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Römische Literatur II: Livius, Sallust, Plinius u.a. · 2. Titus Livius 59 v. Chr. Titus Livius wird in Padua geboren und wächst auch hier auf. Über sein Elternhaus ist nichts

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Page 1: Römische Literatur II: Livius, Sallust, Plinius u.a. · 2. Titus Livius 59 v. Chr. Titus Livius wird in Padua geboren und wächst auch hier auf. Über sein Elternhaus ist nichts

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Römische Literatur II: Livius, Sallust, Plinius u.a.

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Vorwort

Diese ausgewählten Texte aus der römischen Literatur sind das Ergebnis einer 34-jährigen Tätigkeit im

Gymnasialdienst und bieten eine große Auswahl an Texten von Cicero, Livius, Nepos, Ovid, Plinius d. J. ,

Sallust, Seneca, Tacitus und Vergil. In

meisten gelesenen Schriftsteller und Dichter.

Diese Sammlung soll vor allem jungen Kolleginnen und Kollegen als Anregung für die Konzeption von

Klassenarbeiten in der S I und Kursarbeiten / Klausuren in der Oberstufe dienen.

Denjenigen Arbeiten, welche noch ohne Benutzung des Lexikons (S I) geschrieben werden, sind

umfangreichere Hilfen beigefügt. Die Lösungen zu den Zusatzaufgaben sind oft nur stichwortartig verfasst

und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da der Wissensstand der betreffenden Klassen / Kurse

sehr unterschiedlich sein kann.

Je nach Schwierigkeitsgrad sind die Arbeiten hinter den Autoren mit I (=leicht), II (=normal) oder III

(=anspruchsvoll) gekennzeichnet.

Autor und Verlag wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.

Übersicht über die Klassenarbeiten / Klausuren (Kursarbeiten)

Nr. Thema Autor Schwierigkeits-

grad

4.3.11 Griechenland als Mutter der Kultur Cicero, Ad Quintum fratrem I 1, 27 ff. LK III

4.3.12 Römisches Selbstbewusstsein Cicero, Tusc. disp. I 1 ff. LK III

4.3.13 Röm. Imperialpolitik Cicero, De off. II 8/ 26 ff. GK II

4.3.14 erres1 Cicero, In Verr. V 10 ff./ 26 ff. II oder GK I

4.4.1 Ciceros Ende Livius, frag. lib. CXX LK II-III

4.4.2 Rede Hannos vor karth. Senat Livius XXI 10, 2-5 GK II

4.5.1 Griech. und röm. Lebensweise Nepos, Vitae: Praef. 5-8 II

4.5.2 Atticus in Athen Nepos, Vitae: Atticus 3, 1-3 GK I-II

4.6.1 Die Korallen Ovid, Met. IV 740 ff. GK I-II

4.6.2 Battus Ovid, Met. II 687 ff. II o. GK I

4.7.1 Ein schöner Lebensabend (1) Plinius d. J., Ep. IV 23 GK I

4.7.2 Ein schöner Lebensabend (2) Plinius d. J., Ep. III 1, 1, 4- 5, 7-9 LK III

1 Verkürzte Version zu 4.3.4.

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4.8.1 Zustand des röm. Staates um 111 v. Chr. Sallust, Iugurtha 41, 1-7 GK II

4.8.2 Sallust an Caesar (1) Sallust, Ep. ad Caes. II 5 GK III

4.8.3 Sallust an Caesar (2) Sallust, Ep. ad Caes. I 7, 2-8, 1; 8, 3 GK II

4.9 Senecas Trost für Marcia Seneca d. J. , Ad Marciam de cons. XXIII 1-2; XXVI 1

LK III

4.10.1 Gefolgschaft der Germanen Tacitus, Germania 14 LK II

4.10.2 Messalinas Ende Tacitus, Ann. XI 37-38 LK III

4.10.3 Agricolas Ende Tacitus, Agricola 41; 43 LK III

4.11.1 Reaktion der Troianer nach dem Abzug der Griechen

Vergil, Aeneis II 27 ff LK III

4.11.2 Laokoon Vergil, Aeneis II 195 ff. LK III

4.11.3 Vergil, Aeneis IV 160 ff GK I

4.11.4 Wiedersehen mit Dido in der Unterwelt Vergil, Aeneis VI 450 ff. LK II

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Zu den Autoren

1. Marcus Tullius Cicero

106 v. Chr. Cicero wird in Arpinum im Ritterstand geboren. Früh widmet er sich der Philosophie

und Rhetorik. 78 77 v. Chr. Reise in den Osten des Reiches, Studien in Athen und Rhodos. Allmähliche

Vervollkommnung der Redekunst. Nach seiner Rückkehr nach Rom Prozessarbeiten

und Vorbereitung für den cursus honorum, den er erfolgreich durchläuft. So erreicht er alle Ämter suo anno, für einen homo novus eine außergewöhnliche Leistung!

77 v. Chr. Heirat mit Terentia

76 v. Chr. Geburt der Tochter Tullia 75 v. Chr. Während seiner Quaestur in Lilybaeum (heute Marsala in Sizilien) zeigt sich C. so

gewissenhaft, dass ihn die Sizilier darum bitten, ihr patronus zu werden. Damit

verpflichtet er sich dazu, Sizilien in eventuellen Prozessen gegen Statthalter zu vertreten, wozu er bald Gelegenheit hat.

70 v. Chr. Prozess gegen Gaius Verres, der als Statthalter Sizilien schamlos ausgebeutet hat.

Verres unterliegt in dem Prozess und geht nach Massilia ins Exil. Von nun an ist C. führender Redner und Staranwalt in Rom.

69 v. Chr. Aedil 66 v. Chr. Praetor 63 v. Chr. Konsulat und Niederschlagung der Verschwörung des Catilina. Die Hinrichtung

einiger gefangener Catilinarier, der C. zustimmt, ist wegen des S.C.U. tstan

58 57 v. Chr. Dennoch wird C. nach Griechenland verbannt. Nach seiner Rückkehr bereitet man

ihm einen triumphalen Empfang, er wird aber nach und nach politisch ausgeschaltet. Fruchtbare schrifts tellerische Tätigkeit (u. a. de oratore, de re publica, de legibus, pro Sestio) 51 50 v. Chr. Prokonsulat in Kilikien

49 v. Chr. Vermittlungsversuche zwischen Caesar und Pompeius scheitern. 47 v. Chr. Scheidung von Terentia

46 v. Chr. Tod der Tochter Tullia 45 v. Chr. Reiche schriftstellerische Tätigkeit ( u. a. orator, pro Marcello, Hortensius, de finibus

bonorum et malorum, Academici libri, Tusculanae disputationes, de natura deorum,

Cato maior de senectute, de divinatione, de fato, Laelius de amicitia) 44 v. Chr. Entstehung von de officiis. In seinen Philippica

Reden gegen Philipp II.) wendet sich C. gegen Marcus Antonius.

43 v. Chr. 2. Triumvirat: Marcus Antonius erreicht die Ächtung Ciceros, der im gleichen Jahr in Formiae ermordet wird.

Cicero war zweifellos ein Universalgenie, ein brillanter Redner, der die Klaviatur der Stilistik und deren Wirkung auf die Zuhörer virtuos beherrschte, der letztlich die lateinische Sprache reif für die Sprache der griechischen Philosophie machte und dadurch auch griechische Kultur einem breiten Publikum näher

brachte.

Schülern überdies einen instruktiven Einblick in die griechische Kunstgeschichte. Neben Se necas Werken sind Ciceros philosophische Schriften (u. a. De officiis und Tusculanae disputationes )besonders dazu geeignet, Schüler in die Welt der antiken Philosophie einzuführen, und in Ciceros De re publica werden sie

mit antiken Staatstheorien vertraut gemacht.

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2. Titus Livius

59 v. Chr. Titus Livius wird in Padua geboren und wächst auch hier auf. Über sein Elternhaus

ist nichts Genaues bekannt. ca. 31 v. Chr. Livius kommt zum ersten Mal nach Rom und genießt eine wissenschaftliche

Ausbildung. Vermutlich lernt er keine anderen Städte als Padua und Rom kennen.

Entgegen römischer Tradition leistet er keinen Kriegsdienst und bekleidet auch kein öffentliches Amt. In Rom hat er den ersten Kontakt mit Augustus.

zw. 27 u. 25 v. Chr. Livius beginnt mit seinem Monumentalwerk ab urbe condita in 142 Büchern. 17 n. Chr. Livius stirbt in Padua.

ab urbe condita libri stellen das umfassendste römische Geschichtswerk dar, das allerdings unvollständig und z. Tl. nur fragmentarisch überliefert ist. So sind die Bücher 1 - 10, 21- 45 (ab 41 nur lückenhaft) erhalten, während der Rest nur verstümmelt vorliegt.In annalistischer Tradition behandelt

Livius die römische Geschichte von der Gründung der Stadt Roms (753 v. Chr.) bis zum Tod des Drusus (9 v. Chr.). Bei der Übernahme seiner Quellen 1 verfährt Livius recht unbekümmert : Er benutzt sie, wie sie ihmgerade

in die Hände fallen, wobei er sich allerdings darum bemüht, wahrheitsgemäß zu schreiben. Manmuss berücksichtigen, dass Livius kein Geschichtsforscher, sondern Geschichtsschreiber ist, dem eszuallererst angesichts der moralischen Dekadenz seiner Zeit darum geht, die alten Tugenden, die Romzu solcher

Größe verholfen haben, in Erinnerung zu bringen und ins rechte Licht zu setzen. Obwohl Livius als Pompeianer und damit als Anhänger der alten Republik gilt, verehrt er Augustus, der sich um die

Erneuerung der virtutes Romanae und um die Erweckung der Liebe zum Vaterland bemüht. Das ist auch egen.

cero, allerdings benutzt Livius auch Archaismen,

und zwar immer dort, wo er bewusst (z. B. bei Gebeten) an die (gute) alte Zeit erinnern will. Bisweilen fügt er auch Erzählungen in die Handlung ein, die einer Novelle nahekommen, und so wirkt sein Werk oft episch-breit.

In der römischen Kaiserzeit wird sein Werk schnell ein Bestseller, im frühen MA schätzt man Livius nicht besonders, später aber erfährt sein Werk eine Renaissance und beeinflusst viele Dichter und Künstler. 6

3. Cornelius Nepos

Über die Lebensumstände des Cornelius Nepos ist nur wenig bekannt. Er wird um 100 v. Chr. vermutlich in Oberitalien (Pavia?) geboren, kommt früh nach Rom, beteiligt sich aber nicht an der Politik. Er ist befreundet mit Cicero, mit dem er reichlich korrespondiert, mit dem Dichter Catull, der ihm seine carmina

widmet, und mit dem wohlhabenden und hochgebildeten Ritter Atticus, über den er eine Biografie verfasst. Der größte Teil seiner Werke (so seine chronica, eine Weltgeschichte in drei Bänden, die Catull im carmen I erwähnt, und eine Cicerobiografie) ist verlorengegangen. Von seinem Hauptwerk de viris illustribus , eine

Biografiensammlung nach Sachgruppen (duces, historici, poetae, philosophi, grammatici) in 16 Bänden, sind uns die Vita des Cato, des Atticus sowie 23 Biografien nichtrömicher Feldherrn erhalten. Nach 27 v. Chr. stirbt Nepos.

In der Antike ist Nepos als Biograf durchaus geschätzt. Da er aber kein Gelehrter ist, was er selbst zugibt, und zudem seine Erzählungen mit vielen Anekdoten verknüpft, benutzen ihn heutige Historiker mit Vorsicht. Aber sein schlichter, mitunter salopper Stil, seine leichte Lesbarkeit und seine spannende Art zu

erzählen empfehlen ihn (besonders die Viten des Hannibal und Atticus) durchaus als Lektüre für die S I (Kl. 10).

1 Hauptsächlich Claudius Quadrigarius und Valerius Antias.

2 Dazu s. Frenzel, Elisabeth. Motive der Weltliteratur. 4. Aufl., Stuttgar t 1992 und Frenzel, Elisabeth. Stoffe der Weltliteratur.

4. Aufl., Stuttgart 1976.

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4. Publius Ovidius Naso

43 v. Chr. Ovid wird in Sulmo, 90 Meilen von Rom entfernt, (heute Sulmona in einem Becken

der Abruzzen) geboren und wächst in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sein Vater gehört dem Ritterstand an und so ist es selbstverständlich, dass der Sohn später die juristische und politische Laufbahn beschreiten soll, was Ovid nicht besonders

begeistert, weil er sich schon früh zur Dichtkunst hingezogen fühlt.

25 v. Chr. Entstehung der Corinna- Elegien (Elegien auf eine Geliebte), von denen bald ganz Rom spricht. Der Mäzen Messala nimmt den jungen Dichter in seinem Kunstkreis

unter seine Fittiche, was Ovid finanziell nicht nötig hat, da er von Haus aus begütert ist und sich seine Unabhängigkeit bewahren will.

20 v. Chr. Veröffentlichung der Amores (Liebesgedichte) und bald danach Entstehung der Heroides ( fiktive Briefe der Sagenfrauen aus mythischer Zeit, welche die

Treulosigkeit ihrer Ehemänner und Geliebten beklagen und sie zur Rückkehr aufrufen). Etwa zur gleichen Zeit erscheint Ovids Tragödie Medea.

ca. 1 v. Chr. Entstehung der Ars amatoria. Dieses Lehrbuch der freien Liebe erregt das Missfallen des sittenstrengen Kaisers Augustus.

8 n. Chr. Ovid lebt in glücklichen Verhältnissen mit seiner Frau und seiner Familie. Da trifft ihn

ein schweres Schicksal: Der Kaiser Augustus verbannt den Dichter nach Tomi (heute Constanza) ans Schwarze Meer. Der Grund für die Verbannung ist bis heute

ungeklärt. War es der Zorn des Princeps über die Ars amatoria oder war es die Tatsache, dass Ovid offensichtlich Zeuge eines Ehebruchs der Enkelin (Iulia) des Kaisers mit Iunius Silanus ( Tacitus, Annalen III 24) gewesen war?

Nach 8 n. Chr. In der Verbannungszeit werden die Metamorphoses ( Verwandlungen in 15

Büchern), die Fasti (Festkalender) , die Tristia ( Lieder der Trauer ) sowie die Epistulae ex Ponto (Briefe vom Schwarzen Meer. d. h. aus der Verbannung) vollendet. Die Tristia und die Epistulae ex Ponto verfolgen offensichtlich den Zweck

den Kaiser dazu zu bewegen, sein Verbannungsurteil aufzuheben.

17 n. Chr. Ovid stirbt in der Verbannung.

Ovids umfangreichstes Werk, die Metamorphoses in 15 Büchern, zeigen ihn als einen durch und durch rhetorisch geschulten Poeten, dem Seneca der Philosoph (nat. quaest. III 27, 13) bescheinigt, dass er der

begabteste römische Dichter gewesen sei. Im Gegensatz zu Vergil, der um jeden Vers ringen musste, flossen Ovid die Hexameter mit unglaublicher Leichtigkeit aus der Feder, wobei er technische

Schwierigkeiten elegant und mühelos überwand. Inhaltlich knüpfte Ovid an Sagensammlungen des Nikander, Apollonios v. Rhodos, Cinna, Calvus usw. an, wobei er allerdings etwas Neuartiges schuf: Sein Werk ist ein carmen perpetuum, ein fortlaufendes Epos,

in dem die einzelnen Sagen insgesamt sind es 250 Verwandlungen raffiniert miteinander verknüpft sind lten.

Ovids Metamorphosen erfuhren im MA und in der Neuzeit eine ungewöhnlich reiche Antikerezeption. So

benötigt Hunger z. B. beim Thema Narcissus und Echo den Platz von 2 ½ engbedruckten Seiten um alle Künstler und Dichter nennen zu können, die sich mit diesem Thema befasst haben. 3 Mit Ovid lernen die Schüler meistens ihren ersten römischen Dichter kennen und können durch die

Metamorphosen mit einer Vielfalt griechischer und auch römischer Mythen vertraut gemacht und mit menschlichen Problemen konfrontiert werden. Das ist zu begrüßen, zumal nur wenige Schüler z. B.

Schwabs Sagen des klassischen Altertums besitzen dürften.

3 Hunger, Herbert. Lexikon der griechischen und römischen My thologie. 8. Aufl., Wien 1988, S. 333 ff.

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5. Gaius Plinius Secundus (d. J.)

61 o. 62 n. Chr. Plinius wird in Comum (heute Como) geboren und wächst in wohlhabenden

Verhältnissen auf. Nach dem Tode seines Vaters übernimmt sein Onkel Gaius Plinius Secundus d. Ä. seine Vormundschaft und Plinius erhält nach dem Besuch der Elementar- und Grammatikschule in Como rhetorischen Unterricht in Rom (u. a.

bei Quintilian). 79 n. Chr. Plinius erlebt persönlich den verheerenden Ausbruch des Vesuvs und den dadurch

verursachten Tod des älteren Plinius. Er berichtet seinem Freund Tacitus in den ep. VI 16 und VI 20 darüber.

81. n. Chr. Militärtribun in Syrien

88 n. Chr. Plinius wird Quaestor und damit Senator. 91/ 92 n. Chr. Volkstribunat ca. 94 n. Chr. Praetur

98 n. Chr. wird Plinius die Verwaltung der Staatskasse übergeben. 100 n. Chr. Konsulat. Plinius hält eine Lobrede (Panegyricus) auf Kaiser Traian. 103 n. Chr. wird Plinius Augur.

110 113 n. Chr. Plinius ist Statthalter in Bithynien. Tod des Plinius in Kleinasien.

Von Plinius d. J. sind uns der o. g. Panegyricus IX) sowie der Briefwechsel mit Traian mit 121 Briefen (B. X) erhalten, der nicht für die Öffentlichkeit bestimmt

war, aber posthum herausgegeben worden ist. Da dieser Briefwechsel hauptsächlich Verwaltungsprobleme betrifft, dürfte er für Schüler weniger interessant sein, abgesehen von den Briefen X 96 u. 97, in denen es um die Behandlung von Christen geht. Diese beiden Briefe werden normalerweise im Unterricht behandelt.

in traianischer Zeit und erfreuen sich in neuerer Zeit, wie die vielen Schulausgaben zeigen, großer Beliebtheit. Sie zeigen Plinius als einen von stoischem Gedankengut geprägten, hochgebildeten, an sehr

vielen Dingen interessierten und gütigen Menschen, der auch großen Wert auf das Wohlergehen von Sklaven und Freigelassenen legt.

Die vorliegende CD ROM enthält zwei Texte, die seltener in den Schulausgaben berücksichtigt sind, aber dennoch thematisch Schülerinnen und Schüler motivieren.

6. Gaius Sallustius Crispus

86 v. Chr. Sallust wird im sabinischen Amiternum im Ritterstand geboren. Später erhält er in Rom eine qualifizierte Ausbildung.

60-er Jahre S. leistet seinen Militärdienst ab und führt anschließend ein ausschweifendes Leben,das

im Gegensatz zu seinen eigenen moralischen Anforderungen in seinen späteren Schriften steht.

55 o. 54 v. Chr. Quaestur

51 v. Chr. Anschluss an Caesar. 2. Brief an Caesar. 50 v. Chr. Verstoßung aus dem Senat (angeblich wegen Ehebruchs, in Wahrheit aber wohl wegen

des Briefes an Caesar)

48 v. Chr. Rückkehr in den Senat. 1. Brief an Caesar. 46 v. Chr. Sallust nimmt als Prätor an Caesars Afrikafeldzug teil.

44 v. Chr. Sallust zieht sich nach dem Tode Caesars aus der Politik zurück und widmet sich der Historiografie.

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42 v. Chr. Die exemplarische Schrift De coniuratione Catilinae erscheint, die sich mit der von Sallust selbst erlebten Zeit befasst.

40 v. Chr. Die ebenfalls exemplarische Schrift De bello Iugurtino entsteht. Das Werk setzt sich mit

dem Krieg des Numiderfürsten Iugurtha gegen Rom (110 105 v. Chr.) auseinander. Die fünf Bücher Historiae (Zeitgeschichte) erscheinen. Sie sind nur in Fragmenten erhalten.

34 v. Chr. Tod des Sallust.

Sallusts Stil, der sich an Thukydides und Cato d. Ä. orientiert und durch Knappheit (brevitas), Inkonzinnität und Archaismen gekennzeichnet ist, steht bewusst im Kontrast zu Ciceros Glätte um den Leser durch die

Ungewöhnlichkeit zur Aufmerksamkeit zu zwingen. Beeinflusst von Platon und Dikaiarch (Schüler des Aristoteles und Theophrast), versucht Sallust in seinen

Schriften die Geschichte philosophisch zu ergründen, um so aus einzelnen Erscheinungen zu einem Gesamtbild zu gelangen. Für Sallust beginnt der Niedergang der römischen Republik mit der Zerstörung Karthagos (146 v. Chr.),

durch die das Gleichgewicht der Kräfte im Mittelmeer nicht mehr gewahrt ist. Zugleich wird die Nobilität mit avaritia und luxuria infiziert. So zerfällt der Staat nicht durch äußere Einflüsse, sondern verfault von innen durch Charakterlosigkeit.

Während Zeitgenossen wie Asinius Pollio und Livius Sallusts Stil kritisieren, ist er für Tacitus, der ihn nachahmt, der rerum Romanarum florentissimus auctor (Annalen III 30). Spätestens seit Quintilian gehört Sallust zu dem Kanon der Schulschriftsteller. Im Mittelalter gilt er als d e r römische Historiker und hat

auch heute noch seinen festen Platz in den Lehrplänen der Bundesländer.

7. Lucius Annaeus Seneca

4. v. Chr. Lucius Annaeus Seneca wird in Corduba (Spanien) im Ritterstand geboren. Sein Vater, der

wohlhabende Rhetor L. A. Seneca d. Ä. , sorgt dafür, dass Seneca schon früh in Rom eine gute rhetorische Ausbildung erhält, die für die gewünschte politische Laufbahn unerlässlich ist. In Rom ergeben sich erste Berührungen mit der stoischen Philosophie in

der Familie der Sextier. S. wird ein solch besessener Anhänger der philosophischen asketischen Lebensführung, wie sie die Sextier praktizieren, dass er wegen seiner kränkelnden Gesundheit von seinem Vater zur Genesung nach Ägypten geschickt wird, wo

er sich allmählich erholt. ca. 30 n. Chr. S. kehrt nach Rom zurück und wird ein gefeierter Anwalt. Nun beginnt er mit der Quaestur

seine Ämterlaufbahn.

Sein außerordentlicher Ruhm als Redner erregt den Neid des Kaisers Cailigula (37 41 n. Chr. ), der ihn töten lassen will, aber durch den Hinweis, dass S. wegen seiner Krankheit

(Tuberkulose?) sowieso bald sterben werde, von seinem Vorhaben abgebracht wird. 41 n. Chr. Bald nach

Korsika verbannt.

49 n. Chr. Agrippina d. J., vierte Ehefrau des Claudius, erwirkt die Rückkehr des S., den sie zum Erzieher des jungen Nero, ihres Sohnes aus erster Ehe, ernennt.

50 n. Chr. Praetur Senecas

51 n. Chr. Claudius wird von Agrippina vergiftet und Nero wird Kaiser. 54 59 n. Chr. Mit Hilfe von Afranius Burrus führt Seneca mehrere Jahre hindurch erfolgreich die

Staatsgeschäfte.

55/ 56 n. Chr. Konsulat Senecas 62 n. Chr. Burrus stirbt, S. zieht sich auf seinen Landsitz zurück.

65 v. Chr.

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4.3.11 Cicero, Ad Quintum fratrem I 1, 27 ff. (LK III)

Ciceros Bruder Quintus hat als Propraetor die Statthalterschaft über die Provinz Asia erhalten, zu der auch Griechenland gehört. Cicero schreibt ihm in dieser Zeit (59 v. Chr.) Folgendes:

Incumbe toto animo et studio omni in eam rationem, qua adhuc usus es, ut eos, quos tuae fidei

potestatique senatus populusque Romanus commisit et credidit, diligas et omni ratione tueare et

esse quam beatissimos velis.

Quodsi te sors Afris aut Hispanis aut Gallis praefecisset, immanibus ac barbaris nationibus,

5 tamen esset humanitatis tuae consulere eorum commodis et utili tati salutique servire; cum vero ei

generi hominum praesimus, non modo in quo ipsa sit, sed etiam a quo ad alios pervenisse putetur

humanitas, certe iis eam potissimum tribuere debemus, a quibus accepimus.

Non enim me hoc iam dicere pudebit, praesertim in ea vita atque iis rebus gestis... nos ea, quae

consecuti sumus, iis studiis et artibus esse adeptos, quae sint nobis Graeciae

10 monumentis disciplinisque tradita. Quare praeter communem fidem, quae omnibus debetur,

praeterea nos isti hominum generi praecipue debere videmur, ut, quorum praeceptis sumus eruditi,

apud eos ipsos, quod ab iis didicerimus, velimus expromere.

Atque ille quidem princeps ingenii et doctrinae Plato tum denique fore beatas res publicas putavit,

si aut docti ac sapientes homines eas regere coepissent aut ii, qui regerent, omne suum

15 studium in doctrina et sapientia collocarent; hanc coniunctionem videlicet potestatis et sapientiae

saluti censuit civitatibus esse posse.

Quod fortasse aliquando universae rei publicae nostrae, nunc quidem profecto isti provinciae

contigit, ut is in ea summam potestatem haberet, cui in doctrina, cui in virtute atque humanitate

percipienda plurimum a pueritia studii fuisset et temporis.

Der Text hat 234 Wörter.

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2.2.2 1. Aufdeckung der Verschwörung des Catilina i.J. 63 v. Chr. während Ciceros Konsulats (occupati) 2. Transfer der griechischen Termini der Philosophie in die lateinische Sprache. Dadurch Übermittlung der griechischen Philosophie.

2.3.1 Dichtkunst, Musik und Mathematik (= Geometrie in der Theorie) 2.3.2 z.B. Homer (Ilias, Odyssee), Hesiod (Theogonie, Werke und Tage), Archilochos (Iamben, Elegien),

Sappho (Lieder), Alkaios (Lieder), Aischylos (Perser, Sieben gegen Theben, Orestie), Sophokles

(Antigone, Oidipus tyrannos, Philoktet), Euripides (Medea, Alkestis, Hippolytos), Aristophanes (Vögel, Ritter, Lysistrate, Wolken) usw.

2.3.3 Dichtkunst (s. 2.3.2); Geschichte (Herodot, Historiae; Thukydides, Geschichte des

Peloponnesichen Krieges); Philosophie (P 2.4.1

2. Im privaten, staatlichen und militärischen Bereich sind die Römer dank ihrer guten Moral überlegen. 3. Im Gegensatz zu den Griechen, den Theoretikern, sind die Römer Praktiker.

2.4.2 Die Griechen haben eine viel längere Tradition (Homer, ca. 800 v. Chr.). Bei den Römern brachte Dichtkunst erst spät Ehre. (Gegensatz zwischen typisch römischem negotium und otium).

2.4.3 gravitas (zu gravis = schwer, würdevoll, ernst) = Würde, Ernst im Gegensatz zu Leichtfertigkeit und

unwürdigem Verhalten constantia (zu constans) = Standhaftigkeit, Charakterfestigkeit, konsequente Handlung nach umumstößlichen Gesetzen

fides: 1. Vertrauen, das man bei jemandem (z. B. bei den Bundesgenossen) genießt oder 2. das Vertrauen, das man jemandem schenkt. fides bedeutet aber auch Zuverlässigkeit, Treue,

Aufrichtigkeit, Eigenschaften, die bei einem vir vere Romanus vorausgesetzt werden; fides ist auch das Band zwischen patronus und cliens.

2.5.1 168 v. Chr., Schlacht bei Pydna (Aemilius Paullus), unzählige gebildete Griechen gelangen als

Gedankengut (z. B. Philosophie).

2.5.2 Der Kreis um Cato, d. Ä. Der Scipionenkreis

2.5.3 Vermittler griechischer Philosophie (u. Kultur) 2.5.4.1 Griechische Philosophie in adäquater römischer Sprache zu vermitteln

2.5.4.2 (de officiis, de re publica, Tusculanae disputationes)

2.6

Konsuln = Monarchie

Senat = Aristokratie

Volksversammlung = Demokratie

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4.3.13 Cicero, De officiis II 8 / 26 ff. (GK II)

1. Übersetzung des Textes

...Solange die Herrschaft des römischen Volkes durch Wohltaten, nicht durch Ungerecht igkeiten

aufrechterhalten wurde und Kriege entweder im Interesse der Bundesgenossen oder zum Schutz der Vorherrschaft geführt wurden, waren die Ausgänge der Kriege milde oder blieben auf die notwendigen Maßnahmen beschränkt. Für Könige, freie Völker und Volksstämme war der Senat

Hafen und 5 Zufluchtsort, unsere Beamten und Feldherren waren bestrebt einzig dadurch größtes Lob zu

verdienen, wenn sie die Provinzen, wenn sie Bundesgenossen mit Gerechtigkeit und Redlichkeit

schützten. Daher konnte jenes Verhältnis eher Schirmherrschaft über den Erdkreis als Oberherrschaft genannt werden. Unmerklich ließen wir schon früher in dieser Gewohnheit und Selbstbeherrschung nach, wir

10 haben sie aber nach Sullas Sieg völlig aufgegeben; denn man hörte auf, irgendeine Maßnahme gegen die Bundesgenossen für ungerecht zu halten, da ja gegenüber Mitbürgern eine solch große

Grausamkeit aufgekommen war... Deshalb stehen nur noch die Mauern der Stadt und verharren, wobei sie selbst schon die schlimmsten Verbrechen fürchten, den Staat aber haben wir gänzlich verloren.

15 Und in dieses Unglück sind wir geraten - ich muss nämlich zum Ausgangspunkt zurückkehren -, indem wir es vorzogen gefürchtet als geliebt und geschätzt zu werden.

2. Lösung der Zusatzaufgaben

2.1 1-2: Bei gerechter Imperialpolitik waren die Ausgänge von Kriegen, die für Bundesgenossen

oder zum Schutz des Reiches geführt wurden, gütig oder jedenfalls nur auf die notwendigsten Maßnahmen beschränkt.

3-5: und Nationen (Verhältnis patronus-cliens). Römische Beamte sahen in der gerechten und zuverlässigen Verteidigung von Provinzen und Bundesgenossen das höchste Lob.

6-8: Nach dem Sieg Sullas über die Marianer mit den grausamen Folgen gegen Bürger (Proskriptionen) haben sich die Moralvorstellungen auch gegenüber den Bundesgenossen zum Negativen hin gewandelt.

9-10: Die res publica ist am Ende. 11-12: Grund dafür: Die Römer wollten lieber gefürchtet als geliebt werden (Oderint, dum metuant, Cic., de off. I 28, 97).

2.2 1. Vertragsbruch, 2. Überfall von anderer Seite auf Bundesgenossen, 3. Angriff auf das eigene Reich

2.3.1 Resignation

2.3.2 Der Text entstand in der Zeit, in der Cicero politisch isoliert war, also in seinem letzten Lebensabschnitt.

2.4.1 beneficiis iniuriis / metui cari esse...diligi 2.4.2 regum, populorum, nationum

2.4.3 s. 2.4.2 / portus...refugium 2.4.3 si provincias, si socios 2.4.5 si socios

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4.4.2 Livius XXI 10, 2-5 (GK II)

Aus der Rede Hannos vor dem karthagischen Senat

Vor Beginn des 2. Punischen Krieges (218 202 v. Chr.) belagert der karthagische Feldherr Hannibal die unter römischem Schutz stehende Stadt Sagunt in Spanien. In Karthago hält Hanno, ein Befürworter des Friedens und Gegner der Barkiden, aus deren Geschlecht Hannibal stammt, vor dem karthagischen Senat

eine Rede gegen Hannibals Vorgehen:

Hanno unus adversus senatum causam foederis magno silentio propter auctoritatem suam, non

cum adsensu audientium egit per deos foederum arbitros ac testes senatum obtestans,

ne Romanum cum Sanguntino suscitarent bellum: Monuisse, praedixisse se, ne Halmicaris

progeniem ad exercitum mitterent. Non manes, non stirpem eius conquiescere viri , nec

5 unquam, donec sanguinis nominisque Barcini quisquam supersit, quietura Romana foedera.

ad id cernentem, si ex bellis bella serendo

succinctus armis legionibusque vivat, velut materiam igni praebentes ad exercitus misistis.

Aluistis ergo hoc incendium, quo nunc ardetis. Saguntum vestri circumsedebunt exercitus,

unde arcentur foedere. Mox Carthaginem circumsedebunt Romanae legiones ducibus

10 dis, per quos

Der Text hat 111 Wörter.

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Römische Literatur II: Livius, Sallust, Plinius u.a.

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