeiten wissen wir Holz-baumeister am besten Bescheid“, sagt derSalzburger Landesinnungsmeister FriedrichEgger, „wir planen, fertigen und errichten al-les – egal ob Aufstockungen, Erweiterungs-bauten, Sanierungen oder hocheffektiveDämmungen, von Dach und Dachstuhl hinzu Innenausbauten und Stiegengeländern.Eine weitere, entscheidende Stärke des Holz-baues ist schließlich das Gesamtpaket inForm von Passiv- bzw. Niedrigstenergiehäu-sern.“ Mit seinen hohen Dämmwerten sorgter dafür, dass im Winter die Kälte und imSommer die Wärme draußen bleiben, wäh-rend es im Inneren eines Hauses angenehmwarm bzw. kühl ist. „Holz atmet“, erklärt Eg-ger weiter, „es neutralisiert unangenehmeGerüche und Dämpfe, wirkt ausgleichendauf Raumklima und Luftfeuchtigkeit undhält die Staubbelastung gering. Ü

Stadtlieferwagen mit SternCitan heißt der neue Stadtlieferwagen vonMercedes-Benz. Die Wortschöpfung Citankombiniert die Begriffe „City“ und „Titan“.Sie verdeutlicht, dass es sich hier um einenhochkarätigen Spezialisten in der Citylogis-tik handelt, der für den harten Einsatz im Ar-beitsalltag entwickelt wurde. Mit dem neuenStadtlieferwagen erweitert Mercedes-Benzseine Transporterfamilie um eine weitereBaureihe: Neben Vario (6,0 bis 8,2 Tonnen),Sprinter (3,0 bis 5,0 Tonnen) und Vito (2,77bis 3,2 Tonnen) wird der Citan den Van-Markt in der unteren Gewichtsklasse berei-chern und für einen deutlichen Absatzschubsorgen. Ü

Stiegl-Geschäftsführer Robert Schraml (imBild) schaffte 2011 den „Hattrick“, d.h. zumdritten Mal wurde die Eine-Million-Hekto -liter-Schallmauer durchbrochen. 2012 ver-stärkt er mit dem Bau einer neuen Nieder-lassung in NÖ die Stiegl-Präsenz im OstenÖsterreichs. Foto: Stiegl

Das WIFI Salzburg hat ein „Power-Paket“ ge-schnürt und unterstützt TeilnehmerInnenverstärkt auch in ihrer persönlichen Ent-wicklung: WIFI-Leiterin Dr. Renate Woerle-Vélez Pardo, Psychologe Mag. Fred Kellner-Steinmetz und WIFI-Trainerin Carla Groiss.(v.r.n.l.)Foto: WIFI

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Stolz auf Holz:SalzburgerLandesin-nungsmeisterFriedrich EggerFoto: WK Salzburg

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Ich will, dass Österreich beim Klimaschutz schneller ans Ziel kommt:Das schafft Strom aus Wasserkraft.

Nur gemeinsam können wir Österreichs Klimaziele erreichen – durch bewussteren Verbrauch und umweltfreundliche Herstellung von Strom. Deshalb gewinnt VERBUND schon heute mehr als vier Fünftel des Stroms aus Wasserkraft und deckt so – ergänzt durch Wind- und modernste Wärmekraftanlagen – fast die Hälfte des österreichischen Strombedarfs. Mehr darüber erfahren Sie unter www.verbund.com

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