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Römische Römische Ingenieurskunst Ingenieurskunst unter unter besonderer besonderer Berücksichtigung der Berücksichtigung der Thermen Thermen

Römische Ingenieurskunst unter besonderer Berücksichtigung der Thermen

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Page 1: Römische Ingenieurskunst unter besonderer Berücksichtigung der Thermen

Römische Ingenieurskunst Römische Ingenieurskunst unter besonderer unter besonderer

Berücksichtigung der Berücksichtigung der ThermenThermen

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

II. Aquädukte und II. Aquädukte und

WasserversorgungWasserversorgung

III. Die römischen Thermen/ III. Die römischen Thermen/

das antike Badewesendas antike Badewesen

InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

Page 3: Römische Ingenieurskunst unter besonderer Berücksichtigung der Thermen

I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

Die Technik des befestigten Straßenbaus hatten die Römer von den Die Technik des befestigten Straßenbaus hatten die Römer von den

Etruskern übernommen Etruskern übernommen

Straßen ermöglichten die leichte Verlegung von Truppen und Straßen ermöglichten die leichte Verlegung von Truppen und

sorgten für einen regen Warenaustauschsorgten für einen regen Warenaustausch

Schon das Zwölf-Tafel-Gesetz legte ein primitives Straßenrecht vorSchon das Zwölf-Tafel-Gesetz legte ein primitives Straßenrecht vor

Zugleich hat man dort auch die vier ältesten Grunddienstbarkeiten Zugleich hat man dort auch die vier ältesten Grunddienstbarkeiten

festgelegt: festgelegt: aquae ductusaquae ductus (Wasserleitungsrecht), (Wasserleitungsrecht), actusactus

(Viehtriebsrecht), (Viehtriebsrecht), iteriter (Gehrecht) und (Gehrecht) und via via (Fahrrecht)(Fahrrecht)

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

Der erste wirklich große Der erste wirklich große

Straßenbau dann 312 v.Chr. durch Straßenbau dann 312 v.Chr. durch

den Censor Claudius Appius den Censor Claudius Appius

CaecusCaecus (Via Appia als (Via Appia als

Heerestransporteinrichtung)Heerestransporteinrichtung)

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

... nicht ... nicht PflasterPflaster, sondern , sondern KiesKies als der bevorzugte Baustoff der als der bevorzugte Baustoff der römischen Ingenieure. Kiesstraßen waren einfach herzustellen und römischen Ingenieure. Kiesstraßen waren einfach herzustellen und garantierten auch Reisewagen einen Mindestkomfortgarantierten auch Reisewagen einen Mindestkomfort

Augustus legte großen Wert auf den Ausbau der Alpenstraßen (z.B. Augustus legte großen Wert auf den Ausbau der Alpenstraßen (z.B. Via Via Iulia AugustaIulia Augusta)), zum Teil konnte , zum Teil konnte auf die Trassenführung der Kelten auf die Trassenführung der Kelten zurückgegriffen werdenzurückgegriffen werden

Unter Trajan erreichte das gesamtrömische Straßennetz seine größte Unter Trajan erreichte das gesamtrömische Straßennetz seine größte Ausdehnung in einer Länge von 80.000 km zuzüglich 300.000 km nicht Ausdehnung in einer Länge von 80.000 km zuzüglich 300.000 km nicht ausgebauter Routenausgebauter Routen

Die längste durchgehende Verbindungsstraße war die Die längste durchgehende Verbindungsstraße war die Via NervaVia Nerva mit mit 2.000 km, die die Meerenge von Gibraltar mit Alexandria verband2.000 km, die die Meerenge von Gibraltar mit Alexandria verband

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

Viae publicae (Staatsstraßen)Viae publicae (Staatsstraßen) erstrecken sich über Staatsland, weisen eine bestimmte Breite auf, erstrecken sich über Staatsland, weisen eine bestimmte Breite auf,

von Staat oder Gemeinde gebaut bzw. unterhalten von Staat oder Gemeinde gebaut bzw. unterhalten

Viae vicinales (Provinzstraßen)Viae vicinales (Provinzstraßen) von den Provinzen gebaut und erhalten, Städte sind oft verpflichtet von den Provinzen gebaut und erhalten, Städte sind oft verpflichtet

eine Verbindung zu Umlandgemeinden herzustelleneine Verbindung zu Umlandgemeinden herzustellen

Viae privatae (Privatstraßen) Viae privatae (Privatstraßen)

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

VerwaltungVerwaltung Unter Augustus eigene Behörde geschaffenUnter Augustus eigene Behörde geschaffen

Finanzierung Finanzierung Der Bau der Via Appia beispielsweise entleerte das Der Bau der Via Appia beispielsweise entleerte das Aerarium Aerarium

(Staatskasse) völlig ... Caesar verkaufte später Sklaven und (Staatskasse) völlig ... Caesar verkaufte später Sklaven und schmolz Ehrenstatuen ein, um Straßen zu finanzieren ... Seit schmolz Ehrenstatuen ein, um Straßen zu finanzieren ... Seit Augustus gewährte der Kaiser Zuschüsse aus dem Augustus gewährte der Kaiser Zuschüsse aus dem FiscusFiscus (kaiserliche Privatkasse)(kaiserliche Privatkasse)

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

BauBau In einer ersten Etappe wurde der Boden bis zum festen Untergrund In einer ersten Etappe wurde der Boden bis zum festen Untergrund

abgetragenabgetragen Anschließend drainagierte man die künftige Trasse links und rechts Anschließend drainagierte man die künftige Trasse links und rechts

in einem Abstand von 12 bis 15 Meternin einem Abstand von 12 bis 15 Metern Das Material aus dem Aushub wurde nach innen geschaufelt und Das Material aus dem Aushub wurde nach innen geschaufelt und

diente als eine Art kleiner Damm, der die Straße gegenüber dem diente als eine Art kleiner Damm, der die Straße gegenüber dem Umland besser verteidigbar machteUmland besser verteidigbar machte

Auf das Aushubmaterial wurde Sand aufgebracht und gestampftAuf das Aushubmaterial wurde Sand aufgebracht und gestampft Der eigentliche Unterbau verfügte in der Regel über drei Schichten:Der eigentliche Unterbau verfügte in der Regel über drei Schichten:

statumen – rudus – nucleusstatumen – rudus – nucleus summa crustasumma crusta (Oberfläche) bestand je nach Zweck der Straße aus (Oberfläche) bestand je nach Zweck der Straße aus

Kies, Sand oder PflasterKies, Sand oder Pflaster

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

Wichtig war eine gleich Wichtig war eine gleich bleibende Wölbung der Straße bleibende Wölbung der Straße zur Mitte hin, damit das zur Mitte hin, damit das Regenwasser abfließen konnteRegenwasser abfließen konnte

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

Typisches Erscheinungsmerkmal römischer Straßen waren die Typisches Erscheinungsmerkmal römischer Straßen waren die säulenförmigen Meilensteine mit:säulenförmigen Meilensteine mit:

Name des Erbauers oder der gerade im Amt befindlichen Name des Erbauers oder der gerade im Amt befindlichen Magistrate. Seit der Kaiserzeit erscheint stattdessen der Name des Magistrate. Seit der Kaiserzeit erscheint stattdessen der Name des Kaisers Kaisers

Bezeichnung der Straße, d.h. Ausgangs- und Endpunkt Bezeichnung der Straße, d.h. Ausgangs- und Endpunkt In Italien die Entfernung nach Rom, in den Provinzen die Strecke bis In Italien die Entfernung nach Rom, in den Provinzen die Strecke bis

zur Hauptstadt zur Hauptstadt Manchmal wurden auch die am Bau des Abschnittes beteiligten Manchmal wurden auch die am Bau des Abschnittes beteiligten

Menschen Menschen

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I. Römischer StraßenbauI. Römischer Straßenbau

Im Jahre 20 v.Chr. ließ Im Jahre 20 v.Chr. ließ Kaiser Augustus auf dem Kaiser Augustus auf dem Forum Romanum unterhalb Forum Romanum unterhalb des Saturntempels mit dem des Saturntempels mit dem milliarium aureummilliarium aureum einen einen goldenen Meilenstein als goldenen Meilenstein als Zentrum des römischen Zentrum des römischen Straßennetzes aufstellen. Straßennetzes aufstellen. Vergoldete Bronzetafeln Vergoldete Bronzetafeln zeigten die Entfernungen zu zeigten die Entfernungen zu den wichtigsten Städten des den wichtigsten Städten des Imperiums an.Imperiums an.

Beispiel für einen Meilenstein >Beispiel für einen Meilenstein >

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Um das Jahr 320 v. Chr., als die Stadt schon mehrere tausend Um das Jahr 320 v. Chr., als die Stadt schon mehrere tausend Einwohner zählte, erfolgt der Bau der ersten Fernwasserleitung, der Einwohner zählte, erfolgt der Bau der ersten Fernwasserleitung, der 18 Kilometer langen 18 Kilometer langen Aqua AppiaAqua Appia (wieder Appius Claudius Caecus!) (wieder Appius Claudius Caecus!)

Neue kommen hinzu: Neue kommen hinzu: Aqua TepulaAqua Tepula, die , die Aqua JuliaAqua Julia, die , die VirgoVirgo, die , die AlsietinaAlsietina und die streckenweise übereinander liegende und die streckenweise übereinander liegende Doppelleitung Doppelleitung Aqua Claudia/Anio Novus,Aqua Claudia/Anio Novus, die zwischen Roma die zwischen Roma Vecchia und der Innenstadt auf einem über 10 Kilometer langen und Vecchia und der Innenstadt auf einem über 10 Kilometer langen und bis zu 27 Meter hohen Aquädukt verläuftbis zu 27 Meter hohen Aquädukt verläuft

Leitungen endeten in Verteilungsbauwerken (Leitungen endeten in Verteilungsbauwerken (castellicastelli) oder ) oder prächtigen Brunnen (prächtigen Brunnen (naumachiaenaumachiae), deren bekanntester die Fontana ), deren bekanntester die Fontana di Trevi ist, der Endpunkt der Virgodi Trevi ist, der Endpunkt der Virgo

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Die Höhe der abgehenden Leitungen in den castelli war so Die Höhe der abgehenden Leitungen in den castelli war so gestaffelt, dass bei Wassermangel zuerst die Hausanschlüsse gestaffelt, dass bei Wassermangel zuerst die Hausanschlüsse trocken fielen, danach die Thermen und zuletzt die 1350 trocken fielen, danach die Thermen und zuletzt die 1350 öffentlichen Brunnenöffentlichen Brunnen

Den größten Wasserbedarf hatten die Thermen, von denen es im 4. Den größten Wasserbedarf hatten die Thermen, von denen es im 4. Jahrhundert elf große und 850 kleinere gab und die erst durch die Jahrhundert elf große und 850 kleinere gab und die erst durch die großzügige Wasserversorgung ermöglicht wurden großzügige Wasserversorgung ermöglicht wurden

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Besondere Probleme bei der Planung und Trassierung der Besondere Probleme bei der Planung und Trassierung der Wasserleitungen warf die Wasserleitungen warf die HöhenvermessungHöhenvermessung auf, denn optische auf, denn optische Geräte waren unbekannt Geräte waren unbekannt

Man baute mit Man baute mit äußerst geringem Gefälleäußerst geringem Gefälle: so etwa bei der Anio : so etwa bei der Anio Novus mit 1,3 Promille (1,30 Meter auf 1 Kilometer) und bei der Novus mit 1,3 Promille (1,30 Meter auf 1 Kilometer) und bei der Leitung von Nimes (Pont du Gard ) mit nur 0,7 Promille (70 Leitung von Nimes (Pont du Gard ) mit nur 0,7 Promille (70 Zentimeter auf 1 Kilometer!)Zentimeter auf 1 Kilometer!)

Die ausgereifte Wasserversorgungstechnik Roms blieb mehr Die ausgereifte Wasserversorgungstechnik Roms blieb mehr als 1500 Jahre unübertroffen und wurde in Mitteleuropa erst als 1500 Jahre unübertroffen und wurde in Mitteleuropa erst um die Wende zum 20. Jahrhundert wieder erreicht!um die Wende zum 20. Jahrhundert wieder erreicht!

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Der wegen seiner Höhe von 48m bei einer Länge von 262m mit drei Bogenreihen übereinander ausgeführte Pont du Gard zeigt, dass ein Aquaedukt kein Selbstzweck ist, sondern notwendig:

Überwinden von Gelände + Gefälle!

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und WasserversorgungDer Aquaedukt von Segovia in Spanien ist mit einer Länge von 818m bei einer Höhe von 31m das längste Bauwerk seiner Art

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Erste Ebene (auf der Erste Ebene (auf der Stadtmauer):Stadtmauer):Sammel- und Verteilerbecken - Sammel- und Verteilerbecken - divisorium divisorium

Zweite Ebene (in der Stadt Zweite Ebene (in der Stadt stehend):stehend): Verteilertürme - Verteilertürme - castelli castelli

Dritte Ebene (in der Stadt):Dritte Ebene (in der Stadt):LaufbrunnenLaufbrunnen oder oder PrivatanschlüssePrivatanschlüsse

Verteilerturm in Pompeji

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Laufbrunnen in Herculaneum

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Die flächendeckende Versorgung einer Stadt mit frischem, Die flächendeckende Versorgung einer Stadt mit frischem, gesundem Quellwasser für alle Bevölkerungsteile stellt eine der gesundem Quellwasser für alle Bevölkerungsteile stellt eine der großen zivilisatorischen Leistungen dar großen zivilisatorischen Leistungen dar

Für die ärmeren Bevölkerungsschichten wurde dies durch Für die ärmeren Bevölkerungsschichten wurde dies durch Laufbrunnen sichergestellt (Pompeji und Herculaneum kam ein Laufbrunnen sichergestellt (Pompeji und Herculaneum kam ein solcher Brunnen auf rund 150 Personen bei maximalem Weg von solcher Brunnen auf rund 150 Personen bei maximalem Weg von 50 Metern bis zur Schöpfstelle)50 Metern bis zur Schöpfstelle)

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Zum Schutz vor Erwärmung Zum Schutz vor Erwärmung und Verdunstung wurden die und Verdunstung wurden die Wasserleitungen mit Wasserleitungen mit Steinplatten abgedeckt Steinplatten abgedeckt

Aus dem Römischen Reich sind Aus dem Römischen Reich sind heute heute 93 Fernwasserleitungen93 Fernwasserleitungen bekannt. Davon befanden sich bekannt. Davon befanden sich allein 42 in Nordafrika, ferner 6 allein 42 in Nordafrika, ferner 6 in Italien (außer Rom), 10 in in Italien (außer Rom), 10 in Frankreich, 6 in Deutschland Frankreich, 6 in Deutschland und Österreich, 13 in Kleinasien und Österreich, 13 in Kleinasien und Syrien, 3 in Griechenland und Syrien, 3 in Griechenland und 4 in Spanienund 4 in Spanien

Wiederaufgebautes Teilstück der Wasserleitung in Deutschland

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II. Aquädukte und WasserversorgungII. Aquädukte und Wasserversorgung

Als Prototyp für antike Abwasserleitungen gilt die Cloaca Maxima in Rom

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Der Ursprung dieser Badestuben und kleineren Badeanlagen lag im Der Ursprung dieser Badestuben und kleineren Badeanlagen lag im alten Griechenland und lässt sich auf ungefähr 400-300 v. Chr. alten Griechenland und lässt sich auf ungefähr 400-300 v. Chr. datieren. Den Einzug in die Kultur Roms machten diese datieren. Den Einzug in die Kultur Roms machten diese Einrichtungen ca.300-200 v. Chr. (sog. Einrichtungen ca.300-200 v. Chr. (sog. BalneaBalnea))

Eine der frühesten öffentlichen Anlagen sind die Therme Eine der frühesten öffentlichen Anlagen sind die Therme Stabiane Stabiane in Pompeiin Pompei, deren erste Phase ins 3. Jh. v. Chr. zurückreicht , deren erste Phase ins 3. Jh. v. Chr. zurückreicht

Mittlere Blüte z.B. Mittlere Blüte z.B. Thermen des AgrippaThermen des Agrippa: Sie wiesen zwar noch : Sie wiesen zwar noch nicht die spätere typische Symmetrie auf, galten aber als eine der nicht die spätere typische Symmetrie auf, galten aber als eine der frühesten Großbauten. Sie wurden schätzungsweise 20 v. Chr. in frühesten Großbauten. Sie wurden schätzungsweise 20 v. Chr. in Betrieb genommen, als die Betrieb genommen, als die Aqua VirgoAqua Virgo, eine neue Wasserleitung, , eine neue Wasserleitung, fertig gestellt warfertig gestellt war

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Mit dem zunehmenden Reichtum des römischen Imperiums und der Mit dem zunehmenden Reichtum des römischen Imperiums und der verbesserten Technik und Bauweise der Ingenieure ließen sich verbesserten Technik und Bauweise der Ingenieure ließen sich immer monumentalere Gebäude errichten: immer monumentalere Gebäude errichten: *kaiserlicher *kaiserlicher Wettstreit*Wettstreit*

Als fortgeschrittener Typ z.B. Als fortgeschrittener Typ z.B. Thermen des NeroThermen des Nero, die sich ganz in , die sich ganz in der Nähe der Agrippa-Thermen befanden (=der sog. Kaisertyp), d.h. der Nähe der Agrippa-Thermen befanden (=der sog. Kaisertyp), d.h. eine streng axial ausgerichtete Anlage mit einer Reihe von eine streng axial ausgerichtete Anlage mit einer Reihe von Räumlichkeiten zusätzlich zu den eigentlichen Badesälen Räumlichkeiten zusätzlich zu den eigentlichen Badesälen

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Der Thermenbau erreichte eine immense Vielfalt. Es traten in den Der Thermenbau erreichte eine immense Vielfalt. Es traten in den verschiedenen Regionen unterschiedliche Thermentypen auf: Es verschiedenen Regionen unterschiedliche Thermentypen auf: Es gab Reihenbäder, (getrennt nach Geschlechtern), Ringbäder, gab Reihenbäder, (getrennt nach Geschlechtern), Ringbäder, teilverdoppelte Badeanlagen, symmetrisch vergabelte teilverdoppelte Badeanlagen, symmetrisch vergabelte Ringanlagen u.s.w.:Ringanlagen u.s.w.:

a)a) Die Reihenbäder sind der einfachste Typ der Thermen nach Die Reihenbäder sind der einfachste Typ der Thermen nach den Balnea. den Balnea. b)b) Die Ringanlagen waren so konzipiert, dass man am einen Die Ringanlagen waren so konzipiert, dass man am einen Ende starten konnte, den Rundgang machte Ende starten konnte, den Rundgang machte c)c) Der symmetrisch verdoppelte Ringtyp hatte im Prinzip dieselbe Der symmetrisch verdoppelte Ringtyp hatte im Prinzip dieselbe Struktur wie der einfache Ringtyp. Jedoch formten die Räume Struktur wie der einfache Ringtyp. Jedoch formten die Räume hier keinen Kreis, sondern eine Halbkreis hier keinen Kreis, sondern eine Halbkreis

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die Thermen der Kaiser lassen sich wiederum in zwei Typen Die Thermen der Kaiser lassen sich wiederum in zwei Typen einteilen:einteilen:

der sog. kleine Kaisertypus, der aus zwei ringförmig der sog. kleine Kaisertypus, der aus zwei ringförmig zusammengeschlossenen Reihentypen bestand. Der Grundriss war zusammengeschlossenen Reihentypen bestand. Der Grundriss war äußerst symmetrisch und intelligent angeordnetäußerst symmetrisch und intelligent angeordnet

Der große Kaisertyp bildete mit seiner äußerst weitläufigen und Der große Kaisertyp bildete mit seiner äußerst weitläufigen und großen Anlage den absoluten Höhepunkt großen Anlage den absoluten Höhepunkt

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

BautechnikBautechnik

Ziegel- und Ziegel- und BacksteineBacksteine PuzzolanPuzzolan, ein loses erdähnliches Material, aus welchem sich , ein loses erdähnliches Material, aus welchem sich

hervorragend Mörtel anfertigen ließ. hervorragend Mörtel anfertigen ließ.

> Opus Caementitium> Opus Caementitium, der als Beton in der antiken Architektur eine , der als Beton in der antiken Architektur eine bedeutende Rolle spieltebedeutende Rolle spielte

• Wenig Glas (Gemisch aus Quarzsand, Kalk und Pottasche), sonst Wenig Glas (Gemisch aus Quarzsand, Kalk und Pottasche), sonst bloße Öffnungenbloße Öffnungen

• MarmorMarmor hauptsächlich für Fassade hauptsächlich für Fassade

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Es braucht viel Wasser - Nie zuvor hatte eine Stadt über derartige Es braucht viel Wasser - Nie zuvor hatte eine Stadt über derartige Wassermassen verfügtWassermassen verfügt

Zur Zeit der Plünderung Roms durch die Goten im Jahre 410 n. Chr. Zur Zeit der Plünderung Roms durch die Goten im Jahre 410 n. Chr. versorgten versorgten 11 Aquädukte 1212 Brunnen, 11 große kaiserliche 11 Aquädukte 1212 Brunnen, 11 große kaiserliche Thermen und 926 öffentliche Bäder.Thermen und 926 öffentliche Bäder.

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die AusstattungDie Ausstattung

ApodyteriumApodyterium (Auskleideraum): mit kleinen, abschließbaren (Auskleideraum): mit kleinen, abschließbaren Wandnischen, den sog. Wandnischen, den sog. LoculiLoculi

FrigidariumFrigidarium, ein meistens rechteckig geformter Raum, der nie beheizt , ein meistens rechteckig geformter Raum, der nie beheizt wurde und mit seinen Kaltwasserbecken, den wurde und mit seinen Kaltwasserbecken, den PiscinenPiscinen, größter , größter Raum, z.Tl. Mit Marmorsesseln (1600 in Caracalla Thermen?), Raum, z.Tl. Mit Marmorsesseln (1600 in Caracalla Thermen?), vielleicht vielleicht derder Aufenthaltsraum der Thermen; parallel dazu die Aufenthaltsraum der Thermen; parallel dazu die

Sporthalle, Sporthalle, PalästraPalästra oder Gymnasion genannt oder Gymnasion genanntAn das Frigidarium schloß das An das Frigidarium schloß das Tepidarium Tepidarium (Aufwärm-/ (Aufwärm-/

Durchgangsraum), selten mit Wasserbecken, eher kleiner RaumDurchgangsraum), selten mit Wasserbecken, eher kleiner RaumVielleicht ein gesondertes Salbzimmer (Vielleicht ein gesondertes Salbzimmer (unctoriumunctorium))

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die Ausstattung IIDie Ausstattung II

DasDas Caldarium Caldarium, welches den heißesten Raum der Thermen , welches den heißesten Raum der Thermen darstellte, immer nach Süden oder Südwesten hin gebaut darstellte, immer nach Süden oder Südwesten hin gebaut Es war immer durch eine Es war immer durch eine HypokaustenanlageHypokaustenanlage beheizt, wodurch die beheizt, wodurch die Temperatur am Boden problemlos 50-60 Grad betragen konnte. Temperatur am Boden problemlos 50-60 Grad betragen konnte. Aus diesem Grunde trugen die meisten Badegäste Holzsandalen. Aus diesem Grunde trugen die meisten Badegäste Holzsandalen.

In reichen Thermen gab es auch ein separates Schwitzbad, das In reichen Thermen gab es auch ein separates Schwitzbad, das LaconicumLaconicum

Der Erfrischung diente die Der Erfrischung diente die NatatioNatatio, ein großes Schwimmbecken, , ein großes Schwimmbecken, das meistens nicht überdacht und nach Norden ausgerichtet wardas meistens nicht überdacht und nach Norden ausgerichtet war

Ärzte und Balneologen standen zur VerfügungÄrzte und Balneologen standen zur Verfügung

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die Heizung und HypokaustenDie Heizung und Hypokausten

HypokaustumHypokaustum ist Griechisch und bedeutet von unten geheizt. Die ist Griechisch und bedeutet von unten geheizt. Die meisten der Thermenräume hatten einen Fußboden der auf Stützen meisten der Thermenräume hatten einen Fußboden der auf Stützen gebaut war, die aus Backsteinen bestandengebaut war, die aus Backsteinen bestanden

Der antike Architekt Der antike Architekt VitruvVitruv schreibt darüber: schreibt darüber: "Die hängenden Fußböden der Bäder müssen so angelegt werden, dass "Die hängenden Fußböden der Bäder müssen so angelegt werden, dass

zuerst aus Ziegelplatten von 1,5 Fuß ein Bodenbelag gelegt wird, der zum zuerst aus Ziegelplatten von 1,5 Fuß ein Bodenbelag gelegt wird, der zum Unterfeuerungsofen so geneigt ist, dass ein Ball, den man hineinwirft, nicht Unterfeuerungsofen so geneigt ist, dass ein Ball, den man hineinwirft, nicht innen liegen bleiben kann, sondern ganz von selbst zum innen liegen bleiben kann, sondern ganz von selbst zum Heizkammervorraum (Heizkammervorraum (PraefurniumPraefurnium) zurück rollt. So wird sich die Flamme ) zurück rollt. So wird sich die Flamme leichter unter dem schwebenden überbau verbreiten. Auf dem leichter unter dem schwebenden überbau verbreiten. Auf dem Pflasterboden führe man aus achtzölligen Ziegeln Pfeiler auf, so in Pflasterboden führe man aus achtzölligen Ziegeln Pfeiler auf, so in Abständen verteilt, dass Ziegelplatten von 2 Fuß darüber gelegt werden Abständen verteilt, dass Ziegelplatten von 2 Fuß darüber gelegt werden können. Die Pfeiler aber sollen eine Höhe von 2 Fuß haben. Sie sollen mit können. Die Pfeiler aber sollen eine Höhe von 2 Fuß haben. Sie sollen mit Lehm der mit Haaren durchknetet ist, geschichtet werden, und darüber Lehm der mit Haaren durchknetet ist, geschichtet werden, und darüber sollen 2 Fuß lange Ziegelplatten gelegt werden, die den Estrich tragen." sollen 2 Fuß lange Ziegelplatten gelegt werden, die den Estrich tragen."

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die Ausschmückung und VerzierungDie Ausschmückung und Verzierung An den Böden befanden sich große, farbenreiche MosaikeAn den Böden befanden sich große, farbenreiche Mosaike auch häufig an den Wänden und besonders in den feucht-heißen auch häufig an den Wänden und besonders in den feucht-heißen

Räumen, wo sie die Wandmalereien ersetzten (widerstandsfähiger)Räumen, wo sie die Wandmalereien ersetzten (widerstandsfähiger) Stauen, die den jeweiligen Kaiser oder den Erbauer der Anlage Stauen, die den jeweiligen Kaiser oder den Erbauer der Anlage

zeigenzeigen Die Die Lakoon-GruppeLakoon-Gruppe zum Beispiel stammt aus den Thermen des zum Beispiel stammt aus den Thermen des

Trajan und ist heute in den Vatikanischen Museen zu sehenTrajan und ist heute in den Vatikanischen Museen zu sehen KolossalstatuenKolossalstatuen Teppiche an den WändenTeppiche an den Wänden Stuckornamente und Gravuren Stuckornamente und Gravuren

Page 33: Römische Ingenieurskunst unter besonderer Berücksichtigung der Thermen

III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die Laokoon-GruppeDie Laokoon-Gruppe

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Soziale und kulturellen Aspekte römischer BadekulturSoziale und kulturellen Aspekte römischer Badekultur

Einfache Leute gingen meistens in sogenannte Pachtbäder (Einfache Leute gingen meistens in sogenannte Pachtbäder (Balnea Balnea meritoriameritoria))

Besuchten sie nicht die Pachtbäder, so waren es die kleinen Besuchten sie nicht die Pachtbäder, so waren es die kleinen öffentlichen Bäder, die sogenannten öffentlichen Bäder, die sogenannten Balnea publicaBalnea publica (staatlich mit (staatlich mit Beamten!) Beamten!)

Die großen öffentlichen Thermen (Die großen öffentlichen Thermen (ThermaeThermae) standen jedermann zur ) standen jedermann zur Verfügung, wurden aber oft nur von Bürgern bestimmter Schichten Verfügung, wurden aber oft nur von Bürgern bestimmter Schichten genutzt (keine Sklaven – eher Wohlhabende)genutzt (keine Sklaven – eher Wohlhabende)

Die meisten wirklich reichen Bürger aber besaßen oft große Villen, die Die meisten wirklich reichen Bürger aber besaßen oft große Villen, die mit eigenen Privatbädern ausgestattet warenmit eigenen Privatbädern ausgestattet waren

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Soziale und kulturellen Aspekte römischer Badekultur IISoziale und kulturellen Aspekte römischer Badekultur II

nicht nur für notwendige Körperpflegemaßnahmen, sondern auch nicht nur für notwendige Körperpflegemaßnahmen, sondern auch Freizeitgestaltung und Vergnügen (Vgl. panem et circenses!)Freizeitgestaltung und Vergnügen (Vgl. panem et circenses!)

Möglichkeit zu studieren und sich medizinisch versorgen zu lassenMöglichkeit zu studieren und sich medizinisch versorgen zu lassen

Menschen hatten anderen Tagesablauf, der weniger Arbeit Menschen hatten anderen Tagesablauf, der weniger Arbeit beinhaltete und der ihnen mehr müßige Stunden bescherte als beinhaltete und der ihnen mehr müßige Stunden bescherte als unserer...unserer...

"Sechs Stunden Arbeit genügen; die folgenden Stunden des Tages "Sechs Stunden Arbeit genügen; die folgenden Stunden des Tages rufen mit deutlicher Schrift: "Lebe!" den Sterblichen zu." rufen mit deutlicher Schrift: "Lebe!" den Sterblichen zu."

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die verschiedenen großen Thermen Die verschiedenen großen Thermen Roms Roms

Die Thermen des Agrippa: Die Thermen des Agrippa: Im Jahre 25 Im Jahre 25 v. Chr. wurde mit dem Bau der v. Chr. wurde mit dem Bau der Thermen auf dem Marsfeld in Rom Thermen auf dem Marsfeld in Rom begonnen, mit künstlich angelegtem begonnen, mit künstlich angelegtem See versorgt, der den Thermen als See versorgt, der den Thermen als Natatio diente Natatio diente

Die Thermen des NeroDie Thermen des Nero: die ersten einer : die ersten einer Reihe großer Kaiserthermen, deren Reihe großer Kaiserthermen, deren Räume streng symmetrisch und Räume streng symmetrisch und spiegelbildlich angeordnet waren spiegelbildlich angeordnet waren

Die Thermen des Trajan (>):Die Thermen des Trajan (>): 109 n.Chr. 109 n.Chr. wurden sie nach nur fünf Jahren wurden sie nach nur fünf Jahren Bauzeit fertig gestellt und der Bauzeit fertig gestellt und der Öffentlichkeit übergeben (330x315 m), Öffentlichkeit übergeben (330x315 m), Erholungsflächen ringsum!Erholungsflächen ringsum!

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die verschiedenen großen Thermen Roms II Die verschiedenen großen Thermen Roms II Die Thermen des Caracalla: Die Thermen des Caracalla: Das Gesamtareal umfaßte Das Gesamtareal umfaßte

eine Fläche von 140 000 m², das eigentliche Bad 30 eine Fläche von 140 000 m², das eigentliche Bad 30 000m² in ihm sollen 1500 Menschen Platz gehabt 000m² in ihm sollen 1500 Menschen Platz gehabt haben. Mit Einkaufsläden, Bibliotheken, Stadion und haben. Mit Einkaufsläden, Bibliotheken, Stadion und vielen Brunnen. Neben den Thermen des Diokletian sind vielen Brunnen. Neben den Thermen des Diokletian sind es die größten die jemals gebaut wurdenes die größten die jemals gebaut wurden

Die Thermen des Diokletian:Die Thermen des Diokletian: Die Thermen des Diokletian Die Thermen des Diokletian lagen unweit des heutigen Bahnhofs, Stazione Termini, lagen unweit des heutigen Bahnhofs, Stazione Termini, der von diesen seinen Namen erhielt. der Außenbau der von diesen seinen Namen erhielt. der Außenbau umfaßte 380 x 370m, der Kernbau hatte 45000m². Mehr umfaßte 380 x 370m, der Kernbau hatte 45000m². Mehr als 3000 Personen sollen darin Platz gehabt haben. ... als 3000 Personen sollen darin Platz gehabt haben. ... wahrscheinlich 40000 zu Zwangsarbeit verurteilte wahrscheinlich 40000 zu Zwangsarbeit verurteilte Christen dazu herangezogen. Christen dazu herangezogen. In dieses Frigidarium hinein hat Michelangelo die Kirche In dieses Frigidarium hinein hat Michelangelo die Kirche Santa Maria degli Angeli gebaut, man kann sich auch Santa Maria degli Angeli gebaut, man kann sich auch heute noch von der Größe des Frigidarium überzeugen. heute noch von der Größe des Frigidarium überzeugen.

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die verschiedenen großen Thermen Roms III Die verschiedenen großen Thermen Roms III

Die Thermen des Diokletian:Die Thermen des Diokletian:

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen Thermen gab es aber im ganzen Thermen gab es aber im ganzen

römischen Reich, römischen Reich, z.B. in z.B. in CarnuntumCarnuntum >: >:

Therme - große PalastruineTherme - große Palastruine

Westlich des Schlosses Petronell Westlich des Schlosses Petronell liegen die Reste einer großen liegen die Reste einer großen Thermenanlage, die sogenannte Thermenanlage, die sogenannte Palastruine. Die Baderäume liegen Palastruine. Die Baderäume liegen im nördlichen Teil des Gebäudes.im nördlichen Teil des Gebäudes.

oderoder Auch in Auch in Baden bei Wien/ AquaeBaden bei Wien/ Aquae::

Auch dort stand einst eine Auch dort stand einst eine römische Therme. Sie war 53 m römische Therme. Sie war 53 m lang und 8 - 10 m breit (heute lang und 8 - 10 m breit (heute RÖMERTHERME!)RÖMERTHERME!)

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen Baden war vor allem ein Baden war vor allem ein Militärbad für die Soldaten von Militärbad für die Soldaten von CarnuntumCarnuntum und Wien und Wien ("("VindobonaVindobona"). Geheilte Kurgäste "). Geheilte Kurgäste stifteten zum Dank Altäre für die stifteten zum Dank Altäre für die verschiedensten Götter. Sie verschiedensten Götter. Sie waren in der Nähe der waren in der Nähe der Römerquelle im Freien Römerquelle im Freien aufgestellt. Zwei davon sind bis aufgestellt. Zwei davon sind bis heute erhalten: Einer ist der heute erhalten: Einer ist der Göttin der Gesundheit (Göttin der Gesundheit (SalusSalus) ) geweiht, der andere den Feen, geweiht, der andere den Feen, die in der Schwefelquelle wohnten die in der Schwefelquelle wohnten - die Römer nannten sie - die Römer nannten sie

Nymphen.Nymphen.

Altar für Salus, die Göttin der Gesundheit

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen Abschließend noch, was Seneca zu den Thermen Abschließend noch, was Seneca zu den Thermen

meinte – eine Katastrophe I:meinte – eine Katastrophe I:Sieh nur, von allen Seiten umdröhnt mich Lärm Sieh nur, von allen Seiten umdröhnt mich Lärm unterschiedlichster Art; ich wohne nämlich direkt über unterschiedlichster Art; ich wohne nämlich direkt über einer Badeanlage. Stelle dir nun alle Arten von einer Badeanlage. Stelle dir nun alle Arten von Geräuschen vor, die dich dazu bringen können, deine Geräuschen vor, die dich dazu bringen können, deine Ohren zu hassen. Hier trainieren Kraftprotze und Ohren zu hassen. Hier trainieren Kraftprotze und schwingen ihre mit Blei beschwerten Hände. Während schwingen ihre mit Blei beschwerten Hände. Während sie sich abmühen oder jedenfalls so tun, höre ich sie sich abmühen oder jedenfalls so tun, höre ich Stöhnen, jedes mal wenn sie den angehaltenen Atem Stöhnen, jedes mal wenn sie den angehaltenen Atem wieder ausstoßen, Zischlaute und ganz gepresstes wieder ausstoßen, Zischlaute und ganz gepresstes Atmen. Dort treffe ich akustisch auf einen Faulpelz, der Atmen. Dort treffe ich akustisch auf einen Faulpelz, der sich mit gewöhnlichem Einsalben zufrieden gibt, und da sich mit gewöhnlichem Einsalben zufrieden gibt, und da höre ich dann das Klatschen der Hand, die auf die höre ich dann das Klatschen der Hand, die auf die Schultern schlägt; je nachdem, ob sie flach oder hohl Schultern schlägt; je nachdem, ob sie flach oder hohl aufschlägt, ändert sich das Geräusch. aufschlägt, ändert sich das Geräusch.

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen Abschließend noch, was Seneca zu den Thermen Abschließend noch, was Seneca zu den Thermen

meinte – eine Katastrophe II:meinte – eine Katastrophe II:Wenn aber ein Ballspieler unvermutet hinzukommt und Wenn aber ein Ballspieler unvermutet hinzukommt und anfängt, die Bälle zu zählen, ist’s um mich geschehen. anfängt, die Bälle zu zählen, ist’s um mich geschehen. Denk dir noch einen Streithammel dazu und einen Denk dir noch einen Streithammel dazu und einen ertappten Dieb und einen, der sich im Bade selbst gern ertappten Dieb und einen, der sich im Bade selbst gern singen hört, denk dir auch die noch hinzu, die mit singen hört, denk dir auch die noch hinzu, die mit gewaltigem Klatschen des aufspritzenden Wassers ins gewaltigem Klatschen des aufspritzenden Wassers ins Schwimmbecken springen. Bei denen ist, wenn schon Schwimmbecken springen. Bei denen ist, wenn schon nichts anderes, dann wenigstens die Stimme echt. Stell nichts anderes, dann wenigstens die Stimme echt. Stell dir aber daneben noch einen Achselhaarausrupfer vor, dir aber daneben noch einen Achselhaarausrupfer vor, der unablässig seine dünne, schrille Stimme ertönen der unablässig seine dünne, schrille Stimme ertönen lässt, um auf sich aufmerksam zu machen, und der erst lässt, um auf sich aufmerksam zu machen, und der erst dann still ist, wenn er einen hat, dem er die Haare dann still ist, wenn er einen hat, dem er die Haare auszupft - wobei er dann den anderen zwingt, an seiner auszupft - wobei er dann den anderen zwingt, an seiner Stelle loszuschreien. Und dann noch die Stelle loszuschreien. Und dann noch die unterschiedlichsten Ausrufe der Getränkeanbieter, der unterschiedlichsten Ausrufe der Getränkeanbieter, der Wurstverkäufer, der Zuckerbäcker und aller Betreiber Wurstverkäufer, der Zuckerbäcker und aller Betreiber von Garküchen: Jeder preist seine Ware in seiner von Garküchen: Jeder preist seine Ware in seiner persönlichen, auffallenden Stimmlage an!"persönlichen, auffallenden Stimmlage an!"

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III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen III. Die römischen Thermen/ das antike Badewesen

Die Römer waren der Ansicht: Die Römer waren der Ansicht:

"Balnea Vina Venus corrumpunt "Balnea Vina Venus corrumpunt corpora nostra; sed vitam faciunt“ corpora nostra; sed vitam faciunt“

Die Bäder, die Weine und die Liebe, sie Die Bäder, die Weine und die Liebe, sie ruinieren unseren Körper; aber sie ruinieren unseren Körper; aber sie

machen das Leben aus." machen das Leben aus."